Neue Einblicke in NRW: Hier sind die Wölfe längst zuhause

Nur ein paar Unbelehrbare wollen es nicht verstehen, dass es in Nordrhein-Westfalen viele ideale Gebiete gibt, in denen sich Wölfe ansiedeln werden und schon angesiedelt haben. Laut offiziellen Angaben leben im gesamten Bundesland zwei Rudel und ein Einzeltier. Dazu kommen noch einige durchwandernde Jungtiere und zwei Wolfspaare, eines davon im Grenzgebiet zu Belgien, die noch nicht lange genug am gleichen Ort nachgewiesen worden sind, um offiziell bestätigt geführt zu werden. Obwohl eine Mehrheit der Bundesbürger die Rückkehr der Wölfe begrüßt, lässt die Agrar- und Jagdlobby nicht in ihren Bemühungen nach, ihren Einfluss dazu zu benutzen, den Schutzstatus der Wölfe zu senken. Damit wären unsere Wölfe in Gefahr, erneut ausgerottet zu werden. Teilweise nimmt dazu auch die Berichterstattung von Lokal- und Massenmedien immer absurdere Ausmaße an. Nahezu unbehelligt scheint eine nach eigenen Aussagen bewaffnete Bürgerwehr durch Schermbecker Wolfsgebiet zu touren und Angriffe von Bauern auf Tierschützer werden entweder gar nicht von den Medien gebracht, oder verharmlost, bzw. Bauern und Weidetierhaltende immer und immer wieder in der Opferrolle präsentiert. Lesen Sie hier unsere neue, exklusive Reportage mit Veranstaltungstipps, Zaunbeispielen und dem Aufdecken von Fake-News.

 

Dank ihrer Fellfarbe verfügen Wölfe im Dämmerlicht des Waldes über eine perfekte Tarnung. Einen Altwolf werden die meisten nie zu Gesicht bekommen, nur unerfahrene Jungtiere lassen sich auch mal sehen.

 

Wandern im Wolfsgebiet: Der Hohe Mark Steig ist ein Fernwanderweg in NRW und führt über 150 km quer durch den Naturpark Hohe Mark – von Wesel bis nach Olfen. Weitere Infos: https://www.hohe-mark-steig.de/

 

 

Von links: Brigitte und Lara Sommer sowie Ulrike de Heuvel auf dem Hohen Mark Steig.

Welpe aus dem Schermbecker Rudel überfahren

Vom 21. bis 24. November 2022 wurden in Hünxe (Kreis Wesel) Losungen von vier verschiedenen Wölfen gefunden worden heisst es in einer Pressemitteilung des LANUV vom 13. Janaur 2023. Es handele sich um Nachkommen des territorialen Wolfspaares im Territorium Schermbeck, nämlich der Wolfsfähe GW954f und des Wolfsrüden GW1587m. „Erstmals genetisch erfasst wurden zwei Weibchen mit den Kennungen GW3043f und GW3044f und zwei Männchen mit den Kennungen GW3042m und GW3045m, die eindeutig den o.g. Elterntieren zugeordnet werden konnten,“ schreibt das LANUV in seiner Pressemitteilung.  Somit hätte das Rudel im Jahr 2022 mindestens vier Welpen.
Am 2. Dezember 2022 um 7:10 Uhr wurde einer der genannten Welpen, das Männchen mit der Kennung GW3045m, auf der Autobahn A 31 bei Bottrop-Kirchhellen bei einem Verkehrsunfall getötet. Der Wolf sei von Autobahnpolizei sichergestellt worden und mit Genehmigung der unteren Naturschutzbehörde der Stadt Bottrop an das LANUV übergeben worden.
Im Jahr 2021  seien ebenfalls mindestens vier Welpen genetisch identifiziert worden, die dem Elternpaar GW954f und GW1587m zuzuordnen wären, heisst es weiter in der Pressemitteilung. Ein Weibchen mit der Kennung GW2307f wurde am 27. Juni 2021 als kleiner Welpe im Territorium aufgegriffen und wieder frei gelassen; bisher sei  dieses Tier nicht wiedergefunden worden. Uns von Wolfsschutz-Deutschland e. V. hatte ein Informant damals gesagt, dass der Welpe kurz nach seiner Freilassung erschlagen worden sei. Leider konnten wir diese Behauptung bisher weder bestätigen noch dementieren.
Ein männlicher Welpe mit der Kennung GW2428m sei zuletzt am 29. Dezember 2021 anhand von Kotproben festgestellt worden. Ein zweiter männlicher Welpe mit der Kennung GW2551m sei zuletzt am 10. April 2022 ebenfalls anhand von Kotproben festgestellt worden. Über den Verbleib dieser drei Jungwölfe lögen keine Informationen vor., so das LANUV. Der vierte Welpe aus dem Jahr 2021, ein Männchen mit der Kennung GW2596m, konnte noch bis Anfang November 2022 im Elternterritorium nachgewiesen werden. Am 29. November 2022 wurde er dann an getöteten Schafen in Lüdinghausen (Kreis Coesfeld) gefunden; offenbar hat der Jährling jetzt das Territorium Schermbeck verlassen.

 

Zwergrinder in der Schwarzen Heide noch immer ungeschützt

 

Nachdem uns Schäfer O. unser Fahrzeug hier in der Schwarzen Heide im Spätfrühjahr mit seinem Fahrzeug eingekeilt und bedroht hatte, dachte wahrscheinlich niemand, dass wir uns an diesen Ort, direkt in Sichtweite seines Anwesens, im Kerngebiet des Wolfsrudels von Gloria,  noch einmal wagen würden. Doch wir erwischten Ende Oktober schon wieder diese ungeschützten Zwergrinder an der gleichen Stelle. Wieder ungeschützt. Mitten im Kerngebiet des Wolfsrudels und in der Nähe hatten bereits Risse stattgefunden. Was anderes als Rissprovokation soll das darstellen? In dieser Reportage ist unsere erste Dokumentation über diese Weide zu sehen: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/06/26/nrw-schermbecker-rudel-bedrohtes-paradies/?fbclid=IwAR0Fbj9WXP1fI6PPSDQLCIZK6Xa5A3pwGjol9KvC6EgKBpL682S_0_9ocsU

 

Neun Falschmeldungen in nur zwei Monaten

NRW ist wohl das Bundesland, das mit die meisten Falschmeldungen in der Rissliste aufweist. Wir haben aktuell neun Meldungen in nur zwei Monaten ausgemacht. Ein Welpe aus Glorias und Ingolfs Rudel in Schermbeck ist abgewandert und hatte im November im Landkreis Coesfeld fünf ungeschützte Schafe gerissen. Die Presse macht nun daraus wieder einen tendenziösen Artikel nach dem anderen.

Ausriss aus der Rissliste NRW. Neun Falschmeldungen, alleine in zwei Monaten. Hier ist die gesamte Liste zu finden: https://wolf.nrw/wolf/de/management/nutztierrisse?fbclid=IwAR1pHWM_KOJ7rBCi2r4OdgVdAvTj402-3HiHlNcpNo9rk3Tu9bB5G3ZKIeA

 

Brigitte und Lara Sommer vor Ort im Wolfsgebiet Schermbeck. In Hintergrund ist der Lippekanal zu sehen. Wir veröffentlichen solche Bilder nicht, weil wir uns in die Öffentlichkeit drängen wollen, sondern um darzulegen, dass wir aktiv vor Ort unterwegs sind. Aktive Mitglieder aus den Regionen zeigen wir zu ihrem Schutz nicht. Wir freuen uns sehr, neue Mitglieder begrüßen zu dürfen, die sich vorstellen können, ebenfalls aktiv zu sein. Dies gilt für alle Bundesländer: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

 

Blick von oben auf Hünxer Wald und Dämmerwald

 

Hier ein Blick auf die beiden Wolfsgebiete südlich und nördlich des Lippekanals.

 

Positive Zaunbeispiele

 

Positives Zaunbeispiel bei Dinslaken.

 

 

Weiteres postives Zaunbeispiel aus dem Kerngebiet bei Hünxe. Auch Marke Eigenbau kann schützen und muss nicht teuer sein.

Völlig duchgedrehte Bürgerwehr mit Narrenfreiheit?

Eine selbsternannte Bürgerwehr, die sich praktisch auch selbst damit beauftragt hat, Weidetiere im Schermbecker Raum zu schützen, fällt in sozialen Netzwerken immer wieder durch extrem feindselige und unserer Meinung gewaltverherrlichende Threads auf. So wurde dort auf einem Profil die Frage erörtert, ob sich nicht alle Bauern bewaffnen sollten, oder aber ein sehr schräger „Imagefilm“ zu Weihnachten verwirrte so manchen Zuschauer, indem der Anschein erweckt wird, man verfüge sogar über Reiterstaffeln. Dazu kommen noch jede Menge verbale Beleidigungen gegen Andersdenkende. Nun sammelt man auch Spenden. Dabei könnte der ein oder andere Mitstreiter sogar einen rechtsradikalen Hindergrund haben. Immer wieder tauchen dazu islamfeindliche Aufkleber bei den Bunkeranlagen auf. Ob hier ein Zusammenhang mit der Gruppierung besteht, wissen wir nicht. Dennoch lassen die Behörden diese Bürgerwehr seit mindestes zwei Jahren scheinbar gewähren? Warum ist uns ein Rätsel, dafür verfolgt man denn im Gegenzug jedes Bagatellvergehen von Tierschützern.

Wir sehen diese ständige Radikalisierung dieser Truppe jedenfalls mit großer Sorge.

 

Nachtwanderung im Hünxer Wald. Wenig später raste ein Fahrzeug mit einer  Geschwindigkeit deutlich über 30 Kilometer einen Paralellweg im Wald entlang.

So kann Tourismus beim Wolfsschutz sogar helfen

Das Gebiet, das sich nördlich von Oberhausen bis nach Haltern und auf der anderen Seite fast bis an den Rhein erstreckt, ist auf jeden Fall eine Reise Wert. Viele kleine Hotels und Gaststätten können sogar vom Wolfstourismus provitieren, weil dieser auch unabhängig von der Jahreszeit ist. Wir können hier kein bestimmtes Hotel empfehlen, weil die Unternehmen von der Anti-Wolfs-Fraktion bedroht werden könnten, doch lohnt es sich auf jeden Fall, bei einer telefonischen Buchung nachzufragen, wie die Position der Eigentümer zum Thema Wolf aussieht und dort zu buchen, wo man wolfsfreundlich ist.

Bedingung für Spaziergänge durch das Gebiet ist natürlich, dass Besucher auf den Wegen bleiben. Querfeldein- und Waldläufe lohnen sich sowieso nicht, weil auch hierbei höchstwahrscheinlich kein Wolf zu sehen sein wird. Im Gegenteil, durch das Gehen im Unterholz wird so viel Lärm verursacht, dass Wölfe und andere Tiere viel eher als auf Wegen aufgeschreckt werden und sich nicht sehen lassen. Freilich wollen vor allem die Hobbyjäger Besucher aus den Wäldern fernhalten und Wandernde müssen damit rechnen, selbst auf Wegen angegangen zu werden. Nur ausgewiesene Privatwege sind tatsächlich gesperrt. In NRW ist es übrigens nicht erlaubt, so genannte Luder- und Kirrplätze zu betreten. Schwierig umzusetzen, weil Wege und Pfade zu solchen Plätzen nicht erkennbar beschildert sind. Wenn die Jäger sich unter Beobachtung fühlen, und sei es durch Touristen, ist dies sicherlich ebenso positiv für die Wölfe, wie für andere Wildtiere. Plötzlich finden sich Spaziergänger auf solchen Plätzen wieder.

Die Menschen, die rücksichtsvoll sind und sich daran erfreuen können, in einem Gebiet zu sein, in dem auch Wölfe leben, werden auf jeden Fall von einer solchen Reise. oder einem solchen Ausflug provitieren. Auch kann sich mit eigenen Augen davon überzeugt werden, wie wenig Weidetiere doch geschützt werden.

 

Viele Wanderwege durchziehen das Gebiet um Hünxe und den Dämmerwald. Es ist also für Touristen gar nicht notwending, quer durch den Wald zu laufen.

 

In der Hohe Mark und im Dämmerwald gibt es viele Freizeitmöglichkeiten, auch Ballonfahren. Auch in der Reihe „Wunderschön“ vom WDR wurden Ausflugsziele vorgestellt: https://www.fernsehserien.de/wunderschoen/folgen/249-vom-halterner-silbersee-in-die-hohe-mark-1407959

 

Beindruckendes Totholzdenkmal bei Hünxe.

Realität der Pferdehaltung

Die allermeisten Pferde und Ponys sind nach unserem Dafürhalten noch immer nicht geschützt. Zumindest werden aber einige Tiere inzwischen nachts im Stall untergebracht.

 

Dieses Pony in der Nähe des Lippekanals ist nicht geschützt.

 

Großpferde stehen zusammen mit einem Pony mitten im Hünxer Wolfsgebiet. Allerdings werden diese Tiere nachts wohl eingestallt, denn abends sind sie nicht mehr auf der Weide.

Erneut Angriffe auf uns

Während sich Lokalblätter und Massenmedien damit überschlagen, zu beteuern, wie die Weidetierhaltenden doch unter den „extremen“ Wolfsschützerinnen und Wolfsschützern zu  leiden hätten, zeigt die Realität immer wieder das Gegenteil. Es gibt kaum einen Einsatz in NRW oder auch RLP ohne Angriffe auf uns. Auch Ende Oktober 2022 war es nicht anders. Von den Medien wird dieser kriminell erscheinende  Mob stets ignoriert, bzw. werden deren Taten verharmlost.

 

Die Fahrerin dieses Fahrzeuges stoppte uns und beschimpfte uns auf unflätigste Weise. Dabei hatte sie auch noch ein Kind mit im Fahrzeug. Kurz danach verfolgte sie uns sogar mit ihrem Fahrzeug.
Dieses Foto wurde Ende Oktober auf der A 3 in der Nähe von Bonn aufgenommen und es wurde durch mehrere WA-Gruppen gesendet. Genauso wird auch mit Jungwölfen verfahren, die irgendwo gesehen werden. Man ruft zur Verfolgung auf.

Im Sommer hatte Hobbyschäfer O. und mit einem weiteren Beteiligten zusammen mit seinem Fahrzeug eingekeilt und bedroht. Es folgte eine Anzeige von uns. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/06/26/nrw-schermbecker-rudel-bedrohtes-paradies/

Verantstaltungstipp für 26. Januar 2023 – Ist sich die Politik längst einig?

Folgende Einladung verschickte WDR 5. Schermbeck Online machte daraus einen lustigen Vertipper. Schermbeck Online ist ja nicht gerade für seine neutrale oder gar wohlwollende Berichterstattung über Wölfe bekannt. Ob es sich hier um einen freudschen Versprecher handelte, der doch eine gewisse Sympathie für die Beutegreifer ausdrücken möchte, wissen wir natürlich nicht. Lustig war die Überschrift – hier noch im Bild zu sehen –  allerdings allemal. Richtig heisst es „heimisch“, statt Mensch und es ist inzwzischen geändert.

Ausriss aus Schermbeck Online. Hier der Beitrag: https://schermbeck-online.de/der-wolf-noch-fremd-oder-schon-heimisch/

Zitat aus der Einladung des WDR Fünf Wölfe?  (Die Anzahl kann nicht stimmen. Laut DBB-Wolf sind es zwei Rudel und ein Einzeltier in 2021 – ) https://www.dbb-wolf.de/Wolfsvorkommen/territorien/status-und-reproduktion?Bundesland=Nordrhein-Westfalen&Jahr=2021)  sind inzwischen in Nordrhein-Westfalen ansässig, und vielerorts gibt es durchziehende Wölfe. Das Land hat vier Wolfsgebiete eingerichtet, Nutztierhalter und -halterinnen werden beim Herdenschutz unterstützt.

Einige kleine Schäfereien haben trotzdem bereits aufgegeben. In der EU wird nun diskutiert, den Wolf nicht mehr als streng geschützte Art einzustufen, um gegen auffällige Tiere leichter vorgehen zu können. Anmerkung: Hierzu gibt es einen pikanten Fall aus Hessen, der aber ein Schlaglicht auf alle Bundesländer wirft. Angeblich hätte die Ampelregierung der FDP bereits im April des vergangenen Jahres ein regionales „Bestandsmanagement“ angekündigt und auch der neue Umweltminister in Niedersachsen, Christian Meyer (Grüne) hatte mitgeteilt, dass man mit dem Bund an einem solchen Konzept arbeite. https://www.umwelt.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/pressemitteilungen/pi-168-ausnahmegenehmigungen-217936.html?fbclid=IwAR1csr_8I6OtF3Pl-XBP4Lcjxd49GSsGMHqS_yM3fULcW-WcuQO0Qq91KH4

Ist die EU-Diskussion somit reine Makulatur, weil längst insgeheim beschlossene Sache? 

