Rhön: Wolfshetze wie im Mittelalter

Wer ist Schuld am Tod von Genius? Wenn ein hoch betagtes Pferd nicht friedlich einschlafend sterben darf, sondern gewaltsam stirbt, ist dies für das Tier schlimm und für die Halter eine emotionale Belastung und eine Tragödie. Keine Frage. Schnell stand allerdings für Halter und Medien fest: Wölfe mussten es gewesen sein und eine unglaubliche Hetzkampagne wurde losgetreten. Das DNA-Ergebnis lautete aber schnell ganz anders.  Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. leisten hier eine Recherche, die eigentlich die Medien hätten erledigen müssen. Lesen sie hier unseren Bericht.

In der Rhön herrscht seit je her ein rauhes Klima. Obwohl das Gebiet gut geeignet für Wölfe ist, fassen sie hier schwer Fuß. Immer wieder verschwanden Wölfe dort. Nun wurde vor kurzem offiziell bestätigt, dass sich das Wolfspaar Frigga und Anton in der Nachbarschaft des Rudels Wildflecken, das hauptsächlich auf einem Truppenübungsplatz lebt,  angesiedelt hat. Auf das Paar gab es bereits eine Abschussverfügung von Bayern und Hessen, die von den Gerichten jedoch schnell kassiert wurden.

Seither werden im Gebiet immer wieder Risse provoziert. Wohl, um die nächste Verfügung zu erlangen. Das Paar ist auch massiv von illegaler Tötung bedroht. Wolfshasser nehmen in sozialen Netzwerken kaum ein Blatt vor den Mund.

Wir recherchierten vor Ort nach und kommen zum Schluss, dass die Besitzer verantwortlich zu machen sind. Denn einem gut geschützten Pferd hätten weder Wolf noch Hund etwas zuleide tun können. Der Presse machen wir den Vorwurf einer einseitigen Berichterstattung.

Umgeben von Wiesen und Wäldern liegt Kilianshof mit seinen rund 40 Einwohnern am östlichen Fuß des Kreuzbergs. Die Lage des Ortsteils der Gemeinde Sandberg im Landkreis Rhön-Grabfeld sei besonders ruhig, heißt es auf der Internetseite der Rhöner Walddörfer. Der Ort ist auch besonders beliebt bei Jägern.

 

 

Auszug aus der Rissliste des LfU Bayern. Das Ergebnis lautet eben nicht Wolf. https://www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/verdachtsfall/index.htm

Wir hatten beim LfU nachgefragt, was genau „Gewalteinwirkung“ bedeuten würde. Es sei nicht etwa Gewalt von einem Menschen ausgehend, wie beispielsweise von einem Pferderipper,  nachgewiesen worden, sondern das Pferd hätte Bisse in die Beine und einen Kehlbiss aufgewiesen.

 

Wildkamera hinter dem toten Pferd

 

Auf einem Foto, das der Bayerische Rundfunk veröffentlichte, ist eine Wildkamera im Hintergrund des toten Pferdes zu erkennen Warum wurden keine Aufnahmen aus dieser Wildkamera veröffentlicht? https://www.br.de/nachrichten/bayern/pferd-in-der-rhoen-von-woelfen-gerissen-labortest-soll-klarheit-schaffen-ergebnis-liegt-nun-vor,U3Usvrm

In einem Bericht des HR sagt die Halterin, dass das tote Tier erst am nächsten Tag gegen Mittag gefunden worden sei. Normalerweise hätten die Wölfe hier aber genug Zeit gehabt, wesentlich mehr von dem Pferd zu fressen, als es auf den Bildern wirkt. Wölfe reißen normalerweise auch den Bauch auf. Hier ist das nicht der Fall. Könnte ein außer Kontrolle geratener Jagdhund des Pferd gerissen haben?

Bei unserer Recherche am zehnten Februar war die Wildkamera nicht mehr an dem Baum befestigt. Siehe links. Im Vordergrund des Fotos sind noch die Abdrücke des Pferdes zu erkennen

 

 

Vorrichtungen für Litzen in zirka einem Meter Höhe lassen erahnen, dass Pferden auf dieser Weide keinen Schutz genossen hatten.

 

Alter und frischer Pferdekot lassen vermuten, dass die Weide länger in Betrieb war.

 

 

Rutschspuren.

 

 

 

Die Weide wurde wohl oft genutzt. Rund um das Waldgebiet stehen auch mehrere Hochsitze.

 

 

 

 

Am Tag unserer Recherche war die Weide nicht eingezäunt.

 

 

Abschüssiges Gelände, dazu rutschiger Boden. Ist dies eine geeignete Weide für ein hoch betagtes Pferd?

Fake News und Panikmache

 

Am dritten Februar behauptete ein Userin in Facebook obiges.

Polizei sah keine Wölfe

Am fünften Februar erreichten wir die Polizei in Bad Neustadt. Wir fragten nach, in wie weit diese Behauptung stimmt. Tatsächlich sei die Polizei von der Halterin und ihrem Vater angerufen worden, bei Eintreffen seien aber keine Wölfe vor Ort gewesen. Die Polizei habe dann kurzfristig die Straße gesperrt, damit die Pferde in den Stall gebracht werden konnten. Also wurden sie unserer Ansicht nach  nicht vor Wölfen, sondern vor dem Straßenverkehr geschützt. Von einem Vorgehen, wie es oben beschrieben wird, kann also gar keine Rede sein.

Warum gibt es keine Handyaufnahmen als Beleg, das das Geschehen untermauern würde?

Fake-News vom Jägerblatt

Mit Fake-News und Tatsachenbehauptungen soll Stimmung gegen die Wölfe gemacht werden. https://www.pirsch.de/news/woelfe-loesen-grossen-polizeieinsatz-mit-strassensperrung-aus-38397

 

Einseitige Berichterstattung

Obwohl noch kein Ergebnis bekannt war, machte auch der HR mit einer einseitigen Reportage mobil gegen die Wölfe. Er ließ nur die Pferdebesitzerin zu Wort kommen, aber keinen Wolfsexperten.

 

Im Bericht sagt die Halterin, dass massenhaft Wolfsspuren in der Gegend gefunden worden seien. Wir fanden am Tag unserer Recherche keine Spuren von Wölfen. Weiter erzählt sie, dass im Nachbarort vorher auch bereits Risse an Schafen stattgefunden hätten. Warum sorgte sie dann nicht für einen besseren Schutz für ihr hochbetagtes Pferd?

 

Die restlichen Pferde waren am Tag unserer Recherche nicht mehr auf der abgelegenen Weide untergebracht, sondern näher am Ort. Doch unter den Litzen können Hunde und Wölfe durch.

 

Hier kommen Hunde oder Wölfe leicht durch.

