Gewalteskalation in Hessen: Wutbauern drehen durch

In Hessen gibt es viel mehr Risse durch Hunde als durch Wölfe. Dies scheint aber kein Grund für einige Weidetierhalter zu sein, mit dem Hetzen gegen Wölfe und deren Abschussforderungen aufzuhören. Es scheint, als würden sie von Medien, Jägerschaft und Politik sogar in ihrem Hass  bestärkt. Welche reale Ausmaße Internethass haben kann, zeigen wir in unserer neuen Hessenreportage.

Sie wollen mit allen Mitteln verhindern, dass eine Öffentlichkeit die Wahrheit über die Haltung von Weidetieren erfährt. Anders können wir uns das Verhalten von Bauern nicht mehr erklären. In unseren Dokumentationen und Reportagen zeigen wir die Probleme der Weidehaltung von Schafen, Ziegen, Rindern und Pferden immer wieder auf. Die Zäune schützen nicht nur nicht vor Wölfen, oft scheinen Ausbrüche von Weidetieren geradezu provoziert zu werden. Die Folge sind oft schwere Unfälle. In Berichten von Massen- und Lokalmedien kommen die Zaunzustände vor Ort so gut wie nicht vor. Oft heißt es lapidar, Wölfe hätten sichere Zäune „überwunden“, oder Weidetiere „aufgeschreckt“.  Doch ein Foto der Situation gibt es meistens nicht. Dass viele Weidetiere vor gar nichts geschützt sind, erfährt die Öffentlichkeit nicht. Hier setzt eine unserer Aufgaben als Verteidiger der Wölfe ein. Wir stellen Situationen richtig und wir entlarven Lügen.

Dazu dokumentieren wir natürlich auch die Haltung der Tiere. Allerdings werden wir immer dabei wieder bedroht und angegriffen. So auch am 10. August 2023.

Im hessischen Teil des Spessarts hat sich wahrscheinlich gerade mal eine Wölfin niedergelassen. Sie hat die Kennung GW3092f. Das erste Mal war sie im Werra-Meißner-Kreis nachgewiesen worden. Wir nennen sie deshalb Frigga, so ein überlieferter Vorname von Frau Holle. Ein Wolfsrüde hatte einen Schafsriss bei Mernes verursacht. GW3179m, wir nennen ihn Spessarträuber, könnte inzwischen zu Frigga gestoßen sein. Platz genug für ein Wolfspaar und sogar ganze Rudel gäbe es im Spessart alle Mal.

Wenn da nur dieser irrationale Hass nicht wäre.

 

Moderate Berge und ausgiebige Täler. Der hessische Spessart bildet  zusammen mit dem bayerischen Spessart das größte zusammenhängende Waldgebiet in Deutschland.

 

 

Im Jossgrund gibt es viele voreingenommene Bauern, aber auch viele Menschen, die nicht mitmachen wollen bei der medialen und tatsächlichen Hatz auf Wölfe und Tierschützer.

 

 

44 Hunderisse gegen 35 Wolfsrisse in Hessen

 

Laut den Zahlen des Umweltministeriums haben Weidetierhalter in Hessen viel größere Probleme mit frei laufenden Hunden als mit Wölfen. Wozu also dient das Schüren von Hass auf Wölfe und Abschussforderungen? In den Listen Wolfsnachweise und Verdachtsfälle kann jeder die Fälle nachzählen. Bei einem Kalb in Weilrod im Taunus von Mitte Juli wurde nun auch Hund statt Wolf bekannt gegeben. Vorher haben sich die einschlägigen Seiten wieder in ihrem Hass und in ihren Anschuldigungen gegen Wölfe geradezu übertroffen.

https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum

Zaunanpassung nach Riss im Jossgrund

 

Während einige Weidetierhalter immer mehr eskalieren, machen viele Massenmedien Hofberichterstattung und bilden die Realität vor Ort nicht ab. Hier ist ein Damhirschgehege zu sehen, wie es zu 90 Prozent in ganz Deutschland aussieht. Solche Gehege sind nicht für Streicheltiere, sondern die Hirsche sind zum Schlachten bestimmt. Ein solches Gehege nur mit Wildzaun, ohne Untergrabschutz und ohne Spannung bietet keinerlei Schutz vor Hund oder Wolf. Immerhin wird dieses Gehege im Jossgrund jetzt aufgerüstet.

Auf diesen recht harmlosen Filmbeitrag gab es erschreckende Reaktionen. Auf einen wirklich sehr tendenziösen und einseitigen Artikel, in dem unsere Begegnung mit Bauern und Anwohnern nicht so wiedergegeben wurde, wie sie tatsächlich stattgefunden hatte, forderten wir vom Naumann-Verlag eine Gegendarstellung. Auf dem Titelbild ist nur ein kleiner Teil der teilweise leider sehr hasserfüllten Menschen zu sehen, die vor Ort waren. Diese Überzahl stand drei Vereinsmitgliedern von uns gegenüber. Und wir sollten allen Ernstes die Möglichkeit gehabt haben, militant zu stören? Das ist grotesk.  Wir haben zudem Videomaterial, das Beschimpfungen uns gegenüber aufzeigt. Wir zeigen dies jedoch wegen Schutz von Personenrechten und eines offenen Verfahrens gegen einen Bauern nicht.

Wolfsriss nicht bestätigt, dennoch Tatsachenbehauptung in der Headline

Im Übrigen ist bis heute nicht bestätigt, dass ein Wolf für den Riss verantwortlich war.

Zitat: Aus der Liste Verdachtsfälle:

09.08.23Jossgrund / Main-Kinzig-Kreis8 Stück Damwild, Gatterwildgenetische Analyse wird beauftragt

Quellenlink: https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum

 

Ausriss eines Facebookbeitrages eines Fakeprofils eines von Interessengruppen bezahlten Trolls.

 

Weitere Reaktion aufgrund des Artikels in der GNZ. Es gab noch viele weitere, teilweise noch krassere Angriffe. Medien und Politiker müssen sich unserer Meinung darüber im Klaren werden, dass Gewalt im Netz immer mehr auf reale Gewalt übergehen kann. Sie sollten sich hier ihrer Verantwortung bewusst sein, und nicht noch Öl ins Feuer gießen.

