Landesregierung von NRW weist an der Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz die dritte Pufferzone für ein Wolfsgebiet aus

NRW macht anderen Bundesländern vor, wie erfolgreiches Wolfsmanagement aussieht. Statt Wolfsabaschuss gibt es hier rechtzeitige Fördermaßnahmen zum Herdenschutz . Ministerin Ursula Heinen-Esser, wurde gestern in einer Pressemitteilung des Ministeriums zitiert:  „Ab heute können Maßnahmen zum Herdenschutz auch in Südwestfalen, in Teilen der Kreise Siegen-Wittgenstein, Olpe sowie dem Oberbergischer Kreis und dem Rhein-Sieg-Kreis gefördert werden.“

Nach den Pufferzonen um die NRW-Wolfsgebiete „Schermbeck“ und „Senne“ wird nun eine dritte, ebenfalls großzügig dimensionierte Pufferzone eingerichtet, sie befindet sich an der Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz und umfasst Teile der Kreise Siegen-Wittgenstein, Olpe sowie dem Oberbergischer Kreis und dem Rhein-Sieg-Kreis. Die genaue Abgrenzung ist der entsprechenden Karte unter www.wolf.nrw/wolf/de/management/pufferzonedaaden zu entnehmen.

Vorausgegangen war die Ausweisung eines 200 Quadratkilometer großen Wolfsterritoriums am „Stegskopf“, einem ehemaligen Truppenübungsplatz  bei Burbach und Neuenkirchen durch das Rheinland-Pfälzische Umweltministerium. Nachdem innerhalb von sechs Monaten dort zum zweiten Mal ein und dieselbe Wölfin genetisch nachgewiesen werden konnte, gilt das Tier nun als ortstreu. Damit sind die bundesweiten Kriterien für die Ausweisung eines Wolfsgebietes erfüllt. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Wölfin aus Rheinland-Pfalz auch Flächen in der Pufferzone in Nordrhein-Westfalen erreicht, ist nach Experteneinschätzung relativ gering, jedoch nicht gänzlich auszuschließen.

Herdenschutz hilft

Bundesweite Untersuchungen bestätigen: Einen 100 %-Schutz gegen Wolf-Übergriffe auf Weidetiere gibt es nicht. Funktionierende Elektrozäune senken aber die Zahl erfolgreicher Wolfübergriffe erheblich. Zurzeit werden aufgrund der besser werdenden Witterung und der bevorstehenden wärmeren Jahreszeit zunehmend mehr Weidetiere aus den Ställen auf die Weiden gebracht. Es wird daher dringend zur Durchführung von Herdenschutzmaßnahmen geraten.

Anträge auf Förderung von Herdenschutzmaßnahmen können bei den zuständigen Bezirksregierung Arnsberg und Köln gestellt werden.

9 Gedanken zu „Landesregierung von NRW weist an der Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz die dritte Pufferzone für ein Wolfsgebiet aus

  1. Das freut mich total, vor allem weil ich in NRW wohne. Das sollte ein Beispiel für andere Bundesländer sein. Es ist schön mal etwas positives zu hören. Und zeigt… Es geht auch anders.

  2. Hä?? NRW tut was für den Wolfsschutz? Kriege ich gerade nicht mit der dort kürzlich erfolgten Umkehr des Jagdrechts zurück ins Mittelalter in Einklang…aber jeder Strohhalm zählt…mal sehen, wann die ersten Totschläger wieder alles zunichte machen, aber für den Moment: GUT SO!

    1. Der Wolf ist nicht vom Jagdrecht betroffen, deshalb auch unser Lob zur Ausweitung der Pufferzonen. Freilich ist die Novellierung des Jagdrechts in NRW ein großer Skandal.

      1. Unbedingt ist das lobenswert, und ja, der Wolf ist (noch) nicht im Jagdrecht (was aber, wie wir wissen, sowieso nicht vor Hatz und Hetze schützt), aber wie lange halt in eben diesem Bundesland mit eben diesen skandalösen Politikern (die ja offensichtlich noch schlimmer drauf sind als woanders)? Wollen wir hoffen, dass wenigstens der Wolf dort auch langfristig in Ruhe gelassen wird, und freuen uns jetzt im Moment über diese positive Entwicklung!

  3. Großartig, wir Menschen sind es, die mit den Wölfen leben müssen und sollten. Die Politik sollte so weiter arbeiten, für das Wohl der Menschen und der Tiere. Dabei müssen wir auch mal zurückstecken. Das nennt man auch Demokratie zwischen Tier und Mensch. Die Rechte der Tiere, 3Sat, ist genau das Problem. In der Natur haben alle recht zu Leben. Das sollte sich Brandenburg und Niedersachsen auf die Fahnen schreiben. Bin zwar noch skeptisch aber hoffe, dass sich dies durchsetzt. Danke für die gute Nachricht.

  4. Man kann nur hoffen, dass NRW Wolfs freundlich bleibt. Im Augenblick scheint es ja vorbildlich zu laufen,mal sehen, wie sich die Menschen verhalten, wenn die ersten Risse bekannt werden. Es wäre gar nicht zu glauben, wenn eine Frau in einem UM den Männern vormacht, wie es sein sollte und wie es sein kann, wenn richtig und frühzeitig gemanagt wird. Es wäre eine große Blamage, vor allem für die NDS und
    S-H Umwelt Ministerien, die mit unfähigen und völlig deplatzierten Umwelt Ministern besetzt sind.

  5. im Moment wirklich eine positive Entwicklung, wir werden sehen wie es weiter geht. Das Jagdrecht in NRW ist ein Rückschritt ins Mittelalter und man kann nur hoffen, dass der Wolf nie ins Jagdrecht aufgenommen wird, schade und traurig aber für alle anderen Wildtiere.

  6. Wir sollten den zuständigen Politikern gegenüber (nur) etwas Milde walten lassen. Politiker sind i.d.R. nun einmal abhängige Büttel und zuverlässige Diener vieler Lobbyisten. Zu denen natürlich auch die Jägerschaft als unberührbarer Kleinstaat im Staate glaubt zu zählen. Politiker werden desshalb gut bezahlt und versorgt, weil sie nur so ihre vom Volke anvertrauten Aufgaben angeblich erfüllen können. Soweit die Theorie.
    Leider haben Politiker nicht nur in Sachen „Wolf“ inzwischen zu deutlich ihre einseitige Abhängigkeit gezeigt. Nicht nur die Protagonisten Olaf Lies, SPD, und -man staune- der B90/Grüne Jan Philipp Albrecht kämpfen inzwischen gegen jegliche Vernunfterwartungen für die Interessen ihrer (Jagd)-Herren gegen den „bösen“ Wolf, jener Märchengestaltestalt, die schon Rotkäppchen und 7 Geislein fürchten mussten und merken in ihrer Abhängigkeit nicht einmal im Ansatz, wie sie Politik(er)verdrossenheit ebenso schüren, wie sie die ihnen vorgegebene Hetze durch Taten und Verordnungen gegen den Wolf schüren.
    Ich bekomme Angst. Hat nicht jeder Staat genau die Politiker, die er verdient hat?

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