 

Es gibt inzwischen etliche Fälle von sehr alten Pferden, die entweder tatsächlich durch den Wolf oder durch Hunde ums Leben gekommen sind. In allen Fällen waren die angeblich so geliebten Tiere nur rudimentär oder gar nicht geschützt gewesen. Bekanntester Fall ist das Pony Dolly von Ursula von der Leyen. Auf der Weide, auf der das hoch betagte Pony starb, soll nun plötzlich erneut wieder ein Pferde alleine unter gebracht sein. Es muss in diesen Fällen schon die Frage erlaubt sein, ob man sich einen Abdecker sparen wollte und einen Angriff billigend in Kauf genommen hat.

Wolfsschutz-Deutschland e. V. fordert, dass Halter von Weidetieren endlich rechtlich belangt werden müssten, wenn ihnen Weidetiervernachlässigung nachgewiesen werden kann.

Quellen:

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/11/21/wolfsschutz-deutschland-e-v-alarmiert-frigga-und-anton-von-illegalter-toetung-bedroht/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/01/21/jagdhunde-fuer-hohe-risszahlen-verantwortlich/

 

Unabhängige Vereine essentiell

Es gibt in Deutschland kein einziges Institut, das wirklich regierungsunabhängig arbeiten kann, und auch Vereine und Verbände, die von der Bundesregierung Gelder erhalten, werden logischerweise eher nicht oder nur sehr moderat die Umwelt- und Tierschutzpolitik der Regierung kritisieren. Auch wenn dies vielen Experten und Regierungsorganisationen verständlicherweise nicht unbedingt gefallen mag, ist es wichtig, dass es unabhängige Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. weiter gibt. Unser Dank geht deshalb an unsere Unterstützerinnen und Unterstützer, die uns unsere unabhängige Arbeit ermöglichen.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe und wir widersprachen unerschrocken Politkern ebenso wie anderen Verbänden und wir lassen uns durch Drohungen nicht einschüchtern. Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell.

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Bayern: Kein Weidetierschutz, trotzdem Wolfsabschuss – Elf Wölfe in Gefahr

Die Regierung von Unterfranken hat am 12. Oktober 2023 dem Abschuss von zwei so genannten „schadenstiftenden Wölfen“ zugestimmt. Die Entscheidung ziele darauf, das weitere Reißen von Schafen und Lämmern durch diese Wölfe zu verhindern, heißt es in einer Pressemitteilung. Gemeint sind die beiden Wölfe Frigga (GW3092f) und Anton (GW3222), doch auch das Rudel Wildflecken ist nun von Abschuss gefährdet, weil der Bereich auch in ihrem Territorium liegt. Dabei waren die gerissenen Tiere größtenteils ungeschützt. Ein Zaun war vor Eintreffen der Behörden sogar abgebaut. Hier die Geschichte eines Skandals, der sich auch nach Hessen zieht.

Hierzu gibt es ein Update: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/11/04/ausgeschossen-gericht-untersagt-weitere-jagd-auf-das-wolfspaar-frigga-und-anton/?fbclid=IwAR2Zp-nEL80d8Hcj3T_xIouBK83E-54HkMGfNl2V2EtbICz5VX9_hw4uNoo

Man weiß nicht, wo Wölfin Frigga eigentlich ihren Ursprung hat, aber das erste Mal nachgewiesen wurde sie in Nordhessen. Die Region gilt auch als Frau-Holle-Land, was uns von Wolfsschutz-Deutschland e. V. dazu angeregt hat, GW3092f einen Vornamen von Frau Holle zu geben. Schließlich wanderte sie bis in den hessischen Teil des Spessarts, wo ihr Weidetierrisse nur allzu leicht gemacht worden waren. Berichte darüber sind in den Quellen zu finden. Wir hofften sehr, dass sie im hessischen Teil des Spessarts bleiben würde, doch Risse wurden schließlich auch im bayerischen Teil nachgewiesen. Im hessischen und bayerischen Teil des Spessarts finden und fanden das ganze Jahr über intensive Rodungsarbeiten statt, was diese Wölfin und weitere Wölfe dort auch gestört haben könnte.

Ab Spätsommer verlief Friggas Spur erst nach Unterfranken dann über Sinntal in Richtung Osten. Im Landkreis Rhön-Grabfeld scheint sie sich nun mit dem Wolfsrüden Anton in direkter Nachbarschatz zum Wolfsrudel auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken niederlassen zu wollen. Eine verhängnisvolle Entscheidung, denn in Bayern scheint man Schießen statt Schützen etablieren zu wollen.

Wolfsschutz-Deutschland e. V. kündigt Strafanzeige an

Die Genehmigung in Form einer naturschutzrechtlichen Ausnahme sei bis zum 9. November 2023 befristet und räumlich auf das Naturschutzgebiet „Lange Rhön“ sowie südlich davon gelegene Teilbereiche im Umfeld der Ortschaften Frankenheim und Oberweißenbrunn begrenzt. Die Abschüsse wären in diesen Gebieten jeweils beschränkt auf mit Weidezäunen oder Weidenetzen umgrenzte Flächen mit Nutztierherden sowie einen Radius von 1000 Metern um diese Nutztierhaltungen. Der räumliche und zeitliche Geltungsbereich wäre so  zu wählen, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit ausschließlich die schadenstiftenden Wölfe abgeschossen werden, nicht dagegen andere Wölfe.
Hier widersprechen wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. auf das Entschiedenste, denn das Rudel Wildflecken lebt in unmittelbarer Nähe und es hat in diesem Jahr sieben Welpen. Schießt man die Eltern ab, verhungern die Welpen oder aber sie wenden sich leichter Beute, also Weidetieren, zu.
Die Abschüsse würden ausschließlich von zur Jagdausübung Berechtigten durchgeführt, die dazu ihr Einverständnis erklärt hätten und deren Befugnis zum Abschuss von der Regierung von Unterfranken bestätigt wurde. Diese Festlegungen beruhen auf der Regelung des § 45 a Bundesnaturschutzgesetz.
Die Regierung von Unterfranken arbeitet beim Vollzug der Maßnahme eng mit dem Landratsamt Rhön-Grabfeld zusammen.

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. kündigten ja bereits hier an https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/10/14/einfach-auf-verdacht-bayern-will-in-wolfsfamilie-hinein-schiessen/

dass wir Strafanzeige erstatten werden, sollten Wölfe erschossen werden. Wir möchten hier noch einmal darauf hinweisen, dass Jäger sich nicht über die Rechtslage in Sicherheit wiegen sollten.

Bei unseren aktuellen Zaundokumentationen konnten wir zwar überall wolfsabweisende Zäune finden, allerdings wiesen auch all diese Zäune Durchschlupflöcher, wie in der Liste des LfU nach. Zudem wurde kein DNA-Abgleich gemacht, um festzustellen, welcher Wolf überhaupt Verursacher war. Elf Wölfe sind nun in Lebensgefahr, weil einfach ins Blaue hinein geschossen werden soll?

 

Jäger lauern an den Weiden und schießen auf jeden Wolf der hier vorbei läuft?

In unserer Dokumentation weisen wir überall noch immer Durchschlupfmöglichkeiten nach.

