Jagdlobby-Eskalation in Hessen

Am 10. September 2024 sind Wölfe ins hessische Jagdrecht aufgenommen worden. Für eine entsprechende Gesetzesnovelle stimmten im Landtag in Wiesbaden die Fraktionen von CDU, SPD, AfD und FDP. Die Grünen enthielten sich. Wir berichten in unserer neuen Reportage darüber, welche Konsequenzen dies hat und wir waren life bei einer Drückjagd im Taunus dabei. Dabei dokumentierten wir Unglaubliches.

Trotz der Stimmenthaltung zeigte sich Hans-Jürgen Müller, Sprecher für Jagd der GRÜNEN-Landtagsfraktion mit einer Aufnahme ins Jagdrecht in einer Pressemitteilung einverstanden. „Wir GRÜNE sind einverstanden mit der Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht. Der Abschuss von Problemwölfen muss erleichtert werden, um die Sorgen der Weidetierhalter*innen anzugehen.“

Jagdminister Ingmar Jung begrüßt die Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht

Als Jagdminister betitelte das Landwirtschaftsministerium Hessen den Umweltminister in einer Pressemitteilung und traf damit den Nagel auf den Kopf. An Umweltschutz scheint der Minister nicht interessiert, hat er ja auch bereits die Ausweisung der großen Naturwälder zu Naturschutzgebieten gestoppt.  Nun hofft er, dass eine dauerhafte, aktive Regulierung der Wolfspopulation erfolgen kann, sobald der Bund und die EU, wie angekündigt, den Schutzstatus des Wolfs herabgesetzt haben. Dies ist aber noch nicht so weit und selbst wenn eine Einigkeit bei der Abstimmung erzielt werden wird, wird es sicherlich noch Jahre dauern, bis Wölfe in Deutschland gejagt werden dürfen. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/09/26/berner-konvention-eine-senkung-des-schutzstatus-wolf-ist-noch-nicht-beschlossen/

Die Aufnahme des Wolfs ins Landesjagdgesetz hat, wie in anderen Bundesländer auch, bekanntlich keine Bedeutung, weil gleichzeitig eine ganzjährige Schonzeit  eintritt.

Gerade zu verrückt in diesem Kontext ist es, dass in Hessen fast keine Wölfe leben. Welchen Bestand also wollen hier die Politiker regulieren? In Hessen sind aktuell laut DBB-Wolf nur ein Rudel, sowie ein Paar und drei territoriale Einzeltiere bestätigt. Damit hat sich der Wolfsbestand in Hessen sogar verringert.

Nach Daten unseres internen Monitorings „verschwand“ auch ein Rudel bei Bad Orb und es „verschwanden“ mehrere Wölfe im Odenwald und auch in Nordhessen. Auch für das Territorium Butzbach, in der die Drückjagd stattfand, haben wir keine Nachweise mehr von dem dort ansässigen Wolfspaar.

 

Drück- und Treibjagden sind nicht tierschutzkonform und sie müssten zum Wohl von Jagdhunden und Wildtieren längst allgemein verboten werden. Die Realität sieht leider anders aus. Drückjagden in Wolfsgebieten sind noch problematischer, weil Jäger auch schon Wölfe dabei erschossen haben. Auch die Jagdhunde haben das Risiko, Wölfen in die Quere zu kommen. Wölfe verteidigen ihr Revier und ihre Familie, also kann es auch hier zu toten und verletzen Jagdhunden kommen, wie vor kurzem in Brandenburg passiert. Die Folge sind unglaubliche Hetzkampagnen der Jägerschaft gegen Wölfe. Leider machen die Massenmedien mit und veröffentlichen einseitige tränenreiche Berichte ohne die andere Seite zu beleuchten. Werden Jagdhunde aber überfahren oder von Wildschweinen verletzt, ist dies kaum eine Rede Wert.  Beispielfoto erschrockene Wölfe. © Brigitte Sommer

Drück- und Treibjagden sind grausam und unnötig

Drück- und Treibjagden gehören zu den so genannten Gesellschaftsjagden. Drückjagden finden in Wäldern statt, Treibjagden auf Wiesen und Feldern. Ab dem Herbst beginnt die Saison dieser grausamen Jagden, bei denen Jagdhunde dazu benutzt werden, Wildtiere in Hochsitzen wartenden Jägern vor die Flinte zu treiben. Auch menschliche Treiber werden dazu eingesetzt. Oft kommt es zu Fehlschüssen auf Tier und Mensch. Während die Tiere oft alleine in Agonie im Wald verenden müssen, hinterlassen tragische Jagdunfälle auch Trauer und Entsetzen in menschlichen Familien. Aber auch Tierfamilien werden auseinander gerissen. Viele Kitze oder auch Frischlinge bleiben alleine zurück, wenn deren Eltern totgeschossen werden.

In Bundesländern, in denen das Konzept „Wald vor Wild“ eingeführt wurde, artet das Töten von Wildtieren oft regelrecht aus. Ein Insider berichtete uns, dass hier im Gegensatz zur landläufigen Meinung, die Förster es sogar noch schlimmer treiben würden als die Hobbyjäger. Besonders das Geschehen auf so genannten „Staatsjagden“ würden inzwischen sogar bei Hobbyjägern Brechreiz verursachen. Man „spreche nicht mehr an“ (Jägerjargon für die Absicherung das richtige Tier vor sich zu haben), sondern schieße praktisch alles ab, was vor die Flinte käme. Daran Schuld seien auch die von den Behörden festgesetzten Abschussquoten, die selbst Jäger nicht mehr einhalten wollten.

HessenForst: Für uns gilt: „Wald vor Wild“ – bis die Schalenwildbestände an die Lebensraumkapazität angepasst sind. Wir schöpfen alle rechtlichen und jagdpraktischen Möglichkeiten aus, um die waldbaulichen Ziele – auch mit Unterstützung durch die Jagd – dauerhaft zu erreichen.

Am 26. Oktober 2024 fand eine Drückjagd in einem Revier eines Investmentbankers statt, das im Wolfsterritorium Butzbach liegt. Hauptsächlich Hobbyjäger aus der Schweiz zahlten hier wohl für „All You Can Shoot“. Neben Wildschweinen gibt es hier auch die begehrten Rothirsche.

In sozialen Netzwerken wird behauptet, dass Treiber stets unbewaffnet wären und sie deshalb nicht richtig getroffene Wildtiere nicht erlösen könnten. Bei dieser Drückjagd im Wolfsterritorium Butzbach führten die meisten als Treiber auftretenden Personen Messer und Gewehre mit sich © Brigitte Sommer

Dokumentation einer Drückjagd im Taunus

26.10.24 gegen 10.30 Uhr liefen außer Kontrolle geratene Jagdhunde auf einer viel befahrenen Straße herum. So können sie auch zur Gefahr für völlig unbeteiligte Verkehrsteilnehmer werden. Auf dem Foto ist zu sehen, wie gerade ein solches Tier wieder eingesammelt wird. Foto: privat.

 

Absperrbänder waren am 26.10.2024 nicht vorhanden. Lediglich Warnschilder waren zu sehen. © Brigitte Sommer

 

Die Drückjagd fand in diesem Gebiet statt. So wird das Thema Naturschutz ad absurdum geführt. Dass die Naturwälder in Hessen nicht in Naturschutzgebiete umgewandelt werden, spielt hier fast keine Rolle, weil in Naturschutzgebieten genauso gejagt wird, wie überall. Nur Spaziergänger und Wanderer haben in Naturschutzgebieten weniger Rechte. © Brigitte Sommer

 

Geschossen wurde mit und ohne Schalldämpfer. Bis 11 Uhr waren zwei sehr laute Schüsse aus normalen Gewehren und ein dumpfer Schuss aus einem schallgedämpften Lauf zu hören. © Brigitte Sommer

 

Angeschossenes Wildschwein wurde einfach liegen gelassen

Hier im Film wird ein schwer verletztes Wildschein dokumentiert. Es wurde mindestens eine ganze Zeit lang von keinem der Umstehenden erlöst. Ganz im Gegenteil, man ließ die Jagdhunde noch in das arme notleidende Tier hinein beißen. So etwas ist für normale Menschen kaum zu ertragen. Erst nach intensiven Forderungen von uns – wie im Film zu hören – wurden die Hunde weg genommen und das Wildschein mit Hilfe eines Messers erlöst. Diese Aktion wird zur Anzeige wegen Tierquälerei gebracht.

Auch das Fleisch eines solchen armen Tieres, das erst angeschossen und dann noch beim Sterben weiter gequält wird, ist durch die massive Adrenalinausschüttung verdorben. Es wird zäh und praktisch ungenießbar. Leider sieht man dies dem Fleisch später nicht an. Restaurants, die solches Fleisch zu Wildgerichten verarbeiten, tragen hier zwar keine direkte Verantwortung, aber Verbraucher können entscheiden, ob sie Wildfleisch überhaupt noch bestellen wollen und die Tierquälerei auch noch finanziell unterstützen möchten. Auch Restaurantinhaber können entscheiden, ob sie Wildtieren zuliebe auf deren Fleisch auf der Karte verzichten wollen.

Einerseits wird regelmäßig vor der Afrikanischen Schweinepest Angst und Panik verbreitet, die von Wildschweinbeständen auf Mastbetriebe übergehen könnte, andererseits veranstaltet man gleichzeitig ein derartiges Gemetzel an Wildschweinen, obwohl es einen Bioschweinemastbetrieb im Dorf gibt. Damit sich das Virus sich nicht verbreitet, wird in solchen Gebieten eben normalerweise nicht gejagt.

 

Hier dokumentieren wir das leidende Wildschwein.

 

Hier die Nachkontrolle des Ortes.

 

Horrortreiben im Wald

 

Hier ist zu hören, wie Jagdhunde auf ihre Beute treffen. Die Jagdhunde sind nicht verantwortlich für ihr grausam anmutendes Tun, es sind die Menschen, die diese Tiere abrichten und missbrauchen.

 

Praktisch überall befahren Jagdfahrzeuge die Wege während einer Drückjagd. Auch in Naturschutzgebieten. In Wannen, wie hier zu sehen, werden die toten Tiere verfrachtet. Oft ist aber auch nur ein Gestell angehängt, wo geschockten Spaziergängern der Blick auf das blutige Hobby nicht erspart bleibt. © Brigitte Sommer

 

Die Treiber und Hunde hetzen das Wild auf die in Hochsitzen wartenden Jäger zu. An diesem schönen Samstag mit herrlichem Sonnenschein waren auch zahlreiche Spaziergänger mit Kindern unterwegs, die leicht in die Schusslinie hinein geraten hätten können.

 

Mit laufen Geräuschen wird versucht, das Wild aufzuscheuchen.

Umstrittener Einsatz von hochläufigen Jagdhunden

Bei Drückjagden fallen in den letzten Jahren immer wieder hochläufige Hunderassen wie Deutsch Drahthaar u.a. auf, die – obwohl als jagdrechtlich „brauchbar“ eingeordnet – eigentlich für diese Jagdart nicht geeignet sind. Selbst in Jägerkreisen sind diese Rassen mittlerweile umstritten. Sie jagen das Wild schnell und schließen sich immer wieder zu Rudeln zusammen, anstatt die Wildtiere – wie kurzbeinige Dackel es machen – nur langsam aus ihren Einständen vor die Schützen zu drücken.

Beim Einsatz der hochläufigen Hunde kommt es immer wieder zu nicht tierschutzkonformen Vorfällen, sei es mit Rehen oder Wildschweinen, Rindern oder Schafen oder während der Jagd selbst. Hochflüchtige Rehe oder Wildschweine können durch den Jäger kaum eindeutig „angesprochen“ werden. Das bedeutet, dass der Jäger nicht mit Sicherheit weiß, ob er z.B. auf eine Jungtiere führende Wildsau schießt und elternlose Frischlinge zurücklässt oder einen mittelalten Überläufer vor sich hat. Die Gefahr ist in diesem Maße nicht gegeben, wenn Wildtiere langsam  umschauend, Witterung durch Dackel lediglich aus dem Gelände gedrückt werden.

Wir dokumentieren hier den Einsatz von genau solchen Hunden.

 

Die Jagdhunde werden stundenlang durch die Gegend gekarrt. Foto: privat.

 

In Brandenburg wurde ein Jagdhund während einer Nachsuche nach einer Drückjagd in einem Wolfsterritorium vor kurzem von einem Wolf getötet. Es folgte darauf eine Tränendrüsenkampagne, die Ihresgleichen sucht. Während der Drückjagd am 26.10.24 in Hessen wurde ein Jagdhund im Territorium Butzbach von einem Wildschein verletzt. Das sorgte bei seinem Besitzer sogar noch für Erheiterung. Der Jagdhund wurde wieder „zusammen geflickt“ und gut ist es. Wäre der Jagdhund dort im Territorium dem ansässigen Wolf Butzi in die Quere gekommen und verletzt worden, ist es sehr sicher, dass das Thema groß emotional aufgemacht worden wäre. Was für eine Doppelmoral. Auf den Bildern, die wir wegen Copyright-Gründen nicht zeigen können, ist ein Jagdterrier mit diversen tiefen Wunden zu sehen, unter anderem auch an der Kehle. Hier weitere Infos zu gequälten Jagdhunden: https://www.peta.de/themen/jagdhund/

 

 

Abgekämpfte Jagdhunde.

Während der Jagd liefen auch noch jede Menge Spaziergänger durch das Territorium, weil keine Absperrbänder vorhanden waren. Spaziergänger brauchten aber keine Angst vor den Jagdhunden zu haben, die teilweise unkontrolliert frei herum liefen, denn diese sind durchgehend freundlich zu Menschen. Gefährlich war es allerdings in die Schusslinie der Jäger zu geraden. © Brigitte Sommer

 

So genannte hochläufige Jagdhunde sind selbst in Jägerkreisen umstritten. Foto: privat.

 

In solchen Anhängern verbringen die Jagdhunde Stunden. Alleine die Anfahrt aus der Schweiz ist für die Tiere anstrengend. © Brigitte Sommer

 

In solchen Boxen verbringen die Jagdhunde oft viele Stunden. Diese hier ist nicht klimatisiert. © Brigitte Sommer

 

Fahrzeuge aus der Schweiz. © Brigitte Sommer

 

Fahrzeuge mit Jagdhunden aus der Schweiz. © Brigitte Sommer

 

 

Immer mehr Frauen sind mit von der Partie bei Treib- und Drückjagden. © Brigitte Sommer

 

Die Vorsitzende Brigitte Sommer hat die Drückjagd im Taunus mit weiteren Aktiven dokumentiert. Unser Dank geht vor allem auch an die Aktiven von Wildtierschutz Deutschland e. V. Sektion Hessen. Bereits während der Jagd erhielten wir Drohungen von Jägern, die Bilder und Filme nicht zu veröffentlichen, doch Hunde haben keine Persönlichkeitsrechte und die Identität der Jäger ist auf den Fotos nicht zu erkennen. Somit ist eine Veröffentlichung absolut legal. Es ist natürlich klar, dass die Jägerschaft nicht möchte, dass die Bevölkerung von grausamen Praktiken bei solchen Jagden erfährt. © privat.

Ausgerechnet die Jäger überwachen jetzt den Wolfsbestand auch in Hessen

Das Wolfszentrum Hessen ist in die Verantwortlichkeit des Landesbetriebes HessenForst übergegangen, heißt es auf der Seite des Wolfszentrum Hessen.  Die Seite befände sich auf dem Stand vom 30.09.2024. Ausgenommen wären die Tabellen der Wolfsnachweise sowie die Tabelle der gemeldeten Nutztierschäden, welche von Seiten des HLNUG als Unterstützung für den Landesbetrieb HessenForst weitergeführt werden würden, bis dort ein eigener Webauftritt zur Verfügung stünde.

Kaum jemand erfuhr von dem Wechsel. Ein regelrechter Skandal ist es, dass bei Wölfen das Naturschutzrecht jetzt in die Hände der Jagdbehörden gelegt wird.  Die Verlagerung des Wolfszentrums aus dem Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) zu HessenForst sei nur die Spitze des Eisbergs, schreibt der BUND.  Tatsächlich griffen die Veränderungen der Zuständigkeiten viel tiefer. Der Minister habe offenbar ein Problem mit dem Naturschutz und verteile dessen gesetzliche Zuständigkeiten lieber auf andere Behörden. Damit verbunden ist zwangsläufig eine Schwächung des Naturschutzes, denn die neu zuständigen Verwaltungen verfügten nicht über das nötige fachkundige Personal.

Ärgerlich ist für den BUND  auch, dass die weitreichenden Änderungen im Landesnaturschutzbeirat am 17.04.24 nicht mitgeteilt wurden und nun scheibchenweise ans Licht kämen. Mitgeteilt wurde im Beirat nur, dass der Wolf ins Jagdrecht aufgenommen werden soll. Die geplante Verschiebung des Wolfszentrums zu HessenForst sei dort ebenso verschwiegen worden, wie die nun im Gesetzentwurf der Regierungsfraktionen enthaltene künftige Zuständigkeit der Oberen Jagdbehörde für den Abschuss so genannter „schadenstiftender Wölfe“ durch die Obere Jagdbehörde.

Künftig sollen sich alle Jagdpächter am Monitoring beteiligen. Schon in anderen Bundesländern, wie beispielsweise Niedersachsen, zeigt sich, dass es gerade grotesk ist, ausgerechnet die, die Wölfe abschießen wollen, die Macht über die Daten und Bestandsüberwachung erhalten. Für Niedersachsen gibt es eine Petition von uns: http://www.change.org/wolfsmonitoring

Auch die „Beweislastumkehr“ zur Entschädigung der Nutztierhalter bei Übergriffen durch den Wolf wird für noch mehr Streit sorgen. Bisher wurden Entschädigungen gezahlt, wenn durch eine genetische Probe der Wolf als Verursacher nachgewiesen wurde. Künftig soll aber auf den Nachweis des Wolfs verzichtet und schon bei Verdacht auf den Wolf entschädigt werden. Also wird es künftig noch mehr Falschmeldungen geben, die nicht einmal überprüft werden.

Wolfshassernetzwerk führt Behörde vor

Zu all diesen Verwerfungen versucht sich ein selbst ernanntes Infonetzwerk auch noch einen offiziellen Touch zu geben. Fakt ist, dass die Seiten-Betreiber weder einen offiziellen Auftrag haben, noch ein offizielles Labor mit dem Analysieren von Proben beauftragen. Selbst ernannte Rissbegutachter sollen dort wohl Zweitproben entnehmen und diese dann von einem Labor analysieren lassen, das überhaupt keine Referenzen und keinen offiziellen Auftrag für solche Analysen hat.  Vielleicht ist auch deswegen in der Vergangenheit dann in der Probe fälschlicherweise Wolfs-DNA  oder sogar Hybriden-DNA festgestellt worden. Diese Vorgehensweise hat auf jeden Fall einen Touch von Amtsanmaßung. Die Seite „Wolf-Monitor Infonetzwerk“ verfügt nicht einmal über ein eigentlich vorgeschriebenes Impressum. Wer hinter dieser ominösen Seite steht, weiß niemand. Ohne Impressum kann die Seite auch nicht für Inhalte belangt werden. Ob das der Grund ist, warum HessenForst noch nicht gegen diese Macher eingeschritten ist, wissen wir nicht.

Die Antwort vom Wolfszentrum  lautet folgendermaßen: Das Wolf-Monitor Infonetzwerk nimmt keine öffentlich-rechtlichen Aufgaben des Wolfsmonitoring oder -management in Hessen wahr. Das dort beschriebene Vorgehen ist explizit nicht Teil eines offiziellen Verfahrens für Wolfsmeldungen in Hessen. Sofern Verstöße gegen gesetzliche Vorschriften vorliegen, werden diese verfolgt.“

Tagtäglich wird auf dieser Plattform gegen Wölfe gehetzt und mit vermeintlichen Sichtungen Panik verbreitet. Viele Fotos scheinen jedoch von Jägern weiter gegeben zu werden, denn oft sind Tiere zu sehen, in deren Hintergrund sich Luder- und Kirrplätze befinden.
Die hessische Rissliste macht deutlich, wie viele Falschmeldungen hier gemacht werden. Dies kostet die Steuerzahler viel Geld für wenig Sinn. https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum/tabelle

 

 

Diesen Aufruf startete die FB-Anti-Wolf-Seite. Quelle: https://www.facebook.com/profile.php?id=100091644537281

 

All dieses Getöse in Hessen macht deutlich, dass es in keinster Weise um Natur- oder Tierschutz geht, sondern reinste Lobbygefälligkeiten.

 

Quellen:

https://wildbeimwild.com/deutschland-jagdhunde-reissen-15-schafe/

https://www.bund-hessen.de/pm/news/debatte-um-den-wolf-in-hessen-umweltminister-jung-verschaerft-den-konflikt/

https://landwirtschaft.hessen.de/presse/jagdminister-ingmar-jung-begruesst-die-aufnahme-des-wolfs-ins-jagdrecht

https://www.gruene-hessen.de/landtag/pressemitteilungen/wolf-ins-jagdrecht-ja-zustaendigkeitschaos-nein/

https://www.wildtierschutz-deutschland.de/faktencheck-zur-jagd/hobbyjagd

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/09/17/hessen-fake-news-kein-wolf-bei-ueber-der-haefte-der-rissmeldungen/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/08/14/absurde-wolfsverhetzung-in-hessen/

https://www.bz-berlin.de/brandenburg/wolf-toetet-jagdhund-brandenburg

https://www.hessen-forst.de/faq/waldpflege-und-waldbewirtschaftung#:~:text=F%C3%BCr%20uns%20gilt%3A%20%E2%80%9EWald%20vor,die%20Jagd%20%E2%80%93%20dauerhaft%20zu%20erreichen.

https://www.dbb-wolf.de/Wolfsvorkommen/territorien/karte-der-territorien

 

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung

Für Spenden ab 20 Euro gibt es ganz neu unseren exklusiven Wolfskalander für 2025. Wie das Bestellen funktioniert, ist hier ganz genau erklärthttps://wolfsschutz-deutschland.de/2024/09/24/unser-wolfskalender-2025-ist-da/

 

 

 

 

Bayern: Vier verwaiste Wolfswelpen im Territorium von Wölfin Frigga in der Hohen Rhön?

Wölfe in der Rhön haben es seit Jahrzehnten schwer. Praktisch kein Tier konnte sich bislang dauerhaft im „Land der offenen Fernen“, wie es in Tourismusbroschüren heißt, ansiedeln. Eine Lobby von Wildtierkriminellen sorgt dafür und alle schauen zu. Die  schlimmsten Auswüchse betreffen aktuell das kleine Rudel „Hohe Rhön“. Wir schlagen Alarm, denn wir haben Indizien dafür, dass Frigga und Co. umgebracht wurden und wir schauen hinter den schönen Schein des Naturschutzgebietes „Lange Rhön“. Ebenso dokumentieren wir, wie man dort ganz leicht Risse provozieren kann und wir entlarven Politiker.

Das Territorium von Frigga (GW3092f) und Griso (GW3519m) liegt im Dreiländereck Bayern, Hessen und Thüringen in der Hochrhön. Mit dazu zählt auch das Naturschutzgebiet „Lange Rhön“, in dem angeblich sehr strikt Wildtiere und Natur geschützt werden. Nur auf ganz wenigen Stellen darf hier geparkt werden und von den Wanderwegen soll sich niemand entfernen.

 

Am 28. August wurden von Seiten des LfU im Landkreis Rhön-Grabfeld vier Welpen nachgewiesen. Doch von den Eltern Griso und Frigga fehlt jede Spur? Leben sie überhaupt noch? Fünf bis sechs Monate alte Welpen können sich noch nicht alleine versorgen. Ohne ihre Eltern müssen sie verhungern. Beispielfoto © Brigitte Sommer

Schutz von Hobbyjägern

Wir schauten auch hier hinter die Kulissen und wir haben den Eindruck, dass nicht die Natur, sondern die Hobbyjäger in ihrem Tun geschützt werden sollen, denn hinter den Warnschildern befinden sich eben nicht unangetastete Natur, sondern Hochsitz an Hochsitz. Deutlich sind Spuren von Fahrzeugen zu erkennen, die Wege in die angeblich so empfindlichen Böden auf dem Hochplateau gerammt haben.

 

Brigitte Sommer mit Spürnase Liv. Foto: © Volker Vogel.  Wie hier zu sehen ist, ist hinter den Betretungsverbotsschildern für Wanderer eben nicht Natur pur, sondern es gibt zahlreiche, teils gut ausgebaute Wege, die in vielen Fällen direkt zu Hochsitzen führen.

 

Dabei soll die „Lange Rhön“ doch ein streng geschütztes Gebiet sein, in dem seltene Arten ein Refugium ohne Störung finden sollen. Das Perfide daran: Touristen können nicht einmal wissen, was sich hinter den Schildern verbirgt und sie können Missstände weder wahrnehmen, noch anzeigen. Die Hobbyjäger dagegen haben praktisch freies Geleit und können nahezu tun und lassen, was sie möchten. Niemand kann hier Jagdfrevel aufdecken, niemand wird es groß mitbekommen, wenn hier Wölfe einfach „verschwinden.“

Viele Touristen wissen auch gar nicht, dass hier ein Wolfsrudel lebt oder gelebt hat. Während einer Wolfsschutzwanderung am 28. Juli befragten wir mehrere Touristen. Viele waren genervt von der Panikmache um das Thema Wolf. Hier ist unsere Umfrage zu finden. Ebenso berichteten wir über die wahren Probleme der Landwirtschaft in der Rhön: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/07/30/rhoen-woelfe-keine-gefahr-fuer-weidetierhaltung/

Auch zu diesem Zeitpunkt hieß es schon, dass Schafe gänzlich ohne Zaun im Gebiet herum laufen würden.

Am dritten September trafen wir während einer Wolfsschutzwanderung auf zwei Ranger. Wir stellten uns als Touristen vor und hatten Fragen zum Wolf. Die beiden gaben uns die Auskunft, dass sie keine Auskünfte zu Wölfen in der Rhön geben dürften und dass sie die strikte Anweisung hätten, alle Wolfsinteressierten an das Landesumweltamt zu verweisen. Die Antwort deckt sich mit dem Unwillen des Tourismusbüros, Touristen für Wölfe dort zu interessieren und aufzuklären. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/07/30/rhoen-woelfe-keine-gefahr-fuer-weidetierhaltung/

 

Wurde inzwischen die komplette Wolfsfamilie um Frigga ausgelöscht?

Wolfshundemix Liv spürt Wolfslosung auf und zeigt sie auch an. In Gegenden mit Wolfspräsenz markiert sie selbst normalerweise gar nicht. Am 9. Oktober markierte sie aber überall. Wolfslosung war keine zu finden. Zwei Alarmzeichen, denn Liv kennt den Geruch von Frigga sehr gut auch noch aus ihrer Zeit im Spessart.  © Brigitte Sommer

Über Friggas Geschichte hatten wir hier bereits berichtet: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/08/31/bayern-mutterwoelfin-frigga-per-schiessbefehl-hingerichtet-strafanzeige/

Am 26. August 2024 wurde aufgrund einer geheim gehaltenen Schießgenehmigung der Regierung Unterfranken eine Jungwölfin aus dem Rudel Wildflecken erschossen und anscheinend einfach auf einem Acker liegen gelassen. Ausgestellt war die Schießgenehmigung auf die Mutterwölfin Frigga, obwohl man wohl wusste, dass Welpen im Gebiet lebten. Man nahm also deren Tod billigend in Kauf.

Seit dem 22. September keine Spur mehr von Wölfen

Am gleichen Tag riss nicht etwa Frigga, sondern Vaterrüde Griso (GW3519m) sechs Schafe. Dabei gaben die Behörden erst an, die Risse seien trotz Herdenschutzhunden passiert. Später relativierte man das Ganze und räumte ein, dass Schafe aus ihrer Weide ausgebrochen waren und frei herum liefen. Wir dokumentieren hier in der Reportage eine Weide mit abgetrennten Herdenschutzhunden. Genau so könnte sich ein derartiges Szenario zugetragen haben, denn extra eingezäunte Hunde können nicht schützen. Griso hatte sich bei frei herum laufenden Schafen bedient. Mehrere Naturschutzorgas erhoben Klage, wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. erstatteten Strafanzeige.

Von Mutterwölfin Frigga gibt es seit dem 27. Juli 2024 keinen offiziellen Nachweis mehr, von Vater Griso nicht mehr seit dem 26. August 2024. Am 28. August wurden vier Wolfswelpen im Gebiet bestätigt. Was ist mit diesen Welpen geschehen, was mit Vater und Mutter?

Am 22. September haben wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. im Gebiet das letzte Mal Losung entdeckt. Seither fehlt jede Spur von den Wölfen.

 

 

Ausriss aus der bayerischen Liste. Keine Nachweise mehr von Frigga (GW3092f) und Griso (GW3519m) im LK Rhön-Grabfeld. Sind die vier Welpen, siehe Eintrag von 28. August, alleine? https://www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/wolf/monitoring/index.htm Auch unter Verdachtsfällen nichts aus Rhön-Grabfeld: https://www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/verdachtsfall/index.htm

 

Ausriss aus der Fuldaer Zeitung mit einem Original-Foto der vier Wolfswelpen von Frigga und Griso. Doch wo sind ihre Eltern? Quelle: https://www.fuldaerzeitung.de/unterfranken/bayerische-rhoen-vier-wolfswelpen-tappen-in-fotofalle-nachwuchs-93346743.html?source=fb&fbclid=IwY2xjawF51n1leHRuA2FlbQIxMQABHf2vf4pwc9TfYechCY7iuj36Y-gooTORIMcQaOOc6vKlbA84LU42YTfsIw_aem_AxLzTXgYrw0MfHdmdQKXdQ

 

Zaundokumentationen

 

Schafe sehr abseits, im Kerngebiet der Wölfe in der „Langen Rhön“, am 09. Oktober 2024, um 14 Uhr. Zwar mit Herdenschutzhunden, aber diese sind extra eingezäunt, können also gar nicht schützen. Wurden solche Methoden zum Anlocken von Wölfen und deren illegaler Beseitigung getroffen?

 

An dieser Schafweide in der „Langen Rhön“ sind die Herdenschutzhunde extra eingezäunt und von der Schafsherde getrennt. Direkt hinter der Weide befindet sich ein mobiler Hochsitz. © Brigitte Somme

 

Der Weidezaun mit den HSH im Film

 

 

Hier die Weide noch einmal aus größerer Entfernung. Vor dem Wäldchen der mobile Hochsitz sowie die Herdenschutzhunde, die von den Schafen abgetrennt wurden. © Brigitte Sommer

 

Zum Vergleich: Herdenschutzhunde müssen direkt bei den Schafen oder Ziegen sein, sonst können sie nicht schützen. © Brigitte Sommer

 

Zaundoku im Territorium „Hohe Rhön“ in der Nähe des Heidelsteins. Fällt hier die Spannung an solchen Litzen ab, sind die Tiere nicht geschützt, da Hunde oder Wölfe einfach hindurch gelangen können. Am 22. September 2024 um 15 Uhr. Auf den Litzen waren 4.000 V. Zu wenig.
Wir zeigen mit unserer Doku auf, wie leicht es ist, Risse an einem angeblich wolfsabweisenden Zaun zu provozieren. Man stellt einfach den Strom ab, lässt reißen und bevor der Gutachter kommt, wird der Strom wieder angestellt. Oder aber man verbringt woanders gerissene Tiere in die wolfsabweisende Umzäunung. In Wolfshasserforen wird gehetzt und ein regelrechter Stellvertreterkrieg gegen Wölfe eröffnet, zu Gewalttaten gegen Wölfe und Tierschützer aufgerufen und auch Halter die schützen wollen, werden gemobbt.
In dieser Gegend wurden wir am 28. Juli sogar von einer aufgehetzten Meute mit dem Fahrzeug verfolgt. Auf einem Parkplatz versuchte man unser Fahrzeug einzukeilen. Hier berichteten wir über Hasskommentare sowie Aufrufe, Naturschützern nachzustellen. Mit Angabe der Telefonnummer der Polizei. https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/09/07/bayern-rhoenskandal-totschiessen-der-falschen-woelfin-macht-die-verfuegung-nicht-legaler/
Hier die Antwort der Polizei Mellrichstadt vom 6. September auf unsere Frage, ob man von dem Nachstellaufruf wisse: „Der Beitrag sowie die hier angefügten Kommentare wurden durch die Polizeiinspektion Mellrichstadt bzw. durch die Pressestelle des Polizeipräsidiums Unterfranken geprüft – Straftaten konnten dies bzgl. bislang nicht festgestellt werden. Bei der im Post genannten Telefonnummer handelt es sich um die Nummer der hiesigen Dienststelle – diese ist u.a. auch im Internet veröffentlicht.“ Ganz nach dem Motto, solange nichts passiert, wird auch nichts ermittelt. Dies steht im krassen Gegensatz zu neuen Anti-Hate-Kampagnen der Bundesregierung.

 

 

Zaundoku am 22. September, gegen 15 Uhr zwischen Heidelstein und Ehrenberg auf der hessischen Seite. Hier ist das Netz derart nah an die Böschung heran gesteckt worden, dass Wölfe oder Hunde hier tatsächlich leicht hinein springen können. So leicht ist es, Risse zu provozieren.

 

 

Anhand dieses Fotos ist gut zu erkennen, dass der Zaun von der Böschung aus kein Hindernis für Hunde oder Wölfe darstellt, da er die Böschung nicht überragt. Entweder hätte er auf die Böschung gesetzt werden müssen, oder aber weiter zurück gesetzt. Hier ist es ein Leichtes, einen Riss zur provozieren und hinterher zu behaupten, dass Zäune nicht helfen würden. © Brigitte Sommer

 

 

Friggas Territorium liegt im Dreiländereck Hessen, Bayern und Thüringen. Die Bauern richten all ihren Frust auf den Wolf aus. Hier ein Plakat in Ehrenberg auf der hessischen Seite. © Brigitte Sommer. Hier auch ein Link zur Hessischen Rissliste, deren Daten Hass auf Wölfe überhaupt nicht mehr nachvollziehbar machen, denn es gibt so gut wie gar keine Risse durch Wölfe: https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum/tabelle

 

Naturausnutz- statt Naturschutzgebiet?

 

Wir zeigen, wie es wirklich in den angeblich so schützenswerten Gebieten außerhalb der Wanderwege aussieht.

Hinter diesen Schildern sieht es so aus

 

So sieht es abseits der offiziellen Wanderwege im Territorium „Hohe Rhön“ aus. Touristen sollen hier auf keinen Fall mit ihren Fußtritten die Natur zerstören, aber Hobbyjäger befahren die empfindlichen Böden mit ihren Fahrzeugen, um direkt zum Hochsitz zu gelangen. Zu sehen an den deutlichen Fahrspuren. © Brigitte Sommer

 

Liegen gelassene Müllreste eines alten Hochsitzes. © Brigitte Sommer

 

Weitere sehr abgelegene Schafsweide. Im Hintergrund wieder ein Hochsitz. Sollten hier Wölfe angelockt und erschossen werden? © Brigitte Sommer
So sieht es in jeder Ecke hinter den Verbotsschildern aus. Im Hintergrund ist auch zu sehen, dass es kaum  Weidetiere hier gibt. Die meisten Flächen werden maschinell bewirtschaftet.  © Brigitte Sommer.

 

Das Kerngebiet der Naturschutzzone am Gangolfsberg ist für Hobbyjäger keine Sperrzone. Im Gegensetz zu vielen anderen Gebieten, fanden wir auch keinerlei Spuren von Wildschweinen, Rehen oder Hirschen. Wurde hier alles leer geschossen? © Brigitte Sommer

 

Direkt im Gebiet wird gerodet und es kommen auch Harvester zum Einsatz, die den Waldboden schädigen. Ganz Aktuell wird um den Basaltsee herum umfangreich gerodet.

 

 

Direkt außerhalb von Wanderwegen treiben selbst im Kerngebiet des Naturschutzgebietes Hobbyjäger in Unwesen. Auch das LfU hat hier Wildkameras hängen. Wer Daten von Wölfen oder Wolfslosungen an die Behörden meldet, muss sich darüber im Klaren sein, dass diese auch zum Aufspüren der Wölfe bei Abschussverfügungen verwendet werden können. Siehe auch Artikel hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/09/07/bayern-rhoenskandal-totschiessen-der-falschen-woelfin-macht-die-verfuegung-nicht-legaler/
Basaltfelsen prägen die Gegend um den Gangolfsberg. Tiere sind nicht zu sehen. Es gibt auch kaum Spuren von Wildschweinen, Rehen oder Hirschen.  © Brigitte Sommer

 

Von Liv am 22. September 2024 entdeckte Wolfslosung, irgendwo im Wolfsterritorium „Lange Rhön“. © Brigitte Sommer

 

Wir sind regelmäßig mit Teams in der „Langen Rhön“ unterwegs. Wir brauchen Verstärkung. https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

Schon Mitte Juni Angriff auf die Wolfsfamilie ?

Mitte Juni 2024 war am Gangolfsberg ein kleiner Wolfswelpe gefunden worden. Er landete in einer privaten Peppelstation. Sein erster Name war Wolfgang, später wurde er in Nuka umbenannt. Um ihn kümmert sich Tanja Askani im Tierpark Lüneburger Heide sehr fürsorglich. Bald soll Nuka nach Belgien in einen anderen Tierpark umziehen

 

Nukas Mutter ist Frigga. Die meisten Menschen, die begeistert die Bilder und Filme von Nuka liken wissen dies nicht. Wir finden aber, dass die Geschichte seiner Mutter Frigga erzählt werden muss. Sie steht exemplarisch für den Stellvertreterkrieg gegen ihre ganze Spezies in Deutschland. Es gibt kaum etwas, an denen Wölfe nicht Schuld sein sollen. Ganz aktuell läuft eine Propagandaaktion von Pferdehaltern, die einfach behaupten, dass Wölfe und nicht etwa ihre eigene Verantwortungslosigkeit im Zaunbau für ausgebrochene Pferde, die Unfälle verursachen, verantwortlich seien. Eigentlich sind diese Behauptungen so lächerlich, dass sie keiner Erwähnung Wert wären, aber die Massenmedien machen mit und veröffentlichen reißerische Berichte mit zum Teil geradezu absurden Tatsachenbehauptungen.

Wir sehen deutliche Zeichen dafür, dass es seit der Ansiedlung Friggas im Gebiet immer wieder Angriffe auf die Wölfe gab. Kurz vor der Paarungszeit „verschwand“ ihr eigentlicher Partner Anton. Vater von Nuka und der vier weiteren Welpen ist nun Griso aus dem Rudel Wildflecken, dem auch nachgestellt wird, sobald es das Gebiet des dortigen Truppenübungsplatzes verlässt. In diesem Jahr konnten dort bislang nur zwei Welpen nachgewiesen werden. Mit dem Totschießen von der Wölfin GW4174f wurde das benachbarte Rudel Wildflecken dazu noch um einen Babysitter beraubt.

Wir sehen aktuell starke Indizien dafür, dass das komplette Wolfsrudel „Hohe Rhön“ beseitigt wurde. Wir hoffen dennoch sehr, auf kommenden Monitoringtouren wieder Spuren zu finden.

Bayern, das Land der drei „S“

„Schießen, Schaufeln Schweigen“ wird hier im großen Rahmen praktiziert und anscheinend von einem Großteil der Bevölkerung toleriert. Uns erreichen allerdings immer wieder Nachrichten darüber, dass man uns gerne helfen wolle, allerdings Repressalien fürchten würde. Man habe große Angst vor Landräten, Bürgermeistern und weiteren Politikern, die selbst Hobbyjäger seien. Tatsächlich ist das auch in den Landkreisen Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld so. Wir können unseren Aktiven allerdings zusichern, dass sie anonym bleiben. Auch die Identität von Tippgebern wird von uns nicht bekannt gegeben.

Doch auch die Landesregierung macht Stimmung gegen Wölfe. Gräuelmärchen gegen Bären und Wölfe erzähle auch regelmäßig Hubert Aiwanger von den Freien Wählern. So schreibt die FR, dass der bayerische Minister Aiwanger mit Fäkalsprache und Unsinn die Diskussion um Konflikte mit wiederkehrenden Beutegreifern torpediere: https://www.fr.de/meinung/kolumnen/graeuelmaerchen-von-baer-und-wolf-92257361.html

Doch auch der Bayerische Ministerpräsident nimmt kein Blatt vor den Mund: Auf Twitter stellte Söder klar: „Der Wolf gehört nicht zu uns.“ https://politik.watson.de/politik/deutschland/145533703-csu-markus-soeder-wirbt-fuer-wolf-abschuss-und-sorgt-fuer-wirbel

Kritik von den Grünen?

Aber nein. Bei der jährlichen Begehung der Hauptalm – in diesem Jahr gemeinsam mit Agrarminister Cem Özdemir (Grüne) hat sich Söder ganz klar für die stärkere Bestandsregulierung ausgesprochen. Er hat Özdemir außerdem die umstrittene Wolfsverordnung vor die Nase gehalten – woraufhin dieser laut „Spiegel“ erwiderte: „Ich sag‘ nur, machen Sie es, ich werde Sie nicht dran hindern.“

Wie unabhängig sind also Behörden, die einer solche Regierung untergeordnet sind? Und mit wie viel Motivation sind hier Mitarbeiter dabei, Wölfe wirklich zu schützen?

Nicht nur Wölfe sind in Bayern betroffen, sondern auch Luchse. Untersuchungen zufolge werden bis zu 25 Prozent der Luchse in Bayern gewildert. Laut WWF und „Luchs Bayern“ sind allein in den Jahren 2018 und 2019 im bayerisch-böhmischen Raum 13 erwachsene reviertreue Luchse spurlos verschwunden, zwei weitere seien dort nachweislich getötet worden. „Aber auch die verschwundenen Luchse sind mit großer Wahrscheinlichkeit der Wilderei zum Opfer gefallen“, sagte der WWF-Mann Moritz Klose. Das Antiwilderer-Projekt von WWF und Luchs Bayern adressiere sich laut eines Berichtes in der Süddeutschen Zeitung vor allem an Ranger, lokale Behörden, Staatsanwälte und Richter. Und hier stehen wir wieder vor einem Grundproblem. Behörden sind weisungsgebunden, Staatswanwälte und Richter gehören zu einem gewissen Umfang der Jagdlobby an.

Solange eine Macht im Hintergrund den Wölfen den Stellvertreterkrieg erklärt hat und sich ihr praktisch alle Parteien unterwerfen, können 100 Bündnisse gegründet werden, und es wird genauso weiter gehen. Wir brauchen hier eine Graswurzelbewegung. Bürger müssen eigenverantwortlich in die Wolfsgebiete. Aber natürlich wird auch das nur sehr schwer funktionieren, weil Menschen lieber Verantwortung abgeben, als selbst etwas zu unternehmen. Und viele tun sich sehr schwer damit tun, sich für etwas einzusetzen, was etwas Mühe und auch Mut erfordert.

Mut zum Mut

Wir wollen hier Mut zum Mut machen, denn die Natur braucht die Menschen nicht, aber die Menschen die Natur. Wölfe sind ein wichtiger Bestandteil unserer Natur. Wer gut laufen kann, sollte sich einfach einen Ruck geben und Mitglied werden. Angriffe gab es bislang nur auf Vorstandsmitglieder, alle anderen Aktiven blieben unbehelligt: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

 

Weitere Quellen:

https://www.sueddeutsche.de/bayern/bayerischer-wald-luchs-wilderei-wwf-1.5602837

Hier weitere Berichte zu Frigga:

https://wolfsschutz-deutschland.de/?s=Frigga

 

Wir freuen uns über Unterstützung:

Wolfsschutz-Deutschland e.V. ist eine gemeinnützige Organisation, die sich der Aufgabe verschrieben hat, Wölfen in Deutschland die Zukunft zu sichern.

Trotz ihres weiterhin strengen Schutzstatus werden Wölfe in Deutschland illegal gejagt und getötet. Diese Abschüsse gefährden nicht nur einzelne Tiere, sondern auch die gesamte Population und das Ökosystem, in dem sie eine zentrale Rolle spielen.

Die Arbeit von Wolfsschutz-Deutschland e.V. ist für den Erhalt der Wölfe von unschätzbarem Wert. Doch diese wichtige Arbeit ist nur durch die Unterstützung von Menschen wie Ihnen möglich. Jede Spende zählt – egal, ob groß oder klein. Ihre finanzielle Unterstützung ermöglicht es dem Verein, weiter für die Wölfe zu kämpfen, zu dokumentieren und Aufklärungsarbeit zu leisten.

Sie unterstützen damit eine von Regierungs- und Lobbygeldern wirklich unabhängige Organisation, die unermüdlich daran arbeitet, dass die Rückkehr der Wölfe in unsere Landschaften ein Erfolg wird – für die Natur, für die Artenvielfalt und für kommende Generationen.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

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Auch Paypal ist möglich: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Aufgedeckt: Panikmache mit System in Hessen

Der östliche Teil des Taunus bietet seit kurzem einem Wolfsrüden aus dem Leuscheider Rudel ein Zuhause. Er findet hier einen idealen Lebensraum, doch es ist auch hier wie fast überall in Deutschland. Kaum wird bekannt, dass sich ein Wolf angesiedelt hat, starten auch schon Panikmache und Propaganda. Dieses Vorgehen hat leider System. Die Protagonisten sind deutschlandweit vernetzt. Warum Butzi (GW2554m) im Taunus unbedingt echte Freunde braucht, lesen Sie in unserer aktuellen Reportage.

Wölfe brauchen keine Wildnis. Sie kommen mit unserer Kulturlandschaft wunderbar zurecht. Im östlichen Taunus fern ab der Touristengebiete um den großen Feldberg oder Altkönig geht es viel ruhiger zu. Große Waldgebiete wechseln sich mit offenen Flächen ab. Die Gegend ist nicht dicht besiedelt. Wölfe können hier reichlich Beute wie Rothirsche, Rehe oder Wildschweine finden. Hessen wird erst seit relativ kurzer Zeit wieder von Wölfen als Zuhause angenommen. Vor Jahren lebte bereits ein Wolf im Reinhardswald in Nordhessen. Damals gab es noch keine Panik, heute leider umso mehr.

Beispielbild Wolf ©Brigitte Sommer

Seit der Rückkehr der Wölfe vor mehr als zwanzig Jahren nach Deutschland gab es keinen einzigen Angriff auf Menschen. Die meisten Menschen werden nie in den Genuss kommen, einen Wolf tatsächlich zu sehen, denn Wölfe sehen uns längst vorher und sie weichen uns aus. Nur unerfahrene Jungtiere lassen sich auch mal blicken und bleiben vielleicht neugierig stehen, bevor sie die Flucht ergreifen. Siehe auch Presseinfo hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/01/29/presseinformation-jungwoelfe-sind-auf-wanderschaft-nach-eigenem-revier/?fbclid=IwAR1nK7gYacUhTWNhsLyzQRuKH8y0q_W-PXScx8fhXSLOvclN0HX09W7KCkI

Ein russisches Sprichwort lautet: „Wo der Wolf ist, wächst der Wald“. Tatsächlich helfen Wölfe Schäden in den Wäldern zu minimieren, weil sie ihre Beutetiere regulieren. Und im Gegensatz zu den menschlichen Jägern, wählen sie nicht die Tiere aus, die die besten Trophäen liefern, sondern sie reißen alte, junge, kranke und schwache Tiere. Somit tragen sie auch zur Gesunderhaltung von Reh- , Rothirsch- und Wildschweinfamilien bei.

 

Ein Blick auf Pfaffenwiesbach, wo die Hysterie anscheinend besonders groß ist. Wir haben mit einer Hundehalterin dort gesprochen, die sich die Aufgeregtheit um den Wolf auch nicht erklären kann.

 

Abwechslungsreiches Gelände mit Wald, Wiesen und auch viel Wasser gibt vielen Wildtieren ein Zuhause. Auch Wolf Butzi könnte sich hier wohlfühlen, wenn man ihn lässt. Viele Menschen freuen sich über die Ansiedlung.

Risse an ungeschützten Weiden

Wölfe sind Opportunisten und wenn sie Schafe und Ziegen ohne Schutz dargeboten bekommen, nutzen sie natürlich die Gelegenheit, wie auch Wolf Butzi im Taunus. Weidetierhalter beklagen allerdings die schleppende Genehmigung und komplizierte Beantragung von wolfsabweisenden Zäunen. Hier stimmen wir sogar zu. Ist es wirklich politisch gewollt, Weidetierhalter schnell und unbürokratisch zu helfen, oder aber fördern bestimmte Politiker eher noch den Hass der Bauern auf Wölfe? Einige Parteien würden ja gerne die Wölfe lieber heute als morgen ins Jagdrecht aufnehmen und schießen. Bauern, die ihren Hass auf Wölfe ausleben und sich den ganzen Tag mit nichts mehr anderem beschäftigen, denken wahrscheinlich auch eher weniger über die wahren Probleme in der Landwirtschaft nach, in der nur nach Flächen subventioniert wird. Kleine Betriebe haben da oft das Nachsehen. Doch statt die Politik deshalb in die Verantwortung zu nehmen, dient der Wolf vielleicht als willkommene Themenabwechslung.

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. setzen uns ja seit Jahren dafür ein, ganz Deutschland zum Wolfsland zu erklären und überall zu fördern, aber auch zu fordern, ohne erst hochbürokratisch Wolfsgebiete auszuweisen.  Durchreisende Jungtiere verursachen die meisten Risse. Das Problem könnte so von vorne herein vermieden werden.

 

Viele Wolfsgegnerinnen und Wolfsgegner organisieren sich in Gruppen auf whattsapp. Vorn dort werden zielgerichtet Hass und Panik verbreitet. Der Riss fand auf einer ungesicherten Weide neben der gesichterten Weide – siehe Fotos unten – statt. Die Weide wurde inwzischen abgebaut und die Schafe woanders untergebracht.

 

Weide nebenan

Direkt neben den Schafen sind zwei Pferde untergebracht. Das Shetty könnte ins Beuteschema fallen, wird aber von dem Haflinger beschützt. Er stellte sich sofort an die Seite des Ponys. Um die Weiden herrum ist ein stromführendes 90-Zentimeter_netz gespannt.

 

Solche Eingangstüren weisen Schwachstellen auf. An den Seiten der Weiden ist genug Spannung vorhanden. Aber durch solche Türen könnten Wölfe und Hund hinein gelangen. Die Weide wo der Riss geschehen war, ist unterhalb gelegen.

 

Auch bei diesem weiteren Vorfall bei einer Hobbyhalterin in Ober-Mörlen war kein wolfsabweisendes Netz vorhanden. Allerdings ist der Fall hier noch nicht zugeordnet: https://www.fnp.de/lokales/wetteraukreis/ober-moerlen/ober-moerlen-schaf-von-wolf-gerissen-nachweis-erst-ueber-wolfs-dna-91876794.html?fbclid=IwAR1j3MT_Eh50x4M8C9zS-gQx-A5lZCZiSuKjYBd6VPhi92iv9SFsgn44_ek

 

Auch in Wald-Solms im Lahn-Dill-Kreis gab es einen Riss, der nun Butzi zugeordnet wurde: https://www.fnp.de/hessen/neun-gerissene-schafe-in-waldsolms-zr-92059861.html

Wölfe sind das geringste Problem

Es ist schwer an exakte Zahlen über Hunderisse heranzukommen. Vor ein paar Jahren ergab eine Studie in Schleswig-Holstein, dass dort viel mehr Schafe und Ziegen von Hunden als von Wölfen gerissen werden. Ein Blick in die Rissliste in NRW offenbarte dies ebenfalls. Eine Studie in Bayern aus dem vergangenen Jahr offenbarte auch, dass Hunde für Weidetiere um ein Vielfaches gefährlicher sind als Wölfe. Wir von Wolfsschutz-Deutschland hatten uns vor zwei Jahren auch einmal Zahlen zu Angriffen von Pferderippern auf Pferde angesehen. Auch diese Daten zeigen: Ripperangriffe auf Pferde gab es deutlich mehr.

 

Ausriss aus der Hessischen Rissliste. Hunde sind für Weidetiere gefährlicher als Wölfe. Auch hier hilft nur guter Schutz. Quelle: https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum

 

Die Masche der Panikmache

 

Solche Gruppen in whatsapp gibt es bundesweit und die meisten sind miteinander vernetzt. Gegenseitig treibt man sich dort in die Hysterie hinein. In vielen Fällen bleibt es nicht bei der „virtuellen“ Verfolgung. Leute machen sich auf, um den Wolf illegal zu beseitigen.

 

Oft sind es Menschen, die sich berufen fühlen Hunde zu schützen und zu retten, aber gleichzeitig betreiben sie eine Hetzkampagne gegen Wölfe. Prominentestes Beispiel ist der Hundefänger Heino K.. Ihm eifern viele Tierschützerinnen nach. Das Verbreiten von Fake-News hat dabei Tradition. Das Video stammte in Wirklichkeit aus Schweden und es wurde im vergangenen Herbst erstellt. In der Wetterau würde sich nie ein Wolfsrudel ansiedeln, denn die „Kornkammer“ von Hessen verfügt über viel zu wenig Waldgebiete. Stattdessen reiht sich dort Feld an Feld. Dennoch wird versucht, auch dort die Menschen in Panik zu versetzen. Die Wetterau befindet sich westlich von Butzis Revier.

 

Hier auf dieser FB-Seite werden angebliche Sichtungen geteilt. Danach sollen sich auch immer wieder Leute in der Realität aufmachen, um diese gemeldeten Tiere zu „beseitigen“. https://www.facebook.com/profile.php?id=100075897136057

Hier ein Fall vom vergangenen Jahr, auch aus Hessen: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/02/12/hessen-junger-wanderwolf-wurde-bei-homberg-ohm-bedroht/

 

Die Panikmache verläuft auch deswegen so erfolgreich, weil die Massenmedien mitmachen.

 

Auszug aus dem Text. Zitat: „Das Tier stand, als sie gegen 20.40 Uhr zum letzten Mal mit ihrer Schäferhündin „Alice“ Gassi gehen wollte, direkt am ersten Leitpfosten, rund 50 Meter vor ihrer Haustür. „Der war größer als ein Schäferhund-Rüde, und er kam mehrere Schritte bis auf vielleicht 30 Meter auf uns zu“, erzählt sie. Ihre Hündin an der Leine war außer Rand und Band, was aber den Wolf genauso wenig beeindruckte, wie das laute Schreien der Altweilnauerin. Mit dem bellenden Hund ist sie dann langsam rückwärts nach Hause gegangen. „Ich war so in Panik, dass ich gar nicht daran gedacht habe, ein Foto zu machen“, sagt sie…. Weiter: „Der Wolf war in der für diese Raubtiere so typischen Angriffsposition“, so Klimpel.“….Endgültige Gewissheit, dass die Altweilnauerin tatsächlich einen Wolf gesehen hat, wird es nicht geben. Aber die Altweilnauerin hat vorsorglich die Nachbarn informiert. Ihre eigenen Enkel dürfen trotz Zaun, an dem jetzt eine Wildkamera angebracht wird, nicht mehr allein im Garten spielen.“

Dieser Artikel wurde in der FNP veröffentlicht, ohne die Fachmeinung von Wolfsexperten mit darzustellen. Solche Artikel können durchaus als einseitig und tendenziös bezeichnet werden, denn statt die Leser zu informieren und ihnen dabei zu helfen, ihre eigene Meinung zu bilden, schüren sie Angst. Auch die Behauptung eines Jägers, der damit zitiert wird, es wären gleich mehrere Wölfe dort, wurde mit abgedruckt. In Fachkreisen heisst eine solche Berichterstattung Hofberichterstattung. Wem nützt sie? Vor allem der Jägerschaft.  Hat diese ihren Einfluss auf die Presse geltend gemacht? Unklar, Fakt ist aber, dass Protagonisten, die sich mit solchen Behauptungen wie im Artikel oben in Zeitungen stellen, oft aus dem Kreis der Reiter-, Jäger, oder Landwirtszene stammen. So auch ein Fall aus Niedersachsen, wo eine Reiterin behauptet hatte, dass sie auf ihrem E-Bike von Wölfen verfolgt worden sei. Dabei hätte sie deren Atem gespürt. Die Massenmedien überboten sich daraufhin mit Veröffentlichungen. Klar ist, dass solche Beiträge auch Auflage und Klicks bringen. Ob die Chefredakteure zuätzlich Geld erhalten, oder zu einer Reise eingeladen werden, können wir natürlich nicht sagen.

Eine Anfrage bringt allerdings ganz aktuell wirkliche Ungeheuerlichkeiten ans Licht. Die Regierung bezahlte Journalisten, die für öffentlichrechtliche Medien, wie z. B. ARD und ZDF  arbeiten. https://www.nachdenkseiten.de/?p=94769&fbclid=IwAR3iFvaAQs_f6KPc8jkEL4Ae7GWb4cbhMPTIIg8GUzmVQhM1D5LdSP5XsRo

Wie dies mit der zunehmend tendenziösen Berichterstattung über Wölfe in den Massenmedien zusammen hängen könnte, können wir natürlich noch nicht sagen. Aber die Indizien legen nahe, dass sich in Deutschland ein Problem mit Bestechlichkeit und Korruption in kaum gekanntem Ausmaß auftut.

In einem anderen Fall von Mobbing gegen eine Tierschützerin wurde bekannt, dass Mobbende wohl bezahlt worden sind.

Jedes Jahr sterben in Deutschland bis zu 40 Menschen durch Jäger und Jägerwaffen. Alleine in Deutschland. Dazu kommen die erschreckend vielen Fälle, bei denen der Ausgang zwar nicht tödlich war, dem Opfer aber beispielsweise ein Bein amputiert werden musste. Opfer wurden sowohl Jägerkollegen und Treiber, aber auch die Ehefrau und die Kinder von Jägern, der Schwager, sowie Nachbarn, Spaziergänger, Bergwanderer, Mountainbiker, Bärlauchsammler, oder spielende Kinder.

 

Viel Raum zum Leben

 

Blick in den Wald.
Liv verfolgte die Spur noch ein kurzes Stück. Nachdem er markiert hatte, ist Butzi wohl auf einem Wildwechselweg weiter.

 

Wölfe markieren ihr Revier deutlich. Die Botschaft gilt nicht uns, sondern anderen Wölfen als Nachricht dafür, dass das Revier besetzt ist, oder aber in Butzis Fall, dass eine Fähe willkommen wäre.

 

Unser Wolfshundemix Liv findet Wolfslosung und sie kann sie auch von Hundelosung unterscheiden.

 

Eine Suhle für Wildschweine.

 

Erste Frühlingsboten, doch im Taunus ist das Klmia rau, wie auf den nächsten Fotos zu sehen ist. Für Wölfe ist die Gegend ideal.

 

 

Wenn es woanders im Rhein-Main-Gebiet regnet, gibt es im Taunus oft Schnee. An diesem Morgen fanden wir allerdings überhaupt keine Spuren von Wild.

 

Livs zweiter Schnee in diesem Jahr.

 

Auf Spurensuche in Butzis Revier. Die Hunde sind selbstverständlich angeleint.

 

Hass tötet

Im Jahr 2022 wurden laut offizieller Statistik  146 Wölfe getötet. Für die meisten der toten Tiere ist der Mensch verantwortlich. Neun Wölfe wurden illegal beseitigt. Wir halten die Dunkelziffer um ein Vielfaches höher. Wir hatten auch bereits im vergangenen Jahr beklagt, dass in Ostsachsen ganze Rudel „verschwunden“ waren. In Deutschland haben Wildtierkriminelle kaum etwas zu befürchten, denn im Gegensatz zu Italien werden hier Täter kaum ermittelt, Strafen sind lächerlich gering.

Unser Appell: Lassen Sie sich nicht verrückt machen, manipulieren und in Hassgefühle gegen wehrlose Beutegreifer hineinjagen.

 

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Das Erstellen unserer Reportagen, die Richtigstellungen, die Bewertungen werden mit großem zeitlichen Aufwand und persönlichem Einsatz erstellt. Unser Verein wird nicht staatlich unterstützt, deshalb sind wir auf Spenden angewiesen. Ein monatlicher Beitrag  von fünf Euro in einem Abo hilft uns sehr, unsere Reportagen auch weiterhin werbefrei anbieten zu können und auch unsere aktive Arbeit in den Wolfsgebieten kann weiterhin stattfinden.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

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Auch über Paypal sind Spenden möglich. Hier der Link: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

 

 

Quellen: https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum

https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/jagdinstinkt-hunde-gefaehrlicher-fuer-schafe-als-woelfe?fbclid=IwAR3Vxj7x6xOHd0P1kAUXrvvO1oVpyoa_6BwfaPAm568TmFFD4gQ_INtK5zM

https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/01/14/angriffe-auf-pferde-280-irren-rippertaten-stehen-nur-16-wolfsangriffe-gegenueber-abschussforderungen-von-pferdehaltern-unverhaeltnismaessig/

https://www.facebook.com/Jagdunfälle-in-Deutschland-107170535197168/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/02/17/wolfsland-hessen-verfolgter-wolf-aus-dem-leuscheider-rudel-findet-zuflucht-im-taunus/

http://www.dbb-wolf.de