Weiter in der PM des WDR: „Reicht die Unterstützung für die Nutztierhaltung aus? Was fehlt? Was läuft falsch? Sollte man Hobby-Tierhalter überhaupt fördern? Wie lange können wir uns angesichts knapper Kassen das überhaupt noch leisten?

Ist die EU-Initiative zur Änderung des Schutzstatus sinnvoll? Welche Erfolgschancen hat sie? Und wie kann verhindert werden, dass wohlmeinender „Wolfstourismus“ in den Wolfsgebieten für Unruhe sorgt? Oder Wolfsgegner sich dort zusammentun, um Wölfe aufzuspüren?

 

DO, 26. Januar 2023, 20.04 Uhr – 21.00 Uhr Adresse: Schützenhaus Gartrop-Bühl Gahlener Str. 126, 46569 Hünxe. Einlass: 19.00 Uhr Eintritt frei.

Wende auch im Duktus der EU

So antwortete EU-Kommisaar Sinkevičius auf eine Anfrage wie folgt:

„Sinkevičius weist in seiner Antwort vom 10. Januar 2023 weiter darauf hin, dass Artikel 16 der FFH-Richtlinie auch Ausnahmen vom strengen Wolfsschutz aus anderen zwingenden Gründen erlaube, einschließlich sozialer oder wirtschaftlicher Art.
Unter strengen Voraussetzungen sei die selektive Entnahme einer bestimmten Anzahl von Exemplaren einer geschützten Art zulässig.
Der EU-Kommissar erinnert daran, dass Strategien für das Wolfsmanagement darauf ausgerichtet sein sollten, dass Wild- und Weidetiere geschützt und mögliche Konflikte ausgeräumt würden. “

Diese Entwicklung gegen die Interessen der Mehrheit macht  fassungslos und jetzt muss ein großer bürgerlicher Protest einsetzen. Wie kann es denn sein, dass Deutschland anderen Ländern in Afrika immerzu moralisch bewertend und besserwisserisch auftritt und dort Beutegreifer geschützt werden sollen, während man sie im eigenen Land am liebsten ausrotten würde.

Wie lange die Wölfe sich hier in Deutschland noch zuhause fühlen können, hängt nun auch vom Engagement von Bürgern und unbestechlichen Politikern sowie großen Umweltorgas, die endlich aufwachen sollten, ab.

 

Quellen: https://wolf.nrw/wolf/de/aktuelles/2023-01-11?fbclid=IwAR0wvs4w5kpc1IFs-cBvGRI1zg6fT5AkRXu9H6s7Mk7erQxAFZ20ZSehGFM

https://wolf.nrw/wolf/de/management/nutztierrisse?fbclid=IwAR1Av_Z_gHFpJiaH8No05c4vA62S_jgXRdYmZ-2JflfTMP5LorS3_9zOlgc

https://wolf.nrw/wolf/de/aktuelles/2023-01-11?fbclid=IwAR11D1OcYC0EaSkvDCn0Qm8a8zcZdJSVbS1Q-HHxv3FXLXqnByggAivlUis

https://www.agrarheute.com/tag/ffh-richtlinie?fbclid=IwAR2yqvFtBRnOJc02NzBWk7_Jv_ZEIqMMdi_kBDzsIgoS6LtIBxT4SM7pQhU

https://wolf.nrw/wolf/de/aktuelles/2023-01-13?fbclid=IwAR3moVjVqr5n5vYVxba3ThOc2_YdR_vIr3TYX4RdvsEVzSHLOYiZnZvCWY0

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NRW – Schermbecker Rudel: Bedrohtes Paradies

Märchenhaft präsentiert sich das Zuhause von Wölfin Glorias Familie. Viele Bauernfamilien und Weidetierhaltende behaupten ja oft, dass hier kein Platz für die Wölfe wäre, weil dieses Gebiet einfach zu dicht besiedelt wäre. Hier in unserer exklusiven Reportage offenbart sich das Gegenteil. Es ist ein Paradies, nicht nur für Wölfe. Sollten wir Menschen nicht endlich lernen, unseren Platz mit Mitlebewesen zu teilen? Haben sie nicht genauso ein Recht auf ihr Leben und auf ihren Platz?

Wir wanderten 20 Kilometer durch das Kerngebiet der Familie von Wölfin Gloria. Dabei entstanden mystisch wirkende Aufnahmen. Doch das Paradies ist in akuter Gefahr. Warum, lesen Sie hier in unserem Faktencheck. Es gab auch erneut einen Angriff auf uns. Ebenso haben wir Zaun- und Jagdfrevel aufgedeckt.

 

Wir wanderten 20 Kilometer zu Fuß im Gebiet des Schermbecker Rudels. Hier auf einem ausgewiesenen Weg hinter den Bunkeranlagen.

Seen und Tümpel sorgen für Artenreichtum.

 

Die meisten Wildtiere wissen sehr genau, wer nur spazieren geht oder wer jagen möchte.

 

Mystische Baumgesichter, die Eulen und Pilzen ein Zuhause geben.

 

Das Blässhuhn ist eine mittelgroße Vogelart der Gattung der Blässhühner aus der Familie der Rallen, die als einer der häufigsten Wasservögel bevorzugt auf nährstoffreichen Gewässern anzutreffen ist.
Zu den am meisten verbreiteten Vögeln zählt der Grau- oder auch Fischreiher.
Verwunschen und spannend. Dies ist aber sogar ein regulärer Weg.

 

Auch Nilsgänse fühlen sich hier wohl.

 

 

Reiher nutzen abgestorbene Bäume als Ausguck und Ruheplatz.

 

Durch das Gebiet führen zahlreiche gut ausgebaute Rad- und Wanderwege.
Wolfslosung. Damit markieren Wölfe ihre Reviergrenzen.
Lost Places: eine zugewachsene alte Bunkeranlage.
Es gibt viele Tümpel und Wassergräben. Die Tierspuren machen deutlich, dass dies nicht nur ein Paradies für Wölfe ist.

Wolf aus dem Schermbecker Rudel auf unserer Forschungskamera. Seit 2018 ist Wölfin Gloria in diesem Gebiet zuhause. Ein Jahr später kam ihr Rüde mit dazu. Die Familie hatte seither ein Mal einen Welpen und vergangenes Jahr vier Welpen.

Jagdfrevel

Vom Jäger achtlos liegen gelassener, nicht mehr gebrauchter Hochsitz.

 

Alle paar hundert Meter befinden sich im ganzen Gebiet so genannte Kirrplätze. Wir berichteten über solche Plätze bereits hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2020/10/07/faktencheck-jaegerlatein-todesterrorzone-statt-wildruhezone/

Eine Wildkamera darf normalerweise nur in Kniehöhe angebracht werden, damit keine Personen aufgenommen werden.

Film aus unserer Forschungskamera. Es gibt viele Rothirsche.

Hier dieser Kirrplatz noch einmal im Film. Diese Plätze befinden sich auch in Naturschutzgebieten.

Buchenholzteer, wie er hier zum Anlocken von Wildschweinen verwendet wird,  ist ein Holzteer. Schaut man sich die Zusammensetzung an, wird einem deutlich, dass die Inhaltsstoffe sicherlich nichts in einem Wasserschutzgebiet zu suchen haben.
Insbesondere die so genannten „Aromate“ sind gesundheitsschädlich, aber auch Kohlenwasserstoffe, Aldehyde oder Paraffine haben in einem Wasserschutzgebiet wenig verloren.
Da Buchenteere veterinärmedizinisch auch als Biozide verwendet werden, sollte deutlich sein, dass ein solches Mittel auch in einem Naturschutzgebiet wenig verloren hat.
Es bedarf also nicht zwingend eines Verbotes eines Produktes, wenn die Inhaltsstoffe, die Ausbringung bestimmter Produkte oder die Veränderung des Bodens bereits verboten sind. Auch einen Plastikbecher wird man nicht in einem Wasserschutzgebiet entsorgen dürfen, auch, wenn dies auf dem Becher sicher nicht explizit steht.

