Der Fluch von Schluchsee: Einzige Wölfin von Baden-Württemberg totgefahren

Die Wölfin mit dem offiziellen Kennzeichen GW2407f war zudem trächtig. Damit ist eine erneute Rudelbildung, wie wir sie uns erhofft hatten, Geschichte, denn auch die Welpen, die in ihr heran reiften und bald geboren worden wären, mussten sterben. Bereits im Dezember des vergangenen Jahres ist der einzige Welpe des dort ansässigen Paares überfahren worden. Raserei auf Bundesstraßen kostet vielen Wildtieren immer wieder das Leben. Wir fordern eine Geschwindigkeitsbeschränkung sowie Warnschilder auf der B 500 in sensiblen Bereichen. Am gleichen Tag musste auch ein Jungtier in Sachsen und eines in Niedersachsen sterben. Lesen Sie hier unseren Bericht.

Am Mittwoch lautete eine Polizeimeldung lapidar: „Der Unfall ereignete sich am Mittwoch kurz nach 7 Uhr auf der B500 zwischen Windgfällweiher und Schluchsee. Das Tier habe unvermittelt die Fahrbahn gekreuzt, der Fahrer konnte den Zusammenprall offenbar nicht mehr verhindern. Während der Mann unverletzt blieb, entstand an seinem Auto ein Sachschaden in Höhe von rund 1.500 Euro.“

Beispielfoto Wolfsmutter. © Brigitte Sommer

Die einzige bekannte Wölfin im Bundesland ließ am 17. April 2024 in Lenzkirch (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) auf der B 500 ihr Leben. Nicht weit entfernt war kurz vor Weihnachten 2023 auch ihr Welpe aus dem vergangenen Jahr totgefahren worden. Die dpa berichtete am Mittwoch zunächst, dass es unklar sei, ob es sich bei dem überfahrenen Tier überhaupt um einen Wolf handele. Kurze Zeit später bestätigte das Umweltministerium dies jedoch. Und es bestätigte auch die Trächtigkeit.

Eine Tragödie

Die Genetik des Tiers werde derzeit noch überprüft, Körpermerkmale sprächen jedoch stark dafür, dass es sich um die bekannte Fähe handeln würde. Ihr Partner, GW1129m, bleibt nun alleine zurück. Wölfe binden sich lebenslang an ihren Partner. Sie vermehren sich nur ein Mal im Jahr. Die Chance auf ein Rudel am Schluchsee ist ungewiss. Die Fähe war ursprünglich aus dem Territorium Billinghagen, der Rüde aus Schneverdingen in den Schwarzwald gewandert. Nicht einmal 30 Prozent der Jungtiere überleben die ersten Jahre. In ganz Baden-Württemberg sind nun nur noch drei Wolfsrüden gelistet. Es verschwanden auch bereits mehrere Wölfe aus dem Odenwald. Mit diesem Hintergrund ist das Getöne um Wolfsabschüsse geradezu grotesk in Baden-Württemberg

Laut Statistik ist GW2407f  schon der 44. Wolf, der in diesem Jahr überfahren wurde. Am gleichen Tag wurde auch noch ein Jungtier im Gebiet Königshainer Berge in Sachsen überfahren. Auch an der Bundesstraße 70 in Völlenerfehn in Niedersachsen wurde am gleichen Tag ein Wolf von einem Auto erfasst. In allen drei Gebieten wird Wölfen auch stark illegal nachgestellt.

Überfahren, verfolgt, erschossen

Im Jahr 2017 wurde ein erschossener Wolf aus dem Schluchsee geborgen. Seither verschwinden im Gebiet, genau wie in Ostsachsen, immer wieder Wölfe.

Auch werden Wölfe immer wieder von Fahrzeugen gehetzt und absichtlich überfahren. Schon 2011 wurde ein Lausitzer Wolf bei Rietschen im Kreis Görlitz durch einen Autounfall verletzt und ein zweiter an der Grenze zum Kreis Bautzen absichtlich gehetzt und überfahren. Ein junger Wanderwolf wurde bei Homberg Ohm in Hessen regelrecht bedroht. Meist ohne wirkliche Konsequenzen für die Täter. Auch im Internet kursieren immer wieder Videos, auf denen zu sehen ist, wie Fahrzeuge hinter Wölfen her rasen. Verfahren aufgrund unserer Strafanzeigen, wie bei einem Fall in Thüringen, werden regelmäßig eingestellt. Menschliche Abgründe lassen sich hier erahnen.

Im Ausland werden solche Fälle anders verfolgt. Ein Gericht in Annecy hat einen Autofahrer im vergangenen Jahr zu ca. 8000 Euro Schadensersatz verurteilt, nachdem er versucht hatte, einen Wolf zu überfahren.

In Westpolen ist es üblich, Geschwindigkeitsbeschränkungen in Gebieten auszuweisen, in denen Wölfe leben. Dort werden sogar zusätzliche Schilder aufgestellt, die Autofahrer mahnen, vorsichtig zu fahren. Wir fordern dies auch für besonders sensible Gebiete, wo mehrfach Wölfe überfahren wurden, in Deutschland.

 

Quellen:

https://www.bw24.de/baden-wuerttemberg/freiburg-alle-fakten-zur-stadt-im-breisgau-baden-wuerttemberg-92536621.html

https://www.dbb-wolf.de/totfunde/auflistung-nach-jahren

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/02/18/selbstjustiz-toter-wolf-im-territorium-koenigshainer-berge/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2017/08/09/wir-stellen-anzeige-wegen-des-erschossenen-wolfs-in-baden-wuerttemberg/

https://www.saechsische.de/unbekannte-hetzen-einen-wolf-zu-tode-939421.html

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/04/03/autoraser-verfolgt-wolf-in-thueringen-wolfsschutz-deutschland-e-v-stellt-strafanzeige/

https://www.schweizerbauer.ch/7600-franken-busse-weil-er-wolf-ueberfahren-wollte

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/02/12/hessen-junger-wanderwolf-wurde-bei-homberg-ohm-bedroht/

https://www.oz-online.de/artikel/1463149/Toter-Wolf-bei-Voellenerfehn-hat-er-vorher-Pferde-aufgescheucht?utm_term=Autofeed&utm_medium=Social&utm_source=Facebook&fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTEAAR1ZhGaj0X-fhIzNjOGvOl_u8kHNebgsIokQsnDmC9yXHxntxY8scsV8zfw_aem_AZuHCksqFV0yPx8nTKn345aqmmp5J7BasEfLqmrrI6y8vK8puZsqz0B1nHqxl8xezjeV34ik9i11vC4W93fCjyYR#Echobox=1713441672

 

Wir freuen uns über Unterstützung

Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte und Anwälte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch unsere finanziellen Möglichkeiten begrenzt.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe.  Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell, der sagt, was ist und sich mutig Lobbyisten in den Weg stellt.

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Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern wollen Schnellabschüsse einführen

Niedersachsen machte es vor und legte prompt eine Bruchlandung hin. Nichtsdestotrotz wollen, trotz fehlender Evidenz und Unvereinbarkeit mit Deutschen und EU-Gesetzen, vier weitere Bundesländer das Schnellabschussverfahren von Bundesumweltministerin Lemke (Grüne) einführen. Für uns von Wolfsschutz-Deutschland e.V. ist dies ganz klar politisch, statt wissenschaftlich motiviert. Lesen Sie hierzu unseren Bericht.

Darauf haben sich bereits am 13. März die „wolfsreichen“ Bundesländer  Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg  in Schwerin geeinigt. Trotz einer krachenden Niederlage vor Gericht in Niedersachsen ist bislang keine Abkehr zu erkennen.

Beispielfoto Wolf. © Brigitte Sommer

Sachsen-Anhalts Umweltminister Armin Willingmann (SPD) begrüßte die Entscheidung und kündigte an, dass man die Regeln schnell umsetzen wolle. Unter Till Backhaus (SPD – Mecklenburg-Vorpommern) werden nun sogar zusätzlich der Wolf sowie Wolfshybriden ins Jagdrecht aufgenommen und das Wald-Vor-Wild-Konzept etabliert, was Abschießen von Wildtieren im großen Stil bedeutet, weil sie angeblich dem Wald schaden. Auch in Sachsen ist der Wolf bereits im Jagdrecht, es tritt aber automatisch eine ganzjährige Schonzeit in Kraft. Lobbyisten versprechen sich wohl künftig dennoch einen Vorteil, wenn der Schutzstatus des Wolfs in der EU herabgesetzt werden würde.

