Wolfsschutz Deutschland e. V. wünscht einen guten Rutsch und ein frohes neues Jahr 2019

Liebe Wolfsfreundinnen und Wolfsfreunde,

2018 geht nun dem Ende zu und auf uns warten neue Herausforderungen in 2019. Vielen herzlichen Dank an alle, die mit uns dafür kämpfen, dass der Wolf hier in Deutschland sein Zuhause behalten darf. Obwohl es sich manchmal so anfühlen mag, als hätten Lobbypolitiker und tendenziöse Medien Erfolg, befürworten noch immer fast 80 Prozent der Bürger die Rückkehr der Wölfe in ihre Heimat. Der Wolf steht noch immer EU-weit unter dem höchsten Schutzstatus und alle Versuche, Wölfe zu schießen sind bisher gescheitert. Auch Forderungen nach so genannten Wolfsfreien Zonen verstoßen gegen das EU-Recht. Dass noch immer nicht drauflos geballert werden darf, liegt bestimmt auch an einer stärker werdenden Bürgerlobby, die sich für Wölfe einsetzt und auch an einer noch starken EU, die schießwütige Politiker aus Italien und Deutschland abblitzen ließ.

Wir haben auch in diesem Jahr unzählige Fake-News aufgedeckt. Besondere Highlights darunter die Gärtnergeschichte aus Niedersachsen und der Kindergarten in Sachsen, dem man Anfütterung unterstellen muss. Nach wie vor beschützen wir das Rosenthaler Rudel vor Ort. Auch die Wölfin Gloria in NRW zählt zu den besonders gefährdeten Wölfen. Neben unzähligen Zaunkontrollen, die ergeben haben, dass meistens so gut wie gar kein Schutz vorhanden gewesen war, sind aktive Mitglieder direkt vor Ort auf Wolfsschutzpatrouillen. In bestimmten Regionen konnten wir erreichen, dass keine neuen Fälle von illegalen Wolfsabschüssen bekannt wurden. Daneben hatten wir hohe Belohnungen für Hinweise zur Ergreifung von Tätern ausgesetzt.

Wegen der Tötung der Mischlingswelpen in Thüringen hatten wir Anzeige gegen die Ministerin Siegesmund (Grüne) erstellt. Das Verfahren wurde nicht eingestellt, sondern läuft noch. Heute endet die Abschusserlaubnis. Die vielen Anzeigen gegen die Ministerin haben wohl bewirkt, dass eine Erlaubnis nicht verlängert wird. Ein Welpe lebt noch bei seiner Mutter in Ohrdruf. Drei wurden erschossen, zwei sind abgewandert. Dabei sind die getöteten Tiere wohl auch noch besonders grausam ums Leben gekommen. Ein Trapper aus den USA soll extra dafür eingeflogen worden sein. Die Welpen sollen in Schlingfallen gefangen worden sein und danach erschossen worden sein, obwohl sie einen Platz im Alternativen Bärenpark erhalten hätten. Der Grund für diese Aktion spiegelt Gedankengut aus der Nazizeit. Man müsse die Reinerhaltung des Erbgutes des „Deutschen Wolfs“ sicherstellen. Man täte den Welpen praktisch ein Gefallen, wenn man sie vom Leben befreie. Währenddessen hat man in Italien Erfahrungen damit gemacht, Mischlingswelpen zu sterilisieren und wieder in die Natur zu entlassen. Wir haben die Grüne Umweltministerin in mehreren offenen Briefen darüber informiert. Dennoch gab sie den Schießbefehl.

Ein weiteres Thema in diesem Jahr: nicht nur die Bauernlobby, Schäfer sowie Jäger riefen zu „einer Versachlichung“ der Diskussion auf. Auch große Umweltverbände, die auch in diesem Jahr keine gute Figur machten, wollen „Versachlichen“. Wir sind der Meinung, dass wir ganz im Gegenteil, „Emotionalisieren“ müssen. Eine Versachlichung dient dazu Mitlebewesen zu entpersonifizieren. Indem man Mitlebewesen zur Sache degradiert, ist es möglich mit ihnen anzustellen, was immer man mag. Wer gibt uns Menschen dieses Recht? Wir nehmen es uns, weil wir es können? Aber ist dies richtig?

Besonders bewegt in diesem Jahr hat mich der Film „Citizen Animal“ von Oliver Kyr, der in vielen Ländern hohe Auszeichnungen erhalten hat. Darin wird auch die berühmte Verhaltensforscherin Jane Goodall interviewt. Sie erinnert sich, dass Forscher früher nicht laut aussprechen durften, dass Tiere ähnlich sind wie wir. Dass sie Gefühle haben und Leid und Schmerz empfinden, genauso wie wir. Wir Menschen haben das sechste große Massensterben ausgelöst. Unsere Generation ist die Letzte, die dem noch entgegenwirken kann. Es ist kein Widerspruch unseren Verstand dazu zu benutzen, mit Herz und Empathie für Mitlebewesen zu empfinden und zu handeln. Es ist unsere Pflicht. Denn wenn wir Menschen unser egoistisches und psychopathisches Verhalten nicht ändern, und lernen, dass wir unseren Lebensraum teilen müssen, sägen wir uns unseren eigenen Ast ab. Aus Logik müssen wir emotionaler werden.

Wir Menschen nehmen uns heraus, Mitlebewesen nach ihrem Nutzen zu beurteilen. Alles, was keinen direkten Nutzen bringt, darf niedergemetzelt werden. Wie würde wohl die Nutzensbilanz von uns Menschen aussehen? Was wäre, wenn uns weitaus überlegene Aliens die Erde zu ihrem Forschungsgebiet auswählen würden? Wie würden wir uns fühlen, wenn uns überlegene Lebewesen sich genau die Rechte herausnehmen würden, die wir beanspruchen? Wie würde sich Herr Meier fühlen, wenn seine Frau erschossen werden würde, weil sie die falschen Gene hat? Und schon sind wir wieder in der gruseligsten Zeit Deutschlands. Wie würde sich Frau Müller fühlen, wenn ihr ihre Kinder weggenommen werden würden und man Experimente mit ihnen anstellt? Wie Frau Schmidt, wenn man sie aus ihrer Wohnung und aus ihrem Garten wirft.

Eine ungeheuerliche Vorstellung? Doch das ist genau das, was wir mit unseren Mitlebewesen machen. Um dies zu erkennen, müssen Debatten nicht versachlicht, sondern emotionalisiert werden. Deshalb geben wir auch Wölfen in unseren Artikeln Namen und nennen sie nicht unter der Kenn-Nummer. Deshalb kämpfen wir um jedes Wolfsleben, nicht weil wir romantische Spinner sind, sondern weil wir Realisten sind. Dass Wölfe sogar rückgängig machen können, was wir Menschen verbockt haben, zeigt diese Reportage von ARTE über die Wölfe im Yellowstone Nationalpark. Der Trailer dazu ist inzwischen ein Evergreen. Viele kennen jedoch die Langversion noch nicht.

https://www.arte.tv/de/videos/078147-000-A/yellowstone-das-geheimnis-der-woelfe/?fbclid=IwAR076-MhzQcOP-Jbzlnz5EHFvEdLqmgkAcxBIVoCSOJWvKpOoBpYs-fljig

Ich wünsche allen einen guten Rutsch und einen schönen und ruhigen Start in das Jahr 2019. Vielleicht besinnt sich der ein oder die andere ja drauf, in diesem Jahr lieber zu spenden, statt zu böllern. Denn was uns Menschen eine kurze Freude bereitet, bedeutet für viele Tiere Schrecken und sogar Tod.

 

Brigitte Sommer

Vorsitzende Wolfsschutz Deutschland e. V.

www.wolfsschutz-deutschland.de

Veranstaltungstipp: Citizen Animal ist auf Deutschlandpremiere

Liebe Wolfsfreundinnen und Wolfsfreunde,

zusammen mit fünf weiteren Vereinsmitgliedern waren wir am Freitag bei der Weltpremiere des Dokufilms Citizen Animal mit Oliver Kyr im Kino in der Naxoshalle in Frankfurt. Die Weltpremiere war sehr gut besucht.

Veranstaltungstipp: Citizen Animal ist auf Deutschlandpremiere
Auch einige Mitglieder von Wolfsschutz-Deutschland haben sich die Weltpremiere des Films in Frankfurt am Main angesehen.

Der Filmemacher Oliver Kyr hat seinen gut bezahlten Job in der Werbebranche in Deutschland hingeworfen und seine Wohnung gekündigt. Für sein Filmprojekt fuhr er mit seiner Familien mit einem Wohnmobil quer durch die Welt um mit Menschen zu sprechen, die sich für die Rechte von Tieren einsetzen. Oliver war zusammen mit seiner Frau Tatjana und seiner Tochter Bonnie vor genau einem Jahr auch bei uns. Damals gab es unseren Verein noch nicht. Oliver hatte Interesse daran zu erfahren, was meine Motivation war meine ganze Energie in eine Petition zu stecken, nur um einem einzigen Wolf das Leben zu retten.