 

Aufgrund des Artikels schwappte wieder eine Welle des Hasses über unsere Vorsitzende und unseren Verein. Unter anderem erhielten wir auch Morddrohungen und Gewaltandrohungen. Vorher rief eine Wolfshasserseite dazu auf, zu dem Ort zu kommen, an dem sich drei Vereinsmitglieder von uns befanden. Man darf Grundstücke, Zäune und Tiere übrigens fotografieren. Und man darf sich auch auf öffentlichen Wegen selbstverständlich aufhalten. Dieses Haternetzwerk kriminalisierte hier völlig legale Vorgehensweisen.

 

 

Da Gegendarstellungen für Medien wirklich ein Worst-Case-Szenario bedeuteten, einigten wir uns schließlich mit der Redaktion auf einen Artikel in dem wir unsere Sicht der Dinge darlegen konnten sowie ein Interview, das gestern in der GNZ erschienen ist.

 

Hier der richtigstellende Artikel in der GNZ.

 

 

Hier das Interview in der GNZ.

 

Auf beide Artikel gibt es wieder teilweise haarsträubende Reaktionen von hasserfüllten Menschen. Hier der Link zur FB-Seite der GNZ: https://www.facebook.com/gnzonline/posts/pfbid0mwwpvE5QrEptFTKmR7ZKsUWwJrbzLyky9PT1jkUbKNciv2cvok3MFMqtTimeT5B1l

 

 

Nur kurze Zeit nach dem Vorfall seien in zirka 400 Meter Luftlinie zum Damwildgehege diese Schlachtabfälle aufgetaucht. Wir konnten das nicht mehr verifizieren, da die Innereien wohl nach der Veröffentlichung dieser Fotos in FB beseitigt worden waren. Wir sehen bei solchem Auslegen von Schlachtabfällen durchaus die Gefahr, der Anlockung und nach den Aussagen so mancher Hobbyjäger dort im Gebiet besteht durchaus die Möglichkeit, dass die Wölfin, die sich dort niederlassen haben könnte, heimlich beseitigt werden soll.

 

Jossgrundrealitäten: hier sind Alpakas nur hinter Wilddraht untergebracht.

 

 

Auch diese Schafe stehen nur hinter Wilddraht.

 

Die gleiche Weide noch einmal vom Weg aus.

 

Äußerst einfacher Zugang für Hunde und Beutegreifer auf die hinten liegenden Weiden mit Schafen.

 

Bei dieser Kuhweide befindet sich die elektrifizierte Litze innen statt außen. Außerdem ist sie zu hoch angebracht.

 

 

Skandalöse Unterbringung von Schafen bei Bad Orb

Wolfsschutz-Deutschland e. V. spricht sich seit Jahren dafür aus, dass ganz Deutschland zum Wolfsgebiet erklärt wird und überall gefördert, aber auch gefordert wird, ohne zuerst langatmig und hochbürokratisch Wolfsgebiete auszuweisen. Dieses Gebiet hier ist noch nicht als Fördergebiet anerkannt. Wenn hier aber Zäune im Vorhinein gefördert werden würden, gäbe es kaum Argumente für Geschrei. Dieser Zaun ist nicht sicher. Passiert hier etwas, ist das Geschrei nach Wolfsabschuss wieder groß. Allerdings gab es auch kaum Geschrei vor der Rückkehr der Wölfe, Risse von frei laufenden Hunden wurden einfach mit in Kauf genommen. Das Gehetze gegen Wölfe ist einfach nicht mehr nachvollziehbar.
In zirka 300 Meter Entfernung haben wir unter einem Anhänger übrigens verweste Köpfe eines Hirschs und einer Kuh gefunden. Ob hier angelockt werden sollte, wissen wir nicht.

 

 

 

Hier sind die Schafe, die im Filmbeitrag nicht zu sehen waren. Das Bild wurde mit einem Tele aufgenommen. Selbstverständlich wurde die Weide von uns nicht betreten.

 

Lara und Brigitte Sommer im Einsatz im hessischen Teil des Spessarts. Unsere Vorsitzende Brigitte Sommer benutzt ihre private Kamera, eine Nikon D4s auch für den Verein. Bezahlte Trolle behaupten immer wieder, diese Kamera wäre vom Verein finanziert worden. Dies ist eine dreiste Lüge.

 

Oberhalb der Weide lagen unter einem Anhänger auf einem Grundstück verweste Überreste von Tieren. Die Bilder sind mit einem Teleobjektiv entstanden. Das Grundstück wurde nicht betreten. Ob die Kadaver zur Anlockung von Wölfen oder Füchsen dienen sollten, können wir nicht sagen.

 

Wald vor Wild?

 

Von den Wald- und Wanderwegen aus betrachtet, sieht die Natur im hessischen Spessart, wie hier bei Jossgrund, relativ intakt aus, doch in Wirklichkeit ist der Wald von Kirr- und Luderplätzen, die durch Schießschneisen miteinander verbunden sind, durchlöchert wie Schweizer Käse. Nicht auszumalen, wie hoch hier der Baumverlust insgesamt beziffert werden muss. Für die Tiere des Waldes bedeutet dies, nirgendwo in Sicherheit zu sein. Hessen fährt übrigens das Konzept Wald vor Wild. Dass hier auch Wölfe einfach mal verschwinden können, ist absolut kein abwegiger Gedanke.

 

 

 

 

Auch auf diesen Filmbeitrag wurden zum einen Urheberrechtsverletzungen begangen, indem unser Film einfach kopiert und auf einer Hass-Seite in Facebook veröffentlich wurde. Doch nicht nur das. Man fährt auch wieder mit Drohungen und dreisten Lügen auf. Im Wald können sich Spaziergänger frei bewegen, auch außerhalb von offiziellen Wanderwegen. Eröffnet und angeführt werden viele dieser Diskussionen von einem von Interessengruppen bezahlten Troll, der auch als Stalker bekannt ist.

