Pferd tot: Polizei ermittelt in Oberhausen gegen Hobbyjäger

Von 2021 bis 2023 töteten Jäger in Deutschland mindestens 17 Pferde. Auch in diesem Jahr gibt es bereits wieder einen tragischen Fall. Damit sind Hobbyjäger für Pferde ähnlich gefährlich wie Hunde oder Wölfe. Doch warum schweigen hier Medien und Pferdebesitzer? Lesen Sie hier unseren neuen Artikel.

Die Haflingerstute Edda musste am 1. Februar 2024 wegen eines Hobbyjägers, der auf Wildschweinjagd war, unerträgliche Qualen erleiden. So beschreibt es eine Userin auf Facebook. Der Jäger habe die Stute, die in einem Offenstall bei Oberhausen untergebracht war, am späten Abend aus fünfzig bis sechzig Metern auf die wehrlose Stute angelegt und ihr den Unterkiefer weg geschossen.

 

Beispielfoto Pferd. © Pixabay.

„Er befand sich auf freiem Feld und hat auf das Gelände des Offenstalls geschossen, wo Edda lebte, “ schreibt Dana E. auf Facebook. „Als er Edda traf, hört man sie schreien vor Schmerz.“ Die Userin fragt sich zurecht schockiert, wie man eine Haflingerstute mit einem Wildschein verwechseln kann. Bis zum Eintreffen eines Tierarztes, der nichts mehr für die Stute tun konnte, als sie zu erlösen, hätte Edda unsägliche Qualen erleiden müssen. Dabei hätten auch Menschen vor Ort sein und getroffen werden können, klagt Dana E. weiter an.

Die Polizei in Oberhausen bestätigte uns, dass in einem Fall tatsächlich ermittelt werden würde.

Offizielle Statistiken gibt es nicht zu Fehlschüssen von Jägern auf Haustiere. Zahlen sind bei peta und auf der Homepage „Abschaffung der Jagd“ aufgeführt. Da dort nur Fälle gelistet sind, die ihren Weg in die Presse gefunden haben, gibt es wahrscheinlich noch eine viel höhere Dunkelziffer. Edda ist nun das 18. Pferd in drei Jahren, das sterben musste, weil Hobbyjäger anscheinend einfach drauf los schießen dürfen, ohne ernsthafte Konsequenzen zu befürchten. In ganz seltenen Fällen wird einmal eine moderate Geldstrafe verhängt. Eine Waffenbesitzkarte wurde wohl noch nie eingezogen. Auffällig ist es auch, dass sich im Umfeld der Pferdebesitzer kaum öffentliche Empörung zeigt, ganz anders also als bei Verdachtsfällen bei Wolfsangriffen auf Pferde.

Ripper noch gefährlicher für Pferde

Wir berichteten auch bereits über das seltsame Phänomen bei Angriffen von Rippern auf Pferde. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/01/14/angriffe-auf-pferde-280-irren-rippertaten-stehen-nur-16-wolfsangriffe-gegenueber-abschussforderungen-von-pferdehaltern-unverhaeltnismaessig/

Pferde können gegen Wölfe geschützt werden, nicht aber gegen Hobbyjäger

In der Statistik 2022 gab es 30 Angriffe von Wölfen auf Pferde. Schäden_Prävention_Kompensation_DE2022_20230728

In einer Studie zu Wolfsangriffen auf Pferde wiesen Forscher auch darauf hin, dass die Wölfe keine erwachsenen Pferde auf Weiden mit vielen Wildtieren in der Nähe angriffen und die Pferde offenbar nicht mit sichtbaren Anzeichen von vermindertem Wohlergehen oder Panik auf die Anwesenheit von Wölfen reagierten. Die Studienergebnisse deuten vielmehr darauf hin, dass Wölfe möglicherweise lieber Jagd auf leicht jagdbare Wildtiere rund um Pferdeweiden machen und dass mitteleuropäische Pferde sich offenbar an die Anwesenheit nicht jagender Wölfe gewöhnen.

Weiter heißt es: „Abschließend muss auch darauf hingewiesen werden, dass, obwohl in Deutschland seit 2016 Wolfsangriffe auf Pferde gemeldet und diskutiert werden, nur wenige Pferdebesitzer ihre Haltungs- und Managementstrategien geändert oder entsprechende Schutzmaßnahmen eingeführt haben. Um Wolfsangriffe auf Pferde zu verhindern, kann es ratsam sein, Wolfabwehrzäune zu installieren. Darüber hinaus sollten fohlende Stuten, Fohlen und kleine Ponys durch die Anwesenheit von Menschen geschützt werden, beispielsweise indem sie für die Nacht auf Weiden mit Wolfsabwehrzäunen in der Nähe menschlicher Behausungen gebracht werden. Schließlich könnten Pferdebesitzer die Ausbildung von Wachhunden in Betracht ziehen, von denen häufig berichtet wurde, dass sie für viele Arten, darunter auch Pferde, beim Schutz vor Raubtieren sehr hilfreich sind.“ Auch das Einstallen über Nacht ist hilfreich. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/05/06/nachtruhe-im-stall-ist-gut-fuer-pferde/

Auch Wildtiere sterben durch Inkompetenz der Jäger unter Qualen

Doch nicht nur Haustiere müssen unter Inkompetenz von Jägern leiden. Auch viele Wildtiere verenden qualvoll. Peter Carstens schreibt in GEO:

„Jeder Schuss ein Treffer“? Weit gefehlt: In unseren Wäldern sterben zahllose Tiere, weil sie von Jägern nicht richtig getroffen wurden.

Wer Wild isst, glaubt oft den Tierschutz auf seiner Seite: Ein Leben in Freiheit und dann „peng!“ und Schluss. Ist doch sehr viel besser als das Elend in den Mastställen und Schlachthöfen. Das stimmt zwar. Aber nur bis zu dem Moment, da das Projektil den Lauf verlässt: Der Todeskampf des getroffenen Tieres dauert oft Stunden….Der Slogan der klimabewegten Waldschützer: „Wald vor Wild“. Eine Formel, die Tierschutzprobleme ausblendet…Alle acht Sekunden stirbt irgendwo in Deutschland ein Tier durch ein Projektil. Mal schneller, mal langsamer.“

Wir bewegen uns hier in Bereichen, die Wölfe niemals erreichen können. Eigentlich müssten die Deutschen das Märchen Rotkäppchen umschreiben und den Wolf durch einen Hobbyjäger ersetzten. Dies käme wohl der Realität näher. Inzwischen haben 435 930 Menschen einen Jagdschein. Dies ist ein Plus von 36 Prozent innerhalb von drei Jahrzehnten. Die meisten Jäger kommen aus NRW.

Quellen:

https://www.abschaffung-der-jagd.de/haustiere/

https://www.geo.de/natur/nachhaltigkeit/23531-rtkl-jagd-unterschaetztes-tierschutzproblem-zehntausende-rehe-verenden?fbclid=IwAR13hRfGeOdVPacxpI4KqZA7I-DPqWZqBiFA–rY_IJO_JcPrBcUFuo8XLE

https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0289767

 

Wir freuen uns über Unterstützung

Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte und Anwälte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch unsere finanziellen Möglichkeiten begrenzt.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe und wir widersprachen unerschrocken Politkern ebenso wie anderen Verbänden und wir lassen uns durch Drohungen nicht einschüchtern. Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Berliner Sparkasse

IBAN DE79 1005 0000 0190 7118 84

BIC BELADEBEXXX

Auch Paypal ist möglich: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

 

Angriffe auf Pferde: 280 irren Rippertaten stehen nur 16 Wolfsangriffe gegenüber – Abschussforderungen von Pferdehaltern unverhältnismäßig

Spätestens, wenn ein Pferd verletzt wurde, ist dies auch für die Polizei keine Bagatelle mehr, betont Dr. Helga Ihm, Kriminalpsychologin beim Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz. Denn das Potenzial von Menschen, die Tiere quälten, ist bedeutsam für mögliche spätere Delikte, bei denen gewalttätige Verhaltensmuster auch gegen Menschen umgesetzt werden.“ Wir haben uns mal die Statistik angeschaut. Statistiken zeigen, dass Menschen als Haupttäter für Gewalt an Pferden verantwortlich sind. Sind also Krokodilstränen von Haltern sowie Forderungen nach Abschuss von Wölfen nach wirklich extrem seltenen Angriffen berechtigt? Wolfsschutz-Deutschland e. V. sagt: „Nein!“

