Neue Studie: Menschen sind gefährlich für Wölfe

Menschen erhöhen die Sterblichkeit von Wölfen um mehr als 30 Prozent. Dies zeigt eine neue Studie der Universität von Minnesota. Damit zeigt sich wieder einmal mehr, dass sich Wölfe vor uns fürchten müssen und nicht umgekehrt.

Das Team des Voyageur Wolf Projects der University of Minnesota erforschte, durch welche Einflüsse sich der Bestand eines Rudels über eine lange Zeit verändert sowie die Vermehrungsfähigkeit der Rudel in Bezug auf menschliche Eingriffe. Dabei stellten sie fest, dass die vom Menschen verursachte Sterblichkeit, wie Abschüsse, Wilderei und sonstige Störungen wie Straßen zu Instabilitäten in den Wolfsrudeln und zu kleineren Rudeln führen kann. Die Größe eines Wolfsrudels ist für fast alle Aspekte der Lebensgeschichte von Wölfen entscheidend, von der Jagd auf Beute, über die Aufzucht von Jungtieren, bis hin zur Erholung von Krankheiten.

Kleines Wolfsrudel ©Brigitte Sommer

Die Ergebnisse identifizieren den Menschen als eine wesentliche Ursache für die Sterblichkeit von Wölfen, die überwiegend in Nationalparks leben. „Wir fanden heraus, dass die Wahrscheinlichkeit, dass ein Rudel überlebt und sich fortpflanzt, mit zunehmender Zahl der vom Menschen verursachten Todesfälle abnimmt“, erklärte Kira Cassidy, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Yellowstone Nationalpark.

Obwohl sich die Studie auf Grauwölfe in den USA konzentriert, die in erster Linie innerhalb von Nationalparks und Schutzgebieten lebten, dokumentierten die Forschenden ein hohes Maß an durch den Menschen verursachter Sterblichkeit, von denen die meisten außerhalb der Grenzen von Schutzgebieten auftraten, denn sobald Wölfe die Schutzgebiete verlassen, werden sie oft abgeschossen.

Die vom Menschen verursachte Sterblichkeit mache dabei 36 % der mit einem Senderhalsband versehenen Wanderwölfen aus. Beim Tod eines Rudelführers waren die Auswirkungen noch deutlicher: die Chance, dass das Rudel bis zum Jahresende zusammenbleibt, sank um 73 % und die Reproduktion um 49 %. Dies zeigt, wie wichtig es ist, die Familienstrukturen von Wölfen zu erhalten.

Schlaglicht auch nach Europa

Die Studie wirft nach Ansicht von Wolfsschutz-Deutschland e. V. auch ein Schlaglicht auf den Umgang mit Wölfen in Deutschland, Österreich, Frankreich, Schweden und der Schweiz. Schießt man anhand Abschussverfügungen in Rudel hinein, zerstört das die wichtigen Familienstrukturen. Jungwölfe müssen von ihren Eltern erst Jagdtechniken erlernen. Können sie das nicht, weil die Eltern erschossen wurden, sind eher mehr als weniger Nutztierrisse die Folge. Bestes Bespiel dafür ist die Lage in Frankreich, wo jedes Jahr um die vierzig Wölfe zum „legalen“ Abschuss frei gegeben werden. Die Risse an Nutztieren werden aber nicht weniger, sondern mehr, weil unerfahrene Jungtiere eher zur leichten Beute auf dem Präsentierteller greifen. Auch in der Schweiz wird willkürlich in Rudel hineingeschossen. Oft stellt sich danach heraus, dass der „falsche“ Wolf abgeschossen worden war. Eine Tierrechtsorga stellt jetzt in einem Fall in der Schweiz Anzeige. Auch gegen den früheren Niedersächsischen Umweltminsiter Lies (SPD) wurden Anzeigen wegen Fehlabschüssen gestellt. In Schweden bringen alljährliche Lizenzjagden die Wölfe an den Rand des Aussterbens.