Täuschen, tricksen, Gewalt ausüben

Und schon wieder waren Fake-News von Tierhaltenden verbreitet worden. Es war kein Wolf, sondern ein Hund, der dort ein Pferd verletzt hatte.
Vorausgegangen sind diesem Ergebnis erneut Abschussforderungen, Verbreitung von Panik und Hetze. Doch an einer Richtigstellung scheinen weder die Lokalpresse noch die Hetzenden interessiert zu sein.
„Zäunt Eure Tiere endlich richtig ein, dann sind sie auch vor Hundebissen, die erheblich öfter vorkommen als Wolfsangriffe, geschützt.“
Leider gab das LANUV zum Fall auch keine Pressemitteilung heraus, sondern das Ergebnis ist lediglich auf der Rissliste zu finden. Quelle: https://www.wolf.nrw/wolf/de/management/nutztierrisse?fbclid=IwAR1DIyT-7vRAcAPJqXjqi29MoONlPkRwKZJf37Mcy8HLK6AJYYt-kDR5psQ
Faktencheck/Zaunkontrolle NRW. Diese Zwergrinder (Im Video als Kälbchen bezeichnet. Erst als die Tiere näher kamen, wurde ersichtlich, dass es Zwergrinder sind) sind nicht geschützt im Kerngebiet des Schermbecker Rudels. Kurz nach dieser Aufnahme gab es einen erneuten Angriff auf unsere Vorsitzende. Schäfer O. keilte zusammen mit einem weiteren Fahrer unser Auto ein und hinderte uns am Weiterfahren. Zudem drohte er uns, beschimpfte uns und wollte weitere Leute per Handy herbei rufen. Erst als wir die Polizei verständigten, wurde der Weg frei gegeben. Wie weit dürfen sich diese Leute noch radikalisieren?
Ganau in dieser Ecke gab es übrigens vier Rissvorfälle.
Es kam erneut zu einem Angriff eines Schäfers auf unsere Vorsitzende. Nach obiger Dokumentation von ungeschützten Zwergrindern passte uns der Schäfer ab, keilte Schäfer O. unser Fahrzeug mit Unterstützung einer weiteren Person unser Auto ein und wir wurden massiv bedroht und am Weiterfahren gehindert.
Es ist uns klar, dass unser Tun Weidetierhaltenden nicht gefällt. Wir zeigen einfach nur, wie es vor Ort wirklich aussieht. Dabei zerstören wir nichts und wir verändern nichts. Zäune und Tiere haben keine Persönlichkeitsrechte in Bezug auf Bilder, können also fotografiert auf aufgenommen werden. Es ist auch kein Hausfriedensbruch, an einen Zaun heranzutreten.
Es ist aber allerdings sehr wohl strafbar, Menschen zu bedrohen und festzuhalten. Der Weg wurde erst freigemacht, als wir die Polizei mit unserem Mobiltelefon verständigt hatten. Hier haben Schäfer O. und diese andere Person endgültig Grenzen überschritten. Das Foto ist erst nach Auflösung der Situation entstanden, als die Straße wieder frei gemacht worden ist. Wir erstatteten in diesem Fall nun Strafanzeige.
Diese Fotos entstanden erst nach Auflösung der Situation, weil wir das Mobiltelefon brauchten, um die Polizei zu benachrichtigen.

Bürgerwehr auch auf Menschenjagd?

Zirka 50-köpfige Bürgerwehr – nach eigener Aussage alles ehemalige Soldaten – gegen Wölfe nennt sich jetzt „Herdenschutz NRW“ und wollte die Wölfe aus der Nähe von Weiden „vertreiben“. Ihr Anführer Torsten M. posierte im Netz mit Waffen. Das Vertreiben von Wölfen gilt, ebenso wie das fälschlicherweise im Fahrzeug mitgeführte Schild mit der Aufschrift „Jagdschutz“ als Straftat. Hier ein Bericht des WDR: https://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr5/wdr5-westblick-aktuell/audio-herdenschutz-im-ruhrgebiet-100.html

Wir befürchten, dass solche gefährlichen Truppen auch die Jagd auf Menschen eröffnen könnten.

Tendenziöse Berichterstattung

Berichte als abgekartetes Spiel mit Drehbuch, sind leider nicht selten. Es wird geplant, welche „Fraktionen“ gebracht werden sollen  und wenn es sich um ein ideologisch besetztes Thema handelt, weiß man bereits im voraus welche Positionen eingenommen werden. So gut wie immer ist ein ‚Abweichler‘ – in diesem Fall Tierschützer – dabei, dessen Aussage so geschnitten wird, dass empört, echauffiert und primitiv moralisierende Kommentare und Meinungen die Folge sein werden.  Dies könnte auch so geschehen sein in diesem Bericht von RTL, in dem Schäfer O. noch als Opfer präsentiert wurde: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/04/15/keine-gerechtigkeit-fuer-woelfe-im-rtl-format-justice/
Dass dort auch eine Pferdebesitzerin als Opfer dargestellt worden war, die zugab, mit Waffe im Fahrzeug zu potrouilleren, spielt keine Rolle bei der moralischen Bewertung.
Aber auch Lokalmedien spielen eine Rolle bei der Verbreitung des Narrativs „gefährliche Wölfe“. Wird nur eine vermeintliche Bedrohungslage lange genug wiederholt, glauben viele Menschen daran, so absurd sie auch sein mag. Einge Autorinnen und Autoren präsentieren auf ihren Profilen in Facebook ganz offen ihr gutes Verhältnis zur Entscheidern der Agrar- und Jagdlobby. Noch vor einigen Jahren wäre dieser fehlende Abstand kritisch hinterfragt worden, heute wundern sich die Leute, warum sie meist nur einseitig informiert werden.

Bauernlatein

Es werden immer wieder in sozialen Netzwerken Filme von Wölfen gezeigt, die von Traktoren herab aufgenommen wurden. Mit solchen Filmen wollen die Bauern die angeblich mangelnde Scheu der Wölfe beweisen. Dabei ist das Verhalten völlig normal und andere Wildtiere, wie Füchse, Störche und Reiher zeigen dies auch. Wölfe wachsen in unserer Kulturlandschaft auf. Traktoren und deren Geräusche bedeuten für sie nichts Fremdes und werden zunächst nicht in Zusammenhang mit einem Menschen gebracht. Es gibt übrigens einen guten Grund, hinter Traktoren herzulaufen, bzw. auf abgemähten Feldern zu patrouillieren. Es gibt dort nämlich ein reichhaltiges Fast Food-Angebot. Zum einen sind überfahrene Mäuse und Kleintiere eine leichte Mahlzeit und zum anderen werden Kleintiere auch aus ihren Verstecken aufgescheut und werden so zu leichter Beute.

In unserem Film unten nehmen Störche und Reiher das Agebot wahr. Aber auch bei Füchsen und Wölfen ist dieses Verhalten zu beobachten. Dass in den Maschinen Menschen sitzen, wird oft erst sehr spät bemerkt und die Tiere ziehen sich dann schnell zurück.

 

Ideales Gebiet für Wölfe, Freiflächen wechseln sich mit Wäldern und Feuchtgebieten ab.

 

Subventionierungen

Die meisten bäuerlichen Betriebe können ohne stattliche EU-Subventionen gar nicht überleben. Sie werden seit Jahrzehnten künstlich am Tropf der Steuerzahlenden gehalten und vielleicht sind sie es deshalb auch gewohnt, immer mehr Forderungen zu stellen. Subventioniert wird allerdings nach Hektar Landfläche. So werden die Großen immer mächtiger und die kleinen und mittleren Betriebe kommen immer mehr in Schwierigkeiten. Die Aufgabe des Bauernverbandes wäre es nun, sich dafür einzusetzen, dass auch die kleinen und mittleren Betriebe nicht untergehen. In der Realität geschieht jedoch wenig bis gar nichts. Was ist da willkommener, als ein neues Feindbild, die Schaffung eines Sündenbocks, in diesem Fall der Rückkehr des Wolfs nach Deutschland. Wird ein Narrativ nur oft genug wiederholt, wird es geglaubt, ganz gleich wie irrational dies auch ist.

Wenn die Wölfe wirklich in Deutschland wieder ausgerottet werden würden, würde es den bäuerlichen Betrieben keinen Deut besser gehen, doch statt in die Eigenverantwortung zu gehen, lassen sie sich in Hass und Hetze gegen ein Wildtier treiben, das für ihre Situation gar nicht verantwortlich ist. Viel mehr Tiere sterben durch Vernachlässigung und Krankheit schon lange vor der Schlachtung. Eine derartige Menge können Wölfe gar nicht töten. Der Anteil an Weidetieren im Nahrungsspektrum liegt bei unter 2 Prozent.

Hysterische Pferdehaltende?

