Rückblick über Veranstaltungen – Über 600 Interessierte – Besucherrekord in der Wolfauffangsstation Sonsbeck

Unsere Standbesetzung: Wolfsteamleiterin NRW, Ulrike de Heuvel (links) und Syrke H.

Ein aufregendes Jahr neigt sich nun für unseren Verein Wolfsschutz Deutschland e. V. langsam dem Ende zu. Während unsere operative Arbeit mit dem Entlarven von Fake-News, dem Protest gegen die LEX-Wolf sowie Zaunkontrollen vor Ort in gleicher Stärke weitergeht, treten wir in Punkto Veranstaltung in diesem Jahr nur noch bei der nächsten FfF-Demo auf.  Unser Schwerpunkt ist die aktive Arbeit in den Wolfsgebieten, wir legen aber auch großen Wert darauf, darüber hinaus, Aufklärung zu bieten. Auch in diesem Jahr informierten wir wieder in einer Schule, auf Ständen in Baden-Würtemberg sowie Hessen und Rheinland-Pfalz. Desweiteten standen auch Mitglieder von uns – wie beispielsweise Dr. Holger Liste  bei Veranstaltungen anderer Organisationen Rede und Antwort, oder sie gaben Interviews für Zeitungen und Radio, wie Brigitte Sommer.

Veranstaltungshöhepunkt des Jahres

Über 600 Besucher – damit auch der Veranstaltungshöhepunkt des Jahres – wollten am 28. September – ganz nach dem Motto Information statt Medien- und Lobbyhetze – Neues über Wölfe lernen. Wolfskenner Jos de Bruin betreibt im nordrhein-westfälischen Sonsbeck die Auffangstation „wolves unlimited“ für in Not geratene Wölfe und Wolfshunde. Zusammen mit der gleichnamigen Stiftung und der Tierschutzpartei haben wir von Wolfsschutz Deutschland e. V. einen offenen Wolfstag angeboten, an dem Besucher auch Kontakt zu Wölfen und Wolfshunden aufnehmen konnten. Trotz des schlechten Wetters mit Regen und Sturm gab es einen regelrechten Besucherandrang mit Anreisenden von weit her. Teilweise standen die Menschen sogar Schlange vor Gehegen und Infoständen von der Tierschutzpartei und Wolfsschutz Deutschland e. V.

Das Interesse, einander kennen zu lernen, war auf beiden Seiten vorhanden.

Information statt Panikmache

Angst vor dem Wolf war nicht das Hauptthema des Tages. Ganz im Gegenteil. Die meisten Menschen freuten sich über die Rückkehr der Wölfe nach NRW und in ganz Deutschland. Heiß diskutiert wurde unter anderem die geplante Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes, gegen die wir protestieren und die Abgeordneten im Bundestag auffordern, dieser Lockerung des Wolfsschutzes nicht zuzustimmen. Viele Menschen zeigten sich entsetzt über die zu erwartenden Auswirkungen. Auch dass sich Wölfe hauptsächlich von Wild ernähren und komplette Landschaften renaturieren können, wussten viele Menschen nicht.

 

Liebevoll erstellte Aufklärung bot auch der Wolfscomic der Initiative „Menschen für Wölfe“ – http://www.menschen-fuer-woelfe.com, der kostenlos bei menschenfuerwoelfe@pr-nanny.de als PDF angefordert werden kann. Viele Menschen wussten beispeilsweise nicht, dass Wölfe hier keine große Rudel bilden, sondern dass sie – wie menschliche Familien auch –  zusammen mit Vater, Mutter und den Kindern leben. Die Initiative sucht noch eine Druckerei, die einen Druck des kleinen Comics sponsoren kann.

Aufklärung vom Wolfsexperten

In kleineren Gruppen wurden viele Interessierte zu den Gehegen geführt, wo ihnen Jos de Bruin und seine Assistentin Gaby Stegmann die „wölfischen Bewohner“ vorstellten und kompetent viele Fragen beantworteten. Dabei konnten die Teilnehmer ebenfalls auf Tuchfühlung mit der Wolfshündin SHY gehen, die sichtlich einige Streicheleinheiten genoss.

Großer Zuschauerandrang an den Gehegen.
Wolfsexperte Jos de Bruin war sichtlich in seinem Element.

