Bayern: Kein Weidetierschutz, trotzdem Wolfsabschuss – Elf Wölfe in Gefahr

Die Regierung von Unterfranken hat am 12. Oktober 2023 dem Abschuss von zwei so genannten „schadenstiftenden Wölfen“ zugestimmt. Die Entscheidung ziele darauf, das weitere Reißen von Schafen und Lämmern durch diese Wölfe zu verhindern, heißt es in einer Pressemitteilung. Gemeint sind die beiden Wölfe Frigga (GW3092f) und Anton (GW3222), doch auch das Rudel Wildflecken ist nun von Abschuss gefährdet, weil der Bereich auch in ihrem Territorium liegt. Dabei waren die gerissenen Tiere größtenteils ungeschützt. Ein Zaun war vor Eintreffen der Behörden sogar abgebaut. Hier die Geschichte eines Skandals, der sich auch nach Hessen zieht.

Hierzu gibt es ein Update: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/11/04/ausgeschossen-gericht-untersagt-weitere-jagd-auf-das-wolfspaar-frigga-und-anton/?fbclid=IwAR2Zp-nEL80d8Hcj3T_xIouBK83E-54HkMGfNl2V2EtbICz5VX9_hw4uNoo

Man weiß nicht, wo Wölfin Frigga eigentlich ihren Ursprung hat, aber das erste Mal nachgewiesen wurde sie in Nordhessen. Die Region gilt auch als Frau-Holle-Land, was uns von Wolfsschutz-Deutschland e. V. dazu angeregt hat, GW3092f einen Vornamen von Frau Holle zu geben. Schließlich wanderte sie bis in den hessischen Teil des Spessarts, wo ihr Weidetierrisse nur allzu leicht gemacht worden waren. Berichte darüber sind in den Quellen zu finden. Wir hofften sehr, dass sie im hessischen Teil des Spessarts bleiben würde, doch Risse wurden schließlich auch im bayerischen Teil nachgewiesen. Im hessischen und bayerischen Teil des Spessarts finden und fanden das ganze Jahr über intensive Rodungsarbeiten statt, was diese Wölfin und weitere Wölfe dort auch gestört haben könnte.

Ab Spätsommer verlief Friggas Spur erst nach Unterfranken dann über Sinntal in Richtung Osten. Im Landkreis Rhön-Grabfeld scheint sie sich nun mit dem Wolfsrüden Anton in direkter Nachbarschatz zum Wolfsrudel auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken niederlassen zu wollen. Eine verhängnisvolle Entscheidung, denn in Bayern scheint man Schießen statt Schützen etablieren zu wollen.

Wolfsschutz-Deutschland e. V. kündigt Strafanzeige an

Die Genehmigung in Form einer naturschutzrechtlichen Ausnahme sei bis zum 9. November 2023 befristet und räumlich auf das Naturschutzgebiet „Lange Rhön“ sowie südlich davon gelegene Teilbereiche im Umfeld der Ortschaften Frankenheim und Oberweißenbrunn begrenzt. Die Abschüsse wären in diesen Gebieten jeweils beschränkt auf mit Weidezäunen oder Weidenetzen umgrenzte Flächen mit Nutztierherden sowie einen Radius von 1000 Metern um diese Nutztierhaltungen. Der räumliche und zeitliche Geltungsbereich wäre so  zu wählen, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit ausschließlich die schadenstiftenden Wölfe abgeschossen werden, nicht dagegen andere Wölfe.
Hier widersprechen wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. auf das Entschiedenste, denn das Rudel Wildflecken lebt in unmittelbarer Nähe und es hat in diesem Jahr sieben Welpen. Schießt man die Eltern ab, verhungern die Welpen oder aber sie wenden sich leichter Beute, also Weidetieren, zu.
Die Abschüsse würden ausschließlich von zur Jagdausübung Berechtigten durchgeführt, die dazu ihr Einverständnis erklärt hätten und deren Befugnis zum Abschuss von der Regierung von Unterfranken bestätigt wurde. Diese Festlegungen beruhen auf der Regelung des § 45 a Bundesnaturschutzgesetz.
Die Regierung von Unterfranken arbeitet beim Vollzug der Maßnahme eng mit dem Landratsamt Rhön-Grabfeld zusammen.

