Bundesweite Mahnwache: Schluss mit der Quälerei von Füchsen in von Jägern angelegten Kunstbauten

In Deutschland ist es tatsächlich immer noch erlaubt, Jagdhunde an lebenden Füchsen zu trainieren. Dazu werden die Füchse in oft zu kleinen Zwingern gehalten und nur zum Training der Jagdhunde werden die inhaftierten Füchse in ebenfalls abgesperrte, künstliche Bauten gelassen. Solche Bauten nennen sich Schliefenanlagen. Während die Jagdhunde versuchen, die Füchse in den Tunneln zu erhaschen, erleiden die Verfolgten Todesängste. Das Netzwerk Fuchs, dem wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. auch angehören, ruft zu einer bundesweiten Mahnwache gegen diese tierfeindliche Praxis am 23. Juni auf.

Am 22.06.2023 endet eine sechsmonatige Frist in einem Verfahren um eine der vielen Schliefenanlagen in Deutschland. Die Betreiber hatten Zeit, Alternativen zur Ausbildung von Hunden am lebenden Fuchs zu finden. Es könnte damit also endlich gerichtlich anerkannt werden, dass die Füchse in den Schliefenanlagen leiden. Dies wäre ein erster Schritt zu einem Verbot dieser nach Jagdgesetzgebung immer noch legalen Tierquälerei. Um diesem notwendigen Schritt Nachdruck  zu verleihen, findet die bundesweite Mahnwache des Netzwerkes Fuchs statt. Das Netzwerk Fuchs ist ein Zusammenschluss von Gegnern der Fuchsjagd aus verschiedenen Organisationen wie Wildtierschutz Deutschland, Bürgerinitiative Pro Fuchs Deutschland, Aktionsbündnis Fuchs, verschiedenen Tierschutzverbänden und auch Wolfsschutz-Deutschland e. V. Wir ergreifen hier auch Partei für den kleinen Cousin unserer frei lebenden Wölfe in Deutschland.

Füchse verdienen Respekt, keine Verfolgung

Fuchsjagd ist grausam und sinnlos

Etwa eine halbe Million Füchse werden in Deutschland jedes Jahr von Jägern getötet. Der Rotfuchs ist eine der wenigen einheimischen Tierarten, die in vielen Bundesländern ganzjährig bejagt werden. Dabei sind auch besonders grausame Jagdpraktiken wie die Baujagd, die Fallenjagd, oder die Abrichtung von Jagdhunden an lebenden Füchsen an der Tagesordnung. Infolge fehlender, oder viel zu kurzer Schonzeiten sterben viele Fuchswelpen qualvoll, weil ihre Eltern erschossen wurden, oder werden selber bereits beim Spiel am Bau getötet.

Vereinsvorsitzende Brigitte Sommer mit dem aktiven Mitglied Lara bei einer Mahnwache vor einer Schliefenanlage am 2. April 2023 in Hessen.

 

Mahnwache am 2. April 2023 vor einer Schliefenanlage bei Hanau-Klein Auheim in Hessen, zusammen mit Wildtierschutz Deutschland e. V.

 

Im Hintergrund ist das „Gehege“ einer Schliefenanalge zu sehen, in dem zwei Füchse zur Jagdhundeausbildung gehalten werden. Im Vordergrund liegt ein toter Fuchs. Wurde dieses Tier nach seinem Tod achtlos einfach über den Zaun geworfen?

Keine belastbaren Argumente für die Fuchsjagd

Als Rechtfertigung für die starke Bejagung wird von vielen Jägern angeführt, man müsse die Fuchspopulation „regulieren“, etwa, um der Ausbreitung von Krankheiten Einhalt zu gebieten oder seltene Tiere zu schützen. Tatsächlich kann man die Fuchsdichte mit jagdlichen Mitteln jedoch nicht beeinflussen: Je mehr Füchse durch Jagd oder Unfälle sterben, desto stärker steigt die Geburtenrate. Andersherum führt eine sinkende Sterblichkeit durch soziale Regulationsmechanismen der Fuchspopulationen zu weniger Nachwuchs. „Geburtenbeschränkung statt Massenelend“, kommentierte dies der Biologe Erik Zimen.

Der Bestand von Rebhühnern, Feldlerchen und Feldhasen ist in den letzten Jahrzehnten nicht wegen Fuchs & Co. dramatisch zurückgegangen, sondern durch den Verlust ihrer Lebensräume. Studien zeigen, dass die intensive Fuchsjagd bedrohten Tierarten nicht hilft; oft zeigen sich sogar gegenteilige Effekte, etwa, weil mit der Jagd erhebliche Störungen einhergehen.

Weitere Infos: http://www.aktionsbuendnis-fuchs.de