In einem Vortragsraum, aber auch vor den Gehegen, hielten  Jos de Bruin ( wolves unlimited) und Ulrike De Heuvel ( Wolfsschutz Deutschland e.V.) im Wechsel ihre Vorträge. Ulrike de Heuvel:  „Diese wurden sehr interessiert angenommen und ein gut informiertes Publikum konnte sich anschließend am Cateringstand der Tierschutzpartei stärken. Auch unser Stand von Wolfsschutz Deutschland e.V. wurde an diesem Tag stark frequentiert. Unsere Mitglieder beantworteten viele Fragen rund ums Thema, sammelten Unterschriften und führten Gespräche mit sehr interessierten Menschen. Viele zufriedene Gesichter waren an diesem Tag zu sehen, es gab Lob für die engagierte Arbeit der Wolfschützer und Dank für die wichtigen Informationen zum Thema Wolf (vor allem zu unserer „Gloria von Wesel).
Resümee dieser Veranstaltung: Es war ein gelungener Tag, der sich für Beteiligte und Besucher gelohnt hat!“

Wölfin Gloria von Wesel sowie die Wölfe Senni und ein Wolfsrüde im Hohen Venn waren ebenfalls Gesprächsthema. Auch interessierten sich viele dafür, aktiv bei unserem Verein Wolfsschutz Deutschland e. V. mitzuwirken.
Wolfshündin Shy freute sich über die Besucher und genoss Steicheleinheiten.
Trotz Regen und Sturm kamen die Besucher in Scharen.
Assistentin Gabi Stegmann (rechts) klärte die Besucher auf und achtete auch darauf, dass die Wölfe nicht vom Andrang überfordert wurden.
Die Tierschutzpartei hatte den offenen Wolfstag mit organisiert.
Veranstalter: von rechts: Jörg Etgeton und Gabi Etgeton von der Tierschutzpartei NRW, Jos de Bruin und Gabi Stegmann von „wolves umlimited“ sowie Ulrike de Heuvel, Wolfsteamleiterin NRW von Wolfsschutz Deutschland e. V.
Über 600 Besucher kamen zum offenen Wolfstag.

 

Links: Ulrike de Heuvel
Wölfe und Wolfshunde, die in der Station ein Zuhause gefunden haben, waren die Stars des Tages.

Fridays for Future in Hanau

Zirka 2.000 Demonstranten zeigten in Hanau ihren Unwillen über die Klimapoltik. Wir von Wolfsschutz Deutschland e. V. demonstrieren seit Anfang an in Deutschland mit, denn Wolfsschutz ist auch Klimaschutz. Vereinsmitglieder können Flyer und Banner bei Frank.Dreyer@wolfsschutz-deutschland.de anfordern.

Fridays for Future Duisburg

Hier demonstrierten etwa 3.000 Menschen. Wir kämpfen darum, dass auch unsere frei lebenden Wölfe zusammen mit der FfF-Genation eine Zukunft haben.

Tierheimfest Mainz

Viele interessierte Besucher kamen auch zu unserem Stand im  September auf dem Tierheimfest. Allerdings bekamen wir als einziger Verein kein Dach über den Kopf gestellt und wir durften unsere Materialen nicht, wie andere Teilnehmer, beim Aufbau mit dem Fahrzeug auf den Stand fahren. Grund genug für uns, im nächsten Jahr an dieser Veranstaltung nicht teilzunehmen.

Von links: Angelika Zipper, Gudrun Zimmermann und Klaus Giar.

 

8 Gedanken zu „Rückblick über Veranstaltungen – Über 600 Interessierte – Besucherrekord in der Wolfauffangsstation Sonsbeck

  1. Ich freute mich ebenso,diese hervorragende Resonanz zu lesen.Macht bitte weiter.Denn ich bin der Meinung,auch wenn es dennoch Menschen gibt,die es nicht einsehen wollen.Irgendwann sind diese in der Minderheit!
    Die Action mit dem TH Fest tut mir leid.;-(Dennoch konntet ihr sicher informieren.
    Und Broschüren verteilen ist sehr wichtig,und macht auch Spass.

  2. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Kontakt zu vielen Menschen, also Öffentlichkeitsarbeit sehr wichtig im Tierschutz, als auch im Natur Schutz ist. Daher ist es sehr schön zu hören, dass trotz allem der Wetter Gott an diesem Tage den Veranstaltern und Besuchern nicht gerade sehr gnädig war, so viele Interessierte den Weg zu dieser Veranstaltung fanden. Was ich von dem Betreiber (Verein)des Tierheim Festes Mainz halte, möchte ich hier ganz vorsichtig zum Ausdruck bringen. Fakt ist, dass das Verhalten dieses Vereins für mich darauf schließen lässt, dass die Verantwortlichen mit Tierschutz ( zu dem auch der Schutz des Wolfes gehört) nicht viel „am Hut haben“ und daher mehr Schein, als Sein die Grundlage zu bilden scheint. Einen anderen Verein, der sich für Umwelt und Tiere einsetzt, derart zu diskriminieren und vor den Kopf zu stoßen, ist mehr, als unhöflich und unfair und zeugt von einer sehr egoistischen Haltung, die in jeder Hinsicht unangebracht ist. Ich nenne solch eine Verhaltensweise infam, untragbar und äußerst beschämend!

  3. Wölfe sind Raubtiere. Mir ist es „lieber“ ein Wolf reißt ein Reh, Wildschwein etc., als daß ein Jäger ein Reh etc. erschießt. Es ist nötig Wölfe zu schützen, da es vielen „Weidmännern“ schon im Finger u. wo sonst noch juckt, Wölfe wieder liquidieren z u dürfen. Wölfe wurden ausgerottet. Wir kritisieren, wenn in Afrika Löwen, Leoparden, Geparden … getötet werden, wie können wir da die schon angedachte Wolfsjagd gutheißen? Wirksame Schutzzäune sind nötig u. werden bezahlt. Meine klare Forderung, die von vielen? abgelehnt wird: Verbot der Jagd, spez. der Fuchsjagd. Pro Jahr werden ca. 500.000 Füchse liquidiert, häufig in Fallen verstümmelt u./oder getötet. Es gibt Fallen vor Fuchsbauten (=Wohnung der Füchse mit ihren Jungen), die gefangenen Füchse werden anschl. erschossen,erschlagen oder von Jagdhunden zerfetzt. Fuchsbauten werden auch aufgegraben, um die Füchse anschl. zu töten. Fuchsbandwurm für den Menschen bei Einhaltung best. Hygiene kaum eine Gefahr, die Tollwut (Füchse wurden vergast! in Deutschland!!!) überwunden, bis auf sehr seltene Fälle. – Ich behaupte, die Natur reguliert sich langfristig allein. Menschliche Aktivität oft störend u. sehr schädlich. Der Regulator Jäger ist nicht gewünscht, mit Raubtieren wie Wolf, Luchs u. auch Fuchs, Dachs … gibt es Regulatoren, die aber von der Jägerschaft nicht gewollt u. teils zu selten sind. Zurückgehende Bestände an Rebhühnern haben Monokulturen, Spritzmittel u. andere menschl. Schadwirkungen bewirkt. Die permanent dümmlich vorgebrachten Argumente für die Jagd wirken objektiv mehr als peinlich, eine Schande, die gesetzlich legitimiert ist. Ohne Ausrede ist in Deutschland, wie auch weltweit, der Umgang mit sog. Nutz- u. Wildtieren nicht von Empathie geprägt, im Nutztiersektor sind die Zustände zu oft nicht ansatzweise tiergerecht. Selbst gezüchtete Schweine, genetisch noch Naturtiere, haben ein Anrecht auf ausreichenden Naturzugang, fast alle werden hermetisch abgeriegelt, eng eingesperrt, bei Ausfall der Be/Entlüftung ersticken sie. Die Situation der Rinder, Hühner besonders, ist bis auf wenige Ausnahmen voll abzulehnen. Die Aufzählung läßt sich fortsetzen. Empathie mit Nutz- u. vielen Wildtieren kennen wir nicht. Meines Erachtens geht dies tiefer, Tradition, Religion wirken nicht positiv, aber es wirkt wie ein Vernichtungsfeldzug gegen diese Lebewesen. Vielleicht hassen wir best. Eigenarten an diesen Tieren, damit sollten Psychologen sich eingehend befassen. Das Resultat könnte sehr erschreckend sein, und viele von uns Menschen dringende Kandidaten für die Sicherungsverwahrung. Dann ohne Kontakt zu Tieren u. ohne sog. Produkte von Tieren. – Und Fleischalternativen kommen, zugunsten der Tiere u. der Umwelt. Wer jetzt in Massenställe investiert ist uninformiert, kaufmännisch naiv u. evtl. dumm.

    1. Ein wirklich sehr aussagekräftiger Bericht Herr Stolarczyk, der meine Meinung exakt wiederspiegelt,und sicher auch viele andere Tierfreunde.
      Die Natur regelt das von ganz alleine.Dies war schon immer so.
      Ich bin schon immer für ein Jagdverbot gewesen. Ob nun ein Tier geschützt ist oder nicht.Jedes Tier ist geschützt. Das andere ist nur auf Papier und kaum einer hält sich daran.;-(

  4. Das ist es , was man der Panikmache und Hetze entgegensetzen kann: Aufklärung vor Ort mit und für die Menschen! Sich zusammenschließen mit gleichgesinnten Organisationen! Chapeau für euch ! Danke von Herzen.
    Die Wolfskarrikatur über den Herbst und die Wanderungen der Jungwölfe ist einfach herrlich und liebevoll in der Darstellung, werde ich meiner Enkelin und anderen zeigen !

  5. Warum haben die Menschen etwas gegen diese wunderschönen Tiere? Weil sie nicht aufgeklärt sind. In den Medien wird gehetzt und Lügen verbreitet, die der „naive“ Mensch hört und liest und sich beeinflussen lässt. Ich bin froh, dass es Menschen und Organisationen gibt, die da gegensteuern, denn früher haben Mensch und Wolf auch zusammen in unserem Land gelebt. Das schlimmste Tier ist sowieso der Mensch, der meint, nur er kann bestimmen, wer leben darf oder nicht (siehe auch das Schicksal des Bären Bruno, der niemandem etwas getan hat und doch sterben musste!).

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