Beispielbild Pferd ©Brigitte Sommer

In den Jahren 2015-2016 gab es 280 registrierte Fälle von sogen. „Pferderippern“.  Bereits in den Jahren zuvor, von 2014 bis August 2016, wurden 210 Fälle polizeilich erfasst. Diese Zahlen beinhalten Angriffe auf Weidepferde und im Stall eingestellte Tiere. Rechnet man die nicht angezeigten Taten hinzu, dürfte diese Zahl noch höher sein. Tendenz steigend. Nicht erfasst hierbei sind die Tätlichkeiten, welche Pferden/ Ponys im Reitsport, im Zirkus und sonstigen Freizeitaktivitäten zugefügt wurden, wie unten beschrieben.
Für 2018-2019 liegen leider keine verlässlichen Daten vor, da diese Straftaten nicht gesondert, sondern lediglich als „Umwelt-Tierschutz-Delikte“ pauschal erfasst werden. Schätzungsweise und nach Berichten in den Medien dürfte sich die Zahl der –dokumentierten „Pferderipper“-Fälle- ebenfalls auf 280 und mehr belaufen. Laut offizieller Statistik stehen dem 16 Angriffe von Wölfen gegenüber, wobei nicht in allen Fällen zu 100% eine Wolfsbeteiligung nachgewiesen werden konnte. Hierbei muss erwähnt werden, dass es sich meist um ungenügend, teils sogar gänzlich ungeschützte Tiere gehandelt hat.

Bei Misshandlungen und sogar Tötungen durch Menschen sind zwei Hauptmerkmale auffällig: ein hohes Maß an krimineller Energie und eine Bereitschaft zu massiver, oft sexuell motivierter Gewalt. Überwiegend sind
es männliche Täter, deren Gewaltbereitschaft sich auch in Folge gegen Menschen,  oft Frauen, wenden können.

In 40% aller kriminalistisch registrierten Fälle waren es sexuell motivierte Gewalttäter, die besonders den Genitalbereich des Pferdes verletzten.  Dann gibt es die zoophilen Täter, welche Sodomie ausübten, ebenso die kriminaltechnisch als „JÄGER“ aufgeführten Täter, die im Besitz einer Waffe sind, aus Distanz töten und eine Trophäe mitnehmen. So wie es auch Gang und Gebe bei Hobbyjägern nach Wildtierabschüssen ist.

Beispielbild Pferd © Brigitte Sommer

Darüber hinaus gibt es die Fetischsammler, die den Tieren ein Körperteil, oft den Schweif oder Ohren abschneiden. Den Grausamkeiten sind keine Grenzen gesetzt. Der spezifisierte „klassische Gewalttäter“ lebt negative Emotionen aus wie Wut oder Rache, die er/ oder auch sie, -noch nicht- an Menschen auslebt.

Nicht verschwiegen werden darf auch die subtile Gewalt, die in Form  von tierwidriger Dressur im Zirkus, im Reitsport (z.B. scharfe Sporen, massiver Einsatz von Gerte, Rollkur u.v.A.) angewandt wird. Das traurige Bild eines mit dem Pony in der Fußgängerzone bettelnden Zirkusmenschen dürfte bekannt sein. Diese Tiere stehen oft im Winter stundenlang mitten im Einkaufstrubel, sind Lärm und Abgasen ausgesetzt.  Sie haben kein Wasser, sind an einem Seil gehalten, ohne einen Platz zum Ausruhen bzw. eine weiche Unterlage. Sie stehen den ganzen Tag in der Kälte am Asphalt. Auch das ist eine Gewaltanwendung, die leider kriminaltechnisch nicht erfasst wird.

Ein vierfacher Frauenmörder in Duisburg gab an, neben seinen menschlichen Opfern auch Nutztiere wie Pferde, Schafe und Rinder gequält und getötet zu haben. Die Zusammenhänge zwischen Gewalttaten an Pferden bzw. Tieren und
an Menschen sind klar ersichtlich.

