Wer ist der Wolfsripper von Niedersachsen?

Immer wieder werden zerstückelte und grausam zugerichtete Wölfe in der Gegend östlich von Hannover gefunden. Der traurige und unheimliche Höhepunkt in diesem Jahr: Mutter und Tochter des Rudels Ringelah wurden im Landkreis Gifhorn sowie ein Wolfsrüde im Mittellandkanal bei Sehnde zerstückelt entdeckt. Nicht nur wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. setzten hohe Belohnungen zur Ergreifung des oder der Täter aus, doch Ermittlungen gerieten bereits wieder ins Stocken oder sie werden sehr schnell eingestellt. Wir rollen deshalb hier die Fälle mit Fotos von den Fundorten noch einmal neu auf und wir fragen uns, ob diese kriminellen Taten vielleicht nur die Spitze eines erschreckenden Eisberges des Grauens darstellen. Hier unsere neue große Fotoreportage.

Zu diesem Bericht gibt es ein Update: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/10/24/mordet-der-wolfsripper-weiter-wolfsschutz-deutschland-e-v-stellt-weitere-strafanzeigen/

Wir hoffen, dass sich vielleicht doch jemand noch an etwas beim Betrachten der Fotos von den verschiedenen Fundorten erinnern kann. Nach wie vor halten wir unseren Belohnung von insgesamt 15.000 Euro für Hinweise zur Ergreifung des Täters oder der Täter aufrecht. Außerdem haben wir nun mit privaten Ermittlungen begonnen. Es sind nach wie vor hauptsächlich weibliche Tiere betroffen. Über weitere Hintergründe und Einzelheiten zu weiteren unheimlichen Fällen ist kaum etwas zu erfahren, da die Behörden mauern und das Leibnitz-Institut, das die Wölfe obduziert, keine Auskunft gibt.

Wer kann Wölfe zerteilen?

Unserer Ansicht nach kann nicht jeder einfach Wölfe zerteilen. Es muss sich also höchstwahrscheinlich um eine Person handeln, die anatomische Kenntnisse hat. Viele Berufsgruppen und Menschen können auf solche Kenntnisse zurückgreifen, wie zum Beispiel Jäger, Bauern, die selbst schlachten, Fleischer, medizinisches Personal, Ärzte, Tierärzte, Präparatoren, Köche oder auch Pferdezüchter, die ihre Tiere selbst schlachten, Studenten der Medizin oder Tiermedizin und auch Tiermediziner, deren Studium in Deutschland nicht anerkannt wird.

Wer hat die Gelegenheit einen Wolf zu töten?

Es ist unglaublich schwer, überhaupt mal einen Wolf zu sehen. Um Wölfe zu töten, muss der Täter oder die Täter ziemlich genau wissen, wo sich die Wölfe aufhalten. In Niedersachsen haben die Hobbyjäger das Wolfsmonitoring inne, also die Überwachung des Wolfsbestandes. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. fordern praktisch seit Vereinsgründung vor fünf Jahren, dass der Jägerschaft in Niedersachsen das Wolfsmonitoring entzogen wird, da sich Teile der Jägerschaft immer wieder öffentlich gegen Wölfe positionieren und sie abschießen wollten. Die Taten um die zerstückelten Wölfe unterscheiden sich allerdings immens von „normalen“ illegalen Tötungen, wo Wölfe meist im Ganzen irgendwo abgelegt werden oder einfach verschwinden.

Aber auch bestimmte Landwirte, die gleichzeitig einen Jagdschein besitzen, hätten Gelegenheit. Ebenso Menschen, die Fallen aufstellen dürfen und mit Narkosegewehren umgehen können.

 

Warum „Übertöten“?

Warum dieses auffällige „Übertöten und Präsentieren“ von hauptsächlich weiblichen Tieren? Kriminalexperten wissen, dass hundert Prozent der Mörder, die nach schweren abartigen  Taten in Serie in Gefängnissen sitzen, mit dem Quälen und Morden von Tieren angefangen haben. Wir haben deshalb die Befürchtung, dass es hier nicht bei Wolfsmorden bleiben könnte und der oder die Täter irgendwann auf Menschen übergehen. Hasst der Täter alles Weibliche? Hier appellieren wir besonders an die Verantwortung von Mitwissern.

 

Brigitte Sommer und Jürgen Götz vor Ort im Territorium des Rudels Ringelah.

 

Abgetrennter Kopf am 7. April vor einer NABU-Päppelstelle in Leiferde abgelegt

Es war das Osterwochenende, an dem der geköpfte Wolf in Leiferde deponiert wurde.  In der Nacht vom sechsten auf den siebten April war es trocken und um die fünf Grad kalt. In der Nähe loderten auch noch einige Osterfeuer. In der Liste der DBB-Wolf wird dieser Fall noch immer als „unklar“ aufgeführt.

 

Jürgen Götz und Brigitte Sommer am Fundort in Leiferde vor dem Nabuzentrum. Am 7. April wurde hier der abgetrennte Kopf einer Tochter des Wolfsrudels Ringelah abgelegt. Sie hatte die Kennung GW3200f.

 

Hier noch einmal ein Foto der geköpften Jungwölfin GW3200f. Die Zunge war abgetrennt und das Maul mithilfe eine Stocks aufgesperrt worden. Foto: Privat.

