Klöckner und Schulze wollen über Abschuss von Wölfen reden, obwohl der Anteil von Wolfsrissen insgesamt sinkt

Nach einen Brandbrief, den Agrarministerium Klöckner (CDU) Ende des Jahres 2018 an Umweltministerin Schulze (SPD) geschrieben hatte, soll nun als Konsequenz daraus ein Treffen im Januar 2019 folgen. Klöckner will eine allgemeine Bestandsreduzierung der Wölfe in Deutschland. Diese Forderung verstößt gegen EU-Recht, ergo müssten bereits bestehende Gesetzte geändert werden. Die EU hatte 2018 erneut die Beibehaltung des höchsten Schutzstatus für Wölfe bestätigt und entsprechende Vorstöße von Politikern aus Niedersachsen und Italien zurückgewiesen. Eine Ministeriumssprecherin behauptete gegenüber der MOZ:

„Wie eine Sprecherin des Agrarministeriums jetzt sagte, nimmt der Wolfsbestand in Deutschland jährlich um 25 bis 30 Prozent zu, was alle drei bis vier Jahre eine Verdoppelung bedeute. Heute gebe es hierzulande rund 600 Wölfe. 2016 seien mehr als 1000 gerissene Tiere gezählt worden.“

Diese Anzahl an gerissenen Tieren ist im Vergleich zur Anzahl an Weidetieren, die an Krankheiten oder Totgeburten oder anderen Faktoren jährlich sterben, geradezu lächerlich gering. Laut statistischem Bundesamt wurden 2017 zwei Millionen Pferde, Ziegen und Schafe geschlachtet. 

So sterben Jahr für Jahr Hunderte ausgewachsener Schafe an Krankheiten und an den Folgen fehlender Unterstände oder anderer problematischer Haltungsbedingungen. Die alljährliche Todesrate bei Lämmern, die aufgrund von Witterungsbedingungen sterben oder verhungern, liegt selbst in Deutschland bei bis zu 13 %. Aber anstatt Maßnahmen zu ergreifen, um all diese vermeidbaren Todesfälle zu reduzieren, werden die Verlustraten durch die Zucht neuer Lämmer kompensiert, schreibt das Online-Medium Pro Veg. https://vebu.de/tiere-umwelt/massentierhaltung-ausbeutung-von-tieren/schafe-wolle-aus-schafhaltung/

Was die Sprecherin weiter verschweigt, ist die Tatsache, dass der Anteil an Schafen und Ziegen von Wölfen am Rissgeschehen seit Jahren sinkt, wie dieser Screenshot von der Seite  http://www.dbb-wolf.de aufzeigt. Die EU hat den Wolf unter den höchsten Schutzstatus gestellt, damit er sich vermehren kann. Fachleute sagen, dass in Deutschland Platz für mehrere tausend Wölfe sei. Bis heute leben nicht einmal tausend Wölfe in Deutschland. 

Quelle:

https://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/1700696/?fbclid=IwAR2ioPpLd5TsPDNYWObBthJMjoz6IVv1JdAUAW7vWaCP-AIFhP-aE4-_m48

Gastbeitrag von Dr. Francesco Dati: Offener Brief an Bündnis 90/Die Grünen Hessen – Halten Sie Ihr Wahlversprechen ein – Schonzeiten für Waschbären sind notwendig

An den Staatsminister Herrn Tarek Al-Wazir

An die Staatsministerin Frau Priska Hinz

Bündnis 90/Die Grünen Hessen

 

Betr.: KOALITIONSVERTRAG zwischen CDU Hessen und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Hessen für die 20. Legislaturperiode – Seiten 106 + 107 Jagd und Fischerei  – Zeilen 4429 bis 4438 und 4444bis 4445

 

Sehr geehrter Herr Staatsminister Al-Wazir und Frau Staatsministerin Frau Hinz, beide als Vertreter der hessischen Partei Bündnis 90/Die Grünen,

der von Ihnen ausgehandelte und inzwischen unterschriebene Koalitionsvertrag für eine gemeinsame Regierung mit der CDU für die 20. Legislaturperiode in Hessen hat mich/uns maßlos enttäuscht. Was im Koalitionsvertrag 2018 über die traditionelle Jagd steht (siehe anbei Seiten 106+107) , ist wirklich blamabel, weil es zeigt, dass Politiker/Parteien bereit sind, für das Regieren ihre Grundsätze aufzugeben und ihre Wahlversprechen zu missachten. Inzwischen haben meine Frau und ich sowie mehrere Tierfreunde zutiefst bereut, in diesem Landtagswahl Hessen 2018 unsere Stimmen an Ihre Partei die Grünen gegeben zu haben.

Wir von Wolfsschutz Deutschland e. V. schließen uns der Forderung in den Inhalten im offenen Brief gerne an, denn wir sind auch Teil des Aktionsbündnis Fuchs und wir setzten uns für die Beendigung der Hobbyjagd ein. Desweiteren sind wir auch gegen eine Bejagung von Waschbär, Marderhund und Co. Gerne unterstützten wir die Facebookinitiative Waschbärforum. 

Viele Wildtierfreunde und ich haben Ihre Partei gewählt, weil diese insbesondere mithilfe von Frau Ursula Hammann als engagierte Tierschützerin in der vorherigen Legislaturperiode den Mut und die Kraft gehabt hat, die neue Jagdverordnung 2015 durchzusetzen. In dieser JVO sind für das erste Mal richtige Schonzeiten für ALLE Waschbären und Füchse in Hessen eingeführt worden (wenn auch diese den biologischen Erkenntnissen zufolge etwas länger hätten sein können).

Dieses hat uns auch die Hoffnung gegeben, dass wie auch viele Tier- und Naturschutzorganisationen sowie der ökologische Jagdverein Hessen fordern, in Hessen die sinnlose Bejagung der Beutegreifer bald ein Ende hätte finden können.

Ich möchte Sie daran erinnern, dass am 29. Juni 2017 der hessische Landtag auf Antrag der CDU und der Grünen festgestellt hatte, dass die in der aktuellen hessischen Jagdverordnung festgelegte Schonzeit für Waschbären vom 1. März bis 31. Juli der Rechtssicherheit dient, da sie den im Bundesjagdgesetz § 22 Abs. 4 geregelten Schutz der Elterntiere während der Aufzuchtzeit der Jungtiere konkretisiert (siehe Anlage).

Der hessische Landtag bat daher die Landesregierung, grundsätzlich an der zu jener Zeit festgelegten Schonzeit festzuhalten, damit der Schutz der Waschbären während der Aufzuchtzeit gewährleistet wird. Der Antrag wurde mit den Stimmen von Grünen, CDU und Linke angenommen und die Schonzeiten für ALLE Waschbären blieben bis heute bestehen.

Anlässlich der Landtagswahl 2018 in Hessen hatte Ihre  Partei Bündnis 90/DIE GRÜNEN gegenüber den hessischen Tierschutzgruppen und auch gegenüber dem Landesjagdverband Hessen sich eindeutig für die Beibehaltung der Schonzeiten für alle Waschbären positioniert, wie es in der Jagdverordnung 2015 festgelegt wurde!!

Gerade wegen dieser Wahlversprechungen hatten wir Wildtierfreunde Sie die Partei Bündnis 90/Die Grünen gewählt und diese auch wesentlich stärker gemacht.

Aber nun trotz der gewonnenen Stärke hat Ihre Partei der CDU und der Jägerschaft nachgegeben und uns Tierschutz-Wähler hintergangen, indem im Koalitionsvertrag ausdrücklich erwähnt wird:

Die Schonzeit für Jungwaschbären wollen wir aufheben, damit sie ganzjährig bejagt werden dürfen. !

Unglaublich und unmoralisch! Wollen Sie/Ihrer Partei nach noch mehr Waschbären sinnlos getötet werden, nur weil die CDU dem Druck der Jägerschaft sich gerne beugt? Warum eine Verstärkung der Bejagung der Waschbären, obwohl wissenschaftlich nachgewiesen worden ist, dass gerade die Jagd das Gegenteil nämlich einen Anstieg der Reproduktion bewirkt? Wissen Sie nicht dass inzwischen jährlich in Hessen 28.000 Waschbären ohne vernünftigen Grund (wie es im Tierschutzgesetz steht) getötet werden? Warum noch mehr?