Herdenschutz gehört überall dort zur guten fachlichen Praxis der Nutztierhaltung, wo Wölfe dauerhaft vorkommen. Wölfe unterscheiden nicht zwischen wildlebenden und domestizierten Huftieren. Sie töten zur Nahrungsaufnahme solche Tiere, die sie leicht überwältigen können.
Sie töten nicht aus Lust, Mordgier, Rachsucht oder persönlichem Vergnügen. Die Art und Weise der Weidetierhaltung muss an die Anwesenheit von Wölfen angepasst werden. Sollte das nicht möglich sein für die Tierhalter, denen etwas an ihren Tieren liegt?

Interview und Text sowie Statistikauswertung: Gudrun Zimmermann
Wolfsschutz-Deutschland e. V.

Quellen: http://www.dbb-wolf.de

Alexandra Stupperich, Helga Ihm, Micha Strack, Valerie Grzanna, Britta Petercord, Carola Schiller, VGT Ö.

Niedersachsen – Umweltministerium bestätigt Riss an Minishettyfohlen ohne DNA-Ergebnis abzuwarten

@ Pixabay – Minishettystute mit Fohlen, das zirka ein dreiviertel Jahr alt ist. Genau so alt soll auch das tote Fohlen in Niedersachsen gewesen sein. Allerdings sah das Fohlen auf den Bildern deutlich kleiner aus. Der Ernährungszustand wirkte nicht optimal.

Kaum wurde das Gnarrenburger Rudel im „Friedhofsgärtnergate Steinfeld“ entlastet, wird dem Rodewaldrudel oder Wölfen im Heidekreis eine neue Untat vorgeworfen. In Stöcken im Heidekreis soll ein Wolf eine Minishettymutterstute mit einem angeblich im März 2018 geborenen Fohlen angegriffen haben. Das Fohlen soll gerissen, und fast vollständig aufgefressen worden sein. Entsprechende Bilder machten in sozialen Netzwerken auf Wolfshasser- sowie Weidetierhalter- und Pferdehalterseiten schnell die Runde. Zu sehen war auf den Bildern ein dunkles Minishetty, mit einer Risswunde seitlich am Hals. Diese Wunde sah Verletzungen, die Pferde sich an Stacheldrähten zuziehen können, auf den ersten Blick sehr ähnlich. Dazu gab es ein weiteres Bild von einem sehr klein wirkenden Fohlen, bei dem nur noch Kopf und Vorderbeine zu sehen waren. Der Rest schien aufgefressen zu sein.

Das Umweltministerium bestätigt nach nur einem Tag, dass das Fohlen von einem Wolf gerissen worden sei, ohne ein Ergebnis eines DNA-Abstriches abzuwarten. Wie kann das sein?

Dass der Halter oder die Halterin des Tieres keinesfalls neutral mit der Situation umging, zeigt sich daran, dass er Wolfsberater und Presse zum gleichen Termin einbestellt hatte. So ist sichergestellt, dass in kürzester Zeit ziemlich einseitige Berichte über den Vorfall erscheinen werden. Der Besitzer der Tiere muss also vorher bereits entsprechend „gebrieft“ worden sein. Die Wolfshasserszene in Deutschland ist sehr gut vernetzt. Man gibt sich gegenseitig Tipps und gruselige Lügengeschichten, die schnell die Runde machen, weiter. In einer Regionalzeitung drückt der betoffene Pferdezüchter mächtig auf die Tränendrüse. Seine Kinder seien traumatisiert, heisst es. Sie hätten den schlimmen Anblick ertragen müssen. Es seien in der Nähe bereits Kälber gerissen worden. Ja, warum hat der Halter ein kleines Fohlen nicht besser geschützt, wenn er doch seit einiger Zeit weiß, dass das Rodewaldrudel oder auch andere Wölfe in der Nähe leben? Wolfsberater Wichmann wird auch in einem Print-Artikel in der Harke zitiert: darin macht er Tatsachenbehauptungen über den Wolf. Es sei nur noch die Frage, ob das Labor nachweisen könne, welchem Wolf die Untat nachzuweisen wäre. Wichmann ist Jäger. Große Teile der Jägerschaft in Niedersachsen sprechen sich offen gegen Wölfe aus, obwohl die Jägerschaft mit dem Wolfsmonitoring in Niedersachsen offiziell beauftragt ist.  Kann also ein Wolfsberater wie Wichmann überhaupt neutral begutachten? Die Kreiszeitung hatte ihn im Oktober auf seiner Arbeit begleitetet. Dort beklagte er sich: „Das Ehrenamt ist für ihn zu einem zweiten Hauptamt geworden, bis zu 40 Stunden kostet es ihn in der Woche. „Und immer nur tote Tiere“, ächzt Wiechmann. So hat er sich den Posten damals nicht vorgestellt. Er und seine Kollegen werden immer erst dann gerufen, wenn der Riss Geschichte ist. Nach diesem Tag wirkt ihre Aufgabe auf mich wie Drecksarbeit.“ Weiter wurde er zitiert:  „Ob es sich um einen Unfall oder Riss – und wenn ja, von welchem Tier – handelt, findet der Wolfsberater nicht selbst heraus. Natürlich, Wiechmanns  (Die Kreiszeitung schrieb den Namen mit ie – es gibt aber in der Wolfsberater-Liste nur einen Hubert Wichmann keinen Hubert Wiechmann) Erfahrung ermöglicht ihm in den meisten Fällen eine Hypothese. Ob die zutrifft, weiß er aber erst, wenn das Wolfsbüro und das Forschungsinstitut Senckenberg in Wilhelmshaven den Bericht und die DNA-Spuren ausgewertet haben. „Vorher ist alles Spekulation.““ Hier der Link: https://www.kreiszeitung.de/lokales/nienburg/nienburg-weser-ort45437/immer-tote-tiere-10301965.html

