Das verschwiegene Problem: Hunderisse an Weidetieren

In Bayern gab es laut Monitoringdaten  21/22 annähernd gleich viele Risse von Wölfen und frei laufenden Hunden an Weidetieren. Während beim Wolf die Aufregung groß ist, werden Risse, die Hunde verursacht haben, oft unter den Teppich gekehrt. Dies könnte daran liegen, dass Halter keine Entschädigung für Risse erhalten, die Hunde verursacht haben. Also dürfte hier auch die Motivation besonders groß sein, den Wolf als Verursacher zu brandmarken.

Acht Mal Hund und neun Mal Wolf, so die offiziellen Daten. Im Landkreis Donau-Ries gab es sogar einen Großriss mit einem Schaden von 10.000 Euro laut Angabe des Schäfers. An gleich mehreren Tagen soll nachts in die Herde eingebrochen worden sein. Der Schäfer beschwerte sich, dass er keine Hilfe bekommen hätte, weil der Angreifer eben kein Wolf gewesen sei. In Bayern und in vielen weiteren Bundesländern werden tatsächlich nur Risse durch Wölfe bezahlt. Es ist allerdings möglich, sich gegen Risse von Hunden zu versichern. Dies nehmen aber wohl sehr wenige Weidetierhalter tatsächlich in Anspruch. Stattdessen oft ein ewiges Gejammere, dass es zu wenig Geld für Schäfer und andere Weidetierhalter gäbe. Dabei bekommen viele Betriebe bereits sechsstellige Summen an EU-Subventionen. Dies ist hier leicht nachzuprüfen. Einfach Namen eingeben und wundern: https://www.agrar-fischerei-zahlungen.de/

Foto: Mable Amber, Pixabay. Bei über 400.000 Jägerinnen und Jägern in Deutschland dürfte auch eine nicht geringe Anzahl an ausgebüxten Jagdhunden Risse an Weidetieren verursachen.

Eigenverantwortung

Während andere Mittelstandsunternehmen ohne große Unterstützung von den Steuerzahlern ums Überleben kämpfen müssen, leiden viele Agrarbetriebe nicht wirklich. Von Unternehmern anderer Branchen wird Eigenverantwortung und das Einstellen auf äußere Gegebenheiten erwartet, während Bauern stets an die Allgemeinheit appellieren, alles zu bezahlen. Bei vielen Reitbetrieben und Hobbyhaltern von Pferden ist diese Mentalität besonders ausgeprägt. Es wird jede Gelegenheit genutzt, um Stimmung gegen Wölfe zu machen, während es um Angriffe von Hunden und Pferderippern auffallend still bleibt. Ja, einige besonders dreiste Personen fordern sogar die Wiederausrottung der Wölfe, um ungestört dem eigenen Hobby nachgehen zu können.

Bundesweit sind im vergangenen Jahr 32.000 Hunde entlaufen. Viele davon sind wieder zuhause, doch die Gefahr durch Hunde, die Risse und Bisse an Weidetieren verursachen können, ist also um ein Vielfaches höher, als ein Riss durch einen Wolf. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. schätzen die Zahl an Wölfe mit unter 2000 Tieren besonders hoch ein. Platz wäre in Deutschland für mehr als 4000 Wölfe.  Wölfe ernähren sich zudem nur zu  0,8 Prozent von Nutztieren. Das ergab eine Untersuchung des Senckenberg Instituts an 2000 Wolfslosungen.

Kein Geld, keine Hetze?

Öffentlich bekannt werden Risse durch Hunde so gut wie gar nicht. Liegt das vielleicht daran, dass solche Vorfälle neben dem entgangenen Schadensersatz auch nicht zum Hetzen gegen Wölfe taugen? War der Wolf der Täter, geht dies in Windeseile durch die sozialen Netzwerke und danach erscheinen im wahrsten Sinne reißerische Artikel in den Massenmedien. Wolfsabschussforderungen und Panikmache sind die Folge.

Auch in anderen Bundesländern sind Hunderisse ein Problem

Auch für Hessen gibt es aussagekräftige Zahlen. Von Anfang des Jahres bis zum 25. April wurden 18 Risse keinem Wolf,  sondern Hunden nachgewiesen. In NRW wurden vergangenes Jahr 15 Risse von Hunden verursacht und in Schleswig-Holstein waren es ebenfalls 18 Hunderisse im Jahr 2022. Sachsen unterteilt nicht in Hund oder Wolf. Dort heißt es „andere Ursache“. 32 Fälle gab es im Jahr 22. Ob sich „andere Ursachen“ komplett auf Hunde bezieht, können wir natürlich nicht sagen, aber einige Hunderisse dürften sich auch hinter dieser Zahl verbergen. Für Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern sowie Baden-Württemberg , Rheinland-Pfalz und Niedersachsen haben wir keine aktuellen Zahlen zu Rissen von Hunden, gefunden dafür gibt es dort aber Wolfsabschüsse fordernde Politiker und Bauern. In Thüringen gibt es in diesem Jahr schon drei festgestellte Hunderisse.