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. kündigten ja bereits hier an https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/10/14/einfach-auf-verdacht-bayern-will-in-wolfsfamilie-hinein-schiessen/

dass wir Strafanzeige erstatten werden, sollten Wölfe erschossen werden. Wir möchten hier noch einmal darauf hinweisen, dass Jäger sich nicht über die Rechtslage in Sicherheit wiegen sollten.

Bei unseren aktuellen Zaundokumentationen konnten wir zwar überall wolfsabweisende Zäune finden, allerdings wiesen auch all diese Zäune Durchschlupflöcher, wie in der Liste des LfU nach. Zudem wurde kein DNA-Abgleich gemacht, um festzustellen, welcher Wolf überhaupt Verursacher war. Elf Wölfe sind nun in Lebensgefahr, weil einfach ins Blaue hinein geschossen werden soll?

 

Jäger lauern an den Weiden und schießen auf jeden Wolf der hier vorbei läuft?

In unserer Dokumentation weisen wir überall noch immer Durchschlupfmöglichkeiten nach.

 

Im Bereich der Abschussverfügung sind zahlreiche Weiden zu finden, an denen in direkter Nähe Hochsitze aufgebaut sind. Lauert man dort darauf, dass ein Wolf sich blicken lässt? ©Brigitte Sommer

 

Wir rufen zu Spaziergängen in den betroffenen Weidegebieten auf

 

 

 

Diese Ziegen und Schafe stehen hinter einem wolfsabweisenden Netz mit einer Höhe von 1,20 Metern. Am Tag der Überprüfung, am 23. Oktober war genug Spannung, 10.000 Volt am Eingang der Weide.

 

Oft stimmen emotionale Ausbrüche von Tierhaltern nach Rissen nicht mit der Haltungsrealität ihrer so genannten „Familienmitglieder“ überein. Hinkende Schafe und Ziegen sind leider immer wieder an der Tagesordnung. Dass sehr viel mehr Schafe und Ziegen an Vernachlässigung und Krankheiten sterben müssen, scheint kaum von der Öffentlichkeit beachtet zu werden. Auch nicht, dass die meisten Tiere zum Schlachter wandern.

 

 

In den Zaun hinein wachsende Äste können die Spannung herabsetzen.© Brigitte Sommer

 

8.000 bis 10.000 Volt sind optimal.

 

 

Wölfe überspringen nicht einfach Zäune. Sie suchen nach Schwachstellen im unteren Bereich. Auch wir haben hier eine gefunden. Hier würde sich Untergraben lohnen.

 

Die Abschussverfügung gilt Wölfin Frigga (GW3092f) und ihrem Partner Anton (GW3222m), doch auch das Rudel Wildflecken ist gefährdet.

 

Wölfin Frigga weist einen seltenen Haloptypen auf.  Die Gründertiere trugen den in Nordost-Europa häufig vorkommenden, maternal vererbten mitochondrialen Haplotyp mit der Bezeichnung HW01. Nach wie vor ist HW01 der vorherrschende Wolf-Haplotyp in Deutschland.

Im Labor wird zunächst der von der Mutter übertragene Haplotyp identifiziert. Er beschreibt eine bestimmte Nukleotidsequenz eines Chromosoms, dass bei Tieren einer bestimmten Population häufig gleich ist. Daher lässt der Haplotyp häufig schon Rückschlüsse auf die Populationszugehörigkeit des Tieres zu. In Deutschland sind überwiegend Wölfe mit dem Haplotyp HW01 bekannt, seltener Tiere mit dem Haplotyp HW02. Beide sind typisch für die Mitteleuropäische Flachlandpopulation. Aus der Alpenpopulation wandern bisher vereinzelt auch Tiere mit dem Haplotyp HW22 nach Deutschland ein. Das Tier, welches der Dinarischen Population zugeordnet werden konnte, trägt den Haplotyp W17. Unterschiedliche Nomenklaturen sorgen hier für die verschiedenen Bezeichnungen.

Als Träger des seltenen Haloptypes 02  ist Frigga also für genetische Vielfalt bei der Vermehrung der Wölfe in Deutschland wichtig.

