Wolfsschutz-Deutschland e. V. wünscht schöne Feiertage für alle

Liebe Wolfsfreundinnen und Wolfsfreunde,

wir wünschen Euch allen ein paar entspannte, ruhige Festtage im Kreis Eurer Lieben. Allen, denen es nicht gut geht, die nicht froh sein können, die krank sind, oder traurig, oder einsam, wünschen wir ein bißchen Frieden und Freude. Auch viele Jungwölfe machen sich jetzt auf einen einsamen Weg und sie verlassen ihre Familie, um sich ein eigenes Revier zu suchen und irgendwann einen Partner, oder eine Partnerin zu treffen, um eine eigene Familie zu gründen. Ihnen wünschen wir Glück und eine sichere Wanderung.

Danke an all diejenigen, die uns auch in diesem Jahr wieder so wundervoll unterstützt haben und die sich weiter für die Rückkehr der Wölfe in ihre Heimat Deutschland einsetzen.

 

 

Auch nach über 20 Jahren ihrer Rückkehr will die Jagd- und Agrarlobby die Wölfe noch immer am liebsten wieder ausrotten. Mit in ihrem Boot sitzen die Medien, die es nicht lassen, mit Fakenews  Panik schürende Artikel zu verbreiten. In diesem Jahr hat die Lobby auch den Druck auf die EU verstärkt. Ziel ist es, den Schutzstatus der Wölfe aufzuweichen. Es gibt aber auch Bemühungen in der EU, Korruption und Lobbyismus einzudämmen.

Unser ganz besonderer Dank geht an unsere aktiven Mitglieder, die sich tagtäglich in den Wolfsgebieten für unsere Wölfe einsetzen. Ihre Arbeit bedeutet vor allem Verzicht. Verzicht auf Likes für Bilder in sozialen Netzwerken und Verzicht auf Angebereien. Wir teilen zwar ab und an Filme und Bilder von Wölfen, aber wir geben nicht einmal mehr das Bundesland an, um nicht ihre Standorte preiszugeben. Wir werden auch weiter Jagd- und Zaunfrevel veröffentlichen und anprangern. Zu ihrer Sicherheit bleiben unsere Aktiven in der Öffentlichkeit anonym. Dass dies notwendig ist und war, zeigen auch wieder die tätlichen Angriffe in diesem Jahr auf unseren Vorstand, der in verschiedenen Gebieten unterwegs war. Vor allem in Rheinland-Pfalz haben wir es mit Kriminellen zu tun, die vor fast nichts zurückschrecken. So ist das große Leuscheider Rudel auf nur noch fünf Wölfe geschrumpft. Die Wolfsmutter ist seit dem Frühjahr verschollen.  In der Nähe lebte ursprünglich ein zweites Rudel, wo erst die Mutter und dann auch der Vater und später das ganze Rudel „verschwand.“ Hier ist seine Geschichte noch mal nachzulesen: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/03/19/wolfsschutz-deutschland-e-v-gegen-absurden-abschuss-von-woelfen-aus-dem-leuscheider-rudel/

Aber auch in NRW stehen wir vor besonderen Herausforderungen. Dort gab es auch tätliche Angriffe eines Hobbyschäfers im Raum Schermbeck auf uns. Zudem patrouilliert dort eine selbsternannte Bürgerwehr nachts an Weiden entlang. In sozialen Netzwerken schreibt man da sogar, dass Leute mit „Waffenbesitzkarte“ dabei wären. Dazu werden Wolfsfreunde in sozialen Netzwerken von diesen Leuten  beleidigt und gemobbt.

Im TV prahlte eine Reiterin damit, mit einer Waffe im Auto unterwegs zu sein. Wer sich fragt, was dagegen von Polizei und Behörden unternommen wird, der wird keine Antwort erhalten. Eine Aussage des neuen Grünen Umweltministers in Niedersachsen ist vielleicht auch Antwort genug. Er wurde in einer Zeitung damit zitiert, dass Menschen, die offiziell „Problemwölfe abschießen würden“ geheim bleiben müssten, um sie vor „militanten Tierrechtlern“ zu schützen. Eine absurde Situation, denn Angriffe gehen in nahezu allen Bundesländern von radikalisierten Bauern und Jägern aus.

Es ist blanker Hass, der diese Leute antreibt. Der Hass auf ein Tier, in dem sie sich vielleicht widergespiegelt sehen, denn Wölfe sind uns Menschen sehr ähnlich. Kaum einem anderen Beutegreifer wurde so übel mitgespielt wie dem Wolf. So ist es auch eine Wiedergutmachung, den Wölfen eine zweite Chance zu geben. In Ländern, in denen Wölfe nie ausgerottet worden waren, gibt es diesen Hass und auch diese Angst und Panik nicht. Und es gab eine Zeit, in der Menschen und Wölfe Freunde waren.

Doch ganz im Sinne des weihnachtlichen Gedankens, gab es kurz vor Weihnachten auch Menschen, eine Mutter mit ihrer Tochter, die im Landkreis Wittmund,  einem ins Eis eingebrochenen Wolf helfen wollten. Sie riefen die Feuerwehr herbei, doch der Wolf konnte sich selbst befreien. Was zählt, ist das Mitgefühl, das diese beiden Frauen einem Mitgeschöpf entgegen brachten.

 

 

Auf Mitgefühl können Wölfe in Deutschland nämlich kaum hoffen. Verunfallte Tiere werden hier getötet, während sie in Polen, Tschechien und Italien gerettet und in Wildtierstationen wieder gesund gepflegt werden. Wer in Deutschland einem verunfallten Wolf helfen will, würde sich sogar strafbar machen. Armselig für ein Land mit dieser Vergangenheit, wie Deutschland sie hat. Doch es wird noch schlimmer. Hier werden gesunde frei geborere Mischlinge zwischen Wolf und Hund ebenfalls gnadenlos verfolgt und getötet. Behörden verschweigen, dass es Alternativen gibt. In Italien werden solche Tiere sterilisiert und wieder in die Freiheit entlassen. Im Moment wird in Brandenburg und Thüringen, angrenzend Bayern, Jagd auf solche Welpen gemacht. Wolfsschutz-Deutschland e. V. ist der einzige Verein, der hier protestiert. Die Behörden pochen offen auf die „Reinerhaltung“ des Genpools von Wölfen. Und das in Bundesländern, in denen die Grünen die Umweltministerien unter sich haben. Wer wie wir diese Praxis kritisiert, wird von anderen Verbänden gecancelt und gemobbt. Man möchte nicht, dass diese Taten allzu sehr in die Öffentlichkeit gelangen. Genau dies muss aber unserer Ansicht nach öffentlich diskutiert werden. Viele Tierfreunde hofften hier auf die Hilfe von Prominenten, doch sie wurden bitter enttäsucht.

Wolfsschutz-Deutschland e.  V. spendet an Weihnachten eine Summe an eine Wildtierstation in Italien, die einen Wolf nach einem Verkehrsunfall wieder aufpäppelt. Wir sind auch interessiert daran, in eine Auffangstation an der Grenze zu Deutschland einzusteigen und uns finanziell zu beteiligen.

Auch in Sachsen könnten Jungwölfe davon provitieren, wenn dort ein wenig weihnachtliches Gedankengut die Herzen der Behördenmitarbeiter erreichen könnte. In der Nähe von Gablenz übernachten von Räude geplagte Welpen aus diesem Jahr in einer Scheune. Durch die Räudemilben und das damit verbundene Kratzen fällt das Fell aus, das im Winter eigentlich vor Kälte schützen soll. So versuchen sich die Tiere in der Scheune aufzuwärmen. Es stehen drei verschiedene Medikamente zur Verfügung, die die Räudemilben beseitigen. Hier könnte man sie zum Einsatz bringen. Wolfsschutz-Deutschland e. V. könnte sie sogar zur Verfügung stellen. Es wird aber wahrscheinlich damit argumentiert werden, dass man in die Natur nicht eingreifen solle. Ist das so? Warum wurde dann vor ein paar Jahren ein Tierfilmer gefeiert, der in der Antarktis Pinguine in Not gerettet hatte? Haben wir nicht in dem Moment die moralische Verantwortung zu helfen, wenn wir Not erleben und erkennen? Gilt dies nur für Tiere, die mehr Menschen als niedlich und gefahrlos empfinden?

Dafür haben wir es aber immer öfter mit einer Art von Selbstbeweihräucherung zu tun, die Gedanken von Mitgefühl ins Absurde versetzen. Der Wissenschaftler Vince Ebert bringt es in seinem Buch „Lichtblick statt Blackout“ auf den Punkt. Zitat: „Der Soziologe Max Weber prägte vor mehr als 100 Jahren den Begriff der Gesinnungsethik. Der sendungsbewusste Gesinnungsethiker warnt und mahnt. Auf seiner Mission redet er viel von Schuld und Verantwortung. „Jeder kann im Kleinen etwas tun für eine bessere Welt“ sagt er dann und lächelt in die Kamera. Mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren, auf Plastikstrohhalme verzichten, oder im Wochenendhaus einfach mal die Glühlampen durch LEDs ersetzen. „Es kann so einfach sein!“ Ein Deckenventilator zum Beispiel verbraucht viel weniger Strom, wenn man vor dem Betrieb die Flügel abschraubt. Manchmal jedoch, nach dem dritten Glas fair-gehandeltem Rotwein, wird ihm die Absurdität seines Verhaltens bewusst. Dann geht er schuldbeladen in den Keller und trennt ein, zwei Stunden lang den Müll. Danach fällt er entlastet und todmüde ins Bett. Morgen ist ein neuer Tag. Da ist er bei Anne Will eingeladen. Thema: Irgendwas mit Klimagerechtigkeit. Oder Artenschutz. Oder so …“  Vince Ebert schreibt weiter: „Durch meine Bühnentätigkeit bin ich über die Jahre hinweg mit etlichen Prominenten in Kontakt gekommen, die sich massiv für Projekte zur Weltrettung starkmachen. Bei den meisten, die ich näher kenne, liegen Wunsch und Wirklichkeit sehr weit auseinander. Ich traf „ökologiebewusste“ Popstars, die im Backstage wegen Ressourcenschonung die Kaffeemaschine mit Plastikpads verboten haben, aber am Ende jedes Konzertes ein paar hundert Kilo Plastikkonfetti auf ihre Fans herunterregnen lassen. Ich lernte berühmte Klimaschützer kennen, die sich vor jedes Mikrofon drängen, um die Bevölkerung aufzuklären, dass wir über unsere Verhältnisse leben – und selbst in einer überdimensionierten Villa wohnen und grundsätzlich nur in Fünf-Sterne-Hotels absteigen.“

Nicht nur bei Promimenten sind diese Widersprüche zwischen Außendarstellung und eigenem Verhalten erkennbar. Viele Tierschützerinnen und Tierschützer widersprechen sich ständig selbst, halten aber nicht damit inne, sich selbst eine moralinsaure Krone aufzusetzen. Wer ihnen den Spiegel vorhält, wird gemobbt und ausgegrenzt. Viele haben dabei mitgemacht, Menschen unter Druck zu setzen, sich ein bestimmtes Medikament spritzen zu lassen. Dabei haben wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. auch in den vergangenen drei Jahren nicht mitgemacht. Bei uns im Verein sind weiter alle willkommen, die Wölfe lieben.

In diesem Sinne wünschen wir allen frohe Weihnachten, schönes Julfest, Rauhnächte, oder auch Lichterfest. Möge jeder diese Tage so genießen, wie es gefällt.

 

Brigitte Sommer – Volker Vogel – Ulrike de Heuvel – Jürgen Götz

Vorstand Wolfsschutz-Deutschland e. V.

 

PS:

Es bestand auch in diesem Jahr eine starke Nachfrage nach Merchandisingprodukten. Es macht ja auch Freude, zu helfen und auch selbst etwas dafür zu erhalten. Für uns als kleiner Verein, in dem die meiste Arbeit auf wenige Hände verteilt ist, ist und war das Bereitstellen von solchen Produkten jedes Mal eine Herausforderung, weil dies zusätzlich zu der normalen Arbeit geschehen muss. Wir müssen natürlich auch solche Produkte teilweise selbst kaufen und/oder vorfinanzieren. Wenn wir am Ende im Minus sind, ist dies bitter. Liebe Wolfsfreundinnen und Wolfsfreunde, wir haben noch Kalender da. Wir freuen uns über Bestellungen. https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/11/08/unser-exklusiver-wolfskalender-2023-kann-bestellt-werden/?fbclid=IwAR1mQCZHNh24aKty9-0sN5DutSmaPVbhSqgR0J4cfDOzuaHEo4LQE8842D4