In Ihren Wahlprüfsteinen LTW 2018 zum Jagdverband Hessen hat Ihre Partei angegeben, dass „Dabei soll besonders denjenigen Maßnahmen Vorrang eingeräumt werden, die eine weitere Vermehrung und verstärktes Aufkommen zukünftig verhindern – zum Beispiel durch Immunkastration und anschließende Freilassung.

Warum nun mehr jagdliche Methoden? Warum ist Ihre Partei eingeknickt und ist nun für eine Abschaffung der Schonzeiten gerade für die Jungwaschbären, damit sie ganzjährig bejagt werden dürfen??? Was macht dieses für einen Sinn!! Wo bleibt für Ihre Parte der Tierschutz?

Somit haben sich die Grünen dem Schutz der Wildtiere abgewendet und bestimmte treue Wählerkreise einfach getäuscht, eigentlich nur um dem Koalitionspartner CDU und insbesondere der Jägerschaft einen Gefallen zu tun:

 

Daher hat die Partei Bündnis 90/Die Grünen solche Aussagen im neuen Koalitionsvertrag unterschrieben, wie z.B.:

 

Wir wollen die Zusammenarbeit mit der hessischen Jägerschaft intensivieren!!!

 

Die Jagd ist notwendig, um Wildbestände so zu regulieren, dass ein Miteinander zwischen Wald und Wild möglich ist. !!!!

 

SIE HABEN UNS SEHR ENTTÄUSCHT !!!

 

ES IST NUR ZU HOFFEN, DASS SIE DIESES VORHABEN REVIDIEREN.

 

Ich wünsche Ihnen erholsame Festtage und einen gutes Neues Jahr 2019

 

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Francesco Dati

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Dr. Francesco Dati

Facebook Initiative „Waschbärforum“

 

Niedersachsen – Umweltministerium bestätigt Riss an Minishettyfohlen ohne DNA-Ergebnis abzuwarten

@ Pixabay – Minishettystute mit Fohlen, das zirka ein dreiviertel Jahr alt ist. Genau so alt soll auch das tote Fohlen in Niedersachsen gewesen sein. Allerdings sah das Fohlen auf den Bildern deutlich kleiner aus. Der Ernährungszustand wirkte nicht optimal.

Kaum wurde das Gnarrenburger Rudel im „Friedhofsgärtnergate Steinfeld“ entlastet, wird dem Rodewaldrudel oder Wölfen im Heidekreis eine neue Untat vorgeworfen. In Stöcken im Heidekreis soll ein Wolf eine Minishettymutterstute mit einem angeblich im März 2018 geborenen Fohlen angegriffen haben. Das Fohlen soll gerissen, und fast vollständig aufgefressen worden sein. Entsprechende Bilder machten in sozialen Netzwerken auf Wolfshasser- sowie Weidetierhalter- und Pferdehalterseiten schnell die Runde. Zu sehen war auf den Bildern ein dunkles Minishetty, mit einer Risswunde seitlich am Hals. Diese Wunde sah Verletzungen, die Pferde sich an Stacheldrähten zuziehen können, auf den ersten Blick sehr ähnlich. Dazu gab es ein weiteres Bild von einem sehr klein wirkenden Fohlen, bei dem nur noch Kopf und Vorderbeine zu sehen waren. Der Rest schien aufgefressen zu sein.

Das Umweltministerium bestätigt nach nur einem Tag, dass das Fohlen von einem Wolf gerissen worden sei, ohne ein Ergebnis eines DNA-Abstriches abzuwarten. Wie kann das sein?

Dass der Halter oder die Halterin des Tieres keinesfalls neutral mit der Situation umging, zeigt sich daran, dass er Wolfsberater und Presse zum gleichen Termin einbestellt hatte. So ist sichergestellt, dass in kürzester Zeit ziemlich einseitige Berichte über den Vorfall erscheinen werden. Der Besitzer der Tiere muss also vorher bereits entsprechend „gebrieft“ worden sein. Die Wolfshasserszene in Deutschland ist sehr gut vernetzt. Man gibt sich gegenseitig Tipps und gruselige Lügengeschichten, die schnell die Runde machen, weiter. In einer Regionalzeitung drückt der betoffene Pferdezüchter mächtig auf die Tränendrüse. Seine Kinder seien traumatisiert, heisst es. Sie hätten den schlimmen Anblick ertragen müssen. Es seien in der Nähe bereits Kälber gerissen worden. Ja, warum hat der Halter ein kleines Fohlen nicht besser geschützt, wenn er doch seit einiger Zeit weiß, dass das Rodewaldrudel oder auch andere Wölfe in der Nähe leben? Wolfsberater Wichmann wird auch in einem Print-Artikel in der Harke zitiert: darin macht er Tatsachenbehauptungen über den Wolf. Es sei nur noch die Frage, ob das Labor nachweisen könne, welchem Wolf die Untat nachzuweisen wäre. Wichmann ist Jäger. Große Teile der Jägerschaft in Niedersachsen sprechen sich offen gegen Wölfe aus, obwohl die Jägerschaft mit dem Wolfsmonitoring in Niedersachsen offiziell beauftragt ist.  Kann also ein Wolfsberater wie Wichmann überhaupt neutral begutachten? Die Kreiszeitung hatte ihn im Oktober auf seiner Arbeit begleitetet. Dort beklagte er sich: „Das Ehrenamt ist für ihn zu einem zweiten Hauptamt geworden, bis zu 40 Stunden kostet es ihn in der Woche. „Und immer nur tote Tiere“, ächzt Wiechmann. So hat er sich den Posten damals nicht vorgestellt. Er und seine Kollegen werden immer erst dann gerufen, wenn der Riss Geschichte ist. Nach diesem Tag wirkt ihre Aufgabe auf mich wie Drecksarbeit.“ Weiter wurde er zitiert:  „Ob es sich um einen Unfall oder Riss – und wenn ja, von welchem Tier – handelt, findet der Wolfsberater nicht selbst heraus. Natürlich, Wiechmanns  (Die Kreiszeitung schrieb den Namen mit ie – es gibt aber in der Wolfsberater-Liste nur einen Hubert Wichmann keinen Hubert Wiechmann) Erfahrung ermöglicht ihm in den meisten Fällen eine Hypothese. Ob die zutrifft, weiß er aber erst, wenn das Wolfsbüro und das Forschungsinstitut Senckenberg in Wilhelmshaven den Bericht und die DNA-Spuren ausgewertet haben. „Vorher ist alles Spekulation.““ Hier der Link: https://www.kreiszeitung.de/lokales/nienburg/nienburg-weser-ort45437/immer-tote-tiere-10301965.html

Vorher ist alles Spekulation, sagte der Wolfsberater selber

In der Risstatistik ist der Fall bereits mit Ergebnis „Wolf“ eingetragen worden. Eine offizielle Pressemitteilung dazu gibt es von Lies noch nicht. https://www.nlwkn.niedersachsen.de/naturschutz/wolfsbuero/nutztierschaeden/nutztierschaeden-161701.html

Interessant sind die Hinweise in der rechten Spalte der Liste. Hier ist angegeben, ob ein Mindestschutz vorhanden gewesen ist. Hier steckt auch der Detailteufel im Niedersächsischen Managementplan selber. Tierhalter müssen bei Pferden und Kühen keinen Schutz anwenden. Während erwachsene Kühe und normale Pferde überhaupt nicht auf dem Speiseplan von Wölfen stehen, können kranke und kleine Kälber sowie auch ein Minishettyfohlen schon Opfer werden. Besonders dann, wenn die Zäune so nachlässig erstellt worden sind, dass Fohlen und Kälber unter ihnen hindurch gelangen können, und nicht mehr zurückfinden. Vor dem Zaun haben sie auch keinen Schutz mehr von ihren Eltern. War dies auch im Fall des Fohlens im Heidekreis so? In einem Artikel in der Printausgabe der Harke ist der Zaun im Hintergrund zu sehen. Große Zwischenabstände bieten hier nicht nur Wölfen Gelegenheit, sondern auch wildernden Hunden.  Warum wurden Tierhalter vom Ministerium nicht entsprechend informiert? Stattdessen scheint der Umweltminister es vorzuziehen, mit der Lobby zu heulen und lieber Wolfsabschüsse zu fordern. Warum? Will man sich Entschädigungen ersparen? Entschädigungen für Kälber und kleine Pferde fallen nämlich unter „Billigkeitsleistungen“ und sind freiwillig. 

