Unglaublich: Wer seine Tiere schützen will, wird von Wolfshassern angefeindet

Das Internet bietet jenen Hassern und Unzufriedenen immer mehr Projektionsfläche. Sie wollen ihre Missgunst und ihren Neid ausleben  und werden teilweise dafür auch noch bezahlt. Hasskommentare nehmen inzwischen einen Umfang an, der die Gesellschaft schwer schädigt. Wir berichten hier über einen unglaublichen Fall von Hasskommentaren gegen einen Verein, der helfen will, wolfsabweisende Zäune für Shettys bereit zu stellen, mit Link zur Sammelaktion.

Auf sozialen Netzwerken tummeln sich tausende von Trollen, die scheinbar den ganzen Tag nichts anderes zu tun haben, als gegen Menschen, die nach Lösungen suchen und Gutes erreichen wollen, zu hetzen. Es gibt kaum noch einen positiven Thread über ein gelungenes Miteinander von Wölfen und Weidetieren, dessen Ersteller nicht von diesen Trollen angegangen werden. Sie wollen mit aller Macht die Wölfe wieder ausrotten und in diesem Zuge auch all jene, die sich positiv äußern, zum Schweigen bringen.

 

Wer schützen will, wird angefeindet

 

Wir unterscheiden hier Trolle, die einfach nur einen Schuldigen für ihre eigenen Unzulänglichkeiten ausmachen wollen, von jenen Trollen, die für Hasskommentare und Einschüchterungsversuche von einer bestimmten Lobby bezahlt werden. Diese Lobby möchte Lösungen verhindern.

 

Beispielbild Ponys hinter Wilddraht. Solche Zäune können von Hund und Wolf leicht untergraben werden. © Pixabay.

 

„Das haben wir so nicht erwartet. Hunderte Kommentare von Wolfsgegnern, die sich nicht für unsere Ponys und nicht für den Herdenschutz interessieren, sondern unser Projekt als Plattform für ihre unsachlichen und teilweise aggressiven Kommentare nutzen,“ schreibt Mone Dopp, die Vorsitzende von WIR _ KIND UND TIER e.V.

 

Der Verein Wir – Kind und Tier eV unterstützt einen Ponyhof auf dem auch Shettys, die meisten von ihnen aus schlechter Haltung kommend, leben. Aktuell gibt es in der sehr nahen Umgebung der Koppel verifizierte Wolfssichtungen. Der Stall liegt zwischen zwei Wolfsterritorien in NRW und dort werden Herdenschutzmaßnahmen leider nicht gefördert. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. plädieren ja seit Jahren dafür, ganz Deutschland zum Wolfsgebiet zu erklären und überall zu fördern, aber auch zu fordern. Ein Mitarbeiter der Landwirtschaftskammer NRW hätte dringend den Bau eines Schutzzaunes, der Ponys und Wolf weitgehend sicher voneinander trennt, empfohlen.
„So ein Zaun muss bestimmten Kriterien entsprechen, um zu nützen – und ist entsprechend kostspielig. Um den benötigten Betrag aufzubringen, sammeln wir über die Plattform“, schreibt Mone Dopp.
So weit, so erfreulich. Der Verein hat immerhin schon das Geld für ein Weidezaungerät zusammen, was die Halter auf die Palme zu treiben scheint, die nicht schützen wollen und die sogar Risse provozieren. Da auf dem Gelände viele Pferde untergekommen sind, die aus schlechter Haltung heraus gerettet worden sind, möchten wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V.  die Zaunsammelaktion auf Betterplace.org gerne unterstützen.
Es fehlen noch zirka 1.000 Euro.

Gemeinsam gegen Hass

Auch die FB-Seite „Erfolgreicher Herdenschutz“, die gelungene Projekte vorstellt, berichtet über Trollattacken: Zitat: “ Wir möchten nochmals darauf hinweisen, dass unsere Seite sich ausschließlich mit erfolgreichem Herdenschutz und Tipps hierzu befasst. Die auf Facebook üblichen Wolfshetzer sind hier nicht willkommen und werden sofort blockiert, da sie nur unsere wertvolle Zeit kosten. Weidetierhalter, die effektiven Herdenschutz betreiben, werden sogar von ihren Kollegen deswegen gemobbt. Wir sind es leid, das Weidetierhalter durch Lügen, Mobbing und Angstmacherei davon abgehalten werden, ihre Tiere überhaupt zu schützen.“
Auch wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. müssen immer mehr Zeit darin investieren, Hasskommentare zu löschen und Trolle zu blockieren. Mit Meinungsfreiheit oder Kritik haben diese Beiträge rein gar nichts gemein. Diese Problematik öffentlich zu machen und sich gemeinsam solchen Hatern entgegen zu stellen, ist der einzige Weg, diesen Hass unschädlich zu machen. Wir freuen uns über alle mutigen Menschen, die hier nicht mitmachen und dies auch öffentlich bekennen.

NRW – Nur wenig Zuspruch bei Wolfshassmahnwache im Wolfsgebiet Schermbeck

Dass die meisten WeidetierhalterInnen mit einigen ExtremistInnen wenig anfangen können, zeigte sich am Samstag den 29.01.2022 bei einer Mahnwache gegen Wölfe im Wolfsgebiet Schermbeck. Schätzungsweise nicht einmal dreißig Menschen – aus dem gesamten Bundesgebiet – waren gekommen, um Hassparolen gegen Wölfe zu skandieren. Nur einen Tag später wurde ein Pony alleine im Wolfsgebiet herum irrend aufgegriffen. Besitzerin gab zu, sich ein halbes Jahr nicht um den Zaun gekümmert zu haben.

Ein kleines Grüppchen wolfshassender und maskierter Menschen skandierte Parolen. Laut Autokennzeichen und Kennzeichen von Pferdeanhängern aus dem ganzen Bundesgebiet.

