Aiwangers Jagdgesetz bedroht Bayerns Wölfe!

Die geplante Novelle des Bayerischen Jagdgesetzes durch Jagdminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) ist ein Angriff auf den Natur- und Tierschutz und insbesondere auf unsere Wölfe. Indem streng geschützte Arten wie der Wolf dem Jagdrecht unterstellt und Jagdbehörden ohne Fachkompetenz deren Management übernehmen sollen, wird die Grundlage für den Schutz dieser Tiere zerstört. Wolfsschutz-Deutschland e. V. ist überzeugt: Das Rudel der Wölfin Frigga in der Hohen Rhön wurde illegal ausgelöscht und zahlreiche Wolfs-Territorien in Bayern sind erloschen.

Wir fordern: Stoppt Aiwangers Jagdgesetz und schützt unsere Wölfe!

Friggas Tragödie: Ein Rudel systematisch beseitigt

Beispielfoto Wolf.

Frigga (GW3092f), ihr Partner Griso (GW3519m) und ihr Rudel in der Hohen Rhön sind ein Symbol für die tödliche Wolfsfeindlichkeit in Bayern. Frigga, im Spessart durch ungeschützte Weidetiere auf Schafe „konditioniert“, wurde in der Rhön unerbittlich verfolgt. Ihr erster Partner Anton (GW3222m) „verschwand“ 2023 verdächtig, ohne genetische Nachweise anderswo – ein klarer Hinweis auf illegale Tötung. Ihr Welpe Nuka wurde im Juni 2024 allein und in Not gefunden, vermutlich nach einer Verfolgung des Rudels. Am 28. August 2024 bestätigte das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) vier weitere Welpen in Friggas Territorium, doch seit Juli (Frigga) und August (Griso) fehlt von beiden jede Spur.

Ein besonders skandalöser Vorfall ereignete sich am 26. August 2024: Eine Jungwölfin (GW4174f) aus dem benachbarten Rudel Wildflecken wurde unter einer geheimen Abschussverfügung der Regierung Unterfranken getötet – obwohl Frigga nicht für die Risse verantwortlich war, sondern Griso. Dieser „Fehlschuss“ war rechtswidrig, da die Bayerische Wolfsverordnung gerichtlich gekippt wurde. Wolfsschutz-Deutschland e. V. ist überzeugt: Das gesamte Rudel „Hohe Rhön“ wurde systematisch ausgelöscht. Die Rhön, ein Hotspot der Wolfsfeindlichkeit mit Hochsitzen selbst in Naturschutzgebieten, zeigt, wie Agrar- und Jagdlobby den Wolf bekämpfen.
Bayerns Wolfs-Territorien schrumpfen dramatisch
Die aktuellen Monitoringzahlen des LfU für 2023/2024 listen 13 Wolfsterritorien in Bayern: 9 Rudel, 1 Paar, 3 Einzelwölfe, insgesamt 56 Individuen (19 adulte, 35 Welpen, 2 unklar). Doch die Realität ist alarmierend: Bei so gut wie allen Territorien fehlen aktuelle Nachweise und mehrere sind erloschen:
  • Hohe Rhön: Friggas Rudel ist vermutlich ausgelöscht; keine Nachweise von Frigga seit 25. Juli 2024, von Griso seit August.

  • Grafenwöhr: Das Territorium auf dem Truppenübungsplatz wurde aus dem Monitoring gestrichen, da die letzten Nachweise des Wolfspaars zu lange zurückliegen.

  • Staffelsee West: Keine aktuellen Nachweise; das Rudel gilt als erloschen.
  • Zella/Rhön: Die Wölfin GW1422f wurde seit über einem Jahr nicht mehr nachgewiesen; das Territorium ist kein Wolfsrevier mehr.

  • Hohenfels: Keine aktuellen Nachweise; der letzte genetische Nachweis eines Wolfs stammt aus 2018.

     

Die verbleibenden Territorien (z. B. Veldensteiner Forst, Bayerischer Wald-Süd, Chiemgauer Alpen) zeigen moderate Aktivität, doch die Wiederansiedlung in Bayern verläuft „schleppend“, wie Uwe Friedel vom Bund Naturschutz betont. Im Vergleich zu Brandenburg (58 Rudel) oder Niedersachsen (48 Rudel) liegt Bayern mit nur 9 Rudeln weit zurück. Der moderate Anstieg von 7 Territorien (2022/2023) auf 13 (2023/2024) wird durch illegale Tötungen und fehlenden Herdenschutz bedroht. Im Monitoringjahr 2023/2024 starben in Bayern 3 Wölfe (2 Verkehrsunfälle, 1 Euthanasie eines verletzten Welpen), doch die Dunkelziffer illegaler Tötungen, wie bei Frigga und ihrem Rudel, ist hoch.

 

Beispielfoto Wolfspaar mit Welpen aus dem Vorjahr.

Aiwangers Jagdgesetz: Ein Freifahrtschein für Abschüsse

Aiwangers Reform will den Wolf aus dem Naturschutzrecht reißen und Jagdbehörden die Kontrolle überlassen. Der BN spricht von einem „Generalangriff auf geschützte Arten“. Die Zahlen widerlegen Aiwangers Alarmismus: 18 Nutztierrisse (77 Tiere, meist Schafe) in 2023/2024 bei 4,98 Mio. Euro Herdenschutzförderung zeigen, dass der Fokus auf Prävention, nicht Abschuss, liegen muss. Doch anstatt Herdenschutz auszubauen, werden Wölfe wie Frigga für mangelhafte Zäune bestraft. Die Rhön belegt dies: Risse geschahen oft an ungeschützten Weiden und Abschussgenehmigungen wurden erteilt, ohne Alternativen wie Herdenschutzhunde zu prüfen. Zudem wurden Verfahren gegen Verantwortliche eingestellt.

Illegale Tötungen: Ein „Bermudadreieck“ der Rhön

Die Rhön ist ein Zentrum illegaler Wolfsverfolgung. Neben Friggas Rudel „verschwanden“ zahlreiche Wölfe, ohne Kadaver oder genetische Nachweise. Bundesweit wurden 2023/2024 13 Wölfe illegal getötet, 9 erschossen; in der Rhön ist die Dunkelziffer höher. Das Rudel Wildflecken überlebt nur durch den Schutz des Truppenübungsplatzes. Aiwangers Rhetorik, die Wölfe als „Problem“ darstellt, heizt diese Kriminalität an und legitimiert die Praxis des „Schießen, Schaufeln, Schweigen“.

Unser Appell: Schutz statt Vernichtung!

 
  1. Rückzug der Jagdgesetz-Novelle: Der Wolf bleibt streng geschützt. Übergabe des Monitorings an eine unabhängige NGO.
  2. Verpflichtender Herdenschutz: Konsequente Förderung von Zäunen, Herdenschutzhunden und Nachtpferchen.
  3. Strafverfolgung illegaler Tötungen: Transparenz und harte Sanktionen.
  4. Aufklärung des Rhön-Skandals: Intensives unabhängiges Monitoring, um das Schicksal von Friggas Rudel und anderen erloschenen Territorien (Grafenwöhr, Staffelsee West, Zella/Rhön, Hohenfels) zu klären.

 

 

Quellen:

https://wolfsschutz-deutschland.de/?s=Frigga

https://www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/wolf/monitoring/index.htm

https://www.br.de/nachrichten/bayern/bund-kritisiert-jagdnovelle-von-aiwanger-jagdgesetz,UiXy7dG

 

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

 

Lobbyfilz gegen Wölfe unter Bayerns Tierschützern?

Dass in Bayern im großen Stil Wölfe illegal „entsorgt“ werden, ist nun auch den bayerischen Massenmedien nicht verborgen geblieben. Ende Januar berichtete der Merkur groß mit einer Headline „Schießen, schaufeln, schweigen? Das rätselhafte Verschwinden der Wölfe“ im Freistaat. Ausgerechnet eine Tierschützerin zeigt jedoch Verständnis für solche kriminellen Taten. Wie kommt das? Lesen sie hier unsere Recherche.

In einem Artikel des Merkur wurde die Garmischer „Tierschützerin“ Lödermann (Grüne), dahingehend zitiert, dass sie Verständnis für die illegalen Wolfstötungen habe, wenn man sehe, wie brutal die vom Wolf gerissenen Schafe aussehen.

Die gelernte Justizbeamtin leitet seit 2002 das Tierheim im Landkreis Garmisch-Partenkirchen. Ferner ist auf der Homepage des Tierheims zu lesen, dass sie Trägerin des Bayerischen Tierschutzpreises für die Aktion „Ponyrettung“ ist und das Bundesverdienstkreuzes am Bande verliehen bekommen habe. Außerdem könne sie diverse kommunalpolitische Auszeichnungen und Ehrenmitgliedschaften in einigen Tierschutz- und Tierrechtsvereinen und eine Mitgliedschaft in Canton de la Tierra (Zusammenschluss indigener Gruppen) aufweisen.  Seit 1979 würde sie aktiv Mitarbeit in Umwelt-, Tierschutzinitiativen, unter anderem im Bund Naturschutz, 2020 als Vizepräsidentin des Deutschen Tierschutzbundes LV Bayern. LBV, Wildes Bayern, Stiftung Wald mit Wild, leisten. Von 1990 bis 1998 sei sie Mitglied des Bayerischen Landtags, Ausschuss für Landesentwicklung und Umweltfragen, zeitweise Fraktionsvorsitzende, Kreisrätin von 1984 bis 1992 und wieder seit 2008 bis heute.