 

Im Bereich der Abschussverfügung sind zahlreiche Weiden zu finden, an denen in direkter Nähe Hochsitze aufgebaut sind. Lauert man dort darauf, dass ein Wolf sich blicken lässt? ©Brigitte Sommer

 

Wir rufen zu Spaziergängen in den betroffenen Weidegebieten auf

 

 

 

Diese Ziegen und Schafe stehen hinter einem wolfsabweisenden Netz mit einer Höhe von 1,20 Metern. Am Tag der Überprüfung, am 23. Oktober war genug Spannung, 10.000 Volt am Eingang der Weide.

 

Oft stimmen emotionale Ausbrüche von Tierhaltern nach Rissen nicht mit der Haltungsrealität ihrer so genannten „Familienmitglieder“ überein. Hinkende Schafe und Ziegen sind leider immer wieder an der Tagesordnung. Dass sehr viel mehr Schafe und Ziegen an Vernachlässigung und Krankheiten sterben müssen, scheint kaum von der Öffentlichkeit beachtet zu werden. Auch nicht, dass die meisten Tiere zum Schlachter wandern.

 

 

In den Zaun hinein wachsende Äste können die Spannung herabsetzen.© Brigitte Sommer

 

8.000 bis 10.000 Volt sind optimal.

 

 

Wölfe überspringen nicht einfach Zäune. Sie suchen nach Schwachstellen im unteren Bereich. Auch wir haben hier eine gefunden. Hier würde sich Untergraben lohnen.

 

Die Abschussverfügung gilt Wölfin Frigga (GW3092f) und ihrem Partner Anton (GW3222m), doch auch das Rudel Wildflecken ist gefährdet.

 

Wölfin Frigga weist einen seltenen Haloptypen auf.  Die Gründertiere trugen den in Nordost-Europa häufig vorkommenden, maternal vererbten mitochondrialen Haplotyp mit der Bezeichnung HW01. Nach wie vor ist HW01 der vorherrschende Wolf-Haplotyp in Deutschland.

Im Labor wird zunächst der von der Mutter übertragene Haplotyp identifiziert. Er beschreibt eine bestimmte Nukleotidsequenz eines Chromosoms, dass bei Tieren einer bestimmten Population häufig gleich ist. Daher lässt der Haplotyp häufig schon Rückschlüsse auf die Populationszugehörigkeit des Tieres zu. In Deutschland sind überwiegend Wölfe mit dem Haplotyp HW01 bekannt, seltener Tiere mit dem Haplotyp HW02. Beide sind typisch für die Mitteleuropäische Flachlandpopulation. Aus der Alpenpopulation wandern bisher vereinzelt auch Tiere mit dem Haplotyp HW22 nach Deutschland ein. Das Tier, welches der Dinarischen Population zugeordnet werden konnte, trägt den Haplotyp W17. Unterschiedliche Nomenklaturen sorgen hier für die verschiedenen Bezeichnungen.

Als Träger des seltenen Haloptypes 02  ist Frigga also für genetische Vielfalt bei der Vermehrung der Wölfe in Deutschland wichtig.

 

Am 09.10. waren Frigga und Anton auf der hessischen Seite der Rhön nachgewiesen worden: https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum

Bei den nicht bewertbaren Zäunen war der Zaun beim Eintreffen der Experten vom LfU einfach abgebaut

Interessant ist es, dass mal wieder bei keinem Rissereignis Herdenschutz vorhanden war (siehe Quelle ab Seite 8), selbst bei den Rissen am 29.09 und am 2.10., die ja anscheinend für die Abschussgenehmigung entscheidend waren, räumt man einen „möglichen Einschlupf“ ein.

 

 

Ausriss aus dem Abschussbescheid.

 

Ausriss aus dem Abschussbescheid.

 

 

 

 

Vorsitzende Brigitte Sommer unterstützt die Teams vor Ort. Wir freuen uns über neue Mitglieder aus Hessen, Bayern und Thüringen: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

 

Das für das Totschießen genehmigte Gebiet liegt in unmittelbarer Nähe des Truppenübungsplatzes Wildflecken.

Am Rand des Truppenübungsplatzes.

 

 

Nicht der gesamte Truppenübungsplatz ist eingezäunt. Die Wölfe dort streifen auch in der Umgebung umher.

 

 

Die Rhön gilt als Gebiet der offenen Weiten.

 

 

Jungbulle auf einem Radweg.© Brigitte Sommer

 

 

 

Blick Richtung Truppenübungsplatz. © Brigitte Sommer

 

So genannte Fleischrinder hinter zwei Litzen, die zwar genug Spannung aufweisen, allerdings sollen die Tiere dadurch lediglich im Zaun gehalten werden. Die untere Litze ist so hoch, dass Hunde oder Wölfe hindurch können.

 

Fleischrinder sind, wie der Name schon sagt, zum Schlachten gezüchtet.

 

 

An den Weiden lauern nun wohl überall die „Jagdberechtigten“. Egal welcher Wolf sich hier wagt, vorbei zu laufen, wird erschossen.

 

 

Zahlreiche Quellen und Bäche durchziehen das Gebiet.© Brigitte Sommer

 

 

Schönes Gebiet für Wölfe. © Brigitte Sommer

 

 

Diese Pferde sind an einer abgelegenen Waldweide untergebracht. Im hinteren Bereich ist der Hochsitz zu erkennen. ©Brigitte Sommer

 

 

Die typischen Rhöner Schwarzkopfschafe hier hinter einem wolfsabweisenden Netz von 1,10 Metern Höhe. Vorne und an den Seiten war eine Spannung von 10.000 Volt. An der grasbewachsenen Seite kann die Spannung abfallen. © Brigitte Sommer

 

Auch bei diesem wolfsabweisenden Netz konnten wir eine Durchschlupfmöglichkeit nachweisen. ©Brigitte Sommer

 

 

Örtlichkeiten auf Friggas Wanderung nach Osten

 

Auch in diesen Gebieten hinterließ Frigga Spuren.

 

Dunkle Wolken am Horizont betreffend der Zukunft von Wölfin Frigga? Wir wären froh gewesen, wenn sie in Hessen geblieben wäre. ©Brigitte Sommer.

 

Mit Schnüffelnase Liv auf Friggas Spuren im bayerischen Teil des Spessarts.

 

Völlig ungeschützte Ziegen bei Sinntal (Hessen).

 

 

Ein positives Beispiel bei Sinntal.

 

Burg Schwarzenfels bei Sinntal.

 

Wir wissen nicht, was letztendlich bewirkte, dass Frigga die Entscheidung traf, den Spessart Richtung Rhön wieder zu verlassen. Vielleicht waren es die intensiven Rodungsmaßnahmen? Liv auf Spurensuche Anfang September. ©Brigitte Sommer

 

Im hessischen und bayerischen Teil des Spessarts wird massiv abgeholzt. © Brigitte Sommer

 

Die Waldplantagen werden auf unglaubliche Weise ausgebeutet, während gleichzeitig Klimahysterie geschürt wird. Es gibt so viele Widersprüche, über die es sich nachzudenken lohnt. ©Brigitte Sommer.

