Strafanzeige wegen Tierquälerei: Schafe auf Deichen erleiden Qualen
Jeder Urlauber kennt das. Den ganzen Tag in der Sonne am Strand liegen ist nicht gesund und es führt neben Sonnenbränden auch zu Überhitzung. Während sich Menschen eigenverantwortlich in den Schatten zurückziehen können, haben Schafe an den Küsten diese Wahl nicht. Sie sind monatelang der prallen Sonne ausgesetzt, weil es dort keinen oder kaum Schatten gibt. Laut Tierschutzrichtlinie müssen Halter ihre Tiere nicht nur vor Witterungseinflüssen, sondern auch vor Wolfsangriffen schützen. Wolfsschutz-Deutschland e. V. stellt Strafanzeige wegen Vorfällen in Moorriem.
Dabei wurden in Niedersachsen die Tierschutzrichtlinien bearbeitet. Halter müssen ihre Tier auch vor Witterungseinflüssen schützen und mindestens ein Mal am Tag nach ihnen schauen. https://wolfsschutz-deutschland.de/wp-content/uploads/2024/02/20230920_Tierschutzleitlinie_fuer_die_Schafhaltung_2023.pdf
Auch sind Halter in Niedersachsen dazu verpflichtet, ihre Schafe vor Wolfsangriffen zu schützen.
Eine Tierhalter aus Bayern wurde dafür verurteilt, dass er seine Schafe ohne Sonnenschutz auf der Weide gelassen hatte. In Norddeutschland an den Küsten brauchte sich bislang niemand Sorgen deswegen zu machen. Warum eigentlich?
Herausforderungen der Weidetierhaltung ohne Sonnenschutz


Provokation von Rissen
Die NWZ machte am 19. Mai groß in einem Artikel auf, dass in Moorriem in der Wesermarsch mehrfach Schafe gerissen worden und die Schäfer deshalb in Sorge wären. Schaut man sich das Aufmacherbild der Zeitung an, wird es klar, warum hier mehrfach gerissen werden konnte. Wie fast überall an Küsten oder vor den Küsten von Schleswig-Holstein und Niedersachsen wurde hier wohl nur eine Litze in Höhe von zirka 30 Zentimetern verwendet. Sie soll die Schafe daran hindern, in die Entwässerungsgräben zu fallen Allerdings bieten solche Zäunchen überhaupt keinen Schutz gegen Hunde oder Beutegreifer und auch nicht gegen Diebstahl.
Wer solche Zäune im Einsatz hat, muss also mit Rissen oder Diebstahl rechnen und hat kaum einen Grund, sich zu wundern oder besorgt zu sein. Wirklich besorgte Halter hätten hier doch wohl nach dem ersten Riss aufgerüstet.

Kein Schadensersatz vom Land
Einem dort betroffenen Schafhalter ist währenddessen ein Schaden passiert, auf dem er wohl sitzen bleibt. Wie ein Wolfsberater der NRZ erklärte, habe der Mann, der in Moorriem eine Herde von etwa 30 bis 40 Tieren halte, keinen Anspruch auf eine Billigkeitsleistung. Das Land Niedersachsen zahlt von Wolfsrissen betroffenen Haltern einen Schadensersatz, wenn ihre Nutztiere richtlinienkonform eingezäunt untergebracht sind. Dies sei in diesem speziellen Fall jedoch nicht gegeben.
Diese Schafe können Schatten aufsuchen


Es kann doch nicht sein, dass Schafe den Preis ihres Wohlbefindens und ihrer Gesundheit für die Deichpflege bezahlen.
Strafanzeige gegen Halter
Wolfsschutz-Deutschland e. V. stellt Strafanzeige gegen den Halter in Moorriem, da die Schafe auf der Weide keine Schattenplätze aufsuchen können und er seine Tiere nicht vor Angriffen geschützt hatte. In Niedersachsen gibt es einen Präzedenzfall dazu. Ein Hobbyhalter aus dem Landkreis Lüchow-Dannenberg wollte seine Tiere trotz Anmahnungen partout nicht schützen und der Fall landete vor Gericht. Gegen eine Zahlung von 600 Euro wurde das Verfahren auf Empfehlung des Gerichts zwar schließlich eingestellt, aber eine Einstellung gemäß § 153a StPO ist kein Freispruch. Dieses Beispiel macht deutlich, dass vielen Haltern gar nicht bis wenig tatsächlich am Wohl ihrer Tiere gelegen ist. Die anvertrauten Tiere konnten nicht auf die Fürsorge ihres Besitzers hoffen, sondern sie wurden einer Gefahr ganz bewusst ausgesetzt. Dabei hätten wolfsabweisende Zäune, die zudem noch gefördert werden, dafür sorgen können, dass die Schafe heute noch am Leben sein könnten. Vor dem Schlachter bewahren allerdings auch solche Zäune Schafe und Lämmer nicht.
Quellen:
https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/03/16/rissprovokation-schaefer-muss-strafe-zahlen/
https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/03/16/rissprovokation-schaefer-muss-strafe-zahlen/
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