Beispielfoto Wolf.

Außerdem ist sie Stellvertreterin des Landrats Anton Speer. Der Politiker der Freien Wähler hatte bereits 2023 einen Antrag auf Abschuss gestellt.  Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/04/04/fixe-fakten-ausgabe-0523-kurznachrichten-aus-deutschland-oesterreich-schweden-und-tschechien/

Wildes Bayern und Wald mit Wild sind indes sehr jagdnahe Institutionen, wo sicherlich auch die Frage erlaubt sein muss, ob sich das mit ihrer Tierheimleitung und dem Tierschutz verträgt. Auch eine Mitgliedschaft im Bund Naturschutz aufzuzählen und zeitgleich Wolfsabschüsse zu unterstützen, ist schon etwas befremdlich.

Keine von Wölfen brutalst zugerichtete Schafe rund um Garmisch in der offiziellen Liste

So stellt sich aber zuallererst die Frage, wo Frau Lödermann die brutalst vom Wolf gerissenen Schafe gesehen haben will, denn laut der Liste des LfU „Aktuelle Verdachtsfälle bei Nutztierrissen in Bayern“ wurde vom 02.05.2024 bis heute in und um Garmisch kein einziges Weidetier von einem Großen Beutegreifer gerissen. Also in Bayern kann sie diese Erfahrung nicht gemacht haben.

Ausriss aus einem Artikel im Merkur, vom 27.01.25 Ergänzung zum Artikel Schießen, Schaufeln Schweigen, das rätselhafte Verschwinden der Wölfe. Auch das Wörtchen „aktuell“ schwere Straftat lässt erahnen, dass sie sich dafür einsetzen wird, dass auf Wölfe ganz legal geschossen werden darf.  Quelle: https://www.merkur.de/lokales/weilheim/weilheim-ort29677/das-raetselhafte-verschwinden-der-woelfe-schiessen-schaufeln-schweigen-93521489.html

 

https://www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/verdachtsfall/index.htm

Und auch in der nachfolgendem Monitoringjahr-Liste 2023/2024 (28.03.2023 bis 25.04.2024) des LfU wurde kein einziges Weidetier in und um Garmisch von einem Wolf gerissen.

https://www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/doc/verdachtsfaelle.pdf

Dasselbe gilt für den direkt an den Landkreis Garmisch anschließenden Nachbar-Landkreis Weilheim-Schongau. Auch da wurden keine Weidetiere von einem großen Beutegreifer gerissen. Es war entweder ein Hund oder das Weidetier starb durch Gewalteinwirkung, was bedeuten könnte, dass das Schaf oder Kalb auch von menschlicher Hand erschlagen worden sein könnte.

Das sagt die bayerische Tierschutz-Insiderin Claudia Brunner, die die Vorgänge seit Jahren verfolgt, (Name geändert) dazu: „All dies verdeutlicht, dass die stete Hetze der Bauern, des Garmischer Landrats Anton Speer und der Tierschützerin Tessy Lödermann gegen den Wolf völlig ungerechtfertigt ist. Die Bauerngefälligkeit von Landrat  und Lödermann gehen sogar soweit, dass man lange Zeit, obwohl schon feststand, dass im Juli und August 2022 die Schafe im Ammergebirge bei Garmisch Hunde töteten, immer noch weiter log, dass es ein Wolf war. Es wurde zwar auch eine Wolf-DNA an einem toten Schaf gefunden, aber da war das Schaf schon tot.“  Quelle: https://www.wochenblatt-dlv.de/regionen/oberbayern/tote-schafe-ammergebirge-hund-verursacher-570237

Der nachfolgende Bericht, wo die Redaktion sogar warnt „Achtung drastische Bilder“ zeigt das Schicksal von Schafen, die im August 2022 im Ammergebirge gerissen wurden. Aber nicht ein Wolf, sondern Hunde hatte die Schafe „so brutalst zugerichtet.

Bemerkenswert in dem Bericht ist auch der letzte Absatz, wo der Schafbauer Ostler sagt, er wisse nicht wie viele Schafe getötet worden seien, denn er wisse ja nicht mal, wie viele Tiere er aufgetrieben habe. So besorgt sind die um ihre Schafe, dass sie nicht mal wissen, wie viele sie auf die Alm gegeben haben.

https://www.merkur.de/lokales/garmisch-partenkirchen/farchant-ort28668/baer-wolf-goldschakal-farchant-tiere-tal-bayern-91730965.html

Nachfolgend die Nachweise, dass die vorgenannten Schafe nicht der Wolf, sondern Hunde gerissen haben:

21.08.2022 Garmisch-
Partenkirchen
Genetik
(Rissabstrich
Nutztier)
Probenqualität für
Individualisierung nicht
ausreichend; nur Hinweise
auf Wolf-DNA ermittelt,
Rissbild einem Wolf nicht
zuordenbar – eher
ungeübter Hetzjäger,
Kadaver ggf. im Anschluss
befressen

12.08.2022 Garmisch-
Partenkirchen
Genetik
(Rissabstrich
Nutztier)
Probenqualität für
Individualisierung nicht
ausreichend; nur Hinweise
auf Wolf-DNA ermittelt,
Rissbild einem Wolf nicht
zuordenbar – eher
ungeübter Hetzjäger,
Kadaver ggf. im Anschluss
befressen

Der nachfolgende Bericht ist ebenfalls über die im August 2022 gerissenen Schafe im Ammergebirge bei Garmisch. Dabei stellte sich dann eben später raus, dass es Hunde waren.

https://www.merkur.de/lokales/garmisch-partenkirchen/kreisbote/gerissene-schafe-im-landkreis-garmisch-partenkirchen-mehren-sich-91731937.html

Tierschützerin Lödermann für Wolfsabschuss

Auch im nachfolgenden Pressebericht von 2023 stimmte Lödermann für den Abschuss von Wölfen und stimmte den Antrag von Landrat und Kreistag zu:

https://www.merkur.de/lokales/garmisch-partenkirchen/garmisch-partenkirchen-ort28711/wolf-garmisch-oberbayern-landrat-antrag-entnahme-abschuss-tier-kreistag-dorf-92169268.html

Ist dies nun ein typisches „MiasanMia-Gehabe“ aus Bayern? Nein, man sieht bundesweit einen Trend, dass sich bestimmte Tierschützerkreise offensiv an Antiwolfspropagande beteiligen. Sicherlich liegt das auch an Aktivitäten eines Tierarztes aus Hessen, der auf Stimmungsveranstaltungen Fake-News verbreitetend durch die Republik tingelt. Aber die stetige Häufung von Hassattacken gegen Wölfe ist auch ein Indiz dafür, dass von Lobbyseiten Geld auch zusätzlich fließen könnte. Viele Vereine und Verbände erhalten ohnehin Geld von staatlicher Seite.

Auch die Verquickung von Umweltorganisationen mit Parteien öffnet Lobbyismus Tür und Tor. Ganz gefährlich wird es dann, wenn die Massenmedien ebenfalls nicht mehr als vierte Gewalt und als Kontrollorgan funktionieren, sondern schreiben, was von Regierungsseite von Ihnen erwartet wird. Zahlreiche Medienschaffende erhielten in den vergangenen Jahren ebenfalls Zahlungen aus Lobbykreisen und Regierung.

Eine große Anzahl von Wölfen verschwindet einfach. Beispielbild © Brigitte Sommer

Das Verschwinden der Wölfe in Bayern im ganz großen Stil

Vom Wolfsrudel Staffelsee West gibt es seit Juni 2024 keine Nachweise mehr, ebenso aus dem Manteler Forst, auch nicht von der Einzelwölfin aus dem Köschinger Forst, auch vom Einzelwolf aus den Chiemgauer Alpen gibt es keine Nachweise mehr.