 

Wolfsspuren. Evtl. von Frigga.© Brigitte Sommer

 

 

Pressemitteilung über die Abschussgenehmigung:

https://www.regierung.unterfranken.bayern.de/presse/pressemitteilungen/archiv/2023/167/index.html

 

Link zu Rissliste:

https://www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/wolf/monitoring/index.htm

Hier der Bescheid der Regierung Oberfranken

https://www.regierung.unterfranken.bayern.de/mam/aufgaben/bereich5/sg55_1/2023_10_16_z_bescheid_geschw%C3%A4rzt_wolfsentnahme.pdf

Weitere Quellen:

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/10/14/einfach-auf-verdacht-bayern-will-in-wolfsfamilie-hinein-schiessen/

https://www.fva-bw.de/top-meta-navigation/fachabteilungen/wildtierinstitut/luchs-wolf/monitoring-luchs-wolf/wolfsmonitoring

 

Berichte über Frigga:

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/08/27/gewalteskalation-in-hessen-wutbauern-drehen-durch/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/09/15/herdenschutzmassnahmen-werden-jetzt-in-ganz-hessen-bezahlt/

 

 

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung

Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte und Anwälte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch finanzielle Probleme bereitet.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe und wir widersprachen unerschrocken Politkern ebenso wie anderen Verbänden. Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell.

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Bayern: Radfahrerin verfolgt vier Wolfswelpen

Ein Video von vier Wolfswelpen konnte jetzt belegen, dass es im Landkreis Eichstätt im Altmühltal (Bayern) eine Wolfsfamilie gibt. Die Daten stammen allerdings nicht aus dem offiziellen Wolfsmonitoring, sondern eine Radfahrerin filmte die Tiere auf einem Waldweg. Dabei verhielt sie sich nach Meinung von Wolfsschutz-Deutschland e. V. komplett falsch.

Meinungsbeitrag von Brigitte Sommer

Bis vor kurzem war das Video in einem Bericht von BR 24 – https://www.br.de/nachrichten/bayern/vier-wolfswelpen-von-radlerin-im-landkreis-eichstaett-gefilmt,TifPOV9?fbclid=IwAR1jEuvXOhqxdYRCalPHJrqUp2XsWLkVoxS4Za3avlrDYmRdNyZeXh1V28w noch zu sehen. Seit dem 1. Juli wurde der Link zum Video allerdings herausgenommen und es ist nur noch ein Foto zu sehen, das die vier Welpen auf einem Waldweg zeigt. Auch das Portal t-online.de hat das Video inzwischen gelöscht.

Ob der Bayerische Rundfunk das Video wegen Kritik an der Radfahrerin herausgenommen hat, wissen wir natürlich nicht. Aber ich habe das Video noch selbst gesehen. Darauf waren nach meiner Erinnerung zunächst die spielenden Welpen teilweise am Waldrand und auf dem Weg zu sehen. Die Radfahrerin verlangsamte ihre Geschwindigkeit augenscheinlich nicht und besonders ein kleiner Welpe wurde über mehrere hundert Meter regelrecht auf dem Rad verfolgt. Von seinen Geschwistern getrennt, gelangt es dem Kleinen schließlich nach links alleine in den Wald zu flüchten.

 

Beispielfoto Wolfswelpen. © Brigitte Sommer

Inzwischen sind nur noch Fotos der Szene im Netz zu finden, aber der eigentliche Film wurde wohl überall herausgenommen. Unserer Ansicht nach ist dies kein konstruktiver Umgang mit falschem Verhalten. Denn wie sollen Menschen wissen, wie sie richtig mit einer solchen Situation umgehen wollen, wenn ein falscher Umgang nicht mehr diskutiert werden kann?

Empathie statt Rücksichtslosigkeit

Richtig wäre es gewesen,  vom Rad abzusteigen und das Rad ruhig weiter zu schieben, um die Welpen nicht zu erschrecken. Indem die Welpen auseinander gesprengt wurden, besteht durchaus das Risiko, dass ein Welpe nicht mehr zu seinen Geschwistern zurück findet. Das Elternpaar hat dort wohl das erste Mal Welpen und kein älteres Geschwisterchen kann mit auf den Nachwuchs aufpassen, wenn beide Eltern auf Nahrungsbeschaffung sind. Die Wolfswelpen verlassen jetzt ihre Geburtshöhle schon eigenständig und können ohne Aufpasser in gefährliche Situationen geraten. Bald wird die Geburtshöhle durch einen so genannten Rendevouzplatz ersetzt, auf dem sich die Familie regelmäßig wieder trifft.

Es wären mit Sicherheit dennoch Filmaufnahmen von den Welpen gelungen, über die sich auch Wolfsfreunde gefreut hätten.

Der Wolf ist in Deutschland streng geschützt. Mit dem strengen Schutz sind u.a. die sogenannten Zugriffsverbote des § 44 BNatschG verbunden. Danach ist es verboten, Wölfe zu fangen, zu verletzen, zu töten oder sie in einer Weise (z.B. an ihren Welpenaufzuchtplätzen) zu stören, dass dadurch der Fortbestand der „lokalen Population“ gefährdet wird.

In Bayern gibt es bis jetzt, dieses neue Rudel inbegriffen, nur fünf Wolfsrudel. Das Paar dort war bereits seit September 2022 nachgewiesen. Die Fähe stammt aus dem Rudel Veldensteiner Forst.

Leider werden immer wieder Wölfe auch von Fahrzeugen heraus verfolgt und gejagt. Wir hoffen mit diesem Beitrag ein Unrechtsbewusstsein wecken zu können. Zumindest bei denen, die die Tiere unabsichtlich verfolgen und sich nicht darüber bewusst sind.

 

Weitere Infos: https://www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/wolf/monitoring/index.htm

http://www.dbb-wolf.de

 

Unser Verein wird nicht staatlich unterstützt, deshalb sind wir auf Spenden angewiesen. Ein monatlicher Beitrag  von fünf Euro in einem Abo hilft uns sehr, unsere Reportagen auch weiterhin werbefrei anbieten zu können und auch unsere aktive Arbeit in den Wolfsgebieten kann weiterhin stattfinden.

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Bayern – viel Geschrei um viel zu wenig Wölfe

Derzeit sind in Bayern gerade mal acht Wolfsterritorien ausgewiesen: Vier Rudel, ein Paar und drei territoriale Einzeltiere leben auf einer riesigen Fläche verteilt. Wie viel Platz Bayern Wölfen tatsächlich bieten kann, zeigt auch eine neue Wolfskarte des Landesumweltamtes. Weidetierhalterinnen und – halter erhalten nur in ausgewiesenen Gebieten Förderung. Warum wir von dieser Praxis nichts halten, können Sie hier lesen.

