Jagdlobby-Eskalation in Hessen

Am 10. September 2024 sind Wölfe ins hessische Jagdrecht aufgenommen worden. Für eine entsprechende Gesetzesnovelle stimmten im Landtag in Wiesbaden die Fraktionen von CDU, SPD, AfD und FDP. Die Grünen enthielten sich. Wir berichten in unserer neuen Reportage darüber, welche Konsequenzen dies hat und wir waren life bei einer Drückjagd im Taunus dabei. Dabei dokumentierten wir Unglaubliches.

Trotz der Stimmenthaltung zeigte sich Hans-Jürgen Müller, Sprecher für Jagd der GRÜNEN-Landtagsfraktion mit einer Aufnahme ins Jagdrecht in einer Pressemitteilung einverstanden. „Wir GRÜNE sind einverstanden mit der Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht. Der Abschuss von Problemwölfen muss erleichtert werden, um die Sorgen der Weidetierhalter*innen anzugehen.“

Jagdminister Ingmar Jung begrüßt die Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht

Als Jagdminister betitelte das Landwirtschaftsministerium Hessen den Umweltminister in einer Pressemitteilung und traf damit den Nagel auf den Kopf. An Umweltschutz scheint der Minister nicht interessiert, hat er ja auch bereits die Ausweisung der großen Naturwälder zu Naturschutzgebieten gestoppt.  Nun hofft er, dass eine dauerhafte, aktive Regulierung der Wolfspopulation erfolgen kann, sobald der Bund und die EU, wie angekündigt, den Schutzstatus des Wolfs herabgesetzt haben. Dies ist aber noch nicht so weit und selbst wenn eine Einigkeit bei der Abstimmung erzielt werden wird, wird es sicherlich noch Jahre dauern, bis Wölfe in Deutschland gejagt werden dürfen. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/09/26/berner-konvention-eine-senkung-des-schutzstatus-wolf-ist-noch-nicht-beschlossen/

Die Aufnahme des Wolfs ins Landesjagdgesetz hat, wie in anderen Bundesländer auch, bekanntlich keine Bedeutung, weil gleichzeitig eine ganzjährige Schonzeit  eintritt.

Gerade zu verrückt in diesem Kontext ist es, dass in Hessen fast keine Wölfe leben. Welchen Bestand also wollen hier die Politiker regulieren? In Hessen sind aktuell laut DBB-Wolf nur ein Rudel, sowie ein Paar und drei territoriale Einzeltiere bestätigt. Damit hat sich der Wolfsbestand in Hessen sogar verringert.

Nach Daten unseres internen Monitorings „verschwand“ auch ein Rudel bei Bad Orb und es „verschwanden“ mehrere Wölfe im Odenwald und auch in Nordhessen. Auch für das Territorium Butzbach, in der die Drückjagd stattfand, haben wir keine Nachweise mehr von dem dort ansässigen Wolfspaar.

 

Drück- und Treibjagden sind nicht tierschutzkonform und sie müssten zum Wohl von Jagdhunden und Wildtieren längst allgemein verboten werden. Die Realität sieht leider anders aus. Drückjagden in Wolfsgebieten sind noch problematischer, weil Jäger auch schon Wölfe dabei erschossen haben. Auch die Jagdhunde haben das Risiko, Wölfen in die Quere zu kommen. Wölfe verteidigen ihr Revier und ihre Familie, also kann es auch hier zu toten und verletzen Jagdhunden kommen, wie vor kurzem in Brandenburg passiert. Die Folge sind unglaubliche Hetzkampagnen der Jägerschaft gegen Wölfe. Leider machen die Massenmedien mit und veröffentlichen einseitige tränenreiche Berichte ohne die andere Seite zu beleuchten. Werden Jagdhunde aber überfahren oder von Wildschweinen verletzt, ist dies kaum eine Rede Wert.  Beispielfoto erschrockene Wölfe. © Brigitte Sommer

Drück- und Treibjagden sind grausam und unnötig

Drück- und Treibjagden gehören zu den so genannten Gesellschaftsjagden. Drückjagden finden in Wäldern statt, Treibjagden auf Wiesen und Feldern. Ab dem Herbst beginnt die Saison dieser grausamen Jagden, bei denen Jagdhunde dazu benutzt werden, Wildtiere in Hochsitzen wartenden Jägern vor die Flinte zu treiben. Auch menschliche Treiber werden dazu eingesetzt. Oft kommt es zu Fehlschüssen auf Tier und Mensch. Während die Tiere oft alleine in Agonie im Wald verenden müssen, hinterlassen tragische Jagdunfälle auch Trauer und Entsetzen in menschlichen Familien. Aber auch Tierfamilien werden auseinander gerissen. Viele Kitze oder auch Frischlinge bleiben alleine zurück, wenn deren Eltern totgeschossen werden.

In Bundesländern, in denen das Konzept „Wald vor Wild“ eingeführt wurde, artet das Töten von Wildtieren oft regelrecht aus. Ein Insider berichtete uns, dass hier im Gegensatz zur landläufigen Meinung, die Förster es sogar noch schlimmer treiben würden als die Hobbyjäger. Besonders das Geschehen auf so genannten „Staatsjagden“ würden inzwischen sogar bei Hobbyjägern Brechreiz verursachen. Man „spreche nicht mehr an“ (Jägerjargon für die Absicherung das richtige Tier vor sich zu haben), sondern schieße praktisch alles ab, was vor die Flinte käme. Daran Schuld seien auch die von den Behörden festgesetzten Abschussquoten, die selbst Jäger nicht mehr einhalten wollten.

