NRW – Wolfsgebiet Schermbeck: Rissprovokation an verbotener Umzäunung?

Eine Million Euro stellte das Land Nordrhein-Westfalen für Herdenschutzmaßnahmen in diesem Jahr zur Verfügung. Abgerufen worden waren zum 15. Juni 2023 erst 182.00 Euro. Warum so wenig Interesse? Am vergangenen Sonntag entdeckten wir diese Pferdeweide, in der auch ein Pony untergebracht ist. Die Weide ist lediglich mit Stacheldraht umzäunt. Dieser ist marode und zudem ist diese Haltung für Pferde nicht erlaubt. Wir wissen nicht, wer diese Weide unterhält, aber unserer Meinung nach ist eine solche Unterbringung nicht nur grob fahrlässig, sondern sie provoziert Risse und Unfälle.

Selbst wenn diese Pferde hier nicht in die Förderkulisse fallen sollten, wäre es ein Leichtes, und dies ist sogar vorgeschrieben, die Tiere hinter drei Plastiklitzen hinter dem Stacheldraht unterzubringen, damit die Pferde nicht direkt mit dem Draht in Berührung kommen können.

Wer sich unsere neue NRW-Reportage ansieht, bemerkt, dass wir diese Weide bereits in einem romatischen Sonnenaufgangsbild aufgenommen hatten. Tatsächlich waren wir davon ausgegangen, dass auf dieser maroden Stacheldrahtwiese gar keine Tiere mehr untergebracht werden würden und wir hatten kritisiert, dass der gefährliche Stacheldraht nicht zurück gebaut werden würde: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/08/11/wolfsschutz-deutschland-e-v-schlaegt-alarm-auch-in-nrw-verschwinden-woelfe/

Seit 2021 hat sich an der Haltungssituation von vielen Kleinpferden und Ponys nicht viel geändert. Damals warnten wir eindringlich vor Rissen an einer Weide ganz in der Nähe dieser Weide. Unsere Warnungen wurden ignoriert, die Ponys wurde gerissen und danach wurden wieder einmal Rufe nach Wolfsabschuss laut. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/10/25/weitere-tote-ponys-in-nrw-alle-warnungen-zu-rissgefahren-ab-august-ignoriert/

Sollte es auch hier zu einem Riss kommen und danach ein Antrag auf Abschuss eines oder mehrerer Wölfe aus dem Rudel Schermbeck gestellt werden, dürfte ein solcher Antrag kaum durchkommen. Auch deshalb protokollieren wir immer wieder solche Situationen. Die normale Öffentlichkeit erfährt über die Zaunrealitäten vor Ort nämlich in den üblichen Artikeln von Lokal- und Massenmedien nichts. Stattdessen wird häufig Hofberichterstattung für die Lobbyisten und Panikmache gegen Wölfe betrieben.

Wir haben in diesem Fall keine Anzeige erstattet, erwarten aber umgehende Nachbesserung des Zauns.

 

Beim zweiten Mal, eine Stunde später, befand sich das Tier außerhalb des Zauns. Es wirkte so, als ob es dies routiniert und nicht das erste Mal gemacht hätte. Ein Anruf bei der Polizei bestätigte uns, dass Spaziergänger bereits die Polizei verständigt hätten. Hier ist nicht nur Wolf oder Hund eine Gefahr, sondern die Pferde können hier auf dieser abgelegenen Weide durch alles mögliche aufgeschreckt werden und sich bei einer Flucht im Stacheldraht schwer verletzten. In den vergangenen Wochen zogen schwere Unwetter über die Gegend, aber auch das Geknalle von Jagdgewehren dürfte hier ein Problem darstellen.

 

 

Als wir am vergangenen Sonntag das erste Mal mit dem Fahrrad an der Weide vorbei fuhren, war das Pferd noch innerhalb des Stacheldrahtes.

 

 

Auf dieser Weide befindet sich neben Großpferden auch ein Pony. Sind alle Pferde fit, werden Wölfe kein Interesse haben, doch falls die Tiere keinen Verbund bilden und einander schützen und eines nicht fit ist, kann dieses Tier zur Beute werden.

 

Hier der umgeknickte Pfahl.

 

 

Weideansicht von der anderen Seite.

 

Pferdehaltung hinter Stacheldraht müsste auch in NRW verboten sein:

 

Dazu ein Urteil

Zitat:

BVerwG, Beschluss vom 02.04.2014, 3 B 62.13

Der Sachverhalt:

Vorliegend handelt es sich um einen jahrelangen Rechtsstreit zwischen dem Veterinäramt Jade-Weser und einer Pony-Halterin aus Friesland.

Die Frau hält ca. 20 Pferde, Rinder und ebenso Schafe. Jedoch war die Weide der Pferde mit einem sog. Knotengitterzaun und drei gespannten Reihen Stacheldraht eingezäunt.

Vom Veterinäramt wurde der Frau daraufhin mitgeteilt, dass die vorliegende Einzäunung der Weide mit Stacheldraht ohne Absicherung nach innen hin nicht zulässig sei. Vom Stacheldraht ginge eine erhebliche Verletzungsgefahr für die Tiere aus.

Diesen Einwand wies die Pferdehalterin zurück, sie könne keine Verletzungsgefahr nachvollziehen, am Zaun habe sich noch keines ihrer Pferde verletzt. Sie sei überdies nicht bereit, ihre Art der Einzäunung zu verändern.

Vor Gericht wurde daraufhin über die tierschutzrechtliche Zulässigkeit der Stacheldrahtumzäunung gestritten.

Das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts:

Das Bundesverwaltungsgericht entschied, dass die Stacheldrahtumzäunung tierschutzwidrig sei. Ein Stacheldraht sei nur erlaubt, wenn dieser durch eine gut sichtbare und nicht verletzungsträchtige Absperrung nach innen abgesichert sei.

Dazu könne beispielsweise auch ein breites Weidezaunband hilfreich sein. Dies sei vor allem dadurch gerechtfertigt, dass Pferde aufgrund ihres Wesens dazu neigen mit panikartiger Flucht zu reagieren, bei Rindern hingegen sei dieser Fluchttrieb nicht gegeben.

Weiterhin sei das Sichtfeld der Tiere durch die seitlich stehenden Augen der Pferde nach vorne erheblich eingeschränkt, es käme somit oft zu schlimmen Verletzungen durch das Hineinrennen in Stacheldrähte, weil diese von den Pferden nicht erkannt würden.

Dass die Pferdehalterin damit argumentierte, dass bisher in 15 Jahren keines ihrer Pferde Verletzungen durch die Umzäunung erlitten habe, erklärte ein Sachverständiger damit, dass die besagten Pferde auf der Weide Friesen und Shetlandponys seien und diese Tiere äußerst ruhige Charaktere hätten. Ferner seien die Pferde auch als Kutschpferde ausgebildet und daher nicht so schreckhaft und verletzungsgefährdet wie andere Pferderassen.

Das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts ist jedoch rechtskräftig. Eine Umzäunung der Pferdeweide mit Stacheldraht ist danach tierschutzwidrig und in keinster Weise bei egal welcher Pferderasse zu dulden.  Quelle: https://kanzlei-sbeaucamp.de/stacheldraht-an-pferdeweiden/

 

Da wir nicht staatlich unterstützt werden, sind wir auf Spenden angewiesen. Wir freuen uns über jeden kleinen Beitrag. Sehr gut helfen uns regelmäßige Spendenabos in Höhe von beispielsweise 5 Euro im Monat.

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Wolfsschutz-Deutschland e. V. schlägt Alarm: Auch in NRW verschwinden Wölfe

Vier erwachsene, gesunde Wölfe sind nicht mehr nachweisbar. Und es scheint sich Grundlegendes im Ablauf des Wolfsmonitorings in NRW und vor allem auch im Wolfsgebiet Schermbeck geändert zu haben und es liegen viel weniger Monitoringdaten vor als in den vergangenen Jahren. Wie kann das sein? In unserer Reportage versuchen wir etwas Licht ins Dunkel zu bringen.

Einfach verschwunden sind Wölfin Glorias Gatte Ingolf (GW1587m), die Partnerin (GW2890f) des Dämmerwaldrüden, der Rüde bei Haltern (GW2347m)  und die Mutter  des Leuscheider Rudels (GW1415f) an der Grenze zu RLP. Es wurden weder Spuren noch tote Tiere gefunden, noch wurden die vermissten Wölfe in anderen Gebieten nachgewiesen. Also liegt der Verdacht nahe, dass sie heimlich beseitigt wurden, also S,S,S Schießen, Schaufeln, Schweigen in Frage kommen könnte.

Beispielfoto Wolfswelpen, © Brigitte Sommer

Wer die Gelegenheit hat, Wölfe verschwinden zu lassen, ist nicht allzu schwer zu erraten. Man munkelt, dass die Jägerschaft in NRW seit einem Jahr in Schermbeck das Wolfsmonitoring übernommen habe. Was schon in Niedersachsen nicht klappt, denn dort positionieren sich die Jäger für den Abschuss von Wölfen, kann in NRW unserer Meinung nach auch nicht funktionieren.

Auch in NRW tritt die Jägerschaft nicht neutral auf. Der Nabu Bottrop bemängelt in seinem neuesten Newsletter die schlechte Datenlage zum Schermbecker Rudel. Man wisse praktisch in diesem Jahr gar nichts über das Rudel, heißt es im Newsletter vom 10. August 2023. Weder, ob es Welpen in diesem Jahr gäbe, noch wer der Vater, falls es Welpen gäbe, sein könnte. Man wisse auch nicht, ob sich GW 954 (Gloria) und der Dämmerwälder Rüde (GW 2889 m) zusammengetan hätten.  Es wären wichtige Monitoring- Instrumente, wie die Auswertung von Kotproben, weit weniger zum Einsatz gekommen als in den Vorjahren. Wären in 2022 (12 Monate) im Kreis Wesel 23 Kot- und Urinproben ausgewertet worden, seien es in den Monaten 1 bis 7/2023 bisher ganze sieben Proben gewesen.

Werden Daten absichtlich verschwiegen?

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. haben aktuelle Daten, können diese aber aus Gewissensgründen nicht herausgeben. Allerdings sind wir uns ziemlich sicher, dass die Jägerschaft auch über die gleichen Daten verfügt. Ob dieses Daten nicht ihren offiziellen Weg finden, um Wölfe heimlich zu beseitigen, wissen wir natürlich nicht und wir wollen dies auch nicht unterstellen. Aber solche Gedanken sind sicherlich nicht komplett weltfremd, denn auch in NRW will ein Großteil der Jägerschaft den Wolf „reguliert sehen“ und viele nehmen Wölfe ganz offensichtlich als Beutekonkurrenten wahr. Einige wollen für ihre Wolfstrophäe vielleicht auch nicht erst mühsam ins Ausland reisen.

 

Zweite Vorsitzende und Wolfsteamleitung NRW, Ulrike de Heuvel, vor Ort.

 

 

Erste Vorsitzende Brigitte Sommer, ebenfalls vor Ort.

 

So eskaliert auch in Niedersachsen der Streit ums Wolfsmonitoring der Jägerschaft. Wir fordern seit Jahren, den Jägern das Monitoring wegen massiven Interessenkonflikten aus der Hand zu nehmen. Der Freundeskreis frei lebender Wölfe e. V. fordert dies inzwischen für Niedersachsen auch.

Kein Monitoring ist genauso schwierig wie Monitoring von der falschen Seite

Das Monitoring dient im besten Sinne dem Schutz der Wölfe. Versetzt es aber Menschen in die Position, praktisch selbst ihre Schützlinge zu „verwalten“, wird es komplizierter. Alle Daten, z. B. Videos und Losungen werden mit genauer Positionsangabe bundesweit an einer Stelle zusammengetragen. Wir wissen, dass diese Daten, die nicht nur Jäger, sondern auch viele ehrenamtlichen Helfer sammeln, nicht nur zum Schutz und zur Statistik verwendet werden können, sondern auch zum Aufspüren der Tiere nach Schießgenehmigungen.  Im Fall von Wölfin Gloria wurden bislang zwar alle Anträge auf Abschuss abgeschmettert, doch aktuelle Beispiele gibt es dazu aus Brandenburg aus dem Frühjahr 23. Hier wurden im Landkreis Teltow Fläming zuerst der Sohn und dann der Vaterwolf aufgrund von Schießgenehmigungen getötet. Ehrenamtliche aus unserem Verein wären ihr Leben nicht mehr froh, wenn ihre Arbeit dazu beitragen würde, Wölfe zum Abschuss aufzuspüren. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. sind uns sicher, dass auch hier Daten aus dem Wolfsmonitoring herangezogen werden und fühlen uns deshalb auch nicht in der Lage, hier Daten zu liefern, solange man dies so handhaben kann. Auch fürchten wir, dass diese Daten später  für ein regionales, aktives Wolfsmanagement, wie es die Bundesregierung plant, verwendet werden könnten. Wir halten diese Planungen für nicht vereinbar mit EU-Recht und dem unterschriebenen Abkommen der EU. So heißt es ja aus Kreisen des Bundesumweltministeriums und aus Kreisen des Niedersächsischen Umweltministeriums immer wieder, dass es geplant sei, den guten Erhaltungszustand der Wölfe in Deutschland zu erklären.

Uns ist allerdings die Wichtigkeit eines Monitorings durchaus bewusst, da bei keinem ausreichenden Wolfsmonitoring auch heimlich Wölfe verschwinden lassen werden können, bevor sie überhaupt in einer aktuellen Statistik auftauchen können. Und wer die Möglichkeiten und die Gelegenheiten hat, ist ja kein Geheimnis. Es bräuchte also eine Aufsicht über die Aufsicht der Wölfe.

