Der östliche Teil des Taunus bietet seit kurzem einem Wolfsrüden aus dem Leuscheider Rudel ein Zuhause. Er findet hier einen idealen Lebensraum, doch es ist auch hier wie fast überall in Deutschland. Kaum wird bekannt, dass sich ein Wolf angesiedelt hat, starten auch schon Panikmache und Propaganda. Dieses Vorgehen hat leider System. Die Protagonisten sind deutschlandweit vernetzt. Warum Butzi (GW2554m) im Taunus unbedingt echte Freunde braucht, lesen Sie in unserer aktuellen Reportage.
Wölfe brauchen keine Wildnis. Sie kommen mit unserer Kulturlandschaft wunderbar zurecht. Im östlichen Taunus fern ab der Touristengebiete um den großen Feldberg oder Altkönig geht es viel ruhiger zu. Große Waldgebiete wechseln sich mit offenen Flächen ab. Die Gegend ist nicht dicht besiedelt. Wölfe können hier reichlich Beute wie Rothirsche, Rehe oder Wildschweine finden. Hessen wird erst seit relativ kurzer Zeit wieder von Wölfen als Zuhause angenommen. Vor Jahren lebte bereits ein Wolf im Reinhardswald in Nordhessen. Damals gab es noch keine Panik, heute leider umso mehr.
Seit der Rückkehr der Wölfe vor mehr als zwanzig Jahren nach Deutschland gab es keinen einzigen Angriff auf Menschen. Die meisten Menschen werden nie in den Genuss kommen, einen Wolf tatsächlich zu sehen, denn Wölfe sehen uns längst vorher und sie weichen uns aus. Nur unerfahrene Jungtiere lassen sich auch mal blicken und bleiben vielleicht neugierig stehen, bevor sie die Flucht ergreifen. Siehe auch Presseinfo hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/01/29/presseinformation-jungwoelfe-sind-auf-wanderschaft-nach-eigenem-revier/?fbclid=IwAR1nK7gYacUhTWNhsLyzQRuKH8y0q_W-PXScx8fhXSLOvclN0HX09W7KCkI
Ein russisches Sprichwort lautet: „Wo der Wolf ist, wächst der Wald“. Tatsächlich helfen Wölfe Schäden in den Wäldern zu minimieren, weil sie ihre Beutetiere regulieren. Und im Gegensatz zu den menschlichen Jägern, wählen sie nicht die Tiere aus, die die besten Trophäen liefern, sondern sie reißen alte, junge, kranke und schwache Tiere. Somit tragen sie auch zur Gesunderhaltung von Reh- , Rothirsch- und Wildschweinfamilien bei.
Risse an ungeschützten Weiden
Wölfe sind Opportunisten und wenn sie Schafe und Ziegen ohne Schutz dargeboten bekommen, nutzen sie natürlich die Gelegenheit, wie auch Wolf Butzi im Taunus. Weidetierhalter beklagen allerdings die schleppende Genehmigung und komplizierte Beantragung von wolfsabweisenden Zäunen. Hier stimmen wir sogar zu. Ist es wirklich politisch gewollt, Weidetierhalter schnell und unbürokratisch zu helfen, oder aber fördern bestimmte Politiker eher noch den Hass der Bauern auf Wölfe? Einige Parteien würden ja gerne die Wölfe lieber heute als morgen ins Jagdrecht aufnehmen und schießen. Bauern, die ihren Hass auf Wölfe ausleben und sich den ganzen Tag mit nichts mehr anderem beschäftigen, denken wahrscheinlich auch eher weniger über die wahren Probleme in der Landwirtschaft nach, in der nur nach Flächen subventioniert wird. Kleine Betriebe haben da oft das Nachsehen. Doch statt die Politik deshalb in die Verantwortung zu nehmen, dient der Wolf vielleicht als willkommene Themenabwechslung.
Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. setzen uns ja seit Jahren dafür ein, ganz Deutschland zum Wolfsland zu erklären und überall zu fördern, aber auch zu fordern, ohne erst hochbürokratisch Wolfsgebiete auszuweisen. Durchreisende Jungtiere verursachen die meisten Risse. Das Problem könnte so von vorne herein vermieden werden.
Weide nebenan
Solche Eingangstüren weisen Schwachstellen auf. An den Seiten der Weiden ist genug Spannung vorhanden. Aber durch solche Türen könnten Wölfe und Hund hinein gelangen. Die Weide wo der Riss geschehen war, ist unterhalb gelegen.
