Gleich zwei tote Wölfe in Sachsen gefunden

Zwei Totfunde im Freistaat

Opfer von Revierstreitigkeiten

Am 21.02.2019 wurde in Jänkendorf (Landkreis Görlitz) ein toter männlicher, erwachsener Wolf gefunden, gab gestern das Kontaktbüro Wölfe in Sachsen in einer Pressemitteilung bekannt. Die Polizei schloss auf Grund der Fundumstände und der Verletzungen des Tieres eine Straftat zunächst nicht aus, sodass das Landeskriminalamt hinzugezogen wurde. Nähere Untersuchungen vor Ort, sowie im Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin hätte aber ergeben, dass eine Fremdeinwirkung ausgeschlossen werden könne. Der Wolf sei an den Folgen von massiven Bissverletzungen gestorben. Aktuell befinden sich die Wölfe in der Paarungszeit, in der es vermehrt zu Revierstreitigkeiten zwischen benachbarten Rudeln kommen kann. Die Reviergrenzen werden jetzt besonders intensiv markiert und gegen fremde Wölfe verteidigt. Der Fundort liegt im Grenzgebiet der Territorien des Königshainer Berge Rudels und des Nieskyer Rudels. Zu welchem Rudel der tote Rüde gehörte, werden die genetischen Untersuchungen zeigen, schreibt das Kontaktbüro weiter.

Immer mehr Wölfe werden überfahren oder illegal getötet

Am 24.02.2019 gab es einen zweiten Totfund: Auf der A14 wurde bei Döbeln (Landkreis Mittelsachsen) ein Tier überfahren, bei dem es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen weiblichen Wolf handelt. Die nächstgelegenen Wolfsterritorien befinden sich in der Gohrischheide (Landkreis Meißen), sowie in der Dahlener Heide (Landkreis Nordsachsen). In Sachsen sind Wölfe seit Ende der neunziger Jahre wieder dauerhaft heimisch. Im Monitoringjahr 2017/2018 wurden in den Landkreisen Görlitz, Bautzen, Meißen, Nordsachsen und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge insgesamt 18 Wolfsfamilien (Rudel) und 4 Paare nachgewiesen.

Im Vergleich zu 16/17 http://www.dbb-wolf.de sind das nur vier Rudel mehr. Allerdings ist das Jahr noch nicht abgeschlossen. Dennoch kann von einer unkontrollierten Vermehrung in Sachsen also gar keine Rede sein.  Am achten Januar wurde bereits ein Welpe im Bereich des Rosenthaler Rudels überfahren. Im vergangenen Jahr gab es bundesweit neun Fälle von illegal getöteten Wölfen, in diesem Jahr bereits wieder ein Wolf. Die Dunkelziffer ist wesentlich höher. Von 80 toten Wölfe bundesweit war in 65 Fällen der Straßenverkehr die Ursachse.

 

Schleswig-Holstein: Fake-News frisch vom Bauernverband

Bauernverband verwendet Foto einer Schweizer Tierschutzorganisation um gegen Wölfe zu hetzen

Eine ziemlich peinliche Aktion gibt es heute auf der Facebookseite des Bauernverbandes Schleswig-Holstein zu bestaunen. Unter dem Titel „“ist das die Lösung? Wildtiere und Nutztiere leiden! Warum zäunen wir den Wolf nicht ein? Wir haben genug Naturschutzgebiete“ wird dort ein Foto verwendet, auf das die Organisation Schweizer Tierschutz STS das Copyright hat. Auf unsere telefonische Nachfrage beim Verein in der Schweiz,  sagte man uns, dass man dem Bauernverband Schleswig-Holstein selbstverständlich nicht erlaubt habe, dieses Foto zu verwenden um gegen Wölfe zu hetzen. Man behalte sich nun weitere Schritte vor.