In Bayern haben sich nach einer Pressemitteilung von Ende Dezember mindestens 23 Wölfe dauerhaft angesiedelt. In der Statistik des Landesamtes für Umwelt (LfU) werden die Tiere erfasst, die nach gentechnischen Analysen, oder durch Fotos in ausreichender Qualität eindeutig nachgewiesen sind. Hinzu kommen weitere, durchwandernde Jungwölfe, die amtlich nicht erfasst werden und Schäden, die diese Wolfe verursachsen, auch nicht übernomen werden.
Beispielbild Wölfe ©Brigitte Sommer

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. fragen uns schon länger, ob es denn überhaupt politisch gewollt – und das bundesweit –  ist, Weidetierhalterinnen und – Halter wirklich wirkungsvoll zu unterstützen. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. plädieren seit Vereinsgründung dafür, ganz Deutschland zum Wolfsland zu erklären und überall zu fördern, aber auch zu fordern. Ein Ausweisen von Wolfsgebieten kreiert nur bürokratische Hindernisse und berücksichtigt nicht die Schäden von Wanderwölfen. Auch würde hier viel Unmut der Weidetierhalterinnen und Weidetierhalter von vorne herein unterbunden werden können.

 

 

Statt erst mit viel bürokratischem Aufwand Wolfsgebiete auszuweisen, in den Schäden bezaht werden, könnte unbürokratisch ganz Bayern zum Wolfsland erklärt werden.

 

Die meisten Wölfe leben im Nordosten Bayerns

Die meisten Wölfe im Freistaat leben im Nordosten. Dort sind nach Angaben des Landesamtes für Umwelt (LfU) in Augsburg drei Rudel bekannt. Im Monitoringjahr 2021/22 waren im Veldensteiner Forst – wir berichteten hier:  https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/07/13/bayern-wolfsnachwuchs-auch-im-veldensteiner-forst/

an der Grenze zwischen Oberfranken und der Oberpfalz ein Rudel heimisch. Ein weiteres Rudel lebt im Manteler Forst – https://wolfsschutz-deutschland.de/2020/06/04/bayern-weiteres-wolfspaar-mit-nachwuchs-jetzt-im-manteler-forst-bei-neustadt-an-der-waldnaab-daheim/

Ein Rudel lebt im Bayerischen Wald an der Grenze zu Tschechien. Ein Paar lebt auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr.

Welpen von Wildflecken verschollen?

In Wildflecken – https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/03/22/hessen-wolfspaar-jetzt-im-landkreis-fulda-zuhause/ an der Grenze zu Hessen und Thüringen ist ein weiteres Wolfspaar ansässig, bei dem in diesem Jahr Welpen bestätigt worden waren. Anscheind sind diese Welpen auch verschollen, da dieses Territorium wohl nur als Paar statt als Rudel geführt wird.

Zweites Rudel im Bayerischen Wald nicht mehr nachweisbar

Ein zweites im Nationalpark Bayerischer Wald angesiedeltes Rudel, das zwischen Tschechien und Bayern hin- und hergewechselt war,  gilt auf bayerischer Seite laut Landesumweltamt als erloschen, weil es im vergangenen Monitoringjahr nicht mehr nachgewiesen worden ist. Ein Monitoringjahr beginnt immer mit dem 1. Mai eines Jahres und endet mit dem 30. April des Folgejahres.

Standorttreue Einzeltiere gibt es in den Allgäuer Alpen sowie im Altmühltal. Die bisher einzelne Wölfin im Altmühltal könnte allerdings inzwischen einen Partner gefunden haben, denn im Herbst 2022 – und damit im laufenden Monitoringjahr- wurde in der Region mehrfach auch ein männliches Tier fotografiert.

Schießgenehmigungen auf Mischlinge und Wölfe

In der Rhön lebt an der Grenze zu Thüringen und Hessen eine Wölfin, die frei geborene Hund-Wolfsmischlinge aufgezogen hat. Wolfsschutz-Deutschland e. V. protesiterte hier bereits auf das Schärfste: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/11/25/thueringen-schiessgenehmigung-auf-wolfsmischlingswelpen-erteilt/

Die Schießgenehmigung ist inzwischen auf Bayern ausgeweitet worden.

Anfang 2022 hatte in Oberbayern ein Fall für Schlagzeilen gesorgt. Von der Regierung von Oberbayern war einWolf zum Abschuss freigegeben worden. Umweltschutzverbände kritisierten die Maßnahme damals scharf und klagten erfolgreich gegen die Abschussfreigabe. https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/01/15/politik-im-blutrausch-in-bayern-wird-wolf-chiemi-zum-abschuss-freigegeben/ Das Tier mit dem genetischen Code GW2425m wurde dem LfU zufolge später in Tschechien überfahren aufgefunden. https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/02/10/von-abschuss-bedrohter-wolf-chiemi-in-tschechien-ueberfahren/

Im Herbst 2022 entschied die Staatsregierung, die ersten von zirka 1.400 Almen und Weiden als „nicht zumutbar schützbar“ auszuweisen. Das bedeutet für Weidetierhalter, dass sie bei einem Übergriff durch einen Wolf auf ihr Vieh auch dann Ausgleichszahlungen erhalten können – wo wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. zustimmen – wenn sie wegen der schwierigen alpinen Gegebenheiten keine Herdenschutzmaßnahmen getroffen haben, zum anderen verspricht man sich aber auch einen erleichterten Abschuss, wo wir natürlich nicht zustimmen.

Getötete Tierparkwölfe

2017 gab es ein Gemetzele um ausgebrochene Tierparkwölfe: https://wolfsschutz-deutschland.de/2017/10/07/wolfsschutz-deutschland-fordert-lasst-den-tierparkwoelfen-falls-sie-nicht-eingefangen-werden-koennen-ihre-freiheit-und-ihr-leben/

Gerade mal fünf Millionen Euro für wolfsabweisende Maßnahmen

Im vergangenen Jahr hat Bayern nach Angaben des LfU rund fünf Millionen Euro für wolfsabweisende Maßnahmen – vor allem Zäune – ausgegeben. Unter bestimmten Umständen werden auch Herdenschutzhunde gefördert. Dies ist nicht viel Geld, vergleicht man dieses Budget mit anderen Ausgaben. So hatte eine Gemeinde am Altmühlsee – dort rücken in den warmen Monaten jeden Morgen Mitarbeitende des Zweckverbands im mittelfränkischen Gunzenhausen aus, um mit Eimer und Schaufel Strand, Wiese und Wege von Wildgndekot zu reinigen, Kosten alleine an Personalaufwand von 60.000 Euro im Jahr.

Und immer wieder S S S?

In kaum einem anderen Bundesland gibt es so viel Wilderei wie in Beyern. Zwar protestiert der LJV offiziell dagegen, doch Beutegreifer haben im Freistaat kaum eine Chance. Schießen, schaufeln, schweigen gilt offenbar als Kavalliersdelikt.