Auch bei diesem weiteren Vorfall bei einer Hobbyhalterin in Ober-Mörlen war kein wolfsabweisendes Netz vorhanden. Allerdings ist der Fall hier noch nicht zugeordnet: https://www.fnp.de/lokales/wetteraukreis/ober-moerlen/ober-moerlen-schaf-von-wolf-gerissen-nachweis-erst-ueber-wolfs-dna-91876794.html?fbclid=IwAR1j3MT_Eh50x4M8C9zS-gQx-A5lZCZiSuKjYBd6VPhi92iv9SFsgn44_ek
Auch in Wald-Solms im Lahn-Dill-Kreis gab es einen Riss, der nun Butzi zugeordnet wurde: https://www.fnp.de/hessen/neun-gerissene-schafe-in-waldsolms-zr-92059861.html
Wölfe sind das geringste Problem
Es ist schwer an exakte Zahlen über Hunderisse heranzukommen. Vor ein paar Jahren ergab eine Studie in Schleswig-Holstein, dass dort viel mehr Schafe und Ziegen von Hunden als von Wölfen gerissen werden. Ein Blick in die Rissliste in NRW offenbarte dies ebenfalls. Eine Studie in Bayern aus dem vergangenen Jahr offenbarte auch, dass Hunde für Weidetiere um ein Vielfaches gefährlicher sind als Wölfe. Wir von Wolfsschutz-Deutschland hatten uns vor zwei Jahren auch einmal Zahlen zu Angriffen von Pferderippern auf Pferde angesehen. Auch diese Daten zeigen: Ripperangriffe auf Pferde gab es deutlich mehr.
Die Masche der Panikmache
Hier auf dieser FB-Seite werden angebliche Sichtungen geteilt. Danach sollen sich auch immer wieder Leute in der Realität aufmachen, um diese gemeldeten Tiere zu „beseitigen“. https://www.facebook.com/profile.php?id=100075897136057
Hier ein Fall vom vergangenen Jahr, auch aus Hessen: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/02/12/hessen-junger-wanderwolf-wurde-bei-homberg-ohm-bedroht/
Die Panikmache verläuft auch deswegen so erfolgreich, weil die Massenmedien mitmachen.
Dieser Artikel wurde in der FNP veröffentlicht, ohne die Fachmeinung von Wolfsexperten mit darzustellen. Solche Artikel können durchaus als einseitig und tendenziös bezeichnet werden, denn statt die Leser zu informieren und ihnen dabei zu helfen, ihre eigene Meinung zu bilden, schüren sie Angst. Auch die Behauptung eines Jägers, der damit zitiert wird, es wären gleich mehrere Wölfe dort, wurde mit abgedruckt. In Fachkreisen heisst eine solche Berichterstattung Hofberichterstattung. Wem nützt sie? Vor allem der Jägerschaft. Hat diese ihren Einfluss auf die Presse geltend gemacht? Unklar, Fakt ist aber, dass Protagonisten, die sich mit solchen Behauptungen wie im Artikel oben in Zeitungen stellen, oft aus dem Kreis der Reiter-, Jäger, oder Landwirtszene stammen. So auch ein Fall aus Niedersachsen, wo eine Reiterin behauptet hatte, dass sie auf ihrem E-Bike von Wölfen verfolgt worden sei. Dabei hätte sie deren Atem gespürt. Die Massenmedien überboten sich daraufhin mit Veröffentlichungen. Klar ist, dass solche Beiträge auch Auflage und Klicks bringen. Ob die Chefredakteure zuätzlich Geld erhalten, oder zu einer Reise eingeladen werden, können wir natürlich nicht sagen.
Eine Anfrage bringt allerdings ganz aktuell wirkliche Ungeheuerlichkeiten ans Licht. Die Regierung bezahlte Journalisten, die für öffentlichrechtliche Medien, wie z. B. ARD und ZDF arbeiten. https://www.nachdenkseiten.de/?p=94769&fbclid=IwAR3iFvaAQs_f6KPc8jkEL4Ae7GWb4cbhMPTIIg8GUzmVQhM1D5LdSP5XsRo
Wie dies mit der zunehmend tendenziösen Berichterstattung über Wölfe in den Massenmedien zusammen hängen könnte, können wir natürlich noch nicht sagen. Aber die Indizien legen nahe, dass sich in Deutschland ein Problem mit Bestechlichkeit und Korruption in kaum gekanntem Ausmaß auftut.
In einem anderen Fall von Mobbing gegen eine Tierschützerin wurde bekannt, dass Mobbende wohl bezahlt worden sind.
Jedes Jahr sterben in Deutschland bis zu 40 Menschen durch Jäger und Jägerwaffen. Alleine in Deutschland. Dazu kommen die erschreckend vielen Fälle, bei denen der Ausgang zwar nicht tödlich war, dem Opfer aber beispielsweise ein Bein amputiert werden musste. Opfer wurden sowohl Jägerkollegen und Treiber, aber auch die Ehefrau und die Kinder von Jägern, der Schwager, sowie Nachbarn, Spaziergänger, Bergwanderer, Mountainbiker, Bärlauchsammler, oder spielende Kinder.
Viel Raum zum Leben
Hass tötet
Im Jahr 2022 wurden laut offizieller Statistik 146 Wölfe getötet. Für die meisten der toten Tiere ist der Mensch verantwortlich. Neun Wölfe wurden illegal beseitigt. Wir halten die Dunkelziffer um ein Vielfaches höher. Wir hatten auch bereits im vergangenen Jahr beklagt, dass in Ostsachsen ganze Rudel „verschwunden“ waren. In Deutschland haben Wildtierkriminelle kaum etwas zu befürchten, denn im Gegensatz zu Italien werden hier Täter kaum ermittelt, Strafen sind lächerlich gering.
Unser Appell: Lassen Sie sich nicht verrückt machen, manipulieren und in Hassgefühle gegen wehrlose Beutegreifer hineinjagen.
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Quellen: https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum
https://www.facebook.com/Jagdunfälle-in-Deutschland-107170535197168/
10 Gedanken zu „Aufgedeckt: Panikmache mit System in Hessen“
Die Wölfe sollen leben !
Leider gibt es von der Gemeinschaft Wetterau Mittelhessen Hilfe für entlaufene-vermisste und Fundtiere keine Webseite, nur eine Facebookseite. Ich würde diese Gruppe gerne anschreiben, bin aber nicht bei Facebook. Gibt es sonstige Kontaktdaten von dieser Gruppe? Im Internet habe ich nichts gefunden, ausser der besagten FB-Seite…
Es gibt nur die FB-Seite.
Das Problem heißt Mensch und nicht Wolf. Wir sind es, die in deren Lebensräume immer weiter vordringen, nicht umgekehrt!
Diesen schiesswuetigen hirnentkernten Panikmacher, Tiermörder, die ihren Nachkommen eine kaputte und zerstörte heimisch Flora und Fauna hinterlassen sollte man das Handwerk legen! Ich bin dabei!
Ich finde es unmöglich wie gleich die Hetze auf die Wölfe bzw nur einem Wolf losgeht.Der Wolf wurde vom Mensch ausgerottet und hat nun die Chance sich wieder zu anzusiedeln.Da der Wolf ein scheues Tier ist sind Begegnungen eher selten.Und Schäfer,Bauern usw sollten sich informieren ,welche Schutzmaßnahmen er ergreifen kann.Herdenschutzhunde,Esel usw können Nutztiere relativ gut schützen.Es sollte sich mal schlau gemacht werden,wie dies in den Ländern,indenen der Wolf schon immer lebt,gehandhabt wird.
schade die sind nie so schlimm wie gesagt, last doch die Wölfe in Ruhe gut für die Natur
Nach etwa 1 Jahr muss das „Nutztier“ Schaf auf verschiedene Art und Weise sein kostbares Leben lassen für den menschlichen Ge- und Verbrauch, die „ach so süßen“ Lämmchen werden schon früher, gerne auch zu Ostern „schön gebraten und in Stücken“ (Wilhelm Busch) dem Schlund der „Schafliebhaber“ zugeführt. Das sollte eigentlich den ganzen Romantikquatsch z. B. der Schäfereien, wo der „naturliebe“ Schäfer seine Herde, von Hunden bewacht? herumführt, entlarven. Aber Halt, da ist ja noch der böse, böse Wolf, der ab und zu ein ungeschütztes Lamm „reißt“, welch ungeheures ahndenswertes Verbrechen! Da gibt es nur eine Antwort – den schrecklichen Wolf sofort liquidieren. Was zählen da die Abermillionen Schafe jährlich, deren Tod allein der Homo sapiens sapiens zu verantworten hat? Merke: Wenn ein Tier einen Menschen frisst, nennt man es Bestie, wenn ein Mensch ein Tier „verspeist“, nennt man ihn „Gourmet“.
..es lebe der Wolf !
Wolfsschutz ist wichtig.
Er schützt und hegt unseren Wald.
Das kann ich 100% befürworten!
Leider war und ist auch den großen Naturschutzorganisationen
echter Tierschutz so was von egal. Stets haben auch sie immer im Sinne eines so genannten Naturschutzes entschieden, Tierschutz für die großen Säuger kam in ihren Entscheidungen nicht vor, z. B. „Wald vor Wild“. Längst sind in ihren Reihen an maßgeblicher Stelle viele Jäger etabliert. Wer auch heute noch den wildlebenden Tieren etwa das große Waldsterben und das Ausrotten zahlreicher Tierarten in die Schuhe schieben will, ist nicht nur naiv.