Besonders pikant: Auf dem Foto ist ein Reh zu sehen, das in einem Maisschutzzaun verendet ist. Vor allem große Anbaugebiete ohne Hecken werden mit solchen Zäunen versehen. Ein solches Bild ist vor allem ein Statement gegen Monokulturen und ein Vorwurf gegen die Ignoranz der Bauern. Wer einen solchen Zaun aufstellt, muss diesen nämlich täglich kontrollieren, damit sich kein Wildtier darin verfängt. Dies ist im Falle des Rehs sehr wahrscheinlich nicht geschehen, denn die tief in den Boden gewühlte Mulde spricht eher dafür, dass das Tier dort mehrere Tage mit dem Tod gekämpft hat und sich niemand dafür interessiert hat. 

Update 27.02.19 – Der Bauernverband entschuldigt sich für die Verwendung des Fotos, nicht aber für die Verbreitung von Fake-News. Gerne hätte er die Entschuldigung veröffentlicht. Das machen wir doch gerne. Vielleicht freut sich der Bauernverband auch über Feedback zur Fake-Geschichte einen Maisschutzzaun in Zusammenhang mit dem Wolf zu bringen? Kontaktdaten im Text.

Sehr geehrte Frau Sommer.

Wir haben einen Fehler gemacht und das Foto gelöscht, im Einvernehmen mit den Schweizern, die übrigens sehr höflich im Umgang waren. Dafür haben wir uns ausdrücklich bedankt. Das möchten wir auch bei Ihnen tun für den Hinweis. Deutlich: Der Fehler lag bei uns. Auch das kann Wolfsschutz gern berichten, wir sind gespannt!


Mit freundlichen Grüßen

 

Sönke Hauschild

BAUERNVERBAND SCHLESWIG-HOLSTEIN E.V.

E-mail: s.hauschild@bvsh.net

Internet: www.bvsh.net

 

Grüner Kamp 19-21    

24768 Rendsburg

 

Zwei gute Nachrichten – Wolf kommt weder ins Jagdrecht noch wird er geschossen: AfD und FDP blitzen beim Bundestag ab – Esten retten einen Wolf

Echtes Mitgefühl kennt keine Barrieren

In Estland sollen  Bauarbeiter einen Wolf gerettet haben, der durch eine Eisdecke über einem Fluss eingebrochen war. Dabei sollen sie ihn auf dem Schoß genommen haben und in einem Saunatuch gewärmt haben. Zitat: „Es ging alles so schnell, dass die sich gar keine Gedanken gemacht haben wen die da eigentlich vor sich haben . Das arme Tier war völlig fertig und durchgefroren . Erst als denen die Größe der Pfoten und das beachtliche Gewicht aufgefallen sind, kam die Idee, dass es ein Wolf sein könnte . In der Tierklinik dann die Gewissheit – die jungen Männer haben einen Wolf aus dem See gefischt und ihn quer über das Feld ins Auto getragen, um ihn in die Klinik zu bringen.“ Hier ein englischsprachiger Beitrag über die Geschichte: http://estonianworld.com/life/a-dog-rescued-from-an-icy-estonian-river-is-a-wolf/?fbclid=IwAR0DUFPX2_9hp3eqS0S0vg93frSJxQm7XqO8GnvNlRLCl9W4kEYoZ6DNqD8 sowie die erste Meldung gestern auf estnisch: https://parnu.postimees.ee/6528453/video-ja-galerii-noormehed-paastsid-jaisest-joest-hundi-ja-soojendasid-teda-sules-koera-pahe?utm_source=facebook.com&utm_medium=social&utm_campaign=share-buttons&utm_content=6528453&fbclid=IwAR0EttZ9hNduMEfv42LvEVkpv-WNAf1_PJPWpUgeLNS3A-kcG9Xc9zB_rKw

Dass der vermeintliche Hund ein Wolf war, haben die Bauarbeiter erst in der Klinik bemerkt.

In Estland hat man ein ganz anderes Verständnis zum Wolf als in Deutschland. So wurde er dort im vergangenen Jahr sogar zum Nationaltier gewählt.  Das Estnische Naturkundemuseum, Estlands Naturalisten-Gesellschaft und Vertreter des Tallinner Zoos kommentierten das Wahlergebnis so: „Der Wolf ist ein natürlicher Teil unserer Umwelt, und er lässt niemanden kalt.“, sagte die Volkskundlerin Marju Kõivupuu gegenüber dem öffentlich-rechtlichen Sender ERR. „Der Wolf ist eines der beliebtesten Tiere in unseren Volksmärchen, es gibt über 500 Namen und Geschichten über das Tier.“ Das Wahlgremium begründete die Entscheidung damit, dass der Wolf ein „Symbol wilder, unberührter Natur“ sei. „Unsere Moore und Wälder werden oft als „Wolfsland“ bezeichnet. Wie kein zweites Tier dieser Region, hat der Wolf die Sprache und Kultur des Landes beeinflusst.“ Die Experten sagten außerdem, dass der Wolf als erfolgreiches Raubtier die Pflanzenfresser unter Kontrolle gehalten habe, damit habe er auch indirekt die Waldlandschaften geformt. „Der Wolf war für Tausende von Jahren der König unserer Moore und Wälder.“, betonte das Gremium. Weitere Charakterisierungen beschrieben den Wolf als „stark, extrem schlau, mit guter Ausdauer ausgestattet“. „Der Wolf ist ein Überlebenskünstler. Mutig verteidigt er seine Familie und sein Territorium vor anderen Wölfen. Wölfe respektieren ihre Eltern und lieben ihre Familie. Sie respektieren die Privatsphäre – sie möchten in Ruhe gelassen werden. Der Wolf verfügt über Charisma. All diese Eigenschaften prädestinieren den Wolf als Symbol für Estland und die Esten.“ Quelle: https://www.nordisch.info/estland/waehlt-den-wolf-zum-nationaltier/

Anträge der AfD und FDP gestern im Bundestag abgeschmettert

Der Bundestag hat am Donnerstag, 21. Februar 2019, zwei Anträge zumWolfsmanagement und -monitoring abgelehnt. Dazu lagen ein Antrag der AfD-Fraktion mit dem Titel „Herdenschutz und Schutz des Menschen im ländlichen Raum – Wolfspopulation intelligent regulieren“ (19/594) und ein Antrag der FDP-Fraktion mit dem Titel „Gefahr Wolf – Unkontrollierte Population stoppen“ (19/584) vor. Der Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit hatte eine Beschlussempfehlung (19/3034Buchstabe a und b) vorgelegt. Mit den Stimmen der Mehrheit des Hauses wurde der AfD-Antrag gegen das Votum der Antragsteller und bei Enthaltung der FDP abgelehnt. Der FDP-Antrag wurde in namentlicher Abstimmung mit 490 Ja-Stimmen und 149 Nein-Stimmen bei zwei Enthaltungen abgelehnt. https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2019/kw08-de-wolfspopulation/594516?fbclid=IwAR1-ObWE7Qry4Nw2hWwvbcIGmqXB6IOem3qJCUjaUHdflPYQuLMne7z1H8A

 

 

 

 

 

 

Kein Schießbefehl auf Wolf im Allgäu – Bauernlobby abgeschmettert

Monatelang hatten bayerische Bauern im Allgäu versucht, einen Schießbefehl auf einen Wolf zu lancieren. Heute schreibt all-in folgendes:

Der Oberallgäuer Landrat Anton Klotz, der Bauernverband, der Alpwirtschaftliche Verein Allgäu und Vertreter der Tourismusbranche hätten die Regierung von Schwaben zum Handeln aufgefordert. In einem Schreiben hätten sie auf die „dringend notwendige Genehmigung der Entnahme von Schadwölfen im Allgäuer Raum“ hingewiesen. Eine Antwort hätten sie monatelang nicht bekommen. Jetzt hätte die Behörde auf Anfrage  der Zeitung mitgeteilt, dass es derzeit keinen Handlungsbedarf gebe.

Und wieder erfahren Wolfsfreunde Beschlüsse aus den Medien. Pressemeldungen scheinen wohl nicht mehr als notwendig erachtet zu werden. Hier der komplette Artikel:

https://www.all-in.de/kempten-allgaeu/c-rundschau/es-bleibt-dabei-keine-abschuss-genehmigung-fuer-wolf-im-allgaeu_a5026833?fbclid=IwAR0MW_ue-IrauVDA3cQinElDdhmQt7SLZhlnrvi3WiJp7GuBoFheziXlEU4

 

Niedersachsen – Schießbefehl auf Wolf Roddy vorerst ausgesetzt!

Die Sondergenehmigung zum Abschuss des Leitwolfs aus dem Rodewalder Rudel im Landkreis Nienburg ruht vorerst. Das hat das niedersächsische Umweltministerium auf Anfrage von NDR 1 Niedersachsen bestätigt. Grund ist, dass der „Freundeskreis freilebender Wölfe“ juristisch gegen den geplanten Abschuss vorgeht,“ schreibt der NDR heute.

Skandalös ist es, dass es schon wieder keine offizielle Pressemeldung seitens des Umweltamtes zur Rücknahme des Schießbefehls auf den Leitrüden des Rodewaldrudels gibt, und es nur ein Statement von Minister Lies´Sprecher  in der Presse dazu gibt. Dennoch freuen wir uns auch von Wolfsschutz Deutschland e. V. sehr darüber, dass sich hier das Recht gegenüber Wildwestpolitik durchgesetzt hat. Wir hoffen sehr, dass dem Schießfehl bald von gerichtlicher Seite endgültig ein Ende gesetzt wird. Hier der komplette Bericht.

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Wolf-aus-Rodewald-wird-vorerst-nicht-geschossen,wolfsrudel148.html?fbclid=IwAR3-feE82AvxacpcB1L8YkicXz8-YLoBZmpkq4YVXUTMCcFySDZ_GlYEuwE

 

 

Willkommen Wolf? So haben sich das Dani, Roddy, Gloria, Senni und Co. wirklich nicht vorgestellt!

Danke an Anke Krämer für den treffenden und wunderbar gezeichneten Cartoon, den wir exklusiv und in Erstveröffentlichung bringen dürfen! 

Unsere Petitionen  http://www.change.org/woelfe

http://www.change.org/pumpak

und http://www.change.org/wolfsschutz

bitte weiter unterstützen. 🙂

Faktencheck mit Zaunskandal zum Schießbefehl auf Wolf Dani in Schleswig-Holstein – Wir fordern den Rücktritt von Umweltminister Albrecht (Grüne)

Aktuelle Zaunkontrollen –  in Kooperation mit der Facebookseite „Gegen Welpenimporte“ –  im Gebiet des von der Tötung bedrohten Wolfs Dani (GW 924m) im Landkreis Pinneberg am 02.02.19 zeigen derart skandalöse Zustände auf, dass wir uns gezwungen sehen, den Rücktritt von Umweltminister Albrecht (Grüne) zu fordern. Der Minister hat ganz eindeutig seine Zustimmung vor einem rein politischen Hintergrund gegeben. Damit macht er sich unserer Ansicht nach endgültig zur Marionette von Lobbyinteressen, statt sich pflichtgemäß im Wählerauftrag darauf zu konzentrieren, die EU-Verträge, die auch Deutschland mit unterschrieben hat, umzusetzen. Der Umweltminister von Schleswig-Holstein will mutmaßlich wohl gar keinem Wolf eine Chance in seinem Bundesland geben. 

Auf den Fotos sind Schafe zu sehen, die von alleine über Minilitzen gestiegen sind und außerhalb von der Weide völlig ohne Schutz grasen. Wir waren in acht verschiedenen Orten im Landkreis.  Wir zeigen hier Zäune, die von der Straße aus einigermaßen in Ordnung aussehen, doch von hinten und von der Seite aus offenbart sich ein wahres Fiasko. 

Ein Umweltminister, der unter derartigen Umständen eine Abschusserlaubnis auf ein streng geschütztes Tier erteilt, ist als Umweltminister nicht mehr tragbar. Erschwerend kommt hier noch hinzu, dass Albrecht den Antrag auf das Töten auch noch selber gestellt haben soll. Wir fordern außerdem, dass der Schießbefehl sofort zurückgenommen wird. 

Krempe

Die Schafe sind einfach über die Litze gestiegen und weiden nun außerhalb eines jeden Zaunes. Schutz: Null
Nur eine Litze befindet sich in 48 Zentimeter Höhe.
Dieser Zaun hat nur eine Litze.

 

Krempe/Grevenkop

Die Schafe weiden hier hinter einer Litze von 35 Zentimetern.
Hier ist der Schutzwert für die Schafe gleich Null.
Eine Litze in Höhe von 35 Zentimetern.
Schütz so jemand, der seine Tiere wirklich liebt?

Lutzhorn

Riesenlücke zwischen Zaun und Boden.
Riesenlücke zwischen Zaun und Boden.
Die gleiche Weide von hinten.
Vorne Wildzaun, hinten gar kein Zaun.
Kein Zaun.
Rest von Litzen.

 

Steinberg/SH

Hier liegt der Zaun fast komplett auf dem Boden.
Vorne sieht der Zaun intakt aus – hinten ist er nicht mehr vorhanden.
Ende des Zaunes, die Schafe stehen auf dem völlig offenen Gelände.
Ansicht von der Straße aus, Höhe 1,04 Meter. Man könnte glauben, dies wäre ein fachgerechter Zaun, ist er aber nicht.
Der liegende Zaun noch einmal näher betrachtet
Hinten pfui.
Vorne zur Straße hin sieht der Zaun okay aus.
Sicht von der Straße aus.

 

Hohenfelde

Das ist ein so genanntes Wolfsabweisendes Netz, aber nicht rundum geschlossen.
Sieht auf den ersten Blick professionell aus, ist es aber nicht, da hinten offen.
Riesenlücke.

 

 

Klein Offenseth

Ansicht von der Straße aus.
Zaunhöhe dahinter: kniehoch.
Nur eine Litze und Zaunhöhe kniehoch.
Eine Litze und kniehoch.
Von hinten ist die Weide völlig offen.
So stellt sich der Zaun von vorne dar.

 

Itzehoe

Weide von hinten: Nur eine Litze in Kniehöhe.
Zaun von der Seite: Nur eine Litze in Kniehöhe.
An einigen Stellen weist die Litze nicht einmal Kniehöhe auf.
So sieht die Weide von der Straße aus aus. Vorgetäuscht wird ein Standardzaun in 90 Zentimeter Höhe.

Tensbüttel

Zaun kniehoch.

 

Und so sieht ein wolfsabweisendes Netz wirklich aus!

Dies ist ein wolfsabweisendes Netz in Höhe von 1,05 Metern. Spezielle Anker halten es auf dem Boden.
Das gelbe Band ist eine so genannte obere Litze, mit dem der Zaun auf 1,20 Meter erhöht werden kann. Im Fall von Dani wurde dies nicht einmal versucht.

 

06.02.19 RICHTIGSTELLUNG

Es hat sich leider in Rücksprache mit dem Hersteller herausgestellt, dass das Zaunprüfgerät nicht richtig angewendet worden ist bei obigem Außeneinsatz. Normalerweise verwenden wir Geräte eines anderen Herstellers, so dass dies nicht gleich aufgefallen ist. Der Stromtest ist also bei allen Kontrollen nicht gültig. Allerdings hat dies nur bei dem wolfssicheren Netz überhaupt einen Einfluss, da alle anderen Zäune lediglich knie- bis wadenhoch waren und nicht geschlossen gewesen sind.

Wir können aber de facto nicht beweisen, dass auf dem grünen, wolfsabweisenden Netz kein Strom gewesen ist. Was dennoch Fakt ist, ist die Lücke von zirka 30 Zentimetern, zwischen den Stäben. Unsere Vermutung ist, dass Dani den Zaun nicht übersprungen hat, sondern durch diese Lücke gelangt ist und beim Angriff kein Strom auf dem Zaun war. Da Wolfsberater und andere Fachleute erst Stunden später den Fall betrachten, kann in dieser Zeit leicht Strom hergestellt werden. Wir bedauern sehr, dass wir das mit unserer Messung NICHT bestätigen konnten.