Auch die Schaffung wolfsfreier Zonen, wie sie von der Agrar- und Jagdlobby sowie der Politik und den Massenmedien immer wieder gefordert wird, würden die Wölfe hier in Gefahr bringen, erneut ausgerottet zu werden. Seit Anfang des Jahres 2023 wurden alleine sieben Wölfe Opfer des Straßenverkehrs hier in Deutschland. Die neusten Wolfsmonitoringzahlen des BfN belegten, dass die Zuwachsrate an Wölfen in Deutschland bereits jetzt nahezu stagniert. Dabei sind noch gar nicht alle Gebiete, die Wölfen als Zuhause dienen könnten, besetzt. Laut Fachleuten wäre in Deutschland Platz für mindestens 4.000 Wölfe. Dabei begrenzen die Beutegreifer ihren Bestand selbst, denn ansässige Rudel dulden keine fremden Wölfe in ihrem Revier. So fallen wandernde Jungtiere nicht nur dem Straßenverkehr zum Opfer, sie werden auch von anderen Wölfen getötet. Die Zahl der Nachkommen richtet sich nach der Zahl der Beutetiere. Dort wo Rudel dicht an dicht leben, bekommen die ansässigen Paare weniger Nachwuchs. Trotz all dieser Erkenntnisse, die es in Deutschland schon lange gibt, fordern Politiker und die Agrar und Jagdlobby sowie Massenmedien immer dreister, die Wölfe zu bejagen.

Wildtierbrücke in Thüringen ©Jürgen Götz

Diese Ergebnisse der USA-Studie verdeutlichen unserer Ansicht nach aber auch, dass am strengen Schutzstatus in der EU festgehalten werden sollte. Eine Begrenzung der durch den Menschen verursachten Sterblichkeit sei laut den Forschern nur möglich, wenn man sich um behördenübergreifende Ziele bemüht. So können in Gebieten mit höherem Wolfsvorkommen reduzierte Geschwindigkeitsbegrenzungen oder Querungshilfen für Straßen eingeführt werden und Strafen für Wilderei müssten viel strenger ausfallen, so die Forschenden in den USA.

Hier geht es zur Studie in englisch: https://www.psychologytoday.com/intl/blog/animal-emotions/202301/wolf-packs-suffer-when-humans-kill-their-leaders?fbclid=IwAR2r9eVBZZvRz7LE6HRSZWP5fBKxt2u33Z-v8V1NlL4YntAtdcMfivX1Fbw

Hier ein Link zur Facebookseite des Projektes: https://www.facebook.com/VoyageursWolfProject

7 Gedanken zu „Neue Studie: Menschen sind gefährlich für Wölfe

  1. Eine interessante These vorallem da Wölfe außerhalb der Nationalparks radikal bekämpften wurden.

    Weiterhin steht es im Gegensatz zur Vermehrung in Deutschland. Es stellt sich die Frage wer hat die Studie bezahlt und wer hat sie wo durchgeführt?

    1. Kann Ihnen da nur zustimmen.
      Der Headliner sagt schon alles aus.
      Dafür bedarf es doch keine Studie,denn das ist allgemein bekannt,ausser bei den Wolfshassern.
      Diese gilt nur als kleine Beruhigungspille…

      1. hat jemand empirisch daten,wie weit tiere…hier wölfe wandern u einen günstigen übergangzufinden.
        auf dem foto sieht man z.b. eindeuig keine einzäunung dieser asphaltschlange auf der die verrückten raser dahin jagen.
        1. bedarf es die komplette einzäunung aus tierschutzgründen und der verkehrssichrheit.
        2. macht bei einer tierbrücke ja gerade diese abzänung mächtig sinn.ohne wohl nicht so wie?
        3.aus diesen gründen undden der reintegrationsnotwendigkeit menschen seins in die natürliche ökologie,ist jetzt der zeitpunkt gekommen,diese hinreichend,also auch qantitativ und qualitativ auszugestalten.d.h. dise notwndigensachverhalte sind den
        ministerien des verkehrs u.des umwelt u.naturschutzes als zwingend notwendig ins haus zustelen.dabei sllten auch ander umwelt u.naturschutzorganisationen helfen
        ebnso wär die ideologische mär des poblemwolfes der wissenschaftlichen haltbarkeit wegen zu entlarven.auh bei den umwltverbänden. dazu bdarf es auch der klarstellung in allen medien. .lieber mehr wölfe als zu viele wildschweine.
        es bedarf grundsätzlich aber der tierbrücken übr verkehrswege u.warum nicht auch über zu breite flüsse..???