 

Am 09.10. waren Frigga und Anton auf der hessischen Seite der Rhön nachgewiesen worden: https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum

Bei den nicht bewertbaren Zäunen war der Zaun beim Eintreffen der Experten vom LfU einfach abgebaut

Interessant ist es, dass mal wieder bei keinem Rissereignis Herdenschutz vorhanden war (siehe Quelle ab Seite 8), selbst bei den Rissen am 29.09 und am 2.10., die ja anscheinend für die Abschussgenehmigung entscheidend waren, räumt man einen „möglichen Einschlupf“ ein.

 

 

Ausriss aus dem Abschussbescheid.

 

Ausriss aus dem Abschussbescheid.

 

 

 

 

Vorsitzende Brigitte Sommer unterstützt die Teams vor Ort. Wir freuen uns über neue Mitglieder aus Hessen, Bayern und Thüringen: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

 

Das für das Totschießen genehmigte Gebiet liegt in unmittelbarer Nähe des Truppenübungsplatzes Wildflecken.

Am Rand des Truppenübungsplatzes.

 

 

Nicht der gesamte Truppenübungsplatz ist eingezäunt. Die Wölfe dort streifen auch in der Umgebung umher.

 

 

Die Rhön gilt als Gebiet der offenen Weiten.

 

 

Jungbulle auf einem Radweg.© Brigitte Sommer

 

 

 

Blick Richtung Truppenübungsplatz. © Brigitte Sommer

 

So genannte Fleischrinder hinter zwei Litzen, die zwar genug Spannung aufweisen, allerdings sollen die Tiere dadurch lediglich im Zaun gehalten werden. Die untere Litze ist so hoch, dass Hunde oder Wölfe hindurch können.

 

Fleischrinder sind, wie der Name schon sagt, zum Schlachten gezüchtet.

 

 

An den Weiden lauern nun wohl überall die „Jagdberechtigten“. Egal welcher Wolf sich hier wagt, vorbei zu laufen, wird erschossen.

 

 

Zahlreiche Quellen und Bäche durchziehen das Gebiet.© Brigitte Sommer

 

 

Schönes Gebiet für Wölfe. © Brigitte Sommer

 

 

Diese Pferde sind an einer abgelegenen Waldweide untergebracht. Im hinteren Bereich ist der Hochsitz zu erkennen. ©Brigitte Sommer

 

 

Die typischen Rhöner Schwarzkopfschafe hier hinter einem wolfsabweisenden Netz von 1,10 Metern Höhe. Vorne und an den Seiten war eine Spannung von 10.000 Volt. An der grasbewachsenen Seite kann die Spannung abfallen. © Brigitte Sommer

 

Auch bei diesem wolfsabweisenden Netz konnten wir eine Durchschlupfmöglichkeit nachweisen. ©Brigitte Sommer

 

 

Örtlichkeiten auf Friggas Wanderung nach Osten

 

Auch in diesen Gebieten hinterließ Frigga Spuren.

 

Dunkle Wolken am Horizont betreffend der Zukunft von Wölfin Frigga? Wir wären froh gewesen, wenn sie in Hessen geblieben wäre. ©Brigitte Sommer.

 

Mit Schnüffelnase Liv auf Friggas Spuren im bayerischen Teil des Spessarts.

 

Völlig ungeschützte Ziegen bei Sinntal (Hessen).

 

 

Ein positives Beispiel bei Sinntal.

 

Burg Schwarzenfels bei Sinntal.

 

Wir wissen nicht, was letztendlich bewirkte, dass Frigga die Entscheidung traf, den Spessart Richtung Rhön wieder zu verlassen. Vielleicht waren es die intensiven Rodungsmaßnahmen? Liv auf Spurensuche Anfang September. ©Brigitte Sommer

 

Im hessischen und bayerischen Teil des Spessarts wird massiv abgeholzt. © Brigitte Sommer

 

Die Waldplantagen werden auf unglaubliche Weise ausgebeutet, während gleichzeitig Klimahysterie geschürt wird. Es gibt so viele Widersprüche, über die es sich nachzudenken lohnt. ©Brigitte Sommer.

 

Wolfsspuren. Evtl. von Frigga.© Brigitte Sommer

 

 

Pressemitteilung über die Abschussgenehmigung:

https://www.regierung.unterfranken.bayern.de/presse/pressemitteilungen/archiv/2023/167/index.html

 

Link zu Rissliste:

https://www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/wolf/monitoring/index.htm

Hier der Bescheid der Regierung Oberfranken

https://www.regierung.unterfranken.bayern.de/mam/aufgaben/bereich5/sg55_1/2023_10_16_z_bescheid_geschw%C3%A4rzt_wolfsentnahme.pdf

Weitere Quellen:

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/10/14/einfach-auf-verdacht-bayern-will-in-wolfsfamilie-hinein-schiessen/

https://www.fva-bw.de/top-meta-navigation/fachabteilungen/wildtierinstitut/luchs-wolf/monitoring-luchs-wolf/wolfsmonitoring

 

Berichte über Frigga:

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/08/27/gewalteskalation-in-hessen-wutbauern-drehen-durch/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/09/15/herdenschutzmassnahmen-werden-jetzt-in-ganz-hessen-bezahlt/

 

 

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung

Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte und Anwälte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch finanzielle Probleme bereitet.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe und wir widersprachen unerschrocken Politkern ebenso wie anderen Verbänden. Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Berliner Sparkasse

IBAN DE79 1005 0000 0190 7118 84

BIC BELADEBEXXX

Auch Paypal ist möglich: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

25 Gedanken zu „Bayern: Kein Weidetierschutz, trotzdem Wolfsabschuss – Elf Wölfe in Gefahr

  1. Traurig aber wahr, doch mittlerweile glaube ich nicht mehr daran, dass es noch lange freilebende Wölfe in Deutschland geben wird. Einst war der Wolf in unseren Breiten ausgerottet wurden und anscheinend hat sich die Politik dies wiederum zum Ziel gesetzt. Unfassbar, dass ein gesetzlich streng geschütztes Wildtier in Deutschland einfach nach Belieben abgeknallt werden darf. Wie kann sowas sein, dass irgendwelche Provinzbonzen solche Entscheidungen fällen können?

    1. Stimmt genau, Herr Hager. Leider greift auch die EU immer noch nicht ein, obwohl ein Pilotverfahren gegen Deutschland läuft:-( Wenn man mal die EU braucht, versagt sie jämmerlich!

  2. Wieso kann die Regierung Abschußgenehmigungen erteilen, so lange die Nutztiere nicht alle ausreichend geschützt sind gegen Wolfsangriffe?! Muss sie sich nicht an geltende Gesetze halten oder gehen die Uhren in Bayern wirklich anders? Wo bleibt die gesetzliche Verpflichtung für Nutztierhalter, ihre Tiere gegen Wolfsangriffe zu schützen?

    „Fleischrinder sind, wie der Name schon sagt, zum Schlachten gezüchtet.“
    Das sieht der Wolf genauso:-) Die auf den Fotos gezeigten Rinder haben gegen 2 oder 3 adulte Wölfe keine Chance! Polarwölfe nehmen es da mit ganz anderen Kalibern auf, nämlich Moschusochsen (s. Der Weiße Wolf von David L. Mech).

    1. “ Wieso kann die Regierung Abschußgenehmigungen erteilen, so lange die Nutztiere nicht alle ausreichend geschützt sind?/ Wo bleibt die gesetzliche Verpflichtung für Nutztierhalter, ihre Tiere zu schützen? “ => das sind beides gesetzlich unerlaubte fragen, denn: wären die „nutz“tiere ausreichend geschützt, gäbe es keine wolfsrisse, und die einschlägigen politiker hätten nichts zum luftschwafeln, und die perversen jäger hätten nichts zum schießen => ich werde SIE also wegen der beiden gesetzlich unerlaubten fragen jetzt gesetzlich anzeigen, damit der wolf durch losung und andere anzeichen weiterhin angezeigt, und somit die jäger weiterhin den finger am abzug auf ihn krumm-machen können -anders gesagt: Ihre fragen beweisen, dass Sie nicht logisch denken können (ebenso wenig wie ich)

    2. außerdem überspringt wolf als olympisches tier bekanntermaßen mühelos 2-5 meter hohe zäune mit leerem magen vor, und dann mit vollem magen wieder zurück, und untergräbt ebenso mühelos als gewiefter bergmann auch 1-2 meter tiefe untergrabungsschutze, und notfalls kann er sich vor einem zaun unsichtbar machen und dahinter zum „nutz“tiere reissen wieder auftauchen, wolf ist ein ungeheuer, weil er eben ungeheuere fähigkeiten hat.