Quellen: https://www.lfu.bayern.de/pressemitteilungen/archiv/c/1733607/62-22tliche-bekanntmachung-bayerischen-wolfsgebiete-im-sinne-schadensausgleiches

http://In Wildflecken – https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/03/22/hessen-wolfspaar-jetzt-im-landkreis-fulda-zuhause/ an der Grenze zu Hessen und Thüringen ist ein weiteres Wolfspaar ansässig, bei dem in diesem Jahr Welpen bestätigt worden waren

https://www.jagd-bayern.de/wilderei-ist-kein-kavaliersdelikt/

https://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/natur-unerwuenschte-badegesellschaft-wildgaense-breiten-sich-in-bayern-aus-id62522511.html

Bayern – Wolfsnachwuchs auch im Veldensteiner Forst

Fotoaufnahme einer Wölfin im Veldensteiner Forst

Reproduktionsnachweis im dortigen Wolfsterritorium
Beispielbild Wölfin mit Gesäuge.

Bei der Auswertung einer Fotofalle im Veldensteiner Forst wurden zwei Wölfe dokumentiert. Eines der abgebildeten Tiere ist eine Wölfin mit erkennbarem Gesäuge. Damit handelt es sich um einen erneuten Reproduktionsnachweis für das Wolfsterritorium im Veldensteiner Forst. Die Aufnahme stammt vom 23.06.2022.

Chronik des Rudels: https://www.dbb-wolf.de/Wolfsvorkommen/territorien/karte-der-territorien

 

Hier die PM: http://www.lfu.bayern.de/pressemitteilungen/c/1693438/34-22-fotoaufnahme-einer-woelfin-im-veldensteiner-forst?fbclid=IwAR0y3kKx0y20YT1oVu-R_tMmwwt1iiLZw61nbwiPYdUhQlzeCmQTtXS7mGo

Politik im Blutrausch? In Bayern wird Wolf Chiemi zum Abschuss freigegeben

Die Landwirtschaftsministerin Kaniber fordert diesen Abschuss schon seit Wochen, doch wir hielten eine tatsächliche Genehmigung für sehr unwahrscheinlich. Doch jetzt verkündet die Oberbayerische Regierung dass der Wolf Chiemi mit der Kennung GW2425m aus Gründen der „öffentlichen Sicherheit“ abgeschossen werden dürfe. Wir halten diese Entscheidung für einen handfesten Skandal, protestieren auf das Schärfste und fordern Verbände dazu auf, Klage zu erstatten, da hier dreist EU-Recht und Bundesnaturschutzrecht verletzt wird.

Beispielbild Wolf © Brigitte Sommer
Es wird unter anderem behauptet, dass der Chiemgauer Wolf viele Wild-??? und „Nutz“tiere gerissen hätte und er sei bis ins Zentrum einer Ortschaft sowie in Siedlungen vorgedrungen. Seine geringe Scheu und Reißfreudigkeit werde ihm nun zum Verhängnis.
Viele Bauern würden um die Sicherheit ihrer „Nutz“tier-Bestände bangen würden. Agrarministerin Michaela Kaniber (CSU) erkenne in der Präsenz des Wolfes sogar eine Gefährdung des „Tierwohls“ innerhalb regionaler landwirtschaftlicher Strukturen, welche sie in höchsten Tönen lobe: „Ein Nebeneinander von Tierhaltung im Freien und großen Beutegreifern ist schlicht und ergreifend nicht möglich. Besonders dramatisch wird das natürlich im Bereich der Almwirtschaft. Aber es betrifft generell die gesamte Form der Landwirtschaft, auf die wir in unserer Region sehr stolz sind, weil bei uns eben eine Landwirtschaft vorherrscht, die das Tierwohl sehr genau im Blick hat. Und deshalb muss jedem klar sein: Wenn ein Wolf oder ein Rudel bei uns heimisch wird, ist das zum Nachteil des Tierwohls in der Region. Deswegen dürfen wir nicht gefährden, was die Landwirtschaft sich bei uns erarbeitet hat.“
Laut Agrarministerin Kaniber müsse man den Wölfen ihre Grenzen aufzeigen, sonst würden sie „immer dreister“. Zudem könne man „ein Raubtier, das übergriffig geworden ist und ganz offensichtlich seine Scheu verloren hat, auch mal entnehmen.“ Dies trage – laut Kaniber – „langfristig auch zur Akzeptanz des Wolfes“ bei.
Wolfsschutz-Deutschland e. V. sieht nicht ein Krititerium zum Abschuss erfüllt, da die Weidetiere größtenteils überhaupt nicht geschützt waren und auch kein Wille erkennbar ist, die Tiere auch nur rudimentär zu sichern. Zudem gab es in den über zwanzig Jahren seit der Rückkehr der Wölfe keinen einzigen Übergriff auf Menschen. DieseAbschussfreigabe verstößt unserer Ansicht nach ganz klar gegen EU-Recht und Bundesnaturschutzrecht und wir werden Strafanzeige gegen Ministerin und Ausführende erstatten, sollte der Wolf oder ein anderer Wolf erschossen werden. Wir fordern die sofortige Rücknahme der Schießgenehmigung und wir fordern Verbände auf, Klage zu erheben.

 

Erstmals nachgewiesen: Wolf aus Südosteuropa hat den Weg nach Bayern gefunden

Beispielfoto ©Brigitte Sommer

Eine lange Strecke hat ein männlicher Wanderwolf auf der Suche nach einem Revier zugelegt. Erstmals bestätigt das Landesamt für Umwelt in Bayern, DNA von einem Wolf der aus Südosteuropa über Österreich nach Bayern gewandert sein muss. Dabei hatte der Rüde einige Risse in Tirol und im Landkreis Traunstein verursacht sowie DNA am 26., 27. und 29 Juni 2020 im Landkreis Traunstein hinterlassen. Der Wolf, mit der Kennung GW 1706m wird der sogenannten dinarischen Population zugeordnet und kann der deutschen Wolfspopulation frisches Blut bringen, vorausgesetzt, er bleibt in Deutschland und findet eine Partnerin. Die betroffenen Nutztierhalter würden entschädigt, heisst es auf dem Nachrichtenportal chiemgau24.

Weiß umrandet: Gebiet der dinarischen Wolfspopulation.

Außerdem: Förderkulisse zum Herdenschutz erweitert

Am Samstag, den 25.07.2020, seien im Landkreis Aichach-Friedberg zwischen Augsburg und Dachau sechs tote und drei verletzte Schafe aufgefunden worden, so das LfU in einer Pressemitteilung gestern.  Ein Experte des Netzwerks Große Beutegreifer hätte die Situation vor Ort begutachtet und genetische Proben genommen. Diese würden derzeit analysiert. Als Verursacher der Risse werde von Experten ein Wolf angesehen, der in der folgenden Nacht auf der betroffenen Weide mit einer automatischen Wildtierkamera aufgenommen worden sei. Behörden, Interessensverbände und Vertreter von Nutztierhaltern seien informiert worden. Zur Prävention erneuter Übergriffe auf Weidetiere wird die Förderkulisse zum Herdenschutz in Bayern umgehend auf die Gemeindegebiete im Umfeld des Ereignisses ausgeweitet.

