Niedersachsen: Lies verlängert Schießbefehl auf Wolf Roddy erneut – wir sind weiter vor Ort – Tipps zum Mitmachen!

Umweltminister Lies ( https://www.umwelt.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/pressemitteilungen/genehmigung-zur-totung-des-wolfsruden-gw717m-wird-nochmals-erneuert-180209.html ) aus Niedersachsen hat den Schießbefehl auf den Familienvater Roddy erneut verlängert, obwohl trotz verheerender Zäune so gut wie kein weiterer Riss mehr gemeldet worden ist. Die Kosten für Niedersachsen dürften nun 100.000 Euro überschreiten. Im Gegenzug ist aber kein Geld für Zäune mehr vorhanden? Wann hört dieser Wahnsinn endlich auf? Dieses Zitat hier wird Bertold Brecht zugeschrieben: „Wo RECHT zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht.“  Dieser Satz steht etwas abgewandelt auch im Grundgesetz. Tun wir also weiter unsere Bürgerpflicht.

Im folgenden haben wir auf einer Fotoreportage wichtige Eckpunkte in dem Gebiet im Landkreis Nienburg zusammengestellt, so dass jede/r völlig unabhängig von uns, Wanderungen dort unternehmen kann. Hilfreich ist zudem Google Maps und Google Earth. Bitte nicht damit rechnen, Wölfe zu sehen. Das Rodewald-Rudel lebt sehr heimlich und es ist überaus scheu. Dafür haben wir auch wieder zwei Beispiele von Zaunfrevel und auch zwei gute Zaunbeispiele aufgeführt. Bitte uns Standorte von Funkwildkameras melden.

Wir brauchen aktive Hilfe vor Ort und wir freuen uns über Spenden.
Unsere Arbeit und unsere Faktenchecks sind überhaupt nur möglich, weil Sie uns regelmäßig mit Spenden unterstützen. Bitte helfen Sie uns auch weiterhin, damit wir Skandale auch weiter aufdecken können.

Außerdem suchen wir aktuell dringend aktive Hilfe von Menschen, die vor Ort in Niedersachsen LK Nienburg und in Schleswig-Holstein LK Pinneberg – Dithmarschen – Westermoor wohnen.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.Berliner Sparkasse
IBAN DE79 1005 0000 0190 7118 84
BIC BELADEBEXXX
Auch paypal ist möglich:
https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

 

Kurze Pause vom Müllsammeln: Wolfsteamleiterin Niedersachsen, Ariane Müller (links) und Vereinsvorsitzende Brigitte Sommer.
Auch unsere Vorsitzende Brigitte Sommer hilt in allen Gebieten in Deutschland mit.
Glück gehabt. Das Rodewaldrudel ist so heimlich, dass man meistens nicht mal Spuren findet.
Könnte Wolf sein, ganz sicher ist es nicht.
Genauso entspannt wie die Anwohner sind die hiesigen Katzen. Diesen kleinen Räuber haben wir früh morgens beim Mäuse erbeuten getroffen.
Sanfter Wolfstourismus könnte die Region beleben. Zwischen Wäldern befinden sich immer wieder Lichtungen wie diese.
Sünden der Vergangenheit: Zahlreiche Moore sind zerstört worden und werden noch immer durch Torfabbau zerstört. Dies ist ein echtes Problem in der Region. Torfhaltige Blumen- oder Gartenerde sollte nicht gekauft werden.
Weil die Torfstücke noch voller Feuchtigkeit sind, wiegen sie unerwartet viel. Wir haben mal die „Hebeprobe“ gemacht.