 

 

Universitäts-Professor Dr. Hans-Dieter Pfannenstiel ist Diplom-Biologe, Jäger und Kritiker der Wald-vor-Wild-Ideologie. In einem offenen Brief (2021) an den Ministerpräsidenten von Brandenburg, bringt er wesentliche Kritikpunkte der bereits 2014 dort eingeführten Wald-vor-Wild-Strategie auf den Punkt. Was er hier schreibt, gilt so oder ähnlich ebenso für Sachsen, Bayern, Hessen und andere Bundesländer. Wildtierschutz-Deutschland e. V. hat Ausschnitte seiner Kritik in diesem Beitrag veröffentlicht: https://www.wildtierschutz-deutschland.de/single-post/wald-vor-wild-kritik

 

Dies betrifft nicht nur den Jossgrund, sondern auch die Gegend um Bad Orb und den Gutsbezirk Spessart. Überall ist der Wald durchsetzt von Kirr- und Luderplätzen, auf denen sich hunderte von Hochsitzen befinden. Diese Plätze sind zudem mit Gängen und Schneisen vernetzt. Nein, es handelt sich nicht um Holzrückegassen.

 

An den Reifenabdrücken ist erkennbar,  dass die Jägermeister offensichtlich gerne mit ihrem Fahrzeug direkt an den Sitz fahren.

 

Rehe haben es schwer im Spessart. Ihnen wird die menschengemachte Zerstörung der Waldplantagen in die Schuhe geschoben.

 

 

Der Wald würde sich von alleine verjüngen, wenn man ihn denn ließe.

 

Wölfe können einen entscheidenden Beitrag zur Gesundwerdung von Wäldern beitragen, denn im Gegensatz zu Hobbyjägern töten sie vor allem kranke, alte und schwache Beutetiere und sie tragen damit sogar zu einer gesunden Population bei. Jäger dagegen halten die Wilddichte mit ganzjähriger Fütterung und dem Schießen von Alttieren für ihre Trophäen hoch.

 

Damhirsche müssen im Gutsbezirk Spessart abgeschossen werden. Ihre Haltung in Gehegen zum Schlachten ist allerdings erlaubt.

 

 

Baumkindergarten.

 

Sichtung von Wildschweinen mit Frischlingen. Deshalb ist es wichtig, Hunde im Wald an der Leine zu halten. Die Wildschweine sind uns sofort aus dem Weg gegangen. Es wird immer schwieriger, Wildtiere zu beobachten, weil sie durch die ständigen Nachstellungen von Jägern immer scheuer werden.

 

Seltsame Deko auf einer Bank an einem Wanderweg im Haseltal.

 

In einem weiteren tendenziösen Artikel in der GNZ wurden Wölfe beschuldigt, Pferde bei Gelnhausen aufgescheucht und einen Verkehrsunfall verursacht zu haben. Im Artikel kamen erneut lediglich Jäger und der Inhaber eines Wolfshasserportals zu Wort. Nicht einmal der Inhaber des Pferdehofes wollte sich zu diesem Zeitpunkt äußern. Die Polizei ermittele hieß es im Artikel. Mit Sicherheit nicht wegen Wölfen, sondern wir vermuten eher wegen Fahrlässigkeit. Auf das Bild klicken. Dann sind mehrere Filmbeiträge über die Gegend dort zu sehen.

 

 

Skandalöse Weiden im Taunus im Wolfsgebiet Butzbach

 

 

 

 

 

 

Positive Zaunbeispiele

 

Standardnetz mit einer Spannung von 6.000 Volt bietet eine gute Sicherheit. Allerdings konnten wir den Zaun nicht im Gebüsch und hinter dem Gebüsch messen. Der Schutz ist nur da, wenn der Zaun komplett unter Spannung steht.

 

 

Diese Schafe finden im Gebüsch sogar Schatten. Die Weide war mit einem Standardnetz mit einer Spannung von 6000 Volt umzäunt. Allerdings konnten wir nicht die gesamte Weide kontrollieren, da ein Teil mit einem weiteren Netz, allerdings ohne Stromspannung, abgesperrt war. Dieses weitere Netz endete in einem Sonnenblumenfeld.

 

Ob der Zaun auch hinter dem Gebüsch noch stromführend war, können wir nicht sagen. Dieser vorgelagerte Zaun versperrte den Weg auf die Wiese. Der vorgelagerte Zaun wies keinen Strom auf und endete im Sonnenblumenfeld.

 

Hier ein positives Beispiel einer Schafweide bei Mühlheim im Rhein-Main-Gebiet. Auf dem Streuobstwiesengebiet gab es in der Vergangenheit immer wieder verletzte Schafe durch frei laufende Gassi-Hunde. Dieses wolfsabweisende Netz und Herdenschutzhunde verhindern diese Rissproblematik, die übrigens viel öfter vorkommt als Wolfsrisse.

 

 

Da wir nicht staatlich unterstützt werden, sind wir auf Spenden angewiesen. Wir freuen uns über jeden kleinen Beitrag. Sehr gut helfen uns regelmäßige Spendenabos in Höhe von beispielsweise 5 Euro im Monat.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

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Auch über Paypal sind Spenden möglich. Hier der Link: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

 

Geköpfter Wolf: Wolfsschutz-Deutschland e.V. erhöht Belohnung auf 15 000 Euro

P R E S S E M I T T E I L U N G

 

Der Verein Wolfsschutz-Deutschland e.V. hat seine ursprüngliche Belohnung zur Ergreifung der Täterin/des Täters, der vor dem Nabu-Artenschutzzentrum in Leiferde, Kreis Gifhorn in Niedersachsen, einen abgetrennter Wolfskopf drapiert hatte, von 3000 auf 15 000 Euro erhöht. Die Täterin/der Täter hatte zusätzlich einen Stock als Maulsperre in den Wolfskopf gesteckt und die Zunge herausgeschnitten.

Die Aufstockung der Belohnung wurde auch durch einen Großspender möglich, der nach eigenen Angaben selbst auch weiter zu dem Fall recherchieren und in diesem Fall auch aktiv sein wird. Nach Meinung von Brigitte Sommer, der Vorsitzenden von Wolfsschutz-Deutschland e.V. zeige dieser brutale Vorfall, wie weit Hass gehen könne. Der Vorfall wirke wie die abstoßende Tat eines Triebtäters auf den Betrachter. Sommer fragt sich, wie wenig Empathie und Menschlichkeit jemand besitze, der zu etwas Derartigem in der Lage ist.

Nach neuesten Erkenntnissen, so Sommer, steht der abgetrennte Wolfskopf nicht mit dem Torsofund am 23. März dieses Jahres auf einem Parkplatz in Gifhorn in Zusammenhang.