Herdenschutzhunde vertreiben auch frei laufende Hunde

 

Hier ein kleiner Film, der Herdenschutzhunde im Einsatz in der Region Rhein-Main im Grüngürtel um Frankfurt, Offenbach und Hanau zeigt.  Hier gibt es viele Probleme mit frei laufenden Hunden, die auch durch Herdenschutzhunde abgeschreckt werden. Dies ist übrigens auch ein wolfsabweisendes Netz von 1,10 Metern Höhe. Ein Standartnetz von 90 Zentimetern gilt nicht als wolfsabweisend. Dieses Gebiet wird auch von vielen Menschen zur Freizeitgestaltung genutzt. Die Herdenschutzhunde verursachen auch hier keine Probleme, denn wirklich kein Mensch käme hier auf die Idee, über den Zaun zu klettern. Die Hunde bleiben im Zaun bei den Schafen.

 

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Quellen:

https://www.br.de/nachrichten/bayern/hund-statt-wolf-reisst-schafe-keine-hilfe-fuer-nutztierhalter,TfBQdFT

https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/01/14/angriffe-auf-pferde-280-irren-rippertaten-stehen-nur-16-wolfsangriffe-gegenueber-abschussforderungen-von-pferdehaltern-unverhaeltnismaessig/

https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum

https://www.tasso.net/Service/Wissensportal/TASSO-Fakten/2022-im-Ueberblick

https://wolf.nrw/wolf/de/management/nutztierrisse

https://www.schleswig-holstein.de/DE/fachinhalte/A/artenschutz/Downloads/wolfsnachweiseTabelle2022.pdf?__blob=publicationFile&v=45

https://www.wolf.sachsen.de/download/Schadensstatistik_Internet_KW52.pdf

https://umwelt.thueringen.de/fileadmin/001_TMUEN/Unsere_Themen/Natur_Artenschutz/Wolf_Luchs_Biber/Schadenereignisse/20230605.pdf

 

Hier eine Übersicht, in welchen Bundesländern es Leinenzwang gibt, und in welchen nicht: https://www.bussgeld-info.de/hunde-im-wald/

 

Niedersachsen: Umweltminister Lies (SPD) will Wölfe aus zwei Rudeln im Cuxland totschießen lassen

Obwohl es im Kreistag keine Mehrheit für einen Abschussantrag gab, will Umweltminister Lies (SPD) laut einem Artikel in Nord24 jeweils einen Wolf wegen Weidetierrissen aus dem Schiffdorfer Rudel und aus dem Garlstedter Rudel erschießen lassen. Erneut ging dieser Info keine Pressemitteilung voraus. Angeblich wären die Jäger im Umkreis beider Rudel schon informiert worden. Wolfsschutz-Deutschland e. V. protestiert auf das Schärfste. Wir werfen Minister, Medien und betroffenem Schäfer Tricksereien und Täuschungsmanöver vor.

Die Zäune waren wohl nicht, wie in der Rissliste angegeben, wolfsabweisend gewesen und die Rissen sollen nicht direkt am Deich, wo Umweltminister Lies zu einem Pressetermin eingeladen hatte stattgefunden haben, sondern im Deichhinterland auf einer nur rudimentär eingezäunten Weide, die zudem auch noch Sturmschäden aufgewiesen hätte. Umweltminister Lies setzt damit seine Lobbypolitik fort und führt damit seine Aufgabe als Umweltminister ad absurdum. Die Grünen in Niedersachsen hatten bereits gegen seine geheim gehaltene Wolfsjagden geklagt, wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. hatten Strafanzeigen gestellt, die jedoch nicht weiter verfolgt werden.

Schlimme Zeiten für Wölfe in Deutschland. Beispielbild © Brigitte Sommer

Will Lies wolfsfreie Zonen durch die Hintertür durchsetzen?

Mit den Schießgenehmigungen auf diese beiden weiteren Rudel, dürfte nun das elfte Rudel in Niedersachsen von Abschuss gefährdet sein. Dabei ist WeidetierhalternInnen damit rein gar nicht geholfen, denn wie man sieht, siedeln sich in den leer geschossenen Gebieten immer wieder neue Wölfe an. Das Zerschießen der Rudel zerstört die Familienstrukturen und es folgen nicht weniger, sondern mehr Risse, weil sie verbleibenden Jungtiere noch unerfahren im Jagen sind. So wählen sie den leichteren Weg eines Weidetierrisses. Fakten, die weder Schäfer Krüger noch den Umweltminister Lies zu interessieren scheinen, nutzte er doch die Gelegeneheit beim Pressetermin auf dem Deich, der Agrarlobby „wolfsfreie Zonen“ in Aussicht zu stellen. So war das vorausgegangene Cuxlandrudel illegal beseitigt worden.

