Wolfsschutz-Deutschland e. V. protestiert gegen die einfältige Wolfsverordnung NRW

Auf Druck der Lobbyisten hat wohl nun auch die nordrheinwestfälische Umweltministerin Ursula Heinen-Essser eine Wolfsverordnung kreiert, die sich an der niedersächsischen Wolfsverordnung orientiert und der Tötung von Wölfen praktisch Tür und Tor öffnet. Auch in dieser Wolfsverordnung ist eine Besenderung von Wölfen festgeschrieben, was nicht nur unserer Meinung nach völlig irrsinnig ist und die „Entnahme“, also das Erschießen von Wölfen erleichtern soll. Wie bei allen anderen Wolfsverordnungen, die es unter anderem schon in Brandenburg und Sachsen gibt, sind die Begrifflichkeiten sehr schwammig formuliert und können jederzeit zu Gunsten der Lobbyisten umgesetzt werden. Das bedeutet im Klartext, dass das Abschießen von Wölfen schon beim geringsten Schaden beschlossen werden kann. Auch der Landesregierung in Nordrhein-Westfalen scheint es dabei egal zu sein, dass seit zwei Jahren ein Pilotverfahren (eine Vorstufe zu einem Vertragsverletzungsverfahren) der Europäischen Union bezüglich des Umgangs der deutschen Behörden mit dem Wolf gibt. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e.V. protestieren gegen diese neue Wolfsverordnung, die wohl nur zustande kam, weil Nutztierhalter und Pferdehalter in NRW kein Interesse haben, ihre Tiere wolfssicher unterzubringen.

Wie bitte? Da guckt selbst der Wolf erstaunt. ©Beispielbild Wolf Brigitte Sommer

Im Mittelpunkt der Wolfsverordnung stehen – wie sollte es auch anders sein – natürlich mögliche „Entnahmen“ von Wölfen.  Wörtlich heißt es: „Die Beurteilung des Erhaltungszustandes der Population im Sinne von § 45 Absatz 7 Satz 2 des Bundesnaturschutzgesetzes wird auf Grundlage einer Stellungnahme der obersten Naturschutzbehörde getroffen. Bei Gefahr im Verzug bedarf es keiner vorherigen Benachrichtigung.“ Mit anderen Worten, sagt die Oberste Naturschutzbehörde, es gibt genug Wölfe, beginnt die Jagd auf sie. Derweil ist überall nachzulesen und von der EU-Kommission bestätigt, das bei der Population der Wölfe in Deutschland längst noch nicht von einem ausreichenden Bestand auszugehen ist. Hier muss auch auf die bestehenden FFH-Richtlinien geachtet werden, in denen der Wolf nach wie vor als schützenswertes Tier eingestuft wird. Mit anderen Worten: Die Oberste Naturschutzbehörde kann gar nicht den Erhaltungszustand gemäß §45, Absatz 7, Satz 2, Bundesnaturschutzgesetz einordnen. Eine solche Einordnung würde die EU-rechtlichen Vorgaben überhaupt nicht erfüllen.

Dass Umweltministerin Heinen-Esser sich gerade die niedersächsische Wolfsverordnung zum Vorbild genommen hat, zeugt nicht gerade von guter Kenntnis, denn gerade die Umweltpolitik des niedersächsischen Umweltministers Lies steht im Fokus der Ermittlungen der EU-Kommission. Lies hat bereits einige Abschussgenehmigungen von Wölfen genehmigt, und das geheim, ohne es öffentlich zu machen. Dafür hat er nach einer Klage der Grünen in Niedersachsen wegen seines nicht öffentlichen Vorgehens bereits eine gerichtliche Niederlage einstecken müssen.

Die Wolfsverordnung für Nordrhein-Westfalen ist in allen Punkten sehr schwammig verfasst. Konkrete Zahlen, Vorgaben, werden erst gar nicht gemacht, auch nicht bezüglich möglicher Vergrämungen von Wölfen. Im Paragraph 3 der Verordnung ist festgehalten, dass es auch Weidetierhaltern erlaubt werden soll, Wölfe zu vergrämen. Eine völlig verrückte Idee, den Tierhalter haben keinerlei Wissen darüber, wie Wölfe vergrämt werden können. Stattdessen sollten sie sich lieber besser auf Herdenschutzmaßnahmen konzentrieren. Auch die mögliche Art der Vergrämung spricht Bände. Zitat: „Geeignete, nicht letal wirkende Geschosse sind die zur Wildtiervergrämung bestimmten zylindrischen, hohlen Weichgummigeschosse, faserige Weichgummigeschosse oder vergleichbare Gummigeschosse, die aus Jagdwaffen verschossen werden. “  Diese Geschosse können sehr wohl erhebliche Verletzungen verursachen. Mögliche Konsequenzen: Verletzte Wölfe werden aufgefunden, die dann getötet werden, denn das ist ja erlaubt. Zudem könnten mit Gummigeschossen auch Menschen erheblich verletzt und sogar getötet werden.

Immer wieder wird auch in dieser Wolfsverordnung die Bedrohung von Menschen aufgeführt. Zitat aus dem Paragraph 3:

„Ein für den Menschen unerwünschtes Verhalten liegt vor, wenn sich ein Wolf mehrfach

1. einem Menschen, der sich weder in einem Fahrzeug noch auf einem Hochsitz aufhält, auf eine Entfernung von unter 30 Metern nähert oder diesen in einer Entfernung von unter 30
Metern duldet und es sich nicht um einen Welpen handelt,
2. in einer Entfernung von unter 30 Metern zu von Menschen genutzten Gebäuden aufhält oder
3. innerhalb von im Zusammenhang bebauten Ortsteilen aufhält und sich nicht verscheuchen lässt.

Das z.B. unerfahrene Jungwölfe auf ihrer Suche nach einem eigenen Revier immer wieder Menschensiedlungen durchstreifen, scheint bei den Politikern noch immer nicht angekommen zu sein, bzw. sie ignorieren dies bewusst. Eine in der Wolfsverordnung festgelegte Entfernung zwischen Gebäuden, Menschen und Hochsitzen der Jäger (!)  von 30 Metern ist zudem eine willkürliche Festsetzung, die ausgelegt werden kann, wie es einem gefällt.

Sehr interessant, aber auch nicht verwunderlich ist, dass Herdenschutzmaßnahmen in dieser Wolfsverordnung mit keinem Wort genannt werden. Hier wird nur der Wolf als Verursacher genannt, nicht aber die eigentlichen Pflichten der Weidetierhalter. Auch diese Wolfsverordnung liest sich so, als müssten Weidetierhalter ihre Tiere erst gar nicht schützen.

Empathielos ist auch der Paragraph 8 der Wolfsverordnung verfasst. Hier geht es um die Entnahme eines schwer verletzten oder erkrankten Wolfes. Schon der Wortlaut assoziiert, dass an eine Behandlung von erkrankten Wölfen gar nicht erst gedacht wird. Wörtlich ist zu lesen: „Die Entnahme eines Wolfes ist aus zwingenden Gründen des überwiegenden öffentlichen
Interesses nach § 45 Absatz 7 Satz 1 Nummer 5 des Bundesnaturschutzgesetzes zugelassen, wenn dieser so schwer verletzt oder erkrankt aufgefunden wird, dass er nach dem Urteil einer
Tierärztin oder eines Tierarztes erhebliche Schmerzen erleidet und aus eigener Kraft nicht mehr gesunden wird.“ Außerdem wird für den Fall des Auffindens schwer verletzter Wölfe eine Ausnahme vom Tötungsverbot erteilt. Die Behandlung eines verletzten, oder erkrankten Wolfs ist also gar nicht vorgesehen. Anders als in Italien schon mehrfach praktiziert, soll der Versuch, einen verletzten, oder erkrankten Wolf zu behandeln, gar nicht versucht werden.