Als erloschene Wolfsterritorien gelten Zella Rhön, Hohenfels und Grafenwöhr. Über die Zustände im Revier Hohe Rhön berichteten wir vor Kurzem hier. https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/01/28/skandal-im-territorium-hohe-rhoen-wo-ist-woelfin-frigga/

Zu unserer Anfrage vom 17. Januar erhielten wir am 12. Februar per Mail folgende Antwort:

„Seit dem 12.11.2024 sind bei uns keine C1-Nachweise für das Territorium
Hohe Rhön dokumentiert. Zeitverzögerungen können sich aufgrund von verlängerten
Ausleserhythmen bei Fotofallen und Sammelauswertungen genetischer Proben erge-
ben. Sollten weitere Nachweise erfolgen, werden diese auf der oben angegebenen
Internetseite veröffentlicht. Dies gilt auch für Totfunde.
Für Ihre Frage nach dem Vorliegen von Entnahmegenehmigungen verweisen wir auf
die Zuständigkeit der jeweiligen Regierung (bis 14.10.2024) bzw. Kreisverwaltungs-
behörde (ab 15.10.2024), da uns diese Information
en nicht vorliegen.“
Wir werden also nun eine weitere Anfrage an die Regierung und Kreisvewaltung stellen.
Aus dem Territorium Kitschenrain wurde am 03.01.2025 im Landkreis Amberg-Sulzbach ein männlicher Wolfswelpe GW4513m (HW01) aus 2024 auf  Grund starker Verletzungen (Lähmung beider Hinterbeine) euthanasiert. Angeblich sei der Welpe angefahren worden. Zuvor war am 28.11.2024 im Landkreis Bayreuth ein weiterer Wolfswelpe, GW4500f, tot aufgefunden worden. Sofern die Öffentlichkeit nicht regelmäßig die Listen kontrolliert, erfährt sie nichts davon.

Der Lobbyismus gegen Wölfe offenbart ein komplexes Geflecht von Interessen, das oft nicht im Einklang mit den Prinzipien des Naturschutzes und erst Recht nicht des Tierschutzes steht. Es ist entscheidend, dass politische Entscheidungen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren und nicht allein auf wirtschaftlichen oder populistischen Motiven. Ein ausgewogenes Verständnis der Rolle der Wölfe in der Natur und eine transparente Diskussion über die tatsächlichen Auswirkungen und Lösungen sind unerlässlich, um eine nachhaltige Koexistenz zu ermöglichen.

Die Verwendung von Wölfen als politische Sündenböcke zeigt eine tiefe Krise in der Art und Weise, wie wir Natur und Politik verbinden. Es ist dringend notwendig, einen Kurs zu setzen, bei dem politische Entscheidungen nicht nur kurzfristige Interessen, sondern auch langfristige ökologische und soziale Ziele berücksichtigen. Nur so kann eine wahre Balance zwischen Mensch und Natur erreicht werden, ohne dass die Wölfe als Opfer politischer Spielchen enden.

Weitere Quellen:

https://www.merkur.de/lokales/weilheim/weilheim-ort29677/das-raetselhafte-verschwinden-der-woelfe-schiessen-schaufeln-schweigen-93521489.html

https://www.wochenblatt-dlv.de/regionen/oberbayern/antrag-gestellt-garmischer-landrat-will-wolf-abschiessen-572574

https://www.bundestag.de/presse/hib/kurzmeldungen-937200

https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/520644/der-weltweite-einfluss-von-bill-gates-auf-die-medien

https://tierheim-garmisch.de/de/home

 

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

 

Skandal im Territorium Hohe Rhön: Wo ist Wölfin Frigga?

Seit Monaten gibt es in der Liste des LfU in Bayern keine neuen Nachweise mehr aus dem Territorium Hohe Rhön, dem Gebiet von Wölfin Frigga und ihrem Partner Griso. Insider berichteten darüber, dass Frigga bereits im Juli 24 illegal beseitigt worden sei. Wir waren erneut vor Ort und suchten nach Spuren. Auch gehen wir der Frage nach, ob die Wölfe in der Langen Rhön nicht nur den Bauern ein Dorn im Auge sind, sondern auch einem ehrgeizigen Birkhuhnprojekt und wir zeigen auf, dass heutzutage nur die Taten der Jäger in Naturschutzgebieten und Biossphärenreservaten geschützt werden, aber auf Wildtiere gnadenlos Jagden, ja sogar Drückjagden veranstaltet werden. Und wir veröffentlichen Teile der Abschussverfügung, in denen klar wird, dass der größte Teil der Weidetiere bei Rissen überhaupt nicht geschützt gewesen waren. Lesen Sie hier unsere neue Fotoreportage.

Tatsächlich stammt der aktuellste Nachweis von Griso (GW3519m) laut der LfU-Liste vom 16. Oktober 2024. Der letzte Nachweis von Frigga (GW3092f) ist in der Liste am 25.07.24 aufgeführt. Im September, Oktober und November werden noch drei verschiedene Welpen (GW4464m, GW4442m,  GW4403m) des Wolfspaares Frigga und Griso nachgewiesen. Angeblich würden dort weiter Wölfe und Nachweise erhoben, doch seit November 2024 ist die Liste Hohe Rhön nicht aktualisiert worden. Warum nicht?

Uns liegen starke Indizien darüber vor, dass Frigga tatsächlich totgeschossen wurde. Sie wäre gerade mal vier Jahre alt geworden, hätte gerade ihren ersten Wurf gehabt und es bliebe ihr verwehrt, ihre Welpen zu betreuen und aufwachsen zu sehen. Frigga ist auch die Mutter von Nuka, der  von der Auffangstation in der Lüneburger Heide als Findelwolf bezeichnet wird. Aber das ist er nicht wirklich, denn Frigga hätte einen ihrer Welpen niemals freiwillig zurück gelassen.  Nuka war vor dem 15.06.24 hilflos im Territorium gefunden worden. Frigga ist eine Wölfin, deren Schicksal stellvertretend für so viele Wölfe in Deutschland und Europa steht. Weil aufgehetzte Bauern glauben, dass tote Wölfe ihre Probleme lösen würden und weil schießwütige Jäger Töten als Hobby sehen?

Es wird immer mehr zur gängigen Methode, einen Elternteil oder Partner zuerst wegzuschießen. Wenn der verbleibende Partner dann auf leichte Beute wie Weidetiere zurückgreifen muss, wird der Abschuss gefordert und in vielen Fällen auch genehmigt. Dies wäre auch eine Erklärung dafür, dass Griso, der vorher nie Weidetiere angegriffen hatte, einen Riss am 26.08.24 verursachte, auf den daraufhin eine Jungwölfin aus dem Rudel Wildflecken abgeschossen worden war, die sich im Territorium Hohe Rhön befunden haben soll. Entsprechende Stellen in der Abschussverfügung sind geschwärzt. Die Schießgenehmigung galt aber bereits seit dem 31.07.24, ohne dass die Bevölkerung davon etwas wusste. Erst durch eine Pressemitteilung wurde Ende August, nach vollendeten Tatsachen,  darüber informiert. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. erstatteten darauf Strafanzeige gegen die Verantwortlichen: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/08/31/bayern-mutterwoelfin-frigga-per-schiessbefehl-hingerichtet-strafanzeige/

Wenn Frigga schon seit Ende Juli tot gewesen ist, könnte die sinnlos erschossene Schwester von Griso aus dem Rudel Wildflecken auf dem Nachbargebiet der Langen Rhön gewesen sein, um die Welpen mit zu versorgen. Dies würde die ganze Dramatik noch verschlimmern. Nachweise über das Nachbarrudel Wildflecken gibt es seit September 24 nicht mehr in der LfU-Liste. Das LfU könnte also mit einer Aktualisierung der Liste für mehr Klarheit sorgen, doch stattdessen mauert die Behörde und beantwortet uns auch eine entsprechende Anfrage nach dem Umweltinformationsgesetz bislang nicht. Sollten wir weiter keine Antwort erhalten, werden wir rechtliche Schritte einleiten.

 

Spuren von Hasen, bzw. Wildkaninchen. Schnüffelnase Alba im Einsatz.  © Brigitte Sommer

 

 

Auf Spurensuche mit Liv im Territorium Lange Rhön.

 

Im Kerngebiet fanden wir keinerlei Spuren vom Rudel

 

Schöner Schein im so genannten Biosphärenreservat Rhön

 

Ein Biosphärenreservat ist ein Schutzgebiet, das von der UNESCO im Rahmen des Programms „Der Mensch und die Biosphäre“ (MAB) anerkannt wird. Es hat mehrere Ziele:

 

  • Naturschutz: Erhaltung der biologischen Vielfalt und der Ökosysteme.
  • Nachhaltige Entwicklung: Förderung einer nachhaltigen Nutzung der natürlichen Ressourcen, die sowohl ökologisch als auch ökonomisch und sozial tragfähig ist.
  • Forschung und Bildung: Unterstützung von wissenschaftlichen Forschungsprojekten und Bildungsprogrammen zur Umweltbildung.

 

Ein Biosphärenreservat besteht typischerweise aus drei Zonen:

 

  1. Kernzone: Hier ist die Natur weitgehend unberührt und der Schutz der Biodiversität steht im Vordergrund. Menschliche Aktivitäten sind hier stark eingeschränkt.
  2. Pufferzone: Diese umgibt die Kernzone und dient als Übergangsbereich, in dem nur Aktivitäten erlaubt sind, die den Schutz der Kernzone nicht beeinträchtigen, wie z.B. sanfte Formen des Tourismus oder traditionelle Landnutzung.
  3. Übergangs- oder Entwicklungszone: Diese äußere Zone ermöglicht eine nachhaltige wirtschaftliche und menschliche Aktivität, die mit den Zielen des Reservats vereinbar ist. Hier finden oft Projekte zur nachhaltigen Entwicklung statt.