Seit 2018 gab es alleine im Landkreis Gifhorn drei besonders grausame, illegale Tötungen. Im Juli 2019 hatten Unbekannte eine Wölfin (GW1413f) brutal gequält und ihr einen Draht durch die Pfote gezogen, bevor sie sie erschossen und im Elbe-Seitenkanal entsorgt hatten. Der Fall sorgte für große Empörung, doch ein Täter konnte bis heute nicht dingfest gemacht werden. Sommer: „Wir glauben, dass die Dunkelziffer der illegalen Tötungen um ein Vielfaches höher ist.“

Der Wolf stehe unter strengem Schutz und das Nachstellen, Fangen, Verletzen und Töten von Wölfen werde mit Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren und einer Geldbuße bis zu 50 000 Euro geahndet. Doch einem bestimmten Klientel scheint das Strafmaß längst nicht mehr abzuschrecken. Sommer erklärte, dass solche Taten eine Vorgeschichte hätten. Seit Jahren würden Hetze und Forderungen nach Abschüssen immer mehr, aktuell würden sie geradezu ausufern. Gerade bestimmte Politiker und Berufsgruppen wie Hobbyjäger, Landwirte, Pferdehalter und die Medien könnten mit ihrem Verhalten, wie z. B. Panikmache und dem Schüren von Hass auf die Beutegreifer, Vorschub leisten.

Sommer: „Hier hat sich wieder einmal gezeigt, dass Hass tötet. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. fordern deshalb, dass dieser oft geschürte Hass ein Ende haben muss.“  Auch Wölfe hätten genauso wie wir Menschen, ein Recht auf ein Leben in Frieden. Es sei nicht zu akzeptieren, dass Menschen es sich herausnehmen, alles zu zerstören, was ihre Komfortzone streife.

Aufgedeckt: Panikmache mit System in Hessen

Der östliche Teil des Taunus bietet seit kurzem einem Wolfsrüden aus dem Leuscheider Rudel ein Zuhause. Er findet hier einen idealen Lebensraum, doch es ist auch hier wie fast überall in Deutschland. Kaum wird bekannt, dass sich ein Wolf angesiedelt hat, starten auch schon Panikmache und Propaganda. Dieses Vorgehen hat leider System. Die Protagonisten sind deutschlandweit vernetzt. Warum Butzi (GW2554m) im Taunus unbedingt echte Freunde braucht, lesen Sie in unserer aktuellen Reportage.

Wölfe brauchen keine Wildnis. Sie kommen mit unserer Kulturlandschaft wunderbar zurecht. Im östlichen Taunus fern ab der Touristengebiete um den großen Feldberg oder Altkönig geht es viel ruhiger zu. Große Waldgebiete wechseln sich mit offenen Flächen ab. Die Gegend ist nicht dicht besiedelt. Wölfe können hier reichlich Beute wie Rothirsche, Rehe oder Wildschweine finden. Hessen wird erst seit relativ kurzer Zeit wieder von Wölfen als Zuhause angenommen. Vor Jahren lebte bereits ein Wolf im Reinhardswald in Nordhessen. Damals gab es noch keine Panik, heute leider umso mehr.

Beispielbild Wolf ©Brigitte Sommer

Seit der Rückkehr der Wölfe vor mehr als zwanzig Jahren nach Deutschland gab es keinen einzigen Angriff auf Menschen. Die meisten Menschen werden nie in den Genuss kommen, einen Wolf tatsächlich zu sehen, denn Wölfe sehen uns längst vorher und sie weichen uns aus. Nur unerfahrene Jungtiere lassen sich auch mal blicken und bleiben vielleicht neugierig stehen, bevor sie die Flucht ergreifen. Siehe auch Presseinfo hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/01/29/presseinformation-jungwoelfe-sind-auf-wanderschaft-nach-eigenem-revier/?fbclid=IwAR1nK7gYacUhTWNhsLyzQRuKH8y0q_W-PXScx8fhXSLOvclN0HX09W7KCkI

Ein russisches Sprichwort lautet: „Wo der Wolf ist, wächst der Wald“. Tatsächlich helfen Wölfe Schäden in den Wäldern zu minimieren, weil sie ihre Beutetiere regulieren. Und im Gegensatz zu den menschlichen Jägern, wählen sie nicht die Tiere aus, die die besten Trophäen liefern, sondern sie reißen alte, junge, kranke und schwache Tiere. Somit tragen sie auch zur Gesunderhaltung von Reh- , Rothirsch- und Wildschweinfamilien bei.

 

Ein Blick auf Pfaffenwiesbach, wo die Hysterie anscheinend besonders groß ist. Wir haben mit einer Hundehalterin dort gesprochen, die sich die Aufgeregtheit um den Wolf auch nicht erklären kann.

 

Abwechslungsreiches Gelände mit Wald, Wiesen und auch viel Wasser gibt vielen Wildtieren ein Zuhause. Auch Wolf Butzi könnte sich hier wohlfühlen, wenn man ihn lässt. Viele Menschen freuen sich über die Ansiedlung.

Risse an ungeschützten Weiden

Wölfe sind Opportunisten und wenn sie Schafe und Ziegen ohne Schutz dargeboten bekommen, nutzen sie natürlich die Gelegenheit, wie auch Wolf Butzi im Taunus. Weidetierhalter beklagen allerdings die schleppende Genehmigung und komplizierte Beantragung von wolfsabweisenden Zäunen. Hier stimmen wir sogar zu. Ist es wirklich politisch gewollt, Weidetierhalter schnell und unbürokratisch zu helfen, oder aber fördern bestimmte Politiker eher noch den Hass der Bauern auf Wölfe? Einige Parteien würden ja gerne die Wölfe lieber heute als morgen ins Jagdrecht aufnehmen und schießen. Bauern, die ihren Hass auf Wölfe ausleben und sich den ganzen Tag mit nichts mehr anderem beschäftigen, denken wahrscheinlich auch eher weniger über die wahren Probleme in der Landwirtschaft nach, in der nur nach Flächen subventioniert wird. Kleine Betriebe haben da oft das Nachsehen. Doch statt die Politik deshalb in die Verantwortung zu nehmen, dient der Wolf vielleicht als willkommene Themenabwechslung.

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. setzen uns ja seit Jahren dafür ein, ganz Deutschland zum Wolfsland zu erklären und überall zu fördern, aber auch zu fordern, ohne erst hochbürokratisch Wolfsgebiete auszuweisen.  Durchreisende Jungtiere verursachen die meisten Risse. Das Problem könnte so von vorne herein vermieden werden.

