Wolfsschutz Deutschland e. V. protestiert gegen den „Aktionsplan Wolf“ in Bayern

Laut Statistik der DBB Wolf über die Wolfsschäden im Jahr 2017 wurden in Bayern gerade mal vier Schafe von Wölfen gerissen. In Bayern leben offiziell lediglich ein Rudel sowie zwei Paare. Freilich ziehen auch jedes Jahr Jungwölfe auf der Suche nach einem neuen Revier durch Bayern. Doch will man bestimmten Weidetierhaltern, Jägern und Politikern glauben schenken, scheint die komplette Weidetierhaltung des Freistaats durch Wölfe gefährdet.  Irgendwie passen die Hysterie und die tatsächlichen Zahlen in Bayern nicht zusammen. Statt sich mit Herdenschutzmaßnahmen zu beschäftigen und entsprechende unbürokratische Fördermaßnahmen ins Leben zu rufen, hat sich Ministerpräsident Söder einen „Aktionsplan Wolf“ ausgedacht um, nach seinen Worten, einen „Beitrag zur Versöhnung im ländlichen Raum“ zu liefern. Eine „Versöhnung“ wegen vier gerissenen Schafen? Der Aktionsplan sieht unter anderem vor, dass Wölfe getötet werden dürfen, wenn sie sich „wiederholt“ Nutztieren einfach nur „nähern.“ Söder geht damit auf das Geschrei nach wolfsfreien Gebieten der Almbauern ein, die behaupten, sie würden die Weidetiere auf der Alm nicht schützen können. Deshalb müsse der Wolf weg.

Weil diese Forderung aber so eindeutig gegen deutsches und europäisches Naturschutzrecht verstößt, nennt Söder das Kind nun bei einem anderen Namen und spricht von „nicht schützbaren Weidegebieten,“ in denen Wölfe abgeschossen werden dürfen, laut Aktionsplan Wolf.

Wir von Wolfsschutz Deutschland e. V. akzeptieren einen solchen Plan auf gar keinen Fall und wir werden Anzeige gegen jeden Todesschützen erstellen und auch gegen jeden, der einen solchen Schießbefehl erstellen sollte. Solche Passagen im Aktionsplan sind nichts anderes als ein Freibrief zum Wiederausrotten der Wölfe in Deutschland. Zudem werden die Wölfe in ihrer Vermehrung behindert, denn durchwandernde Jungwölfe laufen Gefahr erschossen zu werden. Auch ein genetischer Austausch mit Ost- und Norddeutschen Wölfen wird dadurch unterbunden. Wanderwölfe aus Italien, der Schweiz und Österreich haben keine Chance, in Deutschland einzuwandern. Dabei sehen die EU-Verträge, die auch Deutschland unterschrieben hat, ausdrücklich vor, dass die Wölfe sich vermehren. 

Erst im September 2018 hat die EU den ungünstigen Erhaltungszustand der Wölfe in einem Schreiben von EU-Kommissar Notario an den Sächsischen Landrat Harig bestätigt. Kürzlich hat die EU sogar bestätigt, dass eine 100 %-ige Förderung und Entschädigung der Weidetierhalter möglich ist. Einige Bundesländer haben dies bereits umgesetzt. Für Bayern dürfte die Umsetzung ja nach den Risszahlen aus dem vergangenen Jahr wirklich kein Problem sein. 2018 haben Wölfe im Freistaat fünf Schafe und drei Kälber getötet. Es kommen wesentlich mehr Tiere durch Krankheiten und Totgeburten ums Leben. 

Dass Almbauern, die ihre Tiere nicht schützen, sogar Menschen gefährden, macht ein spektakulärer Fall aus Österreich deutlich. Eine Wanderung durch das Seitental in den Stubaier Alpen endete im Sommer 2014 für eine deutsche Touristin tragisch. Wild gewordene Kühe griffen die 45 Jahre alte Frau an, sie starb an ihren Verletzungen. Der Weg verlief quer über eine Alm, die Herde war nicht eingezäunt. Nach dem Unfall verklagte der Ehemann des Opfers den Besitzer der Tiere auf Schmerzensgeld – und bekam nun nach jahrelangen Gerichtsverhandlungen recht. Das Landgericht Innsbruck sprach dem Ehemann und dem Sohn des Opfers insgesamt rund 180 000 Euro zu. Zusätzlich müsse der Bauer dem Mann eine monatliche Rente von 1200 Euro und dem Sohn von 350 Euro zahlen.  

Hier geht es zum Aktionsplan Wolf eshop_app000001

Quellen: https://www.sueddeutsche.de/bayern/aktionsplan-wolf-soeder-almbauern-1.4361862

https://www.sueddeutsche.de/panorama/kuh-angriff-bauer-schadenersatz-1.4341797

Schäden_Prävention_Kompensation_DE2017_final

https://wolfsschutz-deutschland.de/2019/03/06/kloeckner-lies-und-schulze-ignorieren-eu-vertraege-und-hetzen-gegen-woelfe-dabei-ist-der-standpunkt-der-eu-mehr-als-deutlich/

13 Gedanken zu „Wolfsschutz Deutschland e. V. protestiert gegen den „Aktionsplan Wolf“ in Bayern

  1. es wird wirklich Zeit diese Politiker in ihre Grenzen zu weisen. So kann es doch nicht weitergehen. Die Gefahr für alle Tiere sind die Menschen und nicht der Wolf! Dieser Aktionsplan von Söder ist eine Aufforderung zum Mord an den Wölfen, welche Rechte nimmt sich diese Person heraus? Gibt es denn keine Möglichkeit hier bevor schlimmes passiert gerichtlich vorzugehen?

  2. Ich habe es dauernd schon geschrieben! In Bayern wird man dem Wolf keine Chance geben. Eine Dame die bei mir in der Nähe wohnt, macht eine Panik wegen dem Wolf!! Ständig auch auf den Petitionsseiten, war die Gute nicht zu bremsen. Ja es kommt noch besser, nur weil ich pro Wolf bin, schrieb sie
    “ Ich werde nicht mehr gegen die Tierversuche in Nbg demonstrieren“! Das nur weil ich pro Wolf bin. Leider gibt es in Bayern mehrere von Wolfhysterie befallene Bürger. Ganz schlimm ein Jäger der einst aus dem Adel stammte. Der meinte vor 4 Jahren schon, ihm kommt kein Wolf in sein Revier. Es gibt zum Glück auch normale Bürger in Bayern, die pro Wolf sind. Söder und seine Alibi Weidetiere, sind eh ein schlechter Witz. Diese Tiere dienen eh nur dem Tourismus! Denn in Wahrheit sind die meisten Tiere nicht sichtbar! Sie sehen kein Sonnenlicht! Ein Schweinebauer in Regensburg ließ 2000 Schweine verrecken! Der Boden war kontaminiert. Der Bauer kam ohne Strafe davon. Die 200000€ für die Sanierung des Bodens, musste er auch nicht bezahlen! Zahlt der Steuerzahler!! Ich bin der Meinung wenn der Steuerzahler diese Tierquälerei bezahlen muss, dann kann er auch die Schäden vom Wolf bezahlen. Denn der/das einzige was Fleisch zum Überleben braucht ist ein Raubtier.

  3. Wie man in Bayern mit Zurückkehrern in die angestammte Heimat umgeht, kennen wir ja vom „Problembär“ – hinterwäldlerischer und stupider geht´s kaum…na ja, obwohl – andere Bundesländer geben sich ja inzwischen rechtschaffen Mühe, beim Wettbewerb der Unmoral zu gewinnen…mal abwarten, wessen Geistesblitz uns hier als nächstes fassungslos zurücklässt.

    1. Ja Schappauf haben wir Bruno nicht vergessen. Ich war mit Kinderwagen auf der Demo! Hinterhältig ließ man uns glauben Bruno dürfte leben. Am nächsten Tag war Bruno ermordet. Aber wir werden für jeden Wolf eine Anzeige erstellen. Leider haben wir in Bayern sehr viel zu tun. Aber wir werden die Wölfe nicht ungestraft töten lassen. Zumindest werden wir versuchen zu klagen.

      1. DANKE jetzt schon an alle, die Klage einreichen werden! Mir fehlt nur leider der Glaube, dass Gerichte, die im Vorfeld Bemühungen, den Mord noch aufzuhalten, kaltschnäuzig abgewiesen haben, plötzlich dann die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen werden…so denken sicher auch potenzielle Täter und die ihnen in die Hände spielenden Politiker und lachen bloß über all unsere Androhungen gerichtlicher Konsequenzen. Und den Opfern hilft´s dann eh nicht mehr…am Ende werden ihre präparierten Kadaver genau wie Bruno irgendwelchen staatlichen Museen noch Geld einbringen…
        Trotzdem: Natürlich müssen wir dranbleiben und weitermachen, auch unter hartnäckiger Einbeziehung der Gerichte über alle Instanzen!!

    2. Bruno’s Brüder wurden auch als Problembären in Graubünden geschossen. Das Problem bei Bruno war der Mensch, der dem Bären nachgestelt hat um Selfis mit dem Bären zumachen.

      1. Das Problem ist immer der Mensch! Das Krebsgeschwür, der Parasit des Planeten Erde…glücklicherweise gibt´s aber auch in diesem Gesamtorganismus Fresszellen und gute Bakterien, die unersetzlich und unermüdlich an der Gesundung arbeiten 😉

  4. In Bayern sind die Wölfe gefährlicher, denn die bayerischen Schafe sind schwarz. Diese schwarzen Schafe werden von den fruchtbaren Raubtieren mit Vorliebe gerissen. Also macht euch keine Hoffnungen, die Wölfe haben in Bayern keine Chance. Die schwarzen Schafe bleiben in großer Zahl erhalten.

    1. Hr. Kraus sie sprechen mir aus der Seele,
      in Bayern ist die Zeit nicht stehen geblieben sondern läuft rückwärts. Das die Grünen so zugelegt haben erkläre ich mir wegen des heißen Sommer letzten Jahres. Die hatten in Bayern bisher politische Langeweile weil die Christliche Partei und dessen Wertvorstellungen unantastbar = Tradition ist, was bleibt da anders als Ablenkung „Schmutzkampagnen gegen Asylanten“, dem Wolf, Argwohn gegen den Biber …. so weil ich weis wurde die letzte „Hexe“ in Bayern verbrannt.
      Aber das die Korruption sich in Bayern in den letzten 10 Jahren versechsfacht hat interessiert keine Bauer. Nur das Wölfe ihn bedrohen (könnten!) dass ist wichtig!

  5. Sein stellvertretender bayerischer Ministerpräsidenten Hubert „Hubsi“ Aiwanger war natürlich Herrn Söder eine große Hilfe bei der Ausarbeitung des Aktionsplanes Wolf. Als passionierter Jägersmann und Agrarindustrie- und Jagdlobbyist passt natürlich der Wolf nicht in sein geliebtes Bayern. Die noch fehlende Jagdtrophäe würde sich auch noch sicherlich gut machen zwischen den anderen toten Tieren an der Wand. Aber es gibt auch in Bayern noch Hoffnung. Letzte Polit-Umfrage von gestern: „München erlebt ein grünes Wunder mit 42,8 %“, CSU: 18,8 %, FW: 6,9 %. Fakt ist, die jetzige Regierung ist für viele Menschen in Bayern nicht mehr tragbar und wählbar.

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