 

Biosphärenreservate sollen somit ein Modell für eine harmonische Koexistenz von Mensch und Natur darstellen. Welch ein Irrtum!

 

 

Am Gangolfsberg ist das Kerngebiet des Biosphärenreservates. Viele Menschen glauben, dass hier nicht gejagt werden dürfte. Die Realität sieht anders aus. © Brigitte Sommer

In Naturschutzgebieten wie Nationalparks, NSG’s und den Zonen I und II der Biosphärenreservate muss sich die Jagd an den Schutzzielen der jeweiligen Gebiete orientieren – und sich ihnen unterordnen, wenn dies fachlich geboten ist! In den meisten Schutzgebieten außer den Nationalparks gibt es bislang kaum Regelungen zur Jagd im Gebiet. In sehr vielen solcher ökologisch bedeutsamen Gebiete komme es zu erheblichen Interessenkonflikten zwischen konventionell ausgeübter Jagd und Naturschutz, mitunter auch zwischen Forst- und/ oder Landwirtschaft und Naturschutz, schreibt Wildökologie heute.

Es wird massiv gejagt

Fakt ist, dass im Biosphärenreservat Rhön und im Naturschutzgebiet „Lange Rhön“ massiv gejagt wird. Wir berichteten hier, wie es außerhalb der Wanderwege aussieht. Normale Bürger wissen von dem Treiben nichts, da gegen jeden, der die Wanderwege verlässt, ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eröffnet wird. Jagdfrevel kann also überhaupt nicht, oder nur schwer nachgewiesen werden. https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/10/15/bayern-vier-verwaiste-wolfswelpen-im-territorium-von-woelfin-frigga-in-der-hohen-rhoen/

Fakt ist weiterhin, das ausgerechnet im Wolfsterritorium „Hohe Rhön“, zu der auch  die „Lange Rhön“ gehört, ein ehrgeiziges Wiederansiedelungsprojekt von Birkhühnern läuft. Auf der Seite des Biosphärenservat Rhön heißt es zum Projekt der Wildland-Stiftung (einer Jägerstiftung), die die Birkhühner betreut: „Nach den ersten fünf Jahren Auswilderung von 68 schwedischen Birkhühnern zog die Wildland-Stiftung eine positive Bilanz. Seit Jahren stiegen die Birkwild-Zahlen in der Rhön zum ersten Mal durch natürliche Reproduktion wieder an. Mit 14 Hähnen und elf Hennen bei der Herbstzählung 2014, darunter neun Jungvögel, stimmte dies optimistisch. Inzwischen sind die Verantwortlichen nicht mehr so optimistisch, denn den Birkhühnern gehe es aktuell gar nicht gut.

Sind die Wölfe dem Birkhuhnprojekt im Weg?

Neben der notwendigen Biotoppflege wird auch Jagd auf die natürlichen Feinde des Birkhuhns  gemacht

Auf telefonische Nachfrage bestätigten uns Sprecher, dass dort massivst Jagd auf Füchse, Marder, Wiesel und Wildschweine gemacht werden würde, da diese Tiere eine Gefahr für die Birkhühner darstellen würden. Stört da nicht ein großer Beutegreifer erst Recht? Waren Frigga und ihre Familie etwa nicht nur den Bauern dort im Weg?

Eine entsprechende Nachfrage von uns an einen Sprecher des Projektes wurde verneint. Wölfe seien dort nicht das Problem. Aber ist diese Antwort glaubhaft?

Im November 2024 berichteten wir sogar über Drückjagden, die im Gebiet stattgefunden hatten. https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/11/06/bayernhessen-weitere-drueckjagden-in-wolfsgebieten/

Diese Drückjagd fand am 02.11.24 im Wolfsterritorium Lange Rhön statt. © Biosphärenreservat Rhön.

 

Hochsitze, kaum 400 Meter Luftlinie von dem Kernzonengebietsschild entfernt. © Brigitte Sommer

 

Mehrzahl der gerissenen Weidetiere ohne Schutz

In der uns vorliegenden Abschussverfügung vom 31.07.2024, die uns mit sehr vielen geschwärzten Stellen zu Orten und Personen, erst am 18.11.24 zugestellt wurde,  wurden Risse aus anderen Landkreisen herangezogen, bei denen ein Abschuss bereits vor Gericht gescheitert war. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/11/04/ausgeschossen-gericht-untersagt-weitere-jagd-auf-das-wolfspaar-frigga-und-anton/

Intransparente Rissliste

In der Rissliste des LfU Bayern ist nicht öffentlich aufgeführt, ob ein Schutz vorhanden ist. Wir bezeichnen dies als intransparent und fast schon böswillig, da von neutraler Seite gar nicht überprüft werden kann, ob überhaupt ein Schutz vorhanden gewesen ist: https://www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/verdachtsfall/index.htm

Diese Art und Weise eröffnet willkürlichen Abschussverfügungen Tür und Tor.

 

 

 

 

 

 

 

Während es vorher von schlechten Zäunen nur so wimmelte, sollen die letzten Risse plötzlich an Zäunen stattgefunden haben, die tipptopp waren? Unglaubwürdig.

Blick in die Hohe Rhön

 

Spuren vom Fuchs. Füchse haben jetzt Paarungszeit. Aber auch jetzt werden sie gnadenlos bejagt. Im Revier von Frigga mit dem Argument, man müsse Bodenbrüter wie ein ehrgeiziges Birkhuhnprojekt, schützen. © Brigitte Sommer

 

 

Wanderweg am Gangolfsberg. © Brigitte Sommer

 

 

Ein mystischer Ort mit Zeugnissen aus der Vorzeit © Brigitte Sommer

 

 

Gangolfskreuz. ©Brigitte Sommer

 

 

Schnüffelnasen Liv und Alba. © Brigitte Sommer

 

 

 

Trittsiegel vom Wildschwein. ©Brigitte Sommer

 

 

 

 

Blick nach Südwesten © Brigitte Sommer

 

Kleine Holzskulptur auf dem Naturlehrpfad am Gangolfsberg. Dieser Wanderweg ist anspruchsvoll und nur für trittsichere und schwindelfreie Wanderer geeignet. © Brigitte Sommer

 

Wolfsschutz-Deutschland ist mit Mitgliedern direkt vor Ort in den Wolfsgebieten. Hier auch im Territorium Hohe Rhön. Wir freuen uns über neue Mitglieder, deren Identität wir selbstverständlich schützen.

 

 

Blick nach Westen Richtung Wildflecken. © Brigitte Sommer

 

Oft mit dabei: Spürnase Liv. © Brigitte Sommer

 

Dieser Hochsitz hat auch schon bessere Tage gesehen. © Brigitte Sommer

 

Massive Jagd im Gebiet Hohe Rhön

 

 

 

Brigitte Sommer mit Liv. © Gudrun H.

 

Märchenhafte Farbspiele bei Nebel. © Brigitte Sommer

 

Unglaublich schöne Lichtstimmung am Basaltsee. © Brigitte Sommer

 

Im Herbst wurde am Basaltsee umfangreich gerodet. Schwere Maschinen zerstörten den empfindlichen Boden auf dem Hochplateau. © Brigitte Sommer

 

Rodungen direkt am Basaltsee. © Brigitte Sommer

 

Dies könnten Wolfstrittsiegel sein. © Brigitte Sommer

Unterwegs mit Liv und Alba: Brigitte und Gudrun.

 

Gekippte Bayerische Wolfsverordnung wieder in Kraft

Seit Oktober ist auch die Bayerische Wolfsverordnung wieder in Kraft, die von Gerichten gekippt worden war, weil klagefähige Verbände bei Abschussverfügungen nicht mit einbezogen worden waren. Der BUND kündigte im Dezember an, erneut zu klagen. Es wäre also durchaus möglich, dass es in Bayern erneute geheim gehaltene Abschussverfügungen im Territorium Höhe Rhön und auch anderswo gibt.

 

Durch KI von Grok/X erstelltes Bild einer Wolfsfähe, das dem tatsächlichen Aussehen von Frigga mit ihrem zierlichen Körperbau und dem dunkleren Fell nahezu gleich kommt.