Pferderipper sind eine echte Gefahr, nicht nur für Pferde

In diesem Jahr sind schätzungsweise über 30 Pferde durch Pferderipper schwer verletzt worden, oder sogar gestorben. Nach dem Vorfall in Niedersachsen wartet die Pferdezeitung St.Georg sofort mit einem wolfskritischen Artikel auf. https://www.st-georg.de/news/ministerium-bestaetigt-ponyfohlen-in-niedersachsen-von-wolf-getoetet/?fbclid=IwAR0T5gHRm1HxRgWyqsO_cLnXBYiv0jjV-DfsBTslIuiURL68raUmQ_uLRCE

Über die Gefahr von Pferderippern ist in dieser Zeitung unsers Wissens nach noch nichts erschienen. Warum nicht? Schließlich ist die Gefahr für Pferde um ein vielfaches höher als durch den Wolf. Besonders gruselig. Viele Serienmörder in Deutschland probierten sich vorher an Pferden und anderen Tieren aus, bevor sie Menschen umbrachten.

NRW: Unfassbar – NABU fordert: Wölfin Gloria von Wesel muss es ans Fell

In der Nacht vom siebten auf den achten Dezember sollen bei Berufsschäfer Maik Dünow aus Hünxe in einer Herde aus 350 Schafen, 26 Schafe von einem Tier angegriffen worden sein. Zwei Schafe und sieben Lämmer sollten daraufhin eingeschläfert worden sein. Die Herde hätte hinter Elektrozaun gestanden und wäre von zwei Herdenschutzhunden bewacht worden, heißt es seitens Dünow. Ein weiterer Angriff mit einem toten Schaf als Opfer hätte in der Nacht vom 12. auf den 13. Dezember stattgefunden. Obwohl es noch keine DNA-Auswertung gibt, fordert Dünow: „Der Wolf muss weg!“ Auch der NABU Kreisverband Wesel und derNABU Xanten, der den Steinkauz vom Wolf gefährdet sieht, blasen ins gleiche (Jagd)Horn. 

NABU Kreisverband Wesel: Dem Wolf muss es ans Fell

Auch der NABU Kreis Wesel:„Wenn es ein Problemwolf ist, dann ist der Nabu dafür, dass es ihm ans Fell geht“, sagte Peter Malzbender  (malzbender@nabu-wesel.org ) am Donnerstag.  Aktuell versendet der NABU, wie jedes Jahr, Werbemails, in denen Naturfreunden eine Wolfspatenschaft nahegebracht werden soll. Der NABU schütze den Wolf in Deutschland. Wolfspaten würden helfen, den Wolf zu schützen.

Schon oft gab NABU Feuer frei auf den Wolf

Wie blanker Hohn mag vielen Naturfreunden nun die Aussage des Nabu-Kreisvorsitzenden erscheinen. Nicht zum ersten Mal gibt er NABU Feuer frei auf seine Schützlinge: bereits vor knapp drei Jahren genehmigte die Brandenburger NABU-Funktionärin Schröder einen Abschuss von Jungwolf Filou, der durch eine Drückjagd aus seinem Revier vertrieben wurde und als Folge mehrere Tage in der Kleinstadt Rathenow herumirrte. Dass er wohl wieder in den Wald zurückfand, rettete ihm das Leben. Jungwolf Kurti hatte im Frühjahr darauf nicht so viel Glück. Er wurde mit Genehmigung des NABU erschossen, obwohl auch diese Abschussbegründung alles andere als stimmig war. Siehe Fall Kurti. Danach ging es weiter mit einer Genehmigung auf ausgebrochene Gehegewölfe in Bayern, die auch teilweise umgesetzt wurden. Kurz darauf mussten Wolfsmischlingswelpen in Thüringen mit NABU-Forderung ihr Leben lassen. Und das, obwohl man in Italien Erfahrungen damit hat, Wolfsmischlinge zu sterilisieren und wieder in die Natur zu entlassen. Kurze Zeit später traf es Wolf „Zottel“ in Sachsen, der unter Räude gelitten haben soll, die mit zwei Medikamenten in Köderform hätte behandelt werden können. Nun soll die Wölfin Gloria nach dem Willen des NABU ihr Leben lassen?

Dabei stellen sich in diesem Fall viele Fragen und auch ein Geschmäkle, denn der NABU und Schäfer Dünow sind sozusagen „alte Bekannte“, der Beruf des Schäfers in der Region steht in Frage, denn zur Landschaftspflege werden die Tiere kaum noch gebraucht.

Maik Dünow, Matthias Bussen (Ehemaliger NABU Vorstand) und Dr. Völl (Schäferverband) werden bereits vor acht Jahren der NABU-Webseite Wesel auf gemeinsamen Veranstaltungen gezeigt. Termine mit dem NABU Landesverband stünden an, heißt es.Gesprächsstoff gebe es genug: Mittlerweile würden einige Flächen zur Gewinnung von Bioenergie genutzt, statt sie für die Schafe frei zu geben. Matthias Bussen zeigt sich entsetzt über die existenzbedrohenden Probleme: „Der Konflikt zwischen Erneuerbaren Energien und Schäferei darf nicht auf dem Rücken der Schäfer ausgetragen werden,“ wird Bussen auf der NABU-Seite zitiert.

Dünow gibt bereits im Jahr 2015 selber zu, dass es für Berufsschäfer kaum noch einen Markt gibt . Er selber würde vor allem von der Vermarktung des Fleisches seiner Schafe leben, sagte er damals der Welt.  Zitat: „Die Zeiten, in denen man auch mit der Wolle oder dem Fell Geld verdienen konnte, sind lange vorbei. Heute schafften es nur noch wenige Schäfer, mit ihrem Beruf über die Runden zu kommen, meinte auch Karin Viesteg, stellvertretende Sprecherin der Berufsschäfer. Viele könnten nur davon leben, weil sie selbst sehr bescheidene Ansprüche stellten. „Diese liegen zum Teil unterhalb der Harz-IV-Sätze. Viele Betriebe gehen daher in den Nebenerwerb, leider zu viele geben auf“, sagte Viesteg, der Welt weiter.  2015 war der Wolf in NRW noch kein Thema, dennoch klagte Dünow bereits zu dieser Zeit, dass er von seinem Beruf nicht mehr leben könne. Die Krähen mussten damals allerdings als Feindbild herhalten.

Für die meisten Unternehmer und Kleinbetriebe in Deutschland gilt das eigene Unternehmerrisiko. Wer nicht am Markt bestehen kann, muss seinen Betrieb schließen. Lediglich die Bauern- und Schäfer scheinen Eigenverantwortung nicht zu kennen. So fordert man EU-Subventionen genauso salopp, wie man Sündenböcke sucht. Wölfin Gloria scheint hier genau im richtigen Moment aufzutauchen. Doch war sie es überhaupt? Doch selbst wenn, kann man keinesfalls von einem Problemwolf sprechen, der mehrere Male ordnungsgemäße Zäune überwunden hat. Zumal Dünow keinen schweren wirtschaftlichen Schaden erlitten hat. 167.499,8 Euro 2017 EU Fördergelder hat er 2017 erhalten.

Herde nicht optimal geschützt

Dünow soll zwar wohl tatsächlich zwei Herdenschutzhunde in der Herde gehabt haben, diese seien aber nicht wie es normalerweise üblich ist, mit den Schafen aufgewachsen, sondern sollen lediglich ausgeliehen gewesen sein. Auch hätten die Hunde nach Meinung eines Wolfsexperten noch sehr unsicher gewirkt. Einer der Hunde hätte sich im Zaun verheddert. Wie kann das bei einem voll funktionsfähigen Elektrozaun funktionieren?  Der Elektrozaun soll zudem nur 90 Zentimeter hoch gewesen sein. Aus Ärger, noch keine Fördermittel vom Land bekommen zu haben, hätte der Schäfer nun den Antrag auf Tötung gestellt.