 

Kleine und große Abdrücke von Wolfspfoten.

 

Hier in Beispiel aus einer unserer Wildtierkameras, irgendwo in Deutschland. Das Datum stimmt nicht. Der Film ist aktuell und aus diesem Jahr im Juli. Standortgaben machen wir nicht, weil wir Bedenken haben, dass die Wölfe aufgespürt werden könnten.

 

 

Abdruck einer/zweier Wolfspfote/n.

 

Kleine Wolfspfoten.

 

Blick in ein großartiges Wolfsrevier

Oft behaupten Wolfsgegner, das Revier von Wölfin Gloria und ihrer Familie sei doch viel zu klein und auch viel zu dicht besiedelt und Wölfe würden hier nicht hinpassen. Dabei umfasst das Gebiet eine Fläche von 957 Quadratkilometer. Wer dort schon einmal gewandert ist, oder Radtouren organisiert hat, weiß, was dies bedeutet, der Raum ist groß genug für Mensch und Wolf und auch für die Weidetiere. Deshalb bekommen Menschen die Wölfe auch so gut wie nie zu Gesicht. Hier sind wieder einige Einblicke in das Zuhause von Gloria und Co.

 

Reh im strömenden Regen.

 

 

Die romantische Stimmung bei Sonnenaufgang im Wolfsgebiet Schermbeck täuscht darüber hinweg, dass hier zahlreiche Stacheldrahtzäune um Weiden, die nicht mehr genutzt werden, nicht zurück gebaut wurden. Dabei wird von der Landbevölkerung gerne das Argument benutzt, dass wolfsabweisende Zäune, Wildtiere am Durchlaufen hindern würden. Bei den jährlichen grausamen Treib- und Drückjagden sind diese alten Stacheldrähte ein zusätzliches Dilemma für Wildtiere, die sich darin schlimm verletzen können.

 

 

Ganz besondere Stimmung bei Sonnenaufgang im Wolfsgebiet Schermbeck.

 

Ein kurzer Sonnenspot im Dauerregen, genau auf das Reh.

 

 

Ab August verhüllt Nebel frühmorgens die Lichtungen.

 

Fliegendes Reh.

 

Morgenstimmung im Wolfsgebiet. © Brigitte Sommer

 

Mystische Stimmung im Dauerregen. © Ulrike de Heuvel

 

Zaunrealitäten:

Rolf Fricke, der Vorsitzende des Nabu Bottrop, kritisiert in einem Artikel in der WAZ vom 11.08.23 einen gefährlichen Leichtsinn von Weidetierhaltern im Wolfsgebiet Schermbeck. Wir stimmen mit dem Nabu nicht in allen Punkten überein, aber diese Kritik unterstützen wir vollumfänglich und wir zeigen unten stehend wieder Zaunbeispiele. Eine Million Euro stellte das Land für Herdenschutzmaßnahmen zur Verfügung. Abgerufen worden waren zum 15. Juni 2023 erst 182.00 Euro. Warum so wenig Interesse?

Dafür werden aber auf bestimmten Hetzseiten in sozialen Netzwerken immer weiter Wolfsabschüsse gefordert. Statistisch gesehen ist die Gefahr von Rissen ab August wieder höher, da Welpen nun auch mehr Fleisch benötigen.

 

Hier gab es vor einiger Zeit mal einen Riss bei Damwild, das nun hinter diesen Zebus gehalten wird. Umzäunung besteht aus Wilddraht mit einer Litze innen, die eigentlich nach außen müsste.

 

Hier die Zebus noch einmal heran gezoomt. In der kleinen Hütte verbargen sich zirka sechs dieser kleinen Zwergrinder. Die Eingangstüre könne Lücken aufweisen.

 

Zwei mittelgroße Rinder alleine auf einer Weide. Sind solche Tiere nicht fit, können sie ins Beuteschema eines Wolfs fallen.

 

Seitlich ist das Gelände nur mit zwei Stacheldrahtlitzen eingezäunt, die keinen Schutz bieten.

 

Auch die Türe kann leicht untergraben werden.

 

Pony, nur hinter Wild- und Maschendrahtzaun, ohne Untergrabschutz.

 

Schafe, nur mit Wilddraht umzäunt. Unten ist zwar eine Litze, aber Mitte Juni wies diese keine Spannung auf.

 

Keine Spannung auf der einzigen Litze unten, die unter Strom stehen müsste.

 

Keine Spannung, kein Schutz.

Die „heiligen“ Getreidefelder

 

Jäger und Bauern wettern gerne gegen wolfsabweisende Zäune, da diese angeblich die Landschaft verschandeln und andere Wildtieren am Durchqueren hindern würden. Bei Mais- und Getreidefeldern, besonders wenn man hier auch noch Erntejagd veranstalten kann, scheinen die gleichen Argumente nicht zu gelten.

 

Wolfsabweisend eingezäunter Mais.

 

Hier ist ein riesiges Weizenfeld zirka 1,80 Meter hoch eingezäunt.

 

 

Da wir nicht staatlich unterstützt werden, sind wir auf Spenden angewiesen. Wir freuen uns über jeden kleinen Beitrag. Sehr gut helfen uns regelmäßige Spendenabos in Höhe von beispielsweise 5 Euro im Monat.

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Wolfsschutz macht Schule

„Man schützt nur, was man liebt – man liebt nur, was man kennt,“ hat es Verhaltensforscher Konrad Lorenz treffend formuliert. Mit unserem Angebot für Schulen und Kindergärten wollen wir schon die Kleinsten für unseren fantastischen Beutegreifer Wolf begeistern. Unsere zweite Vorsitzende Ulrike de Heuvel ist sowohl Erzieherin, als auch Tierschutz- und Ethikpädagogin. Heute stellen wir eines ihrer Projekte vor.

„Endlich ist es wieder soweit, unser diesjähriges Wolfsprojekt mit den 4. Klassen steht in den Startlöchern,“ freut sich die zweite Vorsitzende von Wolfsschutz-Deutschland e.V., Ulrike De Heuvel.  Aufgeregt und voller Vorfreude üben die 9 – 10jährigen bereits „ihr“ Wolfslied: „Wir sind die Stimme der Wölfe, zu Hause sollt ihr sein…“, was mittlerweile schon zum Markenzeichen dieses Projektes geworden ist.

Das Brainstorming in der ersten Unterrichtseinheit zeigt, wie groß das Interesse der Kinder am Thema Wolf ist. Fragen über Fragen, aber auch Einiges an Wissen, das sie sich bereits selbst angeeignet haben, bilden die Basis für den weiteren Projektverlauf.

Wolfsschutz heißt gleichzeitig Umweltschutz

Dabei geht es nicht nur um Wölfe und ihre Bedeutung für unser ökologisches System, sondern generell um das Thema Natur. Dieses Gespür für die Wichtigkeit jedes einzelnen Lebewesens ist bei vielen Kindern bereits vorhanden. „Da braucht man gar nicht viel zu erklären, die Kinder wissen, dass jedes Tier leben und seine Jungen beschützen will“, so De Heuvel. Je eher die Schüler diese Zusammenhänge erkennen, desto mehr werden sie sensibilisiert für den Natur- und Wildtierschutz und so in Zukunft die Wolfsschützer von morgen sein. Rotkäppchen und Co. und die Angst vor dem „bösen“ Wolf haben da keine Chance mehr.

Die zweite Vorsitzende ist sich sicher: Nur durch Aufklärung und fundiertes Wissen kann man Ängsten vorbeugen sowie Verständnis und Verantwortlichkeit für die Wichtigkeit unseres Naturkreislaufs hervorrufen.

 

Das Projekt beinhaltet mehrere Bereiche zum Thema „Wolf“; Charaktereigenschaften und Verhalten, körperliche Merkmale, aber auch Jagdverhalten, Kommunikation- und Paarungsverhalten/Rudelstrukturen, sind dabei nur einige Inhalte, die während der Unterrichtseinheiten vermittelt werden. Am liebsten würden die Kinder das ganze Schuljahr lang das Wolfsprojekt durchführen, soviel gibt es noch zu erfahren und  zu fragen.

 

Ulrike de Heuvel, zweite Vorsitzende von Wolfsschutz-Deutschland e.V.

 

Auch haptische Erfahrungen mit Beutetieren gehören dazu.

Dem Wolf auf der Spur

Am Ende des Schulprojektes beobachten die Kinder aufgeregt echte Grauwölfe in einem Natur-Biotopwildpark. Das Interesse und die Faszination für die Wölfe wird bleiben, und das bildet den Grundstein unserer präventiven Arbeit.

Wir wandern zwar mit Schul- und Kindergartenkindern auch durch Wolfsgebiete, doch echte Wolfssichtungen gibt es fast nur im Tierpark. Frei lebende Wölfe sind zu scheu und sie nehmen längst Reißaus.

Kurs- und Vortragsleiterin Ulrike De Heuvel ist verheiratet und Mutter einer erwachsenen Tochter, die sich ebenfalls als aktives Mitglied im Verein Wolfsschutz-Deutschland e. V. einbringt. Sie lebt mit ihrem Mann, einer Hündin und drei Katzen in einem Landschaftsschutzgebiet in NRW. Beruflich ist Ulrike De Heuvel als Erzieherin in einer Grundschule tätig, wo sie auch bereits seit mehreren Jahren Wolfsprojekte durchführt.

Die Tierschutz- und Ethikpädagogin: „Der Respekt vor der Natur und ihren Lebewesen wurde mir bereits in die Wiege gelegt und ist die Basis meiner persönlichen Lebensphilosophie. Gerade dem Wolf fühle ich mich von jeher verbunden, doch erst durch unsere tschechoslowakische Wolfshündin fand ich den Weg in die aktive Wolfsschutzarbeit. Diese faszinierenden Tiere zu schützen und mich für sie einzusetzen ist mir eine Herzensangelegenheit, in die ich gerne meine Energie und Freizeit investiere. Die Aufklärungsarbeit kann in meinen Augen nicht früh genug beginnen, wenn wir auch in Zukunft Nachwuchs-Naturschützer für diesen Planeten haben wollen.“

 

Uns ist es auch ein Anliegen, Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund für unseren heimischen Beutegreifer Wolf zu interessieren.

Anfragen von Schulen können unter Ulrike.deheuvel@wolfsschutz-deutschland.de gestellt werden.

Anfragen von Kindergärten richten Sie an Brigitte.Sommer@wolfsschutz-deutschland.de

Und hier können Sie unsere Schulprojekte durch Spenden unterstützen:

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Neue Einblicke in NRW: Hier sind die Wölfe längst zuhause

Nur ein paar Unbelehrbare wollen es nicht verstehen, dass es in Nordrhein-Westfalen viele ideale Gebiete gibt, in denen sich Wölfe ansiedeln werden und schon angesiedelt haben. Laut offiziellen Angaben leben im gesamten Bundesland zwei Rudel und ein Einzeltier. Dazu kommen noch einige durchwandernde Jungtiere und zwei Wolfspaare, eines davon im Grenzgebiet zu Belgien, die noch nicht lange genug am gleichen Ort nachgewiesen worden sind, um offiziell bestätigt geführt zu werden. Obwohl eine Mehrheit der Bundesbürger die Rückkehr der Wölfe begrüßt, lässt die Agrar- und Jagdlobby nicht in ihren Bemühungen nach, ihren Einfluss dazu zu benutzen, den Schutzstatus der Wölfe zu senken. Damit wären unsere Wölfe in Gefahr, erneut ausgerottet zu werden. Teilweise nimmt dazu auch die Berichterstattung von Lokal- und Massenmedien immer absurdere Ausmaße an. Nahezu unbehelligt scheint eine nach eigenen Aussagen bewaffnete Bürgerwehr durch Schermbecker Wolfsgebiet zu touren und Angriffe von Bauern auf Tierschützer werden entweder gar nicht von den Medien gebracht, oder verharmlost, bzw. Bauern und Weidetierhaltende immer und immer wieder in der Opferrolle präsentiert. Lesen Sie hier unsere neue, exklusive Reportage mit Veranstaltungstipps, Zaunbeispielen und dem Aufdecken von Fake-News.

 

Dank ihrer Fellfarbe verfügen Wölfe im Dämmerlicht des Waldes über eine perfekte Tarnung. Einen Altwolf werden die meisten nie zu Gesicht bekommen, nur unerfahrene Jungtiere lassen sich auch mal sehen.

 

Wandern im Wolfsgebiet: Der Hohe Mark Steig ist ein Fernwanderweg in NRW und führt über 150 km quer durch den Naturpark Hohe Mark – von Wesel bis nach Olfen. Weitere Infos: https://www.hohe-mark-steig.de/

 

 

Von links: Brigitte und Lara Sommer sowie Ulrike de Heuvel auf dem Hohen Mark Steig.

