Hundehalterin bei Gifhorn nicht von Wolf gebissen!

05.07.17 – Die Facebookseite „Wolf nein Danke“ meldet heute einen Vorfall, der sich am 03. April bei Gifhorn in Niedersachsen zugetragen haben soll. Ein Jäger soll dem Wolfsbüro einen Vorfall gemeldet haben, bei dem ein Wolf zuerst einen Hund einer Frau und dann die Frau selbst in die Hand gebissen haben soll. Wir haben mit der Hundehalterin gesprochen, dürfen sie aber nicht zitieren. Die Hundehalterin hat der Seite Wolf nein Danke die Meldung untersagt, die Seitenbetreiber halten sich aber nicht an das Verbot.  Das Ergebnis des Wolfsbüros ist jedoch eindeutig. Ob die Frau zwischen einen Streit ihrer eigenen Hunde geraten ist, ist unklar.

 

Die Facebookseite Wolf nein Danke fordert zu Straftaten auf

30.06.17 – Angeblich sollen zwei Wölfe ihren Hund gebissen haben. Diesen Vorfall meldet eine Pferdehalterin auf der Seite Wolf nein Danke. Wir überprüfen das gerade. Als „Beweis“ zeigte die Frau Fotos von Trittsiegeln. Hier sieht man deutlich, dass es sich um alte Trittsiegel handelt. An dem Tag hat es in der Nähe von Magdeburg zudem geregnet. Folglich können das keine Spuren vom angeblichen Vorfall sein. Lügengeschichten sind das Eine, Aufforderungen zu Straftaten das Andere. 3 x S heißt nichts anderes als schießen, schaufeln, schweigen. Hier wird dazu aufgefordert ein streng unter Schutz stehendes Tier illegal zu beseitigen. Die Seitenbetreiber von Wolf nein Danke haben das auch noch mit einem Like versehen. Die Seite wird immer wieder Facebook gemeldet, aber dort wird nichts dagegen unternommen. Noch schlimmer: Tageszeitungen schreiben ohne Recherche dort ab.

Hier ist der Bußgeldkatalog: https://tierschutz.bussgeldkatalog.org/artenschutz/

Fußt die ganze Wolfsdiskussion komplett auf Lügengeschichten?

23.06.17 – Die Welt brachte heute folgenden Artikel: Zitat:

Leibsch/Potsdam – Zwei Kälber sind in der Nacht zu Donnerstag bei Unterspreewald (Dahme-Spreewald) vermutlich von einem Wolf gerissen worden. Ein einwöchiges Tier sei in Leibsch mit charakteristischen Bissverletzungen auf der Weide gefunden worden, teilte der Bauernbund Brandenburg in Lennewitz (Prignitz) mit. Das Fleisch sei an beiden Hinterkeulen bis auf die Knochen abgefressen gewesen, sagte der Besitzer Frank Michelchen, der auch Wolfsbeauftragter des Bauernbundes ist. Bei mehr als fünf Kilo abgefressenem Fleisch gehe man davon aus, dass ein Wolf das Tier gerissen habe, sagte er.  Hier geht es weiter: https://www.welt.de/regionales/berlin/article165825034/Zwei-Kaelber-vermutlich-von-einem-Wolf-gerissen.html

Nicht nur die Welt sondern auch ein Radiosender und die Berliner Zeitung machen ähnlich auf.

Doch was passierte wirklich? Wir fragen nach: In Wirklichkeit ist es nicht wahrscheinlich, dass es ein Wolf war, sondern die Ursache ist unklar.

Wir fragen: Warum recherchieren die Zeitungen scheinbar nicht? Warum erzählt ein Biolandwirt derartige Geschichten?

Aktualisierung – Pressemeldung vom 05.07.17 vom LFU Brandenburg

Eine veterinärpathologische Untersuchung der beiden Kadaver habe ergeben, dass eines der Kälber an Austrocknung gestorben sei. Hinweise auf einen Riss habe es nicht gegeben. Kleinere Aasfresser hätten sich Fleisch von einem toten Kalb, das auf der Weide des Biobauern in Leibsch gefunden worden war, einverleibt.

Das zweite tote Kalb im Nachbarort Märkische Heide sei eine Totgeburt gewesen. Ein größerer Fleischfresser hat laut Gutachten von dem Kadaver gefressen. «Es kommt nur ein großer Hund oder ein Wolf in Frage», sagte Behördensprecher Thomas Frey.

 

 

 

 

Müssten solchen Schäfern nicht die EU-Fördergelder entzogen werden?

Quelle: Aus MOZ 16.06.17

Schäfer Dirk Hoffmann setzte in die Märkische Oderzeitung eine halbseitige Anzeige, die die Seite „Wolf nein Danke“ als redaktionellen Beitrag verkaufen wollte. Anzeigen in der MOZ kosten zwischen 8000 im Anzeigenblättchen und 11.000 Euro in der normalen Ausgabe.

In mehreren Zeitungsartikeln klagte der Schäfer über Geldnot wegen des Wolfes, fürchtete sogar seinen Beruf aufgeben zu müssen. http://www.maz-online.de/Lokales/Teltow-Flaeming/Schaefer-verliert-erneut-18-Tiere-an-den-Wolf

Aber für eine solche Anzeige ist Geld da?

Der Text in der Anzeige ist nicht nur hetzend, sondern auch noch komplett falsch. Weder fressen Wölfe derartige Mengen an Fleisch, noch vermehren sie sich explosionsartig. Im Gegensatz zu Wölfen sind Mufflons keine heimische Tierart. Wir waren in den Wolfsgebieten vor Ort. Von Angst in den Wald zu gehen, kann gar keine Rede sein.

Wir haben auch mit dem Amt für Umwelt und Naturschutz Brandenburg gesprochen: Der Übergriff ist gemeldet, dass es der Wolf gewesen sein sollte, ist keinesfalls erwiesen. Das DNA-Ergebnis steht noch aus. Der Hundeschutz war gegeben. Ausgleichszahlungen sind beantragt und werden erfolgen. Förderantrag auf Zäune ist gestellt und er hat z.Z. sogar Leihzäune erhalten.