Wir werden zudem bei der EU Beschwerde gegen diese Wolfsverordnung einlegen.

Quelle: Wolfsverordnung NRW https://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument/MMV17-6635.pdf

 

 

 

RLP – Leuscheider Rudel: Es war kein Wolf – Fakenews zu angeblichem Kälberriss

Eine wahre Hasstirade ging nach einer Meldung über einen angeblichen Kälberriss an einem Stall vor Kurzem durch soziale Netzwerke. Wie so oft, beteiligten sich auch Lokalblätter daran. Der betroffene Bauer durfte seine wilden Vermutungen äußern, ohne dass hinterfragt worden wäre, oder auch noch eine zweite Meinung abgebildet worden wäre, wie es eigentlich im Journalismus üblich sein sollte. Nun ist das Ergebnis der Untersuchungen da: kein Wolf hatte zugebissen, sondern ein Fuchs. Und dies ist nicht alles. Das Kalb war krank und stark geschwächt, hatte wohl auch in seinem kurzen Leben keine Milch von der Mutter aufgenommen.

Beispielbild Wolf

Eine erste Spekulationen, ein Wolf komme für den Angriff auf das Neugeborene in Frage, erweisen sich jetzt als falsch. Wie das Koordinationszentrum für Luchs und Wolf (KLUWO) bei der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft Rheinland-Pfalz in Trippstadt mitteilt, ergeben die DNA-Abstriche als Ergebnis „Fuchs“. Darüber hinaus hatte „das Kalb Entzündungen in den Bronchien und den Lungenbläschen infolge der Einatmung von Fremdmaterial“. Ferner habe es keine Nahrung aufgenommen. Vermutlich sei das Tier, nach Sektionsbericht des LUA, zum Zeitpunkt des Übergriffs bereits geschwächt und festliegend gewesen. „Die Bissverletzungen der Anogenitalregion erfolgten, während das Tier noch lebte“, heißt es weiter. Die Sektion des Tierkörpers habe keinen Hinweis auf Wolf erbracht, und „die Beteiligung eines Wolfes an dem Fall wird vom Landesuntersuchungsamt als unwahrscheinlich bewertet“, wird weiter in der Darstellung ausgeführt.

Für Wolfsschutz-Deutschland e. V. stellt sich die Frage, ob sich der Bauer, der laut eines Artikels auch noch Bio-Landwirt sein soll, überhaupt verantwortungsvoll für seine Tiere da ist? Wie kann es sein, dass sich nach oder während der Geburt anscheinend weder um die Mutter-Kuh noch um das Kalb entsprechend gekümmert worden ist. Wie lange musste das Kleine bis zum Tode leiden?  Tragisch, dass es hier kaum eine Handhabe gegen solche Halter zu geben scheint. Wolfsfreunde und Wolfsfreundinnen und Tierfreunde können sich allerdings dafür entscheiden, nicht mehr bei solchen Höfen zu kaufen.

Seriös wäre es, Ergebnisse von Untersuchungen abzuwarten und dann einen Artikel zu bringen. Die Rufschädigung, der die Wölfe hier erneut ausgesetzt wurden, kann kaum eine spätere Richtigstellung aufheben, bzw. wieder gutmachen. Aber vlelleicht ist ja auch genau das gewollt?

Quellen: https://www.topagrar.com/rind/news/kalb-direkt-am-stall-gerissen-war-es-der-wolf-12908024.html?fbclid=IwAR2mE15LY0PCBlbfQhrwNI9BU8Hf6JSHquQq159mJybVQXdMb9kQMp0WkMg

https://www.ak-kurier.de/akkurier/www/artikel/113695-kettenhausen–fuchs-machte-sich-an-kalb-zu-schaffen?fbclid=IwAR0zgPMRbrCNrgtH2g-RHWF089C3JuG-JsMj0IdMSg1kGFlU5xmxhF-S8Wg

 

Niedersachsen: Wölfe aus Garlstedt und Schiffdorf dürfen vorerst nicht getötet werden

Erneute Schlappe für Niedersachsens Umweltminister Lies (SPD). Das Verwaltungsgericht in Oldenburg hat jetzt Eilanträgen von zwei Naturschutzvereinen stattgegeben. Die Wölfe aus Schiffdorf und Garlstedt dürfen nicht getötet werden.

Beispielbild Wölfin © Brigitte Sommer

Die 5. Kammer des Verwaltungsgerichts Oldenburg hat mit den Anträgen der „Gesellschaft zum Schutz der Wölfe“ und des „Freundeskreises freilebender Wölfe“ stattgegeben. Das Land Niedersachsen hatte Anfang des Jahres eine Abschussverfügung gegen Wölfe aus beiden Rudeln gestellt. Gegen diese Ausnahmegenehmigungen klagten beide Vereine.

Das Gericht hat nun festgestellt, dass die Ausnahmegenehmigung im Fall des Schiffdorfer Rudels „voraussichtlich rechtswidrig“ ist, weil in der Genehmigung  kein spezieller Wolf als „Schädling“ herausgehoben wurde. Außerdem wurden die entstandenen Schäden nicht einem speziellen Rudel zugeordnet. Zudem sieht das Gericht im Falle des Garlstedter Rudels keine Grundlage dafür, dass bei den Wölfen das Überwinden von Schutzvorkehrungen zum für sie normalen Jagdverhalten gehört.

Leidvolle Geschichte von Wölfen im Cuxland

Die zwei Rudel leben im ehemaligen Gebiet des Cuxlandrudels, dessen Mutterwölfin illegal erschossen auf einem Feld gefunden wurde. Auch der Vater „verschwand.“ Da die Jungwölfe noch nicht genug Erfahrung im Jagen hatten, waren die Folge eher mehr als weniger Nutztierrisse. Gegen dieses Rudel gab es eine mediale Hetze, die ihresgleichen suchte. Selbst ein inzwischen verstorbener Wolfsexperte und Ökojäger zog eine „Endlösung“ für dieses Rudel in Betracht. Danach „verschwanden“ auch die Jungtiere.

Und wie bereits vermutet, siedelten sich kurze Zeit später erneut Wölfe im Gebiet an und die Hetze von JägerInnen und WeidetierhalterInnen erklomm einen neuen Höhepunkt mit der Abschussgenehmigung von Umweltminister Lies (SPD), der zuvor geheime Jagden auf diverse Rudel in Niedersachsen genehmigt hatte. Auch hiergegen wurde geklagt. Wolfsschutz-Deutschland e. V. hat noch keine Klagefähigkeit erreicht, stellt aber Strafanzeigen nach Vollzug.

Wolfsschutz-Deutschland e. V. hofft, dass damit auch die mediale Hetze gegen die Beutegreifer endlich einer vernünftigen und sachlichen Berichterstattung weicht und WeidetierhalterInnen endlich das Thema Herdenschutz angehen.

Land kann Beschwerde einlegen

Die Beschlüsse sind noch nicht rechtskräftig. Das Land Niedersachsen kann noch Beschwerde beim Niedersächsischen Oberverwaltungsgericht einlegen.