Welpe aus dem Schermbecker Rudel überfahren

Vom 21. bis 24. November 2022 wurden in Hünxe (Kreis Wesel) Losungen von vier verschiedenen Wölfen gefunden worden heisst es in einer Pressemitteilung des LANUV vom 13. Janaur 2023. Es handele sich um Nachkommen des territorialen Wolfspaares im Territorium Schermbeck, nämlich der Wolfsfähe GW954f und des Wolfsrüden GW1587m. „Erstmals genetisch erfasst wurden zwei Weibchen mit den Kennungen GW3043f und GW3044f und zwei Männchen mit den Kennungen GW3042m und GW3045m, die eindeutig den o.g. Elterntieren zugeordnet werden konnten,“ schreibt das LANUV in seiner Pressemitteilung.  Somit hätte das Rudel im Jahr 2022 mindestens vier Welpen.
Am 2. Dezember 2022 um 7:10 Uhr wurde einer der genannten Welpen, das Männchen mit der Kennung GW3045m, auf der Autobahn A 31 bei Bottrop-Kirchhellen bei einem Verkehrsunfall getötet. Der Wolf sei von Autobahnpolizei sichergestellt worden und mit Genehmigung der unteren Naturschutzbehörde der Stadt Bottrop an das LANUV übergeben worden.
Im Jahr 2021  seien ebenfalls mindestens vier Welpen genetisch identifiziert worden, die dem Elternpaar GW954f und GW1587m zuzuordnen wären, heisst es weiter in der Pressemitteilung. Ein Weibchen mit der Kennung GW2307f wurde am 27. Juni 2021 als kleiner Welpe im Territorium aufgegriffen und wieder frei gelassen; bisher sei  dieses Tier nicht wiedergefunden worden. Uns von Wolfsschutz-Deutschland e. V. hatte ein Informant damals gesagt, dass der Welpe kurz nach seiner Freilassung erschlagen worden sei. Leider konnten wir diese Behauptung bisher weder bestätigen noch dementieren.
Ein männlicher Welpe mit der Kennung GW2428m sei zuletzt am 29. Dezember 2021 anhand von Kotproben festgestellt worden. Ein zweiter männlicher Welpe mit der Kennung GW2551m sei zuletzt am 10. April 2022 ebenfalls anhand von Kotproben festgestellt worden. Über den Verbleib dieser drei Jungwölfe lögen keine Informationen vor., so das LANUV. Der vierte Welpe aus dem Jahr 2021, ein Männchen mit der Kennung GW2596m, konnte noch bis Anfang November 2022 im Elternterritorium nachgewiesen werden. Am 29. November 2022 wurde er dann an getöteten Schafen in Lüdinghausen (Kreis Coesfeld) gefunden; offenbar hat der Jährling jetzt das Territorium Schermbeck verlassen.

 

Zwergrinder in der Schwarzen Heide noch immer ungeschützt

 

Nachdem uns Schäfer O. unser Fahrzeug hier in der Schwarzen Heide im Spätfrühjahr mit seinem Fahrzeug eingekeilt und bedroht hatte, dachte wahrscheinlich niemand, dass wir uns an diesen Ort, direkt in Sichtweite seines Anwesens, im Kerngebiet des Wolfsrudels von Gloria,  noch einmal wagen würden. Doch wir erwischten Ende Oktober schon wieder diese ungeschützten Zwergrinder an der gleichen Stelle. Wieder ungeschützt. Mitten im Kerngebiet des Wolfsrudels und in der Nähe hatten bereits Risse stattgefunden. Was anderes als Rissprovokation soll das darstellen? In dieser Reportage ist unsere erste Dokumentation über diese Weide zu sehen: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/06/26/nrw-schermbecker-rudel-bedrohtes-paradies/?fbclid=IwAR0Fbj9WXP1fI6PPSDQLCIZK6Xa5A3pwGjol9KvC6EgKBpL682S_0_9ocsU

 

Neun Falschmeldungen in nur zwei Monaten

NRW ist wohl das Bundesland, das mit die meisten Falschmeldungen in der Rissliste aufweist. Wir haben aktuell neun Meldungen in nur zwei Monaten ausgemacht. Ein Welpe aus Glorias und Ingolfs Rudel in Schermbeck ist abgewandert und hatte im November im Landkreis Coesfeld fünf ungeschützte Schafe gerissen. Die Presse macht nun daraus wieder einen tendenziösen Artikel nach dem anderen.

Ausriss aus der Rissliste NRW. Neun Falschmeldungen, alleine in zwei Monaten. Hier ist die gesamte Liste zu finden: https://wolf.nrw/wolf/de/management/nutztierrisse?fbclid=IwAR1pHWM_KOJ7rBCi2r4OdgVdAvTj402-3HiHlNcpNo9rk3Tu9bB5G3ZKIeA

 

Brigitte und Lara Sommer vor Ort im Wolfsgebiet Schermbeck. In Hintergrund ist der Lippekanal zu sehen. Wir veröffentlichen solche Bilder nicht, weil wir uns in die Öffentlichkeit drängen wollen, sondern um darzulegen, dass wir aktiv vor Ort unterwegs sind. Aktive Mitglieder aus den Regionen zeigen wir zu ihrem Schutz nicht. Wir freuen uns sehr, neue Mitglieder begrüßen zu dürfen, die sich vorstellen können, ebenfalls aktiv zu sein. Dies gilt für alle Bundesländer: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

 

Blick von oben auf Hünxer Wald und Dämmerwald

 

Hier ein Blick auf die beiden Wolfsgebiete südlich und nördlich des Lippekanals.

 

Positive Zaunbeispiele

 

Positives Zaunbeispiel bei Dinslaken.

 

 

Weiteres postives Zaunbeispiel aus dem Kerngebiet bei Hünxe. Auch Marke Eigenbau kann schützen und muss nicht teuer sein.

Völlig duchgedrehte Bürgerwehr mit Narrenfreiheit?

Eine selbsternannte Bürgerwehr, die sich praktisch auch selbst damit beauftragt hat, Weidetiere im Schermbecker Raum zu schützen, fällt in sozialen Netzwerken immer wieder durch extrem feindselige und unserer Meinung gewaltverherrlichende Threads auf. So wurde dort auf einem Profil die Frage erörtert, ob sich nicht alle Bauern bewaffnen sollten, oder aber ein sehr schräger „Imagefilm“ zu Weihnachten verwirrte so manchen Zuschauer, indem der Anschein erweckt wird, man verfüge sogar über Reiterstaffeln. Dazu kommen noch jede Menge verbale Beleidigungen gegen Andersdenkende. Nun sammelt man auch Spenden. Dabei könnte der ein oder andere Mitstreiter sogar einen rechtsradikalen Hindergrund haben. Immer wieder tauchen dazu islamfeindliche Aufkleber bei den Bunkeranlagen auf. Ob hier ein Zusammenhang mit der Gruppierung besteht, wissen wir nicht. Dennoch lassen die Behörden diese Bürgerwehr seit mindestes zwei Jahren scheinbar gewähren? Warum ist uns ein Rätsel, dafür verfolgt man denn im Gegenzug jedes Bagatellvergehen von Tierschützern.

Wir sehen diese ständige Radikalisierung dieser Truppe jedenfalls mit großer Sorge.

 

Nachtwanderung im Hünxer Wald. Wenig später raste ein Fahrzeug mit einer  Geschwindigkeit deutlich über 30 Kilometer einen Paralellweg im Wald entlang.

So kann Tourismus beim Wolfsschutz sogar helfen

Das Gebiet, das sich nördlich von Oberhausen bis nach Haltern und auf der anderen Seite fast bis an den Rhein erstreckt, ist auf jeden Fall eine Reise Wert. Viele kleine Hotels und Gaststätten können sogar vom Wolfstourismus provitieren, weil dieser auch unabhängig von der Jahreszeit ist. Wir können hier kein bestimmtes Hotel empfehlen, weil die Unternehmen von der Anti-Wolfs-Fraktion bedroht werden könnten, doch lohnt es sich auf jeden Fall, bei einer telefonischen Buchung nachzufragen, wie die Position der Eigentümer zum Thema Wolf aussieht und dort zu buchen, wo man wolfsfreundlich ist.

Bedingung für Spaziergänge durch das Gebiet ist natürlich, dass Besucher auf den Wegen bleiben. Querfeldein- und Waldläufe lohnen sich sowieso nicht, weil auch hierbei höchstwahrscheinlich kein Wolf zu sehen sein wird. Im Gegenteil, durch das Gehen im Unterholz wird so viel Lärm verursacht, dass Wölfe und andere Tiere viel eher als auf Wegen aufgeschreckt werden und sich nicht sehen lassen. Freilich wollen vor allem die Hobbyjäger Besucher aus den Wäldern fernhalten und Wandernde müssen damit rechnen, selbst auf Wegen angegangen zu werden. Nur ausgewiesene Privatwege sind tatsächlich gesperrt. In NRW ist es übrigens nicht erlaubt, so genannte Luder- und Kirrplätze zu betreten. Schwierig umzusetzen, weil Wege und Pfade zu solchen Plätzen nicht erkennbar beschildert sind. Wenn die Jäger sich unter Beobachtung fühlen, und sei es durch Touristen, ist dies sicherlich ebenso positiv für die Wölfe, wie für andere Wildtiere. Plötzlich finden sich Spaziergänger auf solchen Plätzen wieder.

Die Menschen, die rücksichtsvoll sind und sich daran erfreuen können, in einem Gebiet zu sein, in dem auch Wölfe leben, werden auf jeden Fall von einer solchen Reise. oder einem solchen Ausflug provitieren. Auch kann sich mit eigenen Augen davon überzeugt werden, wie wenig Weidetiere doch geschützt werden.

 

Viele Wanderwege durchziehen das Gebiet um Hünxe und den Dämmerwald. Es ist also für Touristen gar nicht notwending, quer durch den Wald zu laufen.

 

In der Hohe Mark und im Dämmerwald gibt es viele Freizeitmöglichkeiten, auch Ballonfahren. Auch in der Reihe „Wunderschön“ vom WDR wurden Ausflugsziele vorgestellt: https://www.fernsehserien.de/wunderschoen/folgen/249-vom-halterner-silbersee-in-die-hohe-mark-1407959

 

Beindruckendes Totholzdenkmal bei Hünxe.

Realität der Pferdehaltung

Die allermeisten Pferde und Ponys sind nach unserem Dafürhalten noch immer nicht geschützt. Zumindest werden aber einige Tiere inzwischen nachts im Stall untergebracht.

 

Dieses Pony in der Nähe des Lippekanals ist nicht geschützt.

 

Großpferde stehen zusammen mit einem Pony mitten im Hünxer Wolfsgebiet. Allerdings werden diese Tiere nachts wohl eingestallt, denn abends sind sie nicht mehr auf der Weide.

Erneut Angriffe auf uns

Während sich Lokalblätter und Massenmedien damit überschlagen, zu beteuern, wie die Weidetierhaltenden doch unter den „extremen“ Wolfsschützerinnen und Wolfsschützern zu  leiden hätten, zeigt die Realität immer wieder das Gegenteil. Es gibt kaum einen Einsatz in NRW oder auch RLP ohne Angriffe auf uns. Auch Ende Oktober 2022 war es nicht anders. Von den Medien wird dieser kriminell erscheinende  Mob stets ignoriert, bzw. werden deren Taten verharmlost.

 

Die Fahrerin dieses Fahrzeuges stoppte uns und beschimpfte uns auf unflätigste Weise. Dabei hatte sie auch noch ein Kind mit im Fahrzeug. Kurz danach verfolgte sie uns sogar mit ihrem Fahrzeug.
Dieses Foto wurde Ende Oktober auf der A 3 in der Nähe von Bonn aufgenommen und es wurde durch mehrere WA-Gruppen gesendet. Genauso wird auch mit Jungwölfen verfahren, die irgendwo gesehen werden. Man ruft zur Verfolgung auf.

Im Sommer hatte Hobbyschäfer O. und mit einem weiteren Beteiligten zusammen mit seinem Fahrzeug eingekeilt und bedroht. Es folgte eine Anzeige von uns. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/06/26/nrw-schermbecker-rudel-bedrohtes-paradies/

Verantstaltungstipp für 26. Januar 2023 – Ist sich die Politik längst einig?

Folgende Einladung verschickte WDR 5. Schermbeck Online machte daraus einen lustigen Vertipper. Schermbeck Online ist ja nicht gerade für seine neutrale oder gar wohlwollende Berichterstattung über Wölfe bekannt. Ob es sich hier um einen freudschen Versprecher handelte, der doch eine gewisse Sympathie für die Beutegreifer ausdrücken möchte, wissen wir natürlich nicht. Lustig war die Überschrift – hier noch im Bild zu sehen –  allerdings allemal. Richtig heisst es „heimisch“, statt Mensch und es ist inzwzischen geändert.

Ausriss aus Schermbeck Online. Hier der Beitrag: https://schermbeck-online.de/der-wolf-noch-fremd-oder-schon-heimisch/

Zitat aus der Einladung des WDR Fünf Wölfe?  (Die Anzahl kann nicht stimmen. Laut DBB-Wolf sind es zwei Rudel und ein Einzeltier in 2021 – ) https://www.dbb-wolf.de/Wolfsvorkommen/territorien/status-und-reproduktion?Bundesland=Nordrhein-Westfalen&Jahr=2021)  sind inzwischen in Nordrhein-Westfalen ansässig, und vielerorts gibt es durchziehende Wölfe. Das Land hat vier Wolfsgebiete eingerichtet, Nutztierhalter und -halterinnen werden beim Herdenschutz unterstützt.

Einige kleine Schäfereien haben trotzdem bereits aufgegeben. In der EU wird nun diskutiert, den Wolf nicht mehr als streng geschützte Art einzustufen, um gegen auffällige Tiere leichter vorgehen zu können. Anmerkung: Hierzu gibt es einen pikanten Fall aus Hessen, der aber ein Schlaglicht auf alle Bundesländer wirft. Angeblich hätte die Ampelregierung der FDP bereits im April des vergangenen Jahres ein regionales „Bestandsmanagement“ angekündigt und auch der neue Umweltminister in Niedersachsen, Christian Meyer (Grüne) hatte mitgeteilt, dass man mit dem Bund an einem solchen Konzept arbeite. https://www.umwelt.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/pressemitteilungen/pi-168-ausnahmegenehmigungen-217936.html?fbclid=IwAR1csr_8I6OtF3Pl-XBP4Lcjxd49GSsGMHqS_yM3fULcW-WcuQO0Qq91KH4

Ist die EU-Diskussion somit reine Makulatur, weil längst insgeheim beschlossene Sache? 