In NRW werden auch Zäune subventioniert. Sogar für Pferdehalterinnen und Pferdehalter. Das Weseler Rudel riss tatsächlich einige Shettys, was natürlich traurig ist. Doch diese Tiere waren allesamt hochbetagt und standen alleine ohne Schutz auf abgelegenen Weiden im Kerngebiet des Rudels. Wolfsschutz-Deutschland e. V. hatte hier im Vorhinein sogar ausdrücklich vor Rissen gewarnt. Passiert in Punkto Zäunung war weiterhin nichts.  Die Pferde, die wir hier in unserer Reportage vorstellten, wurden auch tatsächlich gerissen: https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/09/01/exklusiv-faktencheck-fotoreportage-und-zaunkontrollen-aus-dem-wolfsgebiet-schermbeck-nrw/

Im Gebiet um Schermbeck gibt es vor allem zwei Arten von Menschen, die Pferde halten. Die einen wirken sehr, sehr wohlhabend, während auch viele Menschen, die eigentlich in Köln oder Düsseldort wohnen und sich dort die Haltung nicht leisten können, in das Gebiet nördlich von Oberhausen abwandern. Beide Parteien verlangen von der Allgemeinheit zu dulden, dass ihr Hobby für wichtiger bewertet wird, als der Naturschutz. Die Wölfe sollen also weg, damit die Pferdehaltung weiter wie gewohnt, also mit teils desolaten Zäunen,  funktionieren kann. Dass es häufig Verkehrsunfälle mit ausgebüxten Pferden gibt, scheint keine weitere Rolle zu spielen. Auch hier gilt das gleiche Prinzip: Wird ein Narrativ nur oft genug wiederholt, glauben es viele Menschen, auch wenn dieses Narrativ absurd ist. In Gruppen in sozialen Netzwerken pushen sich Pferdebesitzerinnen und Pferdebesitzer gegenseitig hoch und posten Gruselmärchen aus ganz Europa.

Dabei gibt es sogar Leute, die die von Steuerzahlenden subventionierten Zäune für Pferde und auch Schafe aufbauen. Doch statt Dankbarkeit zu zeigen, fordern viele nach der Hilfe weiter den Abschuss der Wölfe in Schermbeck. So auch im Fall von Schäfer O. und dem Reitbetrieb R. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/04/20/vorsicht-werden-ehrenamtliche-helfer-beim-zaunbau-ausgenutzt/

 

Mehrere Kiesgruben dienen auch als Rückzugsort.
Ins Kiesabbaugebiet haben Menschen keinen Zutritt. Ein Paradies für scheue Tiere, die sich an dem Lärm von Baufahrzeugen gewöhnt haben. Doch auch in diesem Gebiet wird gejagt.
Das ganze Gebiet ist durchsetzt mit Hochsitzen. Auch in Naturschutzgebieten.
In dem Gebiet ist eine teilweise verrückt erscheinende Diskussion um Zäune entbrannt. Oft wird das Argument verwendet, dass bei Einzäunungen von Weide- und Nutztieren keine Wildtiere mehr das Gelände passieren könnten. Dieses Argument scheint beim Anzäunen von Gemüse, Obst und Mais nicht zu gelten.
Mehrere Seen bieten vielen Arten einen Lebensraum.

Und die Politik?

Landrat Ingo Brohl wirbt für ökologische Landwirtschaft. Und er ließ sich zu diesem Zwecke gern mit ein paar Schäfchen hinter einem „wolfssicheren Zaun“ ablichten.  Drei Litzen und Bewuchs von unten…. Gutes Beispiel für den hervorragenden Herdenschutz im Kreis Wesel. (Achtung Ironie). Hier der Artikel mit dem Foto. https://www.nrz.de/staedte/kreis-wesel/niederrhein-wie-die-landwirtschaft-oekologischer-werden-soll-id235622839.html?fbclid=IwAR14yMQLIIniOeNtx1lM_sgBI7H5nsBfmWyWaB4tFVgZ_lsP6rCdEiTrlq8

So sieht übrigens ein wolfsabweisender Elektrozaun für Schafe aus. Am Boden muss er zusätzlich auf unebenen Stellen mit Heringen verankert werden.

Die CDU-Politikerin Quik hatte Ende 2021 den Abschuss des Wolfsrudels im Kreis Wesel gefordert. Der  total unlogisch klingende Slogan: Wolfsabschuss wäre demnach Artenschutz. Dabei gibt es in ganz NRW gerade mal zwei Wolfsrudel und ein paar Einzeltiere. Ferner meint sie:   „Bisher haben sich die nicht unionsgeführten Bundesländer geweigert, der Bundesratsinitiative von Nordrhein-Westfalen zu folgen mit dem Ziel, den Erhaltungsstatus des Wolfes auf EU-Ebene nach dem Vorbild Frankreichs neu zu bewerten. Insofern fordern wir nun die Bundesregierung dazu auf, eine Lösung für die Konflikte mit dem Wolf zu finden und eine Neubewertung des Erhaltungszustandes des Wolfs für Deutschland vorzunehmen. Nachdem wir offensichtlich einen so stabilen Bestand haben, dass die Art bei uns dauerhaft leben kann, können wir eine unkontrollierte Ausbreitung auf Kosten unserer Landwirtschaft nicht mehr dulden.“

Die Macht des Bauernverbandes wird in seiner Lobbypoltik deutlich. Lesen Sie dazu auch: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/06/22/politisch-motivierte-angriffe-auf-den-schutz-von-woelfen-in-nrw-bawue-brandenburg-niedersachsen-und-bayern/

 

Aber der Wolf?

Das „natürliche“ Ende der Streicheltiere und Landschaftspfleglinge.
Die Statistik zeigt die Anzahl der gewerblich geschlachteten Schafe und Lämmer in Deutschland in den Jahren 1993 bis 2021. Im Jahr 2021 wurden in Deutschland über eine Million Schafe und Lämmer inländischer Herkunft gewerblich geschlachtet.
Vergangenes Jahr deckten Tierschützen illegales Schächten in Schlachthöfen auf: https://www.welt.de/vermischtes/article229050649/NRW-Tierschuetzer-decken-Schaechtung-in-Schlachthof-auf.html
Leider gibt es keine Zahlen für Falltiere in NRW. Die Hundetrainerin Miriam Cordt hatte allerdings Zahlen für Hessen. In NRW sieht es bestimmt nicht viel anders aus.
Zitat aus einem Blogbeitrag von ihr: „Wenn wir jetzt mal weg von den Emotionen gehen und die Situation rein nüchtern betrachten: ist der Verlust durch Wolfsangriffe tatsächlich so hoch?
Ich zitiere an dieser Stelle einen Ausschnitt aus der Presseinformation der Landestierschutzbeauftragten vom 15. Juni 2018 (die vollständige Presseinformation findest du hier: Landestierschutzbeauftragte Hessen):
„[…] Im Jahr 2016 registrierte das Bundesamt für Naturschutz deutschlandweit 283 Übergriffe durch Wölfe mit insgesamt 1.086 getöteten Nutztieren.
Im Vergleich dazu landen allein in Hessen jährliche Größenordnungen von mehr als 15.000 Schafen und Ziegen, sowie mehr als 25.000 Kälber als sogenannte Falltiere in den Tierkörperbeseitigungsanlagen. Das sind Tiere, die beim Halter beispielsweise durch Krankheiten oder Unfälle sterben. Unter diesem Gesichtspunkt seitens der Landwirtschaftsverbände von einem „Ende der Weidetierhaltung“ durch den Wolf zu sprechen hält die Landestierschutzbeauftragte für stark übertrieben. Die Schaf- und Ziegenhaltung nimmt in Deutschland schon seit Jahrzehnten kontinuierlich ab, […]“
Wenn wir uns mal nun nur auf die Schafe und Ziegen beschränken: nur in Hessen fallen bereits mehr als 15.000 Schafen und Ziege als Falltiere an, dagegen fallen deutschlandweit nur 1.086 getötete Nutztiere an! Was ist das bitteschön für ein Verhältnis?! Das in Relation gesetzt zeigt absolut, dass den Haltern der sogenannten Nutztiere deutlich mehr damit geholfen wäre, die Unfallrate und die Erkrankungen zu verringern, als Zahlen zu verringern, die ohnehin im Gesamten ausgesprochen wenig ins Gewicht fallen!“  https://mirjamcordt.com/falltiere/…

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Quellen und weiterführende Artikel:
Dieser Artikel aus 2019 ist nach wie vor interessant:
Was essen die Deutschen? Wie Millionen Nutztiere werden gehalten, oder wie viel Chemie darf auf Feldern landen? Wer erfahren will, wo solche Fragen hierzulande maßgeblich mitentschieden werden, der muss sich auf den Weg nach Berlin machen. Dort sitzt in einer Seitenstraße des Machtzentrums um Kanzleramt und Reichstag der Deutsche Bauernverband. Der DBV ist die größte Lobbyorganisation der Landwirte, Dachverband von 18 Landesbauernverbänden, seine Präsidenten sind meist populärer als die Bundeslandwirtschaftminister. Constantin Heereman, der kürzlich verstorben ist, hat in seinem Amt drei Kanzler überlebt, legendär auch sein Nachfolger Gerd Sonnleitner. Joachim Rukwied, seit fünf Jahren an der Spitze des DBV, ist nicht so prominent, aber sehr umtriebig.
Etwa 90 Prozent der 300 000 landwirtschaftlichen Betriebe sind im DBV organisiert. „Wertegemeinschaft und gesellschaftliche Kraft“, so stellt er sich dar, und das ist ziemlich untertrieben: Keinem anderen Wirtschaftsverband in Deutschland wird so großer, so unmittelbarer Einfluss auf die Politik zugeschrieben. Schließlich geht es beim Ringen um Regeln für die Produktion von Fleisch, Milch, Obst oder Gemüse um ein Milliardengeschäft.
Bauern wie Verbraucher wollen eine grünere Landwirtschaft, doch daraus wird seit Jahren nichts. https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/report-hegen-und-pflegen-1.3668000?fbclid=IwAR17u9d0FqbV38arAwYX2YGY5gXORMpKKzXm64LQMwN3m6RnKtowzkk71eU

Große Exklusivreportage NRW: Wölfe im Fadenkreuz zwischen Rotkäppchenhysterie, Anfütterung, Fake-News und geplanter Wolfsverordnung

Die Hysterie in Nordrhein-Westfalen scheint kaum mehr Grenzen zu kennen. In unserem neuesten Faktencheck berichten wir über PonyhalterInnen, die mutmaßlich lieber ihre alten Tiere opfern, als sie zu schützen, von Landräten, die ungeniert Abschüsse fordern, obwohl Weidetiere nicht geschützt waren, von einer Bürgerwehr gegen Wölfe in Schermbeck und von einer Umweltministerin, die plant auch für NRW eine Wolfsverordnung nach Niedersächsischem Vorbild zu kreieren. Und das, bei gerade mal zwei Wolfsrudeln im Land. Alle Kosten für Zäune werden sogar zukünftig komplett übernommen. Warum sind ProblemtierhalterInnen trotzdem nicht zufrieden? Wir waren erneut in einigen Gebieten unterwegs um uns selbst einen Eindruck zu verschaffen und um unsere Aktiven zu unterstützen.

 

Vereinsvorsitzende Brigitte Sommer in NRW zur Unterstützung unserer Aktiven unterwegs.

 

 

Patrouille NRW im Gebiet des Leuscheider Rudels Teil 1. Wir hatten gehofft, dass unser Wolfshündin Liv ein paar Spuren finden, aber an dem Tag hatten wir kein Glück. Der Neuwieder Landrat Achim Hallerbach fordert den Abschuss des Rudels. Fachleute lehnen dies jedoch ab. Das Gebiet ist weitläufig und teilweise sehr unzugänglich und bergig. Das Leuscheider Rudel wechselt zwischen NRW und RLP hin und her und war bislang nicht weiter auffällig. Jetzt verlangt die Lobby allerdings den Abschuss einzelner Tiere, was überhaupt nichts bringen würde.

 

Faktencheck – Patrouille NRW im Gebiet des Leuscheider Rudels Teil 2.

Hohe fünfstellige Beträge als Subvention, dennoch wird Abschuss gefordert

 

Bei fast allen Wolfsabschussforderungen von WeidetierhalterInnen betonen diese oft ihre Liebe zu den ihnen verantworteten Tieren. Wölfe dagegen werden oft als grausame Bestien dargestellt, doch wie es um die Liebe von vielen HalterInnen wirklich zu ihren aussieht, offenbart sich wieder einmal hier.
Diese beiden Zwergziegen, wie oben im Film zu sehen, sind eindeutig krank. Der Halter ist von uns benachrichtigt worden. Er alleine hatte hier also die weitere Sorge zu tragen.
Wir haben uns noch mit einigen HalterInnen vor Ort unterhalten können. Im Gegensatz zu den Hassattacken im Netz sind hier tatsächlich Gespräche auf Augenhöhe möglich. Viele sind der Ansicht, ein Anrecht darauf zu haben, von Naturschutzvereinen oder der Allgemeinheit finanziert zu werden, wenn sich Wölfe in der Gegend ansiedeln. Schließlich wollten sie die Wölfe nicht, müssten aber damit leben. Dass sie ihre Betriebe oder ihr Hobby in eigener Verantwortung betreiben, wollen sie nicht gelten lassen. Wie bei ganz vielen anderen Tierhaltern ist hier eine Unselbstständigkeit und wie gesagt, eine starke Erwartungshaltung zu erkennen. Sie lieben angeblich Tiere, aber Wölfe und andere Beutegreifer eben nicht. Sie sind der Meinung, dass Wölfe, die Weidetiere reißen, abgeschossen werden sollten. Von uns von Wolfsschutz-Deutschland e. V. will sich eigentlich keiner beim Zaunbau helfen lassen, weil dann unterschreiben werden müsste, nicht in der Öffentlichkeit gegen Wölfe zu hetzen. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. halten solche Almosen auch nicht für zielführend. Eher müssten die HalterInnen in die Lage gebracht werden, selber für Zäune zu sorgen und Firmen für deren Bau zu beantragen, was auch der Wirtschaft zugute käme. Die so genannte „selbstlose“ Hilfe von TierschützerInnen, ist oft nur dazu da, das eigene narzisstische Ego in den Vordergrund zu stellen. Es macht sich halt gut, wenn man die Bildchen immer wieder posten kann. Einige HalterInnen sind der Meinung, dass ein Verein wie unserer Druck auf Politiker ausüben sollte, damit die WeidetierhalterInnen ordentlicher von Staat, bzw. der Gesellschaft bezahlt werden. Dass sie sich selber von der Politik und Medien auf Abschussforderungen lenken lassen, die ihre Situation überhaupt nicht verbessern, erkennen sie anscheinend nicht. Auch, dass es die Aufgabe der WeidetierhalterInnen selber wäre, der Politik Druck zu machen, sehen viele nicht so.
Schäfer D. hat beispielsweise über 50.000 Euro an Subventionen erhalten, selbst keinen Riss zu beklagen und er fordert trotzdem Wolfsabschüsse.

 

 

Blick ins Revier des Leuscheider Rudels. Wanderschäfer am der Sieg bei Eitorf. Angeblich soll dort auch ein Riss stattgefunden haben.

 

 

Faktencheck und Zaunkontrolle bei Schäfer Simon D. an der Grenze des Leuscheider Rudels. Teil 1
Schäfer D. hat aufgerüstet, nachdem er nach eigener Aussage, Wolfsrisse auf einer wohl nicht ausreichend geschützten Weide zu beklagen hatte. Wir haben die Zaunkontrolle genehmigt bekommen und haben uns auch mit ihm unterhalten. Nur Fotos durften wir nicht von ihm machen. D. fordert den Abschuss von Einzeltieren, die für Risse verantwortlich sind. Er beklagt, dass die Schäden von wandernden Jungwölfen, die in Gebieten reißen, die kein Fördergebiet sind, nicht entschädigt werden. Hier geben wir ihm sogar Recht. Wir fordern schon lange, dass ganz Deutschland zum Wolfsgebiet erklärt wird, und überall gefördert und gefordert wird. Allerdings sehen wir gar keinen Grund, hier einen Wolf abzuschießen. Vor allem: was für einen Lerneffekt sollte dies auf das verbleibende Rudel haben? Rachegedanken und Strafgedanken haben nur wir Menschen. Wölfen ist dies fremd.
Faktencheck/Zaunkontrolle Teil 2, bei Schäfer D. Diesen Film hatten wir vor dem Treffen mit dem Schäfer gedreht. Bei der Messung in seiner Anwesenheit hatte sich ergeben, dass das Netz hinter Stacheldrahtzaun überall 10.000 Volt aufweist.
Allerdings könnte man mit bösem Willen hier eine „Überwindung“ eines wolfsabweisenden Zauns kreieren, indem man die HSH wegnimmt. Dieses Gebüsch ist auf jeden Fall als Kletterhilfe geeignet. Natürlich wollen wir diesem Schäfer dies nicht unterstellen, doch beim Schermbecker Rudel kamen solche Tricks bereits vor.
Dieser Zaun ist ein Kandidat für Schlagzeilen wie „Wölfe haben zwei Meter hohen Zaun überwunden.“ Vorne ist dieser Zaun tatsächlich knapp 1,80 Meter hoch und doppelt mit Wildzaun gelegt. Allerdings komplett ohne Spannung. Etwas weiter hinten gelangt man zu einer Böschung, die den Zaun von 1,80 auf 1,40 „erniedrigt“. Dort könnten sowohl Hunde als auch Wölfe drüber gelangen. Zu sehen in Teil 2 des Videos.
Damwildgehege im Gebiet des Leuscheider Rudels. Teil 2. Hier ist zu erkennen, wie der Zaun durch die Böschung im hinteren Teil niedriger wird.

Blick ins Gebiet des Schermbecker Rudels

Aktueller Blick ins Schermbecker Wolfsgebiet

Nachtfröste lassen den Wald wie im Märchen wirken.

Blick aus einer unserer Forschungskameras, irgendwo in NRW
In allen Wolfsrevieren in NRW gibt es reichlich Beutetiere. Neben den Rudelgebieten in Schermbeck und Leuscheid, gibt es auch aktuelle Nachweise bei Haltern, im hohen Venn in der Eifel, bei Coesfeld und bei Minden-Lübecke.
In der bundesweiten Wolfsverbreitungskarte sind auch die Nachweise NW oben links gut zu erkennen. Das Leuscheider Rudel wechselt zwischen NRW und RLP.
Ab 2022 werden in dem besonders betroffenen Wolfsgebiet Schermbeck Schutzmaßnahmen jetzt auch für Kleinpferde (Ponys), Fohlen und Jungpferde finanziell gefördert. Zudem wird ab 2022 die Landwirtschaftskammer NRW die Prüfung und Förderung von Herdenschutzmaßnahmen vollständig übernehmen.

Zaunkontrolle beim Schermbecker Rudel: Angeblicher Ponyriss noch nicht in Rissliste NRW aufgenommen

Die Gegend in der Nähe des angeblich neuesten Ponyrisses müsste eigentlich „Auf der Pferderanch“ heißen. Hier reiht sich eine Koppel an die Nächste. Dort wo mutmaßlich am 14.12.21 das 35 Jahre alte Pony „Lilly“ gerissen wurde, sieht ähnlich aus. Alles in Allem sind die Pferdekoppeln links und rechts der schmalen Straße nicht gut geschützt bzw. gar nicht. Die Weide ist allerdings hier in einem verlinkten Filmbeitrag von RTL zu sehen: https://www.stern.de/gesellschaft/wolf-in-deutschland–rudel-reisst-pony-auf-weide—besitzer-schockiert-31429540.html?fbclid=IwAR0iKYlAwq6ZO03-b-h-JVBj5xyFMHQ01txI6Mt_RvcuybIzQt0LrRythXg
Wir alle gerissenen Ponys war auch dieses Tier über 30 Jahre alt und damit hochbetagt. Inwzwischen müsste es sich doch eigentlich bei PonyhalterInnen herumgesprochen haben, alte und schwache Tiere zu schützen, indem sie beispielsweise nachts eingestallt werden. Doch nun behaupten die HalterInnen, dass Ihnen das Umweltministerium nicht erklärt hätte, wie sie ihre Tiere schützen könnten. Stattdessen patrouilliert dort jetzt nach eigenen Aussagen eine vermummte Bürgerwehr.
Quellen:
PM Wolfsnachweise bei Minden-Lübecke
Link zur Rissliste:
PM 100-%ige Finanzierung von Schutzmaßnahmen:
PM Wolfsnachweis im Kreis Coesfeld:
PM Wolfsnachweis im Hohen Venn:
Bericht zur geplanten Wolfsverordnung:
Bericht über Schäfer D.´s Abschussforderung Leuscheider Rudel:
Bericht über Landrat zur Abschussforderung Leuscheider Rudel:
Radiobeitrag über die Bürgerwehr gegen Wölfe im Bereich Schermbeck:
Info über das Leuscheider Rudel:

Anfrage der Grünen deckt auf: Umweltminister Lies (SPD) verrennt sich in Wolfsjagd in Niedersachsen – dabei geht es um Millionen!

Das Umweltministerium hat nun eine kleine Anfrage der Grünen zu den Kosten und zu Formalien auf Wolf Roddy (GW717m) beantwortet. Über 1,25 Millionen Euro wird der Steuerzahler wohl bislang berappen müssen. Der Betrag beeinhalte auch das Bereitstellen von Zaunmaterial. Als Folge des „Rissverhaltens“ wären zahlreiche Anträge von Rinder- und Pferdehaltern gestellt worden, die wahrscheinlich erstattet werden würden. Dabei dürfte Roddys Jagdverhalten durchaus strittig sein,  denn längst nicht alle Risse, die Roddy angelastet worden waren, gingen überhaupt auf das Konto dieses Wolfs. Bei mehreren DNA-Proben wurden dagegen Haushunde sowie unbestimmbare Wölfe ermittelt. Wird hier also ganz offensichtlich mit Kanonen auf Spatzen geschossen?

Roddy hinterlässt nur einen Schaden von 544 Euro und er ist damit gar kein Kuhkiller

Seit November 2018 sei lediglich ein direkter Schaden in Höhe von 544 Euro an Rindern entstanden. Ferner gibt das Ministerium zu, dass es keinerlei wissenschaftliche Grundlagen dafür gebe, dass Rinder im Herdenverband einen Grundschutz genießen würden.  Ebenso kann das Ministerium nicht nachweisen, dass die Risse zugenommen haben. Denn seit Monaten gibt es keinen Riss, der auf das Konto von Roddy geht. Christian Meyer, Fraktionsvize und naturschutzpolitischer Sprecher schreibt in einer Pressmitteilung, dass sich Umweltminister Olaf Lies  bei der Jagd nach dem Rodewalder Wolf verrannt habe. Zitat Meyer: „Er wollte unbedingt einen Wolf erlegen, koste es was es wolle.“

Polizei auf Wolfsjagd

Ohne Ausschreibung wäre im Januar 2019 als Dienstleister ein südeuropäischer Trapper beauftragt worden, Kastenfallen im Rodewalder Revier aufzustellen. Und der Trapper sei weiterhin aktiv. Zusätzlich wären an mindestens 37 Einsatztagen Polizeibeamte aus Nienburg zur Suche nach dem Wolf herangezogen worden.  Damit stelle sich die Frage, ob die Abschussbegründung also sachlich falsch wäre, wird Meyer weiter in der Pressemitteilung zitiert. Neben dem Trapper sind dort wohl auch noch Biologen und Jagdscheininhaber im Einsatz. Die Gesamtkosten des Dienstleisters würden sich für das Jahr 2019 auf 85.452,92 Euro belaufen, steht in der Antwort des Umweltministeriums der Anfrage der Grünen. Eine aktuelle Genehmigung für den Dienstleister wäre am 31. Januar 2020 erteilt worden. Welche Summen hier in diesem Jahr wohl zusammen kommen könnten, ist nicht schwer auszurechnen.

Wer bremst Lies?

Das Klagerecht in Deutschland ist kompliziert. Nur wenige Verbände könnten überhaupt klagen, aber wollen sie dies überhaupt? In sozialen Netzwerken wächst der Unmut. Mitglied Ingo B. wirft dem Freundeskreis frei lebender Wölfe e. V. auf Facebook vor, dass der Verein nicht  – entgegen anderslautenden Behauptungen –  gegen den Schießbefehl auf Roddy geklagt habe. In Wirklichkeit sei der Verein vor Gericht abgewatscht worden, weil er in Niedersachsen überhaupt nicht klageberechtigt wäre. Gleichzeitig wirbt das Vereinsmitglied Tom S.-H. aber aggressiv in FB mit der Argumenation, dass man klagen könne, um neue Mitglieder zu bekommen. Ingo B. wirft den Nabu weiter vor, dass sein Funktionär in Niedersachsen ein Duzfreund des Umweltministers wäre und unterstellt zu viel Nähe zur Politik. Pikant dabei ist, dass der Nabu tatsächlich bislang keinerlei Klagefreudigkeit in Niedersachsen zeigte. Wir von Wolfsschutz Deutschland e. V. können noch nicht klagen, weil wir erst seit zwei Jahren bestehen und die Formalien noch nicht erfüllen können. Wir hoffen dies in den nächsten beiden Jahren schaffen zu können.