 

Viele Wolfsgegnerinnen und Wolfsgegner organisieren sich in Gruppen auf whattsapp. Vorn dort werden zielgerichtet Hass und Panik verbreitet. Der Riss fand auf einer ungesicherten Weide neben der gesichterten Weide – siehe Fotos unten – statt. Die Weide wurde inwzischen abgebaut und die Schafe woanders untergebracht.

 

Weide nebenan

Direkt neben den Schafen sind zwei Pferde untergebracht. Das Shetty könnte ins Beuteschema fallen, wird aber von dem Haflinger beschützt. Er stellte sich sofort an die Seite des Ponys. Um die Weiden herrum ist ein stromführendes 90-Zentimeter_netz gespannt.

 

Solche Eingangstüren weisen Schwachstellen auf. An den Seiten der Weiden ist genug Spannung vorhanden. Aber durch solche Türen könnten Wölfe und Hund hinein gelangen. Die Weide wo der Riss geschehen war, ist unterhalb gelegen.

 

Auch bei diesem weiteren Vorfall bei einer Hobbyhalterin in Ober-Mörlen war kein wolfsabweisendes Netz vorhanden. Allerdings ist der Fall hier noch nicht zugeordnet: https://www.fnp.de/lokales/wetteraukreis/ober-moerlen/ober-moerlen-schaf-von-wolf-gerissen-nachweis-erst-ueber-wolfs-dna-91876794.html?fbclid=IwAR1j3MT_Eh50x4M8C9zS-gQx-A5lZCZiSuKjYBd6VPhi92iv9SFsgn44_ek

 

Auch in Wald-Solms im Lahn-Dill-Kreis gab es einen Riss, der nun Butzi zugeordnet wurde: https://www.fnp.de/hessen/neun-gerissene-schafe-in-waldsolms-zr-92059861.html

Wölfe sind das geringste Problem

Es ist schwer an exakte Zahlen über Hunderisse heranzukommen. Vor ein paar Jahren ergab eine Studie in Schleswig-Holstein, dass dort viel mehr Schafe und Ziegen von Hunden als von Wölfen gerissen werden. Ein Blick in die Rissliste in NRW offenbarte dies ebenfalls. Eine Studie in Bayern aus dem vergangenen Jahr offenbarte auch, dass Hunde für Weidetiere um ein Vielfaches gefährlicher sind als Wölfe. Wir von Wolfsschutz-Deutschland hatten uns vor zwei Jahren auch einmal Zahlen zu Angriffen von Pferderippern auf Pferde angesehen. Auch diese Daten zeigen: Ripperangriffe auf Pferde gab es deutlich mehr.

 

Ausriss aus der Hessischen Rissliste. Hunde sind für Weidetiere gefährlicher als Wölfe. Auch hier hilft nur guter Schutz. Quelle: https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum

 

Die Masche der Panikmache

 

Solche Gruppen in whatsapp gibt es bundesweit und die meisten sind miteinander vernetzt. Gegenseitig treibt man sich dort in die Hysterie hinein. In vielen Fällen bleibt es nicht bei der „virtuellen“ Verfolgung. Leute machen sich auf, um den Wolf illegal zu beseitigen.

 

Oft sind es Menschen, die sich berufen fühlen Hunde zu schützen und zu retten, aber gleichzeitig betreiben sie eine Hetzkampagne gegen Wölfe. Prominentestes Beispiel ist der Hundefänger Heino K.. Ihm eifern viele Tierschützerinnen nach. Das Verbreiten von Fake-News hat dabei Tradition. Das Video stammte in Wirklichkeit aus Schweden und es wurde im vergangenen Herbst erstellt. In der Wetterau würde sich nie ein Wolfsrudel ansiedeln, denn die „Kornkammer“ von Hessen verfügt über viel zu wenig Waldgebiete. Stattdessen reiht sich dort Feld an Feld. Dennoch wird versucht, auch dort die Menschen in Panik zu versetzen. Die Wetterau befindet sich westlich von Butzis Revier.

 

Hier auf dieser FB-Seite werden angebliche Sichtungen geteilt. Danach sollen sich auch immer wieder Leute in der Realität aufmachen, um diese gemeldeten Tiere zu „beseitigen“. https://www.facebook.com/profile.php?id=100075897136057

Hier ein Fall vom vergangenen Jahr, auch aus Hessen: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/02/12/hessen-junger-wanderwolf-wurde-bei-homberg-ohm-bedroht/

 

Die Panikmache verläuft auch deswegen so erfolgreich, weil die Massenmedien mitmachen.

 

Auszug aus dem Text. Zitat: „Das Tier stand, als sie gegen 20.40 Uhr zum letzten Mal mit ihrer Schäferhündin „Alice“ Gassi gehen wollte, direkt am ersten Leitpfosten, rund 50 Meter vor ihrer Haustür. „Der war größer als ein Schäferhund-Rüde, und er kam mehrere Schritte bis auf vielleicht 30 Meter auf uns zu“, erzählt sie. Ihre Hündin an der Leine war außer Rand und Band, was aber den Wolf genauso wenig beeindruckte, wie das laute Schreien der Altweilnauerin. Mit dem bellenden Hund ist sie dann langsam rückwärts nach Hause gegangen. „Ich war so in Panik, dass ich gar nicht daran gedacht habe, ein Foto zu machen“, sagt sie…. Weiter: „Der Wolf war in der für diese Raubtiere so typischen Angriffsposition“, so Klimpel.“….Endgültige Gewissheit, dass die Altweilnauerin tatsächlich einen Wolf gesehen hat, wird es nicht geben. Aber die Altweilnauerin hat vorsorglich die Nachbarn informiert. Ihre eigenen Enkel dürfen trotz Zaun, an dem jetzt eine Wildkamera angebracht wird, nicht mehr allein im Garten spielen.“

Dieser Artikel wurde in der FNP veröffentlicht, ohne die Fachmeinung von Wolfsexperten mit darzustellen. Solche Artikel können durchaus als einseitig und tendenziös bezeichnet werden, denn statt die Leser zu informieren und ihnen dabei zu helfen, ihre eigene Meinung zu bilden, schüren sie Angst. Auch die Behauptung eines Jägers, der damit zitiert wird, es wären gleich mehrere Wölfe dort, wurde mit abgedruckt. In Fachkreisen heisst eine solche Berichterstattung Hofberichterstattung. Wem nützt sie? Vor allem der Jägerschaft.  Hat diese ihren Einfluss auf die Presse geltend gemacht? Unklar, Fakt ist aber, dass Protagonisten, die sich mit solchen Behauptungen wie im Artikel oben in Zeitungen stellen, oft aus dem Kreis der Reiter-, Jäger, oder Landwirtszene stammen. So auch ein Fall aus Niedersachsen, wo eine Reiterin behauptet hatte, dass sie auf ihrem E-Bike von Wölfen verfolgt worden sei. Dabei hätte sie deren Atem gespürt. Die Massenmedien überboten sich daraufhin mit Veröffentlichungen. Klar ist, dass solche Beiträge auch Auflage und Klicks bringen. Ob die Chefredakteure zuätzlich Geld erhalten, oder zu einer Reise eingeladen werden, können wir natürlich nicht sagen.