Weiter in der PM des WDR: „Reicht die Unterstützung für die Nutztierhaltung aus? Was fehlt? Was läuft falsch? Sollte man Hobby-Tierhalter überhaupt fördern? Wie lange können wir uns angesichts knapper Kassen das überhaupt noch leisten?

Ist die EU-Initiative zur Änderung des Schutzstatus sinnvoll? Welche Erfolgschancen hat sie? Und wie kann verhindert werden, dass wohlmeinender „Wolfstourismus“ in den Wolfsgebieten für Unruhe sorgt? Oder Wolfsgegner sich dort zusammentun, um Wölfe aufzuspüren?

 

DO, 26. Januar 2023, 20.04 Uhr – 21.00 Uhr Adresse: Schützenhaus Gartrop-Bühl Gahlener Str. 126, 46569 Hünxe. Einlass: 19.00 Uhr Eintritt frei.

Wende auch im Duktus der EU

So antwortete EU-Kommisaar Sinkevičius auf eine Anfrage wie folgt:

„Sinkevičius weist in seiner Antwort vom 10. Januar 2023 weiter darauf hin, dass Artikel 16 der FFH-Richtlinie auch Ausnahmen vom strengen Wolfsschutz aus anderen zwingenden Gründen erlaube, einschließlich sozialer oder wirtschaftlicher Art.
Unter strengen Voraussetzungen sei die selektive Entnahme einer bestimmten Anzahl von Exemplaren einer geschützten Art zulässig.
Der EU-Kommissar erinnert daran, dass Strategien für das Wolfsmanagement darauf ausgerichtet sein sollten, dass Wild- und Weidetiere geschützt und mögliche Konflikte ausgeräumt würden. “

Diese Entwicklung gegen die Interessen der Mehrheit macht  fassungslos und jetzt muss ein großer bürgerlicher Protest einsetzen. Wie kann es denn sein, dass Deutschland anderen Ländern in Afrika immerzu moralisch bewertend und besserwisserisch auftritt und dort Beutegreifer geschützt werden sollen, während man sie im eigenen Land am liebsten ausrotten würde.

Wie lange die Wölfe sich hier in Deutschland noch zuhause fühlen können, hängt nun auch vom Engagement von Bürgern und unbestechlichen Politikern sowie großen Umweltorgas, die endlich aufwachen sollten, ab.

 

Quellen: https://wolf.nrw/wolf/de/aktuelles/2023-01-11?fbclid=IwAR0wvs4w5kpc1IFs-cBvGRI1zg6fT5AkRXu9H6s7Mk7erQxAFZ20ZSehGFM

https://wolf.nrw/wolf/de/management/nutztierrisse?fbclid=IwAR1Av_Z_gHFpJiaH8No05c4vA62S_jgXRdYmZ-2JflfTMP5LorS3_9zOlgc

https://wolf.nrw/wolf/de/aktuelles/2023-01-11?fbclid=IwAR11D1OcYC0EaSkvDCn0Qm8a8zcZdJSVbS1Q-HHxv3FXLXqnByggAivlUis

https://www.agrarheute.com/tag/ffh-richtlinie?fbclid=IwAR2yqvFtBRnOJc02NzBWk7_Jv_ZEIqMMdi_kBDzsIgoS6LtIBxT4SM7pQhU

https://wolf.nrw/wolf/de/aktuelles/2023-01-13?fbclid=IwAR3moVjVqr5n5vYVxba3ThOc2_YdR_vIr3TYX4RdvsEVzSHLOYiZnZvCWY0

Gefällt Ihnen unsere Arbeit? Wir freuen uns über Unterstützung:

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Fixe Fakten – Kurzmeldungen aus Deutschland, Österreich, Schweden, Italien und der Schweiz

Das Neueste zum Thema Wolf wieder kurz zusammengefasst.

Foto © Brigitte Sommer

Wir beginnen mit guten Nachrichten:

In Italien wird ein Wolf nach einem Unfall wieder aufgepäppelt. Das Tier hatte ähnliche Verletzungen wie Wolf Bubla in Tschechien. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/10/20/happy-end-fuer-wolf-bubla-in-tschechien-tod-fuer-wolf-meckie-in-deutschland/

Wolfsschutz-Deutschland e. V. spendete auch dieser Organisation in Italien eine Summe, denn die Kosten für die ärztliche Behandlung sind hoch.

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Das Jahr 2023 ist noch jung und wir haben noch Exemplare unseres exklusiv erstellten Kalenders:

 

Wir freuen uns über Unterstützung. So können sie noch bestellt werden. Sie werden sofort versendet: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/11/08/unser-exklusiver-wolfskalender-2023-kann-bestellt-werden/

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In Österreich haben Menschen aus der Region Hochschwab  zum Jahreswechsel ein Mahnfeuer der anderen Art errichtet. PRO WOLF stand da mit fast 200 Fackeln auf einen Berggipfel in den dünnen Schneebelag geschrieben.  https://vgt.at/presse/news/2023/news20230102ff.php?fbclid=IwAR3q_nIF9ClzGcl5NeeDqMIlzEB42b-6spc3FtdoebbW64lMmM_4ThhTCTQ

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In der Schweiz hat das Amt für Jagd und Fischerei Graubünden eine Fotoaufnahme einer Wildkamera veröffentlicht, die die 13 jahre alte ehemalige Leitwölfin des Calanda-Rudels zeigt. Die Gruppe Wolf Schweiz schrieb dazu folgendes: „Sie hat vor zehn Jahren das erste Wolfsrudel der Schweiz seit 150 gegründet und bis 2018 mindestens 46 Welpen geboren. Mehrere ihrer Töchter sind mittlerweile selber Leitwölfinnen ihrer Rudel in anderen Regionen der Schweiz. F07 hat die Ausbreitung des Wolfes in der Schweiz somit massgeblich geprägt. Seit 2019 hat die Wölfin wohl nicht mehr reproduziert, lebt aber weiterhin in ihrem angestammten Gebiet und vergesellschaftet sich – wie auf diesem aktuellen Bild zu sehen – auch mit anderen Wölfen.“

13 Jahre alte ehemalige Leitwölfin des Calanda-Rudels. © Amt für Jagd und Fischerei Graubünden.

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. sind uns sicher, dass diese ungewöhnlich alte Wölfin von ihren Nachkommen mitversorgt wird.

Auch erfreulich ist es, dass die kleinen Vereine in der Schweiz endlich gegen das Jagdgesetz aufbegehren. https://www.suedostschweiz.ch/politik/widerstand-gegen-teilrevision-buendner-verein-ergreift-referendum-gegen-das-eidgenoessische?fbclid=IwAR2AtfaIZdWCX2PCz0x5BUtD-ZZ9b9vITypSOQoBhjGdlpqLIUq1caEYJjc

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Deutschland – NRW:

Wandernde Wölfe unterwegs in NRW: Wolfsnachweise bei Münster, im Oberbergischen Kreis sowie in den Kreisen Steinfurt und Minden-Lübbecke.
Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) bestätigt Wolfsnachweise bei Münster, im Oberbergischen Kreis, sowie in den Kreisen Steinfurt und Minden-Lübbecke.
Am 30. November 2022 wurde gegen 22 Uhr ein einzelner Wolf bei Münster gefilmt, der über eine Ackerfläche lief und vor einem Auto eine Nebenstraße kreuzte. Die Beobachtung erfolgte im Umfeld des Autobahnkreuzes Münster-Süd. Autobahnen stellen für Wildtiere schwer überwindbare Barrieren dar. Wölfe treffen auf ihren Fernwanderungen auf solche Barrieren und müssen sich dann auf der Suche nach einer Querungsmöglichkeit orientieren. Am 02. Dezember 2022 um 9:23 Uhr erfasste eine Wildkamera einen Wolf in einem Waldgebiet bei Radevormwald (Oberbergischer Kreis). Am 09. Dezember 2022 fotografierte ein Autofahrer einen einzelnen Wolf in einem Waldgebiet bei Emsdetten (Kreis Steinfurt). Am 10. Dezember 2022 filmte eine Spaziergängerin gegen 9:30 Uhr einen Wolf, der über Ackerflächen in Rahden (Kreis Minden-Lübbecke) lief.

https://wolf.nrw/wolf/de/aktuelles/2023-01-04?fbclid=IwAR3KOd59oQZL8XTlGMvxEqvqehe66S_8aEwwbwKF7uPvz3I-ATvshj0jqJc

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Deutschland – Hessen:

Hessen wird wieder Wolfsland. Dies freut uns von Wolfsschutz-Deutschland e. V. ganz besonders.

Drei Rudel in Hessen

Mitte Dezember waren in Hessen drei Rudel bekannt: in Rüdesheim (Rheingau), im Stölzinger Gebirge in Nordhessen sowie in der Rhön im bayerisch-hessischen Grenzgebiet am Truppenübungsplatz Wildflecken (Bayern), der nicht weit von Gersfeld (Fulda) entfernt liegt. In Nordhessen waren im Sommer junge Wolfswelpen in eine Kamerafalle getappt. Darüber hinaus ist laut der Expertin Annika Ploenes im Bereich Butzbach (Wetterau) ein Einzelwolf sesshaft, der aus dem Rudel Leuscheid im nördlichen Rheinland-Pfalz stammt. „Im Vergleich zu östlichen Bundesländern leben in Hessen noch wenige sesshafte Wölfe“, sagte Ploenes. Bedroht würden die Tiere durch Krankheiten oder Verkehrsunfälle. – https://www.hessenschau.de/panorama/nachwuchs-bei-woelfen-in-hessen-in-2023-erwartet-v2,kurz-woelfe-114.html

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. sehen allerdings auch in Hessen die Gefahr von illegaler Beseitigung. So ist wohl die Vogelsberger Wölfin Ulli von Ullrichtstein ebenso wie der Einzelwolf im hessischen Odenwald nicht mehr nachweisbar. So wurde z. B. ein wanderndes Jungtier Anfang des vergangenen Jahres verfolgt und bedroht. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/02/12/hessen-junger-wanderwolf-wurde-bei-homberg-ohm-bedroht/

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Deutschland – Sachsen-Anhalt:

Erneut wurde nachgewiesen, dass Herdenschutz wirkt, doch solange der Abschuss von Wölfen als Problemlösung angeboten wird, wird sich an der Praxis der Bauern, ihre Tiere bewusst nicht zu schützen, um eben Wolfsabschüsse zu erlangen, auch nichts ändern.

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Schweden killt weiter seine Wölfe. Gegen Schweden gab es bereits mehrere Verfahren wegen dieser Wolfslizenzjagden. Aber man macht einfach weiter.Nun haben die Schweden auch noch sechs Monate Ratspräsidentschaft in der EU.

https://www.mz.de/panorama/schweden-grosse-wolfsjagd-soll-ausbreitung-der-tiere-bremsen-3516208?utm_term=Autofeed&utm_campaign=echobox&utm_medium=Social&utm_source=Facebook&fbclid=IwAR0IaP-o0V9gAklyjvK-159XDUgsm-qYZZ37oRjftT7eFmoh6k_RAnJAO1M#Echobox=1672717556

Aber es gibt auch hier Widerstand: https://www.facebook.com/HuntSaboteursSweden/

Einheimische machen die Hobbyjäger und andere Jagdbegeisterte für das Blutbad verantwortlich. Man wolle nur selber weiter ungebremst Elche abschießen und hätte Angst davor, dass die Wölfe das alljärliche Abballern der Elche stören könnte, weil auch sie Elche reißen.

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Kaum startete das neue Jahr, wurden auch schon zwei Wölfe in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg überfahren.

https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Banzkow-Wolf-auf-A14-ueberfahren,kurzmeldungmv9046.html

https://www.bz-berlin.de/brandenburg/wolf-bei-cottbus-ueberfahren

 

 

 

 

 

 

 

NRW – Wolfsgebiet Schermbeck: Normale Wölfe unter crazy Menschen?

Es klingt unglaublich. Je verrückter die Lobby agiert, desto wohler fühlen sich Wölfe? Ja, es scheint fast so zu sein, südlich und nördlich des Raumes Schermbeck. Hassattacken von Bauern und Jägern, eine wild gewordene Bürgerwehr sowie eine schwer tendenziöse auf Panik programmierte Berichterstattung in den Medien scheinen die Wölfe nicht wirklich zu verunsichern und zu vertreiben, denn in Glorias Nachbarschaft haben sich vielleicht sogar zwei weitere Wölfe dauerhaft niedergelassen. Grund genug, uns einmal wieder persönlich in der Region umzusehen. Herausgekommen sind neben schönen Bildern und Ausflugstipps auch wieder Zaunfrevel und es gab auch wieder einen Angriff auf uns. Auch wie Sie bei uns mitmachen können, wird erklärt. Hier unser Bericht.

Nachdem es lange ruhig war um die Wölfe nördlich des Ruhrgebietes in NRW, kommt es jetzt im Herbst, wie übrigens jedes Jahr, wieder zu mehr Sichtungen und auch wieder zu mehr Rissen. Vor dem Winter sind die Wolfswelpen schon fast so groß wie ihre Eltern und sie brauchen deshalb jetzt auch mehr Fleisch. Oft müssen die Welpen aus dem Vorjahr, bevor sie abwandern und sich ein eigenes Revier suchen, auch noch mitversorgt werden. Der Bedarf an Fleisch ist in dieser Jahreszeit also besonders hoch. Ungeschützte Weidetiere sind gerade jetzt deshalb in größerer Gefahr als sonst. Eigentlich sollten dies die Weidetierhalterinnen und Weidetierhalter längst wissen, doch sie reagieren einfach nicht. Warum, wissen wohl nur sie selbst. Aber ein solches Verhalten kann kaum noch anders interpretiert werden, als dass Risse in Kauf genommen werden, um danach den Abschuss der Wölfe zu fordern. Unter den Quellen haben wir eine Statistik aus dem Sächsischen Rosenthaler Rudel verlinkt, die die Aussagen untermauert.

In unserem Bericht zeigen wir auch wieder mystisch anmutende Fotos aus dem Dämmerwald und aus dem Bereich Hünxe. Viele Wandertouren führen mitten durch die Wolfsgebiete. Man wird kaum ein Tier zu Gesicht bekommen, dennoch ist ein Ausflug lohnenswert. Auch die Hotellerie würde sich vielleicht überlegen, ob Wolfsfreundinnen und Wolfsfreunde nicht besser die Kassen füllen, als der Druck von wolfshassenden Jägern und Bauern.

 

Damwild im Mondlicht. Im Revier des Schermbecker Rudels und seiner neuen Nachbarn gibt es genug Wild. © Brigitte Sommer

 

 

Der Wald bei Hünxe. Mystisch gerade auch im Dauerregen. Oft heisst es von Seiten der Bauern, dieses Gebiet sei für Wölfe nicht geeignet. Unsere Bilder zeigen das Gegenteil.

 

Brigitte Sommer und Ulrike de Heuvel, 1. und 2. Vorsitzende Wolfsschutz-Deutschland. e. V. unterwegs bei Hünxe und im Dämmerwald.

 

 

Seit 2018 ist bekannt, dass dort Wölfe leben. Auch sehr betagte Ponys und nicht fitte Pferde sind dort ins Beuteschema gefallen. Inzwischen werden auch Zäune für Pferde bezahlt. Warum also sind immer noch Einzeltiere, die nicht fit aussehen, so untergebracht?

 

Wer bringt es übers Herz, solche Mitlebewesen, wie hier Herrn Damhirsch, zu sehen mit zwei seiner Damen,  hinterhältig abzuschießen? Fotoaufnahmen sind doch die viel schöneren Throphäen. Neben Damwild leben im Gebiet auch große Herden von Rothirschen und viele Wildschweine.

Märchenhafte Pfade durch den Dämmerwald, der hier zu Recht diesen Namen trägt.

Die Wölfe sind äußerst scheu und vorsichtig. Fotografieren lassen sie sich nur von den Wildkameras.

 

Auf den Wanderwegen stehen Infotafeln.

 

Hirschgehege am Rand des Dämmerwaldes. Dieses Damwild wird gehalten, um es zu schlachten. Aber wehe, der Wolf holt sich mal ein Tier. Am Wanderweg sieht der Zaun top aus, doch ein Blick in den hinteren Bereich macht auch hier Mängel deutlich. Das Bild wurde mit Tele aufgenommen. Wir haben die Weide nicht betreten.

 

Gut gelaunt, trotz Dauerregen. Ulrike de Heuvel, 2. Vorsitzende und Teamleitung NRW und Lara.

 

Wir ergänzen: Erst wenn auch die Hobbyjagd aufhört, bekommt die Vielfalt eine Chance.

 

Mystische Baumdurchsichten im Dämmerwald. Die Region ist ein Ausflugsziel für die ganze Familie.

 

 

Reiher im Dauerregen. Da hat sich bestimmt keine Maus blicken lassen.

 

Spuren des Kindergartenwaldtages.

 

Schönes Ausflugsziel mit tollen Wanderwegen und Erklärungstafeln. Der Dämmerwald bei Schermbeck. Weitere Informationen gibt es hier: https://naturpark-hohe-mark.de/ziel/neue-wildnis-daemmerwald/

 

Und immer wieder Problemzäune, Problemjäger und Problembauern, und Problemgemauschele

 

Hier Schafe von Schäfer O. auf einer Weide bei Dinslaken. Er scheint gelernt zu haben, denn sein Zaun war dieses Mal in Ordnung und es lag auch genug Spannung darauf. Dieser Schäfer stellte bereits mehrere Abschussanträge und versuchte den Abschuss von Wölfin Gloria auch bei Gericht durchzusetzen. Er scheiterte natürlich. Dennoch erhält er noch immer Hilfe beim Aufbau von seinen Zäuen von Menschen, die sich als Wolfsfreunde bezeichnen, obwohl er selber Zäune verkauft und als Spezialist auftritt. Hier liegt die Vermutung nahe, dass es sich bei solchen Einsätzen eher um WeidetierhalterInnen handelt, die sich gegenseitig Vorteile zuschustern wollen. https://www.instagram.com/zwirnerpatura/

Hier in diesem Video über die „selbstlose Hilfe“ ist auch das Fahrzeug von Schäfer O. zu sehen. Das gleiche Fahrzeug, das unser Auto im Sommer eingekeilt hatte. https://www.youtube.com/watch?app=desktop&v=3Xk0JXNXSQA&fbclid=IwAR0LGpV3udG0Gwpxik58Jry3PIdCsHfs1LdQ6Z2M7n2QHhp214_M55t63gE

Erneuter Angriff auf uns

Kurz nachdem dieses Foto entstand, ist unser Fahrzeug erneut verfolgt worden. Da wir vollkommen nassgeregnet waren, mussten wir uns im Auto umziehen. Dabei keilte uns erneut ein Auto ein. Der Fahrer stieg aus und beschimpfte uns. Vom Duktus und Kleidungsstil könnte der Mann ein Jäger gewesen sein. Er fuhr einen Ford mit Fließheck, graumetallic, DU-Kennzeichen. Unsere Reaktion darauf: Wir lassen uns auch durch solche Angriffe nicht vertreiben und werden auch weiterhin mit voll beschriftetem Fahrzeug in das Gebiet kommen.

 

Dämmerwald: Nur Milchkühe werden in der Regel abends in den Stall geholt, da sie gemolken werden müssen. Rinder bleiben oft draußen. Ist so ein Tier krank, kann es selbstvertändlich auch gerissen werden. Warum solche Zäune noch immer Normalität sind, ist kaum erklärbar. Zumal es sogar mehr Hunde- als Wolfsrisse gibt.

 

Im Herbst, wenn die Felder abgemäht sind, werden auch darüber laufende Wölfe leichter gesehen. Oft wird dies mit mangelnder Scheu erklärt. Dabei ist einfach nur ein Teil der Deckung nicht mehr vorhanden. Die Jungtiere werden jetzt mobiler und sie haben auch noch nicht die Erfahrung, sich zu verstecken.

 

 

Dieses einzelne Pferd in der Nähe des Dämmerwaldes ist nicht geschützt. Die untere Litze ist so hoch angebracht, dass, selbst wenn Spannung darauf sein sollte, alles unter der Litze durch gelangen kann.

In der Nähe von Gahlen. Bei diesen Ponys ist die untere Litze viel zu hoch angebracht.

 

Riss bei Voerde?

 

 

Riss bei Voerde. Die Tiere waren nicht mehr auf der Weide, als wir die Bilder machten. Dass ein Schaf weg war, merkte der Halter erst Tage später. Wildkameraaufnahmen, die in einem Artikel in der RP-Online gebracht wurden, zeigten lediglich einen Wolf vor dem Zaun, nicht aber, wie behauptet mit Schaf im Maul über den Zaun springend. Quelle:

Weiterer Schafsriss in Voerde_ Weidezaun wohl überwunden – nrz.de  

 

In direkter Nachbarschaft zur Schafsweide befindet sich auch eine Pferdekoppel. Die untere Litze ist hier viel zu hoch angebracht. Ein Einzelpferd kann, wenn es nicht fit ist, ins Beuteschema fallen.

 

Schermbecker Rudel im Gebiet Oberlohberg. Dies befindet sich in der Nähe des Rissgeschehens bei Kirchhellen.
Eine Litze, Stacheldraht teilweise bis zu 50 Zentimeter von unterstem Stacheldraht bis Boden. An einigen Stellen ist hier verbessert worden, aber eben nicht überall. Genug Möglichkeiten, falls da ein Hund, Raubtier hinein möchte. Auf den unter dem Film geposteten Fotos ist die Situation im Detail zu sehen.
Die Heuraufe stand bis dato immer in der Mitte der Weide. Warum wurde sie nun näher an den ungenügenden Zaun gerückt?

Wir suchen Wolfsfreundinnen und Wolfsfreunde, die aktiv werden wollen

Brigitte und Lara Sommer im Wald bei Hünxe. Wassergekühlt von oben und von unten.

Wir waren wieder unterwegs, um zu dokumentieren, was nicht in den Massenmedien gebracht wird.

Lust uns zu helfen? Wir freuen uns sowohl über Informanten und Informantinnen, als auch über neue aktive Mitglieder aus dem Raum des Schermbecker Rudels und dem Gebiet der beiden zugegzogenen Wölfe und aus dem Raum Haltern. Einfach Email an Volker.Vogel@wolfsschutz-deutschland.de

Wir stehen zu 100 Prozent auf der Seite der Wölfe. Dies schließt nicht aus, dass auch wir beim Zaunbau helfen, jedoch lassen wir uns vertraglich absichern, dass nach der Hilfe keine Abschussanträge gestellt oder medial gegen Wölfe gehetzt wird. Unser Schwerpunkt liegt im Schutz und in der Dokumentation. Alle dazu erforderlichen Gerätschaften bekommen Mitglieder gestellt.

Wir sichern Anonymität zu, deshalb müssen weder Informanten und Informantinnen mit Angriffen und Beleidigungen rechnen, noch neue Vereinsmitglieder, die ja nicht wie der Vorstand von Wolfsschutz-Deutschland e. V., im voll beschrifteten Auto herumfahren.

Der Dauerregen ist eine Wohltat für die Baumwurzeln.

Wir sind nicht die Feinde der Weidetierhalterinnen und Weidetierhalter

Ganz im Gegenteil, denn wir fordern bereits seit Jahren, dass ganz Deutschland zum Wolfsgebiet erklärt wird, und überall Zaunmaterial und auch Herdenschutzhunde gefördert, aber auch von den HalterInnen ein Schutz ihrer Tiere gefordert wird. Wo nicht erst, wie bisher, bürokratisch Wolfsgebiete ausgewiesen werden müssen, könnte so auch sofort geschützt und entschädigt werden. Gerade die Schäden von durchwandernden Jungtieren könnten so abgeglichen werden und den Wölfen von vorne herein der Appetit auf Weidetiere erschwert werden. Und auch gegen Hunderisse wären die Tiere besser geschützt.

Wir brauchen Unterstützung

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Quellen:

Und wie ein seriöser Artikel mit Informationen aussieht, mit denen sich Leserinnen und Leser ihre Meinung bilden können, ist hier zu lesen. Wie immer, waren auch dieses Mal die Schafe bei Kirchhellen nicht geschützt. Es gibt also auch keine Entschädigung.

https://bottroper-zeitung.de/wolf-toetet-erneut-ein-schaf-in-kirchhellen/?fbclid=IwAR0K7-avj2KaJPOPHnztuDQt_p-xxuo4pFuN7xG61F0cHmVAFaWdD9vY8GE

Ein Pakt des Grauens: das Gahlener Märchenforum und die passende tendenziöse Rechtsrheinische Provinzposse dazu. Man hat wohl mitnichten den Wolf mit Schaf im Maul auf den Kamerabildern. Ein weiterer Halter möchte angeblich nicht namentlich genannt werden, weil er Anfeindungen von Wolfsbefürwortern fürchtet? Das ist lächerlich, schließlich sind es die Bauern, Schäfer und Jäger, die in der Vergangenheit und erst vor kurzen wieder, handgreiflich geworden sind. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/06/26/nrw-schermbecker-rudel-bedrohtes-paradies/ Es genügt auch bereits, die Kommentare auf den entsprechenden Seiten durchzulesen, um festzustellen, dass Aggressionen auf der anderen Seite überhand nehmen. Vielmehr möchten solche Leute wohl nicht, dass ihre Zäune näher angeschaut werden. https://rp-online.de/info/consent/legacy.html

Neues Rudel in der Nachbarschaft von Gloria und Co.

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/08/30/nrw-neue-nachbarn-bei-gloria-von-wesel-und-eine-klatsche-fuer-wolfshasser/

Hier die Liste der Nutztierschäden. Auffällig sind erneut massenweise Falschmeldungen. Außerdem waren fast die Hälfte der tatsächlichen Risse durch Haushunde verursacht: https://wolf.nrw/wolf/de/management/nutztierrisse

Gewohnt tendenziöse Zeitungsberichte über aktuelle Risse:

Weiterer Schafsriss in Voerde_ Weidezaun wohl überwunden – nrz.de

Neuer Wolfsriss in Voerde__ Hat Wolf Schaf von Weide geholt_

Wölfe verschleppen gerissenes Zwergschaf in Voerde – Radio K.W_

Hier die Rissstatistik des Rosenthaler Rudels: https://wolfsschutz-deutschland.de/2017/11/22/liegt-es-am-mangelnden-willen-der-hobbytierhalter-wir-haben-uns-die-rissstatistik-des-rosenthaler-rudels-mal-genauer-angesehen/

 

 

NRW: Neue Nachbarn bei Gloria von Wesel und eine Klatsche für Wolfshasser

Es gibt gleich zwei gute Nachrichten aus dem Landkreis Wesel aus NRW. Zum Einen könnte sich ein neues Wolfspaar direkt in der Nachbarschaft angesiedelt haben und zum Anderen gibt es eine sehr deutliche Ansage an diejenigen, die meinen, für Wölfe in NRW gäbe es keinen Platz.

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) bestätigt heute in einer Pressemitteilung neue Wolfsnachweise in Schermbeck (Kreis Wesel).

Beispielbild. ©Brigitte Sommer

Sie sind wahrscheinlich schon länger dort, aber mittels genetischer Analysen von Kotproben im Senckenberg Forschungsinstitut in Gelnhausen konnten zwei neue Wölfe im Wolfsgebiet Schermbeck, außerhalb des Streifgebietes des bekannten Rudels um Gloria von Wesel, identifiziert werden. Die in einem Waldgebiet im Raum Schermbeck gefundenen Losungen vom 04. und 12. Juli 2022 konnten dem bislang unbekannten Rüden mit der Kennung GW2889m zugeordnet werden. Eine am 09. Juli 2022 gefundene Losung stammt von dem ebenfalls bislang unbekannten Weibchen mit der Kennung GW2890f. In beiden Fällen ist das Herkunftsrudel nicht bekannt, genetisch zählen diese Wölfe aber unzweifelhaft zur Mitteleuropäischen Flachlandpopulation. Anhand der DNA-Ergebnisse sei belegt, dass die beiden Wölfe nicht mit Gloria und ihrer Familie verwandt sind. Ob sich die beiden neuen Wölfe in Schermbeck ansiedeln oder bereits wirklich ein Paar sind, könne noch nicht geklärt werden, so das LANUV.

Das LANUV empfiehlt den Halterinnen und Haltern von Schafen, Ziegen und Gehegewild im Wolfsgebiet Schermbeck und in der umgebenden Pufferzone, ihre Tiere mit geeigneten Zäunen wolfsabweisend zu sichern. In den Wolfsgebieten und in den Pufferzonen werden Präventionsmaßnahmen wie beispielsweise die Anschaffung wolfsabweisender Elektrozäune zu 100 Prozent gefördert. Im Wolfsgebiet Schermbeck können gemäß Förderrichtlinien Wolf vom 03. Februar 2017, zuletzt geändert am 06. Dezember 2021, nur dann Entschädigungsleistungen für nachweislich von einem Wolf getöteten Schafe, Ziegen oder Gehegewild gewährt werden, wenn ein wolfsabweisender Grundschutz vorhanden ist.

Klatsche für die Wolfshasser

NRW hat übrigens einen neuen Umweltminister und der hat gleich klar gemacht, dass Wölfe eine Daseinsberechtigung in NRW haben.

Oliver Krischer (Grüne) verweist in einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der SPD, die dem WDR vorläge, so die Tagesschau, auf die strengen EU-Vorgaben. Diese sicherten dem Wolf, der hierzulande knapp 200 Jahre lang als ausgestorben galt, einen umfangreichen Schutzstatus zu. Für Krischer bedeutet das, „dass ein Bestandsmanagement mit Regulierungsabschüssen von Wölfen (…) nicht zulässig ist“. Er sieht für NRW „weder eine fachliche Rechtfertigung noch eine Aussicht auf Erfolg, den Schutzstatus des Wolfes in Deutschland zu ändern“.

Und dem WDR sagte Krischer, der Abschuss von Wölfen sei keine Lösung: „Das würde auch der Wolf nicht mit sich machen lassen. Das ist eine Art, die von alleine hier hin kommt. Und wenn wir einen Wolf abschießen, dann wird es sicherlich bald so sein, dass der nächste auftaucht. Und wo soll das enden?“ Wichtig sei, die Herden zu schützen.“

Ein gutes Zeichen für die neuen Wölfe und auch für Glorias Familie, denn auch bei den aktuellen Rissen war nicht wolfsabweisend gezäunt. Und auch für einen neuen Wolf bei Paderborn eine gute Nachricht. Bekannte Rudel gibt es bei Leuscheid im Grenzgebiet zu NRW und ein Einzelwolf in der Hohen Mark. Wolfsschutz-Deutschland e. V. freut sich auf weiteren Zuwachs.

 

Presseinformation LANUV: https://www.wolf.nrw/wolf/de/aktuelles/2022-08-29?fbclid=IwAR2w7txm19kxfShfW4CPYi1mH4eQXKT1iswJCq9NiwX9hBu2l41PpdmQ-L4

Weitere Quelle:

https://www.tagesschau.de/inland/regional/nordrheinwestfalen/wdr-story-50083.html?fbclid=IwAR2UnHEWWaPedAKB5aqS3SUl-aZAWZSik5n3ekcUxua_qf0NyvTuWckKECA

https://wolf.nrw/wolf/de/aktuelles/2022-08-23?fbclid=IwAR2gAZpQ_CePOch88c_55YT2HHpH94vKvI0UhChAcBgbZLaOpGVxlKZfheg

NRW – Erneute Rissprovokation beim Schermbecker Rudel?

Erst vor wenigen Wochen fanden wir inmitten des Kerngebietes des Schermbecker Rudels ungeschützte Zwergrinder auf einer Weide vor, auf der es bereits vorher vier Rissvorfälle mit Schafen gegeben hatte. Nun entdeckten wir Mütterkühe mit Kälbchen und auf der Nachbarweide auch noch ungeschützte Ponys. Versuchen Halter wieder einmal die Wölfe zu Rissen zu animieren um einen vermeintlichen Grund für Abschussforderungen zu generieren?

Das Kälbchen liegt bereits ausßerhalb des Zaunes. Das Hinterteil der Mutter ragt über den Zaun hinaus. (Die Bilder wurden übrigens mit einem Tele aufgenommen)

 

Hier ein Eindruck von heute Morgen auf einer Waldwiese im Bereich Dinslaken-Oberlohberg. Direkt an einem Waldstück, wo einige Anwohnende dort die Wölfe gesehen haben wollen. Auch Wölfe seien, neben Hunden, dort sogar über die  Weide gelaufen, heisst es. Deshalb stehen die Tiere sicher auch so gut mit Draht und Stacheldraht gesichert am Waldrand? Achtung Ironie.

Diese Kuhherde mit Kälbchen steht auf einer Wiese in Oberlohberg. Auch kleine Ponys sind dort direkt auf der Wiese am Waldrand. Aber diese Wiese bietet viele Möglichkeiten einfach unter die unterste Zaunlitze drunter zu krabbeln. Das Gelände ist uneben sowie ansteigund und es sind einige Stellen zu finden, an denen Hunde oder andere Tiere in beide Richtungen laufen können. So mancher Hund ist da schon Kühe aufscheuchen gewesen, wissen Anwohnende. Natürlich bedeutet dies Stress für die Tiere.

Was von weitem wie wolfsabweisende Litzen aussieht, ist bei näherer Betrachtung als Stacheldrahtlitzen mit einer oberen Drahtlitze zu erkennen. Da auf Stachldraht keine Spannung gelegt werden darf, könnte  also nur auf der oberen Litze Spannung zu erwarten sein. Da das Problem aber unten zu finden ist, würde es sicherlich bei einem Riss nicht lauten, dass die Wölfe oder Hunde unten durch wären, sondern man kann sich gut entsprechende Artikel in den Medien vorstellen, die mutmaßen, dass Stromzäune „überwunden“ worden wären. Die Realitäten vor Ort werden ja seit Jahren entweder gar nicht, oder nur unzureichend fotografisch abgebildet, so dass die Leserschaft glauben muss, dass die Wölfe alles reißen, was ihnen vor die Schnauze kommt und nicht die Realität aufgezeigt wird, nämlich dass Risse geradezu provoziert werden.

Die unteren Litzen bestehen aus Stacheldraht. Bestenfalls die Oberste könnte Strom führen, was aber nichts bringen kann, wenn unten alles durch kann.
Die Ponys sind nur durch eine Zwischenlitze getrennt.

 

Ganz junge Kälbchen sind hier auf der Weide.

Alle Bilder sind mit Tele aufgenommen worden.

Lücke unten von 50 Zentimetern.

 

Hier noch unsere große Reportage aus dem Gebiet des Schermbecker Rudels mit den Zäunen der Zwergrinder: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/06/26/nrw-schermbecker-rudel-bedrohtes-paradies/

NRW – Schermbecker Rudel: Bedrohtes Paradies

Märchenhaft präsentiert sich das Zuhause von Wölfin Glorias Familie. Viele Bauernfamilien und Weidetierhaltende behaupten ja oft, dass hier kein Platz für die Wölfe wäre, weil dieses Gebiet einfach zu dicht besiedelt wäre. Hier in unserer exklusiven Reportage offenbart sich das Gegenteil. Es ist ein Paradies, nicht nur für Wölfe. Sollten wir Menschen nicht endlich lernen, unseren Platz mit Mitlebewesen zu teilen? Haben sie nicht genauso ein Recht auf ihr Leben und auf ihren Platz?

Wir wanderten 20 Kilometer durch das Kerngebiet der Familie von Wölfin Gloria. Dabei entstanden mystisch wirkende Aufnahmen. Doch das Paradies ist in akuter Gefahr. Warum, lesen Sie hier in unserem Faktencheck. Es gab auch erneut einen Angriff auf uns. Ebenso haben wir Zaun- und Jagdfrevel aufgedeckt.

 

Wir wanderten 20 Kilometer zu Fuß im Gebiet des Schermbecker Rudels. Hier auf einem ausgewiesenen Weg hinter den Bunkeranlagen.

Seen und Tümpel sorgen für Artenreichtum.

 

Die meisten Wildtiere wissen sehr genau, wer nur spazieren geht oder wer jagen möchte.

 

Mystische Baumgesichter, die Eulen und Pilzen ein Zuhause geben.

 

Das Blässhuhn ist eine mittelgroße Vogelart der Gattung der Blässhühner aus der Familie der Rallen, die als einer der häufigsten Wasservögel bevorzugt auf nährstoffreichen Gewässern anzutreffen ist.
Zu den am meisten verbreiteten Vögeln zählt der Grau- oder auch Fischreiher.
Verwunschen und spannend. Dies ist aber sogar ein regulärer Weg.

 

Auch Nilsgänse fühlen sich hier wohl.

 

 

Reiher nutzen abgestorbene Bäume als Ausguck und Ruheplatz.

 

Durch das Gebiet führen zahlreiche gut ausgebaute Rad- und Wanderwege.
Wolfslosung. Damit markieren Wölfe ihre Reviergrenzen.
Lost Places: eine zugewachsene alte Bunkeranlage.
Es gibt viele Tümpel und Wassergräben. Die Tierspuren machen deutlich, dass dies nicht nur ein Paradies für Wölfe ist.

Wolf aus dem Schermbecker Rudel auf unserer Forschungskamera. Seit 2018 ist Wölfin Gloria in diesem Gebiet zuhause. Ein Jahr später kam ihr Rüde mit dazu. Die Familie hatte seither ein Mal einen Welpen und vergangenes Jahr vier Welpen.

Jagdfrevel

Vom Jäger achtlos liegen gelassener, nicht mehr gebrauchter Hochsitz.

 

Alle paar hundert Meter befinden sich im ganzen Gebiet so genannte Kirrplätze. Wir berichteten über solche Plätze bereits hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2020/10/07/faktencheck-jaegerlatein-todesterrorzone-statt-wildruhezone/

Eine Wildkamera darf normalerweise nur in Kniehöhe angebracht werden, damit keine Personen aufgenommen werden.

Film aus unserer Forschungskamera. Es gibt viele Rothirsche.

Hier dieser Kirrplatz noch einmal im Film. Diese Plätze befinden sich auch in Naturschutzgebieten.

Buchenholzteer, wie er hier zum Anlocken von Wildschweinen verwendet wird,  ist ein Holzteer. Schaut man sich die Zusammensetzung an, wird einem deutlich, dass die Inhaltsstoffe sicherlich nichts in einem Wasserschutzgebiet zu suchen haben.
Insbesondere die so genannten „Aromate“ sind gesundheitsschädlich, aber auch Kohlenwasserstoffe, Aldehyde oder Paraffine haben in einem Wasserschutzgebiet wenig verloren.
Da Buchenteere veterinärmedizinisch auch als Biozide verwendet werden, sollte deutlich sein, dass ein solches Mittel auch in einem Naturschutzgebiet wenig verloren hat.
Es bedarf also nicht zwingend eines Verbotes eines Produktes, wenn die Inhaltsstoffe, die Ausbringung bestimmter Produkte oder die Veränderung des Bodens bereits verboten sind. Auch einen Plastikbecher wird man nicht in einem Wasserschutzgebiet entsorgen dürfen, auch, wenn dies auf dem Becher sicher nicht explizit steht.

Täuschen, tricksen, Gewalt ausüben

Und schon wieder waren Fake-News von Tierhaltenden verbreitet worden. Es war kein Wolf, sondern ein Hund, der dort ein Pferd verletzt hatte.
Vorausgegangen sind diesem Ergebnis erneut Abschussforderungen, Verbreitung von Panik und Hetze. Doch an einer Richtigstellung scheinen weder die Lokalpresse noch die Hetzenden interessiert zu sein.
„Zäunt Eure Tiere endlich richtig ein, dann sind sie auch vor Hundebissen, die erheblich öfter vorkommen als Wolfsangriffe, geschützt.“
Leider gab das LANUV zum Fall auch keine Pressemitteilung heraus, sondern das Ergebnis ist lediglich auf der Rissliste zu finden. Quelle: https://www.wolf.nrw/wolf/de/management/nutztierrisse?fbclid=IwAR1DIyT-7vRAcAPJqXjqi29MoONlPkRwKZJf37Mcy8HLK6AJYYt-kDR5psQ
Faktencheck/Zaunkontrolle NRW. Diese Zwergrinder (Im Video als Kälbchen bezeichnet. Erst als die Tiere näher kamen, wurde ersichtlich, dass es Zwergrinder sind) sind nicht geschützt im Kerngebiet des Schermbecker Rudels. Kurz nach dieser Aufnahme gab es einen erneuten Angriff auf unsere Vorsitzende. Schäfer O. keilte zusammen mit einem weiteren Fahrer unser Auto ein und hinderte uns am Weiterfahren. Zudem drohte er uns, beschimpfte uns und wollte weitere Leute per Handy herbei rufen. Erst als wir die Polizei verständigten, wurde der Weg frei gegeben. Wie weit dürfen sich diese Leute noch radikalisieren?
Ganau in dieser Ecke gab es übrigens vier Rissvorfälle.
Es kam erneut zu einem Angriff eines Schäfers auf unsere Vorsitzende. Nach obiger Dokumentation von ungeschützten Zwergrindern passte uns der Schäfer ab, keilte Schäfer O. unser Fahrzeug mit Unterstützung einer weiteren Person unser Auto ein und wir wurden massiv bedroht und am Weiterfahren gehindert.
Es ist uns klar, dass unser Tun Weidetierhaltenden nicht gefällt. Wir zeigen einfach nur, wie es vor Ort wirklich aussieht. Dabei zerstören wir nichts und wir verändern nichts. Zäune und Tiere haben keine Persönlichkeitsrechte in Bezug auf Bilder, können also fotografiert auf aufgenommen werden. Es ist auch kein Hausfriedensbruch, an einen Zaun heranzutreten.
Es ist aber allerdings sehr wohl strafbar, Menschen zu bedrohen und festzuhalten. Der Weg wurde erst freigemacht, als wir die Polizei mit unserem Mobiltelefon verständigt hatten. Hier haben Schäfer O. und diese andere Person endgültig Grenzen überschritten. Das Foto ist erst nach Auflösung der Situation entstanden, als die Straße wieder frei gemacht worden ist. Wir erstatteten in diesem Fall nun Strafanzeige.
Diese Fotos entstanden erst nach Auflösung der Situation, weil wir das Mobiltelefon brauchten, um die Polizei zu benachrichtigen.

Bürgerwehr auch auf Menschenjagd?

Zirka 50-köpfige Bürgerwehr – nach eigener Aussage alles ehemalige Soldaten – gegen Wölfe nennt sich jetzt „Herdenschutz NRW“ und wollte die Wölfe aus der Nähe von Weiden „vertreiben“. Ihr Anführer Torsten M. posierte im Netz mit Waffen. Das Vertreiben von Wölfen gilt, ebenso wie das fälschlicherweise im Fahrzeug mitgeführte Schild mit der Aufschrift „Jagdschutz“ als Straftat. Hier ein Bericht des WDR: https://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr5/wdr5-westblick-aktuell/audio-herdenschutz-im-ruhrgebiet-100.html

Wir befürchten, dass solche gefährlichen Truppen auch die Jagd auf Menschen eröffnen könnten.

Tendenziöse Berichterstattung

Berichte als abgekartetes Spiel mit Drehbuch, sind leider nicht selten. Es wird geplant, welche „Fraktionen“ gebracht werden sollen  und wenn es sich um ein ideologisch besetztes Thema handelt, weiß man bereits im voraus welche Positionen eingenommen werden. So gut wie immer ist ein ‚Abweichler‘ – in diesem Fall Tierschützer – dabei, dessen Aussage so geschnitten wird, dass empört, echauffiert und primitiv moralisierende Kommentare und Meinungen die Folge sein werden.  Dies könnte auch so geschehen sein in diesem Bericht von RTL, in dem Schäfer O. noch als Opfer präsentiert wurde: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/04/15/keine-gerechtigkeit-fuer-woelfe-im-rtl-format-justice/
Dass dort auch eine Pferdebesitzerin als Opfer dargestellt worden war, die zugab, mit Waffe im Fahrzeug zu potrouilleren, spielt keine Rolle bei der moralischen Bewertung.
Aber auch Lokalmedien spielen eine Rolle bei der Verbreitung des Narrativs „gefährliche Wölfe“. Wird nur eine vermeintliche Bedrohungslage lange genug wiederholt, glauben viele Menschen daran, so absurd sie auch sein mag. Einge Autorinnen und Autoren präsentieren auf ihren Profilen in Facebook ganz offen ihr gutes Verhältnis zur Entscheidern der Agrar- und Jagdlobby. Noch vor einigen Jahren wäre dieser fehlende Abstand kritisch hinterfragt worden, heute wundern sich die Leute, warum sie meist nur einseitig informiert werden.

Bauernlatein

Es werden immer wieder in sozialen Netzwerken Filme von Wölfen gezeigt, die von Traktoren herab aufgenommen wurden. Mit solchen Filmen wollen die Bauern die angeblich mangelnde Scheu der Wölfe beweisen. Dabei ist das Verhalten völlig normal und andere Wildtiere, wie Füchse, Störche und Reiher zeigen dies auch. Wölfe wachsen in unserer Kulturlandschaft auf. Traktoren und deren Geräusche bedeuten für sie nichts Fremdes und werden zunächst nicht in Zusammenhang mit einem Menschen gebracht. Es gibt übrigens einen guten Grund, hinter Traktoren herzulaufen, bzw. auf abgemähten Feldern zu patrouillieren. Es gibt dort nämlich ein reichhaltiges Fast Food-Angebot. Zum einen sind überfahrene Mäuse und Kleintiere eine leichte Mahlzeit und zum anderen werden Kleintiere auch aus ihren Verstecken aufgescheut und werden so zu leichter Beute.

In unserem Film unten nehmen Störche und Reiher das Agebot wahr. Aber auch bei Füchsen und Wölfen ist dieses Verhalten zu beobachten. Dass in den Maschinen Menschen sitzen, wird oft erst sehr spät bemerkt und die Tiere ziehen sich dann schnell zurück.

 

Ideales Gebiet für Wölfe, Freiflächen wechseln sich mit Wäldern und Feuchtgebieten ab.

 

Subventionierungen

Die meisten bäuerlichen Betriebe können ohne stattliche EU-Subventionen gar nicht überleben. Sie werden seit Jahrzehnten künstlich am Tropf der Steuerzahlenden gehalten und vielleicht sind sie es deshalb auch gewohnt, immer mehr Forderungen zu stellen. Subventioniert wird allerdings nach Hektar Landfläche. So werden die Großen immer mächtiger und die kleinen und mittleren Betriebe kommen immer mehr in Schwierigkeiten. Die Aufgabe des Bauernverbandes wäre es nun, sich dafür einzusetzen, dass auch die kleinen und mittleren Betriebe nicht untergehen. In der Realität geschieht jedoch wenig bis gar nichts. Was ist da willkommener, als ein neues Feindbild, die Schaffung eines Sündenbocks, in diesem Fall der Rückkehr des Wolfs nach Deutschland. Wird ein Narrativ nur oft genug wiederholt, wird es geglaubt, ganz gleich wie irrational dies auch ist.

Wenn die Wölfe wirklich in Deutschland wieder ausgerottet werden würden, würde es den bäuerlichen Betrieben keinen Deut besser gehen, doch statt in die Eigenverantwortung zu gehen, lassen sie sich in Hass und Hetze gegen ein Wildtier treiben, das für ihre Situation gar nicht verantwortlich ist. Viel mehr Tiere sterben durch Vernachlässigung und Krankheit schon lange vor der Schlachtung. Eine derartige Menge können Wölfe gar nicht töten. Der Anteil an Weidetieren im Nahrungsspektrum liegt bei unter 2 Prozent.

Hysterische Pferdehaltende?

In NRW werden auch Zäune subventioniert. Sogar für Pferdehalterinnen und Pferdehalter. Das Weseler Rudel riss tatsächlich einige Shettys, was natürlich traurig ist. Doch diese Tiere waren allesamt hochbetagt und standen alleine ohne Schutz auf abgelegenen Weiden im Kerngebiet des Rudels. Wolfsschutz-Deutschland e. V. hatte hier im Vorhinein sogar ausdrücklich vor Rissen gewarnt. Passiert in Punkto Zäunung war weiterhin nichts.  Die Pferde, die wir hier in unserer Reportage vorstellten, wurden auch tatsächlich gerissen: https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/09/01/exklusiv-faktencheck-fotoreportage-und-zaunkontrollen-aus-dem-wolfsgebiet-schermbeck-nrw/

Im Gebiet um Schermbeck gibt es vor allem zwei Arten von Menschen, die Pferde halten. Die einen wirken sehr, sehr wohlhabend, während auch viele Menschen, die eigentlich in Köln oder Düsseldort wohnen und sich dort die Haltung nicht leisten können, in das Gebiet nördlich von Oberhausen abwandern. Beide Parteien verlangen von der Allgemeinheit zu dulden, dass ihr Hobby für wichtiger bewertet wird, als der Naturschutz. Die Wölfe sollen also weg, damit die Pferdehaltung weiter wie gewohnt, also mit teils desolaten Zäunen,  funktionieren kann. Dass es häufig Verkehrsunfälle mit ausgebüxten Pferden gibt, scheint keine weitere Rolle zu spielen. Auch hier gilt das gleiche Prinzip: Wird ein Narrativ nur oft genug wiederholt, glauben es viele Menschen, auch wenn dieses Narrativ absurd ist. In Gruppen in sozialen Netzwerken pushen sich Pferdebesitzerinnen und Pferdebesitzer gegenseitig hoch und posten Gruselmärchen aus ganz Europa.

Dabei gibt es sogar Leute, die die von Steuerzahlenden subventionierten Zäune für Pferde und auch Schafe aufbauen. Doch statt Dankbarkeit zu zeigen, fordern viele nach der Hilfe weiter den Abschuss der Wölfe in Schermbeck. So auch im Fall von Schäfer O. und dem Reitbetrieb R. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/04/20/vorsicht-werden-ehrenamtliche-helfer-beim-zaunbau-ausgenutzt/

 

Mehrere Kiesgruben dienen auch als Rückzugsort.
Ins Kiesabbaugebiet haben Menschen keinen Zutritt. Ein Paradies für scheue Tiere, die sich an dem Lärm von Baufahrzeugen gewöhnt haben. Doch auch in diesem Gebiet wird gejagt.
Das ganze Gebiet ist durchsetzt mit Hochsitzen. Auch in Naturschutzgebieten.
In dem Gebiet ist eine teilweise verrückt erscheinende Diskussion um Zäune entbrannt. Oft wird das Argument verwendet, dass bei Einzäunungen von Weide- und Nutztieren keine Wildtiere mehr das Gelände passieren könnten. Dieses Argument scheint beim Anzäunen von Gemüse, Obst und Mais nicht zu gelten.
Mehrere Seen bieten vielen Arten einen Lebensraum.

Und die Politik?

Landrat Ingo Brohl wirbt für ökologische Landwirtschaft. Und er ließ sich zu diesem Zwecke gern mit ein paar Schäfchen hinter einem „wolfssicheren Zaun“ ablichten.  Drei Litzen und Bewuchs von unten…. Gutes Beispiel für den hervorragenden Herdenschutz im Kreis Wesel. (Achtung Ironie). Hier der Artikel mit dem Foto. https://www.nrz.de/staedte/kreis-wesel/niederrhein-wie-die-landwirtschaft-oekologischer-werden-soll-id235622839.html?fbclid=IwAR14yMQLIIniOeNtx1lM_sgBI7H5nsBfmWyWaB4tFVgZ_lsP6rCdEiTrlq8

So sieht übrigens ein wolfsabweisender Elektrozaun für Schafe aus. Am Boden muss er zusätzlich auf unebenen Stellen mit Heringen verankert werden.

Die CDU-Politikerin Quik hatte Ende 2021 den Abschuss des Wolfsrudels im Kreis Wesel gefordert. Der  total unlogisch klingende Slogan: Wolfsabschuss wäre demnach Artenschutz. Dabei gibt es in ganz NRW gerade mal zwei Wolfsrudel und ein paar Einzeltiere. Ferner meint sie:   „Bisher haben sich die nicht unionsgeführten Bundesländer geweigert, der Bundesratsinitiative von Nordrhein-Westfalen zu folgen mit dem Ziel, den Erhaltungsstatus des Wolfes auf EU-Ebene nach dem Vorbild Frankreichs neu zu bewerten. Insofern fordern wir nun die Bundesregierung dazu auf, eine Lösung für die Konflikte mit dem Wolf zu finden und eine Neubewertung des Erhaltungszustandes des Wolfs für Deutschland vorzunehmen. Nachdem wir offensichtlich einen so stabilen Bestand haben, dass die Art bei uns dauerhaft leben kann, können wir eine unkontrollierte Ausbreitung auf Kosten unserer Landwirtschaft nicht mehr dulden.“

Die Macht des Bauernverbandes wird in seiner Lobbypoltik deutlich. Lesen Sie dazu auch: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/06/22/politisch-motivierte-angriffe-auf-den-schutz-von-woelfen-in-nrw-bawue-brandenburg-niedersachsen-und-bayern/

 

Aber der Wolf?

