Vorsicht: Werden ehrenamtliche Helfer beim Zaunbau ausgenutzt?

Sie schmücken ihr Profil in sozialen Netzwerken mit Wolfsportraits und anderen netten tierfreundlichen Bildchen und sie wirken wie Wolfsfreundinnen und Wolfsfreunde. Dabei verbreiten sie in Wirklichkeit oft Propaganda der Agrarlobby als vermeintlichen Naturschutz. Und sie können ahnungslose Menschen unter Umständen dazu bringen, ihre Arbeitskraft nicht, wie erhofft in die Akzeptanz der Wölfe zu stecken, sondern bestimmten WeidetierhalterInnen noch mehr Vorteile, als sie ohnehin bereits haben, zu verschaffen.

Gemeint sind Aktive, die vermeintlich selbstlose Einsätze zum Aufstellen von Zäunen organsieren. Sie nennen sich selbst Wolfsfreundinnen und Wolfsfreunde und sie behaupten, dass sie ohne jede Gegenleistung Weidetier- und PferdebesitzerInnen beim Aufbauen ihrer Zäune helfen, um so die Akzeptanz für den Wolf in Deutschland zu erhöhen. Dies klingt fast zu schön um wahr zu sein. Schaut man sich diese selbstlosen Menschen einmal genauer an, so ist es in vielen Fällen so, dass diese Menschen in erster Linie selbst WeidetierhalterInnen oder PferdehalterInnen sind. Ihre Motivation scheint also längst nicht so klar zu sein, wie sie sie nach außen hin transportieren. In den meisten Gebieten in Deutschland werden bereits Zäune voll bezahlt, in vielen Gebieten sogar Herdenschutzhunde. Versuchen sich besonders bauernschlaue HalterInnen nun weitere Vorteile zu verschaffen, indem sie sich die Zäune auch noch ohne jede Gegenleistung aufstellen lassen? Also Helfende einfach nur ausnutzen wollen? Unklar.

Vermeintliche Wolfsfreunde selber Weidetierbesitzer

Fakt ist allerdings, dass gerade sehr viele HalterInnen, die derart selbstlos unterstützt worden sind, nach dem kostenlosen Aufbau ihrer kostenlosen Zäune, Wolfsabschussforderungen gestellt haben, ja sogar vor Gericht mit diesen Abschussforderungen gegangen sind. In wie weit eine solche selbstlose Hilfe zum Zaunaufbau tatsächlich zur Aktzeptanz der Wölfe in Deutschland dient, bleibt fraglich. Ebenso sind viele dieser Menschen, die bereits unterstützt worden sind, eben beispielsweise keine BerufsschäferInnen, die ihr Lebenswerk nicht mehr erhalten oder ihre Familie nicht mehr ernähren können,  sondern sie halten sich Tiere ausschließlich zum Hobby. Wir sehen eine Gefahr, dass Menschen, die gerne helfen möchten, ausgenutzt werden und ihre Arbeit verpufft.

Sollen sich nun Ehrenamtliche gar nicht mehr engagieren?

Nein, auf keinen Fall, denn Engagement ist wichtig, und es gibt in der Tat sehr viele anständige Weidetier- und PferdehalterInnen, die Hilfe wirklich verdienen. Nur sollte man sich, bevor man helfen möchte, genau erklären lassen, wie die Modalitäten vor Ort sind. Es gibt Vereine, wie Wolfsschutz-Deutschland e. V., die auch beim Zaunbau unterstützen, sich allerdings vorher vertraglich zusichern lassen, dass nach dem Aufbau nicht gegen Wölfe gehetzt werden wird und keine Abschussforderung gestellt werden wird. Bevor man für Organisationen tätig wird, kann man auch genau nachfragen, zu welchen Bedingungen und bei wem die Hilfe stattfinden soll. Oder man kann die Hilfe bei einer Orga, die eigentlich bedingungslos helfen will, an Bedingungen knüpfen. Vorsicht bei Leuten die angeben, sie würden „neutral“ zum Thema Wolf stehen. So kann man sichergehen, dass die gut gemeinte Hilfe nicht beim Falschen landet und den Wölfen am Ende nicht nur ein Bärendienst getan wird, sondern sich bauernschlaue HalerInnen auch noch ins Fäustchen über vermeintlich naive WolfsliebhaberInnen lachen.

Verleumdung an der Tagesordnung

Wer das Aufdecken von Nachlässigkeiten, Betrügereien und Rissprovokation als „Denunziantentum“ bezeichnet, der ist wohl eher FreundIn der WeidetierhalterInnen als der Wölfe. Wer behauptet, dass wir heimlich an Weiden heranfahren, der legt es wohl bewusst darauf an, uns zu verleumden.  Wir fahren nicht heimlich an die Weiden heran sondern wir kommen mit voll beschriftetem Fahrzeug. Es fällt nicht schwer zu überlegen, dass bestimmt alles okay an den Weiden wäre, wären die Pappenheimer, und wir kontrollieren immer nur die, die sich laut hinstellen und Abschüsse fordern, vorher informiert worden. Wer sich gegen Verleumdungen wehrt, ist „zickig“ und der Spieß wird von solchen „falschen Freunden der Wölfe“ einfach herum gedreht.  Man wird als Mobber bezeichnet, obwohl man das Opfer von deren Cybermobbing und Cancel-Culture ist. Eines ist doch ziemlich sicher: Hätte Wolfschutz-Deutschland e. V. nicht immer wieder die Tricksereien von diversen SchäferInnen beispielsweise im Wolfsgebiet Schermbeck aufgedeckt, wären Gerichsurteile zu Abschussanträgen, wie beispielweise bei Wölfin Gloria und ihre Familie, vielleicht auch ganz anders ausgegangen.

 

 

Alle Schießgenehmigungen außer Kraft – Schluss mit Wolfsjagden in Niedersachsen

Es ist eine Sensation: Umweltminister Lies (SPD) muss kuschen, aber niemand scheint bisher diese neue Entwicklung groß mitbekommen zu haben. Laut einer Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage der Grünen sind überhaupt keine Abschussgenehmigungen auf Wölfe in Niedersachsen mehr in Kraft. Eine entsprechende Pressemitteilung der Grünen gab dies noch vor Ostern bekannt. Im Klartext: endlich können nicht nur die Cuxlandwölfe sondern auch die Rodewaldfamilie und viele weitere Wolfsfamilien wieder in Ruhe leben. Auch für unsere Aktiven von Wolfsschutz-Deutschland e.V. heisst dies, endlich aufatmen zu können.