Wolfsschutz Deutschland e. V. weiter aktiv vor Ort – neue Mitglieder willkommen

Unsere Mitglieder sind weiter aktiv vor Ort. Wir sammeln Müll, wir gehen spazieren und wir halten die Augen und Ohren offen. Wir arbeiten stets im legalen Rahmen. Unsere Leute sind nicht die, die sich lautstark in Facebook mit ihren Taten brüsten. Unsere Leute bleiben inkognito. Sie arbeiten ruhig und besonnen im Hintergrund. Sie sind von vor Ort und sie wissen, um welche Personen es sich bei „Dienstleister und Co.“  handelt. Weitere Aktive aus dem LK Nienburg sind uns herzlich willkommen. Sollte Roddy, oder ein anderer Wolf erschossen, oder sonstwie illegal getötet werden, stellen wir Anzeige. Anonymität für die Häscher, wie vom Umweltminister Lies vorgegaukelt und von den Jäger gefordert, gibt es nicht. So forderten Hobbyjäger allen Ernstes, dass sie Wölfe künftig abschießen und einfach am Straßenrand ablegen können.

Weitere Geldverschwendung?

Im Rahmen eines „Forschungsprojektes“ beauftragte das Umweltministerium die Technische Hochschule Hannover damit,  acht Wölfe mit Sendern zu versehen. Dabei sollten Kastenfallen und Schlingen zum Einsatz kommen. Das Projekt läuft seit dem 28.08.2018 und soll bis zum 31.12.2020 andauern. Als Grund wird angegeben, dass das Umweltministerium an verlässlichen Informationen zum Wolfsverhalten stark interessiert sei. Kaum ein Tier in Deutschland wird mehr überwacht und ist mehr erforscht als der Wolf. Es gibt zahlreiche Studien und Publikationen zu Verhalten und Wanderverhalten von Wölfen. Schon in den 80-iger Jahren des vergangenen Jahrhunderts machte Forscher Promberger Wolfsverhalten publik. Einer seiner Filme ist sogar noch heute im Schulfernsehen zu sehen. Hier der Link dazu: https://www.planet-schule.de/sf/filme-online.php?film=2959

350.000 Euro bekam die Hochschule für Forschungen, die an der Schläue der in Niedersachsen lebenden Wölfe scheitert. Kein Tier ging bislang in die bereitgestellten Kastenfallen, oder auch Schlingfallen. Den Steuerzahler kostet dies weitere 20.000 und zusätzlich 92.000 Euro.

Welche Folgen hat diese Politik?

Der englische Schauspieler Patrick Stewart sagt in einem Interview über Lügen in der Politik: „Ich finde es gefährlich, wenn man sich an so etwas gewöhnt. Wir leben in einer Zeit der Lügen. Dass Politiker heute Lügen erzählen, ist Standard geworden. Und 24 Stunden später sagen sie dann: „Ich ziehe zurück, was ich gestern gesagt habe, da war ich schlecht informiert, es war nicht richtig“, oder was auch immer sie dann zu ihrer Rechtfertigung sagen. Was aber am Ende bei den Menschen im Gedächtnis bleibt, ist die Lüge – und zwar unabhängig davon, ob sie korrigiert wurde. Das ist entsetzlich.“ Die Botschaften, die Umweltminister Lies an die Lobby sendet, feuern den Hass immer mehr an und sie ziehen immer mehr Lügen nach sich. Statt wie in Hessen, eine Weideprämie an Bauern auszuzahlen, verspricht Lies Wolfsabschüsse wohl als Lösung der Probleme der Bauern. Weiterhin stapeln sich die Anträge auf Zäune und das Geld wird nur schleppend ausgezahlt. Ebenso fatale Folge hat das Winden der großen Umweltverbände.

Bauernbürgerwehr will einfach Wölfe selber abknallen

Dies geht sogar so weit, dass Bauern eine „Bürgerwehr gegen Wölfe“ gründen wollen. Wegen zwei gerissenen Schafen wollen sie nun allen Ernstes selbst herumschießen. Statt dies zu kritisieren richtet Lies eine weitere Botschaft an die Jäger. Zitat: „Ich möchte klarstellen: Künftig wird es mit entsprechender Ausnahmegenehmigung und Hilfe der Jäger möglich sein, einzelne Problemwölfe zu töten. Dass Jäger dafür bepöbelt, beschimpft und bedroht werden, weil sie dazu beitragen, rechtsstaatliches Handeln umzusetzen, verstehe ich nicht. Das ist absolut inakzeptabel!

Lies will Hobbyjäger mitschießen lassen

Ohne die Unterstützung der Jäger kommen wir mit Problemwölfen nicht weiter, die bisherigen Maßnahmen haben nicht funktioniert. Das Verhalten im Netz zu dieser Frage zeigt mir aber umso mehr, dass die Anonymität der Jäger unter allen Umständen gewahrt werden muss. Darin unterstütze ich nachdrücklich die Spitze der Landesjägerschaft.“ Zitat Ende. Und nein, unsere Mitglieder pöbeln nicht und sie beschimpfen nicht. Stattdessen konnten sich unsere Vorsitzende sowie zwei weitere Frauen nur durch einen Sprung in den Wald vor einem auf einem Weg auf sie zurasenden Jägerfahrzeug retten. Die Strafanzeige wurde übrigens eingestellt. Weiterhin verfolgte uns im Sommer ein Polizist auf einem Motorrad.

Nein, mit seiner Irrsinsjagd auf den Wolf erreicht der Umweltminister unserer Ansicht nach eben keine Rechtssicherheit. Spätestens jetzt wäre der Zeitpunkt für Landesvater Weil (SPD), endlich einzugreifen. Dabei machen die Bürger laut Umfragen immer wieder sehr deutlich, dass  ihnen an mehr Umwelt- und Klimaschutz gelegen ist. Steht so der SPD evtl. sogar die komplette „Entnahme“ aus dem Landtag in Niedersachsen an der Wahlurne bevor, sollte sich der Umweltminister nicht endlich besinnen?

Lobbypolitik statt Umweltpoltik

Die Nitratbelastung im Grundwasser steige bedrohlich an, schreibt das Handelsblatt. In vielen Regionen werde der EU-Grenzwert von 50 Milligramm pro Liter seit Jahren überschritten. Betroffen seien vor allem Niedersachsen und Teile Nordrhein-Westfalens, Sachsen und Rheinland-Pfalz. Doch nicht nur Gülle wäre eine Herausforderung für Lies. Niedersachsen hat wegen zu wenig Ausweisung von Naturschutzgebieten eine weitere Klage mit Strafzahlungen an die EU zu befürchten. Zahlen müsste dies dann auch wieder der Steuerzahler.

 

Quellen: Hier die komplette Antwort auf die kleine Anfrage der Grünen: https://www.fraktion.gruene-niedersachsen.de/fileadmin/docs/abgeordnete/christian_meyer/Anfragen/Wolf_Antw_zu_5543.pdf?fbclid=IwAR1LosActviq7MTfGvK_vIE4CWyRFwJdLo6aUq7jxy-ma_kdmudV8A_nqCg

 

Weitere Quellen: https://www.fraktion.gruene-niedersachsen.de/presse/pressemeldungen/artikel/christian-meyer-umweltminister-hat-sich-bei-wolfsjagd-verrannt.html

https://www.umwelt.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/pressemitteilungen/lies-wichtiger-schritt-hin-zu-wolfs-management-185088.html

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/lueneburg_heide_unterelbe/Suderburg-Buergerwehr-gegen-Woelfe-,aktuelllueneburg3232.html

https://www.welt.de/kultur/article205899709/Star-Trek-Star-Patrick-Stewart-Wir-leben-in-einer-Zeit-der-Luegen.html?fbclid=IwAR0oYxTkyik3f2Xp2g2jujtyuWSRyPu4TwrELOKgNvZC6JQ7zxjuR-olBrM

https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/landwirtschaft-eu-verliert-geduld-mit-deutschland-zweite-klage-wegen-nitratbelastung-steht-bevor/24694204.html?ticket=ST-402328-2b5YfDgUet6fbWmdBwQi-ap4

https://www.haz.de/Nachrichten/Politik/Niedersachsen/Naturschutzgebiete-EU-Kommission-ruegt-auch-Niedersachsen-Strafzahlung-von-300-Millionen-Euro-droht