Schluss mit geheimen Wolfsjagden in Niedersachsen?

Die Niedersächsischen Grünen hatten gegen die geheimen Wolfsabschussverfügungen von Umweltminister Lies (SPD) geklagt. Nach der Verhandlung am 1. Dezember 2021 zeigte sich der stellvertretende Fraktionschef Christian Meyer optimistisch. Die offizielle Entscheidung wird aber erst am 8. Februar 2022 verkündet werden.

Beispielbild ©Brigitte Sommer – Auf zehn Wölfe in Niedersachsen sind geheim gehaltene Abschussverfügungen ausgestellt. Getroffen wurden allerdings die falschen Wölfe. Lies´Geheimhaltung erschwert Klagen.

 

(dpa) – Darf die rot-schwarze Landesregierung Informationen über zum Abschuss freigegebene Wölfe geheimhalten? Mit dieser Frage hat sich der Niedersächsische Staatsgerichtshof in Bückeburg am Mittwoch beschäftigt. Drei Grünen-Abgeordnete hatten zu den Abschussgenehmigungen im Februar eine Kleine Anfrage im Landtag gestellt, doch das Umweltministerium verweigerte Auskünfte zu einzelnen Fällen. Zur Begründung hieß es, dass das grundrechtlich geschützte Geheimhaltungsinteresse Dritter das Informationsinteresse der Abgeordneten überwiege. Weil die Grünen dies anders sehen, zogen sie vor das höchste Verfassungsgericht im Land.
Wölfe stehen unter strengem Naturschutz und dürfen nur unter bestimmten Bedingungen zum Abschuss freigegeben werden – etwa wenn sie Menschen zu nahe gekommen sind oder wolfsabweisende Zäune mehrfach überwunden und Schafe, Rinder oder Pferde gerissen haben.
In einer zweieinhalbstündigen Verhandlung stellten die Richter den Vertretern der Landesregierung, darunter Umweltstaatssekretär Frank Doods, zahlreiche Fragen.  Unter anderem ging es nach Auskunft eines Gerichtssprechers darum, warum nach dem Abschuss eines Wolfes das Umweltministerium sehr wohl Details etwa zum ungefähren Ort der Tötung des Tieres mitgeteilt hatte. Seine Entscheidung will der Staatsgerichtshof am 8. Februar (10.00 Uhr) verkünden.
Die Grünen zeigten sich zufrieden mit dem Verlauf der Verhandlung. Ihnen gehe es um mehr Transparenz und Überprüfbarkeit von Wolfsabschüssen, sagte der stellvertretende Fraktionschef Christian Meyer der dpa. «Wir wollen nicht wissen, wer der Jäger ist. Wir wollen wissen, warum soll dieser Wolf getötet werden.» Nur so könnten die Genehmigungen mit Klagen von Umweltverbänden rechtlich überprüft werden. Die Geheimniskrämerei sei verfassungswidrig.
Im Internet gebe es Hass und Drohungen auf beiden Seiten, also von Wolfsgegnern und Wolfsbefürwortern, sagte Meyer. «Ich wurde auch schon bedroht.» Diese Taten müssten individuell strafrechtlich verfolgt werden. Die Landesregierung dürfe auch in bestimmten anderen Fällen nicht Informationen verheimlichen, um mögliche Straftaten zu verhindern – etwa bei Atommülltransporten.
Dem Grünen-Politiker zufolge wurden in Niedersachsen bisher zehn Wölfe offiziell zum Abschuss freigeben. Kein einziger der gesuchten Leitwölfe sei getötet worden, stattdessen habe es vier Fehlabschüsse von Jungtieren gegeben, kritisierte der frühere niedersächsische Agrarminister.
Wolfsschutz-Deutschland e. V. hatte Strafanzeigen gegen Umweltminister und beteiligte Personen gestellt. Im Gegensatz zu den Grünen geht es uns nicht nur darum, die Öffentlichkeit im Rahmen des Gesetzes zu informieren sondern wir stellen die Berechtigung dieser Abschüsse generell infrage. Unserer Meinung nach sind sie nicht mit geltendem EU-Recht vereinbar.

 

7 Gedanken zu „Schluss mit geheimen Wolfsjagden in Niedersachsen?

  1. Ja, wer hat denn da Angst vor den Reaktionen der breiten Masse ? Warum wird denn solange mit der Antwort gezögert ? Es ist doch nun von der NATUR schon bewiesen , daß AUCH der Wolf hierher gehört !!!

  2. Wölfe stehen unter Natur und Artenschutz und dürfen nicht erschossen werden ! Ob das nun geheim gehalten wird oder nicht es bleibt Illegal und Verboten. In Deutschland gibt es eine sehr hohe Zahl von Wildtieren und die Wölfe haben deshalb eigentlich genug natürliche Beuteltiere zur Verfügung. Hin und wieder werden mal ungeschützte Nutztiere gerissen aber das ergibt in ganz Deutschland gerade mal ca.2% nur was also verschwindend gering ist. Des weiteren werden diese Schäden durch Wölfe eigentlich vom Gesetzgeber erstattet so das ich hier die Aufregung und das OK zum Abschuss überhaupt nicht erkenne. Bei angeblichen Wolfssichtungen handelt es sich bei genauer Recherche meistens nicht um Wölfe sondern um entlaufene Wolfshunde welche vermisst werden. Ganz klar ist es auch das die Jägerschaft und ihre Lobby die Wölfe als Konkurrenz ansieht denn die Jäger machen mit erschossenen Wild sehr viel Geld. Ein Wolf der Menschen zu nahe kommt darf zum Abschuss freigegeben werden ? Warum sollte das so sein, denn noch nie hat in Deutschland ein Wolf einen Menschen angegriffen so das dies absoluter Schwachsinn ist. Jäger oder Wilderer die dabei erwischt werden einen Wolf illegal da Artengeschützt erschießen sollten mit hohen Strafen belegt werden. Jäger sollten ihren Jagdschein verlieren ohne Aussicht auf wiedererlangen. Auch ein Minister welcher gegen gültiges Recht handelt sollte eine entsprechende Strafe erhalten und von seinem Posten abtreten. .

  3. Wölfe sind die Urväter/ Mütter unserer Hunde und es ist immer noch etwas Wolf in jedem Hund ,dieses lieben wir deshalb kein Hund ohne Wölfe . Stop die legale Jagd auf Wölfe und gebe harte strafen bei übertreten ( 5 Jahre Gefängnis+ 50.000 Euro Strafe bei jedem Wolf)

  4. was bisher gesagt wurde, entsprich auch meiner Meinung. Wölfe haben das Recht hier zu sein, jeder Abschuss gehört mit Gefängnis bestraft, Und geheime Abschussverfügungen sind Aufforderung zum Mord an diesen wunderbaren Tieren.

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