Wolfsschutz-Deutschland e. V wünscht einen guten Rutsch

Liebe Wolfsfreundinnen und Wolfsfreunde,

„Wird`s besser? Wird`s schlimmer? fragt man alljährlich. Seien wir ehrlich: Leben ist immer lebensgefährlich“, wusste bereits Erich Kästner. Dem gegenüber stand in den vergangenen drei Jahren „sicher ist sicher.“ Da war es mitunter schwierig, in Balance zu bleiben, denn… „wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren,“ dessen war sich schon Bejamin Franklin sicher.

Fragt man einen Wolf, wird er immer die Freiheit wählen und diese ist in der Tat gefährlich. Doch ist ein Leben ohne Freiheit und Selbstbestimmung lebenswert? Die Wölfe, die in Gehegen leben, können es uns nicht selbst sagen. Allerdings weiß man inzwischen, dass es keinen Sinn macht, Wölfe in Wildparks willkürlich zusammen zu würfeln. Sie vertragen sich nicht. Diese Erkenntnis zeigt auch auf, dass Wissenschaft nicht starr sein und dass sie sich weiter entwicklen dürfen muss. Dazu braucht es Freiheit.

Für unsere Wölfe in Deutschland birgt die Freiheit ein großes Risiko, denn sie werden zum einen Opfer des Straßenverkehrs und zum anderen sind wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. uns sicher, dass immer mehr Wölfe illegal beseitigt werden. Ein Indiz dafür sind unserer Meinung nach auch die neuesten Monitoringzahlen des BfN gewesen, die aufzeigten, dass die Vermehrung stagniert. Freilich sah die Massenpresse dies anders und sie übertitelte die Presseinfo des BfN mit den üblichen Schlagzeilen der ungebrochenen Wolfsvermehrung. Wolfsfreunde, die hier nicht zwischen den Zeilen lesen, müssen der Massenpresse Glauben schenken und glauben, dass doch mit den Wölfen in Deutschland alles okay ist. Auch dass man die Gene der Wölfe hier „reinhalten“ müsse und dies nur gelänge, wenn man frei geborene Mischlinge erschießt, wird wohl von vielen Menschen auch so abgenickt. Was ihnen Behörden und Medien verschweigen: In Italien – und dort gibt es wirklich ein Problem mit zu vielen Mischlingen – werden solche Tiere sterilisiert und wieder in die Freiheit entlassen. Auf unseren Dauerprotest in diesem Jahr wurde nun die Tierrechtsorga Peta aufmerksam und protestiert nun ebenso gegen das kaltblütige Abknallen, das momentan für Thüringen, Bayern und Brandenburg so geplant ist.

Lobbyismus war für uns von Wolfsschutz-Deutschland ein Hauptmotiv dafür, uns vor vier Jahren zu gründen und das Thema Lobbyismus stellte unseren Verein auch in diesem Jahr wieder vor neue Herausforderungen. Die Agrar- und Jagdlobby wird auch im nächsten Jahr die EU unter Druck setzen, den Schutzstatus unserer Wölfe herabzusetzen. Im ersten Halbjahr 2023 wird Schweden die neue Ratspräsidentschaft übernehmen. Ein Land, gegen das die EU mehrere Verfahren wegen Lizenzjagden eröffnet hatte. Doch wo fängt Lobbyismus eigentlich an? Sicherlich bei Vorteilsnahme schon im Kleinen. Wer ins offizielle Wolfsmonitoring eingebunden ist, wird in der Regel nicht gegen Abschussverfügungen der jeweiligen Bundesländer aufbegehren. Nicht nur in Niedersachsen gab es geheime Wolfsjagden im Regierungsauftrag, auch in Brandenburg gibt es einen Fall. Seit Sommer war eine Abschussgenehmigung auf einen Wolf im Landkreis Teltow-Fläming ausgestellt. Doch diese wurde erst durch unsere öffentliche Aufdeckung im November öffentlich bekannt. Auf unsere Frage an eine Beteiligte beim offiziellen Wolfsmonitoring im Landkreis Teltow-Fläming, die auch die Daten zum Aufenthaltsort der Wölfe liefert, ob sie denn nun aus Protest das Monitoring niederlegt, erhielten wir nur ein Lachsmiley. Es muss Wolfsfreundinnen und Wolfsfreunden klar werden, dass diese Menschen, die selbst persönliche Vorteile haben, auch Daten wo sich die Wölfe befinden, an die Landesregierung liefern. Mitglieder von anderen Organs sind Mitglieder von Parteien, die wiederum in den Landesregierungen sitzen. Wieder andere bekommen den Druck von Büchern gesponsert, oder aber sie unterhalten gleich Hotels und bieten Exkursionen an. Sie alle genießen persönliche Vorteile. So ist es auch nicht verwunderlich, dass der Protest von diesem Klientel oft ausbleibt.

Bei Wolfsschutz-Deutschland e. V. ist niemand ins offizielle Wolfsmonitoring eingebunden, in unserem Vorstand ist niemand Mitglied von Parteien. Wir sehen es als unsere Aufgabe, zu 100 Prozent auf der Seite der Wölfe zu stehen und nicht nur der Agrar- und Jagdlobby zu widersprechen, sondern auch den großen Orgas, die selbst teilweise bereits schon Teil der Lobby sind, wie beispielsweise der Nabu, dessen Chef mittlerweile selbst ein Jäger ist.

In sozialen Netzwerken gibt es nur scheinbar eine Informationsvielfalt zum Thema Wölfe in Deutschland. Fast alle Seiten und Gruppen werden von Mitgliedern der großen Verbände geführt und in derem Interesse wird auch informiert. Wie man sich denken kann, gibt es dadurch eher wenige Hintergrundinformationen. Die Wolfsfeunde und Wolfsfreundinnen sollen sich mit dem Wissen begnügen, dass sich schon jemand kümmert. Ungeniert wird in diesen Gruppen zudem Werbung für Personen gemacht, die lediglich Produkte für sich selbst verkaufen, aber sich gar nicht im Wolfsschutz engagieren.

Wolfsschutz-Deutschland e. V. hat sich inzwischen eine ansehnliche Reichweite selbst erarbeitet. Andere Gruppen haben keine andere Handhabe gegen uns, als unsere Inhalte zu canceln und uns zu zensieren. Dass sie dies tun müssen, zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind und dass es einen Verein geben muss, der diese teilweise recht undankbare Aufgabe übernimmt. Danke an alle, die uns treu bleiben, die uns unterstützen und die hinter die Kulissen schauen wollen.

Wir wünschen einen guten Rutsch und ein frohes neues Jahr 2023

Vorstand Wolfsschutz-Deutschland e. V.

Brigitte Sommer – Ulrike de Heuvel – Jürgen Götz – Volker Vogel