 

Quellen: https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/12/14/niedersachsen-umweltminister-lies-spd-will-woelfe-aus-zwei-rudeln-im-cuxland-totschiessen-lassen/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/02/09/gerichtsklatsche-gegen-um-lies-spd-geheime-wolfsjagden-illegal/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/01/15/niedersachsen-lies-spd-genehmigt-die-toetung-von-zwei-woelfen-aus-dem-cuxland/

Presseinfo des Verwaltungsgerichts Oldenburg: https://verwaltungsgericht-oldenburg.niedersachsen.de/aktuelles/eilantrage-gegen-genehmigung-der-totung-von-wolfen-der-rudel-schiffdorf-und-garlstedt-erfolgreich-209933.html?fbclid=IwAR0sB86x2ZoFA0bXVpAzRMk1GuyDJCmsutdgJ-V-5NaXgc9qAS5gMthajfU

Hessen – Wolfspaar jetzt im Landkreis Fulda zuhause

Ein Wolfspaar ist an der Grenze zwischen Bayern und Hessen im Bereich des Truppenübungsplatzes Wildflecken sesshaft geworden, gab das Hessische Umweltministerium am 17.03.2022 in einer Pressemitteilung bekannt.

In der Rhön an der hessisch-bayerischen Grenze hat sich ein Wolfspaar niedergelassen. Der Rüde, der aus dem niedersächsischen Wolfsrudel Munster stammt, wurde erstmals im Mai 2021 in der Region um Fulda genetisch nachgewiesen. Damit ist er ein evtl. Nachkomme des Jungwolfs Kurti aus dem Munster-Rudel, der im Frühjahr 2016 erschossen worden war. Wir berichteten: https://wolfsschutz-deutschland.de/2020/04/27/wir-erinnern-wolf-kurti-erstes-opfer-deutscher-lobbypolitik-erschossen-am-27-04-2016/

Das gesamte Rudel verwand damals später auch von der Bildfläche. Auch Kurtis Schwester, die ebenfalls besendert gewesen war, starb unter misteriösen Umständen.

Im Dezember 2021 wurde dann anhand von DNA-Proben ein weibliches Tier mit bisher unbekanntem Herkunftsrudel auf der bayerischen Seite im Bereich des Truppenübungsplatzes Wildflecken identifiziert. Im Januar wurden die beiden Wölfe unterschiedlichen Geschlechts dann gemeinsam markierend im hessischen Bereich des Truppenübungsplatzes nachgewiesen, was zu einer Einstufung als Paar führt. Das neue Territorium Wildflecken gilt damit als länderübergreifend zwischen Hessen und Bayern.

In Hessen gibt es inzwischen wieder mehrere sesshafte Einzelwölfe im Vogelsberg, Nordhessen sowie im Odenwald und ein weiteres Wolfspaar n Nordhessen und ein Rudel mit Nachwuchs im Rheingau. Grundsätzlich ist in ganz Hessen mit durchziehenden Wölfen zu rechnen.

Die Jungwölfe wandern aktuell noch immer, um sich ein eigenes Revier zu suchen. Es kann jetzt praktisch überall so ein Jungtier auftauchen. Der Weg der Teenie-Wölfe führt sie auch an Ballungsgebieten vorbei wie hier irgendwo in Rhein-Main. Fahrt bitte vorsichtig. Und behaltet Sichtungen für Euch. Auf keinen Fall irgendeiner Zeitung Bescheid geben. Veröffentlichungen werden für die Jungtiere regelmäßig zum Spießrutenlauf, Hass und Hetze missbraucht. In Aufrufen in geheimen Whats-App-Gruppen soll sogar zur illegalen Jagd auf die Tiere augerufen worden sein. Wir berichteten von einem Vorfall bei Homberg Ohm: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/02/12/hessen-junger-wanderwolf-wurde-bei-homberg-ohm-bedroht/

Wolfsschutz-Deutschland e. V. gegen absurden Abschuss von Wölfen aus dem Leuscheider Rudel

Sie radikalisieren sich immer mehr und sie schrecken nicht vor Drohungen und Panikmache zurück. Gemeint sind WolfsgegnerInnen aus dem Bereich des Leuscheider Rudels, das an der Grenze von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz lebt und zwischen beiden Bundesländern hin- und her wandert. Unguter Höhepukt ist eine Wolfsresolution der Gemeinde Asbach, in der Wolfsabschüsse gefordert werden. Zudem will die Umweltministerin der Grünen, Katrin Eder, Wölfe des Rudels „besendern“ lassen. Wolfsschutz-Deutschland e. V. sagt ganz klar „nein“, zu all diesem Aktionismus und fordert endlich das Thema Herdenschutz anzugehen. Hier unsere große Exklusivreportage mit aktuellem Blick ins Gebiet sowie allen Hintergründen und Infos zu diesem Rudel, das bereits mehrere Schicksalsschläge hinnehmen musste.

Während man von anderen Ländern erwartet, mit großen Beutegreifern klar zu kommen, fordern die Verbandsgemeinde Asbach sowie einigere weitere PolitkerInnen, ganz nach Niedersächsischem Vorbild, die erneute Ausrottung der Wölfe in Deutschland. Dabei hat der Europäische Gerichtshof Ende 2019 den hohen Schutzstatus des Wolfs noch einemal bestätigt. Dass mittlerweile auch ein Pilotverfahren gegen Deutschland eröffnet wurde, das sich für die FFH Richtlinie entschieden und unterzeichnet hat, scheint nicht zu interessieren.  Und es droht nicht nur wegen Wölfen ein Vertragsverletzungsverfahren sondern auch wegen der nicht erreichten Ziele. Von den drei Prozent der Landmasse, die in Habitate umgewandelt werden sollten liegt Deutschland mit 0,6 Prozent, Lichtjahre entfernt. Und das nach dreißig Jahren. Sehr ungut aufgefallen sind hierzu auch die umfangreichen Rodungen im Gebiet des Rudels. Mit Sicherheit haben diese Rodungen das Rudel erheblich gestört.

In Rheinland-Pfalz ist gerade einmal „ein“ Wolfsrudel zuhause. Von exponentieller Vermehrung oder einem hohen „Wolfsaufkommen“ wie in der Resolution beschrieben, kann deshalb überhaupt keine Rede sein. Nicht einmal im Ansatz wurde überhaupt versucht, Herdenschutzmaßnahmen zu installieren.

Ortsansässige wollen schießen statt schützen

Die Elterntiere des Rudels, der Rüde mit der Kennung GW1896m und die Fähe GW1415f sollen für 33 Nutztierrisse verantwortlich sein. Allerdings waren alle Tiere bis auf eine Ausnahme nicht geschützt. Siehe auch PM der Naturschutzinitiative e. V. (NI) unter den Quellen verlinkt sowie Risstabelle, die ebenfalls verlinkt ist.

Wolfsschutz-Deutschland e. V. fordert WeidetierhalterInnen und PolitikerInnen auf, sich endlich mit dem Thema Herdenschutz zu befassen, statt Populismus zu betreiben. Leider beteiligt sich die Lokal- und auch überregionale Presse an der Hetze gegen Wölfe und bietet jedem Hater eine Bühne. Sie muss sich den Vorwurf gefallen lassen,  mit für die Panikmache verantwortlich zu sein.

„Nein“ zu sinnloser Besenderung!

