Faktencheck und Zaunkontrolle Hessen – Hobbyschäfer E.: keine Spannung auf den Zäunen aber Wolfsausrottung auf Wutdemo fordern!

Keine Spannung auf dem Standartnetz. Dabei schreibt der hessische Wolfsmanagementplan dies vor.

Viele Hobbyschäfer im Vogelsberg schützen ihre Tiere augenscheinlich nicht, wie unseren erneute Zaunkontrolle ergab, forderten aber auf einer Wutdemo in Wiesbaden weiter Wolfsabschüsse. Wir rufen zum Boykott von Wolfshasserschäferbetrieben auf und fordern das Land Hessen auf, endlich die Ziele von mehr Wildnisgebieten zu realsieren. Der Wolf darf nicht zum Südenbock verfehlter Agrarpoltik werden und Schäfer müssen in ihrem Egoismus Grenzen aufgezeigt bekommen.

„Wir brauchen den Wolf nicht“, betonte Werner Eifert in der Gießener Zeitung. Er wies auch auf die Nachfolgeschäden bei einem Einbruch eines Wolfes in eine Schafherde hin. Neben den getöteten und verletzten Tieren, bestehe die große Gefahr des Ablammens (Fehlgeburten) bei trächtigen Tieren. Mit der ersten öffentlichen Demo hätte der Hobbyschäfer zusammen mit weiteren Schäfer die Politik und die Bevölkerung wachrütteln wollen, wird er in der Gießener Allgemeinen zitiert.

Tatsächlich gab es bei der Schäferdemo tumultartige Zustände vor dem Wiesbadener Landtag wegen genau einer Wölfin im Vogelsberg.  Die Wölfin mit dem Laborkürzel GW1166f – von uns Ulli von Ulrichstein genannt – wurde bei einem Rehriss im Vogelsberg am 27. Oktober erneut genetisch bestätigt. Nur zwei Tage später, am 29. Oktober, hinterließ dasselbe Tier beim Riss eines Angus-Kalbs im Vogelsberg seinen genetischen Fingerabdruck. Erstmals war GW1166f am 12. Juli 2019 anhand einer Losungsprobe (Wolfskot) identifiziert worden, sie hält sich seither im Gebiet um Ulrichstein im Vogelsberg auf. Nach wiederholtem Nachweis dieser „Ulrichsteiner Wölfin“ mittels DNA-Analyse über sechs Monate hinweg, würde GW1166f ab Mitte Januar 2020 als „territorial“ betrachtet werden.

Zäune allesamt ohne Spannung

Wir brauchen solche Schäfer wie Herrn Eifert nicht, sagen wir von Wolfsschutz Deutschland e. V. Denn ganz augenscheinlich hat Herr Eifert keine Lust, seine Schafe zu schützen. Bei einer Zaunkontolle am  19.01.2020 fanden wir diese Schnucken völlig ungesichert vor. Solche Zäune schützen weder vor Hunden, noch vor Ausbruch der Schafe noch vor Wölfen. Dabei hat der Hobbyschäfer über 2.000 Euro an EU-Subventionen erhalten. Hier nachsehbar: https://www.agrar-fischerei-zahlungen.de/Suche

Ein Teil des Geheges für die Schnucken besteht aus Wildtierzaun mit einer Höhe von 110 cm. Der andere Teil ist ein Mobiles Netz mit einer Höhe von 92 Zentimetern. Beide Zäune hatten am Tag der Kontrolle keine Spannung. Es waren rund 30 Tiere zu sehen, der Rest hielt sich wohl im Stall auf, was die Hetzerei dieses Hobbyschäfers gegen Wölfe noch unverständlicher macht, denn er könnte abends seine Tiere sicher im Stall unterbringen. Am Festzaun befand sich zudem kein Untergrabschutz.

Jede/r Unternehmer *in muss in Deutschland in Eigenverantwortung zusehen wo er bleibt. Schäfer *innen und andere Weidetierhalter *innen werden allerdings zu anderen Kleinstunternehmen großzügig von der EU subventioniert. Hier namentlich nachzuschauen. https://www.agrar-fischerei-zahlungen.de/ – Statt sich auf neue Bedingungen einzustellen, lassen sich Weidetierhalter – allen voran in Niedersachsen wohl von der Politik auch noch veräppeln. Dort gibt Umweltminister Lies Geld das für Zäune bestimmt war, für eine sinnlose Wolfsjagd aus. Aber was machen die Bauern dort? Fordern weiter Wolfsabschuss statt Zaungeld. Nicht anders ist es in Hessen. Wer sind denn die Auftraggeber für Beweidung? Doch ganz oft Umweltverbände, die teilweise auch noch so kulant sind, den Schäfern Zäune auch noch aufzustellen. Aber was machen die Schäfer? Statt Dankbarkeit zu zeigen, beißen in die Hände, die sie füttern und rennen auf das nächste Mahnfeuer oder die nächste Demo und fordern weiter Wolfsabschuss und Wolfsausrottung.