 

Wir suchen dringend aktive WolfsfreundeInnen aus dem Cuxland

Wir brauchen aktive Hilfe im Gebiet der beiden vom Abschuss betroffenen Rudel. Hier Info: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

Wir bleiben mit unseren Aktionen stets im legalen Bereich und wir sichern neuen Mitgliedern und aktiven Mitgliedern Anonymität zu.

Screenshot von der Seite wolfsmonitoring.com. Die beiden von Abschüssen gefährdeten Rudel sind rot eingekringelt. Aus dieser Region suchen wir dringend Menschen, die aktiv werden wollen.

Schlechte Aussichten in der neuen Regierungskolation für Wölfe

Es scheint sogar, dass Niedersachsen Rückendeckung vom Bund erhalten könnte, denn anscheinend versucht man den strengen Schutz der Wölfe aufzuweichen. Die Ampel bricht schon jetzt etliche Wahlversprechen, obwohl sie noch nicht einmal richtig mit dem Regieren angefangen hat.

Zitat aus dem Koalitionsvertrag:
„Unser Ziel ist es, das Zusammenleben von Weidetieren, Mensch und Wolf so gut zu gestalten, dass trotz noch steigender Wolfspopulation möglichst wenige Konflikte auftreten.“
Konkret heißt es, man wolle den zuständigen Bundesländern „europarechtskonform ein regional differenziertes Bestandsmanagement ermöglichen.“
Was nichts anderes heisst, als künftig Wolfsabschüsse noch weiter zu erleichtern. Dennoch werden wir, falls hier erneut Wölfe aus diesen beiden Rudeln getötet werden sollten, Strafanzeige stellen. Denn noch ist es bisherige EU-Recht gültig.

Quellen: https://www.nord24.de/landkreis-cuxhaven/kreistag-keine-mehrheit-fuer-dringlichkeitsantrag-zum-wolf-70684.html?fbclid=IwAR0uJmlKEbEOsW0kyPW590zfzup6tSVvDKRpCIRD-QseuJtBpC1POcXBczA

https://www.nord24.de/landkreis-cuxhaven/wenn-woelfe-zum-abschuss-freigegeben-werden-70936.html?fbclid=IwAR0Yd1UYx7bcLBJkdQHP2IaOt4u6BievvBRHSd0JhDVZurCQ16WmAhn-Nws

https://www.bild.de/regional/bremen/bremen-aktuell/31-schafe-tot-es-war-der-wolf-78502172.bild.html?fbclid=IwAR2MNS4f6c2kbBWw417_GzOTKFTMqxk84oI7c2_mE8b099g9OaB4CWYvahU###wt_ref=https%3A%2F%2Fl.facebook.com%2F&wt_t=1639491608502

Info Rudel Schiffdorf: https://www.wolfsmonitoring.com/monitoring/wolfsterritorien/territorium-schiffdorf

Info Rudel Garlstedt: https://www.wolfsmonitoring.com/monitoring/wolfsterritorien/territorium-garlstedt

Aus das vorangegangene Cuxlandrudel war der Agrarlobby im Weg und sollte „legal“ erschossen werden. Bevor es dazu kam, wurde es allerdings illegal beseitigt: https://www.noz.de/deutschland-welt/niedersachsen/artikel/958469/notfalls-sollen-ganze-wolfsrudel-geschossen-werden

Wir berichteten unter anderem hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2017/08/22/nazijargon-herr-wotschikowsky-spricht-von-moeglicher-endloesung-fuer-das-cuxhavener-rudel/

Moderater Zuwachs: 29 Wolfsrudel mehr als im Vorjahr leben in Deutschland

Kaum wurden die neuesten Zahlen zum Wolfsvorkommen in Deutschland vom Bundesministerium für Naturschutz bekannt gegeben, geht der übrliche Trara auch schon los. Statt sich darüber zu freuen, dass Wölfe ihre Plätze zurückerobern, erscheinen wie jedes jahr wieder zahlreiche Artikel in den Massenmedien mit Panik schürenden Überschriften und haltlosen Forderungen der Agrar und Jagdlobby. Wolfsschutz-Deutschland e. V. freut sich über die positiven Zahlen, doch wir beobachteten auch, dass Rudel und Einzelwölfe plötzlich verschwanden.

Statt wolfsfreie Zonen oder eine allgemeine Jagd auf Wölfe zu fordern, sollte endlich unsere Forderung nach einem einheitlichen Förder- und Forderkatalog für die Weidetierhaltung mehr Aufmerksamkeit finden. Da sich die Wölfe nach dem offiziellen Wolfsmonitoring tatsächlich mehr auszubreiten scheinen, sollten endlich Fördermaßnahmen für das gesamte Bundesgebiet geschaffen werden und überall entschädigt und gefördert werden. Dies würde auch einen Teil der Bürokratie abbauen und WeidetierhalterInnen könnten auch für Risse von durchwandernden Jungtieren entschädigt werden.

Beispielbild. © Brigitte Sommer

EU-Förderung ignoriert?