„Die Wölfe sollen von Mitgliedern des KLUWO entweder mit einer sogenannten „Softcatch-Falle“ gefangen oder direkt mit einem Betäubungsgewehr immobilisiert werden. Dabei kommt ggf. ein Duftstoff zum Anlocken zum Einsatz. Die Softcatch-Fallen werden mit einem Alarm versehen, der das in der Nähe wartende Fangteam unmittelbar nach Auslösung der Falle alarmiert. Auf diese Weise kann das Fangteam direkt zum gefangenen Wolf ausrücken, um die Besenderung durchzuführen.

Um die Tiere nicht zu stören, werden die Daten der Bewegungssender öffentlich nicht zugänglich gemacht. Erkenntnisse daraus werden jedoch regelmäßig vom KLUWO publiziert“ heisst es in einer Pressemeldung des Umweltministeriums vom 28.01.22. Eine solche Aktion überhaupt in Erwägung zu ziehen, macht uns fassungslos. Auch so gepolsterte Schlagfallen sind wie der Name schon sagt, dennoch Schlagfallen und sie können üble Quetschungen bis zu in Brüchen verursachen. Auch eine Narkose ist für Wölfe gefährlich, denn sie vertragen Narkosmittel schlecht bis gar nicht und wachen bei ungenauer Dosierung nicht mehr auf.

Auch erschließt sich uns der Sinn einer solchen Besenderung überhaupt nicht. Soll dort rund um die Uhr jemand die Bewegungen des Rudels überwachen? Das Argument, man wolle Vorkehrungen treffen, wenn ein Wolf an einer Weide vorbei laufe, ist wohl überhaupt nicht zielführend, denn was nützt es einem Halter zu erfahren, dass ein Wolf vor einer Woche an einer Weide vorbei gelaufen ist? Es gibt bereits genug Forschungsergebnisse zu Bewegungen von Wölfen innerhalb von Rudelgebieten. Wenn ein Rudel sich irgendwo niederlässt, dann sollten die Weidetiere geschützt werden. Warum steckt man das Budget für solche Besenderungsaktionen nicht in die Bereitstellung von Zäunen? In NRW werden seit Januar auch Zäune für Pferde bezahlt. Pferdehaltenden in RLP dies auch zu ermöglichen, wäre ein erster Schritt zur Deeskaltion. Zwar hat das Leuscheider Rudel bislang gar kein Interesse an Pferden, doch durch die mediale Dauerbeschallung sind viele PferdebesitzerInnen in blanker Panik.

Zudem können Sendehalsbänder oder Chips auch gehackt werden. Viele besenderte Wölfe lebten deshalb nicht mehr lange nach ihrer Besenderung.

Radikalisierte WolfshasserInnen rufen in geheimen Whats-App-Gruppen und Internetforen zur Selbstjustiz auf

Seit 2020 sind bereits acht Wölfe des Rudels gestorben. Die Hetze gegen die unschuldigen Beutegreifer wird immer umfangreicher. Kaum lässt sich ein Jungtier einmal blicken und wird fotografiert, beginnt ein medialer Spießrutenlauf. In diversen Foren soll zudem immer wieder dazu aufgerufen werden, diese gesichteten Wölfe zu eliminieren. Gegen einige Leute sollen angeblich bereits Ermittlungen von der Polizei aufgenommen worden sein.

Hier zeigen wir Beispiele:

 

Aktuelles Posting vom 17.03.22.

 

Aufruf zur ilegalen Tötung? Wie wir aus informierten Kreisen erfahren haben, soll die Polizei Ermittlungen gegen den Threadersteller aufgenommen haben. Wer sich fragt , was das Salz zu bedeuten hat: Wilderermunitionsschrotpatronen wurden früher mit Steinsalz gefüllt.

 

Hierzu der Kommentar des Krämerhofs:

Tier Halter/ Landwirte auf gepasst ‼️

Heute morgen zwischen Ditscheid und Hirz-maulsbach 5 Wölfe gesichtet um kurz nach 9 Uhr.
Sehr aufschlussreich sind auch die Kommentare unter dem verlinkten Video.
Seite eines nicht offziellen „Rissbegleiters“, die „alternative Fakten“ verbreitet: https://www.facebook.com/Wolfssichtungen-und-Wolfsrisse-Rhein-Sieg-Kreis-Westerwald-104966598475348/

Rudel verlor erst die Mutter, dann den Vater

Dabei gab es ursprünglich einmal zwei Rudel in den Gebiet. Bei dem einen „verschwand“ die Mutter, worauf der Rüde mit einer zweiten Fähe ein weiteres Rudel gründete. Danach verschwand auch er. Diese Fähe GW1415f gründete mit einem in Bayern erstmals nachgewiesenem Wolf, nämlich GW1896m, eine neue Familie.

Seither wird sowohl gegen den Vaterwolf als auch gegen die Mutter medial gehetzt. Es sei nicht üblich, dass ein Rüde gleich zwei Wölfinnen decken würde, hieß es in diversen Zeitungsberichten. Nun, wenn die eien Wöfin zu Tode kommt, aus welchen Gründen auch immer, ist es aber nun nicht sonderlich erstaunlich.

Die Geschichte dieses Rudels lässt vermuten, dass dort die Wölfe von Anfang an beseitigt werden sollten. Wer so viel Überlebenswillen zeigt, hat auch einen Namen verdient, finden wir. Wir nennen sie Wolfgang und Wolfruna.

2.000 Euro Belohnung zur Ergreifung von Wildtierkriminellen

Wolfsschutz-Deutschland e. V. hat eine Belohnung ausgelobt für Hinweise, die zur Ergreifung von Wildtierkriminellen führen.

 

Vorsitzende Brigitte Sommer und aktives Vereinsmitglied Lara sowie unsere Spürnase Liv unterwegs in RLP/NRW um unsere aktiven Mitglieder dort zu unterstützen. Aus guten Gründen, um diese Menschen zu schützen, bleiben sie anonym.

 

 

Aktueller Blick in das Gebiet des Leuscheider Rudels, das zwischen beiden Bundesländen hin und her wechselt. Lange Zeit war gar nicht bekannt, dass hier überhaupt ein Rudel lebt. Vor zwei Jahren war überraschend eine Wildkamera-Aufnahme der Mutterwölfin mit ihren Welpen aufgetaucht. Wie konnte es dazu Kommen, dass Mitglieder des Rudels plötzlich weiter weg als ursprünglich umher streifen? Eine Erklärung wäre die massive Störung durch Rodungen.

 

 

Starke Rodungen im ganzen Gebiet.
Neben Borkenkäferschäden haben auch Stürme Schäden verursacht.

 

 

 

 

 

Die Bundestraße 8 und weitere Kreisstraßen in der Gegend sind todbringende Fallen für Wildtiere.

 

 

 

Absolut gefährlich ist hier die B 8, auf der immer wieder Wildtiere, darunter auch Wölfe, überfahren werden. Die Straßen ist teilweise zweispurig, die Fahrzeuge rasen wie auf einer Autobahn. Wanderwege, die sicherlich auch Wölfe benutzen, führen teilweise direkt aus dem Wald auf die B 8. Alleine auf einen Wanderparkplatz abbiegen zu wollen, erweist sich hier als gefährliches Abenteuer, weil man vom hinterher Fahrenden beschimpft und angehupt wird. Abhilfe könnten hier Wildzäune schaffen. Wie im Film zu sehen, ist teilweise nicht mal eine Leitplanke vorhanden. 

 

Die Leuscheider Heide bietet vielen Arten Lebensraum.