Mehr Wildnis statt Kulturlandschaft

Ungeachtet dessen, dass mehr Tiere durch Krankheiten, Vernachlässigung und Hundebisse ums Leben kommen, landen die meisten am Ende ihres Lebens doch beim Schlachter. Dabei wollen hier die Verbraucher weder das Fleisch noch die Wolle. Es ist unfassbar, mit welchem Egoismus und mit welcher Dreistigheit hier Hobbyhalter fordern, dass ihre Interessen und ihr Hobby über denen des Allgemeinwohls steht. Fakt ist, dass die Mehrheit der Deutschen die Wölfe möchte, und eine Minderheit der Jäger- und Bauernlobby alles dafür tut, ihren Willen gegen das Allgemeinwohl durchzusetzen. Nein, wir brauchen auch nicht noch mehr beweidete Grünflächen, was wir brauchen sind Wildnisgebiete, die auch das Klima schützen können. Auch hier hat Deutschland sein Ziel verfehlt. https://www.tagesschau.de/inland/naturwaelder-naturschutz-101.html

Auch in Hessen ist das Ziel nicht erreicht worden. Der Anteil der Tier- und Pflanzenarten, die sich in einem schlechten Erhaltungszustand befinden, hat von 27 Prozent auf 35 Prozent zugenommen.

Aufruf zum Boykott von Wolfshasserschäfern

Wir fordern: solche Schäfer müssen weg! Boykottiert Sie deren Betriebe. Kaufen Sie weder Fleisch noch Wolle
Im Gegensatz zum BUND halten wir von Wolfsschutz Deutschland e. V. es NICHT für hinnehmbar, Wölfe als Kompromiss an die Agrarlobby abzuschießen. Damit wird nicht mehr Akzeptanz, sondern das glatte Gegenteil erreicht. Zumal die Fallzahlen (also andere Sterbeursachen) um ein Vielfaches höher liegen als Wolfsrisse. https://wolfsschutz-deutschland.de/2019/06/15/weidetiere-in-hessen-stehen-zwoelf-wolfsrisse-35-000-anderen-todesursachen-gegenueber-hessen-setzt-auf-herdenschutz-und-weidetierpraemie/
Diese Bauern dort in Wiesbaden haben sich am 15.01.2020 vor dem Landtag in Wiesbaden komplett in einer aufgepeitschten Stimmung und Hysterie verfangen. Szenen dort erinnern an das Mittelalter. Umweltministerin Hinz konnte keinen einzigen Satz vorbringen, ohne ausgebuht zu werden. Diese Schäfer fordern einerseits Hilfe, scheinen aber genau daran überhaupt nicht interessiert zu sein. Sie wollen augenscheinlich den einfachsten Weg: der Wolf soll weg. Wir fordern: solche Schäfer müssen weg! Boykottiert deren Betriebe, kauft weder Fleisch noch Wolle.

Wolf darf nicht zum Sündenbock verfehlter Agrarpolitik werden

Zitat: Der Wolf als Sündenbock?
Umweltschützer forderten, „den Wolf nicht zum Sündenbock zu machen“, wie es der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) ausdrückte. Allerdings hält auch er es für hinnehmbar, einzelne Wölfe nach Angriffen auf Schafe zu töten.
Schäfer bräuchten nach Überzeugung des BUND aber vor allem mehr wirtschaftliche Hilfe für ihre ökologisch sinnvolle Arbeit. Dass es vielen Schäfern wirtschaftlich seit Jahren schlecht gehe, habe mit dem Wolf nichts zu tun. https://www.hessenschau.de/politik/demo-in-wiesbaden-schaefer-fordern-schutz-vor-woelfen-und-buhen-ministerin-aus,demo-schaefer-wiesbaden-100.html
Rinderhalter, Alpaka-Besitzer und vor allem Schäfer: Hunderte von ihnen haben in Wiesbaden aus Angst vor mehr Wolfsattacken auf ihre Herden demonstriert. Agrarministerin Hinz kniff nicht und hatte einen schweren Stand.

Hier die Fotos der Zaunkontrolle:

 

Quellen: https://www.giessener-allgemeine.de/vogelsbergkreis/von-politik-alleingelassen-13449777.html?fbclid=IwAR10E3t7cp4xjrCHspN2yHck43ZSNsM4vUjdu-cbEq9971EddRfrC6NrwXg

https://www.hessenschau.de/politik/demo-in-wiesbaden-schaefer-fordern-schutz-vor-woelfen-und-buhen-ministerin-aus,demo-schaefer-wiesbaden-100.html

https://www.kritischer-agrarbericht.de/fileadmin/Daten-KAB/KAB-2019/KAB2019_236_240_Harthun_Schweiger.pdf

https://www.hlnug.de/presse/pressemitteilung?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=314&cHash=148cef4856bbe1d78c03f7420cbc530b

https://wolfsschutz-deutschland.de/2019/12/17/hessen-2020-wieder-wolfsgebiet-faktencheck-und-zaunkontrolle-bei-ulrichstein-jagdfrevel-und-meist-ungeschuetzte-weidetiere/

https://umwelt.hessen.de/sites/default/files/media/hmuelv/wolfsmanagementfuerhessen.pdf