Die Grüne Landtagsfraktion hat vor dem Staatsgerichtshof in Bückeburg per Verfassungsklage erreicht, dass die vom Land erteilten Abschussgenehmigungen von Wölfen nicht mehr vollständig geheim bleiben dürfen. Die Landesregierung hatte die Verfassung gebrochen, als sie Auskünfte über Zahl und Begründung der Abschussgenehmigungen verweigerte. Außerdem hat das VG Oldenburg eine von Umweltminister Lies erteilte pauschale Abschussgenehmigung für zwei Wolfsrudel im Raum Cuxhaven und Osterholz als voraussichtlich rechtswidrig gestoppt. Die Antwort auf eine Anfrage, die die Grünen nach dem OVG-Urteil an die Landesregierung gerichtet haben, zeigt nun, dass keine Abschussgenehmigungen mehr in Kraft sind und die Zahl der Nutztierrisse durch Wölfe deutlich zurückgegangen ist.

Endlich ein Lieben in Frieden für Wölfe in Niedersachsen? ©Brigitte Sommer

Fünf Abschüsse, fünf Mal der falsche Wolf

Wie die Antwort auf die kleine Anfrage der Abgeordneten Christian Meyer und Imke Byl zeigt, geht in Niedersachsen die Zahl der Nutztierrisse durch Wölfe stetig zurück. 2020 wurden noch 1144 Schafe von Wölfen getötet. 2021 waren es 499 (56 % Rückgang). 121.260,67 Euro Schadenersatz wurden 2021 für die Risse gezahlt. An Fördermitteln wurden 3,748 Mio. Euro im Jahr 2020 und 3,776 Mio. Euro im Jahr 2021 an Tierhalter*innen für Präventionsmaßnahmen ausgezahlt. Zum Zeitpunkt der Klage der Grünen-Landtagsfraktion waren acht Abschussgenehmigungen für Wölfe in Kraft. Seit Frühjahr 2021 wurden vier weitere Abschussgenehmigungen erteilt. Aktuell sind auch aufgrund der Klage und der Prüfung der EU-Kommission keine Abschussgenehmigungen in Kraft.

Bei bislang fünf Abschüssen in der Amtszeit Lies wurde in keinem Fall das gesuchte Tier geschossen, in zwei Fällen sogar Welpen. Die EU-Kommission hat in einem Schreiben an die Grüne Fraktion die Zweifel an der Niedersächsischen Wolfsverordnung gemäß EU-Recht bestätigt und auf ablehnende Gerichtsurteile zu Wolfsabschüssen hingewiesen.

Auch Wolfsschutz-Deutschland e. V. hat bei allen Abschüssen Strafanzeige gegen Umweltminister Lies (SPD) und die ausführenden Personen gestellt. Weiterhin haben wir uns auch bei der EU beschwert.

Ein Ende des Abschusswahns?

Ferner führen die Grünen in ihrer Pressemitteilung auf, dass statt willkürlichen Schüssen nur echte Problemwölfe erschossen werden sollten. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. sind dagegen der Ansicht, dass gar keine Wolfsabschüsse erlaubt werden sollte, da dies nur Begehrlichkeiten nach Rissprovokationen zur Erlangung von Wolfsabschüssen und Problemwolfkreationen nach sich zieht. Wie der Rückgang von Rissen ja deutlich macht, wirkt der Schutz von Weidetieren.

Ein neuer Antrag auf Abschuss liegt schon wieder vor

Es liegt allerdings bereits schon wieder ein neuer Antrag auf einen Abschuss eines Wolfs in Niedersachsen vor. Wolfsfreundinnen und Wolfsfreunde dürfen also nicht nachlassen, in ihrem Bemühungen, die Wölfe zu schützen. Immerhin hat die Klage der Grünen wohl tatsächlich den geheimen Wolfsjagden in Niedersachsen ein Ende bereitet. Falls dem Antrag stattgegeben wird, wird es also wieder die Möglichkeit geben, juristische Schritte zu unternehmen.

Diese Entscheidung wirft unserer Meinung nach auch ein Schlaglicht auf die Wolfsverordnung in NRW und die Begehrlichkeiten von Wolfsabschüssen in Rheinland-Pfalz.

 

Hier die Anfrage der Grünen mit der Beantwortung: https://www.landtag-niedersachsen.de/Drucksachen/Drucksachen%5F18%5F12500/11001-11500/18-11073.pdf

Hier die Pressemitteilung der Grünen: https://www.fraktion.gruene-niedersachsen.de/presse/pressemeldungen/artikel/gruene-herdenschutz-wirkt-deutlich-weniger-nutztierrisse-durch-woelfe.html

Keine Gerechtigkeit für Wölfe im RTL-Format Justice

Anfang des Jahres erhielten wir die Anfrage eines Journalisten sowie Produzenten von Beiträgen für das RTL-Format Justice. Dass das Format unter Boulevard fällt, schreckte zunächst nicht ab, denn Boulevard heißt nicht unbedingt, dass die Beiträge nicht seriös erstellt werden. Dass es ein etwas krawalliges Format ist, war allerdings von Anfang an klar. Mir war auch bewusst, dass der Beitrag höchstwahrscheinlich tendenziös werden würde. Dennoch entschlossen wir uns von Wolfsschutz-Deutschland e. V., das Angebot anzunehmen. Der Dreh umfasste zirka zwei Stunden, in denen ich mich wirklich ausführlich äußern konnte. Freilich bemerkte ich, dass versucht wurde, mich dahingehend zu lenken, dass ich einräumen würde, dass Wolfsabschüsse auch für uns unter bestimmten Bedingungen in Ordnung wären. Was wäre, wenn ein Wolf einmal zubeißen würde? Sie ahnen es wahrscheinlich schon. Es lief etwas aus dem Ruder.

Lets talk about „beißen“

Wenn ein Interview, das ursprünglich fast zwei Stunden dauerte, auf nicht einmal zwei Minuten zusammen geschnitten wird, ist es wohl logisch, dass hier kaum noch Kontext vorhanden ist. In diesem Fall ist meine Einschätzung, dass der Schnitt auch so gewollt und kein Versehen war.

In den vergangenen 20 Jahren gab es keinen  einzigen Angriff eines frei lebenden Wolfs in Deutschland auf Menschen. Gerade um die Hysterie aus der Debatte zu nehmen, halte ich es für wichtig, darüber zu reden, dass es natürlich auch mal passieren kann, dass ein Wolf beißt. Beispielsweise wenn er bedrängt wird oder krank ist. Bislang scheint jede Diskussionen, ja jeder Gedanke darüber, geradezu verboten zu sein. Wer ihn äußert wird von beiden Seiten moralisch angegangen. Dabei ist es doch wichtig, darüber zu reden, um irrationale Angst beseitigen zu können. Wir Menschen stehen einfach nicht auf dem Speiseplan von Wölfen. Menschen, die in Ländern wohnen, in denen der Wolf nie ausgerottet worden war, sehen die emotional geführten Diskussionen in Deutschland teilweise belustigt und teilweise schockiert.