 

Von Steimbke aus führt eine offiziell befahrbare Straße direkt in das Gebiet zwischen Rodewald, Sonnenborstel und Lichtenhorst, vorbei an Rinderweiden, an denen auch Risse passiert sind. Jede/r kann sich hier an Müllsammelaktionen beteiligen. Zudem ist das Gebiet sehr gut für Wanderungen per Fahrrad oder auch zu Fuß geeignet. Von Steimbke kommend, einfach dem Hinweis auf das Industriegebiet folgen und geradeaus auf der Straße bleiben. Hinter einer scharfen Kurve beginnt diese schmale Straße, die auf einen Schotterweg führt, der von Rodewald nach Steimbke führt. Von dort aus führen zahlreiche Wege in Wälder und Moorlandschaften hinein, die gut zu erwandern sind. Jetzt ist auch die ideale Zeit zum Pilze suchen. Wer in der Dämmerung dort unterwegs sein möchte, sollte eine Warnweste tragen und Stirnlampen dabei haben.

Kurz hinter Steimbke reiht sich eine ungeschützte Weide an die andere.
Hinter einer starken Kurve führt die Straße weiter ins Weidegebiet.
Für Wanderer gibt es viel zu entdecken, wie. z. B. dieses Sonnenblumenfeld.
Vom geschotterten Hauptweg, der befahren werden darf, führen zahlreiche weitere Wege ab, die per Rad oder zu Fuß erkundet werden können.
Diese Schotterpiste zwischen Rodewald und Steimbke darf befahren werden.
Zwischen Rodewald und Steimbke befindet sich diese einzigartige Heidelandschaft, die nicht betreten werden sollte.

 

Sollen dies die „sicheren Zäune“ darstellen?

Solche Zäune sind im Gebiet zwischen Steimbke und Lichtenhorst etliche zu finden. Zwar ist hier genug Strom auf den Litzen, doch die erste Litze ist in einer Höhe von 80 Zentimetern untergebracht. Hier spazieren Hund oder Wolf einfach darunter durch, ohne jeglichen Schlag zu erhalten. Hier eine dritte Litze anzubringen, kostet weder Unsummen noch ist es vom Arbeitsaufwand her unmöglich.

 

Ideales Gebiet für die Rodewalder Wolfsfamilie

 

Der See bei Stöckse ist bei den Einwohnern ein beliebter Treffpunkt. Niemand scheint sich hier vor Wölfen zu fürchten, den schon in der Dämmerung sind hier die ersten Spaziergänger mit Hunden unterwegs.
Eine Seltenheit. In dem Gebiet, das vor allem durch Monokulutren von Mais und eingezäunten Obstfeldern geprägt ist. Blühstreifen locken Falter an.

Wir sind auch nachts und in der Dämmerung unterwegs

Soll das waidmännisch angemessen sein? Erst gnadenlos erschossen und dann wie Müll im Wald entsorgt. Auch dieser Fuchs wollte leben, wie alle Tiere. Zudem sorgen Füchse auch noch für die Gesunderhaltung des Waldes, weil sie Mäuse fressen. Das ist auch mit ein Grund dafür, dass sie Zeckenplagen eindämmen können. Die sinnlose und grausame Fuchsjagd muss ein Ende haben.
Immer wieder finden wir Müll im Wald.
Wir sind mit verschiedenen Teams im Einsatz. Wir freuen uns über aktive Helfer.
Dieser Findling aus der letztren Eiszeit ist am Stöckser See zu finden.
Wir sind auch nachts und in der Dämmerung unterwegs und sammeln Müll.
Wanderung mit TWH-Dame Bella.
Die Anwohner in der Region walken, joggen, gehen spazieren, fahren Rad oder gehen anderen Freizeitaktivitäten nach. In zahlreichen Gesprächen hat uns noch niemand gesagt, dass er/sie Angst hätte.
Unterwegs auf Wanderung.
In einem Gebiet, das vom Krähenmoor über Steimkbe nach Sonnenborstel reicht, sind auffällig viele Wildkameras mit Funk untergebracht. Wird eine solche Kamera ausgelöst, steht spätestens 15 Minuten später ein erboster Jäger dort. Fakt ist aber, dass sich jede/r zu jeder Zeit im Wald aufhalten darf. Sogar abseits von Hauptwegen.
Eine ungesicherte Weide mit Ponys. Mitten im Wald zwischen Steimbke und Sonnenborstel.
Bei unseren Nachtwanderungen treffen wir immer öfter auf Einheimische, die sich immer mehr auch selber beteiligen.

 

Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg

Diese beiden Zäune befinden sich bei Stöckse am Rande des Krähenmoors. Ein Argument der Wolfsgegner lautet ja, dass man nicht sicher einzäunen könne, da andere Tiere , wie Hasen oder Fasane Weiden nicht mehr passieren könnten. Seltsamerweise scheint dieser Gedanke bei Umzäunungen von Obstplantagen, Gemüse- oder Maisfeldern keine Rolle mehr zu spielen. Hinter diesem „wolfsabweisend“ eingezäunten Gemüsefeld sind Ziegen wolfsabweisend eingezäunt. In der Tat hatte es hier einen Riss gegeben und der Halter hatte reagiert und seitdem ist auch nichts mehr passiert. Auf dem zweiten Bild ist eine kleine Zuchtschafherde im gleichen Gebiet zu sehen, die auch wolfsabweisend eingezäunt zu sein scheint. Eine Stromkontrolle konnten wir hier nicht durchführen, weil wir das Gelände hätten betreten müssen.

Auf diese Art des Zaun-hinter-Zaun-Prinzips könnten auch Schafe auf Deichen eingezäunt werden, wenn dies denn gewollt wäre. Dieser Halter hat aber alles richtig gemacht, das wolfsabweisende Netz steht auf gemähtem Grund und kein Gras oder Gestrüpp wächst hinein.

Niedersachsen – Faktencheck zum Rodewalder Wolfsrudel – Kein Weidetierschutz aber Minister Lies will angeblich Abschuss

Niedersachsen - Faktencheck zum Rodewalder Wolfsrudel - Kein Weidetierschutz aber Minister Lies will angeblich Abschuss
Beispielfoto

Neue Problemwolfkreation in Niedersachsen?

Drei Jahre ist es nun her, dass in Niedersachsen ein Wolf auf Geheiß eines Niedersächsischen Umweltministers erschossen wurde. Dabei war der Jungwolf Kurti (offiziell MT6) nach unseren Recherchen gar kein Problemwolf gewesen. Nun denkt anscheinend erneut ein Umweltminister aus Niedersachsen über einen Schießbefehl auf einen Wolf, bzw. sogar auf ein ganzes Rudel, nach. Der Grund: Hobbyschäfer in der Region Nienburg klagen über Risse. Der niedersächsische Umweltminister Olaf Lies (SPD) hat sich nun zu Wolfsrissen in der Samtgemeinde Steimbke geäußert. In einem Gespräch mit dem Heemser CDU-Landtagsabgeordneten Dr. Frank Schmädeke betonte er nach Schmädekes Angaben, dass man die Tierhalter und Bevölkerung vor Ort bei diesem ernsten Thema nicht alleine lassen werde.

Wolfsrudel soll laut Minister Lies entnommen werden

Mit dem vermuteten Wolfsriss im Stall eines landwirtschaftlichen Betriebes sei aus der Sicht des Ministers „eine Grenze ganz deutlich überschritten worden“. Sollte sich der Verdacht durch die DNA-Analyse bestätigen, dann müsse dieser Wolf beziehungsweise das Rudel konsequent entnommen werden, zitiert Schmädeke den Minister. Das bedeutet im Klartext: Der Wolf und das vermutete Rudel würden dann geschossen werden. So werden beide Politiker in einem Bericht in der Onlinezeitung „Die Harke“ zitiert. https://www.dieharke.de/Lokales/Lokalnachrichten-6/70532/Minister_Wenn_sich_der_Riss_bestaetigt_wird_der_Rodewalder_Wolf_geschossen.html . Wie sich Minister Lies zu einer solchen Aussage versteigen konnte, ist uns schleierhaft:

Bei keinem der Fälle sind die Mindestanforderungen zum Schutz der Weidetiere erfüllt

Nur zwei Mal wurde bis Dato überhaupt der Wolf bestätigt. In keinem der Fälle ist ein Mindestschutz vorhanden gewesen. Quelle: https://www.nlwkn.niedersachsen.de/naturschutz/wolfsbuero/nutztierschaeden/nutztierschaeden-161701.html