 

Hier der Fundort Richtung Ortsausgang. Foto Brigitte Sommer

 

Hier ist der Fundort Richtung Ortseingang zu sehen. Foto: Brigitte Sommer

 

Schlimm zugerichteter Wolf auf Parkplatz an der Wolfsburger Straße in Gifhorn

 

Am 23. März 2023, einem Donnerstag, war auf einem Parkplatz  die Mutter-Wölfin des Rudels Ringelah, GW1861f, aufgefunden worden. Das Wochenende davor war der 18. und 19. März. Vom Fundort am Parkplatz an der Wolfsburger Straße sind es nur zirka elf Kilometer bis zum Fundort vor dem NABU-Zentrum in Leiferde. Der Parkplatz an der Wolfsburger Straße befindet sich ganz in der Nähe der Bundesstraße 4. Inzwischen ist er gesperrt weil dort Bauarbeiten begonnen worden sind.

Das Wetter war am 23. März  mit zehn bis 14 Grad mild, am Wochenende davor mit 16 bis acht Grad ebenfalls. Am 18. März fand eine Veranstaltung im Schützenheim Ausbüttel, in der Nähe, statt. Vielleicht hat einer der Teilnehmer etwas gesehen?

Gibt es eventuell Verbindungen zu Spanien? Auch in Spanien wurden abgetrennte Wolfsköpfe gefunden. Dort scheint es eine Art „Tradition“ zu sein. Hat der oder die Täter in Deutschland Verbindungen nach Spanien?

 

Blick vom kleineren Teil des Pendlerparkplatzes auf die Baustelle in der Wolfsburger Straße. Foto: Brigitte Sommer

 

Der abgesperrte hintere Teil des Parkplatzes. Foto: Brigitte Sommer

 

 

Direkt an der Wolfsburger Straße befindet sich dieser kleinere Teil des Parkplatzes. Viele Pendler stellen ihre Fahrzeuge dort ab. Hinter der Schranke führt ein Trampelpfad zu einem Bachlauf.

 

Bachlauf hinter der Schranke des kleineren Teils des Pendlerparkplatzes.

 

Seit dem 24. April ist dieser Parkplatz wegen Bauarbeiten gesperrt. Auffällig: Alle Hinweiszettel wurden mit einem Messer oder einem spitzen Gegenstand aufgeschlitzt.

 

Der Parkplatz in der Verlängerung zur Wolfsburger Straße. Dort kann zur Zeit niemand parken, da der Parkplatz gesperrt ist. Vorher boten dort auch Prostituierte mit ihren Wohnwagen ihre Dienste an. Ist den Frauen vielleicht etwas aufgefallen? Ein Freier, der mit seinen Taten angab oder seltsame sexuelle Praktiken von ihnen wollte? Hinweise können auch direkt an uns gegeben werden. Wir garantieren Informantenschutz.

 

Hier das andere Ende des Parkplatzes.

 

Ganz in der Nähe befindet sich auch die Gemeinde Isenbüttel und ein Freizeitgebiet.

 

Zerstückelter Wolfsrüde bei Sehnde am 8. und 9. Juli 2023 gefunden

 

Der Mittellandkanal (MLK) wird als  Bundeswasserstraße bezeichnet und ist mit 325,3 Kilometern Länge die längste künstliche Wasserstraße in Deutschland. Inklusive Stich- und Verbindungskanälen beträgt die Länge 392 km. Er verbindet den Dortmund-Ems-Kanal mit Weser, Elbe und dem Elbe-Havel-Kanal. Das Wasser des Kanals kommt hauptsächlich aus der Weser, hat aber kaum Fließgeschwindigkeit.

In Niedersachsen verläuft der Mittellandkanal durch Hannover, Peine, Braunschweig und Wolfsburg. Osnabrück, Hildesheim und Salzgitter haben durch Stichkanäle Anschluss an den Mittellandkanal.

Laut Angaben der Polizei in Sehnde wurden Teile des zerstückelten Wolfs (GW3569m) in zwei verschiedenen Plastikbeuteln am 8. und 9. Juli (ein Wochenende) in Höhe der Gemarkung Evern gefunden. In Richtung Sehnde befindet sich auch ein Golfplatz. In der Nähe liegen auch die Gemeinden Rethmar, Dolgen, Haimar, Rotzum, Klein Lobke und Gretenberg.

Erwachsene Wolfsrüden wiegen zwischen 33 und 43 Kilo. Der oder die Täter haben deshalb wohl eine Stelle gesucht, die gut mit einem Fahrzeug erreichbar ist. War es beabsichtigt, dass die Teile entdeckt werden, oder wurden der oder die Täter eventuell sogar gestört und mussten ihre kriminelle Tat hastig beenden?

In der Liste der DBB-Wolf ist auch dieser Fall noch offen. Die Herkunft des Wolfsrüden bis heute nicht geklärt.

 

An diesem Teil des Mittellandkanals gibt es bei der Evern zuliegenden Seite einen befestigten Weg, auf der anderen Seite einen unbefestigten Weg.

 

 

Blickrichtung Sehnde. Der Golfplatz liegt in Höhe der nächsten Brücke auf der linken Seite des Ufers.

 

 

Blickrichtung Peine. Im Hintergrund ist das Kraftwerk Mehrum zu erkennen. Im Schatten rechts liegt die unbefestigte Wegstrecke.

 

 

 

Eine der zahlreichen Brücken über den Mittellandkanal. Bei Evern ist es ziemlich ruhig.

 

 

Auf der Evern abgelegenen Seite befindet sich eine Parkmöglichkeit fast direkt am Ufer. Sie führt zu einem unbefestigten Weg. Dort am Ende wurde wohl einer der Plastiksäcke entdeckt. Hier auch noch einmal in einem Filmbeitrag von Sat1 zu sehen: https://www.sat1regional.de/zerstueckelter-wolf-polizei-ermittelt-nach-gruselfund-in-sehnde/

 

An der Seite zu Evern hin ebenso eine Parkmöglichkeit, die sogar über eine Art Sichtschutz verfügt.

 

Weitere Fälle:

Bereits im Juli 2019 hatte der Fall einer illegal erschossenen und strangulierten Jungwölfin für Aufsehen gesorgt, die ein Jäger angeschwemmt am Ufer des Elbeseitenkanals zwischen Wittingen und Wunderbüttel gefunden hatte.

Nach Ergebnis der Untersuchungen des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin war die Wölfin an den Schussverletzungen gestorben, teilte das Umweltministerium in Hannover damals mit. Kurz vor dem Tod sei dem Tier zudem ein Draht durch die Pfote gezogen worden. Offenbar hätte dies dem Befestigen eines schweren Gegenstands zum Versenken des Tiers gedient.

Zwischen Gifhorn und dem Fundort in nordöstlicher Richtung liegen zirka 35 Kilometer. Der Mittellandkanal mündet übrigens in den Elbehavelkanal, aber auch der Elbeseitenkanal mündet in den Mittellandkanal. Auch die Aller mündet in den Mittellandkanal.

Am 07. November 2021 wurde die Wölfe GW2474f illegal getötet bei Behren im Landkreis Gifhorn gefunden.

Aktuelle Fälle:

Am sechsten Februar wurde eine ausgewachsene Wölfin, GW3226f, im Burgdorfer Holz gefunden. Der Fall galt lange als unklar. Am 8. Oktober entdeckten wir, dass der Fall in der Liste der DBB-Wolf nun als illegale Tötung aufgeführt ist. Wir stellten eine Presseanfrage an das Niedersächsische Umweltministerium, gleichzeitig erstatteten wir über unseren Anwalt Strafanzeige. Hierzu folgt auch ein gesonderter Bericht. In der Liste der Jäger ist der Fall noch offen.

Am 12. Februar 2023 wurde bereits eine weitere Tochter des Rudels Ringelah, GW3228f, tot im Landkreis Celle gefunden. In der Liste der DBB-Wolf gilt der Fall noch als offen.

Am 22. Juli 2023 wurde die illegal getötete Wölfin GW2608f aus dem Rudel Göhrde bei Waddeweitz im Landkreis Lüchow Dannenberg gefunden. Auch in diesem Fall stellen wir Strafanzeige über unseren Anwalt, um Akteneinsicht zu erhalten.

 

 

Hinweise

Gerne direkt an Brigitte.Sommer@wolfsschutz-deutschland.de oder über das Kontaktformular unserer Webseite: https://wolfsschutz-deutschland.de/kontakt/

Wir sichern Vertraulichkeit und Informantenschutz zu.

 

Einblicke ins Territorium des Rudels Ringelah – https://mapcarta.com/de/W262282255

 

Laut Wolfsmonitoring der Jägerschaft ist das Wolfsrudel im Naturwald Ringelah für dieses Jahr noch nicht bestätigt worden. Im Jahr 2019 siedelten sich dort erstmals die Fähe GW1861f aus ihrer Herkunftsfamilie „Die Lucie“ und der Wolfsrüde GW1382m aus Altengrabow an. Im Jahr 2021 wurde ein Welpe von diesem Wolfspaar nachgewiesen. Im Wolfsmonitoringjahr 21/22 wurden dann sechs Welpen, mit einem neuen Wolfsrüden (GW1595m)  aus dem Wietze-Rudel stammend, geboren.

Die Mutter GW1861f sowie eine Tochter GW3200f wurden Anfang des Jahre grausam ermordet.

Bestätigt sind vier Wolfsrudel im Landkreis Gifhorn. In Hankensbüttel, in Ehra-Lessien und in Steinhorst. In Hankensbüttel ist aktuell innerhalb des Rudels nur ein Welpe bestätigt, in Steinhorst sind es vier und in Ehra-Lessien fünf Welpen.

 

Das Revier beginnt nordwestlich von Gifhorn und es zieht sich bis in den Naturwald Ringelah hinein. Foto: Brigitte Sommer

 

 

Schöne Wanderwege durchziehen das Wolfsrevier. Foto: Brigitte Sommer

 

Wie eine Stimmgabel. Foto: Brigitte Sommer

Zahlreiche Bäche und Kanäle durchziehen das Gebiet. Foto: Brigitte Sommer

 

Im Territorium wird auch im großen Stil Sand und Kies abgebaut. Ist eventuell den Bauarbeitern etwas aufgefallen? Foto: Brigitte Sommer

 

Dies könnte eine Wolfsspur sein. Foto: Jürgen Götz.

 

 

Auch hier Kirrplatz an Kirrplatz mit Hochsitzen. Foto: Brigitte Sommer

 

Das Gebiet ist, wie viele Waldgebiete in Deutschland, auch von ganzjährigen Rodungen betroffen. Foto: Brigitte Sommer

 

 

Sandboden mit Birken- und Nadelbäumen. Hier fühlen sich Wölfe wohl. Foto: Brigitte Sommer

 

Zahlreiche gut ausgebaute Radwege durchziehen den Ringelah-Wald.

 

Dies könnten Wolfsspuren sein. Foto: Brigitte Sommer.

 

Die übliche Haltung von Schafen findet hinter Standartzäunen in Höhe von 90 Zentimetern statt. Empfohlen und gefördert werden 1,10 Metern. Pferde werden meist nur hinter einer oder zwei Litzen gehalten. Foto: Brigitte Sommer

 

Wir brauchen finanzielle Unterstützung

Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte und Anwälte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch finanzielle Probleme bereitet.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe und wir widersprachen unerschrocken Politkern ebenso wie anderen Verbänden. Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Berliner Sparkasse

IBAN DE79 1005 0000 0190 7118 84

BIC BELADEBEXXX

Auch Paypal ist möglich: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

 

Wir freuen uns sehr über weitere aktive Mitglieder im Bereich Gifhorn und Burgdorf

Wir haben nun auch eine neue Wolfsteamleitung Niedersachsen und einen direkten Ansprechpartner vor Ort in Niedersachsen. Die Identität von aktiven Mitgliedern geben wir nicht bekannt, so dass sich hier niemand vor Stalkern oder Angriffen fürchten muss. Hier geht es zur Mitgliedschaft: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

 

 

TV-Bericht über den Mittellandkanal: https://www.ardmediathek.de/video/die-nordreportage/wie-geht-das-der-mittellandkanal/ndr/Y3JpZDovL25kci5kZS8xMzE4XzIwMjItMDItMTgtMTUtMDA

 

Quellen:

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/04/07/gekoepfter-wolf-in-niedersachsen-abgelegt-wolfsschutz-deutschland-e-v-stellt-strafanzeige-und-setzt-belohnung-aus/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/05/13/gifhornskandal-wolfskiller-toeteten-mutter-und-tochter/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/04/11/gekoepfter-wolf-wolfsschutz-deutschland-e-v-erhoeht-belohnung-auf-15-000-euro/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/04/08/serientaeter-im-landkreis-gifhorn-neuigkeiten-zum-enthaupteten-wolf/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2019/07/26/illegale-wolfstoetung-wolfsschutz-deutschland-e-v-setzt-4000-euro-belohnung-fuer-ergreifung-der-taeter-aus/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/04/28/grenzenloser-hass-schon-wieder-zwei-gekoepfte-woelfe/

http://www.wolfsmonitoring.com

http://www.dbb-wolf.de

 

Kein Abschuss, keine Besenderung: Lasst endlich das Leuscheider Rudel in Ruhe!

Erst hieß es Abschuss wegen der Überwindung eines „speziellen Zauns“,  jetzt plötzlich erst mal „nur Besenderung“. Dabei lobte Umweltministerin Eder noch im August den Herdenschutzerfolg mit der niedrigsten Risszahl seit Jahren. Doch nun sollen vier zusätzliche Schafe plötzlich alles ändern? Der „spezielle Zaun“ liegt im Gebiet des Leuscheider Rudels, das zwischen Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen hin und her wechselt. Mit kaum einem anderen Rudel wurde in der Vergangenheit derart übel mitgespielt, wie mit diesem Rudel. Lesen Sie hier unsere neue Reportage mit Fotos von ganz „speziellen“ Zaunrealitäten vor Ort.

 

Laut Tagesschau soll der auffällig gewordene Wolf im Kreis Altenkirchen einen Sender bekommen. Das hätte Staatssekretär Erwin Manz (Grüne) im Umweltausschuss des Landtags gesagt.

Die Genehmigung für diesen Sender liege vor. Zudem würde das Umweltministerium weiterhin prüfen lassen, ob das Tier abgeschossen werden soll. Laut Ministerium soll der Wolf es geschafft haben, einen  „speziellen Zaun“ zu überwinden und vier Schafe zu reißen, und zwar am 8. September in Mehren im Kreis Altenkirchen im Westerwald, heißt es in dem Artikel der Tagesschau.

Seit Jahren will man das Leuscheider Rudel bereits besendern. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. hatten auch in der Vergangenheit stets dagegen protestiert und stattdessen Weidetierhalter aufgefordert, endlich ihre Tiere zu schützen. Seit Jahren schon versucht man erfolglos, das Rudel besendern. Dabei sind Narkosen für Wölfe gefährlich und auch die Sender sind von Kriminellen hackbar. Bei der kriminellen Energie, die dort im Gebiet des Rudels auf beiden Bundesländern herrscht, kann man sich leicht ausmalen, dass ein besenderter Wolf dort nicht mehr lange zu leben hat.

Niedrigster Stand der Wolfsrisse in 2023

„Unser Umgang mit dem Wolf zeigt Erfolge“, sagte Umweltministerin Katrin Eder noch Ende August auf einer Pressekonferenz in Mainz.  Durch gezielte Präventionsmaßnahmen sei die Anzahl der Risse an Haus- und Nutztieren deutlich gesunken. „2021 hatten wir mit 101 Rissen die meisten in der Geschichte von Rheinland-Pfalz. Seitdem sind die Zahlen konstant auf lediglich 16 Risse in diesem Jahr gesunken. Effektiver Herdenschutz durch Zäune und Herdenschutzhunde und durch die gute Zusammenarbeit mit Tierhalterinnen und Tierhaltern zeigten, dass Konfliktpotenziale weiter reduziert und die Herden vor dem Wolf und der Wolf vor dem Menschen geschützt werden konnte. Dieser Erfolg ist auch die Erfolgsgeschichte des KLUWO – des Kompetenzzentrums Luchs und Wolf – das seit dem Oktober 2021 den Herdenschutz vorantreibt“.

Geringer Wolfsbestand in RLP

In Rheinland-Pfalz leben nach Angaben des Landes aktuell nur vier erwachsene Wölfe und eine unbekannte Zahl von Jungtieren. Der Westerwald, die westliche Eifel und der Taunus an der Grenze zu Hessen gelten als Präventionsgebiete. Für Präventionsmaßnahmen hat das Land zuletzt pro Jahr rund 800.000 Euro bewilligt.

Vier zusätzliche Schafe sollen nun den Wolf als Problemtier darstellen?

Nun soll durch einen weiteren Riss plötzlich der Herdenschutzerfolg in Frage gestellt sein? Wir haben uns am Ort des Geschehens einmal umgeschaut und tatsächlich sehr viele völlig ungeschützte Weidetiere vorgefunden. Auch die Reste eines wolfsabweisenden Zauns haben wir entdeckt. Ob dies tatsächlich der „spezielle Zaun“ gewesen sein soll, können wir nicht mit Sicherheit sagen. Allerdings wirken auch wolfsabweisende Zäune eben nicht mehr wolfsabweisend, wenn keine Spannung auf ihnen ist.

 

Schafe und Ziegen hinter Doppelstegmattenzaun (so genannter Legizaun). Von innen nur teilweise mit einem zusätzlichen Netz gesichert und ohne Untergrabschutz. Das Netz müsste zudem außen sein.

 

Legizaun ohne Untergrabschutz.

 

Hier ohne zusätzliches Netz innen. Wobei das Netz auch außen angebracht werden müsste.

 

Schafe und Ziegen nur hinter einem Legi-Zaun ohne Untergrabschutz, teilweise mit zusätzlichem mobilen Netz innen. Innen macht dieses Netz aber keinen Sinn. Es müsste nach außen, um Beutegreifer oder Hunde daran zu hindern, den Zaun zu untergraben.

 

Auch zu einer Böschung mit kleinem Bachlauf kein Untergrabschutz

 

 

Gegenüber der Legi-Weide fanden wir Reste eines mobilen, wolfsabweisenden Netzes um eine Wiese herum vor.

 

Auf dieser Wiese gegenüber der Legi-Weide fanden wir Reste eines wolfsabweisenden Netzes vor.

 

Durch Grasbewuchs könnte die Stromzufuhr unterbrochen gewesen sein.

 

Daneben ein Grundstück nur mit Wildzaun umschlossen. Am Tor kein Untergrabschutz. Wir wissen aber nicht, ob auf dieser Weide auch Tiere untergebracht waren.

 

Hier ein Zaun in Mehren in Ortslage. Auf der einen Seite Holzlatten auf der anderen ein 90-Zentimeter-Netz. Am Tag der Sichtung des Zauns befanden sich keine Tiere darauf. Wir wissen auch nicht, ob dies der „spezielle Zaun“ in Mehren gewesen sein soll.

 

Hier die Vorderseite des Zauns, bestehend aus Holzlatten.

 

Die Gemeinde Mehren…

 

…liegt eingebettet zwischen Wäldern, Tälern und freien Flächen mit Feldern.

 

Eine Geschichte von Rissprovokationen und Hass

Dabei gab es ursprünglich einmal zwei Rudel in den Gebiet. Bei dem einen „verschwand“ die Mutter, worauf der Rüde mit einer zweiten Fähe ein weiteres Rudel, das Leuscheider Rudel, gründete. Danach verschwand auch er. Das zweite Rudel verschwand auch komplett von der Bildfläche. Die Fähe GW1415f gründete mit einem in Bayern erstmals nachgewiesenem Wolf, nämlich GW1896m, eine neue Familie. Im vergangen Jahr „verschwand“ auch GW1415f. Die Mutter der aktuellen Welpen ist GW1999f, eine Tochter.

Man kann annehmen, dass Kriminelle es wohl eher auf den Vaterwolf GW1896m abgesehen hatten, da dessen Abschuss besonders vehement von einem Bioschäfer gefordert wurde, der selbst überhaupt keinen Wolfsriss zu verzeichnen hatte. Seither wurden viele Welpen des Rudels überfahren, man rief zur realen Verfolgung des Rudel in einem Waldgebiet auf und man forderte völlig ungeniert dazu auf, die Tiere mit Steinsalz in Schrotladungen zu beschießen.  Steinsalz soll sich angeblich im Körper auflösen, die Tiere, wenn sie nicht gleich sterben, vergiften und später soll das Steinsalz nicht mehr nachweisbar sein. Auch zu Giftanschlägen mit Backzutaten rief man auf.

Statt diese offensichtlich kriminellen Machenschaften zu verfolgen, will man nun der Lobby wohl entgegenkommen und ihr endlich ihren Wolf vor die Flinte liefern?

 

Überall wird stark gejagt.

 

Es findet sich Hochsitz an Hochsitz.

 

Am 29. September titelte die Tageschau noch so:

Am vierten Oktober wurde der Artikel plötzlich geändert:

 

Was ist zwischendurch passiert?

Wir von Wolfsschutz-Deutschland kündigten unseren Reportage über das Gebiet auf Facebook an. Ein Schelm, der Böses dabei denkt

Jetzt geht es Schlag auf Schlag. Es wird gerade mal wieder über eine Abschussgenehmigung für den Vaterwolf des Leuscheider Rudels auf der RLP-Seite nachgedacht. Wir sind vor Ort und haben fast nirgendwo gesicherte Tiere gefunden. Mehr in Kürze auf unserem Blog auf www.wolfsschutz-deutschland.de
Wir freuen uns sehr über neue Mitglieder, die sich vorstellen können, vor Ort in den entsprechenden Regionen (Auch Niedersachsen ist betroffen) aktiv zu werden. Der erste Schritt ist eine Mitgliedschaft bei uns: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

 

 

Um Mehren herum liegen einige Weideflächen. Diese Pferde stehen hinter Wilddraht, mit einer Litze innen. Die Litze, bzw. mehrere Litzen, darunter eine möglichst nah am Boden, müsste allerdings nach außen.

 

Fleischrinder hinter einer extrem niedrigen Einzäunung. Hier ist ein Bulle dabei, der für Spaziergänger gefährlich werden könnte.

Weiter im Gebiet des Rudels auf der Seite von RLP

 

Damhirsche nur hinter Wilddraht. Sie werden in der Regel zum Schlachten und nicht als Streicheltiere gehalten.

 

Ziegen und Gänse ohne Untergrabschutz nur mit Wild- und Maschendraht im Revier des Leuscheider Rudels.

 

Ein Hasendraht sollte wohl die Gänse vor Füchsen schützen, doch der Draht hat sich teilweise abgelöst.

 

Kein Untergrabschutz.

 

Hinten ist das Gehege sozusagen „offen“. Am Bachlauf nur rudimentär mit Wilddraht ohne Spannung gesichert.

 

Ein Team von Wolfsschutz-Deutschland e. V. im Gebiet des Leuscheider Rudels auf der Seite von Rheinland-Pfalz unterwegs, um aktive Mitglieder zu unterstützen.

Warum nicht endlich schützen?

Vor Ort kam es dieses Mal nicht zu tätlichen Angriffen auf uns und auch nicht zu Beleidigungen uns gegenüber. Mit einigen Haltern waren sogar Gespräche möglich. Man wollte nicht belehrt werden, war eine der Aussagen, die wir sogar nachvollziehen können. Es sei Privatangelegenheit, wie die Tiere geschützt würden. Wichtig sei es gegen Ausbruch der Weidetiere zu schützen. Wenn der Wolf einbreche, müsse er halt geschossen werden. Wir können diese Einstellung nur schwer nachvollziehen, denn wie gesagt, stellt das Land eine hohe Summe an Geldern für den Herdenschutz zur Verfügung. Aber eine komplizierte Formulare und zu wenig Zeit wären auch ein Grund dafür, dass immer noch nichts beantragt worden wäre.

 

Gebiet des Leuscheider Rudels. Gegenüber gab es vor einem Jahr einen Rissvorfall. Hier können Hunde und Wölfe praktisch überall durch. Die Halter hatten allerdings bislang keinen Vorfall.

 

Schafe, Mutterkuh mit Kälbchen und Hühner auf einer großen gemeinsamen Weide. Ein Schutz ist praktisch nicht vorhanden. Überall Kletterhilfen.

 

Innen ist teilweise eine unter Spannung stehende Litze angebracht, die aber nicht durchgehend ist. Statt innen müsste sie außen angebracht sein.

 

Schafe, Ziegen, Hühner sowie eine Mutterkuh und ein Kälbchen praktisch ohne Schutz.

 

Auch auf der Seite von RLP gibt es Wandermöglichkeiten.

 

 

Mit Schnüffelnase Liv auf Spurensuche.

 

Definitiv keine Wolfslosung ist das, was Liv hier gefunden hat. Was so alles im Wald verloren geht?

 

Das Wolfsrevier im Landkreis Altenkirchen zeichnet sich durch eine hügelige Landschaft mit vielen offenen Flächen und Waldgebieten aus.

 

Es gab an dem Tag wohl auch eine Unwetterwarnung und wir wurden vom Regen etwas überrascht. Aber mehr als starker Regen war nicht zu spüren. Später kam schnell die Sonne wieder heraus.

 

Mystische Einblicke in den Wald bei Starkregen.

 

Schafe nur hinter Legi-Zaun ohne Untergrabschutz.

 

Pferde hinter zwei Minilitzen.

 

Kühe hinter nur einer Litze

 

Viele Menschen stellen sich vor, dass in dem Gebiet praktisch Weide an Weide liegen würden. Das stimmt nicht. Auch hier müssen die Weiden regelrecht gesucht werden. Dass Wölfe die Weidetierhaltung gefährden würden, ist ein Märchen, da die meisten Nutztiere ihr Leben in Ställen fristen müssen.

 

Der Herbst zieht ein ins Wolfsrevier.

 

Starke Rodungen sind auch in diesem Gebiet zu entdecken.

 

Wieder einmal als Fazit:

Solange Wolfsabschüsse als Problemlösung angeboten werden, solange wird es Weidetierhalter geben, die Wolfsrisse provozieren, um Wolfsabschussgenehmigungen zu erlangen. Nur Null-Wolfsabschuss motiviert wirklich zu Weidetierschutz. Auch sollten endlich Strafzahlungen für Weidetierhalter diskutiert werden, die den Schutz ihrer Weidetiere verweigern  und Risse provozieren.

Auch sollten endlich ernsthafte Ermittlungen in Punkto Wildtierkriminalität begonnen werden. Nachbarländer wie Italien machen es vor, wie es möglich ist, Täter dingfest zu machen.

 

Wir brauchen finanzielle Unterstützung

Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch finanzielle Probleme bereitet.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe und wir widersprachen unerschrocken Politkern ebenso wie anderen Verbänden. Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Berliner Sparkasse

IBAN DE79 1005 0000 0190 7118 84

BIC BELADEBEXXX

Auch Paypal ist möglich: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

 

 

Quellen:

https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/koblenz/land-prueft-abschuss-von-wolf-im-kreis-altenkirchen-100.html

https://mkuem.rlp.de/service/pressemitteilungen/detail/katrin-eder-herdenschutz-wirkt-durch-gezielte-praevention-gibt-es-weniger-schaeden-durch-woelfe

 

Weitere Reportagen als Chronik über das Leuscheider Rudel:

https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/02/06/nachwuchs-bei-den-woelfen-des-leuscheider-rudels-im-westerwald-nachgewiesen/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/01/18/nrw-wolf-bei-eitorf-tot-gefahren-leuscheider-rudel-soll-besendert-werden/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/03/19/wolfsschutz-deutschland-e-v-gegen-absurden-abschuss-von-woelfen-aus-dem-leuscheider-rudel/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/03/25/rlp-leuscheider-rudel-es-war-kein-wolf-fakenews-zu-angeblichem-kaelberriss/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/04/30/rlp-leuscheider-rudel-angriff-auf-vorstand-von-wolfsschutz-deutschland-e-v-bei-recherche/

Wolf im Landkreis Cuxhaven illegal erschossen: Wolfsschutz-Deutschland e. V. stellt Strafanzeige und setzt Belohnung aus.

Update – 23.11.2022

Niedersachsen – eine überraschende Wendung nimmt nun der Fall eines augenscheinlich illegal getöteten Wolfs bei Stubben. Statt Schussverletzungen hätte man nun in Berlin die überraschende Totesursache Bisse festgestellt. https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/oldenburg_ostfriesland/Stubben-Ursache-von-Tod-von-Wolf-steht-fest,aktuelloldenburg11090.html?fbclid=IwAR27pCy9JP7SA3kOq_QP86seUFr9eJuBUm356Jd-IJ1eBpC8BjgINVSIyLY

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. sind äußert überrascht und verwundert, zumal ein Zwischenergebnis „Schüsse“ gelautet hatte. Wir hatten Anzeige gestellt, die nun natürlich obsolet ist. Die betrifft auch die Belohnung: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/10/18/wolf-im-landkreis-cuxhaven-illegal-erschossen-wolfsschutz-deutschland-e-v-stellt-strafanzeige-und-setzt-belohnung-aus/

Am Montag Morgen wurde bei Beverstedt-Stubben ein toter Wolf aufgefunden. Das Tier wurde laut Untersuchungen mit drei Schüssen getötet und dann einfach abgelegt. Wolfsschutz-Deutschland e. V. stellt Strafanzeige und setzt eine Belohnung von 2.000 Euro aus.

„Genau solche Taten sind die Folge von Umweltminister Lies (SPD) absurden geheimen Wolfsjagden,“ so Brigitte Sommer, Vorsitzende von Wolfsschutz-Deutschland e. V.. „Das Unrechtsbewusstsein in einem bestimmten Teil der Bevölkerung, der Waffen besitzen darf, verschwindet. Selbstjustiz wird als Kavaliersdelikt angesehen.“ Es könne auch kaum ein Zufall sein, dass eine Schießgenehmigung auf einen Wolf bei Wittmund vor ein paar Tagen bekannt wurde. Bestimmte Kreise würden kaum noch Hemmungen verspüren. Erschreckend käme hinzu, dass in Deutschland kaum Wildtierkriminalität aufgeklärt werden würde und wenn tatsächlich einmal ein Täter erwischt werden würde, kaum ersthafte Konsequenzen zu erwarten wären. „Hier muss der öffentliche Druck noch viel höher werden.“

Beispielfoto toter Wolf.

 

Der zuständige Jagdpächter hatte den Fund des toten Tieres dem Naturschutzamt des Landkreises Cuxhaven gemeldet. Darauf hin hätten der zuständige Wolfsberater und die Polizei vor Ort Spuren gesichert und entdeckt, dass der Wolf mit drei Schüssen getötet worden ist. „Unserer Ansicht nach haben wir es hier mit einer regelrechten Hinrichtung zu tun“, so Sommer.

Das tote Tier wurde für weitere Untersuchungen nach Berlin zum Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung  gebracht.

Eine Blutspur zieht sich durch Wolfsfamilien im Cuxland

Das Rudel, das sich vor ein paar Jahren das Cuxland als Revier ausgesucht hatte, wurde ebenso grausam ermordet. Die  Mutterwölfin wurde illegal erschossen https://www.deutschlandfunk.de/niedersachsen-unbekannte-erschiessen-wolf-bei-cuxhaven-100.html auf einem Feld gefunden. Auch der Vater „verschwand.“ Da die Jungwölfe noch nicht genug Erfahrung im Jagen hatten, waren die Folge eher mehr als weniger Nutztierrisse. Gegen dieses Rudel gab es eine mediale Hetze, die ihresgleichen suchte. Selbst ein inzwischen verstorbener Wolfsexperte und Ökojäger zog eine „Endlösung“ für dieses Rudel in Betracht. Danach „verschwanden“ auch die Jungtiere.

Und wie bereits vermutet, siedelten sich kurze Zeit später erneut Wölfe im Gebiet an und die Hetze von Jägern und Weidetierhaltern erklomm einen neuen Höhepunkt mit der Abschussgenehmigung von Umweltminister Lies (SPD), der zuvor geheime Jagden auf diverse Rudel in Niedersachsen genehmigt hatte, aber mit dem Abschuss an einer Klage scheiterte. Nun versucht man es wohl erneut auf die illegale Tour.

„Wolfsschutz-Deutschland e. V. stellt erneut Strafanzeige und wir setzen eine Belohnung von 2.000 Euro für Hinweise zur Ergreifung des oder der Täter aus.“

 

Quellen: https://wolfsschutz-deutschland.de/2017/08/22/nazijargon-herr-wotschikowsky-spricht-von-moeglicher-endloesung-fuer-das-cuxhavener-rudel/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/03/23/niedersachsen-woelfe-aus-garlstedt-und-schiffdorf-duerfen-vorerst-nicht-getoetet-werden/

Die Landesjägerschaft forderte bereits, dass Jäger anonym bleiben sollten und erschossene Wölfe einfach am Straßenrand ablegen dürfen sollten: https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Abschuss-von-Woelfen-Jaeger-wollen-anonym-bleiben,wolf4260.html?fbclid=IwAR3CEVVacVK5zr0ifBAmBYOhyN1BLoDt7XdMas4B-Y_0dg56JZ3oNU-bE_s

 

 

 

 

 

NRW – Wolf bei Eitorf tot gefahren – Leuscheider Rudel soll besendert werden

Am Samstag, dem 15. Januar 2022 wurde gegen zehn Uhr am Morgen ein Wolf überfahren. Der Unfall geschah im Rhein-Sieg-Kreis auf der Landesstraße 86 bei Eitorf Obereip. Der Fahrer alarmierte selbst die Polizei. Das Tier starb im Revier des Leuscheider Rudels. Ob es tatsächlich ein Wolf aus dem Familienverband ist, soll eine genetische Untersuchung in Berlin klären.

 

Der Wolfsrüde starb noch an der Unfallstelle.

Schon vier tote Wölfe durch  Verkehrsunfälle in diesem Jahr

Auch der zuständige Wolfsberater wurde herbei gerufen. Er klassifizierte das Tier als einen jungen Rüden, dessen Körper zuerst ins Veterinäramt des Rhein-Sieg-Kreises gebracht wurde. Klarheit über die Zugehörigkeit zum Rudel soll eine genetische Untersuchung im Liebnitz-Institut für Wildtierforschung bringen. Dies wäre der erste Autounfall in NRW, bei dem ein Tier aus dem Rudel zu Tode kam. Das Leuscheider Rudel wechselt regelmäßig von NRW nach RLP, wo schon mehrere Tiere nach Unfällen gestorben waren. Wir appelieren eindringlich an Autofahrende, doch mit Bedacht zu fahren, da die Paarungszeit der Wölfe kurz bevorsteht und auch die Jungwölfe jetzt vermehrt ihre Famlien verlassen und abwandern, um sich eine eigene Familie zu suchen. Jedes Jahr fordert der Straßenverkehr eine enorme Anzahl an Wolfsopfern. Laut DBB-Wolf wäre dies schon der vierte Fall bundesweit in diesem Jahr.

Auch am Unfallort soll der Schäfer Simon D. gewesen sein, der auch wieder Spekulationen über die Herkunft des Wolfs angestellt haben soll. Der Schäfer plädiert, obwohl er selber keine Risse zu verzeichnen hatte sowie hohe Summe an EU-Subventionen erhält, dass Wölfe aus dem Rudel abgeschossen werden sollen. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/12/23/grosse-exklusivreportage-nrw-woelfe-im-fadenkreuz-zwischen-rotkaeppchenhysterie-anfuetterung-fake-news-und-geplanter-wolfsverordnung/

Einige Kommentierende unserer FB-Seite hatten daraufhin behauptet, dass unsere Kontrollen an den falschen Orten stattgefunden hätten und das Leuscheider Rudel nie die Sieg überquer hätte. Dies ist nachweislich falsch, wie hier in der offiziellen Karte des LANUV zu sehen. Wir hatten genau dort Weidezäune kontrolliert, wo auch Wolfsnachweise waren.

Protest gegen Besenderung

Gleich dreimal hätte der Wolfsrüde mit der Bezeichnung GW1896m im Dezember 2021 in der Verbandsgemeinde Asbach ein Schaf gerissen, wie aus der Übersicht des neuen Koordinationszentrum Luchs und Wolf (Kluwo) des Landes Rheinland-Pfalz hervorgehen würde. Doch jetzt sollen  mehrere Tiere aus dem Leuscheider Rudel unter Beobachtung gestellt werden. Wie das Landesumweltministerium auf eine Anfrage der RZ mitteilte, wäre die Besenderung von GW1896m und der Fähe GW1415f in Arbeit.

Wolfsschutz-Deutschland e. V. kritisiert diese Herangehensweise stark und weisst darauf hin, dass längst nicht überall Maßnahmen zum Herdenschutz ergriffen werden. Die Besenderung ist für die Tiere riskant. Wölfe vertragen Narkosen schlecht und zudem sind die Sender durch Wildtierkriminelle hackbar bzw. einlesbar. Den meisten Wölfen wurde ihre Besenderung deswegen zum Verhängnis.

Quellen: https://www.rhein-zeitung.de/region/aus-den-lokalredaktionen/kreis-neuwied_artikel,-nach-schafsrissen-in-der-vg-asbach-woelfe-sollen-sender-bekommen-_arid,2359404.html

https://www.dbb-wolf.de/totfunde/aktuelle-ereignisse