Veranstaltungstipp: Citizen Animal ist auf Deutschlandpremiere
Ein Foto mit Oliver Kyr und Brigitte Sommer, das während des Interview entstand, das Brigitte Sommer dem Filmemacher gab. In dem Interview ging es um den Wolf Pumpak, für den Brigitte Sommer eine Petition gestartet hatte, die mittlerweile über 130 000 Unterschriften zählt. Mit auf dem Bild auch Anori Pura Gioia, Tschechoslowakischer Wolfshund und „Wolfsbotschafter“ unseres Vereins.

Nur ein Tier?

Dies ist auch eine der Kernthemen in der Dokumentation. Warum nehmen wir uns Menschen automatisch das Recht heraus mit unseren Mitgeschöpfen so umzugehen, wie es uns beliebt? Jedes Wesen möchte leben. Oliver ist mit seinem Film ein beeindruckendes Werk gelungen, das ohne erhobenen Zeigefinger und drastischen Darstellungen in Schlachthöfen sowie Massen an schrecklichen Bildern auskommt. Vielmehr treffen Bilder und Interviews die Zuschauer direkt ins Herz.  Zu Wort kommen im Film auch Paul Watson von der Organisation Sea Shepherd und die Forscherin Jane Goodall sowie ein Bürgermeister aus Spanien, der Tieren dort Bürgerrechte eingeräumt hat. Denken sie jetzt: „Bürgerrecht für Tiere? Was soll denn das?“

Veranstaltungstipp: Citizen Animal ist auf Deutschlandpremiere
Brigitte Sommer übergibt Oliver Kyr den Infoflyer unseres Vereins Wolfsschutz-Deutschland.

Schauen Sie sich den Film an. Sie werden sich mit neuen (An)Sichten bereichert fühlen und zudem auch neue Kontakte knüpfen können. Wir freuen uns besonders, dass wir auf der Premiere Kay Metzroth (auf dem Foto unten Erster von links) , kennen gelernt haben. Er möchte demnächst mit seiner Stiftung Life for Nature Aktionen für den Wolf in Deutschland machen.

Veranstaltungstipp: Citizen Animal ist auf Deutschlandpremiere
Brigitte Sommer mit einigen Protagonisten, die in dem Film zu Wort kommen, zusammen mit Regisseur Oliver Kyr (Zweiter von rechts).

 

Der Film wird in Deutschland in zahlreichen weiteren Kinos gezeigt. Hier sind die Termine.

 

http://citizenanimal.de/?page_id=504

 

Herzliche Grüße

 

Brigitte Sommer

Vorsitzende Wolfsschutz Deutschland, Verein in Gründung

www.wolfsschutz-deutschland.de

 

 

Weltpremiere des Films „Citizen Animal“ am 6. April in Frankfurt

Frankfurt.  Weltpremiere des Films „Citizen Animal“ am 6. April in Frankfurt: Der Film „Citizen Animal“ von Regisseur Oliver Kyr feiert am Freitag, den 6. April, Weltpremiere in Frankfurt am Main. Gezeigt wird er anlässlich des 11. Lichter Filmfestivals Frankfurt International im Kino in der Naxoshalle. Als Special Guest tritt Mona Mur auf, die ihre Lieder aus dem Film präsentiert. Beginn ist um 18 Uhr, Karten gibt es an der Abendkasse.

Nur ein Tier?

 

Oliver Kyr, der zusammen mit seiner Familie um die Welt gereist ist, um mit Menschen zu sprechen, die sich für Tierrechte einsetzen, ist am 6. April auch bei der Weltpremiere in Frankfurt dabei. Im Film kommen Jane Goodall, Paul Watson von Sea Shepherd und viele weitere zu Wort. Auch in Hessen war Oliver mit seiner Familie. Er machte ein Interview mit unserer ersten Vorsitzenden Brigitte Sommer zum Fall Pumpak (www.change.org/pumpak) . Gefragt wurde nach der  Motivation, eine Petition für einen einzelnen Wolf zu eröffnen, die heute fast 130.000 Unterzeichner hat. In der Zwischenzeit wurde aus dem privaten Engagement einiger Querdenker ein Verein, nämlich Wolfsschutz Deutschland Verein in Gründung.

Hier der Trailer zum Film. Einfach auf das Standbild klicken und der Film beginnt.