 

Sehr schade fand ich allerdings, dass mein O-Ton “ Wenn einmal ein Wolf einen Menschen verletzt, dann ist das halt so“ zum Thema beißen durch Wölfe so verkürzt dargestellt worden ist. Durch den nicht mehr vorhandenen Kontext wirkt meine Aussage so, dass mir Verletzungen von Menschen egal wären. Aber wahrscheinlich war das ja so beabsichtigt? Hier der Teaser zur Sendung.

Meine Erklärung dazu, das nämlich jedes Jahr Menschen durch Hunde, andere Wildtiere und sogar Kühe schwer verletzt und sogar getötet werden und dass dies nicht auch nur ansatzweise einen solchen Hass und eine solche Panik verursacht, wie die Möglichkeit, dass auch mal ein Wolf zubeißen könnte und dass es im Leben keine 100-%-ige Sicherheit geben kann, wurde weg geschnitten. Durch die verkürzte Darstellung wirkt die Antwort natürlich negativer als im eigentlichen Kontext. Schade auch, dass ich nicht direkt mit den Vorhaltungen von Herrn Opriel konfrontiert haben, denn ich hätte ja direkt darauf antworten können.

Richtigstellung

Schäfer Opriel behauptet in dem Beitrag, Wolfsschutz-Deutschland e. V. hätte irgendeinen Menschen geschickt, um bei ihm und mit ihm zusammen (Opriel) eine Zaunkontrolle zu tätigen. Dies ist falsch. Ebenso falsch ist es, dass Herr Opriel uns angesprochen haben wollte und uns um Hilfe gebeten haben wollte. Tatsächlich „schicken“ wir nicht irgend jemanden. Wir machen die Zaunkontrollen selbst. Bei allen Kontrollen von uns bei Opriels Zäunen war er selbst nicht anwesend. Wir leisten tatsächlich Hilfe, lassen uns aber unterschreiben, dass nach der Hilfe nicht gegen Wölfe gehetzt wird. Zudem haben wir Herrn Opriel niemals in irgend einer Weise bedroht.

Hier die Eindrücke vom Drehtag Anfang des Jahres.

German Angst?

German Angst“ ist ein international geläufiger Begriff, der deutsche Bedenken und Vorsicht in Sicherheits- und Umweltfragen bezeichnet. Angeblich ist er geprägt durch die Erfahrungen der Menschen in der NS-Zeit. Noch heute sind wir Deutschen dafür bekannt, dass wir nach einer größtmöglichen Sicherheit streben. Ob es die German Angst ist, die auch ihre Stilblüten in Punkto Wolf treibt, ist unklar. Fakt ist aber auch, dass Generationen von Deutschen Kindern mit dem Märchen Rotkäppchen aufgewachsen sind. Eine Urangst scheint hier entfacht zu sein, der mit Argumenten und Fakten kaum beizukommen ist. Diese Angst betrifft nicht nur die Wolfsgegner, sondern anscheinend auch so genannte TierschützerInnen. Denn für mich es es kaum erklärbar, wie die Vorsitzende der Tierschutzpartei Niedersachsen, eine derartige Falschbehauptung in die Welt setzen konnte.

Falschbehauptung und Verleumdung

Die Vorsitzende der Tierschutzpartei Niedersachsen hat meine Aussage über eine Verletzung durch einen Wolf durch das „Töten durch einen Wolf“ in einem Beitrag ersetzt und in Ihrem Profil geteilt. Dieser Beitrag ging durch Screenshots bei den
Wolfshassern viral und ich erhielt anonyme Anrufe, Drohungen und Hassnachrichten. Erst nach fast drei Tagen ersetzte sie „Töten“ einfach durch „verletzen“.

Fast drei Tage lang befand sich die Falschanschuldigung noch öffentlich auf Ihrem FB-Profil. Wir haben diesen Fall an unseren Anwalt zur Prüfung übergeben und werden ggf. Strafanzeige erstatten. Wolfsschutz-Deutschland e. V. erwartet zudem eine offizielle Stellungnahme sowie eine Richtigstellung dem Profil der Politikerin und auch auf der Seite der Tierschutzpartei. Anscheinend hat sich die Frau auch keinerlei Gedanken über die Folgen Ihrer Handlungen gemacht. Auf Seite der Wolfshasser ging ihre Verleumdung durch Screenshots viral. Die Folge für mich: Hasskommentare, Hassnachrichten, anonyme Anrufe und Drohungen.  Des weiteren blockierte sie mich, so dass ich auf Ihr Cybermobbing nicht mehr reagieren konnte.

Auf eine Anfrage, in welchen Fällen die Tierschutzpartei Niedersachsen einem Wolfsabschuss zustimmt, erhielten wir keine Antwort.

Kollektive Zwangsneurose?

Sollen nun, vorsorglich alle Wölfe wieder ausgerottet werden, nur weil es im Rahmen der Möglichkeiten liegt, dass auch einmal ein Wolf einen Menschen beißen könnte? Nach dieser Logik müssten auch alle Hunde abgeschafft werden, denn hier gibt es nicht nur Fälle in der Theorie sondern, es geschehen jährlich schwere Vorfälle mit Hunden, die zubeißen. Auch alle Bäume im Wald müssten abgesägt werden, die auch schon Menschen durch herabfallende Äste erschlagen wurden. Ganz zu schweigen von beißenden Wildschweinen, Füchsen und sogar Wildkaninchen. Vielleicht macht dieser Vergleich die Hysterie noch einmal deutlich mit der Diskussionen um die Wölfe in Deutschland geführt werden.

Im TV Beitrag von RTL-Justice sagt eine Pferdehalterin, dass sie den ganzen Tag an nichts mehr anderes als die Gefahr durch Wölfe denken könne. Dabei ist in Wirklichkeit die Gefahr für Pferde, durch einen Pferderipper verletzt zu werden, oder gar ums Leben zu kommen, um ein vielfaches höher als durch einen Wolfsangriff.

Tatsächlich gibt es zur Zeit schon wieder einen aktuellen Fall, in dem eine Kuh einen Bauern nicht gebissen, sondern getötet hat: https://www.br.de/nachrichten/bayern/utting-kalbende-kuh-toetet-landwirt,T0idMC4?fbclid=IwAR1VeY26ZE7szOgwsYJr73amTtRSaqFaBl7AUr2a73jPamhpoi0mCiwP6xs

Sollen nun alle Kühe erschossen werden, um eine statistische Gefahr zu mindern? Wie gesagt, ein Wolf hat keinen Menschen getötet, seit der Rückkehr nach Deutschland.

Radikalisierung wird ignoriert

Zumal Pferde durch Zäune und in abseits gelegenen Wolfsgebieten nachts im Stall untergestellt werden können. Großpferde haben zudem kaum etwas von Wölfen zu befürchten. Eine andere Halterin gibt im Beitrag sogar offen zu, dass die mit einer Waffe ausgestattet Patrouille fahren würde. Im Hinblick auf die Vorfälle in Kusel macht mich diese Aussage betroffen. Noch betroffener macht es mich, dass dieses Verhalten in den sozialen Netzwerken überhaupt nicht kritisiert zu werden scheint. Es ist ja kaum zu verleugnen, dass hier sich ein Mob immer weiter radikalisiert. Wann wird es die ersten verletzten oder gar toten Spaziergänger im Wolfsgebiet Wesel geben?

Auch ich bin im Einsatz für Wolfsschutz-Deutschland e. V. schon bedroht worden. Beide Fälle geschahen in Niedersachen. Einmal hätte mich ein Autofahrer auf einem Waldweg fast überfahren. Dieser Fall wurde im Beitrag gebracht. Ein anderes Mal versuche mich ein Schäferehepaar in Niedersachsen von der Straße zu drängen. Der Fall ist öffentlich bekannt, wurde aber aus der Sendung heraus geschnitten.

Allerdings ist es auch klar, dass es sich bei solche WeidetierhalterInnen um absolute Ausnahmefälle handelt. Die meisten PferdehalterInnen fühlen sich durch diese Radikalität selber belästigt und teilweise sogar eingeschüchtert, wie uns in Nachrichten immer wieder bestätigt wird. Es wird wohl immer deutlicher, dass hier eine sich immer weiter radikalisierende Minderheit die Mehrheit terrorisiert. So auch an den weiteren Aussagen im Filmbeitrag zu erkennen.

Fazit

Leider wurde hier die Chance verpasst, eine einigermaßen ausgewogene Sendung zu produzieren. Die Haltung des Produzenten ist deutlich erkennbar, die Gerichtsurteile gegen die Abschussklage des Schäfers Opriel sowie deren Begründung waren gar kein Thema. Dazu der schlechte Schnitt. Die Sendung „Justice“ wurde ihrem Titel dahingehend also auch nicht gerecht. Stattdessen erneut viel Gejammere, Hetze und Panik. Schade.

Brigitte Sommer

Vorsitzende Wolfsschutz-Deutschland e. V.

 

Hier noch der Link zum Stream der kompletten Sendung: https://www.tvnow.de/shows/justice-die-justizreportage-16358/2022-04/episode-3-woelfe-in-deutschland-der-streit-um-die-raubtiere-4785106?fbclid=IwAR0jw3Fg3ft4dLxlRB1A50krATLRwwQX3ts-FbfcNJugiLO2S1n9UPy9o0M

 

 

Auch Helfer brauchen Hilfe: bitte die Wölfe und ihre echten Freunde nicht vergessen

Liebe Wolfsfreundinnen und Wolfsfreunde,

unsere Welt befindet sich zunehmend in einem chaotischen Wandel. Nichts scheint mehr wirklich sicher zu sein. Überall leiden Menschen, aber auch die Natur und unsere Mitgeschöpfe – die Tiere.

An vielen Orten wird Hilfe gebraucht und um Spenden gebeten. Gerade jetzt, wo es vielen finanziell selbst nicht mehr so gut geht, ist das ein schwieriges Unterfangen.

Von links: zweite Vorsitzende Ulrike de Heuvel, erste Vorsitzende Brigitte Sommer, Wolfshundemix Liv, die auch ehrenamtlich nach Spuren sucht. Als Bestechung gibt es Hühnerschenkel.

Bitte vergessen Sie die Wölfe nicht

  • Was soll man unterstützen?
  • Wofür soll man sich einsetzen?
  • Welches Projekt soll man durch Spenden und Sponsoring mitfinanzieren?

Das ist zur Zeit wirklich keine einfache Entscheidung.

Deswegen gilt unser ganz besonderer Dank allen, die die Wölfe  nicht vergessen haben.

Denn nur durch ihre kontinuierliche Spendenbereitschaft ist es überhaupt erst möglich, unsere aktive Wolfsschutzarbeit zu finanzieren.

Jagdszene aus Sachsen. Tatsächlich sind nur 10 % der Wolfsangriffe erfolgreich.

Es hat in Sachsen noch einmal geschneit und diese Jungwölfe freuen sich wie kleine Kinder über die weiße Pracht.

Wir arbeiten seit einiger Zeit an einer Langzeitbeobachtung von Beutetieren und anderen kleinen Beutegreifern in Wolfsrevieren. Auch die wissenschaftliche Abhandlung, die wir hierzu aufbereiten, hat keinerlei kommerzielle Zwecke und niemand verdient etwas daran.  Die Betreuenden unserer Wildkameras arbeiten allesamt ehrenamtlich. Selbstverständlich haben wir hier auch ab und an die Wölfe selbst vor den Kameras.

Wir sind auf Spenden angewiesen

Als noch recht junger Verein sind wir auch dringend darauf angewiesen, denn staatl. Unterstützung gibt es für solche kleinen Naturschutzvereine, wie Wolfsschutz Deutschland e. V., leider nicht.

So kämpfen auch wir, ähnlich wie unsere Wölfe, zumindest symbolisch ums „Überleben „.

Was viele nicht wissen: der gesamte Vorstand arbeitet (neben der persönlichen Berufstätigkeit in Vollzeit) ehrenamtlich. Vom Arbeitsanfall her wäre dieser Full-time-Job schon lange als hauptberufliche Tätigkeit sinnvoll und auch notwendig. Doch durch die knappe finanzielle Situation unseres Vereins lässt sich derzeit noch nicht einmal eine einzige hauptberufliche Stelle einrichten. Unsere Vorsitzende steckt inzwischen die komplette Freizeit in die Vereinsarbeit und unterstützt unsere Aktiven in eingener Person bundesweit.

Um dennoch die aktuelle aktive Wolfsschutzarbeit aufrechtzuerhalten und gewährleisten zu können, sind wir auch weiterhin  auf Ihre Unterstützung in jeglicher Form angewiesen. Als Gegner haben wir es mit einer starken Lobby zu tun, die dazu noch über finanzielle Mittel verfügt, die wir nicht annähernd erreichen können. Dennoch braucht es, neben Herzblut und Engagement auch Geldmittel um gegen diese Lobby bestehen zu können. So haben wir auch immer wieder Anwaltskosten zu tragen.

Geld- und Sachspenden, Erbschaften, Grundstücksübertragungen, Sponsoring einer Vollzeitstelle, aktive Mitarbeit als Vereinsmitglied (natürlich auch Fördermitglieder) sind uns jederzeit herzlich willkommen.

Denn eines ist sicher – trotz erschwerter Bedingungen ist „Aufgeben“, niemals eine Option für  Wolfsschutz Deutschland e. V. (gewesen). Wir werden auch in Zukunft um jedes einzelne Wolfsleben kämpfen…direkt, offensiv…, und immer der Wahrheit auf der Spur!

Was sie von uns erwarten können, wenn sie uns unterstützen?

  • Transparente und faktenorientierte Berichterstattung
  • Aufdeckung von Fake-News
  • Begleitung und Coaching bei aktiver Mitarbeit, sowie Bereitstellung von technischem Equipment
  • Eine wirklich unabhängige Gemeinschaft von Gleichgesinnten zum ausschließlichen Schutz der Wölfe – ohne Lobbyismus und falsche Kompromisse, ohne Zuschustern von gegenseitigen lukrativen Jobs
  • Ebenso leiten wir juristische Schritte ein

Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Rettung des Ökosystems unseres Planeten, und investieren gleichermaßen in Ihre eigene Zukunft und die, ihrer Kinder.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Berliner Sparkasse

IBAN DE79 1005 0000 0190 7118 84

BIC BELADEBEXXX

Auch Paypal ist möglich: https://www.paypal.com/donate/?token=0Dr1TdKpUq9IgtsjkLF8gLMeMaU0elvr91fUVR6vPQ0F4xFllnnJf7wE5RT9ubA7cFdHVec3Dxd-dfWZ&locale.x=DE

Herzlichen Dank der Vorstand von Wolfsschutz-Deutschland e. V.

 

 

RLP – Leuscheider Rudel: Es war kein Wolf – Fakenews zu angeblichem Kälberriss

Eine wahre Hasstirade ging nach einer Meldung über einen angeblichen Kälberriss an einem Stall vor Kurzem durch soziale Netzwerke. Wie so oft, beteiligten sich auch Lokalblätter daran. Der betroffene Bauer durfte seine wilden Vermutungen äußern, ohne dass hinterfragt worden wäre, oder auch noch eine zweite Meinung abgebildet worden wäre, wie es eigentlich im Journalismus üblich sein sollte. Nun ist das Ergebnis der Untersuchungen da: kein Wolf hatte zugebissen, sondern ein Fuchs. Und dies ist nicht alles. Das Kalb war krank und stark geschwächt, hatte wohl auch in seinem kurzen Leben keine Milch von der Mutter aufgenommen.

Beispielbild Wolf

Eine erste Spekulationen, ein Wolf komme für den Angriff auf das Neugeborene in Frage, erweisen sich jetzt als falsch. Wie das Koordinationszentrum für Luchs und Wolf (KLUWO) bei der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft Rheinland-Pfalz in Trippstadt mitteilt, ergeben die DNA-Abstriche als Ergebnis „Fuchs“. Darüber hinaus hatte „das Kalb Entzündungen in den Bronchien und den Lungenbläschen infolge der Einatmung von Fremdmaterial“. Ferner habe es keine Nahrung aufgenommen. Vermutlich sei das Tier, nach Sektionsbericht des LUA, zum Zeitpunkt des Übergriffs bereits geschwächt und festliegend gewesen. „Die Bissverletzungen der Anogenitalregion erfolgten, während das Tier noch lebte“, heißt es weiter. Die Sektion des Tierkörpers habe keinen Hinweis auf Wolf erbracht, und „die Beteiligung eines Wolfes an dem Fall wird vom Landesuntersuchungsamt als unwahrscheinlich bewertet“, wird weiter in der Darstellung ausgeführt.

Für Wolfsschutz-Deutschland e. V. stellt sich die Frage, ob sich der Bauer, der laut eines Artikels auch noch Bio-Landwirt sein soll, überhaupt verantwortungsvoll für seine Tiere da ist? Wie kann es sein, dass sich nach oder während der Geburt anscheinend weder um die Mutter-Kuh noch um das Kalb entsprechend gekümmert worden ist. Wie lange musste das Kleine bis zum Tode leiden?  Tragisch, dass es hier kaum eine Handhabe gegen solche Halter zu geben scheint. Wolfsfreunde und Wolfsfreundinnen und Tierfreunde können sich allerdings dafür entscheiden, nicht mehr bei solchen Höfen zu kaufen.

Seriös wäre es, Ergebnisse von Untersuchungen abzuwarten und dann einen Artikel zu bringen. Die Rufschädigung, der die Wölfe hier erneut ausgesetzt wurden, kann kaum eine spätere Richtigstellung aufheben, bzw. wieder gutmachen. Aber vlelleicht ist ja auch genau das gewollt?

Quellen: https://www.topagrar.com/rind/news/kalb-direkt-am-stall-gerissen-war-es-der-wolf-12908024.html?fbclid=IwAR2mE15LY0PCBlbfQhrwNI9BU8Hf6JSHquQq159mJybVQXdMb9kQMp0WkMg

https://www.ak-kurier.de/akkurier/www/artikel/113695-kettenhausen–fuchs-machte-sich-an-kalb-zu-schaffen?fbclid=IwAR0zgPMRbrCNrgtH2g-RHWF089C3JuG-JsMj0IdMSg1kGFlU5xmxhF-S8Wg

 

Umweltminister Lies (SPD) ist für den Tod einer jungen Wanderwölfin verantwortlich

Wir erstellten bereits Strafanzeige gegen Minister und ausführende Personen wegen des zweiten Abschusses eines Wolfs im Revier Amt Neuhaus. Nun kommt es heraus, dass der erste Abschuss in diesem Gebiet am 8.1.2022, eine Jungwölfin betrifft, die aus dem Rudel Visselhövede stammt. Damit dürfte dieser Abschuss auch nicht durch das Bundesnaturschutzgesetz und die niedersächsische Wolfsverordnung gedeckt sein.

Beispielbild Wölfin mit Jungtier. Dem Jungtier wurde durch die Erschießungsaktion die ganze Zukunft geraubt.