Eine Anfrage bringt allerdings ganz aktuell wirkliche Ungeheuerlichkeiten ans Licht. Die Regierung bezahlte Journalisten, die für öffentlichrechtliche Medien, wie z. B. ARD und ZDF  arbeiten. https://www.nachdenkseiten.de/?p=94769&fbclid=IwAR3iFvaAQs_f6KPc8jkEL4Ae7GWb4cbhMPTIIg8GUzmVQhM1D5LdSP5XsRo

Wie dies mit der zunehmend tendenziösen Berichterstattung über Wölfe in den Massenmedien zusammen hängen könnte, können wir natürlich noch nicht sagen. Aber die Indizien legen nahe, dass sich in Deutschland ein Problem mit Bestechlichkeit und Korruption in kaum gekanntem Ausmaß auftut.

In einem anderen Fall von Mobbing gegen eine Tierschützerin wurde bekannt, dass Mobbende wohl bezahlt worden sind.

Jedes Jahr sterben in Deutschland bis zu 40 Menschen durch Jäger und Jägerwaffen. Alleine in Deutschland. Dazu kommen die erschreckend vielen Fälle, bei denen der Ausgang zwar nicht tödlich war, dem Opfer aber beispielsweise ein Bein amputiert werden musste. Opfer wurden sowohl Jägerkollegen und Treiber, aber auch die Ehefrau und die Kinder von Jägern, der Schwager, sowie Nachbarn, Spaziergänger, Bergwanderer, Mountainbiker, Bärlauchsammler, oder spielende Kinder.

 

Viel Raum zum Leben

 

Blick in den Wald.
Liv verfolgte die Spur noch ein kurzes Stück. Nachdem er markiert hatte, ist Butzi wohl auf einem Wildwechselweg weiter.

 

Wölfe markieren ihr Revier deutlich. Die Botschaft gilt nicht uns, sondern anderen Wölfen als Nachricht dafür, dass das Revier besetzt ist, oder aber in Butzis Fall, dass eine Fähe willkommen wäre.

 

Unser Wolfshundemix Liv findet Wolfslosung und sie kann sie auch von Hundelosung unterscheiden.

 

Eine Suhle für Wildschweine.

 

Erste Frühlingsboten, doch im Taunus ist das Klmia rau, wie auf den nächsten Fotos zu sehen ist. Für Wölfe ist die Gegend ideal.

 

 

Wenn es woanders im Rhein-Main-Gebiet regnet, gibt es im Taunus oft Schnee. An diesem Morgen fanden wir allerdings überhaupt keine Spuren von Wild.

 

Livs zweiter Schnee in diesem Jahr.

 

Auf Spurensuche in Butzis Revier. Die Hunde sind selbstverständlich angeleint.

 

Hass tötet

Im Jahr 2022 wurden laut offizieller Statistik  146 Wölfe getötet. Für die meisten der toten Tiere ist der Mensch verantwortlich. Neun Wölfe wurden illegal beseitigt. Wir halten die Dunkelziffer um ein Vielfaches höher. Wir hatten auch bereits im vergangenen Jahr beklagt, dass in Ostsachsen ganze Rudel „verschwunden“ waren. In Deutschland haben Wildtierkriminelle kaum etwas zu befürchten, denn im Gegensatz zu Italien werden hier Täter kaum ermittelt, Strafen sind lächerlich gering.

Unser Appell: Lassen Sie sich nicht verrückt machen, manipulieren und in Hassgefühle gegen wehrlose Beutegreifer hineinjagen.

 

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Quellen: https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum

https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/jagdinstinkt-hunde-gefaehrlicher-fuer-schafe-als-woelfe?fbclid=IwAR3Vxj7x6xOHd0P1kAUXrvvO1oVpyoa_6BwfaPAm568TmFFD4gQ_INtK5zM

https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/01/14/angriffe-auf-pferde-280-irren-rippertaten-stehen-nur-16-wolfsangriffe-gegenueber-abschussforderungen-von-pferdehaltern-unverhaeltnismaessig/

https://www.facebook.com/Jagdunfälle-in-Deutschland-107170535197168/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/02/17/wolfsland-hessen-verfolgter-wolf-aus-dem-leuscheider-rudel-findet-zuflucht-im-taunus/

http://www.dbb-wolf.de

Klatsche für Agrar-und Jagdlobbyisten: Wölfe bleiben streng geschützt

Die Mitglieder des  ständigen Ausschusses der Berner Konvention haben gestern in Straßburg einen Antrag der Schweiz abgelehnt, den internationalen Schutzstatus der Wölfe von „streng geschützt“ auf „geschützt“ herabzustufen. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. sind sehr erfreut darüber, denn eine andere Entscheidung hätte sich auch international ausgewirkt.

Beispielbild Wolf © Brigitte Sommer

Nicht nur für die Schweiz, auch auf internationaler Ebene stand eine Lockerung des Wolfsschutzes zur Debatte. Der ständige Ausschuss der Berner Konvention hat am 29. November in Strassburg auf Antrag der Schweiz beraten, ob der Status des Wolfs von heute «streng geschützt» auf «geschützt» hätte heruntergestuft werden soll. Dieser Antrag wurde jedoch abgelehnt. Damit behält der Wolf international den Schutzstatus «streng geschützt». Eine stärkere Regulierung mit vermehrten Abschüssen bleibt in den Unterzeichnerstaaten der Berner Konvention damit auch künftig untersagt.