Schon Ende Oktober forderte der Schäfer den Tod der Wölfin

Den Tod von Gloria hatte Dünow aber schon am 31. Oktober in diversen Zeitungsartikeln gefordert. Will er nun passende Tatsachen schaffen? Ein Wille, sich mit der Wölfin zu arrangieren, ist bei Dünow beim besten Willen nicht zu erkennen. Doch auch das Landesamt für Umwelt macht in diesem Fall keine gute Figur. Immer wieder nimmt man Gloria ihre Beute weg, um sie genetisch untersuchen zu lassen. Ein Rotwildkalb und sieben Rehe seien der Wölfin so als Nahrung abhanden gekommen. Hat diese Vorgehensweise Gloria erst auf die Idee gebracht, sich leicht zugängliche Beute vorzunehmen?

Wir von Wolfsschutz Deutschland e. V. widersprechen einem Abschuss auf das Entschiedenste und fordern Schäfer und LANUV dazu auf, sich endlich mit geeigneten Herdenschutzmaßnahmen zu befassen, bzw. die Fördergelder auch bereitzustellen und auszuzahlen. Den NABU fordern wir auf, endlich damit aufzuhören, sich an Problemwolfkreationen zu beteiligen und seinem Namen Naturschutzbund gerecht zu werden. 

 

Ulrike de Heuvel, Leiterin Wolfsteam NRW 

Brigitte Sommer, Vorsitzende 

 

Quellen:

https://www.nrz.de/staedte/dinslaken-huenxe-voerde/26-schafe-angefallen-nabu-spricht-von-toetung-des-wolfes-id216007149.html?__pwh=ardBSf5xmNsAYbT02EixmQ%3D%3D&fbclid=IwAR2HDb33QiWmfdZU47PPPTRRx5SbQbp1CZGIoPvne2GyrncRytVqTWpocsc

https://rp-online.de/nrw/staedte/wesel/wesel-woelfin-reisst-schafe-trotz-herdenhund-schutz_aid-35114527?fbclid=IwAR2czDpNGELvjIQWxYwIE_J8Hju5hzb-shYSqowsq4ADH2GHuMaPQRuZy1E

https://www.nrz.de/region/woelfin-riss-rotwildkalb-bei-huenxe-id215798971.html?fbclid=IwAR1jhXeXAnxjPrc8i84PR0LpyT1C6gbHJPJ2Ys44JVJCc9c7JIVmpjkrpPY

https://www.welt.de/regionales/nrw/article150291647/Mit-Romantik-hat-Schafe-hueten-nichts-zu-tun.html

http://www.nabu-wesel.de

https://rp-online.de/nrw/staedte/xanten/wolf-in-schermbeck-sorge-um-steinkauz-am-niederrhein_aid-34783705?fbclid=IwAR2psnFL9J1gsdq0W79HTxqDlbjOk7jdc67G2-y70vr0pSKPGD_8GOnPgEw&utm_medium=referral&utm_campaign=share

 

UPDATE 18.12.18 – Erfreuliche Kehrtwende des NABU Wesel zur Wölfin Gloria. Statt Problemwölfin heißt es nun Problemschäfer 

Ob eine Konsequenzanalyse nach zahlreichen Beschwerden von Wolfsfreunden und NABU-Basismitgliedern aufgrund unseres Artikels zu dieser erfreulichen Kehrtwende geführt hat, wissen wir nicht. Allerdings sind wir sehr erfreut darüber, dass der NABU Wesel zu seinen Hauptaufgaben zurückgefunden zu haben scheint. Hier in Bericht in der RP-Online:

In einer am Montag versandten Mitteilung redet Malzbender nun sogar von „Problemschäfern“ statt eines „Problemwolfes“. Er spricht von „Rufmord“ gegen den Wolf.

Die Nabu-Kreisgruppe werde „ab sofort, der bisher vollkommen unbegründeten, verbal-ketzerischen Hatz auf den Wolf in unserer Region massiv entgegentreten“, kündigte Malzbender mit scharfer Rhetorik an. „Wir scheuen uns auch nicht, Stimmungsmacher und Lügner beim Namen zu nennen. Ich betone auch ausdrücklich, dass bisher schon einige Wolfsrisse in unserer Region nachgewiesen wurden, aber wir dennoch nach geltenden Experten-Vorgaben keinen Problemwolf bei uns haben.“

https://rp-online.de/nrw/staedte/wesel/im-streit-um-den-wolf-im-raum-wesel-wird-der-ton-schaerfer_aid-35181923?fbclid=IwAR1dQZO-mtK0AXo7444nnziEC8p6xcqze8FuF3oQWaz6NOLLkxyvWhk_v9E

 

 

Neues aus Schilda – Kommentar von Dr. Hans-Holger Liste

Kommentar – Wie Grünböcke zu Gärtnern werden! Neuigkeiten zum „Warnung-vor-dem-Wolfs-Schild“ in Kemnitz, Landkreis Teltow-Fläming.

Wenn Übeltäter zu Wohltätern und Opfer zu Straftätern erklärt werden, verlieren Rechtsstaat und seine Organe ihre Glaubwürdigkeit. Unverkennbar am Beispiel von Jäger und Wolf in Deutschland. Teile der in hiesigen elitären Machtstrukturen bestens vernetzten Jägerschaft stilisieren sich mit Unterstützung von Politik und hörigen Medien zu Rettern von Kind, Hund und Natur, während der Wolf zum Staatsfeind Nr. 1 erklärt wird. Da stört nicht, wenn die Fakten ein ganz anderes Bild sprechen.

Bis zu 40 Tote im Jahr durch Jäger

Beispielsweise, dass jedes Jahr in Deutschland bis zu 40 Menschen durch Jäger und Jagdwaffen sterben1. Hinzu kommen tausende durch Jäger erschossene Haustiere wie Hunde und Katzen. Und Wölfe? Die haben nicht einen Menschen oder Hund seit Rückkehr nach Deutschland attackiert, verletzt oder geschweige denn getötet! Auch in Nordamerika, wo es ohne Unterbrechung immer Wölfe gab, gibt es keinen einzigen Wolfsangriff gegen Menschen. Trotz dieser eindeutigen Fakten werden u.a. Teile der Jägerschaft nicht müde, vor dem ach so „bösen“ Wolf zu warnen. Krönung dieser Volksverdummung ist das Schild in Kemnitz in Brandenburg (mein FB-Beitrag vom 15.10.2018). Das ist Hetze und Verleumdung gegen eine ökologisch äußerst wichtige Kreatur der Natur und eine entsprechend gesetzlich streng geschützte Tierart. Und warum diese Kampagne? Es geht gierigen Teilen der Jägerschaft schlicht um erneute Ausrottung des Wolfes, nämlich um die geschundenen Wälder sowie ausgeräumten Fluren und deren essbaren Wildtiere wieder ganz für sich alleine zu haben. Das ist offener Egoismus einiger Weniger auf Kosten Anderer und schadet die für uns Alle lebenswichtige Gesundheit von Natur und Ökosystemen.

Teile der Jägerschaft von Gier getrieben

Diesen von Gier getriebenen, Ökologie missachtenden und Natur zerstörenden Alleinanspruch von Teilen der Jägerschaft auf natürliche Lebensräume und deren Früchte können, wollen, sollten und werden wir nicht akzeptieren. Und auch Politiker und Verwaltungen sollten diese egoistischen Interessen einiger Weniger nicht ignorieren sondern unterbinden, da sie sich gegen das langfristige Wohl der gesamten Gesellschaft richten. Politiker sind eidesstattlich dem Wohl der Mehrheit der Gesellschaft verpflichtet und nicht dem Geld und Einfluss weniger Egoisten und deren Lobbyisten. Doch einige dieser gewählten „Volksvertreter“ scheinen genau das nicht verstanden zu haben. Sie tolerieren und unterstützen u.a. die Verwandlung von Grünböcken zu Gärtnern. 

Hier unser erster Bericht mit Foto  https://wolfsschutz-deutschland.de/2018/11/06/schilda-wahnsinn-in-brandenburg-schreiben-sie-der-stadt-kemnitz-ihre-meinung/

Dr. Hans-Holger Liste, Wolfsteamleiter Brandenburg 

Blutgeld: Landesregierung in Sachsen-Anhalt unterstützt Pelzvermarktung der Jägerschaft

Landesregierung in Sachsen-Anhalt subventioniert Pelzvermarktung

 

Für Pelzbekleidung gibt es kaum noch einen Markt; viele große Modedesigner und Kaufhäuser – wie zuletzt etwa Breuninger – haben der Produktion und dem Verkauf von Pelzmode abgeschworen. Aus gutem Grund: Pelz ist, unabhängig davon, ob er aus Jagd, Fallenfang oder sogenannten „Pelzfarmen“ stammt, untrennbar mit Leid und Tod von Tieren verbunden. Dennoch versuchen Jagdverbände nun, Pelz wieder salonfähig zu machen – und verwenden dazu nach Informationen des Aktionsbündnisses Fuchs in erheblichem Maß Steuergelder und staatliche Förderung.

Der Deutsche Jagdverband hat 2016 gemeinsam mit dem Landesjagdverband Baden-Württemberg die Fellwechsel GmbH gegründet, ein Unternehmen, das Felle getöteter Wildtiere als vermeintlich naturnahe Kleidung und Accessoires verarbeiten und vermarkten soll. So wurde im baden-württembergischen Rastatt etwa eine zentrale Abbalgstation errichtet, in der Marder, Fuchs und Co. das Fell über die Ohren gezogen wird; mit entsprechenden Vermarktungskampagnen will man die Pelze an den Kunden bringen. Der Zentralverband des Kürschnerhandwerks steuert das von ihm selbst eingeführte Label „we prefur“ bei, mit dem den Pelzen erschossener oder in Fallen gefangener Tiere ein ökologischer Anstrich gegeben werden soll.

Defizitäres Pelz-Unternehmen mit Mitteln steuerbefreiter Jagdvereine finanziert

Obwohl finanzkräftige jagdaffine Firmen wie etwa die Blaser Jagdwaffen GmbH zu den Abnehmern der Fellwechsel GmbH gehören, und obwohl Jäger derzeit angehalten werden, erlegte Tiere gratis zur Verfügung zu stellen, ist das Projekt hochgradig defizitär und hat im ersten Jahr seiner Geschäftstätigkeit Verbindlichkeiten von über 400.000 Euro angehäuft. Bezeichnenderweise bestehen laut Bundesanzeiger 138.000 Euro dieser Verbindlichkeiten gegenüber den Gesellschaftern – obwohl etwa der Deutsche Jagdverband satzungsgemäß ein gemeinnütziger Verein ist. Durch die Hintertür kann damit dessen Steuerbegünstigung genutzt werden, um ein fragwürdiges Wirtschaftsunternehmen zur Pelzvermarktung zu finanzieren.1

Sachsen-Anhalt subventioniert Pelzprojekt der Jagdverbände

Doch damit nicht genug: Wie zwei Kleine Anfragen aus Sachsen-Anhalt zeigen, wird „Fellwechsel“ in erheblichem Umfang direkt mit Steuergeldern subventioniert. So heißt es in den Ausführungen der schwarz-rot-grünen Landesregierung, dass im Jahr 2018 Haushaltsmittel von 100.000 Euro „zur Umsetzung des Projektes „Fellwechsel“ in Sachsen-Anhalt“ reserviert seien. Zudem wurden Mittel für die Anschaffung von 40 Gefriertruhen und vier Kühlcontainern in Einrichtungen des Landesforsts bereitgestellt2. Es ist wohl davon auszugehen, dass für deren laufenden Betrieb ebenfalls der Steuerzahler aufkommen soll.

Pelz als alte, neue Rechtfertigung für die Jagd auf Fuchs und Co.?

Höchstwahrscheinlich geht es den Jagdverbänden jedoch bei weitem nicht nur darum, Geld in die eigenen Kassen zu spülen – das Projekt Fellwechsel dient vor allem auch als Propagandainstrument. Mit dem Hinweis auf vermeintlich „ökologisch korrekten“ Pelz will man die gesellschaftlich geächtete Pelzkleidung wieder salonfähig machen und eine Rechtfertigung für die fragwürdige Verfolgung von Füchsen und anderen Beutegreifern schaffen. So wird in Verbindung mit der Vermarktung der Pelzprodukte behauptet, dass die Jagd auf Fuchs und Co. notwendig und eine Nutzung der Felle daher nicht verwerflich sei. Tatsächlich setzt sich hingegen immer mehr die Erkenntnis durch, dass die Jagd auf Fuchs und Co. keineswegs notwendig, sondern ökologisch unsinnig ist und beispielsweise die Ausbreitung von Wildtierkrankheiten fördert.

Dabei ist es schlichtweg abstrus, Pelz als nachhaltige Kleidung zu bewerben. Tatsächlich kommen etwa beim Gerben der Felle hochgradig toxische Chemikalien zum Einsatz, und beim Schuss auf Beutegreifer wird meist umweltschädliches Bleischrot verwendet. Hinzu kommt, dass gerade Füchse oft durch besonders grausame Jagdpraktiken wie die Fallen- oder die Baujagd zu Tode kommen.

Bundesrat: Keine Notwendigkeit, sich mittels Pelzes gegen Kälte zu schützen

Der Deutsche Jagdverband hat die Zeichen der Zeit offensichtlich ebenso wenig erkannt wie die Landesregierung in Magdeburg. Die bei weitem überwiegende Bevölkerungsmehrheit spricht sich klar gegen Produkte aus Echtpelz aus, und auch der Deutsche Bundesrat sieht in einem 2015 vorgelegten, bislang aber nicht umgesetzten Gesetzesentwurf keine Notwendigkeit, sich hierzulande mittels Pelzkleidung gegen Kälte zu schützen3.

 

„Gerade die Subventionierung der Pelzvermarktung durch die sächsisch-anhaltinische Regierung ist ein Rückschritt in dunkle Zeiten“, so Heidrun Heidtke, eine Gründerin des von mehr als 60 Tier- und Naturschutzorganisationen unterstützten Aktionsbündnisses Fuchs, zu dem auch Wolfsschutz Deutschland e. V. gehört.  „Die beteiligten Parteien – zu denen wohlgemerkt auch die Grünen gehören – müssen sich vorwerfen lassen, sinnlose Tierquälerei vorsätzlich und gegen den Willen der meisten Steuerzahler mit Steuergeldern zu fördern. Es darf nicht darum gehen, Pelzprodukte mit aller Gewalt wieder salonfähig machen zu wollen, sondern darum, sie mitsamt der Jagd auf Füchse und andere Beutegreifer ein- für allemal abzuschaffen.“

 

  • Bilanz der Fellwechsel GmbH für das Jahr 2017, im Deutschen Bundesanzeiger, www.unternehmensregister.de
  • Landtag von Sachsen-Anhalt, Drucksache 7/3109 vom 28.06.2018, sowie Drucksache 7/3030 vom 14.06.2018
  • Gesetzentwurf des Bundesrates, Drucksache 217/15 (Beschluss), vom 10.07.2015

Ausführliche Darstellungen über Füchse und Fuchsjagd sowie wissenschaftliche Nachweise finden Sie in den Erläuterungen und Quellenangaben des Aktionsbündnisses Fuchs.

 

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Aktionsbündnis Fuchs

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Lies open end? Obwohl Wolf im DNA-Ergebnis ausgeschlossen wurde, schießen sich Lies und die CDU weiter auf das Gnarrenburger Rudel ein

Waaaaaaas? Selbst unser Beispielwolf kommt hier aus dem Staunen gar nicht mehr heraus.

Weiter geht es mit dem Niedersächsischen Wolfsmärchen. Während sich die Städte Hanau, Steinau, Kassel und Weimar damit rühmen, Aufenthaltsorte der berühmten Märchensammler gewesen zu sein, macht sich die Kleinstadt Steinfeld in Niedersachsen unfreiwillig auf, neue Hochburg in Punkto Märchengeschichten in der Tradition der Brüder Grimm zu werden. Während die Bürger dort genug von alternativen Fakten zu haben scheinen, übertreffen sich Umweltminister Lies und die CDU sowie AfD mit völlig sinnfreien Aktionen. So soll das Gnarrenburger Rudel besendert werden, obwohl es längst entlastet wurde. 