HessenForst: Für uns gilt: „Wald vor Wild“ – bis die Schalenwildbestände an die Lebensraumkapazität angepasst sind. Wir schöpfen alle rechtlichen und jagdpraktischen Möglichkeiten aus, um die waldbaulichen Ziele – auch mit Unterstützung durch die Jagd – dauerhaft zu erreichen.

Am 26. Oktober 2024 fand eine Drückjagd in einem Revier eines Investmentbankers statt, das im Wolfsterritorium Butzbach liegt. Hauptsächlich Hobbyjäger aus der Schweiz zahlten hier wohl für „All You Can Shoot“. Neben Wildschweinen gibt es hier auch die begehrten Rothirsche.

In sozialen Netzwerken wird behauptet, dass Treiber stets unbewaffnet wären und sie deshalb nicht richtig getroffene Wildtiere nicht erlösen könnten. Bei dieser Drückjagd im Wolfsterritorium Butzbach führten die meisten als Treiber auftretenden Personen Messer und Gewehre mit sich © Brigitte Sommer

Dokumentation einer Drückjagd im Taunus

26.10.24 gegen 10.30 Uhr liefen außer Kontrolle geratene Jagdhunde auf einer viel befahrenen Straße herum. So können sie auch zur Gefahr für völlig unbeteiligte Verkehrsteilnehmer werden. Auf dem Foto ist zu sehen, wie gerade ein solches Tier wieder eingesammelt wird. Foto: privat.

 

Absperrbänder waren am 26.10.2024 nicht vorhanden. Lediglich Warnschilder waren zu sehen. © Brigitte Sommer

 

Die Drückjagd fand in diesem Gebiet statt. So wird das Thema Naturschutz ad absurdum geführt. Dass die Naturwälder in Hessen nicht in Naturschutzgebiete umgewandelt werden, spielt hier fast keine Rolle, weil in Naturschutzgebieten genauso gejagt wird, wie überall. Nur Spaziergänger und Wanderer haben in Naturschutzgebieten weniger Rechte. © Brigitte Sommer

 

Geschossen wurde mit und ohne Schalldämpfer. Bis 11 Uhr waren zwei sehr laute Schüsse aus normalen Gewehren und ein dumpfer Schuss aus einem schallgedämpften Lauf zu hören. © Brigitte Sommer

 

Angeschossenes Wildschwein wurde einfach liegen gelassen

Hier im Film wird ein schwer verletztes Wildschein dokumentiert. Es wurde mindestens eine ganze Zeit lang von keinem der Umstehenden erlöst. Ganz im Gegenteil, man ließ die Jagdhunde noch in das arme notleidende Tier hinein beißen. So etwas ist für normale Menschen kaum zu ertragen. Erst nach intensiven Forderungen von uns – wie im Film zu hören – wurden die Hunde weg genommen und das Wildschein mit Hilfe eines Messers erlöst. Diese Aktion wird zur Anzeige wegen Tierquälerei gebracht.

Auch das Fleisch eines solchen armen Tieres, das erst angeschossen und dann noch beim Sterben weiter gequält wird, ist durch die massive Adrenalinausschüttung verdorben. Es wird zäh und praktisch ungenießbar. Leider sieht man dies dem Fleisch später nicht an. Restaurants, die solches Fleisch zu Wildgerichten verarbeiten, tragen hier zwar keine direkte Verantwortung, aber Verbraucher können entscheiden, ob sie Wildfleisch überhaupt noch bestellen wollen und die Tierquälerei auch noch finanziell unterstützen möchten. Auch Restaurantinhaber können entscheiden, ob sie Wildtieren zuliebe auf deren Fleisch auf der Karte verzichten wollen.

Einerseits wird regelmäßig vor der Afrikanischen Schweinepest Angst und Panik verbreitet, die von Wildschweinbeständen auf Mastbetriebe übergehen könnte, andererseits veranstaltet man gleichzeitig ein derartiges Gemetzel an Wildschweinen, obwohl es einen Bioschweinemastbetrieb im Dorf gibt. Damit sich das Virus sich nicht verbreitet, wird in solchen Gebieten eben normalerweise nicht gejagt.

 

Hier dokumentieren wir das leidende Wildschwein.

 

Hier die Nachkontrolle des Ortes.

 

Horrortreiben im Wald

 

Hier ist zu hören, wie Jagdhunde auf ihre Beute treffen. Die Jagdhunde sind nicht verantwortlich für ihr grausam anmutendes Tun, es sind die Menschen, die diese Tiere abrichten und missbrauchen.

 

Praktisch überall befahren Jagdfahrzeuge die Wege während einer Drückjagd. Auch in Naturschutzgebieten. In Wannen, wie hier zu sehen, werden die toten Tiere verfrachtet. Oft ist aber auch nur ein Gestell angehängt, wo geschockten Spaziergängern der Blick auf das blutige Hobby nicht erspart bleibt. © Brigitte Sommer

 

Die Treiber und Hunde hetzen das Wild auf die in Hochsitzen wartenden Jäger zu. An diesem schönen Samstag mit herrlichem Sonnenschein waren auch zahlreiche Spaziergänger mit Kindern unterwegs, die leicht in die Schusslinie hinein geraten hätten können.

 

Mit laufen Geräuschen wird versucht, das Wild aufzuscheuchen.

Umstrittener Einsatz von hochläufigen Jagdhunden

Bei Drückjagden fallen in den letzten Jahren immer wieder hochläufige Hunderassen wie Deutsch Drahthaar u.a. auf, die – obwohl als jagdrechtlich „brauchbar“ eingeordnet – eigentlich für diese Jagdart nicht geeignet sind. Selbst in Jägerkreisen sind diese Rassen mittlerweile umstritten. Sie jagen das Wild schnell und schließen sich immer wieder zu Rudeln zusammen, anstatt die Wildtiere – wie kurzbeinige Dackel es machen – nur langsam aus ihren Einständen vor die Schützen zu drücken.

Beim Einsatz der hochläufigen Hunde kommt es immer wieder zu nicht tierschutzkonformen Vorfällen, sei es mit Rehen oder Wildschweinen, Rindern oder Schafen oder während der Jagd selbst. Hochflüchtige Rehe oder Wildschweine können durch den Jäger kaum eindeutig „angesprochen“ werden. Das bedeutet, dass der Jäger nicht mit Sicherheit weiß, ob er z.B. auf eine Jungtiere führende Wildsau schießt und elternlose Frischlinge zurücklässt oder einen mittelalten Überläufer vor sich hat. Die Gefahr ist in diesem Maße nicht gegeben, wenn Wildtiere langsam  umschauend, Witterung durch Dackel lediglich aus dem Gelände gedrückt werden.

Wir dokumentieren hier den Einsatz von genau solchen Hunden.

 

Die Jagdhunde werden stundenlang durch die Gegend gekarrt. Foto: privat.

 

In Brandenburg wurde ein Jagdhund während einer Nachsuche nach einer Drückjagd in einem Wolfsterritorium vor kurzem von einem Wolf getötet. Es folgte darauf eine Tränendrüsenkampagne, die Ihresgleichen sucht. Während der Drückjagd am 26.10.24 in Hessen wurde ein Jagdhund im Territorium Butzbach von einem Wildschein verletzt. Das sorgte bei seinem Besitzer sogar noch für Erheiterung. Der Jagdhund wurde wieder „zusammen geflickt“ und gut ist es. Wäre der Jagdhund dort im Territorium dem ansässigen Wolf Butzi in die Quere gekommen und verletzt worden, ist es sehr sicher, dass das Thema groß emotional aufgemacht worden wäre. Was für eine Doppelmoral. Auf den Bildern, die wir wegen Copyright-Gründen nicht zeigen können, ist ein Jagdterrier mit diversen tiefen Wunden zu sehen, unter anderem auch an der Kehle. Hier weitere Infos zu gequälten Jagdhunden: https://www.peta.de/themen/jagdhund/

 

 

Abgekämpfte Jagdhunde.

Während der Jagd liefen auch noch jede Menge Spaziergänger durch das Territorium, weil keine Absperrbänder vorhanden waren. Spaziergänger brauchten aber keine Angst vor den Jagdhunden zu haben, die teilweise unkontrolliert frei herum liefen, denn diese sind durchgehend freundlich zu Menschen. Gefährlich war es allerdings in die Schusslinie der Jäger zu geraden. © Brigitte Sommer

 

So genannte hochläufige Jagdhunde sind selbst in Jägerkreisen umstritten. Foto: privat.

 

In solchen Anhängern verbringen die Jagdhunde Stunden. Alleine die Anfahrt aus der Schweiz ist für die Tiere anstrengend. © Brigitte Sommer

 

In solchen Boxen verbringen die Jagdhunde oft viele Stunden. Diese hier ist nicht klimatisiert. © Brigitte Sommer

 

Fahrzeuge aus der Schweiz. © Brigitte Sommer

 

Fahrzeuge mit Jagdhunden aus der Schweiz. © Brigitte Sommer

 

 

Immer mehr Frauen sind mit von der Partie bei Treib- und Drückjagden. © Brigitte Sommer

 

Die Vorsitzende Brigitte Sommer hat die Drückjagd im Taunus mit weiteren Aktiven dokumentiert. Unser Dank geht vor allem auch an die Aktiven von Wildtierschutz Deutschland e. V. Sektion Hessen. Bereits während der Jagd erhielten wir Drohungen von Jägern, die Bilder und Filme nicht zu veröffentlichen, doch Hunde haben keine Persönlichkeitsrechte und die Identität der Jäger ist auf den Fotos nicht zu erkennen. Somit ist eine Veröffentlichung absolut legal. Es ist natürlich klar, dass die Jägerschaft nicht möchte, dass die Bevölkerung von grausamen Praktiken bei solchen Jagden erfährt. © privat.

Ausgerechnet die Jäger überwachen jetzt den Wolfsbestand auch in Hessen

Das Wolfszentrum Hessen ist in die Verantwortlichkeit des Landesbetriebes HessenForst übergegangen, heißt es auf der Seite des Wolfszentrum Hessen.  Die Seite befände sich auf dem Stand vom 30.09.2024. Ausgenommen wären die Tabellen der Wolfsnachweise sowie die Tabelle der gemeldeten Nutztierschäden, welche von Seiten des HLNUG als Unterstützung für den Landesbetrieb HessenForst weitergeführt werden würden, bis dort ein eigener Webauftritt zur Verfügung stünde.

Kaum jemand erfuhr von dem Wechsel. Ein regelrechter Skandal ist es, dass bei Wölfen das Naturschutzrecht jetzt in die Hände der Jagdbehörden gelegt wird.  Die Verlagerung des Wolfszentrums aus dem Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) zu HessenForst sei nur die Spitze des Eisbergs, schreibt der BUND.  Tatsächlich griffen die Veränderungen der Zuständigkeiten viel tiefer. Der Minister habe offenbar ein Problem mit dem Naturschutz und verteile dessen gesetzliche Zuständigkeiten lieber auf andere Behörden. Damit verbunden ist zwangsläufig eine Schwächung des Naturschutzes, denn die neu zuständigen Verwaltungen verfügten nicht über das nötige fachkundige Personal.

Ärgerlich ist für den BUND  auch, dass die weitreichenden Änderungen im Landesnaturschutzbeirat am 17.04.24 nicht mitgeteilt wurden und nun scheibchenweise ans Licht kämen. Mitgeteilt wurde im Beirat nur, dass der Wolf ins Jagdrecht aufgenommen werden soll. Die geplante Verschiebung des Wolfszentrums zu HessenForst sei dort ebenso verschwiegen worden, wie die nun im Gesetzentwurf der Regierungsfraktionen enthaltene künftige Zuständigkeit der Oberen Jagdbehörde für den Abschuss so genannter „schadenstiftender Wölfe“ durch die Obere Jagdbehörde.

Künftig sollen sich alle Jagdpächter am Monitoring beteiligen. Schon in anderen Bundesländern, wie beispielsweise Niedersachsen, zeigt sich, dass es gerade grotesk ist, ausgerechnet die, die Wölfe abschießen wollen, die Macht über die Daten und Bestandsüberwachung erhalten. Für Niedersachsen gibt es eine Petition von uns: http://www.change.org/wolfsmonitoring

Auch die „Beweislastumkehr“ zur Entschädigung der Nutztierhalter bei Übergriffen durch den Wolf wird für noch mehr Streit sorgen. Bisher wurden Entschädigungen gezahlt, wenn durch eine genetische Probe der Wolf als Verursacher nachgewiesen wurde. Künftig soll aber auf den Nachweis des Wolfs verzichtet und schon bei Verdacht auf den Wolf entschädigt werden. Also wird es künftig noch mehr Falschmeldungen geben, die nicht einmal überprüft werden.

Wolfshassernetzwerk führt Behörde vor

Zu all diesen Verwerfungen versucht sich ein selbst ernanntes Infonetzwerk auch noch einen offiziellen Touch zu geben. Fakt ist, dass die Seiten-Betreiber weder einen offiziellen Auftrag haben, noch ein offizielles Labor mit dem Analysieren von Proben beauftragen. Selbst ernannte Rissbegutachter sollen dort wohl Zweitproben entnehmen und diese dann von einem Labor analysieren lassen, das überhaupt keine Referenzen und keinen offiziellen Auftrag für solche Analysen hat.  Vielleicht ist auch deswegen in der Vergangenheit dann in der Probe fälschlicherweise Wolfs-DNA  oder sogar Hybriden-DNA festgestellt worden. Diese Vorgehensweise hat auf jeden Fall einen Touch von Amtsanmaßung. Die Seite „Wolf-Monitor Infonetzwerk“ verfügt nicht einmal über ein eigentlich vorgeschriebenes Impressum. Wer hinter dieser ominösen Seite steht, weiß niemand. Ohne Impressum kann die Seite auch nicht für Inhalte belangt werden. Ob das der Grund ist, warum HessenForst noch nicht gegen diese Macher eingeschritten ist, wissen wir nicht.

Die Antwort vom Wolfszentrum  lautet folgendermaßen: Das Wolf-Monitor Infonetzwerk nimmt keine öffentlich-rechtlichen Aufgaben des Wolfsmonitoring oder -management in Hessen wahr. Das dort beschriebene Vorgehen ist explizit nicht Teil eines offiziellen Verfahrens für Wolfsmeldungen in Hessen. Sofern Verstöße gegen gesetzliche Vorschriften vorliegen, werden diese verfolgt.“

Tagtäglich wird auf dieser Plattform gegen Wölfe gehetzt und mit vermeintlichen Sichtungen Panik verbreitet. Viele Fotos scheinen jedoch von Jägern weiter gegeben zu werden, denn oft sind Tiere zu sehen, in deren Hintergrund sich Luder- und Kirrplätze befinden.
Die hessische Rissliste macht deutlich, wie viele Falschmeldungen hier gemacht werden. Dies kostet die Steuerzahler viel Geld für wenig Sinn. https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum/tabelle

 

 

Diesen Aufruf startete die FB-Anti-Wolf-Seite. Quelle: https://www.facebook.com/profile.php?id=100091644537281

 

All dieses Getöse in Hessen macht deutlich, dass es in keinster Weise um Natur- oder Tierschutz geht, sondern reinste Lobbygefälligkeiten.

 

Quellen:

https://wildbeimwild.com/deutschland-jagdhunde-reissen-15-schafe/

https://www.bund-hessen.de/pm/news/debatte-um-den-wolf-in-hessen-umweltminister-jung-verschaerft-den-konflikt/

https://landwirtschaft.hessen.de/presse/jagdminister-ingmar-jung-begruesst-die-aufnahme-des-wolfs-ins-jagdrecht

https://www.gruene-hessen.de/landtag/pressemitteilungen/wolf-ins-jagdrecht-ja-zustaendigkeitschaos-nein/

https://www.wildtierschutz-deutschland.de/faktencheck-zur-jagd/hobbyjagd

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/09/17/hessen-fake-news-kein-wolf-bei-ueber-der-haefte-der-rissmeldungen/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/08/14/absurde-wolfsverhetzung-in-hessen/

https://www.bz-berlin.de/brandenburg/wolf-toetet-jagdhund-brandenburg

https://www.hessen-forst.de/faq/waldpflege-und-waldbewirtschaftung#:~:text=F%C3%BCr%20uns%20gilt%3A%20%E2%80%9EWald%20vor,die%20Jagd%20%E2%80%93%20dauerhaft%20zu%20erreichen.

https://www.dbb-wolf.de/Wolfsvorkommen/territorien/karte-der-territorien

 

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung

Für Spenden ab 20 Euro gibt es ganz neu unseren exklusiven Wolfskalander für 2025. Wie das Bestellen funktioniert, ist hier ganz genau erklärthttps://wolfsschutz-deutschland.de/2024/09/24/unser-wolfskalender-2025-ist-da/

 

 

 

 

Absurde „Wolfsverhetzung“ in Hessen

In Hessen wurden im vergangenen Jahr gerade einmal 26 Wölfe nachgewiesen. Nutztierrisse werden so gut wie gar nicht von Wölfen verursacht, dennoch laufen Politik, Agrar- und Jagdlobby Sturm gegen Wölfe. Noch in diesem Jahr wird der Wolf sogar in Hessen ins Jagdrecht aufgenommen und die Jäger wollen auch gleich noch den Wolfsbestand überwachen. Eine Katastrophe für die hessische Natur. Lesen Sie hier dazu unseren Bericht.

Im vergangenen Jahr kam es zu 38 Übergriffen von Wölfen, bei denen zumindest ein Grundschutz erforderlich gewesen wäre. Dies war aber lediglich in 26 Fällen so. Bei zwei Dritteln hätte nach Angaben des Wolfszentrums keine Zahlung getätigt werden können.

Beispielfoto Wolf. © Brigitte Sommer

Grundschutz in Hessen bedeutet lediglich eine Zaunhöhe von 90 Zentimetern mit Spannung, aber noch nicht einmal diese ganz normalen Zäune, wie sie auch vor der Rückkehr der Wölfe üblich waren, kamen hier zum Einsatz. Von wolfsabweisenden Netzen in Höhe von 1,10 Metern ganz zu schweigen. Und in den meisten Fällen wurde nicht einmal ein Wolf nachgewiesen.

Ein informatives Interview der FNP mit vielen weiteren Aussagen von Annika Ploenes vom Hessischen Wolfszentrum ist hier nachzulesen: https://www.fnp.de/lokales/wetteraukreis/leben-mit-dem-wolf-93015125.html?fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTEAAR3fjcP8zG2U11GYsmCBcgJifgHQKCVfsjfmS_ccteFbDVPdwXnzYxyuM-Y_aem_AdM9erDNne–N6yAKOaJgCuH-LUUC1be0-XHcYd1aRA_NMVVAKAhQ4lUwEyxraCozpRNL8ODy5zNVne2CP-yh_ep

Wolfsschutz-Deutschland e. V. ist alarmiert: Wölfe werden im großen Stil heimlich beseitigt

Der bayerische und hessiche Spessart bilden das größte zusammenhängende Mischwaldgebiet in Deutschland. Die Wälder, Wiesen und Täler bieten auch einen idealen Lebensraum für Wölfe. Doch es wird ihnen hier nach dem Leben getrachtet. Noch vor einem Jahr fanden wir Indizien für die Anwesenheit von Wölfen. Wölfin Frigga, die sich hier eine Zeit lang aufhielt, ist inzwischen in die Rhön gezogen und sie hat sich dort mit einem Partner fest angesiedelt. Noch vor wenigen Jahren gingen wir von mindestens einem Rudel im hessischen Teil des Spessarts aus.

Seit längerer Zeit schon finden wir keine Nachweise mehr. Hinweise deuten darauf hin, dass Wölfe heimlich beseitigt werden. Dazu sollen unter anderem Kadaver ausgelegt worden sein, die die Tiere anlocken sollten. Risse würden nicht mehr gemeldet werden, man würde zu Methoden der Selbstjustiz greifen. Auch Gastjäger aus der Schweiz seien im Gebiet gesehen worden.

Auch vom Wolfspaar im Taunus (Butzi) fehlt seit März jede Spur. https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/11/12/hessen-wolf-butzi-hat-jetzt-eine-gefaehrtin/

 

Mit diesem Wanderweg für Kinder möchte man vom Tourismus profitieren. Gleichzeitig versuchen bestimmte Gruppen Angst vor Wölfen zu schüren.

Panikmache

Dieses Schild war in Pfaffenhausen vor einem neuen Wanderweg für Kinder angebracht. Inzwischen ist es entfernt. ©Brigitte Sommer

 

Dieses Schild war im April 24 in Flörsbachtal in der Nähe des Aussichtspunkts Widdehuh aufgestellt.

In Hessen leben kaum Wölfe, doch die Regierung will „regulieren“?

„Wir wollen die Trendwende und einen realistischen Umgang mit dem Wolf,“ so der hessische Landwirtschafts- und Umweltminister Ingmar Jung auf der Umweltministerkonferenz in Bad Dürkheim, die am 6. und 7. Juni stattfand. Es gehe nicht um eine Ausrottung des Wolfes. „Was wir anstreben, ist eine aktive Bestandsregulierung der Wolfspopulation. Wir in Hessen schöpfen alle Mittel aus, die uns als Land zur Verfügung stehen. Doch der Rechtsrahmen von Bund und EU ist zu eng, als dass die Länder die für ein verträgliches Miteinander von Wolf und Mensch nötigen Schritte umsetzen könnten. Es braucht dringend die Möglichkeit einer rechtssicheren Entnahme von Problemwölfen und eine Regulierung der Bestände auf ein Maß, das mit der gewachsenen Kulturlandschaft und der dafür auch naturschutzfachlich zwingend erforderlichen Weidetierhaltung verträglich ist. Dafür müssen jetzt auf Bundes- und EU-Ebene endlich die Rahmenbedingungen geändert werden,“ betonte Staatsminister Jung zum Start der UMK.“ Er hoffe, dort einen entscheidenden Schritt voranzukommen. Dabei ginge es um eine Herabstufung des Schutzstatus des Wolfes in der Berner Konvention und der FFH-Richtlinie.

Absurd, in Anbetracht dessen, dass in Hessen kaum Wölfe leben und ihnen auch so gut wie keine Risse vorzuwerfen sind.

 

In Hessen gibt es gerade mal, Stand 23, fünf bestätigte Wolfsterritorien. Für 2024/25 ist bislang kein einziges Territorium bestätigt. Quelle: http://www.dbb-wolf.de

Selbst Wolfsnachweise gibt es nur wenige: https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum

Überall Reste von Tierleichen auf den Kirr- und Luderplätzen. © Brigitte Sommer

 

Der Eindruck, der Spessart wäre noch immer ein dichtes Waldgebiet täuscht. Kaum zwanzig Meter fern der Wanderwege präsentiert sich ein ganz anderes Bild. Massiv frei gerodete Flächen werden als Kirr- oder Luderplatz genutzt. Zudem sind diese Flächen noch durch Schneisen miteinander verbunden.  © Brigitte Sommer

 

Rest eines Wildschweins nahe eines Luderplatzes. Im Bereich Jossgrund sollen absichtlich Kadaver ausgelegt worden sein, um Wölfe anzulocken, um sie dann illegal zu beseitigen. Risse würden nicht mehr gemeldet werden, heißt es. Stattdessen wolle man zur Selbstjustiz greifen. © Brigitte Sommer

 

Nutztierschäden seit Anfang des Jahres

An den unten stehenden Ausrissen aus der Liste der Nutztierschäden in Hessen ist erkennbar, dass die meisten toten Tiere nicht vom Wolf verursacht wurden. Auch lässt sich nicht leugnen, dass die allermeisten Tiere nicht geschützt gewesen waren.

Dazu kommen noch zirka 15.000 tote Schafe und Ziegen, die in Hessen laut Nabu jedes Jahr auf Weiden sterben und über die Tierseuchenkassen entsorgt werden.

 

Nur drei Fälle Wolf.

 

Von 15 gemeldeten Fällen wurde nur ein Mal Wolf bestätigt. Ein Mal sogar die Begutachtung abgebrochen, weil die Gutachter bedroht worden waren. https://www.hna.de/lokales/rotenburg-bebra/wolf-hessen-forst-prangert-provokationen-gegenueber-gutachtern-an-93209351.html

 

 

Auch hier wurde von zehn Fällen nur ein Mal Wolf bestätigt. Quelle der Ausrisse: https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum/tabelle

 

 

Blick auf Jossgrund im Februar im Spessart. © Brigitte Sommer

 

Zaundokumentation Wildgatter im Jossgrund

 

Bei solchen Wildgattern handelt es sich keinesfalls um Streichelzoos. Die Hirsche sind zum Schlachten bestimmt. Meist werden sie nur hinter Wilddraht, ohne Spannung und ohne Untergrabschutz gehalten. ©Brigitte Sommer

 

Zaundokumentation im Jossgrund/Pfaffenhausen Anfang März. Im vergangenen Jahr gab es hier einen Riss an einem Damwildgehege und der Zaun wurde daraufhin aufgerüstet. Es gab ein riesiges Trara um diesen Riss mit Abschussforderungen. Nun schauten wir mal nach, ob denn Spannung auf den wolfsabweisenden Litzen ist. Es ist am 3. März keine  Spannung vorhanden gewesen. Die Damhirsche sind also nicht geschützt, der Wildzaun kann so untergraben werden. Hintergrund auch hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/08/27/gewalteskalation-in-hessen-wutbauern-drehen-durch/?fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTAAAR1I6DJpqkgaRa6l7zSWAhmb3EXnVfTMPrIkTojl15jTqlPj4Nn9GuUE3Cg_aem_ASXRoKkAoqOBIu1zKpU2XaAxaCnHvq2rGsXgPuC25R0z3m1lHEM0Bq2rNoc0rQLHuUplfT2AgYlH6ri0_kGWU8gK

 

 

Weitere Fotonachweise: https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum/fotonachweise-2024

 

Zaundokumentation Schafe im hessischen Teil der Rhön

Aktuell gibt es im Bereich Gersfeld auf der hessischen Seite eine massive Kampagne von Bauern, Jägern und Lokalmedien gegen Wölfe. Dabei wird mit angeblichen Wolfssichtungen auch Angst vor Begegnungen mit Wölfen geschürt. Das Rudel Wildflecken ist völlig unauffällig. Nie gab es einen Vorfall mit Menschen. Auch Risse an Nutztieren sind an einer Hand abzuzählen.
Diese Schafe standen bei Gersfeld vor 10 Tagen völlig schutzlos auf der Weide. Keine Spannungslitze auf dem Wildzaun, kein Untergrabschutz und morsche Stützen. Das hier bislang nichts passiert ist, bestätigt die Unauffälligkeit des Rudels Wildflecken. Gewieftere Wölfe hätten hier längst die Gelegenheit genutzt. Dramatisch: Mit solch einer nachlässigen Haltung von Schafen werden Wölfe regelrecht auf Schafe konditioniert, weil die Schafe problemlos zu erbeuten sind. Ein Wolf kann nicht wissen, dass Schafe verboten und Rehe erlaubt sind. Wann endlich sind Halter bereit, Verantwortung für ihre Tiere zu übernehmen und diese zu schützen? Auch Hunde hält dieser Zaun nicht ab. Dieser Zaun steht auch sinnbildlich für die Ergebnisse der Nutztierrisse des HLNUG.

 

 

Bei Schachen sollte ein Riss stattgefunden haben. In der Liste gilt er als noch offen.

 

Kühe hinter nur einer Litze im hessischen Teil der Rhön.

 

Dieses Video kursiert gerade in Wolfshassergruppen und auf Wolfshasserseiten. Angeblich soll es in der Rhön bei Gersfeld aufgenommen worden sein. Wir haben dieses Video auch zugeschickt bekommen. Es wird in den Hassgruppen zur Zeit exorbitant gegen die Rhönwölfin Frigga und ihren Partner gehetzt. Das Wolfspaar wechselt zwischen Hessen und Bayern in der Rhön hin und her, gelistet ist es in Bayern. Dieses Video soll angeblich die mangelnde Scheu des Wolfs darstellen. Mit Sicherheit ist dies weder Frigga noch Griso, sondern es dürfte – falls der Ort stimmt – sich um ein Jungtier aus dem benachbarten Rudel Wildflecken handeln. Wölfe wachsen mit Landmaschinen auf, Menschen darin nehmen sie erst spät wahr. Dieser Wolf möchte einfach nur plattgefahrene oder aufgescheuchte Kleintiere als Fastfood mitnehmen, wie es Störche und Füchse auch machen, wenn sie hinter Landmaschinen her marschieren.

Positives Beispiel

Wie hier gut zu erkennen ist, funktionieren auch Lösungen mit Herdenschutzhunden in stark von Spaziergängern genutzten Gebieten. Diese Herdenschutzhunde bleiben völlig entspannt. Diese Weide bei Hanau im Grüngürtel des Rhein-Main-Gebietes wird auch umringt von einem wolfsabweisenden Netz. Nicht Wölfe, sondern sehr viele frei laufende Hunde stellten hier in der Vergangenheit immer wieder Probleme dar. Dank dieser Lösung nicht mehr. Doch auch Herdenschutzhunde können nicht verhindern, dass Schafe sterben, weil Spaziergänger sie mit Sachen füttern, die Schafe nicht fressen dürfen. Solche Fälle finden es allerdings kaum in die Presse. Hier eine Ausnahme aus Maintal https://vorsprung-online.de/mkk/maintal/349-maintal/251672-maintal-ungekl%C3%A4rte-todesursache-bei-elf-schafen.html?fbclid=IwY2xjawEpagtleHRuA2FlbQIxMQABHW50arVIGPTzeGdezu26QJmiBEGeQ9euwLEbLs4JflwDIQaMGgrUzyqCUg_aem_mfFpoeK-LTBMFLxBHel-cg

 

Teil zwei des Videos über Herdenschutzhunde in einer Schafherde bei Hanau im Grüngürtel des Rhein-Main-Gebietes. Gut zu erkennen ist es, dass die zwei Herdenschutzhunde zwar aufmerksam sind, aber auch sehr entspannt bleiben. Um die Weide ist auch ein wolfsabweisendes Netz. Nicht Wölfe stellten hier in der Vergangenheit Probleme dar, sondern frei laufende Hunde. Dank dieser Lösung nicht mehr. Dieses Streuobstwiesengebiet wird äußerst stark als Naherholungsgebiet genutzt und wie man es sieht und auch hören kann, klappt es hier.

 

Aufklärung tut Not

Am 13. Juli waren wir mit einem Standteam beim Tierheimsommerfest Alsfeld.

 

Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht Hessen

Der Hessische Landtag debattierte am Mittwoch, 15. Mai 2024, in erster Lesung mit Aussprache über den Gesetzentwurf für die Aufnahme des Wolfes in das Hessische Jagdgesetz. Der Gesetzentwurf wurde von der Fraktion der CDU und der Fraktion der SPD eingebracht und stand auf der Tagesordnung der 9. Plenarsitzung.

Am Donnerstag, 27. Juni 2024, fand im Hessischen Landtag eine mündliche Anhörung im Ausschuss für Landwirtschaft und Umwelt zur geplanten Aufnahme des Wolfes in das Hessische Jagdgesetz statt (Gesetz zur Änderung jagdrechtlicher Vorschriften, Drucksache 21/507). Uns liegen die Stellungnahmen der Anzuhörenden vor. BUND und Nabu sprachen sich dagegen aus. Nabu bezeichnete den CDU/SPD-Vorstoß sogar als Dämonisierung eines europaweit geschützten Tieres. Laut BUND führe eine Aufnahme ins Jagdrecht sogar zwangsläufig zu größerer Rechtsunsicherheit bei Abschussbescheiden.