Niedersachsen ist von jeher durch Weidezäune geprägt

Das sind die Fakten: Rissgeschehen zum so genannten Rodewalder Wolf: Zehn Schafe, drei Rinder und eine Ziege sind seit dem Juli gerissen worden. In zwei Fällen ist der Wolf als Verursacher nachgewiesen, in allen anderen Fällen ist die Bearbeitung noch nicht abgeschlossen. Unabhängig davon, ob nun in den anderen Fällen auch der Wolf als Verursacher identifiziert werden kann, lässt sich jedenfalls schon jetzt sagen, dass in allen Fällen von Schafsverlusten, die gemeldet wurden, die Anforderungen der Richtlinie Wolf an den wolfsabweisenden Grundschutz nicht erfüllt waren.

Im Klartext: die betroffenen Halter haben nichts oder nicht genug getan, um ihre Herden zu schützen, obwohl der LK Nienburg zur sog. Förderkulisse gehört und das Land bis zu 80 % der Kosten für Zaunmaterial und/oder Herdenschutzhunde trägt. Siehe auch: http://www.nds-voris.de/jportal/;jsessionid=E36BCB6010E474C7A5B913886B7E0994.jp25?quelle=jlink&query=VVND-28100-MU-20170515-SF&psml=bsvorisprod.psml&max=true#ivz9 . Der CDU-Politiker Schmädeke ist bislang vor allem dadurch aufgefallen, dass er sich grundsätzlich gegen eine Einzäunung in der Kulturlandschaft ausspricht, also auch gegen den wolfsabweisenden Grundschutz. Obwohl Niedersachsens Kulturlandschaft durch Weidezäune geprägt ist. Die Weidetierhaltung ist seit Jahren auf dem Rückzug, aus betriebswirtschaftlichen Gründen, nicht wegen des Wolfes.

Vor allem müssen sich Menschen mit gesundem Menschenverstand fragen, warum seit dem Rissgeschehen im Juli immer weitere Risse passieren konnten und noch immer jedesmal kein Mindestschutz für die Tiere vorhanden war. Handeln so verantwortungsbewusste Weidetierhalter? Dass sich in der Gegend ein Wolf (inzwischen wohl sogar eine Wolfsfamilie) niedergelassen hat, ist bereits seit vergangenem Jahr bekannt. Siehe Karte der DBB-Wolf. In diesem Zusammenhang stellt sich auch die Frage, ob man in diesem Gebiet nicht absichtlich anfüttert, so wie Sachsen im Gebiet des Rosenthaler Rudels, um Fakten zu schaffen, die einen Abschuss des Rudels rechtfertigen sollen?

Bereits seit vergangenem Jahr ist der Wolfsrüde dort als ansässiger Wolf bekannt. Quelle: www.dbb-wolf.de

Laut zuständigem Wolfsberater sind die betroffenen Halter allesamt Hobbyhalter. Der Wolf in dem Gebiet sei auch nicht mehr alleine, sondern es seien eine Fähe sowie drei Welpen bestätigt worden. In einem Fall habe ein Tier ein Schaf in einen Stall getrieben und dort gerissen. Auch dieser Fall wäre wohl mit wolfssicheren Zäunen vermeidbar gewesen. Zitat aus dem Managementplan für Niedersachsen: „Bei auffälligen Wölfen tritt zur Planung und Durchführung geeigneter Maßnahmen eine spezielle Arbeitsgruppe zusammen. Die Arbeitsgruppe informiert das Ministerium für Umwelt und Klimaschutz und das Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung über die geplanten Maßnahmen.“

Bevor über einen Abschuss überhaupt nachgedacht werden kann, müssen zuvor alle Alternativen ausgeschöpft werden. Hier ist wohl auch nicht der Dienstweg eingehalten worden. Die Rahmenbedingungen für eine Entnahme sind nicht gegeben, da nicht einmal  ein Mindestschutz vorhanden ist.