Dennoch darf nicht vergessen werden, dass der Anteil an Weidetieren in der Ernährung von Wölfen so gut wie keine Rolle spielt und nur knapp über einem Prozent beträgt. Anders als Deutschland haben mehrere EU-Mitglieder einen Fonds der EU  zur Finanzierung von Herdenschutz über den Europäischen Landwirtschaftsfond für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) schon seit 2014 genutzt. In Deutschland dagegen versäumten es die Länder, die für den Herdenschutz verfügbaren Mittel über europäische Zuschüsse aufzustocken. Auch der Sondertopf, der von der EU geschaffen worden ist, wurde wohl nicht in Anspruch genommen. Wir fragen uns natürlich warum nicht? Setzt man auf SChießen statt auf Schützen?

Die Monitoringzahlen

Im Monitoringjahr 2020/2021 gab es 157 Wolfsrudel in Deutschland. Das geht aus den Erhebungen der Bundesländer hervor, die hierfür mehr als 27.000 Hin- und Nachweise ausgewertet haben. Die amtlichen bestätigten deutschen Wolfszahlen haben das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) jetzt in Abstimmung mit den Ländern veröffentlich

Das Wolfsvorkommen konzentriert sich wie in den Vorjahren auf das Gebiet von Sachsen in nordwestlicher Richtung über Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern nach Niedersachsen. Weitere Wolfsterritorien wurden in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Thüringen nachgewiesen. Die meisten Wolfsrudel leben im Wolfsjahr 2020/2021 (1. Mai 2020 bis zum 30. April 2021) in Brandenburg (49), gefolgt von Niedersachsen (35) und Sachsen (29).

Neben den 157 Rudeln sind 27 Wolfspaare sowie 19 sesshafte Einzelwölfe für das Monitoringjahr 2020/2021 bestätigt. Im vorhergehenden Monitoringjahr 2019/2020 wurden 131 Rudel, 45 Paare und neun Einzelwölfe nachgewiesen (aktualisierter Stand vom 30.11.2021).

Im Vorjahr lauteten die Zahlen wie folgt. Neben den 128 Rudeln sind 35 Wolfspaare sowie zehn sesshafte Einzelwölfe für das Monitoringjahr 2019/20 bestätigt. Im vorhergehenden Monitoringjahr 2018/19 wurden 105 Rudel, 41 Paare und zwölf Einzelwölfe nachgewiesen (aktualisierter Stand vom 30.10.2020).

BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm wird folgendermaßen zititert: „Ich danke den Bundesländern für die wertvolle Ermittlung zu den Wolfsbeständen im Rahmen ihres Wolfsmonitorings. Die amtlich geprüften Daten aus den Ländern zur Anzahl der Territorien und zu den Vorkommen zeigen: der Wolfsbestand in Deutschland nimmt zu. Die meisten Wolfsterritorien verteilen sich von Ostsachsen bis an die Nordsee. Aber auch außerhalb dieser Vorkommen konnten in den mittel- und süddeutschen Bundesländern einzelne Wolfsterritorien nachgewiesen werden.“

Alleine vier tote Wölfe durch geheime Jagden in Niedersachsen

Die Anzahl aufgefundener toter Wölfe (Totfunde) lag bei 138 Tieren, davon sind 107 durch Verkehrsunfälle gestorben. Bei 13 Wölfen war die Todesursache natürlichen Ursprungs, neun Wölfe wurden illegal getötet, bei fünf Wölfen war die Todesursache nicht zu ermitteln und vier Wölfe wurden im Rahmen von Managementmaßnahmen im Monitoringjahr 2020/2021 entnommen, laut Pressemitteilung. Diese unter „Managementmaßnahmen“ aufgeführten erschossenen Tiere sind allesamt auf die geheimen Schießbefehle des Niedersächsischen Umweltminister Lies zurückzufähren. Ausgestellt waren sie auf die Elterntiere, erschossen worden waren allesamt Jungtiere. Wolfsschutz-Deutschland e. V. hatte daraufhin Strafanzeigen erstatten. Wie zu erwarten war, wurden keine Ermittlungen aufgenommen, bzw. Ermittlungen eingestellt. Wir berichten auch hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/12/03/schluss-mit-geheimen-wolfsjagden-in-niedersachsen/

Verschwundene Wölfe in Sachsen und Rheinland-Pfalz

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. beklagen, dass das komplette Neusorge-Rudel, sowie auch das Weißwasserrudel in Ostsachsen verschwunden ist. In Niesky und Bihain beobachteten wir nur noch Einzeltiere. Eine der Ursachen könnten praktisch wöchentlich stattfindende Treibjaggden sein, die sogar in so genannten Prozessschutzgebieten stattfinden, in denen normalerweise gar nicht gejagt werden darf. Als Ausnahme gilt die Bekämpfung der Schweinepest. Ebenso wurde die Schonzeit für Rotwild aufgehoben, was den Jagddruck auf die gesamte Tierwelt noch erhöht. Hinzu kommt noch ein zig Kilometer langer unter Strom stehender Zaun, der die Wildschweine hindern soll über die Grenze von Polen nach Deutschland zu gelangen. Wir sehen hier auch Hinweise darauf, dass auch Wölfen der Übergang erschwert bis unmöglich gemacht wird. Offiziell heisst es, dass die Wölfe sich selbst dort Konkurrenzdruck machen würden, doch dies zweifeln wir an, weil in den westliche gelegeren Gebieten mindestens genauso viele Wolfsrudel sind. Auffalldend ist , dass von Weißwasser bis Neusorge ein wolfsfreier „Korridor“ zu sehen ist.