Nutztierhalter, deren Weiden innerhalb der Kulisse liegen, könnten sich Herdenschutzmaßnahmen fördern lassen. Anträge könnten ab sofort bei den zuständigen Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) gestellt werden.

Quelle: https://www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/wolf/monitoring/index.htm

https://www.lfu.bayern.de/pressemitteilungen/c/1408620/24-20-tote-schafe-im-landkreis-aichach-friedberg

https://www.lfu.bayern.de/pressemitteilungen/c/1397499/21-20-schafsrisse-im-landkreis-traunstein-genanalyse-noch-nicht

https://www.chiemgau24.de/chiemgau/achental/reit-im-winkl-tirol-dna-test-an-toten-schafen-ergebnis-beweist-wolfs-aktivitaet-90014448.html?fbclid=IwAR3Ct-OVRERC5RNXW3vlhAw_vPG6vHfD0Q17YDYpBgZt-MYQcvvjpXUTCAI

 

Bayern – weiteres Wolfspaar mit Nachwuchs jetzt im Manteler Forst bei Neustadt an der Waldnaab daheim

Im Manteler Forst lebt nun ein weiteres Wolfspaar, das sogar Nachwuchs erwartet. Siehe Pfeil auf der Karte. © Brigitte Sommer

In der Nachbarschaft im Veldensteiner Forst und auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr leben schon länger Wolfspaare bzw. sogar Rudel. Nicht weit davon, im Manteler Forst bei Neustadt an der Waldnaab hat sich nun offensichtlich ein drittes Wolfspaar niedergelassen. Und dieses Paar erwartet sogar Nachwuchs, wie die Wolfsmonitoringseite des Landesamtes für Umwelt am 27.05.2020 bestätigte. Bereits im Januar 2020 ist dort zum ersten Mal ein Rüde und eine Fähe genetisch erfasst worden. Ende Mai sol nun  in eine Wölfin von einer Fotofalle aufgenommen worden sein. Auf dem Bild sei deutlich ein Gesäuge zu erkennen, deshalb ist hier mit ziemlicher Sicherheit bereits Nachwuchs vorhanden, teilte uns die Pressesprecherin auf Nachfrage mit.

Damit ist es auch so gut wie sicher, dass die beiden Wölfe dort territorial, also zuhause sind. Das Rudel im Manteler Forst ist nun nach Grafenwöhr, dem Veldensteiner Forst, der Rhön und dem bayerischen Wald nun der fünfte feste Wolfsnachweis in Bayern. Durchwandernde Jungwölfe auf der Suche nach einem Revier können praktisch überall auftauchen.

Auch im Veldensteiner Forst scheint das Wolfspaar nun zum dritten Mal wieder Welpen zu versorgen. Ein Foto aus einer Wildkamera zeigte Anfang Mai eine Wölfin mit Gesäuge. Ein Lichtblick, nachdem die Mutter des Rudels ist im Herbst überfahren worden war. Welche Wölfin dort die Nachfolge angetreten hat, ist allerdings unklar. im Veldensteiner Forst wurden in zwei Würfen 2018 und 2019 insgesamt neun Jungtiere geboren. Eines davon wurde vor wenigen Wochen bei Pressath auf der B470 überfahren und getötet. Ein weiterer Welpe aus dem Rudel wurde bei Neu-Ulm überfahren.

Beim Wolfspaar auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr ist bislang kein Nachwuchs bestätigt worden.

Quellen: https://www.lfu.bayern.de/pressemitteilungen/archiv/c/1189150/4-19-landesamt-umwelt-wolf-im-landkreis-neustadt-an

https://www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/wolf/monitoring/index.htm

http://www.dbb-wolf.de

 

 

Faktencheck und Zaunkontrolle Birnbaum: Weidetierhalter in Bayern wenig vorbereitet auf Wölfe

© Brigitte Sommer

Wölfe haben es, genau wie Luchse, nicht einfach in Bayern. Im Gegensatz zu Bundesländern wie Brandenburg oder Sachsen, wo illegal erschossene Wölfe gerazu provokant zum Entdecken drapiert worden sind, geht man im Freitstaat wohl einen anderen Weg. Man lässt unliebsame Beutegreifer einfach verschwinden. Nirgendwo funktieniert SSS (Schießen, schaufeln, schweigen) wohl so gut wie in Bayern. Und selbst wenn Wildtierkriminaität mal aufgedeckt wird, wie im Fall eines Luchses, haben die Täter kaum etwas zu befürchten. Das ist vielleicht mit ein Grund dafür, weshalb sich in Bayern bis heute noch nicht mehr Wölfe fest etablieren konnten. Seit 2006 tauchen in Bayern offiziell immer wieder mal Wölfe auf. Platz wäre genug da.

Im Veldensteiner Forst zwischen Bayreuth und Nürnberg lebt ein Rudel, in der Rhön und im Bayerischen Wald sind Einzelwölfe zuhause und auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr, nicht weit weg vom Veldensteiner Forst, zwischen Bayreuth und Weiden in der Oberpfalz lebt ein Wolfspaar. Dazu wurden noch jede Menge Durchzügler gesichtet. Auch bei Birnbaum fing Anfang des Jahres eine Wildkamera einen Wolf ein. Ein Jäger wurde dabei in einem Zeitungsartikel mit Fake-News (Blutrausch und er (der Wolf) fresse nur Weidetiere) zitiert. Offiziell bestätigt sind für 2019/2010 aktuell nur die Wölfin in der Rhön und das Rudel im Veldensteiner Forst.

Im Fall vom Birnbaum haben wir uns die Zäune von Mutterkühen und Kälbern dort in der Gegend mal angeschaut. Im Bayerischen Wolfsmanagementplan ist aufgeführt, dass Kühe und Kälber so gehalten werden sollten, dass die Kälber nicht unter dem Zaun hindurch können. Hätte es hier einen Riss gegeben, kann davon ausgegangen werden, dass das Geschrei wieder groß gewesen wäre.

Auszug aus dem Wolfsmanagementplan:

Für Tierhalter von Rindern, Pferden, Eseln und Lamas in bestätigten Wolfsgebieten wird folgende Vorgehensweise empfohlen:

  • Grundsätzlich gilt in der Tierhaltung, dass der Zaun so beschaffen sein muss, dass die Tiere in-nerhalb der Einzäunung bleiben.
  • Dies gilt selbstverständlich auch für die Mutterkuhhaltung. Befinden sich Kälber mit auf der Wei- de oder werden auf der Weide geboren, muss der Zaun ein Durchschlüpfen der Kälber verhin- dern.
  • Kälber, die jünger als 6 Monate sind, sollten nicht alleine, sondern zusammen mit erwachsenen Tieren gehalten werden.