 

Quellen:

https://www.wildoekologie-heute.de/themen/jagd-in-schutzgebieten/

https://www.biosphaerenreservat-rhoen.de/natur/projekte-im-bereich-natur/birkhuhn-in-der-rhoen

https://www.wildland-bayern.de/projekte/birkwild-in-der-rhoen-2/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/06/15/bayern-wolfswelpe-in-der-rhoen-gerettet/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/07/18/neue-nachweise-von-rhoenwoelfin-frigga-und-neues-schmierentheater/

https://www.lto.de/recht/nachrichten/n/bayern-wolfsverordnung-wolf-klage

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/08/01/wolfsverordnungsirrsinn-in-bayern/

https://www.sueddeutsche.de/bayern/bayern-woelfe-bund-naturschutz-wiederansiedlung-rudel-lux.QqiDF3ZpQHWumnpkW2DKiT?fbclid=IwY2xjawIEk9NleHRuA2FlbQIxMQABHZJ4KxpkTUtV6tkZpV4HA2LVDVuGDEfc4DId-VXbGDlTmeRs8YgiWii_zQ_aem_IaWZBkFRp4XwQ38d_6u8tA

 

Mehr bürgerliches Engagement gegen Lobbyinteressen

Wir klagen an, dass unserer Ansicht nach die Behörden in Bayern zu eng mit den Interessen des Bauern- und Jagdverbandes verstrickt sind. Wir brauchen dringend mehr aktive Hilfe in der Rhön. Selbstverständlich geben wir die Identität unserer aktiven Mitglieder nicht heraus: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

Für Informanten haben wir eine 24-Stunden-Hotline eingerichtet: 0176 48732612

Wir garantieren Quellen- und Informantenschutz

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

 

Pressemitteilung: Illegale, geheime Wolfsjagd in der Rhön

Hierzu gibt es ein Update, 07. September 2024

Bayern: Rhönskandal – Totschießen der falschen Wölfin macht die Verfügung nicht legaler
VON WOLFSSCHUTZ
7. SEPTEMBER 2024

Gestern wurde bekannt, dass nicht Frigga, sondern eine Wölfin aus dem Rudel Wildflecken in der geheimen Wolfsjagd der Regierung Unterfranken erschossen worden ist. Zudem ist Frigga nicht einmal beim entscheidenden Angriff auf die Schafe involviert gewesen, sondern ihr Partner Griso. Wir freuen uns vorsichtig, dass nicht Frigga betroffen war, aber wir trauern genauso um die Jungwölfin aus dem Rudel Wildflecken. An unserer Strafanzeige ändert der Umstand des Fehlschusses nichts. Im Gegenteil, dies macht die ganze Aktion noch illegaler. Lesen Sie hier unseren Bericht mit neuen Einblicken ins Revier Hohe Rhön. – https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/09/07/bayern-rhoenskandal-totschiessen-der-falschen-woelfin-macht-die-verfuegung-nicht-legaler/

 

 

P R E S S E M I T T E I L U N G

Illegale, geheime Wolfsjagd in der Rhön

 

Hanau, 5. September 2024

Als feigen Akt einer Lobby verseuchten Politik bezeichnete die Vorsitzende des Vereins Wolfsschutz-Deutschland e.V., Brigitte Sommer, die Tötung der Mutterwölfin Frigga (GW3092f)  von Montag auf Dienstag vergangener Woche in der Langen Rhön in Bayern. Das perfide Vorgehen, die Abschussverfügung geheim zu halten und zu vollstrecken, ohne die anerkannten Naturschutzverbände hierzu vorab zu informieren, um ihnen die Gelegenheit zur Stellungnahme und zur Klage zu geben, zeige das mangelnde Rechtsverständnis der  Regierung von Unterfranken. Der Verein Wolfsschutz-Deutschland e.V. wird über seinen Anwalt Strafanzeige gegen die Verantwortlichen und Ausführenden stellen.

Völlig irrelevant scheint dem Regierungspräsidenten auch das jüngste Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) zu sein, wonach selbst eine Herabstufung des Schutzstatus keine Freigabe zur Jagd auf Wölfe wäre. Das EuGH stellte fest, dass der Wolf regional nicht als Art ein­ge­stuft wer­den darf, die ge­jagt wer­den darf, wenn sein Er­hal­tungs­zu­stand auf na­tio­na­ler Ebene un­güns­tig ist.

Wie Sommer erklärt, sei in diesem Urteil nachzulesen, dass Abschussgenehmigungen auch nicht erlaubt seien, wenn kein günstiger Erhaltungszustand gegeben ist. Sommer: „Wir bezweifeln den ernsten Schaden, da es zwar viele Risse waren, aber wenige Tiere pro Riss. Außerdem haben wir nachgewiesen, dass in vielen Fällen kein ausreichender Schutz vorhanden ist.“ Zudem sind Schafe und Ziegen in der Langen Rhön nicht essentiell wichtig für die Freihaltung von Flächen, da die meisten Flächen dort maschinell gemäht werden.

Der Abschuss des Muttertiers GW3092f (Frigga) zeuge von einer ethischen und moralischen Verrohung. Selbst wenn der Vater und die Welpen noch leben sollten, sei es für ein Elternteil schwierig, die Welpen durch zu bekommen. Der angebliche Nachweis, dass sich das Vatertier Griso (GW3519m) noch im Revier aufhalte, sage nichts darüber aus, ob er sich alleine um die  Nahrungsbeschaffung kümmern könne. Die Folge könnte sein, dass sich der Rüde mehr statt weniger leicht jagender Beute zuwendet.

Völlig abartig sei diese Tötung auch in Bezug auf den Artenschutz und die Artenvielfalt, da die erschossene Wölflin genau wie die Schermbecker Wolfsmutter Gloria, den selteneren Haloptyp 02 besaß. Da es in Deutschland noch zu wenige Wölfe gibt, sei dies auch wichtig für die Gesunderhaltung und eine gesunde Durchmischung der Wolfspopulation.

Wie wenig sich das Regierungspräsidium um rechtliche Belange kümmere, zeige auch ein Urteil des Oberverwaltungsgerichts in Lüneburg, dass eine Klage gegen den Abschuss eines Wolfs auch damit begründete, dass vor der Erteilung der Abschussgenehmigung den anerkannten Naturschutzvereinigungen nicht Gelegenheit zur Stellungnahme eingeräumt worden sei. Auch in dem jetzigen Fall seien die Umweltverbände nicht informiert worden und hätten somit keine Klagemöglichkeit gehabt.

 

Zusatz: zwei Fotos

Bild 1:

Die meisten Flächen zwischen Gangolfsberg und Heidelstein in der Langen Rhön werden maschinell gemäht.

 

 

Bild 2:

Brigitte Sommer, Vorsitzende von Wolfsschutz-Deutschland e.V. auf der Langen Rhön im ehemaligen Territorium der Wölfin GW3092f (Frigga). Diese Wolfslosung wurde am 3. September gefunden. Sie ist nicht frisch und könnte sowohl von der getöteten Wölfin Frigga, als auch vom Vaterwolf Griso stammen, der die Kennung GW3519m aufweist.

PM als PDF: PM zum Abschuss einer Wölfin in der Langen Rhön

Bitte dringend unterzeichnen: Neue Petition gegen Schnellabschüsse von Wölfen

Vor über zwanzig Jahren ist ein fantastischer Beutegreifer wieder von alleine nach Deutschland zurückgekehrt, der jahrhundertelang von uns Menschen verfolgt, gequält und getötet wurde. Die Rede ist vom Wolf. Wir können in unserer Generation nicht wieder gut machen, was diesen Tieren angetan wurde. Aber wir können uns jetzt dafür einsetzen, dass es nicht noch einmal geschieht, dass ein Mitlebewesen mit gleicher Existenzberechtigung, noch einmal ausgerottet wird. Dafür müssen wir jetzt kämpfen! Bitte unterzeichnen Sie unsere neue Petition, denn gleich zwei Bundesländer greifen Lemkes Plänen sogar vor. Elf Wölfe sind bedroht zu sterben.

Der Startschuss zur erneuten Ausrottung kommt ausgerechnet von einer Bundesumweltministerin der Grünen. Ihr Name ist Steffi Lemke. In einer Bundespressekonferenz am 12. Oktober 2023 stellte sie ihren Vorschlag vor, wie sie künftig in Deutschland mit den Wölfen umgehen will. Sie setze sich für „unkomplizierte Schnellabschüsse und ein regionales Wolfsmanagement“ ein, so O-Ton Lemke.

 

Von Herdenschutz, der Rissvorfälle vermeidet, plötzlich keine Rede mehr. Stattdessen soll einfach in die Wolfsrudel hinein geschossen werden, bis Risse aufhören.

Dabei ist es längst wissenschaftlich erwiesen, dass das Abschießen von Elterntieren mehr statt weniger Risse verursacht, da unerfahrene Jungtieren, die das Jagen noch nicht erlernt haben, sich leichter Beute wie Weidetieren zuwenden. Sehr viele Weidetierhalter weigern sich rundweg, ihre Tiere zu sichern. Fördergeldtöpfe, die von den Landesregierungen zur Verfügung gestellt werden, wurden und werden gar nicht abgerufen.

Wölfe sollen für Schutzverweigerer büßen?

Ab Januar soll dieses neue Konzept eingeführt werden, doch zwei Bundesländer, Hessen und Bayern, greifen hier einfach vor. Sie haben eine Abschussverfügung auf Wölfin Frigga und ihren Partner Anton erstellt. In einem bestimmten Gebiet im Grenzbereich Hessen und Bayern in der Rhön soll jeder Wolf, der an Weiden und 1.000 Metern darum herum gesehen wird, erschossen werden dürfen. Ohne vorherige Vergrämungsmaßnahmen, ohne DNA-Abgleich. Die meisten der gerissenen Tiere waren nicht einmal geschützt. Das Gebiet umfasst auch das Streifgebiet eines ganzen Rudels. Des Rudels auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken. Das Paar dort hat in diesem Jahr sieben Welpen. Die Schießgenehmigungen sollen bis zum neunten November gelten. 
Die Ergebnisse eines bislang üblichen DNA-Tests, um zu bestimmen, welches Tier der Verursacher war, wenn es Rissvorfälle durch den Wolf gegeben hat, will Lemke abschaffen. Jede einzelne Abschussverfügung soll 21 Tage Geltung haben. Nicht ihr Bundesumweltministerium soll allerdings ab Januar 2024 diesen Vorschlag umsetzen, sondern jedes Bundesland selbst.
Lemke deutete ferner an, dass die Bundesländer Sachsen, Brandenburg, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt mit einer Konzentration des Wolfsbestandes konfrontiert wären.
Der EU-Vertrag, den auch Deutschland unterschrieben hat, sieht vor, dass sich die Wölfe in Deutschland vermehren können. Da die ersten Tiere aus Polen eingewandert sind, ist es nach zwanzig Jahren doch nicht verwunderlich, dass sich die höchsten Zahlen auf die östlichen Bundesländer konzentrieren. Dies liegt auch in der Biologie des Wolfes. Hat Frau Lemke dies vergessen? Jungtiere wandern spätestens in einem Alter von zwei Jahren ab, um ein eigenes Rudel zu gründen. Dabei können sie tausende Kilometer zurücklegen, aber auch einfach ein Revier in der Nachbarschaft gründen. So verbreiten sich die Wölfe langsam von Osten nach Westen. Ein „regionales Wolfsmanagement“ würde die Wölfe daran hindern, sich in die westlichen Landesteile zu verbreiten. Dies kann kaum EU-rechtskonform sein und könnte auch Bundesländer in die Position versetzen, genau deswegen gegen die Bundesregierung zu klagen.
Unserer Meinung nach gibt die Umweltministerin Lemke hier Forderungen der Agrar- und Jagdlobby nach, ohne sich um die Interessen der Allgemeinheit zu sorgen. Schließlich ist es längst erwiesen, dass Wölfe sowohl zum Wald- als auch zum Klimaschutz beitragen. Dabei hat der Europäische Gerichtshof Deutschland bereits eine heftige Rüge verpasst, weil Deutschland zudem nur  nur 0,6 Prozent seiner Fläche als Schutzfläche ausgewiesen hat. Deutschland liegt damit auf dem drittletzten Platz aller 27 EU-Staaten.

Nur Null-Wolfsabschuss motiviert wirklich zum Weidetierschutz

Das Vorhaben der Bundesumweltministerin verstößt gegen EU- und Tierschutzrecht. Wir sagen NEIN zu Schnellschüssen von Wölfen. Deutschland muss sich an bestehende EU-Verträge halten. Deshalb auch ein NEIN zu einer erneuten Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes, da schon die vorangegangene Änderung (LEX-Wolf) gegen EU-Recht verstieß und bereits ein Pilotverfahren gegen Deutschland nach sich zog. Die Grünen, samt Umweltministerin, die damals noch einfache Bundestagsabgeordnete war, sicherten noch im November 2019 zu, sich gegen die erste Änderung einzusetzen. Kaum in der Regierung, heulen sie mit den Lobbyisten?

Da machen wir nicht mit!

Hier ist der Link zur Petition: https://innn.it/wolf?fbclid=IwAR29xMUnTYa1gIylVxVMV5fklZJ9BsapwfiB1Rci8k8L6iH1mKIIC7ohRjA

Quellen:

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung

Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte und Anwälte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch finanzielle Probleme bereitet.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe und wir widersprachen unerschrocken Politkern ebenso wie anderen Verbänden. Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

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IBAN DE79 1005 0000 0190 7118 84

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Auch Paypal ist möglich: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Bayern: Kein Weidetierschutz, trotzdem Wolfsabschuss – Elf Wölfe in Gefahr

Die Regierung von Unterfranken hat am 12. Oktober 2023 dem Abschuss von zwei so genannten „schadenstiftenden Wölfen“ zugestimmt. Die Entscheidung ziele darauf, das weitere Reißen von Schafen und Lämmern durch diese Wölfe zu verhindern, heißt es in einer Pressemitteilung. Gemeint sind die beiden Wölfe Frigga (GW3092f) und Anton (GW3222), doch auch das Rudel Wildflecken ist nun von Abschuss gefährdet, weil der Bereich auch in ihrem Territorium liegt. Dabei waren die gerissenen Tiere größtenteils ungeschützt. Ein Zaun war vor Eintreffen der Behörden sogar abgebaut. Hier die Geschichte eines Skandals, der sich auch nach Hessen zieht.

Hierzu gibt es ein Update: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/11/04/ausgeschossen-gericht-untersagt-weitere-jagd-auf-das-wolfspaar-frigga-und-anton/?fbclid=IwAR2Zp-nEL80d8Hcj3T_xIouBK83E-54HkMGfNl2V2EtbICz5VX9_hw4uNoo

Man weiß nicht, wo Wölfin Frigga eigentlich ihren Ursprung hat, aber das erste Mal nachgewiesen wurde sie in Nordhessen. Die Region gilt auch als Frau-Holle-Land, was uns von Wolfsschutz-Deutschland e. V. dazu angeregt hat, GW3092f einen Vornamen von Frau Holle zu geben. Schließlich wanderte sie bis in den hessischen Teil des Spessarts, wo ihr Weidetierrisse nur allzu leicht gemacht worden waren. Berichte darüber sind in den Quellen zu finden. Wir hofften sehr, dass sie im hessischen Teil des Spessarts bleiben würde, doch Risse wurden schließlich auch im bayerischen Teil nachgewiesen. Im hessischen und bayerischen Teil des Spessarts finden und fanden das ganze Jahr über intensive Rodungsarbeiten statt, was diese Wölfin und weitere Wölfe dort auch gestört haben könnte.

Ab Spätsommer verlief Friggas Spur erst nach Unterfranken dann über Sinntal in Richtung Osten. Im Landkreis Rhön-Grabfeld scheint sie sich nun mit dem Wolfsrüden Anton in direkter Nachbarschatz zum Wolfsrudel auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken niederlassen zu wollen. Eine verhängnisvolle Entscheidung, denn in Bayern scheint man Schießen statt Schützen etablieren zu wollen.

Wolfsschutz-Deutschland e. V. kündigt Strafanzeige an

Die Genehmigung in Form einer naturschutzrechtlichen Ausnahme sei bis zum 9. November 2023 befristet und räumlich auf das Naturschutzgebiet „Lange Rhön“ sowie südlich davon gelegene Teilbereiche im Umfeld der Ortschaften Frankenheim und Oberweißenbrunn begrenzt. Die Abschüsse wären in diesen Gebieten jeweils beschränkt auf mit Weidezäunen oder Weidenetzen umgrenzte Flächen mit Nutztierherden sowie einen Radius von 1000 Metern um diese Nutztierhaltungen. Der räumliche und zeitliche Geltungsbereich wäre so  zu wählen, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit ausschließlich die schadenstiftenden Wölfe abgeschossen werden, nicht dagegen andere Wölfe.
Hier widersprechen wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. auf das Entschiedenste, denn das Rudel Wildflecken lebt in unmittelbarer Nähe und es hat in diesem Jahr sieben Welpen. Schießt man die Eltern ab, verhungern die Welpen oder aber sie wenden sich leichter Beute, also Weidetieren, zu.
Die Abschüsse würden ausschließlich von zur Jagdausübung Berechtigten durchgeführt, die dazu ihr Einverständnis erklärt hätten und deren Befugnis zum Abschuss von der Regierung von Unterfranken bestätigt wurde. Diese Festlegungen beruhen auf der Regelung des § 45 a Bundesnaturschutzgesetz.
Die Regierung von Unterfranken arbeitet beim Vollzug der Maßnahme eng mit dem Landratsamt Rhön-Grabfeld zusammen.

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. kündigten ja bereits hier an https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/10/14/einfach-auf-verdacht-bayern-will-in-wolfsfamilie-hinein-schiessen/

dass wir Strafanzeige erstatten werden, sollten Wölfe erschossen werden. Wir möchten hier noch einmal darauf hinweisen, dass Jäger sich nicht über die Rechtslage in Sicherheit wiegen sollten.

Bei unseren aktuellen Zaundokumentationen konnten wir zwar überall wolfsabweisende Zäune finden, allerdings wiesen auch all diese Zäune Durchschlupflöcher, wie in der Liste des LfU nach. Zudem wurde kein DNA-Abgleich gemacht, um festzustellen, welcher Wolf überhaupt Verursacher war. Elf Wölfe sind nun in Lebensgefahr, weil einfach ins Blaue hinein geschossen werden soll?

 

Jäger lauern an den Weiden und schießen auf jeden Wolf der hier vorbei läuft?

In unserer Dokumentation weisen wir überall noch immer Durchschlupfmöglichkeiten nach.

 

Im Bereich der Abschussverfügung sind zahlreiche Weiden zu finden, an denen in direkter Nähe Hochsitze aufgebaut sind. Lauert man dort darauf, dass ein Wolf sich blicken lässt? ©Brigitte Sommer

 

Wir rufen zu Spaziergängen in den betroffenen Weidegebieten auf

 

 

 

Diese Ziegen und Schafe stehen hinter einem wolfsabweisenden Netz mit einer Höhe von 1,20 Metern. Am Tag der Überprüfung, am 23. Oktober war genug Spannung, 10.000 Volt am Eingang der Weide.

 

Oft stimmen emotionale Ausbrüche von Tierhaltern nach Rissen nicht mit der Haltungsrealität ihrer so genannten „Familienmitglieder“ überein. Hinkende Schafe und Ziegen sind leider immer wieder an der Tagesordnung. Dass sehr viel mehr Schafe und Ziegen an Vernachlässigung und Krankheiten sterben müssen, scheint kaum von der Öffentlichkeit beachtet zu werden. Auch nicht, dass die meisten Tiere zum Schlachter wandern.

 

 

In den Zaun hinein wachsende Äste können die Spannung herabsetzen.© Brigitte Sommer

 

8.000 bis 10.000 Volt sind optimal.

 

 

Wölfe überspringen nicht einfach Zäune. Sie suchen nach Schwachstellen im unteren Bereich. Auch wir haben hier eine gefunden. Hier würde sich Untergraben lohnen.

 

Die Abschussverfügung gilt Wölfin Frigga (GW3092f) und ihrem Partner Anton (GW3222m), doch auch das Rudel Wildflecken ist gefährdet.

 

Wölfin Frigga weist einen seltenen Haloptypen auf.  Die Gründertiere trugen den in Nordost-Europa häufig vorkommenden, maternal vererbten mitochondrialen Haplotyp mit der Bezeichnung HW01. Nach wie vor ist HW01 der vorherrschende Wolf-Haplotyp in Deutschland.

Im Labor wird zunächst der von der Mutter übertragene Haplotyp identifiziert. Er beschreibt eine bestimmte Nukleotidsequenz eines Chromosoms, dass bei Tieren einer bestimmten Population häufig gleich ist. Daher lässt der Haplotyp häufig schon Rückschlüsse auf die Populationszugehörigkeit des Tieres zu. In Deutschland sind überwiegend Wölfe mit dem Haplotyp HW01 bekannt, seltener Tiere mit dem Haplotyp HW02. Beide sind typisch für die Mitteleuropäische Flachlandpopulation. Aus der Alpenpopulation wandern bisher vereinzelt auch Tiere mit dem Haplotyp HW22 nach Deutschland ein. Das Tier, welches der Dinarischen Population zugeordnet werden konnte, trägt den Haplotyp W17. Unterschiedliche Nomenklaturen sorgen hier für die verschiedenen Bezeichnungen.

Als Träger des seltenen Haloptypes 02  ist Frigga also für genetische Vielfalt bei der Vermehrung der Wölfe in Deutschland wichtig.

 

Am 09.10. waren Frigga und Anton auf der hessischen Seite der Rhön nachgewiesen worden: https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum

Bei den nicht bewertbaren Zäunen war der Zaun beim Eintreffen der Experten vom LfU einfach abgebaut

Interessant ist es, dass mal wieder bei keinem Rissereignis Herdenschutz vorhanden war (siehe Quelle ab Seite 8), selbst bei den Rissen am 29.09 und am 2.10., die ja anscheinend für die Abschussgenehmigung entscheidend waren, räumt man einen „möglichen Einschlupf“ ein.

 

 

Ausriss aus dem Abschussbescheid.

 

Ausriss aus dem Abschussbescheid.

 

 

 

 

Vorsitzende Brigitte Sommer unterstützt die Teams vor Ort. Wir freuen uns über neue Mitglieder aus Hessen, Bayern und Thüringen: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

 

Das für das Totschießen genehmigte Gebiet liegt in unmittelbarer Nähe des Truppenübungsplatzes Wildflecken.

Am Rand des Truppenübungsplatzes.

 

 

Nicht der gesamte Truppenübungsplatz ist eingezäunt. Die Wölfe dort streifen auch in der Umgebung umher.

 

 

Die Rhön gilt als Gebiet der offenen Weiten.

 

 

Jungbulle auf einem Radweg.© Brigitte Sommer

 

 

 

Blick Richtung Truppenübungsplatz. © Brigitte Sommer

 

So genannte Fleischrinder hinter zwei Litzen, die zwar genug Spannung aufweisen, allerdings sollen die Tiere dadurch lediglich im Zaun gehalten werden. Die untere Litze ist so hoch, dass Hunde oder Wölfe hindurch können.

 

Fleischrinder sind, wie der Name schon sagt, zum Schlachten gezüchtet.

 

 

An den Weiden lauern nun wohl überall die „Jagdberechtigten“. Egal welcher Wolf sich hier wagt, vorbei zu laufen, wird erschossen.

 

 

Zahlreiche Quellen und Bäche durchziehen das Gebiet.© Brigitte Sommer

 

 

Schönes Gebiet für Wölfe. © Brigitte Sommer

 

 

Diese Pferde sind an einer abgelegenen Waldweide untergebracht. Im hinteren Bereich ist der Hochsitz zu erkennen. ©Brigitte Sommer

 

 

Die typischen Rhöner Schwarzkopfschafe hier hinter einem wolfsabweisenden Netz von 1,10 Metern Höhe. Vorne und an den Seiten war eine Spannung von 10.000 Volt. An der grasbewachsenen Seite kann die Spannung abfallen. © Brigitte Sommer

 

Auch bei diesem wolfsabweisenden Netz konnten wir eine Durchschlupfmöglichkeit nachweisen. ©Brigitte Sommer

 

 

Örtlichkeiten auf Friggas Wanderung nach Osten

 

Auch in diesen Gebieten hinterließ Frigga Spuren.

 

Dunkle Wolken am Horizont betreffend der Zukunft von Wölfin Frigga? Wir wären froh gewesen, wenn sie in Hessen geblieben wäre. ©Brigitte Sommer.

 

Mit Schnüffelnase Liv auf Friggas Spuren im bayerischen Teil des Spessarts.

 

Völlig ungeschützte Ziegen bei Sinntal (Hessen).

 

 

Ein positives Beispiel bei Sinntal.

 

Burg Schwarzenfels bei Sinntal.

 

Wir wissen nicht, was letztendlich bewirkte, dass Frigga die Entscheidung traf, den Spessart Richtung Rhön wieder zu verlassen. Vielleicht waren es die intensiven Rodungsmaßnahmen? Liv auf Spurensuche Anfang September. ©Brigitte Sommer

 

Im hessischen und bayerischen Teil des Spessarts wird massiv abgeholzt. © Brigitte Sommer

 

Die Waldplantagen werden auf unglaubliche Weise ausgebeutet, während gleichzeitig Klimahysterie geschürt wird. Es gibt so viele Widersprüche, über die es sich nachzudenken lohnt. ©Brigitte Sommer.

 

Wolfsspuren. Evtl. von Frigga.© Brigitte Sommer

 

 

Pressemitteilung über die Abschussgenehmigung:

https://www.regierung.unterfranken.bayern.de/presse/pressemitteilungen/archiv/2023/167/index.html

 

Link zu Rissliste:

https://www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/wolf/monitoring/index.htm

Hier der Bescheid der Regierung Oberfranken

https://www.regierung.unterfranken.bayern.de/mam/aufgaben/bereich5/sg55_1/2023_10_16_z_bescheid_geschw%C3%A4rzt_wolfsentnahme.pdf

Weitere Quellen:

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/10/14/einfach-auf-verdacht-bayern-will-in-wolfsfamilie-hinein-schiessen/

https://www.fva-bw.de/top-meta-navigation/fachabteilungen/wildtierinstitut/luchs-wolf/monitoring-luchs-wolf/wolfsmonitoring

 

Berichte über Frigga:

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/08/27/gewalteskalation-in-hessen-wutbauern-drehen-durch/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/09/15/herdenschutzmassnahmen-werden-jetzt-in-ganz-hessen-bezahlt/

 

 

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung

Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte und Anwälte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch finanzielle Probleme bereitet.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe und wir widersprachen unerschrocken Politkern ebenso wie anderen Verbänden. Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell.

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Bayern: Radfahrerin verfolgt vier Wolfswelpen

Ein Video von vier Wolfswelpen konnte jetzt belegen, dass es im Landkreis Eichstätt im Altmühltal (Bayern) eine Wolfsfamilie gibt. Die Daten stammen allerdings nicht aus dem offiziellen Wolfsmonitoring, sondern eine Radfahrerin filmte die Tiere auf einem Waldweg. Dabei verhielt sie sich nach Meinung von Wolfsschutz-Deutschland e. V. komplett falsch.