  3. @ udo hager => ich verstehe die abgelaufene wolf-populations-dynamik garnicht: wolf in DE irgendwann angeblich ausgerottet, aber das kann doch garnicht so gewesen sein, da sich immer wieder von osten, süden, und westen eingewanderte wölfe auch DE-gebiet aufgehalten haben müssen??, denn wildtiere kennen keine staatsgrenzen – und im selben zusammenhang: wieso wird heute von wiederauftreten/wiederansiedlung des wolfes in DE geprochen, wenn er, staatsgrenzen nicht kennend, zwar ausgedünnt, aber eh immer hierwar (und früher gabs noch kein monitoring usw) – und daraus folgt: selbst wenn man die wölfe DE demnächst wieder zusammenschießt, bleibt der druck aus allen himmelsrichtungen, sich im dann wolfsleeren DE immer wieder erneut anzusiedeln (natur: „horror vacui“), doch bestehen?, womit immer wieder erneut wölfe hier einwandern werden, und ihre anzahl durch bejagung zwar niedrig gehalten, aber nie null werden kann? – und so gesehen gehts dann nur um die frage, wieviel „an wolf“ kann/will/muss DE sich leisten? – und das ist naturwissenschaftlich klar zu beantworten richtung maximal-möglicher besatzdichte, weil wolf ein sehr wichtiger ökologischer gesund-faktor für andere wildtiere und selbst waldbestand + feld ist, siehe yellowstone-expertise: naturschutz = wald+feld schutz = auch, aber nicht nur, wolfsschutz, fuchsschutz, insektenschutz, usw usw: natur ist nicht teilbar in gut/böse, nützlich/schädlich etc, und wer immer und wie immer die natur sabotiert, sabotiert damit unser aller lebensgrundlagen. also: FINGER WEG; auch vom WOLF, Fuchs usw !

    1. Was die „Wölfe in Deutschland“ in früheren Zeiten angeht, kann ich nur soviel sagen: Der Wolf galt bei uns lange Zeit als ausgerottet. Ein Wolf befand sich in meinem Heimatort im Vogtland ausgestopft im Museum. Geschossen wurde er um 1900 herum. Da ich aus der DDR stamme, weiß ich wie dort mit Wölfen, die aus dem Osten (Polen) einwanderten, um ging. Sie wurden abgeschossen, ohne Gnade. Man erfuhr ab und zu aus der Zeitung davon, dass ein Wolf gesichtet wurde, aber erst nachdem man diesen erschossen hatte. Die Jäger der DDR sagten meist, dass sie das Tier für einen verwilderten Hund hielten. So war das damals. Erst nach der Wende in späterer Zeit konnte sich der Wolf wieder ansiedeln. Durch die ehemaligen militärischen Sperrgebiete, die man zu Naturschutzgebieten machte, hatte der Wolf wieder eine Chance, da er auch unter das Artenschutzabkommen fiel. So war es und nicht anders. Davor war der Wolf kein Thema in Deutschland, wie viele andere Wildtiere leider auch…..

      1. ok, kapiert! aber du gibst mir recht, „wirklich ausgerottet auf wirklich null“ konnte der wolf auch damals nicht sein, denn immer wieder wanderten wölfe von osten her ein. und heute ebenfalls. ich lebe im westen der DEpublik an der franz = leider bisher noch weitestgehend ohne wölfe (erst ein einziges mal habe ich hier vor vier jahren einen im wald gesehen)

  4. Was ist eigentlich mit dem Gesetz der EU?? Wir können nicht mitansehen, wie unsere Wölfe abgeschlachtet werden!!!

    Es ist eine grausame, ungerechte Welt geworden😪

  5. @Maria Distelberg:
    Das Geschehen auf dieser Welt wird sich nicht bessern,der Mensch hat dazu anscheinend keine Lust.
    Wir wollen,wie der Wolf nur in Frieden leben.

    @waldemarhammel:
    Genau! Es trifft nämlich auch Füchse und wie die bestialisch gejagd werden,dienen zur Ausbildung in Schliefanlagen,welche verboten sind.😡😡
    Diese Menschen sollten sich einmal vernünftige Hobbys zulegen,und nciht aus Langeweile Wildtiere quälen oder erschiessen.