Hintergrund Schweiz

Hintergrund Schweiz: Jagd auf Wölfe bleibt in den Unterzeichnerstaaten der Berner Konvention verboten. Allerdings schießt man in der Schweiz bereits „legal“ jedes Jahr Wölfe ab. Die Umweltverbände Pro Natura, WWF Schweiz, Gruppe Wolf Schweiz und BirdLife Schweiz begrüssen den Entscheid der Berner Konvention, wie sie in einem gemeinsamen Communiqué schreiben. Die alpine Wolfspopulation sei immer noch potenziell gefährdet. Die Verbände forderten das Parlament auf, diesen in seinen Beschlüssen zum Jagdgesetz in der Wintersession zu respektieren.

Der Nationalrat befasst sich in Kürze mit der Revision des Jagdgesetzes. Im Zentrum der Debatte  die Frage, ob in der Schweiz Wölfe in Zukunft präventiv geschossen werden dürfen. Eine solche Anpassung des Jagdgesetzes käme unserer Ansicht nach einer erneuten Ausrottungsgefahr für Wölfe in der Schweiz gleich und würde sich auch auf die genetische Vielfalt in Europa auswirken, da Jungwölfe die tot sind, nicht mehr wandern und sich ausbreiten können. Werden Elterntiere geschossen, kommt es durch die unerfahrenen Jungtiere sogar noch zu mehr Rissen. Auch ethisch wäre  dies untragbar.

Bereits im September hatte der Ständerat die Revision des Jagdgesetzes beschlossen. Die kleine Kammer will eine Art Jagdsaison auf Wölfe ins Jagdgesetz einrichten. Jedes Jahr zwischen dem 1. September und dem 31. Januar dürften dann Wölfe getötet werden. Ob sie in den Wolfsbestand eingreifen möchten oder nicht, läge im Ermessensspielraum der Kantone. Notwendig wäre aber weiterhin eine Zustimmung des Bundes. Diese wäre an verschiedene Bedingungen geknüpft. Abschüsse wären nur erlaubt, wenn Herdenschutzmassnahmen Risse an Nutztieren nicht hätten verhindern können und wenn das Fortbestehen der Wolfspopulation gesichert wäre.

Schweiz schießt schon jetzt mit Duldung der Umweltverbände Wölfe

„24 Wölfe zum Abschuss frei, vier Rudel reguliert, kein einziger Einspruch durch die Umweltorganisationen: Diese Bilanz seit Anfang Jahr zeigt erstens, dass das bestehende Jagd- und Schutzgesetz (JSG) Eingriffe in den Wolfsbestand zulässt. Zweitens haben Pro Natura, BirdLife, Gruppe Wolf Schweiz und WWF unzählige Male bestätigt, dass sie den sachgerechten Umgang mit dem Wolf mittragen. Und drittens kann das JSG mit einer auf Schäden ausgerichteten präventiven Regulierung beim Wolf so revidiert werden, dass die Alpwirtschaft wirklich entlastet wird. „Es braucht beim Wolf keine Jagd, wie sie beim Steinbock praktiziert wird,“ schreibt die Gruppe Wolf Schweiz in einer Pressemitteilung darüber. Wolfsschutz-Deutschland e. V. ist entsetzt darüber, dass bei derart hohen Abschusszahlen seitens der Verbände nicht längst interveniert wurde. Wir sind der Meinung, dass viele Bauern in der Schweiz genauso wie auch in Deutschland, nicht schützen wollen und dass sie damit wohl Wolfsrisse provozieren, um Wolfsabschüsse genehmigt zu bekommen. Und solange ihnen diese Lösung in welcher Form auch immer geboten wird, werden sie diese nutzen. Ein Totalverbot von Abschüssen und Strafzahlungen, oder andere juristische Konsequenzen für die jenigen, die einfach nicht schützen wollen und immer wieder Risse provozieren, wäre unserer Ansicht nach wirklich eine Lösung.

Nur sechs Prozent Wolfsrisse in der Schweiz

Die Agrar- und Jagdlobby wittert Morgenwind.  So spricht sich der Schweizerische Alpwirtschaftliche Verband ebenso dafür aus, wie die Regierungskonferenz der Gebirgskantone. In den Kantonen Uri und Wallis wurden ausserdem kantonale Initiativen lanciert und angenommen, die eine Regulierung des Wolfsbestandes fordern. Für eine ähnliche Initiative werden derzeit Unterschriften im Berner Oberland gesammelt. Dabei werden nur sechs Prozent aller Todesfälle von so genannten Nutztieren von Beutegreifern verursacht. Krankheit und Unfälle, wie Abstürze, Steinschlag oder Blitzschlag sind die weitaus häufigere Todesursache.

Stellvertreterkrieg gegen einen wehrlosen Beutegreifer

Nicht nur in der Schweiz, sondern in ganz Europa werden Bauern von der Politik für verfehlte Agrarlösungen auf den Wolf gehetzt. Die Lage der Bauern würde sich nicht bessern, wenn es Wölfe nicht mehr geben würde. Auch deshalb ist es immes wichtig, weiter für ihren angestammten Platz in Frieden für die Wölfe zu kämpfen.

Facebookgruppe mit tagesfrischen Infos aus der Schweiz: https://www.facebook.com/groups/347215789877202

Quellen: https://www.msn.com/de-ch/nachrichten/other/die-neusten-entwicklungen-berner-konvention-lehnt-antrag-der-schweiz-ab-wolf-bleibt-weiterhin-international-streng-geschützt/ar-AANIYHI?ocid=msedgntp&cvid=effa425f57934c6989fa8590744e4354&fbclid=IwAR29grLfTFhnotNJrdvWcmu9lhrHcyhQcW7V4QUthCWdUeQiMNXP_VRckNA#comments

https://www.bmuv.de/themen/naturschutz-artenvielfalt/artenschutz/internationaler-artenschutz/berner-konvention

https://www.gruppe-wolf.ch/Pressemitteilungen/Die-Fakten-fur-die-Wolfdebatte.htm?fbclid=IwAR3q0EQD547U8gFx8l1DD6a6WJpLnFLiMcPdj_QT4tdksQb7Xc3ApXV-m5o

 

NRW – Nur wenig Zuspruch bei Wolfshassmahnwache im Wolfsgebiet Schermbeck

Dass die meisten WeidetierhalterInnen mit einigen ExtremistInnen wenig anfangen können, zeigte sich am Samstag den 29.01.2022 bei einer Mahnwache gegen Wölfe im Wolfsgebiet Schermbeck. Schätzungsweise nicht einmal dreißig Menschen – aus dem gesamten Bundesgebiet – waren gekommen, um Hassparolen gegen Wölfe zu skandieren. Nur einen Tag später wurde ein Pony alleine im Wolfsgebiet herum irrend aufgegriffen. Besitzerin gab zu, sich ein halbes Jahr nicht um den Zaun gekümmert zu haben.