Nach der Sommerpause wird der Gesetzesentwurf ab September in 2. und 3. Lesung durchgehen. Ein Skandal.

Ganz klar für die Aufnahme des Wolfs in Jagdrecht zeigte sich der Verband der Hessischen Waldbesitzer. Eine Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht sei nur ein erster Schritt. Gleichzeitig wirbt der Verband für eine Herabsetzung des Schutzstatus der Wölfe. Absurd, in Anbetracht dessen, dass Wölfe Waldschäden minimieren können, da sie Reh- und Hirschbestände tatsächlich regulieren können und damit Verbisse an Bäumen minimieren.

Eine Aufnahme ins Jagdrecht zieht zwar erst einmal eine ganzjährige Schonung, wie in Sachsen, nach sich. Doch anders sieht es auch, wenn der strenge Schutzstatus in der Berner Konvention zurück gesetzt werden würde. Dann wäre die Bahn frei für die Aufnahme der Wölfe in den Katalog des jagdbaren Wildes. Und darum geht es den Hobbyägern: Um ihre Trophäe.

Jäger übernehmen auch das Monitoring und Wolfszentrum

Der Hessische Landesjagdverband begrüßt die Aufnahme ins Jagdrecht und will gleich auch noch das Wolfsmonitoring übernehmen. Das Wolfszentrum ist bereits in die Hände von Hessen Forst übergegangen. Man wolle die Menschen im ländlichen Raum nicht alleine ihren Sorgen überlassen. Auch gäbe es keine Erkenntnisse darüber, dass es praktikable wolfssichere Umzäunungen gebe.

 

Viele Hobbyjäger bezichtigen Wölfe des Leerfressens der Wälder. Wer die Tiere des Waldes wirklich gefährdet, zeigt die aktuelle Jagdstrecke. https://landwirtschaft.hessen.de/sites/landwirtschaft.hessen.de/files/2023-08/streckenliste_2022-2023.pdf

 

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. beginnen uns langsam darüber zu wundern, dass diese ganz offensichtliche Lobbypolitik nicht mehr Menschen unangenehm aufstößt. Dass der Wolf in Deutschland und auch in Hessen, weder die Tierhaltung, noch Menschen gefährdet, ist jederzeit durch Fakten zu belegen. Gegen Wölfe wird ein Stellvertreterkrieg geführt, um von den wirklich drängenden Problemen unserer Zeit abzulenken. Dabei setzt eine Minderheit ihre Interessen gegen das Wohl der Mehrheit immer mehr durch. Die Folgen für Natur und Waldzerstörung werden uns alle treffen.

Das  Umweltministerium – mit dem Regierungswechsel in Hessen kein grünes mehr, sondern von der CDU geführt – hat die ursprünglich geplante weitere Ausweisung von Naturwäldern als Naturschutzgebiete bis auf Weiteres gestoppt. Ein entsprechender Erlass ist Anfang des Jahres an die Regierungspräsidien in Kassel und Darmstadt gegangen.

 

Wolfslosung, irgendwo in Hessen.

 

 

Quellen:

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/05/17/cducsu-machen-druck-auf-den-schutzstatus-des-wolfs/?fbclid=IwY2xjawEpaTRleHRuA2FlbQIxMQABHRbiQ9rBXzMkSSc28pVh8RrMui2ErcwqdxrMhpRxnqyJqTwXQJyteOEi1w_aem_kwq8krCCxRJ-CnE1Y239yw

https://www.fnp.de/lokales/wetteraukreis/leben-mit-dem-wolf-93015125.html?fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTEAAR0BPIwJwwE0h9YcFm8TOoXMGkmFnbngPU-Xy_gbHofwSawkwfy2Y0fiQKw_aem_AdO4BVkrdm5OzIP9R_YMw3wQZjNtG9l3VZIL2KIB9UCMPlM-CVI7EPYv3NDOG5Ax_wGY7sSCicljiH9Qe_PP5ai2

https://vorsprung-online.de/mkk/maintal/349-maintal/251672-maintal-ungekl%C3%A4rte-todesursache-bei-elf-schafen.html?fbclid=IwY2xjawEpagtleHRuA2FlbQIxMQABHW50arVIGPTzeGdezu26QJmiBEGeQ9euwLEbLs4JflwDIQaMGgrUzyqCUg_aem_mfFpoeK-LTBMFLxBHel-cg

https://landwirtschaft.hessen.de/presse/ingmar-jung-wir-wollen-eine-trendwende-beim-thema-wolf-erreichen

https://www.hna.de/lokales/rotenburg-bebra/ablaeufe-sollen-vereinfacht-werden-93074331.html

https://www.hessenschau.de/politik/neue-landesregierung-stoppt-ausweisung-von-naturschutzgebieten-in-waeldern-v1,wald-naturschutz-100.html?fbclid=IwY2xjawEqqTNleHRuA2FlbQIxMAABHV3rN2ZiQTkYxNYNq6yF2FKHTgq5T_UBvGg48xtcEPPWQv85k5EFF1GTuA_aem_e8KsoFzI-A5kzQlOWEDTGg

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