Wölfe in Deutschland – Scheue Tiere, die uns von Natur aus bereichern

Hier ist unser nächster Artikel in leichter Sprache. Wölfe sind wilde Tiere. Sie gehören zur Familie der Caniden, wie Haushunde, aber sie leben frei in der Natur. Sie sind die Vorfahren unserer Hunde. Ohne Wölfe würde es heute keine Hunde geben. In Deutschland gibt es wieder mehr Wölfe, weil sie geschützt sind. Bis vor etwa 25 Jahren waren Wölfe in Deutschland fast verschwunden. Jetzt leben sie wieder fast in allen Bundesländern in Wäldern, Wiesen und Bergen, die meisten von ihnen in Brandenburg und Niedersachsen. Im Jahr 2023/2024 wurde in Deutschland aus den Bundesländern das Vorkommen von insgesamt 209 Wolfsfamilien, 46 Wolfspaaren und 19 sesshaften Singlewölfen bestätigt.

Wie leben Wölfe?

Wölfe leben in Gruppen, die man Rudel nennt. Ein Rudel ist wie eine Familie. Es gibt kein Alphatier, wie man früher dachte. Stattdessen sind die Eltern die Anführer. Im Rudel leben die Eltern, ihre Welpen und oft die Geschwister aus dem Vorjahr. Die älteren Geschwister helfen, die Kleinen zu beschützen. Wenn die jungen Wölfe etwa zwei Jahre alt sind, wandern viele ab, um ein eigenes Rudel zu gründen. Wölfe haben ein Revier. Das ist ihr Zuhause, wo sie jagen und leben. Ein Revier kann sehr weitläufig sein, manchmal größer als eine Großstadt. Sie markieren ihr Revier mit Duft oder Heulen, damit andere Wölfe wissen: „Hier wohnen wir!“
Beispielfoto Wolf.

Was machen Wölfe in den Jahreszeiten?

Wölfe passen ihr Leben an die Jahreszeiten an:
  • Frühling (März bis Mai): Im Frühling werden die Wolfswelpen geboren. Die Mutter bringt meist 4 bis 6 Welpen zur Welt. Die Geburt ist in einer Höhle oder an einem geschützten Ort. Die Welpen sind klein, blind und brauchen viel Pflege. Die Mutter bleibt bei den Welpen, während der Vater und die Geschwister Essen bringen. Das Rudel arbeitet zusammen, um die Kleinen zu schützen.
  • Sommer (Juni bis August): Die Welpen wachsen schnell. Sie kommen aus der Höhle und lernen das Rudel kennen. Sie spielen viel, um stark zu werden. Das Rudel jagt Tiere wie Rehe oder Wildschweine. Im Sommer gibt es viel Essen, weil die Natur voller Leben ist. Die jungen Wölfe lernen, wie man jagt.
  • Herbst (September bis November): Im Herbst werden die Welpen größer und mutiger. Sie üben, mit dem Rudel zu jagen. Manche ältere Geschwister verlassen das Rudel, um ein eigenes Leben zu starten. Wölfe wandern manchmal weit, um ein neues Revier zu finden. Das Rudel bereitet sich auf den Winter vor.
  • Winter (Dezember bis Februar): Der Winter ist die Paarungszeit. Die Eltern paaren sich meist im Januar oder Februar. In dieser Zeit sind Wölfe sehr aktiv und heulen oft, um mit anderen Rudeln zu sprechen. Jagen ist im Winter schwerer, weil es weniger Tiere gibt. Aber Wölfe sind klug und finden genug Essen, zum Beispiel kranke oder schwache Tiere.

Wie verhalten sich Wölfe?

Wölfe sind scheu und vorsichtig. Sie meiden Menschen und rennen meist weg, wenn sie einen sehen. Wölfe heulen, um miteinander zu reden oder ihr Revier zu markieren. Ihr Heulen klingt wie ein Lied und kann kilometerweit zu hören sein. Wölfe kämpfen nur, wenn sie ihr Rudel oder sich selbst schützen müssen. Sie sind sehr klug und arbeiten im Rudel zusammen, wie ein Team.
In Deutschland gab es, seit die Wölfe hier wieder eine Heimat gefunden haben, keine Angriffe auf Menschen. Wölfe wollen einfach in Ruhe leben. Es kann vorkommen, dass Jungwölfe, die auf der Suche nach einem eigenen Revier sind, auch manchmal durch Dörfer und Städte laufen, denn als Jungtiere haben sie noch keine Erfahrung mit der Welt außerhalb der Wälder und daher wissen sie auch nicht, welche Gefahren auf sie lauern.  Sie besitzen ja auch kein Navigationsgerät, können nicht beurteilen, wie gefährlich der Weg auf der Suche nach einem eigenen Revier ist. Wenn wir Wölfe beim Durchstreifen von Dörfern oder Städten sehen, muss niemand Angst haben, von ihnen angefallen zu werden. Die Wölfe gehen uns Menschen instinktiv aus dem Weg. 
Beispielfoto Wolfsfamilie.

Warum muss man keine Angst vor Wölfen haben?

Wölfe sind keine Gefahr für Menschen. Sie haben mehr Angst vor uns, als wir vor ihnen. Wenn man einen Wolf sieht, sollte man ruhig bleiben und Abstand halten. Wichtig ist: Wölfe nicht füttern, nicht stören und nicht zu nah kommen. So bleiben Wölfe friedlich. Mit wolfssicheren Zäunen und speziell ausgebildeten Hunden können Nutztiere, wie Schafe und Ziegen, aber auch Rinder und Pferde vor Wölfen geschützt werden. So können Wölfe und Menschen gut zusammenleben.

Warum sind Wölfe wichtig?

Wölfe helfen der Natur. Sie fressen kranke oder schwache Tiere, wie Rehe oder Hirsche. So bleibt der Wald gesund, weil es dadurch nicht zu viele Pflanzenfresser gibt. Wölfe sind ein Teil der Natur, genau wie Vögel, Füchse oder Bäume. Sie machen unsere Wälder lebendig und vielfältig.
Auch Wolfsgeschwister mögen sich sehr.

Was kann man tun, um Wölfe zu schützen?

  • Wölfe in Ruhe lassen: Nicht stören oder füttern.
  • Tiere schützen: Bauern können Zäune und Herdenschutzhunde einsetzen, um Schafe und andere Tiere zu schützen.
  • Mehr lernen: Informiere Dich über Wölfe, zum Beispiel bei Wolfsschutz-Deutschland e.V. oder bei „Menschen für Wölfe“.

Fazit

Wölfe sind faszinierende Tiere. Sie leben in Familien, passen sich an die Jahreszeiten an und helfen der Natur. Sie sind scheu und für Menschen nicht gefährlich. Man muss keine Angst vor Wölfen haben, wenn man sie respektiert. Wölfe gehören zu Deutschland und machen unsere Natur bunter und lebendiger. Wölfe gehören zu uns.
Wolfseltern mit Welpen. © Brigitte Sommer

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Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

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