Meinungsbeitrag von Brigitte Sommer

Bis vor kurzem war das Video in einem Bericht von BR 24 – https://www.br.de/nachrichten/bayern/vier-wolfswelpen-von-radlerin-im-landkreis-eichstaett-gefilmt,TifPOV9?fbclid=IwAR1jEuvXOhqxdYRCalPHJrqUp2XsWLkVoxS4Za3avlrDYmRdNyZeXh1V28w noch zu sehen. Seit dem 1. Juli wurde der Link zum Video allerdings herausgenommen und es ist nur noch ein Foto zu sehen, das die vier Welpen auf einem Waldweg zeigt. Auch das Portal t-online.de hat das Video inzwischen gelöscht.

Ob der Bayerische Rundfunk das Video wegen Kritik an der Radfahrerin herausgenommen hat, wissen wir natürlich nicht. Aber ich habe das Video noch selbst gesehen. Darauf waren nach meiner Erinnerung zunächst die spielenden Welpen teilweise am Waldrand und auf dem Weg zu sehen. Die Radfahrerin verlangsamte ihre Geschwindigkeit augenscheinlich nicht und besonders ein kleiner Welpe wurde über mehrere hundert Meter regelrecht auf dem Rad verfolgt. Von seinen Geschwistern getrennt, gelangt es dem Kleinen schließlich nach links alleine in den Wald zu flüchten.

 

Beispielfoto Wolfswelpen. © Brigitte Sommer

Inzwischen sind nur noch Fotos der Szene im Netz zu finden, aber der eigentliche Film wurde wohl überall herausgenommen. Unserer Ansicht nach ist dies kein konstruktiver Umgang mit falschem Verhalten. Denn wie sollen Menschen wissen, wie sie richtig mit einer solchen Situation umgehen wollen, wenn ein falscher Umgang nicht mehr diskutiert werden kann?

Empathie statt Rücksichtslosigkeit

Richtig wäre es gewesen,  vom Rad abzusteigen und das Rad ruhig weiter zu schieben, um die Welpen nicht zu erschrecken. Indem die Welpen auseinander gesprengt wurden, besteht durchaus das Risiko, dass ein Welpe nicht mehr zu seinen Geschwistern zurück findet. Das Elternpaar hat dort wohl das erste Mal Welpen und kein älteres Geschwisterchen kann mit auf den Nachwuchs aufpassen, wenn beide Eltern auf Nahrungsbeschaffung sind. Die Wolfswelpen verlassen jetzt ihre Geburtshöhle schon eigenständig und können ohne Aufpasser in gefährliche Situationen geraten. Bald wird die Geburtshöhle durch einen so genannten Rendevouzplatz ersetzt, auf dem sich die Familie regelmäßig wieder trifft.

Es wären mit Sicherheit dennoch Filmaufnahmen von den Welpen gelungen, über die sich auch Wolfsfreunde gefreut hätten.

Der Wolf ist in Deutschland streng geschützt. Mit dem strengen Schutz sind u.a. die sogenannten Zugriffsverbote des § 44 BNatschG verbunden. Danach ist es verboten, Wölfe zu fangen, zu verletzen, zu töten oder sie in einer Weise (z.B. an ihren Welpenaufzuchtplätzen) zu stören, dass dadurch der Fortbestand der „lokalen Population“ gefährdet wird.

In Bayern gibt es bis jetzt, dieses neue Rudel inbegriffen, nur fünf Wolfsrudel. Das Paar dort war bereits seit September 2022 nachgewiesen. Die Fähe stammt aus dem Rudel Veldensteiner Forst.

Leider werden immer wieder Wölfe auch von Fahrzeugen heraus verfolgt und gejagt. Wir hoffen mit diesem Beitrag ein Unrechtsbewusstsein wecken zu können. Zumindest bei denen, die die Tiere unabsichtlich verfolgen und sich nicht darüber bewusst sind.

 

Weitere Infos: https://www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/wolf/monitoring/index.htm

http://www.dbb-wolf.de

 

Unser Verein wird nicht staatlich unterstützt, deshalb sind wir auf Spenden angewiesen. Ein monatlicher Beitrag  von fünf Euro in einem Abo hilft uns sehr, unsere Reportagen auch weiterhin werbefrei anbieten zu können und auch unsere aktive Arbeit in den Wolfsgebieten kann weiterhin stattfinden.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Berliner Sparkasse

IBAN DE79 1005 0000 0190 7118 84

BIC BELADEBEXXX

Auch über Paypal sind Spenden möglich. Hier der Link: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Bayern – Wolfsnachwuchs auch im Veldensteiner Forst

Fotoaufnahme einer Wölfin im Veldensteiner Forst

Reproduktionsnachweis im dortigen Wolfsterritorium
Beispielbild Wölfin mit Gesäuge.

Bei der Auswertung einer Fotofalle im Veldensteiner Forst wurden zwei Wölfe dokumentiert. Eines der abgebildeten Tiere ist eine Wölfin mit erkennbarem Gesäuge. Damit handelt es sich um einen erneuten Reproduktionsnachweis für das Wolfsterritorium im Veldensteiner Forst. Die Aufnahme stammt vom 23.06.2022.

Chronik des Rudels: https://www.dbb-wolf.de/Wolfsvorkommen/territorien/karte-der-territorien

 

Hier die PM: http://www.lfu.bayern.de/pressemitteilungen/c/1693438/34-22-fotoaufnahme-einer-woelfin-im-veldensteiner-forst?fbclid=IwAR0y3kKx0y20YT1oVu-R_tMmwwt1iiLZw61nbwiPYdUhQlzeCmQTtXS7mGo

Wölfin aus Mecklenburg-Vorpommern nach Hessen gewandert

Neue Wölfin im Werra-Meißner-Kreis nachgewiesen und es gibt Nachwuchs beim Wolfspaar in Wildflecken an der hessisch-bayerischen Grenze.

Beispielfoto Wolf.

 

Politik im Blutrausch? In Bayern wird Wolf Chiemi zum Abschuss freigegeben

Die Landwirtschaftsministerin Kaniber fordert diesen Abschuss schon seit Wochen, doch wir hielten eine tatsächliche Genehmigung für sehr unwahrscheinlich. Doch jetzt verkündet die Oberbayerische Regierung dass der Wolf Chiemi mit der Kennung GW2425m aus Gründen der „öffentlichen Sicherheit“ abgeschossen werden dürfe. Wir halten diese Entscheidung für einen handfesten Skandal, protestieren auf das Schärfste und fordern Verbände dazu auf, Klage zu erstatten, da hier dreist EU-Recht und Bundesnaturschutzrecht verletzt wird.

Beispielbild Wolf © Brigitte Sommer
Es wird unter anderem behauptet, dass der Chiemgauer Wolf viele Wild-??? und „Nutz“tiere gerissen hätte und er sei bis ins Zentrum einer Ortschaft sowie in Siedlungen vorgedrungen. Seine geringe Scheu und Reißfreudigkeit werde ihm nun zum Verhängnis.
Viele Bauern würden um die Sicherheit ihrer „Nutz“tier-Bestände bangen würden. Agrarministerin Michaela Kaniber (CSU) erkenne in der Präsenz des Wolfes sogar eine Gefährdung des „Tierwohls“ innerhalb regionaler landwirtschaftlicher Strukturen, welche sie in höchsten Tönen lobe: „Ein Nebeneinander von Tierhaltung im Freien und großen Beutegreifern ist schlicht und ergreifend nicht möglich. Besonders dramatisch wird das natürlich im Bereich der Almwirtschaft. Aber es betrifft generell die gesamte Form der Landwirtschaft, auf die wir in unserer Region sehr stolz sind, weil bei uns eben eine Landwirtschaft vorherrscht, die das Tierwohl sehr genau im Blick hat. Und deshalb muss jedem klar sein: Wenn ein Wolf oder ein Rudel bei uns heimisch wird, ist das zum Nachteil des Tierwohls in der Region. Deswegen dürfen wir nicht gefährden, was die Landwirtschaft sich bei uns erarbeitet hat.“
Laut Agrarministerin Kaniber müsse man den Wölfen ihre Grenzen aufzeigen, sonst würden sie „immer dreister“. Zudem könne man „ein Raubtier, das übergriffig geworden ist und ganz offensichtlich seine Scheu verloren hat, auch mal entnehmen.“ Dies trage – laut Kaniber – „langfristig auch zur Akzeptanz des Wolfes“ bei.
Wolfsschutz-Deutschland e. V. sieht nicht ein Krititerium zum Abschuss erfüllt, da die Weidetiere größtenteils überhaupt nicht geschützt waren und auch kein Wille erkennbar ist, die Tiere auch nur rudimentär zu sichern. Zudem gab es in den über zwanzig Jahren seit der Rückkehr der Wölfe keinen einzigen Übergriff auf Menschen. DieseAbschussfreigabe verstößt unserer Ansicht nach ganz klar gegen EU-Recht und Bundesnaturschutzrecht und wir werden Strafanzeige gegen Ministerin und Ausführende erstatten, sollte der Wolf oder ein anderer Wolf erschossen werden. Wir fordern die sofortige Rücknahme der Schießgenehmigung und wir fordern Verbände auf, Klage zu erheben.