Es dürfen nur Wölfe aus dem Territorium gechossen werden, auf den die Schießgenehmigung ausgestellt war.  Diese junge Wölfin (GW2451f) wanderte aus über hundert Kilometer Entfernung in das Territorium Amt Neuhaus ein. Zur Zeit paaren sich die erwachsenen Tiere und die Jungtiere ab ein bis zwei Jahren, wandern ab, um sich ein eigenes Revier zu suchen. Der jungen heimtückisch erschossenen Wölfin wurde sowohl die Partnerwahl als auch die Vermehrung verwehrt. Dabei informierte das Bundesministerium Ende des vergangenen Jahres darüber, dass Wölfe hier in Deutschland noch immer als bedrohte Art gelten. Wir fordern Umweltminister Lies auf, sofort mit dem Schießen auf Wölfe in den betroffenen Gebieten aufzuhören, da zur Zeit überall Jungwölfe wandern.

§ 45 a Abs. 2 BundesNatSchG aber auch § 5 Abs. 3 Nds Wolfsverordnung erlauben nur den Abschuss aus dem einen Rudel, in dem sich der so genannte „Problemwolf“ aufhält.

Wolfsschutz-Deutschland e. V. hat Anzeige gegen Minister und ausführende Personen gestellt.

Quelle: https://www.dbb-wolf.de/totfunde/auflistung-nach-jahren

 

 

 

Schöne Legende aus Polen: Der Monat Februar als Symbol für die Wölfe

Während es in Deutschland kaum schöne und positive Legenden und Märchen um Wölfe gibt, sieht dies in anderen Ländern ganz anders aus. Bekannt ist die Legende um Romulus und Remus aus Italien, die die Stadt Rom gegründet haben sollen. Etwas unbekannter, aber genauso positiv für das Image der Wölfe ist die Legende von einer Begegnung der Gottesmutter Maria mit einem Wolf. Auf zahlreichen Ikonen werden der Wolf und Maria heute noch abgebildet.

 

Kunstvolle Ikonenmalerei ist in Polen sehr beliebt. Hier wird Maria nach einer Legende mit einem Wolf gezeigt.

 

Wir möchten diese Geschichte hier gerne erzählen:
In einer kalten Februarnacht ging Maria durch den Wald. Ihr folgte ein Wolf. Leute aus dem nahegelegenen Dorf wollten den Wolf töten und suchten nach ihm. Sie trafen Mary unterwegs und fragten, ob sie einen Wolf gesehen habe. Die Gottesmutter bestritt, dass sie ein Tier getroffen hatte. Sie fügte hinzu, dass die Landsleute den Wolf in ihren Herzen suchen sollten und sagte zu ihnen, dass sie nach Hause gehen sollen. Die Leute verzogen sich tatsächlich und als sie jenseits des Horizonts verschwanden, tauchte ein Wolfskopf unter dem Mantel der Madonna auf. Maria hat den Wolf nicht zum Sterben übergeben und ihn vor den Bauern geschützt. Das Bild der „Lieben Frau von Gromniczna“ stammt aus Dziewanna, das sie in Begleitung von Wölfen zeigt. Der Name Gromniczna leitet sich von den Gewitterdonnern ab, vor denen er eigentlich schützen sollte. Mit einem Unwetter im Februar ist allerdings schwer zu rechnen. Es ging eher um gewünschte Gewitter, also um solche, die mit viel Spaß verbunden sind. Zu dieser Zeit begannen Wölfe ihre Amores und Menschen traten in ihre Fußstapfen und begannen fröhliche Feierlichkeiten zu Ehren der Liebe. Die Mädchen machten sich auf, um nach Ehemännern zu suchen, und die Männer als Wölfe verkleidet.
Einer der slawischen Stämme hieß Lutycy und sie betrachten sich als Kinder von Wölfen. Früher bedeutete in der russischen Sprache Februar, Wolf. Es gibt die Hypothese, dass sich der polnische Name Februar ebenfalls daran ableitet. Damit wir den Wolf als Schirmherr des Februars betrachten können.
Es ist bestimmt kein Zufall, dass wir uns gerade mitten in der Paarungszeit der Wölfe befinden.
Die ganze Geschichte kann hier auch mit automatischer Übersetzung nachgelesen werden:
Hier ein Link zur Facebookseite von Szajka: https://www.facebook.com/SzajkaSzaregoWilka/

Wolfsschutz-Deutschland e. V. wünscht einen guten Rutsch und ein frohes neues Jahr 2022

Liebe Wolfsfreundinnen und Wolfsfreunde, UnterstützerInnen, Mitglieder unseres Vereines und BlogleserInnen,

Angst ist ein Gefühl, das in den vergangenen Jahren immer mehr um sich gegriffen hat. Wölfe kennen auch dieses Gefühl. Sie haben eine so große Angst vor uns Menschen, dass sie einen großen Bogen um uns machen. Dennoch lassen sich Wölfe von ihrer Angst nicht die Freiheit nehmen. Sie sind vor über 20 Jahren aus freien Stücken nach Deutschland zurück gekommen und sie haben auch genauso ein Recht wie jedes andere Lebewesen auch, auf ein Leben in Freiheit und Würde. Mutig machen sich jetzt die Jungwölfe wieder auf den Weg, ein eigenes Revier zu suchem, um eine eigene Familie zu gründen. Sie lassen sich weder von Städten noch von widrigen Wetterumständen aufhalten. Wir wünschen allen, ganz egal wie die momentanen äußeren Umstände auch sind, einen guten Rutsch und ein erfolgreiches neues Jahr. Wir wünschen allen, dass sie es schaffen, dank innerer Freiheit, Angst, vor was oder wem auch immer, nicht ihr Leben bestimmen lassen. Wie sagte schon der Schriftsteller Erich Kästner: „Wirds besser? Wirds schlimmer? fragt man alljährlich. Seien wir ehrlich: Leben ist immer lebensgefährlich.“ Machen wir es also den Jungwölfen nach und suchen mutig unseren Weg.

Großer Dank für Eure Hilfe

Wir bedanken uns ganz herzlich bei den vielen UnterstützerInnen. Ohne diese Hilfe wäre unsere Arbeit gar nicht möglich, denn wir werden nicht staatlich unterstützt. Was aber auch den Vorteil mit sich bringt, dass wir wirklich unabhängig arbeiten können. Keines unserer Vorstandsmitglieder ist in einer Partei. Wir arbeiten absolut frei von Interessenkonflikten und auch keine Lobby hat Einfluss auf unsere Arbeit. Ziel unserer Gründung vor knapp vier jahren war es ja, dem immer stärker werdenden Lobbyeinfluss auf den Natur- und Umweltschutz etwas entgegen setzten zu können. Wir sind noch immer ein kleiner Verein, aber wir wachsen und mit unseren Faktenchecks und Enthüllungen ereichen wir einen immer größeren LeserInnenkreis.