Wir ziehen daraus die Konsequenz, dass Zaunkontrollen künftig nur noch im Beisein von Vorstandsmitgliedern vorgenommen werden.

Offener Brief mit Email-Aktion an Olaf Lies: Wir fordern Nachbesserung des Wolfsmanagementplans statt Schießbefehl auf Rodewaldwölfe in Niedersachsen

Wir fordern: Nachbesserung des Wolfsmanagementplans statt Schießbefehle auf Wölfe in Niedersachsen

Vorab per Mail an: Minister@mu.niedersachsen.de in Kopie an Stefan Weil ministerpraesident@stk.niedersachsen.de

Umweltminister Olaf Lies

Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz
Archivstraße 2

30169 Hannover

 

Guten Tag Herr Lies,

eine offizielle Pressemitteilung ihres Ministeriums gibt es dazu nicht, also müssen wir uns leider die Informationen aus der Presse besorgen. In zahlreichen Tageszeitungsartikeln werden Sie dahingehend zitiert, dass Sie planen Ihre Zustimmung zum Abschuss von Roddy, dem Rüden des Rodewalder Rudels, zu erteilen. Andere Quellen geben an, dass Sie sogar das komplette Rudel erschießen lassen wollen.

Als Grund wird angegeben, dass es Angriffe und Risse auf Minishettys und Minishettyfohlen gegeben habe. Diese Pferderassen sind nicht größer als ein Schaf. Wie soll ein Wolf wissen, dass Besitzern von Schafen Schadensersatz gezahlt wird (neuerdings laut EU sogar 100 % und auch 100 % der Anschaffungskosten von wolfsabweisenden Zäunen) und bei Kleinpferden und Kälbern weder Schutzvorrichtungen in Niedersachsen  gefordert, noch gefördert werden?

Seit mehr als einem Jahr ist bekannt, dass in der Gegend um Rodewald Wölfe leben. Besitzer von Kleinpferden hatten also genug Zeit, sich auf die Situation einzustellen. Warum bringt man die Tiere nicht wenigstens nachts in den Stall? Bei der Pferdehaltung handelt es sich zudem um ein Hobby und Privatvergnügen das hier mit einem berechtigten Interesse der Allgemeinheit und der Gesetzeslage der EU kollidiert. Der Wolf steht nicht umsonst unter dem höchsten Schutzstatus. Auch Deutschland hat entsprechende Verträge unterschrieben. Der Wolfsbestand in Deutschland ist noch immer nicht in einem sicheren Erhaltungszustand. Eine weitere Vermehrung der Wölfe ist notwendig und gewollt. Hier sollen anscheinend private Interessen gegen Interessen der Allgemeinheit ausgespielt werden. Können oder wollen Besitzer ihre Tiere nicht schützen, sollten sie Überlegungen anstellen, ihr Hobby aufzugeben. Schützt ein Hobbyhalter/in seine/ihre Tiere nicht, kann dies eigentlich auch tierschutzrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.

Die Rissstatistik zeigt keine extremen Rissvorfälle auf.  Diverse Vorfälle sind noch gar nicht ausgewertet und so steht damit überhaupt nicht fest, selbst wenn es tatsächlich Wolfsrisse gewesen sein sollten, um welche Tiere es sich genau gehandelt hat.
https://www.nlwkn.niedersachsen.de/…/nutztierschaeden-16170…

Warum fordern Sie also Wolfsabschuss, statt entsprechende Zäune für Shettys und andere Ponys sowie deren Fohlen in den Wolfsmanagementplan aufzunehmen? Bei gewerblichen Züchtern sollte dies genauso geregelt werden, wie bei Berufsschäfern.

Dazu kommt, dass sich zur Zeit die Wölfe wieder paaren. Die Wölfin könnte also erneut tragend sein. Würde nun der Leitrüde erschossen werden, würde dies nicht weniger, sondern mehr Angriffe auf Weidetiere nach sich ziehen. Denn die Wölfin müsste den Nachwuchs alleine durch bekommen und wäre auf die Mithilfe von zwei unerfahrenen Jungtieren aus dem Vorjahr angewiesen. Ein Abschuss des kompletten Rudels verstößt außerdem ganz klar gegen EU-Recht.