    Ich sage schon soo lange:
    Warum wird um eine gesetzlich geschützte Tierart so diskutiert,und diese immer wieder hinterrücks abgeschossen?
    Der Name sagt das doch aus: „GESCHÜTZT!!!!“ 🐺🐺🐺

    Doch in anderen Ländern gibt es auch geschützte Tierarten,und diese werden umgebracht.Des Aberglaubens wegen!
    Der Mensch zerstört seinen eignen Lebensraum,und wir mittendrin,obwohl wir es nicht wollen!!😢
    Weg mit dem Jagdgesetz,weg mit den Hobbyjägern..und keine Waffen verkaufen..dann regelt sich das von ganz alleine…aber das wird wohl nur Wunschdenken bleiben.

    1. @ silvia B. : ja, fast schlimmer noch als der wolf werden hierzulande füchse behandelt, hab ich (leider) einmal selbst mit ansehen müssen, als ca 30 bei einer einzigen jagd geschossene füchse auf einem anhänger zusammengeworfen waren)

      1. 2022 wurden alleine in Frankreich 600.000 (!) Füchse erschossen!
        Schwachsinn, da sie sich entsprechend reproduzieren, aber den Jägern macht´s Spaß!

      2. 😥oh nein.Ich hoffe,Sie zeigten diese Bestien an.Sie waren sicherlich nicht mit denen in irgendeiner Art bekannt.So hätte ich zumindest anonym Anzeige erstattet.
        Es ist schlimm,und das Karma möge diese abartigen Unmenschen treffen.

  6. In Österreich wurden in diesem Jahr schon 12 von 80 dort lebenden Wölfen geschossen, die verweigern da den Herdenschutz und setzen wohl präventiv auf Abschüsse. Warum kommt da von der EU „nichts“??? Ich verstehe das nicht mehr…

  7. Einfach nur strunzdumm und mordluestern, diese schiesswuetigen, hirnentkernten Monstermoerder! Sonntags fromm in die Kirche, beten für alle Mitgeschoepfe und ansonsten alles abknallen und ermorden, was bei drei nicht auf dem Baum ist…
    Heuchlerisches Moerderpack!
    Ich hoffe Ihr ballert Euch alle selber ab, so geifernd wie Ihr seid. Die Bezeichnung Mensch habt Ihr nicht verdient – und in den Himmel kommt Ihr sowieso nicht…
    Ich möchte, dass meine Enkel noch die heimische Fauna und Flora kennenlernen können und dafür stehe ich aufrichtig ein!
    Ihr habt immer noch nicht begriffen, dass WIR in die Lebensräume eingedrungen sind, da muss man sich nicht wundern, wenn Fuchs, Wolf und Co. den Menschen nah kommen. es ist unsere Schuld. Das gefährlichste Ungeziefer auf diesem Planeten heißt Mensch, aber das versteht Ihr nicht…. Hauptsache morden. Der Wald, in dem der Wolf zu Hause ist, gesundet, das ist längst bewiesen, aber das passt Euch Spacken ja nicht in Euren verkorksten hohlen Schädel…

  8. Pressemitteilung der Gesellschaft zum Schutz der Wölfe e.V.
    Gesellschaft zum Schutz der Wölfe legt bei der EU-Kommission Beschwerde
    gegen die Bayerische Wolfsverordnung ein.
    http://www.gzsdw.de
    26. Oktober 2023
    Der anerkannte Umwelt- und Naturschutzverband „Gesellschaft zum Schutz der Wölfe e. V.“
    hat bei der EU-Kommission Beschwerde gegen die Bayerische Wolfsverordnung eingelegt, weil
    diese gegen europarechtliche Vorgaben verstößt.
    Das Land Bayern hatte am 25.4.2023 eine Verordnung erlassen, die die Tötung von Wölfen
    erleichtert. In der Verordnung werden bestimmte Situationen näher benannt, bei deren
    Eintreten Wölfe getötet werden dürfen. Grob geht es hier um zwei Fallgruppen, nämlich zum
    einen Tötungen zum Schutz des Menschen und der öffentlichen Sicherheit und zum anderen
    Tötungen zur Abwendung sogenannter ernster wirtschaftlicher Schäden.
    Die Gesellschaft zum Schutz der Wölfe hat die Vereinbarkeit der Bayerischen Wolfsverordnung
    mit den europarechtlichen Vorgaben aus der FFH-Richtlinie prüfen lassen. Die rechtliche
    Prüfung kommt zu dem Ergebnis, dass die Bayerische Wolfsverordnung gegen mehrere
    Vorgaben des Europarechts verstößt.
    Nach der Bayerischen Wolfsverordnung sollen beispielsweise Wölfe getötet werden dürfen,
    wenn sie mehrfach tolerieren, dass sich ihnen Menschen auf unter 30 m nähern, oder wenn sie
    über mehrere Tage in einem Umkreis von weniger als 200 m zu von Menschen genutzten
    Gebäuden gesehen worden sind. Diese pauschalen Situationen rechtfertigen nicht die Erteilung
    einer Ausnahme von den artenschutzrechtlichen Regelungen des europäischen Rechts, die aber
    Voraussetzung für eine zulässige Tötung von Wölfen ist. Bei den beschriebenen
    Verhaltensweisen handelt es sich in der Regel um für Wölfe normales und für den Menschen
    ungefährliches Verhalten von Wölfen, das keine Gefährdung darstellt, sondern Ausdruck des
    grundsätzlich gewollten Nebeneinanders von Menschen und Wölfen ist.
    Im Hinblick auf die Abwendung ernster wirtschaftlicher Schäden geht Bayern einen Sonderweg.
    Es werden sogenannte nicht schützbare Weidegebiete ausgewiesen, in denen aufgrund der
    Topografie Herdenschutzmaßnahmen wie beispielsweise Zäune und Behirtung nicht möglich sein
    sollen. In derartigen Gebieten reicht es dann aus, wenn ein Wolf ein Nutztier bzw. ein Pferd oder
    einen Esel verletzt oder getötet hat. Konkret bedeutet dies, dass bereits ein erfolgreicher oder
    versuchter Riss ausreicht, damit ein Wolf nach dem bayerischen Recht geschossen werden darf.
    Nach Auffassung der Gesellschaft zum Schutz der Wölfe und auch im Ergebnis der rechtlichen
    Prüfung geht die Bayerische Wolfsverordnung damit deutlich über die Rechtsprechung des
    Europäischen Gerichtshofs zur Zulässigkeit von Wolfstötungen hinaus. Die Bayerische
    Wolfsverordnung berücksichtigt mögliche Alternativen zu Tötungen zu wenig und dehnt die
    Tötungserlaubnis zu weit aus.
    Zwar enthält die Bayerische Wolfsverordnung einige Einschränkungen wie beispielsweise die,
    dass sich der Erhaltungszustand der Population der Wölfe durch die Tötungen nicht
    verschlechtern darf und die Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustands nicht
    behindert werden darf. Außerdem muss vorher geprüft werden, ob Vergrämungen, also das
    dauerhafte Verscheuchen der Wölfe, möglich ist. Diese einschränkenden Vorgaben sind aber so
    allgemein formuliert, dass sie im Einzelfall überhaupt nicht handhabbar sind und deshalb auch
    von den Behörden nahezu in jede Richtung beliebig ausgelegt werden können.
    Dass die Bayerische Wolfsverordnung rechtlich sehr kritisch ist, hat auch der wissenschaftliche
    Dienst des Bundestages in einer rechtlichen Prüfung bereits zwei Wochen nach Inkrafttreten der
    Bayerischen Wolfsverordnung festgestellt.
    Die Vorsitzende der Gesellschaft zum Schutz der Wölfe, Nicole Kronauer, kritisiert, dass Bayern
    weit über das Ziel hinausschießt: „Wir haben uns von Anfang an, also seit dem ersten
    Vorkommen von Wölfen in Deutschland nach deren vollständiger Vertreibung, dafür eingesetzt,
    dass vernünftige Regeln für das Miteinander von Wölfen, Menschen und anderen Tieren
    gefunden werden. Bleibt die Bayerische Wolfsverordnung in Kraft, besteht die große Gefahr,
    dass viele Wölfe getötet werden, von denen weder Gefahren ausgehen noch ernsthafte
    Bedrohungen für Nutztiere. Vor allem die Vorgabe, dass Wölfe auch dann geschossen werden
    dürfen, wenn Sie nur einmal ein anderes Tier gerissen haben, geht viel zu weit. Das tatsächliche
    Vorliegen einer Gefahr muss nach dieser Verordnung nicht mehr geprüft werden. Wir sind
    zuversichtlich, dass die Wolfsverordnung in ihrer jetzigen Fassung vor dem europäischen Recht
    keinen Bestand hat. Möglicherweise ist sie aber auch nur in der Vorwahlkampfzeit so scharf
    verabschiedet worden, so dass die Bayerische Landesregierung jetzt in Ruhe prüfen kann, ob sie
    einer Verurteilung durch den Europäischen Gerichtshof zuvorkommen will“.
    Die bei der EU-Kommission eingelegte Beschwerde wird nun von dieser geprüft. Kommt die
    Kommission zu dem Ergebnis, dass die Bayerische Wolfsverordnung gegen europäisches Recht
    verstößt, kann sie die Wolfsverordnung im Rahmen eines Vertragsverletzungsverfahrens dem
    Europäischen Gerichtshof vorlegen, nachdem zuvor die Bundesregierung angehört worden ist.