Jens Gieseke von der evp beschwerte sich am 16. April darüber, dass die Herabsetzung des Schutzstatus an Deutschland und Spanien scheitern könnte. „Damit wird es wohl nichts mit einem aktiveren Management der Wolfsbestände in nächster Zeit. Die belgische Ratspräsidentschaft hat bisher keine Abstimmung im Umweltministerrat zugelassen, und auch diese Woche wird es keine Entscheidung geben,“ beschwerte er sich auf Facebook.

Der Landesjagdverband in Brandenburg dringt darauf, dass rasch Regelungen für einen schnelleren Abschuss von Wölfen nach Weidetier-Rissen getroffen werden. „Der Abschuss schadenstiftender Wölfe muss in Brandenburg zur Routine werden“, forderte der Geschäftsführer des Landesjagdverbandes, Kai Hamann. Umweltminister Axel Vogel sprach sich schon kurz nach der Umweltministerkonferenz für Lemkes Lösungsvorschlag aus.

Wölfe verursachen gar keinen großen Schaden, sollen aber dennoch getötet werden

Ziel der so genannten AG Wolf sei es gewesen, die neuen Kriterien für eine Wolfsentnahme möglichst einheitlich zu definieren und ein einheitliches Verwaltungshandeln dieser besonderen Form der artenschutzrechtlichen Ausnahmeregelung beim Wolf für die Entnahmen in den Ländern zu ermöglichen, wurde Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Till Backhaus (SPD), in einer dpa-Meldung zitiert. In den Gesprächen sei man „auf einen weitestgehend gemeinsamen Nenner gekommen“ und habe das Versprechen eingehalten, bis zum Beginn der Weidesaison den Rahmen für die beschleunigte Entnahme von „schadensstiftenden Wölfen“ abzustecken.

700.0000 Euro Schaden, den die Wölfe im Schnitt im Jahr verursachen, wären allerdings kein besonderer Schaden, so Wolfsexperte Dr. Carsten Nowak bei einem Vortrag in Frankfurt am Main. Dazu würden auch meist ungeschützte, oder nicht ausreichend geschützte Nutztiere gerissen werden.

Zum Vergleich: Versicherungen regulieren jährlich über 200.000 Marderschäden an den Fahrzeugen ihrer Kaskokunden. Die Kosten liegen aktuell bei über 60 Millionen Euro im Jahr.

Zukünftig wollen auch Sachsen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern einfach irgendeinen Wolf, der sich innerhalb von 21 Tagen im Umkreis von 1.000 Metern um eine Rissweide herum blicken lässt, töten lassen. Ohne DNA-Abgleich, der es ermöglichen würde, den Verursacher zu bestimmen. Schließlich werden sogar sehr viele Risse durch Hunde verursacht oder Weidetiere sterben durch Krankheiten oder eines natürlichen Todes und werden durch große und kleine Beutegreifer nachgesorgt.

Dabei heißt es weiter in dem dpa-Artikel, dass für die Bemessung eines erhöhten Rissaufkommens künftig ein Betrachtungszeitraum von sechs Monaten herangezogen werden solle. Wie oft ein Wolf den Schutzzaun überwunden hat, oder wie viele Herdentiere er getötet haben muss, bevor er zum Abschuss innerhalb von drei Wochen freigegeben werden kann, wird nicht definiert. Berücksichtigt werden sollen Vorfälle, die sich in einem Wolfsrevier von 200 bis 500 Quadratkilometern Größe ereigneten. Um auch sicher feststellen zu können, dass der richtige Wolf erlegt wurde, sollen Hinweise zum Verursacher der Wolfsrisse sorgfältig dokumentiert werden. Eine genetische Analyse vor der Abschussgenehmigung sei nicht erforderlich, hieß es. Elterntiere von unselbstständigen Welpen sollen allerdings auch künftig nicht geschossen werden.

Wie genau Elterntiere erkannt werden sollen, wird auch nicht näher definiert.

Wolfsexperte Carsten Nowak musste in einem Vortrag einräumen, dass auch bei dem bislang eingesetzten Verfahren mit DNA-Abgleich noch nie der richtige Wolf erschossen worden wäre. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/02/11/wolfsexperte-sagt-in-deutschland-ist-noch-nie-der-richtige-wolf-entnommen-worden/

Konsequenter Herdenschutz statt Wolfsabschuss

Protestaktion vor dem Brandenburger Tor. ©privat. von rechts: Lara G., Brigitte Sommer.

Wenn es aber bislang  nie die Richtigen gewesen sind, machen Einzel- und die neuen Schellabschüsse doch erst Recht gar keinen Sinn, sondern einzig und alleine konsequenter Herdenschutz schützt Wölfe und Nutztiere. Wolfsschutz-Deutschland e. V. plädiert seit Jahren dafür, ganz Deutschland zum Wolfsland zu erklären und überall einheitlich zu fördern, aber auch zu fordern.  „Nur Null-Wolfsabschuss motiviert wirklich zum Herdenschutz.“ Denn welchen Vorteil sollen Bauern und Wolfsgegner davon haben, wenn sowieso nie die „richtigen“ Wölfe abgeschossen worden sind und Risse hauptsächlich an ungeschützten Weiden stattfinden?

Solche vermeintlichen Lösungen klingen eher nach einer sinnlosen, mittelalterlich anmutenden Vendetta, als nach wissenschaftlichen Erkenntnissen nach dem neuesten Stand.

In Niedersachsen ist Umweltminister Meyer mit seinem Schnellschuss auf Wölfe bereits krachend gescheitert. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/04/12/ausgeschossen-in-der-region-hannover-gericht-kippt-schnellabschuss-endgueltig/

Wolfsschutz-Deutschland e. V. mahnt zudem an, dass die Steuerzahler für verlorene Gerichtsprozesse aufkommen müssen, für Verfahren, die nicht im Interesse der Allgemeinheit geführt werden, sondern durch den Einfluss der Agrar- und Jagdlobby, die Einfluss auf die Politik nimmt.

Petition gegen Schnellabschüsse:

Bitte unterzeichnen und teilen Sie unsere Petition gegen Schnellabschüsse: http://innn.it/wolf

 

Quellen:

https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/wolf-abschuss-neue-regeln-problemtiere-100.html?fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTAAAR1k5iK_ndW29s-4qg1nkbFvCmXgGE_UKPBTUxYFYaJ_YKjbkx9NWUOqt5M_aem_AYZxC7SVc6W-NuRWEoLkRLB3MvJZj3OWeX-OmapieOcjdxSD_wwlPCyzC2aYjpuXDdzJ48TK_Ec4cjtQvoqGK2r3

https://www.regierung-mv.de/Landesregierung/lm/Service/Presse/Aktuelle-Pressemitteilungen/?id=199447&processor=processor.sa.pressemitteilung

https://www.regierung-mv.de/Landesregierung/lm/Service/Presse/Aktuelle-Pressemitteilungen/?id=199461&processor=processor.sa.pressemitteilung

https://www.sueddeutsche.de/wissen/tiere-schwerin-ag-wolf-legt-kriterien-zum-abschuss-von-problemwoelfen-vor-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-240313-99-326918

https://www.facebook.com/gieseke.europa

https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2024/04/jaeger-fordern-zuegige-regelung-fuer-schnellabschuesse-von-woelf.html

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/12/05/skandal-schnellabschuesse-von-woelfen-auf-umweltministerkonferenz-beschlossen/

 

Wir freuen uns über Unterstützung

Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte und Anwälte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch unsere finanziellen Möglichkeiten begrenzt.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe.  Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell, der sagt, was ist und sich mutig Lobbyisten in den Weg stellt.

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Bitte Petition „Entziehen Sie der Jägerschaft in Niedersachsen das Wolfsmonitoring“ unterzeichnen!

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. fordern schon seit Jahren, den Jägern in Niedersachsen die Überwachung des Wolfsbestandes zu entziehen, da wir die Folgen enormer Interessenskonflikte wahrnahmen. Nach einer Veranstaltung im Wingst in Landkreis Cuxhaven vor zirka 2.000 Bauern, Weidetier- und Pferdehaltern, forderte kürzlich der Jägerpräsident Helmut Dammannn-Tamke, Wolfsrudel künftig per Drückjagden zu töten. Dies ist eine nicht hinnehmbare Eskalation. Deshalb haben wir eine neue Petition erstellt und hier verlinkt. Lesen Sie hier auch noch weitere Argumente und Hintergründe.