Dazu betreiben wir Forschungsarbeit in den Wolfsgebieten. Anhand unserer Wildkameraaufnahmen konnten wir beispielsweise Jägerlatein, dass in Wolfsgebieten keine Füchse mehr leben würden, entkräften. Es sind die Hobbyjäger selbst, die die Füchse töten. Erst vor Kurzem fanden erneut die so genannten Fuchswuchen statt, bei denen die Jäger einen Wettbewerb darum veranstalten, wer den meisten Füchsen den Gar ausmacht.

Lobbyismus, eine Geißel unserer Zeit

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. haben schon vor Jahren den starken Lobbyeinfluss der Jagd- und Agrarindustrie auf Verbände, Vereine und die Politik bemerkt. Wolfsschutz-Deutschland e. V. wurde ja gerade auch deswegen gegründet, um diesen Tendenzen etwas entgegen zu setzen. Viele Natur- und Tierfreunde erkennen aber bis heute diesen Einfluss nicht, und sie sind fragen immer wieder ganz erstaunt, was Wolfsschutz mit Politik zu tun hat. Dass der Wolf politisiert wurde, zeigen aktuell ganz deutlich die Vorgänge in Niedersachsen wo sich die Lobby komplett durchzusetzen scheint. In Niedersachsen will Umweltminister Lies (SPD) weiter heimlich Wölfe abschießen. Dieses Mal trifft es Elterntiere aus dem Cuxlandgebiet. Das eine Rudel führt ausgerechnet auch noch Nachwuchs des Rodewaldrudels im Landkreis Nienburg. Ein Umweltminister auf einem privaten „Rachefeldzug“? Unklar. Fakt ist aber, dass Lies für seine geheimen Wolfsjagden schon Unsummen ausgegeben hat. Er selber ist Weidetierhalter und höchstwahrscheinlich auch Hobbyjäger. Also bestehen hier schon Umstände, die die Frage erlauben, ob hier Interessenkonflikte bestehen. Vor ein paar Jahren wollte Lies ja bereits in die Privatwirtschaft wechseln. Man darf gespannt sein, wo er nach seiner Politikerkarriere wieder auftauchen wird. Die Niedersächsischen Grünen hatten gegen Lies´ Verweigerung der Informationspflicht geklagt. Das Urteil wird aber erst im Febraur 2022 erwartet. Lies will außerdem wolfsfreie Zonen und Obergrenzen für Wölfe schaffen. Dass dies nicht mit EU-Richtlinien vereinbar ist, scheint nicht weiter zu stören. Es wird nun einfach Druck auf die EU selber gemacht.

In Niedersachsen hat nun der dritte Wolfsberater seinen Job hingeschmissen. Man muss nicht glauben, Wolfsberater seien dort uneingeschränkt „für“ den Wolf. Nein, die meisten kommen aus der Jägerschaft, die ausgerechnet auch noch das Wolfsmonitoring, also die Überwachung des Wolfsbestandes übertragen bekommen hat. Ergebniss dessen ist trotz ständiger Behauptung, dass man neutral agiere, Wölfe „verschwinden“ und man gleichzeitg lauthals danach schreit, den Wolf als jagdbares Wild in den Jagdkatalog aufzunehmen. Der scheidende Wolfsberater und Jäger Pohlmann fordert unter anderem sogar ganz ungeniert,  dass junge Wölfe zum Abschießen auf Drückjagden freigegeben werden sollten. Eine Ungeheuerlichkeit, die man in Sachsen wohl schon einfach umgesetzt hat, denn dort sind in der Nähe unseres Sitzes drei Wolfsrudel verschwunden. Dem vorausgegangen sind wöchentlich stattfindente Drückjagden, die sogar vor Vollnaturschutzgebieten, so genannten Prozessschutzgebieten nicht Halt gemacht haben.

Konzerne bestimmen in der Landwirtschaft, wo es lang geht. Deutlich zu erkennen bei der ehemaligen Bundeslandwirtschaftsminiterin Julia Klöckner. Doch nicht immer liegen die Interessen von Konzernen so klar auf der Hand. Wo beginnt Lobbyismus? Schon, wenn ein Umweltverband dessen Präsident selber Jäger ist, einem Naturfotografen einen Buchdruck finanziert? Ja, der Verdacht liegt nahe, wenn in dem Buch die offizielle Politik des Verbandes, nämlich „ja“ zum Abschuss von so genannten „Problemwölfen“ zu sagen, vertreten wird. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. vertreten den Standpunkt, dass es keine „Problemwölfe gibt, sondern dass, wenn sich einmal auf eine solche Forderung eingelassen wird, dem Missbrauch Tür und Tor geöffnet sein wird. Und genau so kam es ja auch. Seit dem Abschuss des Jungwolfes „Kurti“ (siehe auch eigener Unterpunkt auf unserer Homepage) fordern WeidetierhalterInnen ständig den Abschuss von Tieren. Dabei scheuen sie auch nicht davor zurück, genau solche Situationen selber zu kreieren, die Wölfe dann zum Problem erscheinen lassen. Statt die Tiere zu schützen, provozieren sie Risse. Diese Situation eskaliert aktuell beim Schermbecker Rudel in NRW. HalterInnen setzten hier ihre betagten Ponys den Wölfen aufs Tablett, wie wir immer wieder in unseren Faktenchecks nachweisen.

In Bayern will Landwirtschaftsministerin Kaniber einen Antrag auf Abschuss eines Wolfs stellen, obwohl die gerissenen Tiere nicht geschützt waren. Die gleiche Situation wie im Cuxlandgebiet.

Was können wir tun?

Weiter  „nein“ zu betreutem Denken sagen. Es ist klar, dass diese Haltung uns weiterhin nicht nur FreundeInnen einbringt. Schon in der vergangen knapp vier Jahren wehte uns manchmal nicht nur Wind, sondern auch Sturm um die Nase. Dennoch und gerade deswegen werden wir unseren Weg weiter gehen. Wir sind weiterhin auch auf Spenden und Naturalien, wie Ausrüstung und Wildkameras angewiesen. Unser großer Wunsch wäre ein Wohnmobil, gerne ein älteres Modell, denn wir brauchen keinen Luxus. Unsere Arbeit wäre aber wesentlich leichter möglich. Wir arbeiten weiterhin ausschließlich im legalen Rahmen und wir freuen uns auch über neue aktive Mitglieder.

Frei nach dem Zitat des Dalei Lama werden wir auch im kommenden Jahr agieren:

„Falls du glaubst, dass du zu klein bist, um etwas zu bewirken, dann versuche mal zu schlafen, wenn ein Moskito im Zimmer ist.“

Alles Liebe und Gute für 2022 wünscht der Vorstand von Wolfsschutz-Deutschland e. V.