Das „natürliche“ Ende der Streicheltiere und Landschaftspfleglinge.
Die Statistik zeigt die Anzahl der gewerblich geschlachteten Schafe und Lämmer in Deutschland in den Jahren 1993 bis 2021. Im Jahr 2021 wurden in Deutschland über eine Million Schafe und Lämmer inländischer Herkunft gewerblich geschlachtet.
Vergangenes Jahr deckten Tierschützen illegales Schächten in Schlachthöfen auf: https://www.welt.de/vermischtes/article229050649/NRW-Tierschuetzer-decken-Schaechtung-in-Schlachthof-auf.html
Leider gibt es keine Zahlen für Falltiere in NRW. Die Hundetrainerin Miriam Cordt hatte allerdings Zahlen für Hessen. In NRW sieht es bestimmt nicht viel anders aus.
Zitat aus einem Blogbeitrag von ihr: „Wenn wir jetzt mal weg von den Emotionen gehen und die Situation rein nüchtern betrachten: ist der Verlust durch Wolfsangriffe tatsächlich so hoch?
Ich zitiere an dieser Stelle einen Ausschnitt aus der Presseinformation der Landestierschutzbeauftragten vom 15. Juni 2018 (die vollständige Presseinformation findest du hier: Landestierschutzbeauftragte Hessen):
„[…] Im Jahr 2016 registrierte das Bundesamt für Naturschutz deutschlandweit 283 Übergriffe durch Wölfe mit insgesamt 1.086 getöteten Nutztieren.
Im Vergleich dazu landen allein in Hessen jährliche Größenordnungen von mehr als 15.000 Schafen und Ziegen, sowie mehr als 25.000 Kälber als sogenannte Falltiere in den Tierkörperbeseitigungsanlagen. Das sind Tiere, die beim Halter beispielsweise durch Krankheiten oder Unfälle sterben. Unter diesem Gesichtspunkt seitens der Landwirtschaftsverbände von einem „Ende der Weidetierhaltung“ durch den Wolf zu sprechen hält die Landestierschutzbeauftragte für stark übertrieben. Die Schaf- und Ziegenhaltung nimmt in Deutschland schon seit Jahrzehnten kontinuierlich ab, […]“
Wenn wir uns mal nun nur auf die Schafe und Ziegen beschränken: nur in Hessen fallen bereits mehr als 15.000 Schafen und Ziege als Falltiere an, dagegen fallen deutschlandweit nur 1.086 getötete Nutztiere an! Was ist das bitteschön für ein Verhältnis?! Das in Relation gesetzt zeigt absolut, dass den Haltern der sogenannten Nutztiere deutlich mehr damit geholfen wäre, die Unfallrate und die Erkrankungen zu verringern, als Zahlen zu verringern, die ohnehin im Gesamten ausgesprochen wenig ins Gewicht fallen!“  https://mirjamcordt.com/falltiere/…

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Quellen und weiterführende Artikel:
Dieser Artikel aus 2019 ist nach wie vor interessant:
Was essen die Deutschen? Wie Millionen Nutztiere werden gehalten, oder wie viel Chemie darf auf Feldern landen? Wer erfahren will, wo solche Fragen hierzulande maßgeblich mitentschieden werden, der muss sich auf den Weg nach Berlin machen. Dort sitzt in einer Seitenstraße des Machtzentrums um Kanzleramt und Reichstag der Deutsche Bauernverband. Der DBV ist die größte Lobbyorganisation der Landwirte, Dachverband von 18 Landesbauernverbänden, seine Präsidenten sind meist populärer als die Bundeslandwirtschaftminister. Constantin Heereman, der kürzlich verstorben ist, hat in seinem Amt drei Kanzler überlebt, legendär auch sein Nachfolger Gerd Sonnleitner. Joachim Rukwied, seit fünf Jahren an der Spitze des DBV, ist nicht so prominent, aber sehr umtriebig.
Etwa 90 Prozent der 300 000 landwirtschaftlichen Betriebe sind im DBV organisiert. „Wertegemeinschaft und gesellschaftliche Kraft“, so stellt er sich dar, und das ist ziemlich untertrieben: Keinem anderen Wirtschaftsverband in Deutschland wird so großer, so unmittelbarer Einfluss auf die Politik zugeschrieben. Schließlich geht es beim Ringen um Regeln für die Produktion von Fleisch, Milch, Obst oder Gemüse um ein Milliardengeschäft.
Bauern wie Verbraucher wollen eine grünere Landwirtschaft, doch daraus wird seit Jahren nichts. https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/report-hegen-und-pflegen-1.3668000?fbclid=IwAR17u9d0FqbV38arAwYX2YGY5gXORMpKKzXm64LQMwN3m6RnKtowzkk71eU

Kaum Resonanz auf Wolfshasserdemos in NRW und Niedersachsen

Kaum mehr als zwanzig Menschen kamen am Wochenende und in der vergangenen Woche bei zwei Demos in Hannover und in Kleve zusammen. Zu beiden Demos hatte die Agrarlobby aufgerufen. Deren Sprecher, wie beispielsweise Wendelin Schmücker vom Förderverein der Deutschen Schafhaltung, hielt die geringe Resonanz dennoch nicht davon ob, geradezu irrwitzige Forderungen, wie eine Wolfsbestandsgrenze in Deutschland zu stellen, die weit unter der in Schweden liegen soll. Wir tragen hier in unserem Bericht die echten Fakten zusammen.

Gegen Schweden läuft wegen der Jagd auf Wölfe bereits ein EU-Verfahren und auch gegen Deutschland hat die EU ein Pilotverfahren eröffnet. Dazu prüft die Kommission, inwiefern die Lex Wolf zum Bundesnaturschutzgesetz sowie die NDS. Wolfsverordnung dem EU-Naturschutzrecht widersprechen. Die massive Jagd auf die Beutegreifer dort wirkt sich negativ auf die gesamte Flora und Fauna in Schweden aus. Zudem leidet der zusammengeschossenen Bestand von Wölfen stark unter Inzucht, weil Partner fehlen.

Wölfe schießen auf Teufel komm raus?

Wölfe in Wirklichkeit noch immer auf der roten Liste

Dazu verkündete das Bundesamt für Naturschutz am 18.10.2020 auf Nachfrage, warum diese Einstufung der Wölfe in Deutschland in die rote Liste erfolgte: „Wie Sie der aktuellen Roten Liste entnehmen können, muss der Wolf immer noch als gefährdet eingestuft werden. Hauptgefährdungsursachen sind Verluste im Straßenverkehr sowie illegale Tötungen.

Noch immer Zäune zu Bächen offen?

Im verlinkten Bericht des NDR werden Fotos von einem angeblichen neuen Rissvorfall bei Wendelin Schmücker gezeigt. Auf den Fotos ist deutlich zu erkennen, dass die toten Schafe am Rande eines Wassergrabens liegen. Hier muss sich Wendelin Schmücker die Frage gefallen, lassen, ob er denn seinen Zaun zum Graben hin dicht hatte?  So fordert Schmücker unter anderem „dass die Wölfe weg müssten, um die Weidetierhaltung in Deutschland nicht zu gefährden. In Niedersachsen sagen aktuelle Zahlen allerdings etwas ganz anderes aus. Dort gibt es weniger Wolfsrisse und sogar immer mehr Schafe.

Auch Umweltminister Lies (SPD) beanspruchte den NDR wohl wieder einmal mehr als eine Art „offizielles Organ der Landesregierung“. Auf Pressemitteilungen wartet man nämlich wieder einmal vergebens. Lies beklagte sich vor allem darüber, dass Wölfeaus  beiden Rudel im Cuxland nicht rechtssicher abgeschossen werden dürften.

Ausriss aus „DIE HARKE“ einem Lokalblatt aus dem Landkreis Nienburg. Das ungepflegte Tier setzt eher ein Schlaglicht gegen seine Halter, als gegen Wölfe.

Weiter geheime Wolfsjagden in Niedersachsen?

Zur Zeit ruhen alle geheimen Abschussgenehmigungen in Niedersachsen. Dies könnte aber nach der Setzzeit erneut ganz anders aussehen. Ein erneuter Abschussantrag liegt bereits vor. Gegenstand einer Klage der Grünen waren hier Auskunftsrechte der Landtagsabgeordneten. Proaktiv muss die Landesregierung in der Folge nichts offenlegen. Aber die Richter haben geurteilt, dass die Landesregierung auf Landtagsanfrage folgendes offenlegen muss: Zahl und Datum erteilter Genehmigungen, ebenso Angaben zur gerissenen Nutztierart, Art des Grundschutzes, Zaunart und -höhe, Schwachstellen des Herdenschutzes sowie Schadenshöhe. Die Richter halten es jedoch für zulässig, die Zieltiere und Abschussgebiete der geltenden Abschussgenehmigungen geheim zu halten.

Ideologie über Fakten

Fakten statt Ideologie hatten sich die Teilnehmer in Kleve auf ihre Banner geschrieben. In Wirklichkeit geht es ihnen aber wohl um Ideologie über Fakten. Sie haben es noch nicht bemerkt, dass sie mit ihrer extremistischen unbelehrbaren Art so gut wie keinen mehr gewinnen können. So besuchte kein einziger PolitikerIn die Veranstaltung. Ihre Wolfshasserideologie scheint rein auf soziale Netzwerke ausgerichtet zu sein. Auf Facebook gab es laut Angabe einer Wolfshasserseite mehr als 1.000 Likes für eine klägliche Zurschaustellung von gestressten Schafen und Pferden in der Stadt.

Die Mehrheit soll sich egoistischen Forderungen beugen

Sie fordern den Abschuss von Wölfen und halten dieses Forderungen auch noch für einen Weg der Kompromisse. Dabei zeigen Umfragen, dass die Mehrheit der Deutschen mehr Natur wagen möchte und die Mehrheit der Deutschen auch den Wolf zurück in seiner Heimat begrüßen will. Doch nicht nur das. Die EU verklagt Deutschland bereits wegen nicht eingehaltener FFH-Gebiete.

Diese radikalisierten WeidetierhalterInnen und PferdehalterInnen verlangen also tatsächlich von der Allgemeinheit, sich deren persönlichen Wünschen und Bedürfnissen zu beugen. Dabei gibt es schon jetzt zahlreiche Fördermaßnahmen und Möglichkeien zur Unterstützung. Dass Herdenschutz wirkt, haben bereits mehrere Studien gezeigt. Es geht aber auch um Ethik. Wer sind diese Leute, die sich schreiend hinstellen, und einem Mitlebewesen sein Lebensrecht absprechen wollen?

Auch scheint überhaupt keine Kenntnis über die Biologie von Wölfen vorhanden zu sein, denn ein Hineinschießen und eine Regulierung von Wolfsrudeln wird nicht weniger, sondern eher mehr Nutztierrisse verursachen, weil unerfahrene, verwaiste Jungtiere eher mehr als weniger Nutztiere reißen. Eine Wolfsfamilie benötigt ein Revier von zirka 250 Quadratkilometern, das sie gegen fremde Wölfe verteidigt. Wer also „seinem“ Rudel einmal durch wirksame Zäune beigebracht hat, die Pfoten von Schafen und Co. zu lassen, der kann darauf vertrauen, dass diese Wölfe die Tiere vor fremden Wölfen schützen werden, denn sie vertreiben Artgenossen. Nur 1,6 Prozent beträgt der Bestandteil in der Wolfsnahrung an Nutztieren. Es kommen also immer noch die meisten so genannten Nutztiere durch Vernachlässigung und Krankheiten um, vom Schlachten einmal ganz zu schweigen.

Im Alter von spätestens zwei Jahren wandern die Jungwölfe ab, um sich ein eigenes Revier zu suchen. Was also will man hier „managen“ und „regulieren“? In Deutschland hätten zirka 4.000 Wölfe Platz. Zur Zeit lebt hier nicht einmal die Hälfte.

Täuschen Bauern- und Winzerverbände sowie die Jagdlobby ihre Mitglieder?

Sie fordern, den Wolf ins Jagdrecht zu überstellen. Doch selbst wenn der Wolf im Jagdrecht ist, wie voraussichtlicht ab Mai in Niedersachsen  tritt automatische eine ganzjährige Schonzeit in Kraft. In Sachsen ist der Wolf schon seit Jahren im Jagdrecht. Dennoch können Wölfe dort auch nicht leichter abgeschossen werden. Wird hier bewusst gelogen? Fakt ist, dass die Verbände kaum etwas wirklich Sinnvolles für ihre Mitglieder tun. Aber so lange die es mit sich machen lassen und sich willig in einen Stellvertreterkrieg gegen einen wehrlosen Beutegreifer hineinziehen lassen, statt wirklich von den Verbände zu verlangen, die Branche zukunftssicher zu machen, wird sich daran auch nichts ändern.

 

Quellen: https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/Protest-vor-Landtag-Weidetierhalter-gegen-Wolfs-Ausbreitung,weidetierhalter102.html

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/oldenburg_ostfriesland/Zahl-der-Schafe-in-Niedersachsen-steigt,aktuelloldenburg9226.html#:~:text=In%20Niedersachsen%20gibt%20es%20mehr,Prozent%20mehr%20als%20im%20Vorjahr.

https://www.nabu.de/news/2021/04/29860.html#:~:text=Die%20Menschen%20wurden%20zudem%20erstmals,höher%20ist%20als%20im%20Durchschnitt.

https://staatsgerichtshof.niedersachsen.de/startseite/presse_und_service/pressemitteilungen/entscheidung-in-dem-organstreitverfahren-wegen-verletzung-der-auskunftspflicht-der-landesregierung-ausnahmegenehmigungen-entnahme-wolfe-208360.html

https://verwaltungsgericht-oldenburg.niedersachsen.de/aktuelles/eilantrage-gegen-genehmigung-der-totung-von-wolfen-der-rudel-schiffdorf-und-garlstedt-erfolgreich-209933.html

https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/ip_21_6263

https://wolfsschutz-deutschland.de/2020/10/10/rote-liste-der-wolf-gilt-in-deutschland-noch-immer-als-gefaehrdete-art/