Sollten Sie einen Schießbefehl erteilen und Wölfe aufgrund dessen getötet werden, werden wir Anzeige erstatten und eine Beschwerde an die EU einreichen.

Mit den besten Grüßen

 

Brigitte Sommer

Vorsitzende Wolfsschutz Deutschland e. V.

www.wolfsschutz-deutschland.de

 

Problemzäune in Schleswig-Holstein: Jetzt auch noch falsche Höhenangaben von Amts wegen?

Die Lage in Schleswig-Holstein um den von einem Schießbefehl bedrohten Wolf  Dani spitzt sich immer mehr zu. Schon tausende haben sich an unserer Email-Aktion https://wolfsschutz-deutschland.de/2019/01/24/schleswig-holstein-offener-brief-an-umweltminister-albrecht-unterlassen-sie-den-schiessbefehl-auf-wolf-dani/ an Umweltminister Albrecht (Grüne) beteiligt. Nun kommen immer mehr Ungereimtheiten ans Licht. So heisst es beispielsweise falls man Dani nicht vor die Flinte bekomme, sei es genauso rechtens irgendeinen anderen Wolf abzuschießen. Mehrere Jäger sollen sich bereits gemeldet haben. Sie scheinen bereits voll im Blutrausch zu sein.

Gleichzeitig beklagt sich die Jägerschaft darüber, dass es gar nicht so einfach sein würde, wäre der Schießbefehl endlich erteilt, Dani auf insgesamt zirka 400 Quadratkilometern zu finden. Deshalb überlege man, den Wolf anzufüttern. Dabei ist das Anfüttern von Wölfen nach Gesetzeslage strengstens verboten.

Nun haben wir von einer Informantin Fotos von Zäunen erhalten, die angeblich bereits 1,20 Meter hoch gewesen sein sollten. Zitat:

Ich habe auf folgenden Bericht http://m.kn-online.de/Nachrichten/Schleswig-Holstein/Zwei-Schafe-gerissen-Diskussionn-um-wolfssichere-Zaeune, die KN angeschrieben. Ich war am Tag, als Wolfsberater, TV etc. in Westerhorn waren, mit einer Freundin an der besagten Weide spazieren. Nach dem Bericht der KN über einen 1,20m überwundenen Zaun, musste ich am nächsten Tag dort mal mit dem Zollstock nachmessen. Nur ein kleiner Bereich war mit einem Netzzaun 1,20 gesichert. Der größte Teil war mit 4 Litzen gerade mal 1 m gesichert. Habe mich bei den KN über die schlechte Recherche beklagt. Die Nachricht, die ich von den KN erhielt, hat mich doch sehr erstaunt. Die Information über die Höhe von 1,20m habe die Redakteurin direkt vom Landeskoordinator für Wolfsfragen erhalten.

Das wiederum sollte nun einige Fragen nach sich ziehen:

Die Bilder sprechen für sich. Eine Stromprüfung wurde zwar nicht durchgeführt, doch auf einigen Bildern ist deutlich zu sehen, dass Gras und Gestrüpp in den Zaun hineinreicht. Eine Stromführung wird dadurch unterbrochen. Das Hauptargument für die „Entnahme“ Danis sei das mehrmalige Überwinden von vorschriftsmäßigen Zäunen. Diese Zäune sehen auf keinen Fall so aus. Ergo wäre ein Grund für einen Schießbefehl auf gar keinen Fall gegeben. Zudem verstößt der Passus „mehrmaliges Überwinden von Zäunen“ in Wolfsmanagementplänen sowieso gegen EU-Recht und dürfte einer Klage einer Umweltorganisation nicht standhalten. Da der NABU seine Zustimmung zum Abschuss von Dani gegeben hat, könnten aber Basismitglieder von WWF und BUND auf ihre Vereine einwirken.

cof