Jürgen Götz, Kassenwart

Volker Vogel, Schriftführer

Ulrike de Heuvel, 2. Vorsitzende

und

Brigitte Sommer, 1. Vorsitzende

 

 

 

 

 

 

Abschussantrag für einen Wolf in Mecklenburg-Vorpommern abgelehnt

Es klingt nicht nur unglaublich, es ist auch so. Weil ein Kind wohl am 23. Juli 2021 auf einem Radweg zwischen Wittenhaben und Hullerbusch einen Wolf gesehen haben will, stellten die Gemeinde Feldberger Seenlandschaft und ein Jäger noch am gleichen Tag einen Antrag auf Abschuss des Tieres. Wohl ohne überhaupt zu überprüfen, ob es sich denn wirklich um einen Wolf gehandelt hat. Monatelange Überwachung des Gebietes mit Wildkameras ergab nämlich, dass sich dort gar keine Wölfe aufhalten. Völlig zu Recht wurde der Antrag jetzt abgelehnt.

Beispielbild Wolf @Brigitte Sommer – Oft werden Hunde mit Wölfen verwechselt. Seit ihrer Rückkehr vor 20 Jahren nach Deutschland wurde kein Mensche durch einen Wolf verletzt. Auch kein Kind.

Der Nordkurier schreibt in einem gestern erschienen Online-Artikel, dass bei der Entscheidung, den Wolf nicht abzuschießen, das Schweriner Landwirtschaftsministerium, in dessen Zuständigkeit der Umgang mit dem geschützten Tier fällt, ein erhebliches Wörtchen mitgesprochen haben dürfte: Die offizielle Mitteilung hätte der Nordkurier nach mehrmaligem Nachfragen aus dem Backhaus-Ministerium erhalten.

Begründung: „Der von Ihnen genannte Antrag auf eine Entnahme von Wölfen wird von der zuständigen unteren Naturschutzbehörde, dem Landrat des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte zurückgewiesen werden“, heißt es darin. Begründet wird die Entscheidung mit den fehlenden rechtlichen Voraussetzungen für einen Wolfs-Abschuss. „Kritische Nahbegegnungen von Wölfen und Menschen konnten nicht festgestellt werden.“

Quelle: https://www.nordkurier.de/neustrelitz/wolf-darf-nicht-abgeschossen-werden-1846383112.html?fbclid=IwAR3BO5NuXSKnEO0HMhc18g_Mi4l0kjF5vWbx9ajkvJ9wy0FXhu1IKmorOQg

Wegen so etwas wird sofort von einem Jäger der Abschuss eines Wolfs gefordert. Wie Jäger aber Kindern schwerste Schäden zufügen, weil sie mit ihrer Waffe und ihren Augen gar nicht umgehen können, zeigt dieses Beispiel aus Thüringen. Das Kind leidet noch immer an den Schussfolgen eines Jägers:

https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/ost-thueringen/gera/prozess-jagdunfall-saara-100.html

Dritter Wolf erschossen: Wolfsschutz-Deutschland e. V. stellt erneut Strafanzeige und setzt weitere Belohnung aus

Nachdem am Dienstag zwei illegal getötete Wolfswelpen in der Elbe im Landkreis Ludwigslust-Parchim gefunden worden waren, teilte das Umweltministerium von Mecklenburg-Vorpommern gestern Abend mit, dass bereits am Sonntag ein weiterer erschossener Wolf gefunden worden war und zwar 300 Kilometer vom Fundort der zuerst bekannt gegebenen Fälle entfernt. Wolfsschutz-Deutschland e. V. stellt auch in diesem Fall eine Strafanzeige und setzt eine weitere Belohnung von 1.000 Euro aus.

Erste Untersuchungen durch Tiermediziner hätte ergeben, dass alle drei Wölfe an Schussverletzungen verendet seien, wie ein Sprecher des Umweltministeriums in Schwerin dem NDR erklärte. Eine Wolfsleiche war demnach bereits am Sonntag bei der Ernte in einem Maisfeld bei Plöwen (Vorpommern-Greifswald) entdeckt worden. Nach bisherigen Erkenntnissen war das Tier schon vor etwas längerer Zeit angeschossen worden. Plöwen liegt unweit der Grenze zu Polen.

Umweltminister Backhaus (SPD) betroffen?

Umweltminister Backhaus (SPD) zeigt sich in einem Bericht des NDR betroffen über die kriminelle Energie. Er weist darauf hin, dass solche Taten keine Kavaliersdelikte seien. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. machen dem Umwelt- und Agrarminister allerdings den Vorwurf, dass schwammige Aussagen in Punkto Schutz der Wölfe, Kriminelle dazu angeregt haben könnten, in Wild-West-Manier  Selbstjustiz zu begehen. Denn die SPD und CDU streiten sich seit Monaten darum, den Wolf ins Jagdrecht in Mecklenburg-Vorpommern aufzunehmen. So wird Backhaus in einem Zeit-Artikel zitiert, dass er Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner (CDU) gebeten habe, in Brüssel zu erwirken, den „günstigen Erhaltungszustand“ der Wolfspopulation als erreicht zu erklären um damit Abschüsse möglich zu machen. Um solche Interessenskonflikte zu vermeiden, sollte das Amt des Umwelt und des Agrarministers normalerweise getrennt sein. Dass eine Trennung dennoch nicht vor Lobbyismus schützt, zeigt sich allerdings am Negativbeispiel von Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD).

Verfahren der EU gegen Deutschland

Von der EU gibt es allerdings ganz andere Signale als Wolfsabschüsse. So soll das Pilotverfahren gegen Deutschland nun in ein reguläres Verfahren wegen so genannten „legalen“ Abschüssen und diversen Wolfsverordnungen mehrerer Bundesländer übergegangen sein. Bundesumweltministerin Schulze  (SPD) soll dies kürzlich auf einer Veranstaltung in Niedersachsen betont haben. Haben nun Jagende aus Frust vollendete Tatsachen geschaffen? Unklar. Fakt ist aber, dass hier kein bis wenig Unrechtsbewusstsein vorhanden zu sein scheint und geradezu eine Enthemmung stattfinden könnte. Dies ist der elfte Fall von einer Entdeckung eines illegal getöteten Wolfs in Deutschland in diesem Jahr. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. schätzen die Dunkelziffer um ein Vielfaches höher ein.

Wir beklagen auch eine oft mangelnde Motivation, solche Umweltkriminellen dingfest zu machen. Grund könnte hier auch die Tatsache sein, dass in Ämtern, Polizei und Gerichtswesen überproportional viele Hobbyjäger sitzen.

Quellen: https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Drei-tote-Woelfe-in-MV-entdeckt-sie-wurden-offenbar-erschossen,wolf4578.html

https://www.zeit.de/news/2021-08/18/debatte-um-bejagung-von-woelfen?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F