Vorher ist alles Spekulation, sagte der Wolfsberater selber

In der Risstatistik ist der Fall bereits mit Ergebnis „Wolf“ eingetragen worden. Eine offizielle Pressemitteilung dazu gibt es von Lies noch nicht. https://www.nlwkn.niedersachsen.de/naturschutz/wolfsbuero/nutztierschaeden/nutztierschaeden-161701.html

Interessant sind die Hinweise in der rechten Spalte der Liste. Hier ist angegeben, ob ein Mindestschutz vorhanden gewesen ist. Hier steckt auch der Detailteufel im Niedersächsischen Managementplan selber. Tierhalter müssen bei Pferden und Kühen keinen Schutz anwenden. Während erwachsene Kühe und normale Pferde überhaupt nicht auf dem Speiseplan von Wölfen stehen, können kranke und kleine Kälber sowie auch ein Minishettyfohlen schon Opfer werden. Besonders dann, wenn die Zäune so nachlässig erstellt worden sind, dass Fohlen und Kälber unter ihnen hindurch gelangen können, und nicht mehr zurückfinden. Vor dem Zaun haben sie auch keinen Schutz mehr von ihren Eltern. War dies auch im Fall des Fohlens im Heidekreis so? In einem Artikel in der Printausgabe der Harke ist der Zaun im Hintergrund zu sehen. Große Zwischenabstände bieten hier nicht nur Wölfen Gelegenheit, sondern auch wildernden Hunden.  Warum wurden Tierhalter vom Ministerium nicht entsprechend informiert? Stattdessen scheint der Umweltminister es vorzuziehen, mit der Lobby zu heulen und lieber Wolfsabschüsse zu fordern. Warum? Will man sich Entschädigungen ersparen? Entschädigungen für Kälber und kleine Pferde fallen nämlich unter „Billigkeitsleistungen“ und sind freiwillig. 

Pferderipper sind eine echte Gefahr, nicht nur für Pferde

In diesem Jahr sind schätzungsweise über 30 Pferde durch Pferderipper schwer verletzt worden, oder sogar gestorben. Nach dem Vorfall in Niedersachsen wartet die Pferdezeitung St.Georg sofort mit einem wolfskritischen Artikel auf. https://www.st-georg.de/news/ministerium-bestaetigt-ponyfohlen-in-niedersachsen-von-wolf-getoetet/?fbclid=IwAR0T5gHRm1HxRgWyqsO_cLnXBYiv0jjV-DfsBTslIuiURL68raUmQ_uLRCE

Über die Gefahr von Pferderippern ist in dieser Zeitung unsers Wissens nach noch nichts erschienen. Warum nicht? Schließlich ist die Gefahr für Pferde um ein vielfaches höher als durch den Wolf. Besonders gruselig. Viele Serienmörder in Deutschland probierten sich vorher an Pferden und anderen Tieren aus, bevor sie Menschen umbrachten.