 

Die Gegend, in der auch das Wolfsrudel lebt, ist durch viel Wanderweg erschlossen. Wir haben uns mit einigen Wandernden unterhalten. Entweder sie wissen gar nicht, dass hier auch Wölfe leben, oder aber sie haben überhaupt keine Angst.

 

An der Leuscheider Heide führt auch ein Wanderweg vorbei.

 

 

Ein riesiges Gebiet mit gut gekennzeichneten Wanderwegen.

 

Wir zeigen hier Ausschnitte des Reviers des Leuscheider Rudels, das zwischen NRW und RLP hin und her wechselt. Jahre lang lebte dieses Rudel völlig unauffällig, bis bestimmte WeidetierhalterInnen mit ihrer Hetzkampagne begannen. Weil die Lokalblätter ihnen immer wieder einen Rahmen geben, entstand ein völlig falsches Bild. Nun will die Umweltministerin des Rudel tatsächlich „besendern“ lassen. Viel Spaß beim Suchen. Das Gebiet ist riesengroß. Allerdings wurde hier auch im großen Stil gerodet (wahrscheinlich auch wegen Borkenkäfern). Der Name des Berges „Gosser Schaden“ gewinnt dadurch eine völlig neue Bedeutung….

 

Wolf oder Hund? Charakteristisch für Wölfe ist, dass sie „schnüren“ und die Hinterpfote in die Vorderpfote hineinsetzen. Aber auch bei Hunden sieht man dies manchmal. Diese Trittsiegel sehen eher nach Hund aus.

 

Liv hatte kurz bevor wir diese Trittsiegel entdeckten, auch Losung gefunden. Mitten auf dem Weg. Allerdings ohne Knochen oder Fell, deshalb eher vom Hund. Die Pfotenabdrücke dürften auch zum Hund passen.

 

 

Hier zum Vergleich ein Bespiel aus Hessen. Die Schrittlänge ist hier viel länger. Die Jungwölfe wandern aktuell noch immer, um sich ein eigenes Revier zu suchen. Es kann jetzt praktisch überall so ein Jungtier auftauchen. Der Weg der Teenie-Wölfe führt sie auch an Ballungsgebieten vorbei wie hier irgendwo in Rhein-Main. Fahrt bitte vorsichtig. Und behaltet Sichtungen für Euch. Auf keinen Fall irgendeiner Zeitung Bescheid geben. Veröffentlichungen werden für die Jungtiere regelmäßig zum Spießrutenlauf, hass und Hetze missbraucht.

 

 

Wolfshundemixmädchen Liv (2) hilft uns immer wieder sehr mit ihrer Schnüffelnase. Wir haben ihr nicht beigebracht, nach etwas Bestimmten, wie Wolfslosung zu suchen. Sie findet sie von ganz alleine. Liv ist unser dritter Wolfshund und auch der Neugierigste. Auch Fährtenarbeit macht sie von ganz alleine. Zuhause folgt sie Spuren von Hunde-Freunden, die einige Zeit vor uns mit ihren Menschen losgegangen sind, kilometerweit und sie findet ihre Kumpels auch. Die Schnüffelarbeit macht ihr Spaß und wir profitieren in Wolfsgebieten von diesem Talent. Sie findet Kirrplätze, Wolfslosung und alle möglichen weiteren Spuren. Für Liv ist alles ein Spiel und sie befriedigt damit ihre Neugierde.

 

Nur zwei Litzen Stacheldraht an den Seiten dieser Waldweide.

 

 

Einsame Waldweide im Gebiet des Leuscheider Rudels. Im Moment ohne Tiere. Aber dass der Zaun mit Tieren sicherer aufgerüstet wird, ist eher unwahrscheinlich.

Das Argument, dass Wölfe die Weidetierhaltung gefährden würden, ist einfach lächerlich, denn es gibt aktuell so gut wie keine Weiden mit Tieren. Aber auch zu späteren Zeitpunkten im Jahr mussten wir die Weiden regelrecht suchen.

Gülle auf Waldwiese.

Überall Hochsitze. Hier sogar auf einer Weide.

 

Das Gebiet um den Hohen Schaden (Name des Berges) ist gut mit Wanderwegen bestückt, die auch reichlich genutzt, wie hier von Mountainbikern, werden. Wir haben uns mit Leuten dort unterhalten. Angst hat niemand. Viele wissen gar nicht, dass dort Wölfe leben. Viele Leute verstehen auch den Zirkus nicht, den hier einige WeidetierhlaterInnen machen. Fakt ist es nämlich, dass es seit der Rückkehr der Wölfe nach Deutschland vor über zwanzig Jahren keinen einzigen Angriff auf Menschen gab.

 

Die Harvester sind noch immer im Einsatz, obwohl eigentlich nur bei Frost gerodet werden sollte, um die Böden nicht zu zerstören.

 

Blick vom Hohen Schaden bis zum Drachenfels

Wolfshundemixmädchen Liv (2) hilft uns immer wieder sehr mit ihrer Schnüffelnase. Wir haben ihr nicht beigebracht, nach etwas Bestimmten, wie Wolfslosung zu suchen. Sie findet sie von ganz alleine. Liv ist unser dritter Wolfshund und auch der Neugierigste. Auch Fährtenarbeit macht sie von ganz alleine. Zuhause folgt sie Spuren von Hunde-Freunden, die einige Zeit vor uns mit ihren Menschen losgegangen sind, kilometerweit und sie findet ihre Kumpels auch. Die Schnüffelarbeit macht ihr Spaß und wir profitieren in Wolfsgebieten von diesem Talent. Sie findet Kirrplätze, Wolfslosung und alle möglichen weiteren Spuren. Für Liv ist alles ein Spiel und sie befriedigt damit ihre Neugierde.

 

 

Auch Wölfe nutzen diese Wege sehr gerne. Viele führen direkt auf die viel befahrene B 8.

 

Wasser zum Trinken ist reichlich vorhanden.

 

Der Frühling ist spät, im Westerwald. Noch sind die Bäume kahl.
Markierung für weitereRodungsarbeiten. Im Hintergrund ein Hochsitz. Wie überall, sind sie all paar hundert Meter zu finden.
Hochsitz im Hintergrund, Schussfeld direkt auf den Wanderweg. Die gefällten Bäume sollten wohl als Kugelfang dienen.

 

Auch hier, wie überall, alle paar hundert Meter ein so genannter Kirrplatz, an dem Tiere durch Mais angelockt werden, um erschossen zu werden.

Abendstimmung.