Sie hätten grundsätzlich nichts gegen Wölfe, aber der Wolf gehöre nicht in ein so dicht besiedeltes Gebiet, so Pferdehalterin Nicola R. zu einem Lokalblatt. Tendenziöse Artikel waren somit dem Grüppchen wieder einmal sicher. “ Es sei furchtbar, dass nichts passiert,“ wird eine andere Pferdhalterin im gleichen Blatt zitiert. Man wisse nicht, wie man die Tiere schützen solle. Dabei gibt es zahlreiche Beratungsmöglichkeiten und seit Anfang des Jahres werden sogar wolfsabweisende Zäune gefördert.

Weiter skandierten die Teilnehmer wolfsfeindliche Parolen und sie zündeten Kerzen für die gerissenen Ponys an. Völlig außer Acht gelassen wurde die Tatsache, dass alle Ponys hochbetagt gewesen waren und alle  Ponys ohne geeigneten Schutz waren. In einem Fall hatten Wolfsschutz-Deutschland e. V. sogar wochenlang gewarnt. Ohne Erfolg. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/10/25/weitere-tote-ponys-in-nrw-alle-warnungen-zu-rissgefahren-ab-august-ignoriert/

In diesem Bericht aus dem Spätsommer kann man unsere Warnungen noch einmal nachlesen. Die beiden Ponys, das Shetty und das größere braue Pony,hatten zu dem Zeitpunkt noch gelebt. Später wurden sie tatsächlich gerissen. Die Zäune sind absolut inakzeptabel gewesen: https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/09/01/exklusiv-faktencheck-fotoreportage-und-zaunkontrollen-aus-dem-wolfsgebiet-schermbeck-nrw/

Auf der Verantstaltung wurden auch eigene Pferde vorgeführt. Desweiteren zeigten sie Fotos von Hunden und Katzen und beschuldigten hier ebenfalls Wölfe. Dabei sind überhaupt keine Hunde und Katzen betroffen.

Nur wenige Meter vom aktuellsten Riss entfernt, haben wir erneut ein Pony völlig ungeschützt in einem matschigen Auslauf vorgefunden, mit einem Unterstand der nicht viel größer als fünf Quadratmeter ist. Umzäunt nur mit einem Holzzaun und Draht, unter dem Hunde, Wildschweine und Wölfe problemlos hindurch können. Der vermatschte und durchnässte Boden kann für Pferdehufe durchaus gefährlich werden. Anscheinend haben solche HalterInnen jede Relation von echten Gefahren verloren.

 

Nur einen Holzzaun sowie ein Draht mit einer Riesenlücke zum Boden hin umranden hier das Gelände.

 

Die Pferde, darunter ein Pony stehen im Nassen.

 

 

Danke an „Welcom Wolf“ für diesen Wildkamerafilm, der aufzeigt, wie geschickt Wölfe unter Zäunen hindurch kriechen. Kein Beutegreifer muss dieses Verhalten von seinen Eltern „lernen.“ Auch Luchse und Hunde können dies. Wolfsabweisende Zäune mit genügend Spannung können dies verhindern. Seit Anfang des Jahres werden sogar Zäune für Pferde gefördert.

Shetty läuft alleine durchs Wolfsgebiet. Besitzerin gibt zu, sich ein halbes Jahr nicht um den Zaun gekümmert zu haben

 

Hasskommentare bei Facebook und kein Wille zum Schutz der Tiere

 

Ihren Hass kaum zügeln, konnte Pferdebesitzerinnen und Pferdebesitzer nach einem Thread über die Veranstaltung auf unserer Facebook-Seite. Die Kommentare sind unter dem Thread zu lesen. Besonders hasserfüllte Reaktion haben wir gelöscht. Im Laufe des Tages mussten wir sogar die Kommentarfunktion einschränken.

 

Hier einige „Highlights“

Weiterer Kommentar von Christine M. Zitat:

„Ihr scheint von Pferden auch nicht allzu viel Ahnung zu haben.
Auf den von euch geposteten Bilder ist ein Zaun zu sehen, der für Pferde absolut ausreichend ist…“
Kommentar von Anje S: „Hunde ja Wölfe nein“
Fazit: Wolfsschutz-Deuschland e. V. prangert an, dass bei einigen wenigen Haltern und Halterinnen von vorne herein kein Wille vorhanden ist, sich mit den Wölfen im Gebiet dort zu arrangieren. Diese kleine Gruppe von Menschen, die ihren Hass nicht mehr unter Kontrolle hat, terrorisiert die Mehrheit im Gebiet Schermbeck. Viele Menschen dort fühlen sich längst genervt und unter Druck gesetzt, doch kaum jemand wagt offen Kritik. Wir warnen eindringlich davor, dass es von Seiten solcher hasserfüllten Menschen auch zu Handgreiflichkeiten kommen könnte. Wann begreifen diese Menschen, dass sie für den Schutz und das Wohlergehen ihrer Tiere die Verantwortung tragen. Wolfsrisse machen kaum einen Anteil an Todesfällen aus. Alleine 4.110 Pferde sind 2020 geschlachtet worden.
Danke an Peta für diese Recherche. Zitat: „Die exakte Zahl der Tiere, die frühzeitig sterben, ist nicht bekannt. Die Aktivisten von Peta gehen davon aus, dass zu den knapp 800 Millionen geschlachteten Tieren im Jahr noch einmal um die 250 Millionen hinzukommen, die vorher verenden. Eine Zahl, die teilweise auf Fakten, teilweise auf Schätzungen basiert. „Wir gehen davon aus, dass es sich noch um eine konservative Schätzung handelt“, sagt Peta-Referentin Lisa Wittmann.“
Weitere Quellen: