Niedersachsen: Killerteam auf Wolfsfamilie angesetzt
Die Region Hannover hat per Ausnahmegenehmigung den Abschuss eines Wolfes genehmigt. Um welches Rudel es sich handle, sei nicht bekannt. Es dürfte allerdings ein offenes Geheimnis sein, dass höchstwahrscheinlich der Wolfsvater des Burgdorfer Rudels sowie praktisch jetzt auch das ganze Rudel erneut von der Tötung bedroht sein könnten. Die Schießgenehmigung soll ab dem zweiten Oktober bis Ende Februar 2024 gelten. Wolfsschutz-Deutschland e. V. protestiert auf das Schärfste. Sollten Wölfe aufgrund der Schießgenehmigung getötet werden, stellen wir Strafanzeige gegen Entscheider und Ausführende. Außerdem wollen wir vor Ort aktiv werden. Dazu freuen wir uns über neue Mitglieder aus den entsprechenden Gebieten. Zum Thema hier auch unsere neue Fotoreportage.
Laut einem Bericht von T-Online heißt es unter anderem, dass „einige Personen mit Jagdlizenz“ den Wolf erlegen dürften. Das betroffene Tier mit der Kennung GW950m habe wiederkehrendes, erlerntes und problematisches Rissverhalten gezeigt. Auch andere Wölfe des Rudels dürften im engen räumlichen und zeitlichen Zusammenhang zu Rissen geschossen werden.
Umweltminister Meyer ( Grüne) nahm auch die vorherige Schießgenehmigung nicht zurück
Eine frühere Abschussgenehmigung galt von Oktober 2022 bis zum 31. Januar 2023 für den Rüden mit der Kennung GW950m. Die Grünen hatten im vergangenen Jahr gegen einige Abschussgenehmigungen wegen Geheimhaltung geklagt, nun gibt Umweltminister Meyer (Grüne) praktisch selbst Wölfe zum Abschuss frei. Und auch gegen eine Geheimhaltung scheint der neue Umweltminister nichts einzuwenden zu haben.
Der Wolf aus dem Burgdorfer Rudel soll damals mindestens 13 Weidetiere gerissen haben, darunter vor allem Schafe, aber auch Rinder und ein Pony von EU-Chefin Ursula von der Leyen. Dies wurde als Begründung für die erste Abschussgenehmigung hergenommen. Dass bei wohl über der Hälfte der gerissenen Tiere kein Mindestschutz vorhanden war, wurde kaum in den Medien erwähnt und bei der Schießgenehmigung, die noch unter Umweltminister Lies (SPD) erlassen worden war, wohl auch nicht beachtet.
Wir warnten bereits im vergangenen Jahr davor, dass auch die Abschüsse unter einem Umweltminister der Grünen weiter gehen würden. Wir berichteten auch hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/12/10/gw-950m-soll-sterben-wolfsabschuesse-in-niedersachsen-gehen-mit-den-gruenen-weiter/
Viele Wolfsfreundinnen und Wolfsfreunde wollten dies bislang allerdings nicht wahrhaben. Es tut uns Leid, dass wir auch in dieser Sache wieder einmal richtig lagen.
Von der Leyen will Schutzstatus insgesamt herabsetzen
Wie die Politiker und die Agrar- und Jagdlobby mit dem Wolf umgehen, ist eine Schande und völlig konträr zum „Green Deal“, so kommentierte die Vorsitzende des Vereins Wolfsschutz-Deutschland e.V. die jüngsten Beschlüsse der 16 Ministerpräsidenten bei ihrer Ministerpräsidentenkonferenz mit EU-Ratspräsidentin von der Leyen in Brüssel. Die beschlossene Erklärung zeige, wie die Politik vom Lobbyismus gesteuert werde und der Wolf als Schuldiger für die Ignoranz von Weidetierhalterinnen und Weidetierhaltern dienen soll.
Mit diesem Beschluss sollen Wolfsabschüsse in Deutschland durch den Einfluss und die Macht der deutschen Ratspräsidentin einfach rechtskonform umgesetzt werden, nach dem Motto „wer der EU am meisten Geld überweist, hat ein Anrecht darauf“.
Antreiber dieses Vorgehens ist die EU-Ratspräsidentin von der Leyen, die vor einiger Zeit durch einen Wolfsriss ein Pony verloren hat. Die niederländische EU-Abgeordnete Leonie Vestering stellt sich in einem Statement die Frage, ob von der Leyen dieses Vorhaben als persönliche Rache missbraucht, weil eines ihrer Ponys dem Wolf zum Opfer gefallen ist.
Nabu will anscheinend nicht klagen
Wir haben den NABU Niedersachsen mit der Frage kontaktiert, ob er klagen wird. Laut Pressestelle wolle der NABU Niedersachsen nicht klagen. Der Landesvorsitzende Buschmann nannte als Grund dafür, dass man den NABU bei der Entscheidung nicht mit einbezogen habe. Mitglieder des NABU könnten allerdings sicherlich hier noch nachhaken und Druck ausüben.






80 Prozent der Weidetiere sind nach wie vor nicht geschützt
Zudem können Schäferwagen und Silageballen sowie die Böschung auch als Kletterhilfe genutzt werden.










Keine Übergriffe bei richtigem Herdenschutz
Sind Herdenschutzhunde im Einsatz, gibt es kaum Übergriffe.










Werden Risse statt Schutz bei Pferden und Rindern gefördert?








Wie weiter?
Unserer Meinung nach verstößt die erneute Schießgenehmigung gegen EU- und Deutsches Naturschutzrecht sowie gegen das Tierschutzgesetz. Eine Klage (hier muss mit mindestens 10.000 Euro gerechnet werden) können wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. nicht finanzieren, deshalb legen wir nun einen Schwerpunkt vermehrt auf aktive Arbeit vor Ort. Wir freuen uns über neue Mitglieder, die mitmachen wollen: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/
Außerdem haben wir noch immer unsere Petition auf Change.org: http://www.change.org/wolfsschutz
Wir brauchen finanzielle Unterstützung
Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch finanzielle Probleme bereitet.
Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe und wir widersprachen unerschrocken Politkern ebenso wie anderen Verbänden. Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell.
Wolfsschutz-Deutschland e.V.
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Auch Paypal ist möglich: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/
Quellen:
https://www.svz.de/lebenswelten/hund-katze-co/video/-45575456
https://www.wolfsmonitoring.com/monitoring/wolfsterritorien