 

Quellen: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/01/18/nrw-wolf-bei-eitorf-tot-gefahren-leuscheider-rudel-soll-besendert-werden/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/01/20/weidetierhalterinnen-in-nrw-eskalieren-mit-fake-rissmeldungen-und-bruesten-sich-damit-absichtlich-woelfe-totzufahren-belohnung-ausgesetzt/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/12/23/grosse-exklusivreportage-nrw-woelfe-im-fadenkreuz-zwischen-rotkaeppchenhysterie-anfuetterung-fake-news-und-geplanter-wolfsverordnung/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/02/06/nachwuchs-bei-den-woelfen-des-leuscheider-rudels-im-westerwald-nachgewiesen/

http://www.dbb-wolf.de

Karte Leuscheider Rudel DBB-Wolf: https://www.dbb-wolf.de/Wolfsvorkommen/territorien/karte-der-territorien

Pressemitteilung der Naturschutzinitiative: https://www.naturschutz-initiative.de/pressemitteilungen/1190-15-03-2022-pm-kein-abschuss-voen-woelfen

https://mkuem.rlp.de/de/pressemeldungen/detail/news/News/detail/eder-nebeneinander-von-wolf-und-nutztieren-durch-schutzmassnahmen-ermoeglichen/?no_cache=1&cHash=7486428f62e7ea7e8bff78cdf9a84bce

Wolfsnachweise in RLP: https://fawf.wald.rlp.de/de/forschung-und-monitoring-unsere-aufgaben/koordinationszentrum-luchs-und-wolf/wolf/wolfsnachweise-rheinland-pfalz/

Rissliste NRW: https://wolf.nrw/wolf/de/management/nutztierrisse

Bauernverband gegen Leuscheider Rudel: https://www.nr-kurier.de/artikel/112773-bauernverband-rheinland-nassau-zum–wolf—-schutzstatus-nicht-mehr-gerechtfertigt-?fbclid=IwAR2NN7IgLYcJ4Dz2A46FOMoSBoe7wOtjuhBNXjyqvRLg8PPf3Ys9ArE5ca4

Wolfsresolution der Gemeinde Asbach: https://www.vg-asbach.de/nachrichten/2022/03/uebergabe-der-resolution-zum-wolf/

Acht Wölfe aus der Gegend tot

Mitte Mitte Oktober 2021 berichteten mehrere Medien darüber, dass bei Bad Hönningen mehrere Wölfe „verschwunden“ seien. Günther Hahn, von der Naturschutz Initiative NI https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/koblenz/quirnbach-naturschutzinitiative-reaktionen-auf-vorwurf-woelfe-im-westerwald-erschossen-100.html#:~:text=Die%20Naturschutzinitiative%20(NI)%20mit%20Sitz,Rheinbrohl%20und%20Bad%20H%C3%B6nningen%20verschwunden., als auch der Neuwieder Kreisvorsitzende der Grünen Holger Wolf, klagten offen offen  illegale Abschüsse an.  Mindestens vier Wölfe konnten seit längerer Zeit genetisch nicht nachgewiesen werden, darunter die Fähe GW914f, die Mutterwölfin des Feldkircher Rudels auf der RLP-Seite.  Der Vaterwolf dieses Rudels, GW1159m verband sich kurz darauf mit der Wölfin GW1415 aus dem Leuscheider Rudel, das zwischen RLP und NRW hin und her wechselt. Dann „verschwand“ auch er und GW1896m hat die neue Vaterrolle des Rudels übernommen. Er ist aus Bayern eingewandert, bzw, wurde dort genetisch nachgewiesen: https://www.sueddeutsche.de/muenchen/freising/jagdverein-freising-meldet-der-wolf-war-nur-auf-der-durchreise-1.5142652

Von 2020 bis heute sind alleine vier Jungwölfe des Leuscheider Rudels überfahren worden.

 

 

 

 

Wolfsschutz-Deutschland e. V. fordert: Verletzte Wölfe retten, statt töten

In Sachsen-Anhalt wurde am vergangenen Sonntag ein verletzter Wolf durch einen Tierarzt notgetötet. Das Tier soll an einem offenen Bruch gelitten und unterernährt gewirkt haben. Die Anzahl an Wölfen, die hier in Deutschland in der Vergangenheit gerettet wurden, ist nicht einmal an einer Hand abzuzählen. Ganz anders geht Italien mit verletzten Wölfen um.  Dort gibt man sich alle Mühe, die Tiere aufzupäppeln um sie wieder in die Freiheit zu entlassen. Warum funktioniert dies in Deutschland nicht? Auch werden in Italien illegale Wolfstöter regelmäßig ermittelt. In Deutschland ebenso regelmäßig Verfahren eingestellt. Ein Vergleich.

Es gibt Päppelstellen für Wölfe in Deutschland und in Niedersachsen sogar einen Krankenwagen. Trotzdem werden verunfallte und verletze Wölfe immer wieder eingeschläfert, statt behandelt. Beispielbild © Brigitte Sommer

In der Nähe von Bindfelde hätte am Sonntag ein schwer verletzter Wolf getötet werden müssen, teilte das Landesamt für Umweltschutz am Montag mit. Ein Anwohner des Ortsteiles von Stendal hätte am Vormittag das Wolfskompetenzzentrum (WZI) über die Sichtung des Tieres informiert. Zwei Mitarbeiter des WZI hätten gemeinsam mit dem zuständigen Jagdpächter und einem Tierarzt in der Gegend nach dem Wolf gesucht. Den Angaben nach wurde das Tier kurz darauf in der Nähe des Beobachtungsortes gefunden. Es sei zunächst narkotisiert worden.

Bei der anschließenden Untersuchung habe der Tierarzt einen offenen Knochenbruch sowie starke Anzeichen von Abmagerung festgestellt. Entsprechend der Leitlinie Wolf wurde der Vierbeiner im Rahmen einer Nottötung direkt vor Ort durch den Tierarzt eingeschläfert. Wir fordern, dass auch endlich in Deutschland ein Umdenken stattfinden muss. Schließlich gibt es ausgewiesene Päppelstellen und in Niedersachsen sogar einen Krankenwagen für Wölfe.

Ähnlich miserabel ist die Aufklärungsrate bei illegalen Wolfstötungen in Deutschland. Bis 2018 konnte ein Täter konnte bisher nur in drei Fällen ermittelt werden. Das auch nur, weil es sich um Jäger handelte, die sich selbst anzeigten und angaben, sie hätten aus versehen getötet.

Wölfe werden in Italien immer wieder gerettet

Diese schöne Geschichte erzählt von der Genesung zweier Wölfe, die in verschiedenen Gegenden gefunden wurden. Beide wurden gerettet und aufgepäppelt.  So gehen sie den Genesungsweg gemeinsam, denn wie sagt es sich so schön: Geteiltes Leid ist halbes Leid.
Der Wolfsrüde wurde in Umbrien geborgen und in das Monte Adone Recovery Centre in der Emilia Romagna versetzt: Hier traf er auf Gea, eine Fähe, mit dem er jetzt den Behandlungs- und Rehabilitationsprozess teilt.

 

 

 

Wildtierkriminelle werden in Italien dingfest gemacht

Nach Monate andauernden Untersuchungen der Forest Carabinieri und mit der Hilfe ballistischer Analyse des RIS von Parma konnte ein Wilderer vor Kurzem dingfest gemacht werden. Es war möglich durch die Spuren einen Wilderer zurückzuverfolgen, der für die Tötung eines jungen Wolfes im vergangenen Winter in der Provinz Cuneo verantwortlich war.
Der Angeklagte, ein in Peveragno (CN) ansässiger Jäger wurde wegen Tiertötung vor Gericht gestellt (Kunst. 544 bis C.P.), für die er eine Haft von vier Monaten bis zu zwei Jahren riskiert. Er wurde auch wegen weiterer Vergehen im Zusammenhang mit Waffenhaft und Keulung besonders geschützter Arten vor Gericht gerufen (art. 2 und 30 L. 157/’92).
Der Fall ereignete sich im Januar 2021. Der tote Körper des Wolfes wurde in der Nähe der Provinzstraße gefunden, die Peveragno mit Chiusa Pesio verbindet.

 

Quelle: https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/stendal/stendal/wolf-bindfelde-schwer-verletzt-getoetet-100.html?fbclid=IwAR1vdVfMkNr39QP3PVl7F3jKvr6c_9itbX-x9eyipyAytXy_0DXe2FkIWbk

Sachsen: Wolfsschutz-Deutschland e. V. protestiert gegen den Abbau von Kletterhilfen über ASP-Zäune für Wölfe

Hunderte Kilometer lange Zäune an der Grenze von Polen und Deutschland sollen vor der Afrikanischen Schweinepost schützen. Sie sorgten aber bereits in Brandenburg in Hochwassergebieten für unvorstellbares Leid, denn hunderte Wildtiere ertranken grausam, weil sie vor dem Hochwasser nicht fliehen konnten. Eine gute Idee setzte nun der Bundesforstbetrieb Lausitz an der sächsischen Grenze zu Polen um. Er baute Kletterhilfen für Wölfe und andere Tiere. Auf Druck der Agrar- und Jagdlobby sollen die Kletterhilfen nun wieder abgebaut werden. Wir protestieren! Lasst den Wölfen Raum zum Wandern.  Mit Mitmachaktion.

Wolfsschutz-Deutschland e. V. wies schon mehrmals auf das Problem hin, dass abwandernde Jungwölfe und Wölfe aus Polen sowie andere Wildtiere an der Passage durch den Zaun gehindert wurden. Umso erfreulicher war es für uns zu hören, dass der Bundesforst Lausitz mit Sitz in Weißkeißel endlich auf die Problematik reagierte und Kletterhilfen für Wölfe gebaut hatte.

Doch kaum waren die Hilfen installiert, erregten sie auch schon die Aufmerksamkeit von Jägern.

So sehen Kletterhilfen für Wölfe und weitere Tiere aus.  Foto © Kurt R.
Diese Röhren sind für Füchse, Marder, Hasen und weitere kleinere Bewohner des Waldes gedacht. Foto © Kurt R.
Bei einem Durchmesser von 40 Zentimeter passen auch Wölfe hindurch. Foto © Kurt R.
Durch diese Röhren passen auch Wölfe. Foto © Kurt R.
Gute Sache vom Bundesforst Lausitz: Kletter- und Durchkriechhilfen. Foto © Kurt R.

Franz Graf von Plettenberg vom Bundesforstbetrieb gab dem Bauernblatt agrarheute Auskunft.

Bundesforstbetrieb hat die Rampe errichtet

Tatsächlich zeichne seine Institution für die Errichtung der Zaunpassagen verantwortlich, so von Plettenberg. Auch sei der Wolf in der Tat einer der Hauptadressaten der neuen Rampe über den Zaun, doch auch Tierarten wie Hase, Otter, Fuchs und Biber sollen so die ASP-Zäune queren können. „Wir gehen davon aus, dass Huftiere wie Wildschweine und Rehwild nicht über so eine Rampe laufen,“ so von Plettenberg zu agrar heute.

Von Plettenberg dazu: „Wir haben in den ehemaligen Truppenübungsgebieten einen hohen Wolfsbesatz, der Jahr für Jahr noch anwächst. Diesen nachrückenden Tieren müssen wir eine Möglichkeit geben, sich eigene Territorien außerhalb ihres Rudels zu suchen. Spuren entlang der Zäune haben gezeigt, dass die Wölfe dort patrouilleren, offenbar auf der Suche nach einer passierbaren Stelle.“ Die Errichtung sei in Abstimmung mit der Bundeswehr geschehen.

Auch mit den zuständigen Veterinärbehörden sei das Vorgehen abgesprochen, so von Plettenberg. Für die ehemaligen Truppenübungsplätze ist die Bundeswehr zuständig, genauer die Überwachungsstelle für öffentlich-rechtliche Aufgaben des Sanitätsdienstes der Bundeswehr Ost, Abteilung Veterinärwesen. In Zusammenarbeit mit dieser wurden sowohl die ASP-Zäune als auch die Übergänge in der Region errichtet.

Agrar und Jagdlobby will die Zäune wieder abbauen lassen

Landwirte beschwerten sich beim Sächsischen Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt (SMS). Das Ministerium hätte nun angeordnet, die Übersteighilfen für Wölfe wieder abzubauen.

Lasst den Wölfen Raum zum Wandern

Der Wolf steht in Deutschland unter dem höchsten Schutzstatus. Es ist ebenso verboten ihm nachzustellen, wie ihn am Vermehren zu hindern. Und nichts anderes machen diese Zäune ohne Übersteighilfe. Wölfe wandern spätestens im Alter von zwei Jahren aus ihrem elterlichen Revier ab, um sich ein eigenes Revier zu suchen. Dabei legen sie oft tausende Kilometer zurück. Der Populationsaustausch und damit auch Gen-Austausch zwischen Polen und Deutschland und auch das Verlassen von grenznahen Truppenübungsplätzen ist durch diese ASP-Zäune nicht mehr gewährleistet. Deshalb sind Kletterhilfen, wie sie der Bundesforst Lausitz errichtet hatte, im Sinne des Bundesnaturschutzgesetzes unbedingt notwendig. Deshalb müssen die Brücken bleiben! 

Schicken Sie ihren Protest an Staatsministerin Petra Köpping: 

poststelle@sms.sachsen.de

 

Quellen:

https://www.nordkurier.de/uckermark/zaun-wird-zur-todesfalle-fuer-wildtiere-video-0446582301.html

https://www.agrarheute.com/land-leben/rampen-ueber-asp-zaeune-kletterhilfen-fuer-wolf-co-589913

https://moderner-landwirt.de/uebersteighilfen-ueber-asp-zaun-fuer-wolfswanderung-in-der-oberlausitz-werden-wieder-abgebaut/?fbclid=IwAR3sZT9CbIMlchBD1_HX2BlytUxb4sPR6XXy04sMg4yQ09y1bC5soac8lW8

 

Hessen: Junger Wanderwolf wurde bei Homberg Ohm bedroht

Sie wollten „schießen, schaufeln, schweigen“ und sich zusammenrotten um einem Jungtier, das versehentlich auf seiner Wanderung am Dorfrand von Ober Ofleiden vorbei lief, das Leben zu nehmen. So behaupteten es jedenfalls User in mehreren geheimen Whats-App-Gruppen und in sozialen Netzwerken. Von Behörden und Medien wird diese verbale Hetze seit Jahren ignoriert, dabei hat die schreckliche Tat bei Kusel gezeigt, wie schnell aus Worten Taten werden können und wie schnell auch Menschen selbst betroffen sein können.

 

Dieses Video bekamen wir am vergangenen Sonntag zugespielt, zusammen mit Screenshots, deren Drohungen wir äußerst Ernst nahmen, denn auch in NRW/RLP in Bezug auf das Leuscheider Rudel (hier „verschwanden“ bereits Wölfe), haben wir Meldungen über Wolfshasser-Whats-App-Gruppen erhalten. Wir können die ganz konkreten Drohungen hier nicht ausführlich schildern, denn sonst könnten unsere InformantInnen enttarnt werden. Man will Wölfe vergiften, Schlagfallen auslegen, sie mit vielen Menschen zusammen in einer Art Treibjagd auf die Straße treiben, usw. Da wir für diesen jungen Wolf eine echte Gefahr wahrnahmen, veröffentlichten wir ausnahmsweise dieses Video mit Ortsangabe um das Tier so zu schützen. Denn öffentliche Aufmerksamkeit ist das Letzte, was solche Wildtierkriminellen erreichen wollen.

Beispielbild wanderndes Jungtier. ©Brigitte Sommer

Tatsächlich hat es der Wolf bei Dunkelheit geschafft, unversehrt nach Norden abzuwandern. Wir hoffen, dass er gut weiterkommt, ein eigenes Revier findet und auch eine/n PartnerIn. Im Fall von Kusel hatte ein ehemaliger Hobbyjäger jahrelang gewildert. Er schreckte schließlich auch nicht davor zurück, zwei Polizisten zu erschießen. Wir sehen bei diesem Menschen, die ihren Fantasien in whats-App auslassen, durchaus die Gefahr auch Menschen anzugreifen.

Belohnung ausgesetzt

Wir erreichten mit dem Video in Facebook bis heute fast 300.000 Menschen. Von 400 Kommentaren sind noch knapp 200 übrig. Wie zu vermuten war, schlug uns teilweise der blanke Hass entgegen, so dass uns nichts anderes übrig blieb, als Kommentare zu löschen und zu blockieren. Hier aber ein Beispiel. Dieser Kommentar kam von einer Pferdehalterin.

Das Schweigen von Polizei, Medien und Behörden

Unsere Vorsitzende kontaktierte nach am Sonntag die Polizei, die die Echtheit des Videos bestätigte, aber keine „Gefährderansprache“ machen könnte, da keine Echtnamen vorlagen. In weiteren Bereichten wurde die Bedrohungslage für diesen Wolf totgeschwiegen. Stattdessen gabe es die übliche, auf Sensation getrimmte Berichterstattung.

Seit Anfang 2022 gab es bereits 16 Verkehrsunfälle, in deren Folge Wölfe gestorben sind. 2021 kamen 101 Wölfe bei Verkehrsunfällen ums Leben und 14 Fälle von illegaler Tötung wurden bekannt. Wir schätzen, dass die Summe illegaler Tötungen mindestens 3-fach höher liegt. Seit Rückkehr der Wölf vor üer zwanzig Jahren gab es keinen Angriff auf Menschen. Allerdings sind wir Menschen jedes Jahr für den Tod von etlichen Wölfen verantwortlich. Hier wird deutlich, wer für wen die echte Gefahr darstellt.

Menschen vor Ort, die hinschauen, können Wolfsleben retten

Wir suchen dringend Menschen in Ostsachsen, Hessen, NRW, RLP, Niedersachsen, Bayern, die vor Ort aktive Arbeit leisten möchten. Zudem haben wir eine Belohnung von 2.000 Euro ausgesetzt, die helfen soll, feige illefale Taten auf Wölfe aufzuklären.

Quelle: http://www.dbb-wolf.de

 

Umweltminister Lies (SPD) ist für den Tod einer jungen Wanderwölfin verantwortlich

Wir erstellten bereits Strafanzeige gegen Minister und ausführende Personen wegen des zweiten Abschusses eines Wolfs im Revier Amt Neuhaus. Nun kommt es heraus, dass der erste Abschuss in diesem Gebiet am 8.1.2022, eine Jungwölfin betrifft, die aus dem Rudel Visselhövede stammt. Damit dürfte dieser Abschuss auch nicht durch das Bundesnaturschutzgesetz und die niedersächsische Wolfsverordnung gedeckt sein.

Beispielbild Wölfin mit Jungtier. Dem Jungtier wurde durch die Erschießungsaktion die ganze Zukunft geraubt.

Es dürfen nur Wölfe aus dem Territorium gechossen werden, auf den die Schießgenehmigung ausgestellt war.  Diese junge Wölfin (GW2451f) wanderte aus über hundert Kilometer Entfernung in das Territorium Amt Neuhaus ein. Zur Zeit paaren sich die erwachsenen Tiere und die Jungtiere ab ein bis zwei Jahren, wandern ab, um sich ein eigenes Revier zu suchen. Der jungen heimtückisch erschossenen Wölfin wurde sowohl die Partnerwahl als auch die Vermehrung verwehrt. Dabei informierte das Bundesministerium Ende des vergangenen Jahres darüber, dass Wölfe hier in Deutschland noch immer als bedrohte Art gelten. Wir fordern Umweltminister Lies auf, sofort mit dem Schießen auf Wölfe in den betroffenen Gebieten aufzuhören, da zur Zeit überall Jungwölfe wandern.

§ 45 a Abs. 2 BundesNatSchG aber auch § 5 Abs. 3 Nds Wolfsverordnung erlauben nur den Abschuss aus dem einen Rudel, in dem sich der so genannte „Problemwolf“ aufhält.

Wolfsschutz-Deutschland e. V. hat Anzeige gegen Minister und ausführende Personen gestellt.

Quelle: https://www.dbb-wolf.de/totfunde/auflistung-nach-jahren

 

 

 

Von Abschuss bedrohter Wolf Chiemi in Tschechien überfahren

Er war von Oberbayern zum Abschuss freigegeben worden. Doch nach der Klage eines Umweltschutzvereines gab das Verwaltungsgericht in München einem Eilantrag statt, gegen den die Oberbayerische Regierung Rechtsmittel einlegte. Doch dem jungen Wolfsrüden war kein Glück beschieden, denn er wurde jetzt tot in Tschechien aufgefunden.

Beispielbild toter Wolf.

„Eine Gefährdung darf nicht erst dann gesehen werden, wenn wirklich etwas passiert ist“, mahnte etwa Forstministerin Michaela Kaniber (CSU).  Dabei ist seit jeder Rückkehr der Wölfe nach Deutschland vor über zwanzig Jahren kein Mensch angegrifefn worden. Allerdings kommen jedes Jahr Menschen durch Hobbyjäger schwer zu Schaden und teilweise sogar ums Leben.

Naturschützer wiederum betonten, dass der Wolf keinerlei Interesse an Menschen gezeigt habe. Anstatt ihn abzuschießen, müsse die Staatsregierung mehr für den Schutz von Nutz- und Herdentieren tun und die Förderung für wolfsabweisende Zäune erhöhen. Das Verwaltungsgericht gab den Naturschützern Recht und befand, dass der Wolf sich Menschen nicht in einer arttypischen Weise genähert habe. Außerdem wisse man seit dem 19. Dezember nicht mehr, wo der Wolf sei.

Der Wolf sei Mitte Januar bei Prostejov, nordöstlich von Brünn, gefunden worden, teilte das Landesamt für Umwelt mit. Jetzt sei zweifelsfrei festgestellt worden, dass es sich um das Tier GW2425m handle.

Der Auffindeort des toten Wolfs liegt 360 Kilometer entfernt von der Stelle in Bayern, an der er zum letzten Mal gesichtet wurde. In Deutschland sind seit Anfang 2022 alleine bereits wieder zehn Wölfe überfahren worden. Wir befinden uns mitten in der Paarungszeit und die Jüngwölfe wandern ab um sich ein eigenes Revier zu suchen. Dabei können sie tausende Kilometer zurücklegen. Infos hier: https://www.menschen-fuer-woelfe.com/post/vorsicht-beim-autofahren-jungw%C3%B6lfe-sind-jetzt-auf-wanderschaft

Das Verfahren liegt mittlerweile beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof. Ein Sprecher des Gerichts erläuterte, jetzt komme es darauf an, wie die Prozessbeteiligten mit der neuen Situation umgehen. Normalerweise werden in solchen Fällen die Anträge zurückgezogen und das Verfahren damit erledigt.

Daten zum Bayerischen Wolfsmonitoring: https://www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/wolf/monitoring/index.htm