 

Wildschweinzaun zwischen Polen und Deutschland behindert Wildtiere.

Das komplette Neusorge-Rudel, hier noch auf unserem Film mit Welpen zu sehen, ist verschwunden.

 

Auch in Rheinland-Pfalz beklagt ein anderer kleiner Naturschutzverein, das Verschwinden von Wölfen aus der Region des Leuscheider Rudels.

Einheitliche Standarts im Wolfsmonitoring

„Die Daten, die das Bundesamt für Naturschutz jährlich im Herbst veröffentlicht, werden von den Bundesländern nach einheitlichen Standards jeweils für ein Monitoringjahr erhoben. Dieses erstreckt sich vom 1. Mai bis zum 30. April des darauffolgenden Jahres und deckt sich zeitlich mit einem biologischen „Wolfsjahr“, von der Geburt der Welpen bis zum Ende des ersten Lebensjahres. Grundlage des Wolfsmonitorings sind eindeutige Wolfsnachweise, wie etwa durch Lebendfang, genetische Nachweise (auch aus Kotproben) oder Fotos. Auch bestätigte Hinweise, etwa von einer erfahrenen Person überprüfte Spuren, werden für das Monitoring herangezogen. Die von den Bundesländern erhobenen Daten werden anschließend überprüft und durch das BfN und die DBBW bundesweit im Rahmen des Treffens der im Monitoring erfahrenen Personen von Bund und Ländern zusammengeführt,“ heisst es weiter in der Pressemitteilung des Bundesamtes für Naturschutz.

 

 

Pressemitteilung des Bundesamtes für Naturschutz: https://www.bfn.de/pressemitteilungen/aktuelle-wolfszahlen-bundesweit-157-rudel-bestaetigt

Zum direkten Vergleich die Meldung aus 2020: https://wolfsschutz-deutschland.de/2020/11/06/bundesamt-fuer-naturschutz-bfn-gibt-zahlen-fuer-das-akutelle-wolfsmonotoringjahr-bekannt/

Dazu interessanter Bericht von 3Sat nano: https://www.3sat.de/wissen/nano/211202-wolf-nano-100.html#xtor=CS5-54

Pressemitteilung der Naturschutzinitiative e. V. RLP über „verschwundene Wölfe“ https://naturschutz-initiative.de/pressemitteilungen/1071-12-10-2021-pm-wohin-verschwinden-die-woelfe-im-westerwald

Unsere Info über verschwundene Wölfe in Sachsen: https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/10/28/keine-rasante-vermehrung-neue-wolfszahlen-fuer-sachsen-entlarven-alte-probleme/

Willkommen Wolf? So haben sich das Dani, Roddy, Gloria, Senni und Co. wirklich nicht vorgestellt!

Danke an Anke Krämer für den treffenden und wunderbar gezeichneten Cartoon, den wir exklusiv und in Erstveröffentlichung bringen dürfen! 

Unsere Petitionen  http://www.change.org/woelfe

http://www.change.org/pumpak

und http://www.change.org/wolfsschutz

bitte weiter unterstützen. 🙂

Faktencheck – bekommt die GroKo jetzt tatsächlich Gesetze durch, um Wölfe töten zu können?

Der Umweltminister Backhaus von Mecklenburg-Vorpommern (SPD) gab gestern nach einem Treffen mit Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) und Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) sowie weiteren Landesumweltministern, u. a. auch Umweltminister aus Sachsen, Thomas Schmidt,  ein Interview  im Radioprogramm des NDR. Von NDR wurde er in einem nachfolgenden Bericht so zitiert: 

„Eine Einigung über eine Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes sie zusammen mit dem Einverständnis der Naturschutzorganisationen erzielt worden. „Ich hoffe, dass das jetzt zügig umgesetzt wird“, sagte Backhaus im Gespräch mit NDR 1 Radio MV.

Abschuss möglich bei „schweren Schäden“

Demnach dürfen einzelne Wölfe und gegebenenfalls auch ganze Rudel getötet werden, wenn durch diese „im juristischen Sinne schwere Schäden“ entstehen. Dies gelte für Wölfe, die immer wieder Herden von Nutztieren angreifen oder die Scheu verlieren und sich Menschen in Dörfern häufig nähern. „Wenn die Weidetiere ordnungsgemäß gesichert waren, dürfen diese Wölfe getötet werden“, so Backhaus. Die Neuregelung des Gesetzes sei nötig, um Rechtssicherheit zu bekommen, so Backhaus weiter.

Allerdings ruderten Schulze und Klöckner in einem weiteren Interview des NDR wenig später wieder zurück. Während Backhaus behauptet haben soll, das Gesetz sei praktisch bereits schon geändert, teilten beide Politikerinnen nach dem Treffen in Berlin mit, es sei noch keine schnelle Lösung gefunden worden.

Die Richtung der Gespräche lasst allerdings Schlimmes für den Wolf in Deutschland befürchten.

Gesetzesänderung wäre Freibrief zur Wiederausrottung des Wolfs

Laut Backhaus gebe es jetzt ein Einvernehmen, auffällige Einzelwölfe oder auch – „wenn es ganz schlimm kommt“ – ein ganzes Rudel „rechtssicher zu töten“. Nämlich dann, wenn sie schwere Schäden bei Nutztieren anrichten oder sich „notorisch“ dem Menschen und Siedlungen nähern. Der handlungsfähige Staat müsse Farbe bekennen, sagte Backhaus weiter im NDR 1 Radio MV.

Dabei will Agrarministerin Klöckner offenbar eine weitgehendere Regelung. Sie will nicht nur auffällige Wölfe schießen lassen, sondern hätte eine allgemeine „Bestandsregulierung“ vorgeschlagen. Für die macht sich auch die Agrar-Expertin der CDU-Landtagsfraktion, Beate Schlupp, stark. Zitat NDR: „Sie meinte mit Blick auf das Treffen, die Ergebnisse seien wenig praxistauglich. Ein Wolf, der sich einer Siedlung nähere, warte sicher nicht darauf, bis ein zum Abschuss Berechtiger informiert wird und vor Ort ist.“  Es müsse wolfsfreie Zonen und für eine Bestandsregulierung auch eine Abschussquote geben.

Fakt ist, dass eine derartige Gesetzesänderung EU-Recht widersprechen würde. Noch ist ein Deutschland nicht einmal ein günstiger Erhaltungszustand des Wolfs erreicht. Experten sagen, dass leicht dreitausend bis viertausend Wölfe in Deutschland Platz haben. Zur Zeit leben (mit Welpen) zirka 750 Wölfe in Deutschland. Die Vermehrungsrate lag im vergangenen Jahr unter 30 %. Außerdem regeln Wölfe ihren Bestand selber. Ein Wolfspaar besetzt ein Revier, in dem es zusammen mit den Welpen vom Vorjahr und dem aktuellen Welpen leben. Dieses Revier verteidigen sie gegen andere Wölfe. Die Familienstärke eines Wolfsrudels wird durch die Zahl an Beutetieren geregelt. Je mehr Nahrung, desto mehr Nachwuchs. Nutztiere machen im Nahrungsanteil von Wölfen nur 1,1 % aus. Schaut man sich aktuelle Listen über Nutztierschäden an, fällt auf, dass zu einem großen Anteil Wölfe gar nicht für die Schäden verantwortlich waren, sondern Hunde oder Krankheiten für den Tod von Nutztieren verantwortlich gewesen sind.

Schießt man wahllos in Wolfsrudel hinein und tötet erfahrene Rudelmitglieder, zieht dies sogar vermehrt Nutztierisse nach sich. Dies bestätigen wissenschaftliche Studien. Dass Backhaus und Co. diese Studien nicht bekannt sind, ist kaum möglich. Warum also verlangt es diese Politiker nach Abschuss? Es scheint, als sei es vor allem gewünscht, Lobbyforderungen von Bauern-und Jagdverbände zu realisieren.

Der Anteil an Nutztieren beträgt beim Wolf nur 1,1 Prozent – Screenshot von www.dbb-wolf.de

 

Screenshot von www.dbb-wolf.de Diese Karte zeigt, dass in Deutschland noch viel Platz für Wölfe ist. Ein Rudel besteht aus den Elterntieren sowie Welpen und Welpen vom Jahr zuvor, die sich oft noch mit um den Nachwuchs kümmern. Ein durchschnittliches Wolfsrevier ist 250 Quadratkilometer groß. Was auf der Karte dicht besiedelt wirkt, ist in Wirklichkeit weit auseinander.

Geht die ersehnte Gesetzesänderung durch, wäre dies praktisch ein Freibrief zur Wiederausrottung der Wölfe. Warum dies so ist, liegt in der Biologie des Wolfs. In Kürze beginnt die Paarungszeit. Ein bis zweijährige Jungtiere verlassen nun ihr Rudel, um sich ein eigenes Revier zu suchen. Diese Jungtiere haben keine Erfahrung damit, sich auf ihren Wanderungen geschickt zu verbergen. Also werden sie gesehen. Sie wandern auch mal durch Ortschaften, weil sie gerne unsere Wege benutzen. Angst vor Fahrzeugen haben sie nicht, da sie darin Menschen zunächst nicht wahrnehmen.  Es ist also kein Zufall, dass gerade im Hoch- bis Spätwinter und im Frühjahr vermehrt Wölfe gesehen und überfahren werden. Würden man solche Jungtiere nun abschießen dürfen, würde es den Tieren unmöglich gemacht werden, sich weiter zu verbreiten. Desweiteren wäre ein genetischer Austausch zwischen verschiedenen Wolfsgruppen nicht mehr möglich. Inzucht, wie in Schweden, das erbarmungslos Wölfe erschießt, wäre die Folge. Dabei ist in Deutschland noch jede Menge Platz für Wölfe. Wer einmal in Wolfsgebieten unterwegs war, weiß wie groß die Entfernungen in Wirklichkeit sind. Was auf Karten dicht besiedelt ausseht, liegt in Wirklichkeit weit auseinander. Finden Sie einmal ein Rudel von sechs Wölfen in Sachsen in einem Gebiet von durchschnittlich 250 Quadratkilometern.

Und wie will man „im juristischen Sinne schwere Schäden“ definieren? Im dem Fall in Baden-Württemberg, bei dem im vergangenen Jahr über 40 Schafe zu Tode kamen, war die Bachseite nicht mit einem Zaun geschlossen. Wölfe können sehr gut schwimmen und ein Wolf sagt zu einem solchen Fast-Food-Angebot natürlich nicht „Nein“. Dass ein Wolf mehrere Tiere tötet ist kein Blutrausch, sondern das liegt in seiner Natur. Nicht nur bei Wölfen wird ein so genannter Beutereflex ausgelöst, das Phänomen ist auch beim Fuchs in Hühnerstall bekannt. Die Beutegreifer töten nicht mehre Tiere, weil sie böse, psychisch gestört oder im Blutrausch sind, sondern deshalb, weil in der Natur die Situation eingesperrter Schafe oder Ziegen, die weder fliehen können, noch sich wehren, vorkommt. Der Beutereflex ist dafür verantwortlich, dass ein Beutegreifer so lange tötet, bis sich kein Tier mehr vor seiner Nase bewegt. Dabei wirkt ernsthafter Herdenschutz. In der Statistik geht der Anteil von Wölfen am Rissgeschehen bis 2016 zurück.

Wir fordern Herdenschutz statt Wolfsabschuss

Wir fordern die Umweltministerkonferenz auf, dafür zu sorgen, dass Weidetierhalter in Punkto Herdenschutz besser unterstützt werden. Statt dies zu tun, wurde im vergangenen Jahr eine Weideprämie ja sogar noch von der GroKo gestrichen. Stattdessen leisten sich diverse Bundesländer einen Haushalt für eigene Wolfskillertruppen, wie beispielsweise Brandenburg für 50.000 Euro im Jahr.

Backhaus behauptete im Radiointerview, dass die Naturschutzverbände der Gesetzesänderung bereits zugestimmt hätten. Diese Stellungnahme des WWF liest sich allerdings ganz anders: https://www.wwf.de/2019/januar/chefinnensache-wolf/?fbclid=IwAR0PClblaqQ3-easjiW6w9bgUc6FFWEhzAuRi2T6I4C_48LMTn-pEzZpIDo

Auch die Umweltministerin von Sachsen-Anhalt, Claudia Dalbert (Grüne), scheint mit der Sehnsucht, Wölfe zu killen, nicht einverstanden zu sein. Eine Anfrage beantwortet sie wie folgt.  Zitat:

„Das ist kompletter Unsinn. Ein Wolf, der Menschen angegriffen hat, kann auch heute schon abgeschossen werden. Ein einzelner identifizierter Wolf, der wiederholt fachgerecht gesicherte Herden angreift, kann auch heute schon abgeschossen werden, siehe Leitlinie Wolf. Wölfe die durch Dörfern wandern, zeigen arttypisches Verhalten!“

Fakt ist, dass es in den rund zwanzig Jahren, in denen die Wölfe nach Deutschland zurückgekehrt sind, keinen einzigen Angriff eines frei lebenden Wolfs auf einen Menschen gab.

Auch Bundesumweltministerin Svenja Schulze äußerte sich einen Tag zuvor noch so:
Bundesumweltministerin Svenja Schulze hat sich gegen weitergehende Maßnahmen zur erleichterten Entnahme von Wölfen ausgesprochen. Wie eine Sprecherin des Umweltressorts betonte, gibt es bereits genügend „nützliche und effektive Maßnahmen“. Sie verwies in dem Zusammenhang auf den Bau von Elektrozäunen, aber auch auf den gezielten Abschuss von auffälligen Wölfen, der bereits nach derzeitiger Gesetzeslage möglich sei. Die Sprecherin erinnerte außerdem an ein vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) anhängiges Verfahren gegen Finnland zur dortigen Wolfsjagd zur Bestandsregulierung, dessen Urteil in diesem Frühjahr erwartet werde. 
Auch NABU positioniert sich entgegen Aussagen von Backhaus. Diese Antwort erhielten wir auf Anfrage aus Berlin: 

Der NABU lehnt den Abschuss von Wölfen und die Aufweichung des gesetzlichen Schutzstatus ab. Der NABU wird sich aktuell weiterhin für die Beibehaltung des Schutzstatus engagieren und sich wie bereits im vergangenen Jahr für die Etablierung eines umfassenden Herdenschutzes und Wolfsmanagements einsetzen. Für die Entnahme von auffälligen Tieren ist die Politik bereits jetzt handlungsfähig. Dafür bedarf es keiner gesetzlichen Änderung.