Dass die Tiere innerhalb der Weide bleiben ist hier ganz klar nicht garantiert.  Zwar ist genug Strom auf den Litzen, doch am Eingang ist eine Lücke, die groß genug ist, kleine Kälber hindurchzulassen. Solche Tiere finden dann oft nicht mehr zurück und können so leicht Opfer von Hunden, Luchsen oder eben auch Wölfen werden. Zudem gibt es Entschädigungen – dies ist nicht nur in Bayern so – für Risse in ausgewiesenen Wolfsgebieten. Wir von Wolfsschutz Deutschland fordern schon seit Anfang an, dass es besser für Wölfe und Weidetierhalter wäre, wenn ganz Deutschland zum Wolfsgebiet mit entsprechenden Forderungen und Förderungen erklärt werden würde. So könnten auch Schäden, die wandernde Jungwölfe hinterlassen, entschädigt werden.

 

Einen halben Meter Platz am Eingang der Weide bis zum Boden. Da hilft es auch wenig, wenn genug Spannung darauf ist.
Kleine Kälbchen können leicht unter dem Zaun durch.
Hier kann untergraben werden.
Spannung ist hoch genug.
Wir haben uns einmal Weidezäune im bayerischen Birnbaum angeschaut.

 

Artikel zu Birnbaum: https://www.infranken.de/regional/kronach/naechtlicher-besuch-im-frankenwald;art219,4768032

Hier geht es zum bayerischen Wolfsmanagementplan: https://www.bestellen.bayern.de/application/eshop_app000006?SID=2079198724&ACTIONxSESSxSHOWPIC(BILDxKEY:%27lfu_nat_00360%27,BILDxCLASS:%27Artikel%27,BILDxTYPE:%27PDF%27)

Zahlen und Fakten zum Wolfsbestand: http://www.dbb-wolf.de

Informationen zum Wolfsmonitoring in Bayern: https://www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/wolf/monitoring/index.htm

TV-Beitrag über Wilderei in Bayern: https://www.br.de/mediathek/video/bayern-erleben-30122019-wilderer-von-gefallenen-helden-av:5cd009ed4e109b001340ca1a

Wolfsschutz Deutschland e. V. protestiert gegen den „Aktionsplan Wolf“ in Bayern

Laut Statistik der DBB Wolf über die Wolfsschäden im Jahr 2017 wurden in Bayern gerade mal vier Schafe von Wölfen gerissen. In Bayern leben offiziell lediglich ein Rudel sowie zwei Paare. Freilich ziehen auch jedes Jahr Jungwölfe auf der Suche nach einem neuen Revier durch Bayern. Doch will man bestimmten Weidetierhaltern, Jägern und Politikern glauben schenken, scheint die komplette Weidetierhaltung des Freistaats durch Wölfe gefährdet.  Irgendwie passen die Hysterie und die tatsächlichen Zahlen in Bayern nicht zusammen. Statt sich mit Herdenschutzmaßnahmen zu beschäftigen und entsprechende unbürokratische Fördermaßnahmen ins Leben zu rufen, hat sich Ministerpräsident Söder einen „Aktionsplan Wolf“ ausgedacht um, nach seinen Worten, einen „Beitrag zur Versöhnung im ländlichen Raum“ zu liefern. Eine „Versöhnung“ wegen vier gerissenen Schafen? Der Aktionsplan sieht unter anderem vor, dass Wölfe getötet werden dürfen, wenn sie sich „wiederholt“ Nutztieren einfach nur „nähern.“ Söder geht damit auf das Geschrei nach wolfsfreien Gebieten der Almbauern ein, die behaupten, sie würden die Weidetiere auf der Alm nicht schützen können. Deshalb müsse der Wolf weg.

Weil diese Forderung aber so eindeutig gegen deutsches und europäisches Naturschutzrecht verstößt, nennt Söder das Kind nun bei einem anderen Namen und spricht von „nicht schützbaren Weidegebieten,“ in denen Wölfe abgeschossen werden dürfen, laut Aktionsplan Wolf.

Wir von Wolfsschutz Deutschland e. V. akzeptieren einen solchen Plan auf gar keinen Fall und wir werden Anzeige gegen jeden Todesschützen erstellen und auch gegen jeden, der einen solchen Schießbefehl erstellen sollte. Solche Passagen im Aktionsplan sind nichts anderes als ein Freibrief zum Wiederausrotten der Wölfe in Deutschland. Zudem werden die Wölfe in ihrer Vermehrung behindert, denn durchwandernde Jungwölfe laufen Gefahr erschossen zu werden. Auch ein genetischer Austausch mit Ost- und Norddeutschen Wölfen wird dadurch unterbunden. Wanderwölfe aus Italien, der Schweiz und Österreich haben keine Chance, in Deutschland einzuwandern. Dabei sehen die EU-Verträge, die auch Deutschland unterschrieben hat, ausdrücklich vor, dass die Wölfe sich vermehren. 

Erst im September 2018 hat die EU den ungünstigen Erhaltungszustand der Wölfe in einem Schreiben von EU-Kommissar Notario an den Sächsischen Landrat Harig bestätigt. Kürzlich hat die EU sogar bestätigt, dass eine 100 %-ige Förderung und Entschädigung der Weidetierhalter möglich ist. Einige Bundesländer haben dies bereits umgesetzt. Für Bayern dürfte die Umsetzung ja nach den Risszahlen aus dem vergangenen Jahr wirklich kein Problem sein. 2018 haben Wölfe im Freistaat fünf Schafe und drei Kälber getötet. Es kommen wesentlich mehr Tiere durch Krankheiten und Totgeburten ums Leben. 

Dass Almbauern, die ihre Tiere nicht schützen, sogar Menschen gefährden, macht ein spektakulärer Fall aus Österreich deutlich. Eine Wanderung durch das Seitental in den Stubaier Alpen endete im Sommer 2014 für eine deutsche Touristin tragisch. Wild gewordene Kühe griffen die 45 Jahre alte Frau an, sie starb an ihren Verletzungen. Der Weg verlief quer über eine Alm, die Herde war nicht eingezäunt. Nach dem Unfall verklagte der Ehemann des Opfers den Besitzer der Tiere auf Schmerzensgeld – und bekam nun nach jahrelangen Gerichtsverhandlungen recht. Das Landgericht Innsbruck sprach dem Ehemann und dem Sohn des Opfers insgesamt rund 180 000 Euro zu. Zusätzlich müsse der Bauer dem Mann eine monatliche Rente von 1200 Euro und dem Sohn von 350 Euro zahlen.  

Hier geht es zum Aktionsplan Wolf eshop_app000001

Quellen: https://www.sueddeutsche.de/bayern/aktionsplan-wolf-soeder-almbauern-1.4361862

https://www.sueddeutsche.de/panorama/kuh-angriff-bauer-schadenersatz-1.4341797

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https://wolfsschutz-deutschland.de/2019/03/06/kloeckner-lies-und-schulze-ignorieren-eu-vertraege-und-hetzen-gegen-woelfe-dabei-ist-der-standpunkt-der-eu-mehr-als-deutlich/