Was war geschehen? Ein Friedhofsgärtner soll behauptet haben, dass ihn ein schwarzer Wolf in den Arm gebissen habe und drei weitere weiße Wölfe hätten dabei zugesehen. Dies war der Auftakt zu einer Medienhysterie, die ihresgleichen sucht. Fakten schienen niemanden zu interessieren. Auch nicht, dass es in Deutschland gar keine weißen und schwarzen Wölfe gibt. Aufnahmen des Gnarrenburger Rudels beweisen, dass die Wölfe dort eben wie Wölfe gefärbt sind: nämlich grau. Selbst die Medien ruderten jetzt zurück. Doch der Bürgermeister eines Nachbarorts, der ausgerechnet auch noch Herr Holle heißt, Umweltminister Lies sowie die Jägerschaft und die CDU können es bis heute, trotz anders lautender DNA von Katze, Hund und Reh, nicht ertragen, dass es kein Wolf gewesen war. Für diese Damen und Herrschaften kann es nur ein Wolf gewesen sein. Enttäuscht wäre er vom Ergebnis, sagte Lies sogar auf einer Pressekonferenz.

Faktenresistente Politiker?

Die CDU forderte gar ein neues Gutachten, die Kompetenz des Senckenberginstitutes wurde sogar angezweifelt und auch Umweltminister Lies (SPD) scheint nun vollkommen faktenresistent zu sein. Dass sogar die Polizei inzwischen ihre unkorrekte Meldung gelöscht hat, hält ihn nicht ab, auf seinem „ABERESMUSSDOCHEINWOLFGEWESENSEIN-Kurs“ weiter auf seinem Weg ins Lächerliche zu schreiten. Ob das der Wähler toleriert? Unklar.

Möchte Lies jetzt dennoch mit allen Mitteln das Gnarrenburger Rudel besendern lassen, um ihm doch noch die Untat, die es gar nicht gab, nachzuweisen? Weil aber bereits ein Wolf des Munster-Rudels zu schlau ist und einfach nicht in eine Kastenfalle gehen will, will Lies nun so genannte Drittanbieter zum Zuge kommen lassen. Sogar umstrittene Schlagfallen und Schlingen sollen dabei zum Einsatz kommen. Sie sind von der EU genehmigt worden. So genannte Soft Catch Traps hinterließen bei Menschen, die die Wirkung an der eigenen Hand vorführten, Quetschungen und offene Wunden. Was mit einem Wolf passiert, der eine offene Wunde durch eine solche Falle erleidet, mag man sich nicht vorstellen. Eine solche Wunde kann sich leicht infizieren, ein Wildtier kann man nicht weiter behandeln. Eine Pressesprecherin des Ministeriums bestätigte uns telefonisch am Freitag, dass nach Meinung des Ministeriums der Fall weiterhin nicht aufgeklärt sei. Maßgeblich sei noch immer die Aussage des städtischen Mitarbeiters. Er hätte einen Wolf gesehen, also sei der Wolf auch noch immer nicht ausgeschlossen. Dass die Kreiszeitung stur bei der Version bleibt, dass der Mann lediglich von einem „Tier“, bzw. Tieren und nicht von Wolf, bzw. Wölfen gesprochen haben soll, kommentierte die Pressesprecherin nicht.

Laut Managementplan müsste zuerst ein Arbeitskreis gebildet werden

Als Grund für die Besenderung reiche die Aussage des Mannes, der sich uns gegenüber nicht äußern wollte, aus. Und das, obwohl eine DNA-Analyse die Aussage des Mannes nicht bestätigt. Weil es sich um eine Managementmaßnahme und nicht um Forschung handele, müsse man auch keine weiteren Genehmigungen abwarten. Wir sehen dies anders. Im Niedersächsischen Managementplan ist aufgeführt, dass bevor Maßnahmen an Wölfen getroffen werden dürften, erst ein Arbeitskreis zusammentreten müsse, der berät und Vorschläge unterbreitet. Dies ist aber keinesfalls bislang geschehen.

Auskunft darüber, was eine solche Besenderung kostet, erhielten wir nicht.

Posse im niedersächsischen Steinfeld geht weiter – Polizei rudert von Tatsachenbehauptung zurück und löscht Meldung

Der Auslöser des wohl verrücktesten Wolfsmärchen des Jahres ist die Meldung der Polizei Rothenburg gewesen. Die Polizei hatte nämlich geschrieben, dass ein Mann von Wölfen gebissen worden ist. Die Meldung war nicht im Konjunktiv, wie üblich, sondern als Tatsache gebracht worden. Daraufhin überschlugen sich die Medien und belagerten das Städtchen Steinfeld und dessen Stadtteile fast eine Woche lang. Ein reißerischer Bericht jagte den nächsten. Nachdem ein DNA-Test den Wolf nun entlastet, und lediglich Reh, Katze und Hund bestätigt wurde, rudert nun endlich auch die Polizei zurück.

„Diese Entwicklung hat die Polizei als amtliche Quelle der Berichterstattung dazu bewogen, die Meldung von vergangener Woche an diesem Mittwochvormittag aus dem offiziellen Internetportal für Polizeimeldungen „Polizeipresse.de“ zu löschen. Dazu sagte der Sprecher der Rotenburger Polizeiinspektion, Heiner van der Werp, auf Nachfrage dieser Zeitung: „Nach Bekanntgabe des DNA-Ergebnisses sahen wir uns aufgefordert, nicht mehr von einem zweifelsfreien Angriff durch einen Wolf zu sprechen,“ schreibt die Kreiszeitung hier: https://www.kreiszeitung.de/lokales/rotenburg/tarmstedt-ort120597/rotenburger-polizei-loescht-meldung-tierbiss-steinfeld-sprecher-bedauert-fehler-krz-10806722.html

Ein bißchen spät, finden wir, denn unser Vereinsmitglied Birgit Schleinitz, Chefin unserer Facebookgruppe, hatte mit Herrn van der Werp bereits am Tag des Erscheinens telefoniert. Dieser wollte aber von einer Verpflichtung, Meldungen im Konjunktiv zu bringen, solange nichts bestätigt ist, nichts wissen:  „Ich habe am selben Tag noch mit der Pressestelle telefoniert und sie auf den Sachverhalt hingewiesen. Leider war der Herr nicht willens ein Änderung der Mitteilung zu veranlassen. Im Gegenteil, er war in dem Gespräch von der Richtigkeit seiner Meldung überzeugt.“

Ein Schelm, der Böses dabei denkt…

Who lies in Steinfeld? Von Brüder Grimm, Rotkäppchen, Herrn Holle, einem Gärtner und einer Medienhysterie

Wir wissen nicht, ob sich Bürgermeister Holle für seinen nächsten Jobwunsch als Bürgermeister der Gemeinde Stuhr im Landkreis Diepholz, im Bereich des Goldenstedter Rudels, schon mal vorweg als „harter Hund im Umgang mit dem Wolf“ präsentieren wollte. Der Bürgermeister möchte seine Amtszeit in der Samtgemeinde Tarmstedt  im Landkreis Rotenburg nämlich gar nicht regulär beenden. Wir glauben aber nicht, dass sich diese Aktion positiv auf die Wählerschaft der CDU insgesamt und auch direkt auf die zukünftige Wählerschaft des Herrn Holle auswirken wird. In Bereich des Goldenstedter Rudels gibt es eine kleine, aber laute Anti-Wolfs-Szene, dafür aber auch sehr viele stille Wolfsbefürworter. Auch in Bereich der Konservativen und Wertkonservativen gibt es viele Menschen, die eine an den Haaren herbeigezogene Geschichte nicht tolerieren wollen. Dies ist am Gegenwind zu spüren, der Bürgermeister und Umweltminister schon jetzt entgegenweht.

Der „Tatort“ am Friedhof in Steinfeld-Tarmstedt. Hier soll ein schwarzes Tier einen Gärtner gebissen haben. Drei weiße sollen zugesehen haben. Polizei, Bürgermeisten und Medien machten aus dem Tier einen Wolf. Die Geschichten läuft seit Tagen durch die Medien.

Gärtner und Holle könnten sich auch geirrt haben?

So beantwortete Holle auf eine Anfrage der Facebookseite „Wolf ja bitte“,  dass der Gemeindegärtner bzw. Holle sich auch geirrt haben könnte und nunmehr erst einmal mit Ruhe das Ergebnis das DNA-Ergebnis abgewartet werden solle. Damit schreibt Holle das Gegenteil von dem, was er bisher verlautbart hat. GroKo-Kollege und Umweltminister Lies behält bislang weiter seinen harten Kurs. Das Rudel in der Umgebung müsse „beobachtet“ und ggf. „komplett“ abgeschossen werden, heißt es. 

Gärtner will keine Stellungnahme abgeben

Keine Spur von Wölfen, auch nicht von Hunden, außer unserem.

Der einzige, der momentan etwas mehr Klarheit in die Angelegenheit bringen könnte, ist der Gärtner. Wir haben ihn angerufen und wollten ihm eine Gelegenheit zur Stellungnahme geben. Dies wurde abgelehnt. Wir waren auch direkt vor Ort in Steinberg und wir haben uns den Ort des Geschehens angesehen und mit verschiedenen Menschen gesprochen. Niemand möchte namentlich genannt werden, denn die Menschen fühlen sich von der Presse und den Wolfsgegnern bedrängt.

Mehr Presse und Wolfsgegner in Steinberg als Anwohner?

In der Tat machen die Menschen vor Ort bereits Witze über ihre zweifelhafte Berühmtheit. Ein Mann sagte uns, dass er seit zehn Jahren dort am Friedhof arbeiten würde und noch nie einen Wolf gesehen hätte. Andere meinen, dass sie Wölfe mal von Weitem über ein Feld laufen gesehen hätten. Angst will sich bei den Anwohnern aber anscheinend partout nicht einstellen. Sie  seien auch von Wolfsgegnern genervt, die allerlei Unsinn erzählen würden. Viele Anwohner können nicht verstehen, weshalb zahlreiche TV-Übertragungswagen und sogar DER SPIEGEL für eine Story anreist, die nichts weiter zu bieten hat, als eine kleine Verletzung an einer Hand und einen Mann, der gesagt haben soll, ihn hätte ein schwarzes Tier gebissen sowie drei weiße Tiere hätten zugesehen. Selbst wenn es ein Wolf gewesen sein sollte, wäre ja wohl kaum was passiert.  Immerhin würde der Auflauf im Ort vielleicht die Geschäfte ankurbeln. Der Gärtner sei jedenfalls ein guter Bekannter des Bürgermeisters. Der Bürgermeister wiederum ist mit Dammann-Tamke verbandelt, dem „Chef“ der niedersächsischen Jäger, wie ihn das Jäger Medium Outfox-World betitelt. Dammann Tamke ist als Präsident der Landesjägerschaft Niedersachsen kein Wolfsfreund.  

Wir haben uns gestern den nicht fertig reparierten Zaun angesehen und nach Spuren gesucht. Weder haben wir Spuren von Hunden, noch von Wölfen entdeckt. Auch keine Haarreste. Auch in der Umgebung im Moorgebiet und um Wald fanden sich weder Spuren noch Losung. Auch ein Hund, der auf die Anwesenheit von Luchs und Wolf früher schon reagiert hatte, zeigte keinerlei Reaktion.

Alternative Fakten vom Jäger? Die Tollwut ist seit vielen Jahren in Deutschland ausgerottet und die Gefahr, sich mit einem Fuchsbandwurm anzustecken, äußerst gering für Spaziergänger.

Kein Medienhype um schwere Jagdunfälle

Wir fragen uns, weshalb es eine derartig dünne Geschichte in fast alle großen Deutschen Medien schafft, während Gewässerbelastungen mit multiresistenten Keimen, an deren Folgen sogar schon ein Niedersachse gestorben sein soll, sowie Glyphosat in Gewässern und im Grundwasser  sowie überdüngte Felder, in deren Folge die Gewässer ebenfalls belastet werden, kaum eine Chance haben, in ein Meinungsmedium zu gelangen. Fast zeitgleich zu dem angeblichen Beißvorfall kam es an mehreren Orten in Deutschland wieder einmal zu schweren Jagdunfällen. In den betroffenen Orten stauen sich allerdings keine Übertragungswagen.

Niedersachsen droht Millionenstrafe

 Niedersachsen steht vor ganz anderen Herausforderungen. Wegen Versäumnissen beim Ausweisen von EU-Naturschutzgebieten drohen dem Land Niedersachsen Strafzahlungen in Höhe von knapp zwölf Millionen Euro. Als einzigem Bundesland gelinge es Niedersachsen bis zum Fristablauf Ende des Jahres nicht, alle Flächen unter Schutz zu stellen, bestätigte das Umweltministerium. Es gehe um 90 der 385 betroffenen Flächen, die aber im Laufe des kommenden Jahres ausgewiesen werden sollen. Ein Grund für die noch nicht erfolgte Ausweisung der Naturgebiete sei, dass man betroffene Landwirte, Waldbesitzer, Jäger und Unternehmer eng in das Verfahren einzubinden versuche, sagte Lies dem NDR. Im Klartext: die Lobby mauert.  https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Schutzgebiete-Niedersachsen-droht-Millionenstrafe,naturschutzgebiete106.html

 

 

NRW – Fazit der zweiten Bürgerversammlung in Hünxe: Gloria ist kein Problemwolf

Am 14.11.18 fand in der Gesamtschule in Hünxe um 19.00 Uhr die zweite Bürgerversammlung zum Thema „Wolfsgebiet Schermbeck“ statt. Fazit unseres Vereinsmitgliedes Ulrike de Heuvel: „Es wurden an diesem Abend wieder sämtliche klischeehaften Argumente aus der Schublade geholt, die Wolfsgegner so gerne verwenden! Auch Geschichten von menschenfressenden Wölfen wurden uns aufgetischt, und vor allem von überaus besorgten Damen dramatisch ins Szene gesetzt. Doch eines hat man trotz aller Panikmache nicht erreicht: die Wölfin vom Niederrhein wird nicht als Problemwolf deklariert, und eine Abschußgenehmigung, auf die viele vielleicht gehofft hatten, rückte somit (zum Glück) in weite Ferne.

Beispielfoto eines Europäischen Wolfs.

Zitat: Wolfsberater Dr. Kaiser: Sie (die Wölfin) hat erst einmal einen Zaun überwunden, der minimal geschützt war. Erst wenn sie mehrmals geschützte Zäune überwinden würde, könnte man von einem „Problemwolf“ sprechen. Anmerkung Wolfschutz Deutschland e. V.: Diesbezüglich gibt es in Deutschland keinen einzigen Problemwolf, sondern lediglich Problemzäune. Siehe auch Faktencheck und Hintergrund  am Ende des Textes. 

Geladen hatte der LANUV unter der Moderation des Präsidenten Dr. Thomas Delschen. Schätzungsweise 300 Teilnehmer, unter ihnen die meisten Weidetierhalter, nahmen an dieser Veranstaltung teil. Nach der allgemeinen Begrüßung wurde von Wolfssberater Dr. Matthias Kaiser zunächst einmal das neue Wolfsportal NRW auf der Seite des LANUV vorgestellt. Unter anderem gab es Erklärungen zum Wolfsgebiet, bei denen die naturräumlichen Grenzen (Rhein, Waldanteile, Autobahnen usw.) nochmal besonders herausgestellt wurden. In diesem, seit dem 01.10.18, ausgewiesenen Wolfsgebiet mit einer Größe von ca. neun h lägen sämtliche Nachweise der mit der Kennung GW954f versehenen Wölfin “ Gloria“ über Risse etc. vor.

Anschließend wurden die Eckpunkte der Fördermöglichkeiten vorgestellt, die in zwei verschiedene Bereiche unterteilt wird:

1. 100% bei Nutz- und Haustierrissen

2. 80% Zuwendungen für Präventivmaßnahmen, Neuanschaffungungen und Optimierung von Zäunen, z. B. Untergrabeschutz. Dieses umfaßt ebenso etwaige Tierarztkosten sowie Anschaffung und Ausbildung von HSH.

Hubert Kaiser, Vertreter des NRW – Umweltministeriums, Abteilungsleiter für Forst und Naturschutz, äußerte sich danach zum Thema Förderbestände und Prävention. Demnach soll ein Antrag an die EU gestellt werden, um die Förderrichtlinie zu erweitern. Transparenz und und Schnelligkeit der Informationen sei hier besonders im Focus. So sei geplant eine Art „push-e-mail-Dienst“ einzurichten, um dieses zu gewährleisten.

Die anschließende offene Fragerunde zeigte einmal mehr, daß die fast schon irrationale Angst einiger Anwesender sich nicht durch die Antworten der sichtlich bemühten Gasgeber beruhigen ließ. Viele verlangten dem LANUV eine Art „Zukunftsschau ab:

„Wie sieht es mit der Rudelbildung aus? Findet die Fähe einen Partner, evtl. sogar einen Hunderüden? Wie viele Rudel werden sich hier ausbreiten…“

Spekulationen in sämtlichen Dimensionen wurden laut, die einen wirklich zweifeln ließ, ob hier jemals überhaupt zugehört wurde.

Dr. Körner, Abteilungsleiterinnim Umweltschutz, versuchte viele dieser Fragen zu beantworten, ebenso Wolfssberater Dr. Kaiser. Dennoch gaben sich die meisten Weidetierhalter mit den Informationen höchst unzufrieden und warfen dem LANUV  mangelnde Vorbereitung und Einarbeitung in die Thematik vor. Dass zur Zeit Fragen bezüglich der in der Förderkulisse enthaltenen Tierarten noch durch eine Überprüfung im Ministerium zu klären seien, stieß auf weiteren Unmut.

Viele Zwischenrufe, die ganz klar von einer „Anti – Wolf – Stimmung geprägt waren („…Der muß hier weg!…) wurden laut.

Sehr schnell war abzusehen, daß es nur vordergründig um finanzielle Aufwandsentschädigungen ging, plötzlich drehte es sich um zusätzliche Arbeitsstunden, die so nicht zu leisten wären, um dann schließlich festzustellen, daß eigentlich niemand wirklich dazu bereit wäre „für einen einzelnen Wolf soviel Aufwand zu betreiben.“ Da wurde doch allen Ernstes gefragt, ob wir dem Wolf damit tatsächlich einen Gefallen tun, wenn wir ihn „hier reinlassen.“ An dieser Stelle konterte Dr. Delschen sehr geschickt, daß es sich um einen Lernprozess für alle handle, und niemand den Wolf reingelassen habe, wo er doch schon längst von alleine zurückgekehrt sei.

Simone L., Kleinkamelzüchterin, verteilte ein Pamphlet mit geradezu hanebüchenen Aussagen und jeder Menge falscher Fakten zum Wolf. Solche Pamphlete dienen nur dem Ziel den Menschen Angst zu machen. Aufklärung sieht anders aus.

Viele Besucher, die extra zur Veranstaltung gekommen waren um sich Informationen zu holen waren enttäuscht, da fast nur „besorgte“ Weidetierhalter den Abend beherrschten. Einige machten den Vorschlag, doch einmal eine gesonderte Veranstaltung anzubieten, für Menschen, die keine Hassparolen hören möchten, sondern wirklich Interesse am Wolf in NRW haben.

Ulrike de Heuvel – Wolfsteamleitung NRW bei Wolfsschutz Deutschland e. V.

 

Faktencheck und Zaunkontrolle im Gebiet Schermbeck/Bottrop

Screenshot aus der Wolfsnachweistabelle. Quelle: https://wolf.nrw/wolf/de/nachweise -Nur fünf Risse sind bis dato Gloria zuzuordnen. Auffällig ist, dass diese immer im gleichen Gebiet liegen. Bereits Anfang August hätte bei den Weidetierhaltern dort eine Reaktion erfolgen müssen. An mangelnder Information lag es nicht. Eine Mindestsicherung ist Ende September in dem Gebiet noch immer nicht vorhanden, wie weitere Vorfälle zeigen.

Geht es um Naturschutz in Nordrhein-Westfalen, muss man vor allem über Problempolitiker, Problemmedien und Problemjäger sprechen.  Der Jagdverband hat mit Unterstützung der CDU eine Revision des bisher geltenden Ökologischen Jagdgesetzes durchgesetzt. Den Wolf betrifft dieses zwar nicht, aber dafür lassen Rückschritte, wie das Auswildern von gezüchteten Fasanen zur Jagd, die grausame Verfolgung von Füchsen und Dachsen in ihren Bauen u.a. während der Jungenaufzucht, die Zulassung der Jagdhundeausbildung an der lebenden Ente, die Wiedereinführung von Totschlagfallen die „Arbeit“ einer starken Jägerlobby mehr als erahnen. 

Qualitätsmedien? Eine Aufruf eines Mitarbeiters des WDR suchte hauptsächlich Menschen, die sagen, Angst vor dem Wolf zu haben. Bei einer Veranstaltung in Schermbeck wurden Pro-Wolf-Stimmen anschließend wohl aus einem Beitrag herausgeschnitten, der in der Sendung Länderspiegel lief.

Seit Wochen wird in Nordrhein-Westfalen mobil gegen die Wölfin Gloria gemacht. Fast täglich erscheinen Zeitungsartikel, bei denen da die Beschreibung „tendenziös“ noch verniedlichend wirken würde. Ganz deutlich wirklich sich hier der Einfluss der Jägerschaft auch auf die Medien aus. Dazu kommt der Einfluss der Bauernverbände und von Weidetierhaltern, die bundesweit in einer „Wolfshasserszene“ vernetzt sind. In dieser Szene werden Hysterie und Lügen genauso verbreitet, wie Tipps zur Medienbeeinflussung und auch Tipps für Lügengeschichten machen die Runde. Wir haben mehrere solcher Veranstaltungen besucht. Aus  einer Veranstaltung einer Pferdehalterin Baden-Württemberg liegt uns entsprechendes Tonmaterial vor, dessen Lügengeschichten von amtlicher Seite dementiert worden sind.  So ist es auch nicht verwunderlich, dass eine Alpaka-Züchterin ein Schriftstück mit alternativen Fakten verteilt, das den Menschen Angst machen soll. 

Der Zaun um das Rotwildgehege ist teilweise Stückwerk. In Richtung der Gebäude beträgt die Höhe nur 1,50 Meter. Am Tag des Risses kein Strom vorhanden.

Wir haben am Ort, wo Wölfin Gloria mehrere Tiere aus einem Wildgehege gerissen haben soll, eine Weidezaunkontrolle gemacht. Der Fall kreiste mehre Wochen durch die Medien. Das Wild wurde sogar als Streicheltier bezeichnet. In Wirklichkeit sind die Tiere zum Schlachten bestimmt. Direkt neben dem Gehege findet sich ein Wildrestaurant. AmTag unserer Kontrolle ist der Zaun bereits durch einen Elektrozaun verstärkt gewesen, was vorher nicht der Fall war. Medien schrieben, dass der Zaun eine Höhe von zwei Metern aufweisen würde und rundum 100 % sicher gewesen wäre. Falsch: Der Zaun weist zum Gebäude hin nur 1,50 Meter auf und es war weder Untergrabschutz noch Strom vorhanden gewesen. 

Wir kommt dort Rinderpansen auf einen Luderplatz?

In nicht einmal drei Kilometern Entfernung haben wir im Wald in Glorias Revier so genannte Luderplätze entdeckt. Diese Plätze sind normalerweise legal. Jäger lassen dort Rest von Wildtieren verrotten, die sie zuvor geschossen haben. Doch gerade in Wolfsgebieten sind diese Plätze sehr umstritten. Neben anderen Beutegreifern können auch Wölfe durch die Rest angelockt werden. In diesem Fall könnte es sogar sein, dass der Wölfin Gloria sogar absichtlich der Weg Richtung Wildgehege „gezeigt“ werden sollte, denn auf dem Luderplatz lagen keine Innereien von Wildtieren, sondern ein Rinderpansen. 

Dies wäre nicht der erste Fall von absichtlicher Anfütterung um so genannte Problemwölfe zu kreieren, deren Abschuss dann gefordert wird.