Die Landesjägerschaft Niedersachsen wurde über eine Kooperationsvereinbarung 2011 mit dem Land Niedersachsen offiziell mit dem Wolfsmonitoring in Niedersachsen beauftragt.  So heißt es auf deren Webseite Wolfsmonitoring.com: „Jäger sind durch rechtliche Bestimmungen flächendeckend verbreitet (NJagdG), haben durch ihre Nutzungsaktivität gute Kenntnisse über das örtliche Vorkommen von Wildtieren und sind im Erkennen von Wildtierhinweisen geschult und staatlich geprüft. Weiterhin haben Jäger als direkt betroffene Interessensgruppe (z.B. mögliche Erschwerung der Jagd durch Wolfspräsenz und Wolf als potentielle Gefahr für Jagdhunde (Kojola & Kuittinen 2002)) hohes Interesse an einer möglichst vollständigen und realitätsnahen Darstellung der Populationsgröße und -verbreitung der Wölfe.“

Beispielfoto Wolfsfamilie. © Brigitte Sommer

Dass dies zu Interessenskonflikten führen würde, war damals bereits zu erahnen. Warum es überhaupt zu dieser Kooperation kam, ist uns schleierhaft. Anfangs gab es noch ehrenamtliche Wolfsberater und ehrenamtliche Helfer, die nicht aus Jagdkreisen stammten. Heute ist es kein Geheimnis mehr, dass nur noch Jäger eingesetzt werden. Übrigens werden Daten aus dem Wolfsmonitoring auch für das Auffinden der Wölfe nach einer Schießgenehmigung verwendet. Was wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. auch auf das Schärfste kritisieren. Wir liefern deshalb auch keine Daten an das offizielle Wolfsmonitoring. Daten aus dem Monitoring müssen von einer regierungs- und lobbyunabhängigen Organisation übernommen werden.

Der NDR schrieb, dass die Versammlung in Wingst dem uneingeschränkt zustimmten, was der Präsident der Landesjägerschaft Helmut Dammann-Tamke am vergangenen Donnerstag dem NDR gesagt habe: „Von den mehr als 50 Wolfsrudeln in Niedersachsen seien sechs durch Nutztierrisse auffällig: „Diese sechs Rudel müssen mit Drückjagden komplett erlegt werden.“ Voraussetzung sei allerdings eine Änderung der Berner Konvention und der FFH-Richtlinie auf EU-Ebene.“

Dabei ist es längst wissenschaftlich erwiesen, dass Risse nicht weniger werden, wenn willkürlich  Wolfsfamilien ausradiert werden. Neue Wölfe besiedeln die frei werdenden Reviere und das Schießen würde von Neuem beginnen.

Ehemaliger Wolfsberater forderte vom Steuerzahler finanziertes Wolfskillerteam

Der ehemalige Wolfsberater seitens der Jägerschaft sowie Betreiber des Wolfcenter Dörverden,  Frank Fass, hatte bereits im vergangenen Jahr eine Eingreiftruppe an Wolfsjägern in der HAZ gefordert, dies in einer eigenen Pressemitteilung Anfang des Jahres noch einmal bekräftigt und nun in einem Artikel in der Kreiszeitung wiederholt. Darin heißt es. Zitat Faß: „Was wir dringend brauchen, ist eine Fachgruppe auf Landesebene, mit Mitarbeitern, die wirklich gelernt haben, wie man Wölfe fängt, sie betäubt, vergrämt und auch, wie man Wölfe tötet.“ Diese durchaus schwierigen Aufgaben den örtlichen Jägern allein zu überlassen, dies quasi „nebenbei“ zu erledigen, sei der Sache nicht angemessen. Gleichwohl bräuchte diese Fachgruppe die Unterstützung der örtlichen Jäger. „Und ja: Diese Lösung würde Steuergelder kosten.“

Niedersächsische Jäger traten Aktionsbündnis „Aktives Wolfsmanagement bei“

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. fordern ja bereits seit Jahren, dass der Jagdverband das Wolfsmonitoring in Niedersachsen abgibt. Doch obwohl die Landesjägerschaft im Mai 2023 dem Aktionsbündnis Aktives Wolfsmanagement beigetreten ist, das die Wiederausrottung der Wölfe anstrebt, wird das Niedersächsische Umweltministerium unter dem Grünen Umweltminister Christian Meyer bislang nicht wirklich tätig. Der Leiter für das Wolfsmonitoring in Niedersachsen, Raoul Reding tritt regelmäßig mit nicht neutralen Aussagen zum Thema Wolf in der Presse auf. Wie kann es sein, dass eine Interessengruppe, die ganz offensichtlich den Wolf als Konkurrenten sieht, den Wolfsbestand überwachen darf? Ganze Rudel verschwinden in Niedersachsen. Wir berichteten auch hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/09/05/wolfsmonitoring-zwoelf-rudel-in-niedersachsen-verschollen/

Dabei ist es unstrittig, dass Wölfe helfen, Wälder zu schützen. Siehe auch Bericht hier: https://www.menschen-fuer-woelfe.com/post/wo-der-wolf-lebt-w%C3%A4chst-der-wald-billiger?fbclid=IwAR2yt3Zi6BAjiZnNE-ipjBrGrMdf1KL_GFc5HhVtELWgIDSnTbpucLOn5pM

Niedersächsische Jäger scheinen kein Interesse an der Aufklärung von Verbrechen zu haben

Im vergangenen Jahr erschütterte eine Serie von Wolfszerstückelungen die Menschen nicht nur in Niedersachsen, sondern in ganz Deutschland. Der Wolfsripper konnte noch immer nicht Dingfest gemacht werden. Die Jägerschaft hatte augenfällig wenig Interesse an einer Aufklärung.

Wolfsmonitoring in neutrale Hände legen

Es ist Zeit für Veränderungen – es ist Zeit dafür, dass wir uns um unsere Tierwelt kümmern und sicherstellen, dass sie nicht durch Interessenskonflikte gefährdet wird. Bitte unterschreiben Sie die neue  Petition und helfen Sie uns dabei, den Schutz unserer Wölfe sicherzustellen.

Die Überwachung der Wölfe, das Wolfsmonitoring, muss in Hände von Personen übergeben werden, die den Wölfen nicht gleichzeitig nach dem Leben trachten.

 

Hier der Link zur neuen Petition: „Entziehen Sie der Jägerschaft das Wolfsmonitoring in Niedersachsen!“

https://www.change.org/wolfsmonitoring

Quelle:

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Landesjaegerschaft-will-auffaellige-Wolf-Rudel-komplett-erlegen,aktuelllueneburg10358.html?fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTAAAR31mZFU3fuIxP6xm5FYo-sqAMUoglkTaWATauGsNIzB7CPMuSYzbIidnVA_aem_ARsPuGQ3pLoJVDAnpbMzV4EhkXi2wQg-c50V7xxHPhFYb8xvO9zWDCMvLMMiJvCv1Xad48wJHkdg2UMBw7qtCYsv

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/08/03/buerger-sollen-wolfskillerteam-in-niedersachsen-finanzieren/

https://www.wolfsmonitoring.com/monitoring/wolfsmonitoring

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/10/10/wer-ist-der-wolfsripper-von-niedersachsen/

 

Wir freuen uns über Unterstützung

Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte und Anwälte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch unsere finanziellen Möglichkeiten begrenzt.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe.  Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell, der sagt, was ist und sich mutig Lobbyisten in den Weg stellt.

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NRW – Wolfsgebiet Schermbeck: Schafzüchter zweifelt nicht an erfolgreichem Herdenschutz

Fünf Jahre ohne Riss im berüchtigten Wolfsgebiet Schermbeck. Seit fast 40 Jahren züchtet die Familie S. Schafe. Mit Wölfen gab es keine Probleme. Anfang April wurden jedoch zwei tote Schafe bei Gartrop gefunden. Eine Wolfshasserseite spekulierte auf Wolfsriss und machte in Medien und sozialen Netzwerken mit Hass und Schauergeschichten mobil. Doch der Schäfer stellte in einem Bericht in der NRZ klar,  dass er kein Tier verantwortlich macht. Lesen Sie hier unsere neue Reportage, auch wieder mit Negativzaunbeispielen.

Schäfer S. vermutet zwar ebenfalls einen Wolfsangriff, übernimmt aber selbst die Verantwortung dafür, dass es dazu kommen konnte. Das Winter-Hochwasser und Bäume hätten die Zäune wahrscheinlich beschädigt und eine Lücke hinterlassen, die die Wölfe genutzt haben könnten. Im Bericht der NRZ (unter Quellen verlinkt – leider Bezahlartikel) macht der Schäfer den Wölfen keinen Vorwurf. Stattdessen ist er weiter von seinen sicheren Zäunen überzeugt. Dass er, seit er sich im Wolfsgebiet Schermbeck angesiedelt hat, auch noch nie einen Riss zu beklagen hatte, gibt ihm Recht. Das Ergebnis steht noch nicht fest, deswegen könnten auch Hunde die Verursacher sein. Und auch gegen Hunde helfen sichere Zäune.

Ende April/Anfang Mai ist es soweit. Dann kommen die neuen Welpen auf die Welt. Wird auch Gloria noch einmal Welpen haben? Sie gilt als das einzige reproduktionsfähige Weibchen in der Region NRW. Ansässig ist sie dort seit 2018. Wolfshasser trachten ihr seit Jahren nach dem Leben. Allerdings verschwand nicht sie, sondern ihre Gefährten. © Brigitte Sommer

Ansichten wie die von Schäfer S. sind allerdings kaum in den Medien vertreten. Meistens wird in reißerischer Berichterstattung gegen die im Gebiet lebende Wolfsfamilie von Gloria von Wesel  (GW954f) gehetzt und Panik geschürt. Ein Netzwerk von Wolfshassern vermeldet Sichtungen und Menschen machen sich auf, die Wölfe illegal zu beseitigen. Ob diese illegalen Machenschaften dazu beitrugen, dass sich das Rudelgebiet verschoben zu haben scheint, wissen wir nicht. Allerdings deutet einiges darauf hin, dass Gloria ihr Kerngebiet teilweise verschoben haben könnte. Rudelmitglieder sind einfach so verschwunden. Eines der Hetzmedien verstieg sich sogar zur Tatsachenbehauptung, dass Gloria ins Ruhrgebiet umgezogen sei. Dabei liegen diese Rissorte in den ländlichen Gebieten nicht weit außerhalb des normalen Gebietes. Also ist Gloria keinesfalls umgezogen.

Allerdings zeigt dies auf, dass man im Raum Schermbeck noch immer nicht auf Herdenschutz setzt, sondern weiter auf Risse zu spekulieren scheint, um die nächste Abschussverfügung zu erhalten. Ab Spätsommer soll es dann wieder einmal soweit sein. Dieser blanke Hass, verbunden mit dem Unwillen, Tiere zu schützen, ist nicht mehr nachzuvollziehen.

Rissprovokationen?

 

Dreiste Rissprovokation bei Oberhausen? Dieses wolfsabweisende Netz fanden wir am 13. März eingeknickt und ohne Spannung vor. Kommt es in einer solchen Situation zu einem Riss, dann wird gerne behauptet, dass alle Zäune ohnehin nichts nutzen würden und dass die Wölfe alles „überwinden“ würden. Dieser Zaun ist auch ohne Untergrabschutz, weil nicht am Boden aufliegend. Ein Wolf – oder auch Hund – wird also nicht oben drüber, sondern unten durch gehen, bzw. über den eingeknickten Zaun kann er einfach drüber laufen.

 

Zaundokumentation Territorium Schermbeck (Wölfin Gloria von Wesel und ihre Familie), Vossenbergweg. Auf der oberen Litze kein Strom. Soll so das „Überspringen“ erleichtert werden, damit man nachher behaupten kann, dass wolfsabweisende Zäune eh nichts nützen? Auf den anderen Litzen nur die Mindestspannung.

Bei dieser Weide am Berliner Berg hatte Gloria vor zwei Jahren Erfolg. Der Zaun hat zwar einen Untergrabschutz, aber keine Spannung. Aufgerüstet wurde er nicht.

 

Bei diesen Rissen wurde Gloria nachgewiesen:

16.01.2024WeselVoerde (Niederrhein)Schaf4Wolf(Canis lupus)eindeutiger Nachweis3 Schafe tot, 1 Schaf verletzt und später notgetötet; HW02, GW954f, Weibchen, Territorium Schermbeck und HW01, GW3616m, Männchen, Territorium Schermbeck
07.02.2024RecklinghausenDorstenSchaf3Wolf(Canis lupus)eindeutiger Nachweis1 Schaf tot, 2 Schafe verletzt; HW02, GW954f, Weibchen, Territorium Schermbeck
26.02.2024GelsenkirchenGelsenkirchenDamwild3Wolf(Canis lupus)eindeutiger NachweisLt. CVUA deutliche Hinweise auf einen Übergriff durch einen großen Caniden mit einem relativ typischen Kehlbiss; HW02, GW954f, Weibchen, Territorium Schermbeck

Alle Zäunen sollen keine wolfsabweisenden Zäune gewesen sein. Das Damwild war wohl, wie üblich, nur hinter Wilddraht ohne Untergrabschutz und ohne Spannung untergebracht. Verglichen mit den Schlachtzahlen bei Schafen, ist Glorias Erfolg unerheblich und vermeidbar.

Auch diese Falschmeldung zeigt wohl auf, dass eben viele Nutztiere ihren Besitzern relativ gleichgültig zu sein scheinen.

28.01.2024GelsenkirchenGelsenkirchenZiege1FalschmeldungTodesursache völlig unklar (nur abgetrennter Kopf vorhanden); Tierhalter*in unbekannt

 

Tote Wölfin bei Xanten nicht Gloria

Neben illegaler Verfolgung ist der Straßenverkehr die größte Gefahr für Wölfe. Nicht einmal 30 Prozent der Jungwölfe überleben ihre ersten Jahre. Diese Wölfin, die bei Xanten gefunden wurde, wird offiziell als Alttier gelistet. Allerdings wirkt sie nicht älter als zwei Jahre. Gloria kann es nicht sein. Sie hat den Haloptyp 02. Foto: privat.
05.03.2024WeselXantenTotfundvmtl. Kollision mit Fahrzeug; HW01, GW3980f, weiblicher Altwolf; genaue Todesursache und Herkunftsrudel in Bearbeitung

 

Quellen:

https://www.nrz.de/staedte/dinslaken-huenxe-voerde/article242043698/Huenxe-Schafe-wohl-vom-Wolf-gerissen-das-sagt-der-Zuechter.html

https://schermbeck-online.de/woelfin-gloria-zieht-ins-ruhrgebiet/?fbclid=IwAR3A_xY_AcnEYOxNXX2JPULzBgkWNqzsqyp_OHy4znR5xNp3GLn4JXqcGFk

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/03/12/nrw-spaziergaenger-mit-hund-traf-bei-huenxe-auf-drei-woelfe-und/?fbclid=IwAR1v44Asp-WG7t7ebYp8utR5KMGhPVlqE55ZQJzjOVeK7q6BzdYv2wE-tUg_aem_AUHk3uE0ygKP2NM7ninQqmS3FeG7WJEdGCELd9CgDVSjjg8k9VqPL4ETIjldBi9x5HuqCbba4N_Y1h8hjDWzFZ1X

https://wolf.nrw/wolf/de/management/nutztierrisse

https://wolf.nrw/wolf/de/nachweise

 

Wir freuen uns über Unterstützung

Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte und Anwälte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch unsere finanziellen Möglichkeiten begrenzt.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe.  Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell, der sagt, was ist und sich mutig Lobbyisten in den Weg stellt.

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Ausgeschossen in der Region Hannover: Gericht kippt Schnellabschuss endgültig

Diese Entscheidung des Oberverwaltungsgerichtes schlägt ein wie eine Bombe und sie dürfte auch ein Schlaglicht auf weitere Bundesländer werfen, die ebenfalls mit Lemkes (Grüne) Schnellabschüssen liebäugeln. Die Beschwerde des Landes Niedersachsen wurde zurückgewiesen. Eine schwere Niederlage für Umweltminister Meyer (Grüne).

Hier die Bgründung des Oberverwaltungsgerichtes: „Die hiergegen erhobenen Beschwerden hat der 4. Senat heute aufgrund der durch die Befristung der Ausnahmegenehmigung bis zum 12. April 2024 bedingten Eilbedürftigkeit der Entscheidungen mit sogenannten „Tenorbeschlüssen“ zurückgewiesen. Den Beschlüssen ist damit zunächst nur das Ergebnis der Entscheidung des Senats zu entnehmen, die schriftlichen Begründungen, die gegebenenfalls auch Ausführungen zur Rechtmäßigkeit des Schnellabschussverfahrens enthalten werden, werden erst im Nachgang erfolgen. Die Abschussgenehmigung bleibt daher weiter nicht vollziehbar.

Beispielfoto Wolf © Brigitte Sommer

Die Beschlüsse des Senats sind unanfechtbar.

Sobald die Begründungen der Entscheidungen vorliegen, wird hierüber über eine weitere Pressemitteilung informiert werden.“

Zum Thema passt auch unser Solgan „Nur 0-Wolfsabschuss motiviert zum Herdenschutz.“

Wir fordern Umweltminister Meyer auf, endlich die nötigen Grundlagen für Herdenschutzmaßnahmen in Angriff zu nehmen.

 

 

 

https://oberverwaltungsgericht.niedersachsen.de/aktuelles/presseinformationen/beschwerden-gegen-die-gerichtliche-untersagung-des-vollzugs-der-ausnahmegenehmigung-zur-zielgerichteten-letalen-entnahme-eines-wolfes-erfolglos-231266.html?fbclid=IwAR0xMArMzPtm2s1dNnwZVLMrSuQCmSj-0LmNDZU0Q1LJ7ikaoJSBZYntKVg_aem_Aagesr6M4WwDHybHg8Mdwnuk949O9IoP5HEP1PEMf_ruyApoiLVfANaQ7Yli_wNU3dUM4VXtvASQsMonntF_JLe5

 

Hintergründe:

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/04/12/niedersachsen-gerichtsdrama-um-das-rehburger-rudel-geht-in-die-naechste-runde/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/04/06/schnellabschuss-in-niedersachsen-von-gericht-kassiert/

 

Wir freuen uns über Unterstützung

Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte und Anwälte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch unsere finanziellen Möglichkeiten begrenzt.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe.  Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell, der sagt, was ist und sich mutig Lobbyisten in den Weg stellt.

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Niedersachsen: Gerichtsdrama um das Rehburger Rudel geht in die nächste Runde

Wie die dpa berichtet, hat das Land Niedersachsen beim Oberverwaltungsgericht Lüneburg Beschwerde tatsächlich gegen die Entscheidung des Verwaltungsgerichtes Oldenburg eingelegt. Das Verwaltungsgericht hatte einen Wolfsabschuss verboten. Lesen Sie hier weitere Hintergründe in unserem Artikel. Wir zeigen auch, wie Rinderweiden bei Rehburg Loccum aussehen.

Zu diesem Artikel gibt es ein Update: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/04/12/ausgeschossen-in-der-region-hannover-gericht-kippt-schnellabschuss-endgueltig/?fbclid=IwAR00UuRX-8zERGT8hk-95NDzQ_1fILto1K5sawjG7Ldotx_A0ZUNI5MCjNU_aem_AZ4AUvS2DfU0oO-xMuHKj6VcpbdL9MrasxrNCiM6S0TMRso7rbHHgvNjcBxk3D2Def1HUIfdvH9yB2ghxWo_yRLY

 

Der zuständige Senat wolle vor Ablauf der Genehmigung zeitnah entscheiden, sagte der OVG-Sprecher zur dpa. Die vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) erteilte Abschussgenehmigung gilt laut einer früheren Mitteilung des Umweltministeriums seit dem Abend des 26. März für 21 Tage, müsste also in wenigen Tagen sowieso auslaufen.

Beispielfoto Wolf. ©Brigitte Sommer

 

Das Verwaltungsgericht Oldenburg hatte den Abschuss mit der Begründung untersagt, dass die Abschussgenehmigung im Schnellabschussverfahren nicht auf den Wolf bezogen wurde, der das Rind gerissen hatte. Dies hielt das Gericht für nicht mit dem Bundesnaturschutzgesetz vereinbar. Dadurch, dass wohl ganz auf eine DNA-Untersuchung verzichtet wurde, ist unserer Ansicht nach nicht einmal erwiesen, dass überhaupt ein Wolf den Riss verursacht hat. Damit war einem Eilantrag der Gesellschaft zum Schutz der Wölfe doch noch stattgegeben worden. Weitere Eilanträge liegen vom Freundeskreis frei lebender Wölfe sowie von der Naturschutzinitiative vor.

Hornlose Rinder ohne Schutz im Klosterwald Loccum

Die Rinder sind zwar gegen Ausbruch sehr gut gesichert, nicht aber gegen Hunde, Wölfe oder auch kleinere Beutegreifer wie Fuchs oder Dachs, die tote Rinder nachsorgen können. Das heißt Aas fressen.

 

Gegen Abschussverfügungen seines Vorgängers Lies (SPD) hatte Umweltminister Meyer (Grüne) noch geklagt, weil dieser von einer Fähigkeit der Selbstverteidigung bei Rindern ausging. Kaum im Amt übernahm Meyer die Argumentation selbst. Bei solchen Rindern ohne Hörner soll es zwei Risse gegeben haben. Hier kann man absolut nicht pauschal davon ausgehen, dass die Rinder sich bei Wolfsangriffen selbst verteidigen. Vor allem nicht, wenn Kälber oder Jungtiere krank sind.

 

Diese riesigen Lücken stellen für Hund oder Wolf kein Problem dar.

 

An einer zweiten Weide ist noch eine Litze angebracht. Diese ist aber viel zu hoch.

 

Blick ins Revier des Rehburger Rudels.

 

Wolfsabweisender Zaun bei Rindern

 

Auf dem Bild zu sehen eine wolfsabweisend eingezäunte Rinderherde ohne Hörner in einem Nachbarterritorium, auch in der Region Hannover.

 

Quelle:

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/04/06/schnellabschuss-in-niedersachsen-von-gericht-kassiert/

 

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Schnellabschuss in Niedersachsen von Gericht kassiert

Nachdem Niedersachsens Umweltminister Meyer (Grüne) den Schnellabschuss auf dem Territorium des Rehburger Rudels nach Anraten des Oberverwaltungsgerichts Lüneburg gestoppt hatte, zog gestern das Verwaltungsgericht Oldenburg nach und gab einem Eilantrag der Gesellschaft zum Schutz der Wölfe e. V. nun doch statt. Es verbot die Schnelljagd. Unsere Einschätzung sehen wir bestätigt. Schnellabschüsse halten geltenden Gesetzen nicht stand. Lesen Sie hier unseren Bericht mit verständlich erklärten Hintergründen.

Zu diesem Artikel gibt es ein Update: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/04/12/ausgeschossen-in-der-region-hannover-gericht-kippt-schnellabschuss-endgueltig/?fbclid=IwAR00UuRX-8zERGT8hk-95NDzQ_1fILto1K5sawjG7Ldotx_A0ZUNI5MCjNU_aem_AZ4AUvS2DfU0oO-xMuHKj6VcpbdL9MrasxrNCiM6S0TMRso7rbHHgvNjcBxk3D2Def1HUIfdvH9yB2ghxWo_yRLY

Dazu heißt es in dem Beschluss: „Die Kammer vermag das auf den Ergebnissen der 101. Umweltministerkonferenz vom 01. Dezember 2023 beruhende und in der Ausnahmegenehmigung dargestellte Normverständnis des Antragsgegners hinsichtlich der Vorschriften der §§ 45 Abs. 7 Satz 1 Nr. 1 und 45a Abs. 2 BNatSchG nicht zu teilen.“

Der Beschluss ist nicht rechtskräftig. Der NLWKN kann Beschwerde beim Niedersächsischen Oberverwaltungsgericht einlegen. Umweltminister Meyer (Grüne) hat dies in einem Bericht in der Lokalzeitung DIE HARKE auch bereits angekündigt. „Weil wir von der Rechtmäßigkeit unseres Vorhabens überzeugt sind und sowohl der Bund, als auch die EU-Kommission das Schnellabschussverfahren schriftlich  bestätigt haben, behalten wir uns vor, Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht Lüneburg einzureichen.“ Vorher hatte das Oberverwaltungsgericht geraten, die Jagd zu stoppen. Wir deuten dies auch als Indiz dafür, dass Meyer auch hier scheitern könnte.

Schadenstiftenter Wolf kann im Schnellabschussverfahren nicht identifiziert werden

In der Pressemitteilung des Verwaltungsgerichtes heißt es weiter: „In der Genehmigung nach § 45 Abs. 7 Satz 1 BNatSchG ist – abweichend von der bisherigen gerichtsbekannten Verwaltungspraxis – darauf verzichtet worden, die Ausnahmegenehmigung auf den schadensverursachenden Wolf zu beziehen.“

Nach Auffassung des Gerichts hat der NLWKN hiermit den Anwendungsbereich des § 45 Abs. 7 Satz 1 BNatSchG, der als Ausnahmevorschrift vom allgemeinen artenschutzrechtlichen Tötungsverbot streng geschützter Tierarten aus § 44 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG eng auszulegen ist, in unzulässiger Weise erweitert. Der Verzicht auf Individualisierung ist nach Ansicht des Gerichts nur unter den – hier nicht gegebenen – rechtlichen Voraussetzungen des § 45a Abs. 2 BNatSchG möglich.“

Wolfsschutz-Deutschland e. V. generell gegen Wolfsabschüsse

Protestaktion am 3. April 2024  vor dem Brandenburger Tor in Berlin.

Die meisten der anderen Verbände https://www.deutschlandfunk.de/wildtieroekologe-vom-nabu-ja-zum-wolfsabschuss-in-100.html – außer BUND NRW und BUND Sachsen – haben ein Positionspapier gemeinsam mit Bauern- und Weidetierverbänden unterschrieben, in dem sie Einzelabschüssen von Wölfen nach dem mehrmaligen Überwinden von Zäunen zustimmen. Unserer Ansicht nach ist mit diesem Papier Tür und Tor für Lobbyismus und Tricksereien geöffnet worden.

Wir protestierten deshalb von Anfang an sehr harsch gegen diese Einigung, denn wir sind der Ansicht, dass dieses Papier bestimmten Haltern erst ermöglicht hat, Risse zu provozieren, um eben Abschussverfügungen zu erlangen. Zudem werden sie noch von Agrar- und Jagdverbänden aufgehetzt. Nur Null-Wolfsabschuss motiviert unserer Ansicht nach tatsächlich zum Weidetierschutz. Und die Fakten geben uns Recht. Nicht nur in Niedersachsen, auch in Brandenburg, Bayern, RLP, NRW, Sachsen-Anhalt und Sachsen, Thüringen, Bawü, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern oder Hessen finden die meisten Risse immer noch an ungeschützten Weiden statt. In NRW war es tatsächlich sogar so, dass die im Gebiet Schermbeck ansässige Wölfin Gloria von Wesel geradezu auf Weidetiere konditioniert wurde, weil man sich dort bis heute weigert, zu schützen. Stattdessen setzt man weiter alles auf Wolfsabschüsse. https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/02/09/nrw-oberverwaltungsgericht-verbietet-abschuss-von-gloria-endgueltig/ Der nächste Antrag auf Abschuss soll im Sommer gestellt werden.

Wolfsabschüsse sind sinnlos

Außerdem musste sogar Wolfsexperte Dr. Carsten Nowak einräumen, dass bislang noch nie der „richtige“ „schadenstiftende“ Wolf erschossen werden konnte. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/02/11/wolfsexperte-sagt-in-deutschland-ist-noch-nie-der-richtige-wolf-entnommen-worden/

Unsere generelle Position gegen Wolfsabschüsse brachte uns nicht nur Freunde ein. Statt unterschiedliche Auffassungen auszudiskutieren, wurden unsere Inhalte gecancelt und unser Verein teilweise als persona non grada behandelt. Wir hoffen, dass dies nun endgültig Geschichte ist, denn die Geschehnisse geben uns Recht.

Wir haben eine Petition gegen Schnellabschüsse ins Leben gerufen: https://innn.it/wolf

Im Rahmen dieses Verfahrens darf nach einem Riss, ohne zu bestimmen wer oder was den Riss überhaupt verursacht hatte, innerhalb von 21 Tagen im Umkreis von 1.000 Metern an der Rissweide auf jeden Wolf geschossen werden, der sich in diesem Umkreis daran vorbei wagt. Dass dies wissenschaftlich gesehen totaler Nonsens ist, braucht man eigentlich nicht mehr zu erwähnen.

Lobbyismus statt Wissenschaft

Jetzt steht Umweltminister Meyer stark in der Kritik, weil er seine Wahlversprechen gebrochen hat und teilweise genau so agiert, wie sein SPD-Vorgänger Lies. Für uns ein Indiz dafür, dass eine Macht im Hintergrund wirklich die Fäden zieht. Auch Bundesumweltministerin Lemke (Grüne) trat noch als starke Kritikerin der Lex-Wolf auf. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2019/11/25/safe-the-date-berlin-09-12-19-oeffentliche-anhoerung-zur-lex-wolf-hingehen-undoder-protest-an-den-ausschuss-senden/

Kaum in der Regierung setzt sie die sich daraus ergebenden Resultate um und nicht nur das, sie entwarf sogar das Schnellabschussprogramm. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/10/13/lemke-gruene-will-woelfe-auch-ohne-dna-abgleich-erschiessen-lassen/

Im Sommer 23 verschreckte Steffi Lemke bereits Umwelt- und Tierschützer mit folgender Aussage:

„Es darf so lange geschossen werden, bis es aufhört!“

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/06/09/bundesumweltministerin-lemke-es-darf-so-lange-geschossen-werden-bis-es-aufhoert/

Es gab also eine immer weiter fortschreitende Eskalation. Auch Grüne Umweltminister aus Thüringen, NRW, Schleswig-Holstein, Sachsen und Baden-Württemberg sowie Brandenburg lassen wenig Zweifel daran, dass sie das Gegenteil von Tierschutzpolitik umsetzen.

Trotzreaktion der Agrar- und Jagdlobby

Aus Protest gegen die Niedersächsische Wolfspolitik hat das Aktionsbündnis aktives Wolfsmanagement (was nichts anderes heißt als Wolfsabschüsse) das Dialogforum mit den Umweltverbänden und der Landesregierung vorläufig verlassen.  Man zweifele an der wahren Absicht, zeitnah Lösungen für die Weidetierhalter durchzusetzen, so Bauernverbandssprecher Ehlers. Wie sich der Bauernverband zeitnahe Lösungen vorstellt, ist kein Geheimnis. Man erwartet Wolfsabschüsse im großen Stil. Teilweise wird in sozialen Netzwerken sogar darüber diskutiert, dass Bauern und Schäfer selbst zur Waffe greifen sollten, wie z. B. Wendelin Schmücker es wollte. https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/09/07/schaefer-schmuecker-darf-weiter-nur-mit-einer-seifenblasenpistole-auf-woelfe-schiessen/

In Niedersachsen sind ausgerechnet die mit dem Wolfsmonitoring beauftragt, die selbst ein „aktives Wolfsmanagement“ durchsetzen möchten, nämlich die Jäger. Als Folge davon kann man sich auf die Daten aus dem Monitoring überhaupt nicht mehr verlassen. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. fordern dringend, das Wolfsmonitoring in die Hände von Umweltverbänden zu übergeben.

 

Quellen:

https://verwaltungsgericht-oldenburg.niedersachsen.de/aktuelles/vg-oldenburg-gibt-eilantrag-gegen-ausnahmegenehmigung-fur-die-zielgerichtete-letale-entnahme-eines-individuums-der-streng-geschutzten-tierart-wolf-canis-lupus-statt-231062.html?fbclid=IwAR2Blt-Dh_AKwoZW1uZsBBrxz-IS0WeXHphttZxpHuI333MEBh3hIzeHyCY_aem_AaNzeaXrc5C_Z5BGHteabB8XM80VtM8JQYKpz1nWxmhh7h05y8XoArzTAsxbGosVbEuDdp99f4wPf-rDC5vhGiu5

https://wolfsschutz-deutschland.de/2020/03/13/schwarzer-tag-fuer-woelfe-und-andere-wildtiere-seit-heute-ist-die-aenderung-des-bundesnaturschutzgesetzes-lex-wolf-in-kraft/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/04/05/schluss-mit-schuss-schnellabschuss-in-niedersachsen-ausgesetzt/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/03/26/niedersachsen-um-meyer-gruene-will-wolf-in-der-tragezeit-im-geheimen-schnellabschussverfahren-toeten/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/12/05/skandal-schnellabschuesse-von-woelfen-auf-umweltministerkonferenz-beschlossen/

 

 

Wir freuen uns über Unterstützung

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Schluss mit Schuss: Schnellabschuss in Niedersachsen ausgesetzt

Kurz vor Ostern wollte Umweltminister Meyer (Grüne) aus Niedersachsen Wölfe auf dem Territorium des Rehburger Rudels durch Schnellabschüsse töten lassen. Rund um eine Weide, auf denen Heckrinder untergebracht sind, sollte bis zum 12. April im Umkreis von 1.000 Metern auf jeden Wolf geschossen werden dürfen, der sich an dieser Weide vorbei wagt. Als Grund wurde ein Riss eines Jungbullen angegeben. Es handelte sich wohl nicht um eine geschützte Weide. Jetzt ist Schluss mit dem Schuss. Jedenfalls vorerst.

Zu diesem Artikel gibt es ein Update: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/04/12/ausgeschossen-in-der-region-hannover-gericht-kippt-schnellabschuss-endgueltig/?fbclid=IwAR00UuRX-8zERGT8hk-95NDzQ_1fILto1K5sawjG7Ldotx_A0ZUNI5MCjNU_aem_AZ4AUvS2DfU0oO-xMuHKj6VcpbdL9MrasxrNCiM6S0TMRso7rbHHgvNjcBxk3D2Def1HUIfdvH9yB2ghxWo_yRLY

Drei Umweltverbände stellten Eilanträge. Einer von der „Gesellschaft zum Schutz der Wölfe“ wurde zwar abgelehnt, doch das Oberverwaltungsgericht riet dringend dazu, das Schießen vorläufig einzustellen, bis über die anderen Eilanträge (ein weiterer vom „Freundeskreis frei lebender Wölfe“ sowie von der „Naturschutzinitiative“) und eigentlichen Klagen entschieden ist.
Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. sind noch nicht klagefähig. Auch bei den anderen Vereinen hat es mehrere Jahre bis zur Klagefähigkeit gedauert. Wir werden aber Strafanzeigen stellen, sollte ein Wolf durch das Verfahren zu Tode kommen.
Der Vollzug werde so lange ausgesetzt, bis über die mittlerweile drei Eilanträge zumindest vorläufig entschieden sei, teilte das niedersächsische Umweltministerium am Mittwoch mit. „Da es das erste Mal in Deutschland ist, dass das von EU, Bund und Ländern geeinte Schnellabschussverfahren umgesetzt wird, haben wir zum Schutz aller Beteiligten hohes Interesse an einer grundlegenden Klärung“, sagte Minister Christian Meyer (Grüne), gegenüber dem NDR. Nach den ersten vorläufigen Beschlüssen sei man zuversichtlich, wie die Gerichte entscheiden, so der NDR weiter.
Unsere Protestaktion am 03. April vor dem Reichstag in Berlin. Die Schnellabschussregelungen gehen auf einen Entwurf von Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) zurück. Mehrere Bundesländer, darunter Niedersachsen, haben sie etabliert. Mit Schnellabschüssen ist auch den Bauern nicht geholfen, weil inzwischen längst wissenschaftlich erwiesen ist, dass in Folge des Zerschießens von Wolfsfamilien eher mehr Risse als weniger Risse die Folge sind. Stattdessen sollten endlich bundesweit einheitlich Zäune gefördert werden.
Eine Pressemitteilung des Umweltministeriums ist bis zum heutigen Tage nicht erschienen. Damit greift Umweltminister Meyer auf eine Tradition seines Vorgängers zurück. Auch Umweltminister Lies (SPD) lies über Entscheidungen des Umweltministeriums den NDR in den Genuss der ersten Informationen kommen, statt Presseinformationen heraus zu geben. In der Amtszeit von Lies hatte Meyer noch Antworten haben wollen, warum die Niedersächsische Landesregierung von einem pauschalen Selbstschutz von Rindern ausgehe, heute übernimmt er die Argumentation seines Amtsvorgängers selbst und er genehmigt geheime Abschüsse, genauso wie sein Vorgänger Lies. Meyer, bzw. die Grünen, hatten bevor sie an die Regierung kamen, noch gegen derartige Auswüchse geklagt. Die Weide der Heckrinder ist wohl auch keinesfalls wolfsabweisend eingezäunt gewesen.
Nun will Meyer wohl so eine Art Grundsatzentscheidung herbei führen. Für uns von Wolfsschutz-Deutschland e. V. ist das Zurückrudern von Meyer ein eindeutiges Indiz dafür, dass die Verordnung über Schnellabschüsse weder EU-Recht noch deutschem Tierschutzrecht und deutschem Naturschutzrecht standhält.
Wieder einmal werden durch das Bemühen von Gerichten Unsummen an Geld verschleudert, die die Steuerzahler am Ende tragen müssen. Warum investiert das Land Niedersachsen nicht das Geld in die Förderung von Weidezäunen auch für Rinder, statt für unsinnige Gerichtsverfahren? Die EU stellte einen Extratopf für Herdenschutz zur Verfügung, der aber von der Regierung Niedersachsen nicht abgerufen worden ist.

 

Wolfsabweisend eingezäunte Rinderherde in einem Nachbarterritorium. Unser Teamleiter Niedersachsen konnte den Bauern überzeugen, seinen Zaun aufzurüsten. Wir berichteten hier, wie die Weide vorher aussah. https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/12/12/blutweihnachten-fuer-wolfsfamilien-in-niedersachsen/

Petition gegen Schnellabschüsse:

Hier unsere Petition gegen Schnellabschüsse: https://innn.it/wolf

 

Quelle:

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/Land-stoppt-Abschuss-von-Wolf-vorerst-Was-sagen-die-Jaeger-dazu,wolf5036.html

 

Weitere Quellen:

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/03/26/niedersachsen-um-meyer-gruene-will-wolf-in-der-tragezeit-im-geheimen-schnellabschussverfahren-toeten/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/12/05/skandal-schnellabschuesse-von-woelfen-auf-umweltministerkonferenz-beschlossen/

 

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Wir stellen vor: Der größte Osterfeind der Schafe

Es sind nicht die Wölfe. Aber wer ist es? Lesen Sie hierzu unseren Bericht.

Im Jahr 2023 wurden in ganz Deutschland etwa 902.585 Schafe und Lämmer inländischer Herkunft gewerblich geschlachtet. Das sind Zahlen, die Wölfe durch Risse nie erreichen können. Jedoch werden nach jedem Wolfsriss Rufe nach Abschuss laut. Teilweise derart hasserfüllt geäußert, dass dies mit normalem Menschenverstand nicht mehr erklärbar ist. Fakten scheinen oft keine Rolle mehr zu spielen. Ein Sündenbock muss her.

Nur Rund 4.370 Nutztiere insgesamt wurden 2020 in Deutschland von Wölfen bei Übergriffen getötet. Die meisten Risse geschahen an ungeschützten Weiden. Dabei machten Schafe und Ziegen über 80 Prozent aus.

 

Süße Lämmchenbilder verzaubern die Osterzeit. Viele Menschen machen sich aber gar keine Gedanken darum, dass kaum eines der Tiere ein Jahr alt werden darf © Brigitte Sommer

Auch in Brandenburg mit dem höchsten Wolfsvorkommen ist der Mensch der wahre Feind der Schafe

Mehr als 62.000 Lämmer wurden 2022 laut Statistikamt in Brandenburg geschlachtet. Das sind etwa 88 Prozent aller geschlachteten Schafe des Jahres 2022. Im Jahr 2021 wurden mit über 71.000 Tieren noch etwas mehr Lämmer geschlachtet. Die meisten Osterlämmer werden zwischen November und Dezember geboren und dann ein bis zwei Wochen vor Ostern geschlachtet. Ein Mindestalter für die Schlachtung von Lämmern gibt es laut dem Landestierschutzverband Brandenburg nicht.

Auch in Biobetrieben in Mecklenburg-Vorpommern werden zu Ostern die Lämmer geschlachtet, die zu Weihnachten geboren wurden. Wir wollen uns nicht moralisch erheben, sondern nur darüber aufklären, dass die meisten Lämmer, die jetzt zu Ostern im Kochtopf landen, eben nicht ein Jahr alt werden, wie von vielen Schäfereien immer wieder werbewirksam behauptet wird. Es sind Babys, die kaum eine grüne Wiese sehen. Ihre Mütter kommen kaum in den Genuss des Mutterglückes. Quelle: https://www.bio-schaeferei.de/Milchlamm?fbclid=IwAR1PlviKHNqEX7ntEJ6haIk57I8LA4jVtlaIanLtDbmL716EryM4vr7LYNk_aem_AU9VMpZMneOxuZ6TD5Saw-lMJQdYLGCPR3Pk933ZzlldnSS3q1iYKXsdQG5oSz3_zlV-8YqcmnG9dssxT6xcihd7

 

Nur 0,5 bis 1 Prozent Nutztiere in der Wolfsernährung

Forscher des Senckenberg-Museums für Naturkunde haben untersucht, was Wölfe tatsächlich fressen. Sie werteten mehr als 3500 Kotproben von Wölfen aus, die zwischen 2001 und 2016 in Sachsen gefunden wurden. Auch in Brandenburg nahmen die Forscher Kotproben – knapp 3000 Stück. Die Ergebnisse wurden am Kompetenzzentrum Forst in Eberswalde vorgestellt.

Reh ist die Lieblingsspeise der Wölfe.

Der Wolf ernährt sich in Brandenburg wie in Sachsen hauptsächlich von Rehen. Sie machen mit 54 Prozent die Hauptmahlzeit des Raubtieres aus, gefolgt von 19 Prozent Wildschwein, 10 Prozent Rotwild und 7 Prozent Damwild. Hasen finden sich nur zu 3 Prozent in den Hinterlassenschaften der Wölfe.