Fazit: Würde die GroKo tatsächlich Gesetze ändern, käme höchstwahrscheinlich auf Deutschland ebenso ein EU-Verfahren zu wie auf Schweden und Finnland. Zu erwarten wären Strafzahlungen, die der Steuerzahler tragen müsste. 

Quellen:https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Schutzstatus-fuer-Wolf-Weiter-Gespraechsbedarf,wolf3768.html?fbclid=IwAR3q5FqlYGIIDfTDu2eJknSuFsPiPa9iV_Q8vsjFe0BncnlVHp4l1yWukuE

http://www.dbb-wolf.de

https://www.wwf.de/2019/januar/chefinnensache-wolf/?fbclid=IwAR0PClblaqQ3-easjiW6w9bgUc6FFWEhzAuRi2T6I4C_48LMTn-pEzZpIDo

 

 

 

Niedersachsen/Steinfeld – DNA-Ergebnis liegt vor – Es war kein Wolf

Ergebnis der DNA-Untersuchung liegt vor: Kein Nachweis für einen Wolf

Das Umweltministerium hat heute die Ergebnisse der DNA-Proben bekannt gegeben, die letzte Woche nach einem gemeldeten Zwischenfall in Bülstedt im Landkreis Rotenburg genommen worden waren. Ein Gemeindemitarbeiter hätte angegeben, von einem Wolf oder wolfsähnlichen Tier gebissen worden zu sein, schreibt das Umweltministerium heute in einer Pressemitteilung. Wir haben dagegen die Information vorliegen, dass der Mann lediglich von Tieren gesprochen hatte.

Reh, Katze und Hund statt Wolf

Das Senckenberg-Institut in Gelnhausen, das Referenzlabor für genetische Untersuchungen zum Thema Wolf in Deutschland, hatte Tierhaarproben, den Pullover des Gemeindemitarbeiters sowie einen Hammer auf DNA-Spuren geprüft und entsprechende Proben analysiert. Dabei wurden sieben Proben gesichert und untersucht. Auf dem Hammer konnten keine Spuren eines Wolfes oder Hundes gefunden werden. Zwei vor Ort genommene Haarproben ergaben „Reh“. Auf dem Pullover wurden Katzenhaare und drei Speichelproben gefunden. Bei den Speichelproben konnte bei zwei Proben „Katze“ und bei einer „Katze und Hund“ identifiziert werden. Bei allen Proben ergaben sich keinerlei Nachweise für einen Wolf, schreibt das Umweltminsterium weiter.

Lies hält dennoch weiter am Thema Wolf fest

Umweltminister Olaf Lies: „Ich hätte mir ein eindeutigeres Ergebnis gewünscht. Wir hatten uns Klarheit erhofft, ob Hund oder Wolf Verursacher waren, um zielgerichteter agieren zu können. Wäre ein Wolf festgestellt worden, dann wäre eine Tötung unumgänglich gewesen. Klar ist, dass wir jetzt weitere Erkenntnisse brauchen. Hinweisen auf freilaufende Hunde in der Umgebung muss nachgegangen werden. Ich habe bereits ein intensiviertes Wolfsmonitoring vor Ort beauftragt, um mehr Informationen über das in der Gegend ansässige Rudel zu bekommen. Außerdem habe ich heute eine Ad-hoc-Besenderung auf den Weg gebracht.“

Wolfsbüro soll Rudelchronik erarbeiten, obwohl das Gnarrenburger Rudel völlig unauffällig ist

Das Wolfsbüro erarbeitet derzeit eine aktualisierte Rudelchronik, anhand derer die Anzahl und Bewegungen der dort lebenden Wölfe weiter spezifiziert werden sollen. Zur weiteren Sachaufklärung werden auch weitere Gespräche vor Ort geführt. „Wir nehmen die Aussagen des Betroffenen sehr ernst und arbeiten deshalb daran, ein Höchstmaß an Klarheit zu bekommen“, sagte Lies abschließend.

 

http://www.umwelt.niedersachsen.de/aktuelles/pressemitteilungen/ergebnis-der-dna-untersuchung-liegt-vor-kein-nachweis-fuer-einen-wolf-171897.html

 

Dazu auch: Who lies in Steinfeld? https://wolfsschutz-deutschland.de/2018/12/02/who-lies-in-steinberg-von-brueder-grimm-rotkaeppchen-herrn-holle-einem-gaertner-und-einer-medienhysterie/

Und die Chronik der Fakestory: https://wolfsschutz-deutschland.de/2018/11/28/mutmasslicher-wolfsangriff-auf-mann-in-niedersachsen-hoechstwahrscheinlich-ein-maerchen/