    1. Betrifft leideer nicht die Abschussverfügungen jetzt, die „normal“ erlassen wurden. Der Bund Naturschutz Bayern klagt gegen die Wolfsverordnung, aber leider nicht gegen die neuen Abschussverfügungen.

  9. Kasseler Behörde gibt 2 Wölfe zum Abschuss frei und folgt Unterfranken….der BUND stimmt auch noch zu! Als Begründung wird aufgeführt, dass die beiden Jungwölfe gelernt hätten an leichte Beute zu kommen, wegen mangelnden Weidetierschutz. Die beiden Wölfe sollen sterben, weil die Schäfer geschlampt haben, geht’s noch? Ich glaube ich bin in der falschen Veranstaltung!

    1. du bist nicht in der falschen veranstaltung, denn das problem ist, dass die weidetierehalter einfach nicht können, weil sie eben nicht wollen, und dem schützenkönnen muss ja ein schützenwollen vorausgehen, mit anderen worten, solchen weidetierehaltern sind ihre tiere schlicht sch…egal, und das sieht man den heruntergekommenen weideflächen und den tieren sogar auch an – außerdem überspringen wölfe selbst 3-4 meter hohe schutzzäune, und dann gesättigt mit vollem magen zurück, und durchdringen selbst 100.000 volt elektrozäune mühelos, und lassen sich bei ihren unsäglichen mordorgien von herdenschutzhunden nicht die bohne abhalten – man ist, mensch + weidetiere, dem wolf schutzlos ausgeliefert, und dagegen hilft nur großflächiges vernichten der gesamten ökosphäre einschließlich wolf, fuchs, bär, otter, dachs usw (es MUSS doch kaputtzukriegen sein!) => vernünftig wäre, erst einmal bundesweit ausreichenden weidetiere-herdenschutz gesetzlich verpflichtend festzuschreiben (und wer das nicht will oder kann, darf keine nutztierherden halten, ganz einfach), und DANACH könnte man zu wolf und anderen beutegreifern reden, man IST aber eben hier nicht in vernunftland, sondern in deutschland!, wo der wolf + co ausbaden dürfen, das der gesetzegeber (praktisch vorsätzlich = wider besseres wissenkönnen) als vollidiot hantiert, wobei ihn die jagd+landwirtschafts-lobbies zum nachteil der natur und damit uns allen jederzeit tatkräftig unterstützen (siehe ebenfalls bereits stattfindendes insektenaussterben, eine wahre eher-hintergründig-ablaufende riesenkatastrophe, aber sch…egal, hauptsache die profite stimmen weiterhin im jetzt sogar „mit-Grün“ mensch+natur ungebremst-weiter-mordenden unvernunftsland). / da ist „der wolf“ und der umgang mit ihm nur symptom einer viel tiefer liegenden und systembedingten krankheit

  10. Okay..ich halte nicht viel vom A.S. doch was sind denn bitteschön 4500 Volt?
    Sollten da nicht mehr drauf sein…hm….
    Hier die Quelle:

    https://www.bild.de/regional/ruhrgebiet/ruhrgebiet-aktuell/schermbeck-vier-schafe-tot-war-es-wieder-der-wolf-85870038.bild.html?dicbo=v2-0o6jsqL&cid=kooperation.article.outbrain.desktop.AR_4.bild

    Habe schon so einige Petitionen unterschrieben,auch gegen den Abschuss von Wolfswelpen..
    Unterschreibe weiterhin,mit der Hoffnung auf Änderung.

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