Da hat unser Osterhase ja Glück

 

Wölfe fressen Rehe in großer Zahl – Schafe sind die Ausnahme

Dass Wölfe hauptsächlich Rehe erlegen, führen die Forscher schlicht darauf zurück, dass sie so weit verbreitet sind. Es gibt sie in großer Zahl und sie sind für Wölfe wegen ihrer geringen Größe einfach zu erbeuten. Wildschweine sind dagegen keine allzu leichte Beute für Wölfe – sie sind größer und wissen sich gegen Angreifer zu wehren.

Nutztiere landen laut den Forschern nur selten auf dem Speiseplan der Wölfe. Ihr Anteil an der Wolfsnahrung beträgt 0,5 bis 1 Prozent. Dabei handelt es sich vorwiegend um Schafe, schreiben die Forscher.

Warum also dieser Hass auf Wölfe? Selbst besser geschützte Tiere verlieren am Ende ihr Leben im Schlachthof.

 

Quellen:

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/459151/umfrage/schaf-und-lammschlachtungen-in-deutschland/

https://www.merkur.de/deutschland/brandenburg/lammfleisch-bleibt-in-brandenburg-beliebt-weniger-laemmer-zr-92918275.html

https://www.maz-online.de/brandenburg/3000-kotproben-untersucht-das-fressen-brandenburgs-woelfe-T37AY6DPZZEA5CCFBCJBLSRXHA.html

https://www.dbb-wolf.de/wolfsmanagement/herdenschutz/schadensstatistik

 

Wir freuen uns über Unterstützung

Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte und Anwälte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch unsere finanziellen Möglichkeiten begrenzt.

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So könnt Ihr uns aktiv in den Wolfsgebieten helfen:

Wir freuen uns über neue Mitglieder aus allen Wolfsgebieten in Deutschland, die uns aktiv vor Ort draußen helfen wollen. Der erste Schritt ist ein Mitgliedsantrag:

 

Niedersachsen: UM Meyer (Grüne) will Wolf in der Tragezeit im geheimen Schnellabschussverfahren töten

Keine andere Partei hat derart viele Wahlversprechen gebrochen, wie die Grünen. Sie ist von einer Umweltpartei zu einer Partei, die Lobbywünsche der Agrar- und Jagdlobby umsetzt, geworden und von einer Friedens- zu einer Kriegspartei mutiert. Will Umweltminister Meyer (Grüne) ab heute einen Stellvertreterkrieg gegen Wölfe in Niedersachsen eröffnen? Um nichts anderes handelt es sich, wenn nach der Paarungszeit wahllos in das Rehburger Wolfsrudel hinein geschossen wird. Wolfsschutz-Deutschland e. V. protestiert und wir kündigen Strafanzeigen an.

Zu diesem Artikel gibt es ein Update: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/04/12/ausgeschossen-in-der-region-hannover-gericht-kippt-schnellabschuss-endgueltig/?fbclid=IwAR00UuRX-8zERGT8hk-95NDzQ_1fILto1K5sawjG7Ldotx_A0ZUNI5MCjNU_aem_AZ4AUvS2DfU0oO-xMuHKj6VcpbdL9MrasxrNCiM6S0TMRso7rbHHgvNjcBxk3D2Def1HUIfdvH9yB2ghxWo_yRLY

Mit einem juristischen Trick hatte die Umweltministerkonferenz, die von Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) erdachten Schnellabschussregeln beschlossen, in denen für 21 Tage rund um Weiden, wo ein Riss stattgefunden hatte, auf jeden Wolf geschossen werden darf, der dort im Umkreis von einem Kilometer entlang läuft. https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/12/05/skandal-schnellabschuesse-von-woelfen-auf-umweltministerkonferenz-beschlossen/

Wir haben eine Petition dagegen eröffnet: https://innn.it/wolf

 

Beispielfoto Jungwolf.

Meyer schreibt in einer Pressemitteilung, Zitat: „Am vergangenen Wochenende ist es in der Region Hannover zu einem Nutztierriss gekommen, bei dem ein Rind getötet wurde. Dabei handelt es sich mit hinreichender Sicherheit um einen Wolf als Verursacher. Aufgrund wiederholter Nutztierrisse in dem betreffenden Gebiet ist erstmalig in Niedersachsen geplant, eine Ausnahmegenehmigung für die Wolfsentnahme nach dem sogenannten Schnellabschussverfahren zu erlassen. Die Ausnahmegenehmigung soll ab dem heutigen Dienstagabend gelten. Für eine Dauer von 21 Tagen und im Abstand von 1000 Metern um das aktuelle Rissgeschehen herum kann somit ein Wolf, der zum Rissort zurückkehrt, rechtssicher entnommen werden.“

Unserer Ansicht nach ist der Zeitpunkt dieser Schießgenehmigung kein Zufall. Will man mit dem Umsetzen direkt nach der Paarungszeit auch eine weitere Vermehrung unterbinden und die Familienstrukturen bewusst zerstören?  Es ist längst hinlänglich bekannt, dass solche Maßnahmen nicht weniger, sondern mehr Risse nach sich ziehen. Wir sehen hier keinesfalls eine Rechtssicherheit. Wird ein Elternteil getötet, werden die Jungtiere aus dem vergangenen Jahr zu vermeintlich leichter Beute greifen, statt Wildtiere zu erjagen, denn sie haben das Jagen noch nicht hinreichend erlernt. Wird dagegen ein Elternteil getötet, wird es der Partner oder die Partnerin schwer haben, die kommenden Welpen alleine groß zu ziehen. Wird die werdende Mutter getötet, sterben auch die ungeborenen Wolfskinder. Außerdem ist noch die Jungwolfwandersaison im Gange. Es kann also auch ein völlig fremdes Tier treffen. All diese Grausamkeiten haben rein gar nichts mit Schutz von Weidetieren gemein, sondern erinnern an Methoden im Mittelalter und vereinbart sich weder mit dem Tierschutz- noch mit dem Naturschutzgesetz.

Das getötete Rind sei Teil einer Herde mit rund 30 erwachsenen Heckrindern und einem Jungbullen gewesen. Damit sei ein ausreichender Schutz durch die Herde nach der Richtlinie Wolf gegeben. Seit September 2023 sei  es in dem betreffenden Gebiet mehrfach zu Rissen an Rindern gekommen, welche einem Wolfsterritorium zugeordnet werden können. Der aktuelle Riss wäre somit der fünfte Riss innerhalb von neun Monaten, womit aus Sicht des Landes die Kriterien für einen Schnellabschuss erfüllt wären. Der NLWKN bereitet daher aktuell die Ausnahmegenehmigung für einen Schnellabschuss vor. Der genaue Ort und die mit der Entnahme beauftragten Personen würden aus Gründen des Schutzes dieser Personen nicht veröffentlicht.

Gegen seinen Amtsvorgänger Lies hatten die Grünen sowie Meyer noch wegen Geheimhaltung von Wolfsabschüssen geklagt. Nun selbst an der Macht, übernimmt er scheinbar dieses Konzept. Wir werden eine Anfrage nach dem Informationsfreiheitsgesetz stellen, doch es ist auch jetzt schon klar, um welches Rudel es sich handeln dürfte. Im Revier des Rehburger Rudels, das in Nachbarschaft zum Rodewaldrudel lebt, haben wir es mit sehr vielen feuchten Gebieten zu tun, in denen Rinder und Kühe leicht im Moder feststecken. Die vielen Regenfälle im Winter und im Frühjahr lassen vermuten, dass die Risse bei solchen Vorfällen passiert sein könnten. Auch über die Situation der Zäune wird in der Pressemitteilung kein Wort verloren.

Zu diesem Bericht gibt es ein Update. Ein Gerichtssprecher des VG Oldenburg hätte die Welt darüber informiert, dass ein Eilantrag gegen den Abschuss abgelehnt worden sei. Nun muss das Oberverwaltungsgericht Lüneburg entscheiden. Eine offizielle Pressemitteilung vom VG Oldenburg gibt es darüber nicht: https://www.welt.de/regionales/niedersachsen/article250809138/Ministerium-Genehmigung-fuer-Wolf-Abschuss-gilt-weiterhin.html

 

Quelle: https://www.umwelt.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/pressemitteilungen/minister-meyer-land-fuhrt-erstmalig-wolfsentnahme-nach-dem-neuen-schnellabschussverfahren-durch-230820.html

In dieser Reportage von uns gibt es Einblicke in das Revier des Rehburger Rudels: https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/09/09/wolfsschutz-deutschland-e-v-klagt-an-niedersaechsische-bauern-provozieren-wolfsrisse/

 

Wir freuen uns über Unterstützung

Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte und Anwälte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch unsere finanziellen Möglichkeiten begrenzt.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe und wir widersprachen unerschrocken Politkern ebenso wie anderen Verbänden. Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell.

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