  2. besten dank für diese mitteilung.
    es wär gut wenn sich die wissenschaft und politik…auch
    in der brd nicht von den wolfsmöderlobbyisten instrumentalisieren liessen.

  3. Die Studie hätten sie sich sparen können, ich hätte ihnen die Resultate auch so erzählen können.

    „Können sie das nicht, weil die Eltern erschossen wurden, sind eher mehr als weniger Nutztierrisse die Folge.“
    Genau so ist es! Das kann man Wolfsgegnern aber so oft erzählen, wie man möchte, sie werden/wollen es nicht begreifen, da sie dann einen Grund haben, das gesamte Rudel auszurotten.

    Wenn mich ein Wolf gefragt hätte, ob er nach Deutschland zurückkommen sollte, hätte ich ihm abgeraten. Viel zu viel Verkehr, und unser Verkehrsminister Wissing möchte den noch steigern:-( Auch fehlt es überall an Wildwechselbrücken! Weiterhin laufen hier jede Menge Individuen herum, die zwar kein Hirn haben, dafür aber einen Jagdschein …

    1. Da kann ich Ihnen voll zustimmen, es braucht mindestens 40% Schutzgebiete, diese müssen vernetzt sein, in den Gebieten muss die Jagd und andere menschliche Eingriffe verboten werden….das wäre ein Schritt in Richtung mehr Biodiversität, Klimaschutz! Außerdem sollte die Landwirtschaft nur für die hiesige Bevölkerung Nahrungsmittel produzieren, dann hätte man genügend Naturflächen! Export verbieten.

  4. eine offensivere eu-wolfsschutz-schutzpolitik wäre sinnvoll zureichend.
    immer noch ist ein nützlichkeitsdenken weit verbreitet,das in nutzliche und schädliche tiere rudimentiert….bei der wölfe als gar nicht tragbare tiere gelten in freier wildbahn.
    der fuchs noch so gerade,aber bären erst recht nicht und luchse nur wenn sie keinen schaden anrichten,welchen auch immer..wölfe gelte aber als gefährliche schädlinge…..da braucht es mehr bildungstv.
    allerdings bei der derzeiign regierung müsste zuerst die problemwolfideologie
    entschärft werden und als konstruiert anerkannt werden.was für den gesamten eu-wolfsschutzschutz geltung tragen sollte.
    mythifizierungen sind untragbare kausalketten….
    u.ökolgiewidrige pseudomoralische aufnötigungen….der wahrheitsfindung entgegen gesetze sachverhalte.nebelkerzen.es gibt keine realen problemwölfe.das problem liegt im linearen denken.
    in sofern wäre das artenschutzabkommen auf seine zureichende eignung zu prüfen.unsachliche konstrucktionen sind wissenschaftlich nicht haltbar und
    schutzwidrig,nicht tragbar im recht.
    ganz von der gestaltung der übergänge von starkgenutzten
    zerschneidenden verkehrstrassen….die für alle wildtiere und auch den menschen behinderungen darstellen…die ökologisierung der landschaft sollte zum wohle aller
    notwendig priorität erhalten….hier eben die vernetzung der naturräume…
    wie weit läuft ein mensch bis zu einer überquerungsmöglichkeit….und in welchen abständen hat es wildtierquerungsmöglichkeiten……..???
    die jagdpachten an naturschutzgebieten,nationalparken,artenschutzgebieten,ffh-gebieten….mit öffentlichn geldern geförderten schutzgebieten,wäre schutzgerecht stringenter zu andhabn und erst ab 10km als zulässig zu betrachten,wenn überhaupt
    noch eine privatjagd zuläsig einkann in ziten des verstärkten artensterbens.
    ine grundsätzliche modifizierung der jagdrechte wäre zwingend notwendig zu vollziehen.jagdrechte können nicht gundsätzlich andere rchte ausserkraft setzen,schon gar nicht private jagdinteressensrechte….dies feudalherrenrecht sind als gültigkeiten kriminalstücke der brd justiz und der justizministerinnen.

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