Ein kleines Grüppchen wolfshassender und maskierter Menschen skandierte Parolen. Laut Autokennzeichen und Kennzeichen von Pferdeanhängern aus dem ganzen Bundesgebiet.

Sie hätten grundsätzlich nichts gegen Wölfe, aber der Wolf gehöre nicht in ein so dicht besiedeltes Gebiet, so Pferdehalterin Nicola R. zu einem Lokalblatt. Tendenziöse Artikel waren somit dem Grüppchen wieder einmal sicher. “ Es sei furchtbar, dass nichts passiert,“ wird eine andere Pferdhalterin im gleichen Blatt zitiert. Man wisse nicht, wie man die Tiere schützen solle. Dabei gibt es zahlreiche Beratungsmöglichkeiten und seit Anfang des Jahres werden sogar wolfsabweisende Zäune gefördert.

Weiter skandierten die Teilnehmer wolfsfeindliche Parolen und sie zündeten Kerzen für die gerissenen Ponys an. Völlig außer Acht gelassen wurde die Tatsache, dass alle Ponys hochbetagt gewesen waren und alle  Ponys ohne geeigneten Schutz waren. In einem Fall hatten Wolfsschutz-Deutschland e. V. sogar wochenlang gewarnt. Ohne Erfolg. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/10/25/weitere-tote-ponys-in-nrw-alle-warnungen-zu-rissgefahren-ab-august-ignoriert/

In diesem Bericht aus dem Spätsommer kann man unsere Warnungen noch einmal nachlesen. Die beiden Ponys, das Shetty und das größere braue Pony,hatten zu dem Zeitpunkt noch gelebt. Später wurden sie tatsächlich gerissen. Die Zäune sind absolut inakzeptabel gewesen: https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/09/01/exklusiv-faktencheck-fotoreportage-und-zaunkontrollen-aus-dem-wolfsgebiet-schermbeck-nrw/

Auf der Verantstaltung wurden auch eigene Pferde vorgeführt. Desweiteren zeigten sie Fotos von Hunden und Katzen und beschuldigten hier ebenfalls Wölfe. Dabei sind überhaupt keine Hunde und Katzen betroffen.

Nur wenige Meter vom aktuellsten Riss entfernt, haben wir erneut ein Pony völlig ungeschützt in einem matschigen Auslauf vorgefunden, mit einem Unterstand der nicht viel größer als fünf Quadratmeter ist. Umzäunt nur mit einem Holzzaun und Draht, unter dem Hunde, Wildschweine und Wölfe problemlos hindurch können. Der vermatschte und durchnässte Boden kann für Pferdehufe durchaus gefährlich werden. Anscheinend haben solche HalterInnen jede Relation von echten Gefahren verloren.

 

Nur einen Holzzaun sowie ein Draht mit einer Riesenlücke zum Boden hin umranden hier das Gelände.

 

Die Pferde, darunter ein Pony stehen im Nassen.

 

 

Danke an „Welcom Wolf“ für diesen Wildkamerafilm, der aufzeigt, wie geschickt Wölfe unter Zäunen hindurch kriechen. Kein Beutegreifer muss dieses Verhalten von seinen Eltern „lernen.“ Auch Luchse und Hunde können dies. Wolfsabweisende Zäune mit genügend Spannung können dies verhindern. Seit Anfang des Jahres werden sogar Zäune für Pferde gefördert.

Shetty läuft alleine durchs Wolfsgebiet. Besitzerin gibt zu, sich ein halbes Jahr nicht um den Zaun gekümmert zu haben

 

Hasskommentare bei Facebook und kein Wille zum Schutz der Tiere

 

Ihren Hass kaum zügeln, konnte Pferdebesitzerinnen und Pferdebesitzer nach einem Thread über die Veranstaltung auf unserer Facebook-Seite. Die Kommentare sind unter dem Thread zu lesen. Besonders hasserfüllte Reaktion haben wir gelöscht. Im Laufe des Tages mussten wir sogar die Kommentarfunktion einschränken.

 

Hier einige „Highlights“

Weiterer Kommentar von Christine M. Zitat:

„Ihr scheint von Pferden auch nicht allzu viel Ahnung zu haben.
Auf den von euch geposteten Bilder ist ein Zaun zu sehen, der für Pferde absolut ausreichend ist…“
Kommentar von Anje S: „Hunde ja Wölfe nein“
Fazit: Wolfsschutz-Deuschland e. V. prangert an, dass bei einigen wenigen Haltern und Halterinnen von vorne herein kein Wille vorhanden ist, sich mit den Wölfen im Gebiet dort zu arrangieren. Diese kleine Gruppe von Menschen, die ihren Hass nicht mehr unter Kontrolle hat, terrorisiert die Mehrheit im Gebiet Schermbeck. Viele Menschen dort fühlen sich längst genervt und unter Druck gesetzt, doch kaum jemand wagt offen Kritik. Wir warnen eindringlich davor, dass es von Seiten solcher hasserfüllten Menschen auch zu Handgreiflichkeiten kommen könnte. Wann begreifen diese Menschen, dass sie für den Schutz und das Wohlergehen ihrer Tiere die Verantwortung tragen. Wolfsrisse machen kaum einen Anteil an Todesfällen aus. Alleine 4.110 Pferde sind 2020 geschlachtet worden.
Danke an Peta für diese Recherche. Zitat: „Die exakte Zahl der Tiere, die frühzeitig sterben, ist nicht bekannt. Die Aktivisten von Peta gehen davon aus, dass zu den knapp 800 Millionen geschlachteten Tieren im Jahr noch einmal um die 250 Millionen hinzukommen, die vorher verenden. Eine Zahl, die teilweise auf Fakten, teilweise auf Schätzungen basiert. „Wir gehen davon aus, dass es sich noch um eine konservative Schätzung handelt“, sagt Peta-Referentin Lisa Wittmann.“
Weitere Quellen: