Wolfsschutz-Deutschland e. V. fordert: Verletzte Wölfe retten, statt töten

In Sachsen-Anhalt wurde am vergangenen Sonntag ein verletzter Wolf durch einen Tierarzt notgetötet. Das Tier soll an einem offenen Bruch gelitten und unterernährt gewirkt haben. Die Anzahl an Wölfen, die hier in Deutschland in der Vergangenheit gerettet wurden, ist nicht einmal an einer Hand abzuzählen. Ganz anders geht Italien mit verletzten Wölfen um.  Dort gibt man sich alle Mühe, die Tiere aufzupäppeln um sie wieder in die Freiheit zu entlassen. Warum funktioniert dies in Deutschland nicht? Auch werden in Italien illegale Wolfstöter regelmäßig ermittelt. In Deutschland ebenso regelmäßig Verfahren eingestellt. Ein Vergleich.

Es gibt Päppelstellen für Wölfe in Deutschland und in Niedersachsen sogar einen Krankenwagen. Trotzdem werden verunfallte und verletze Wölfe immer wieder eingeschläfert, statt behandelt. Beispielbild © Brigitte Sommer

In der Nähe von Bindfelde hätte am Sonntag ein schwer verletzter Wolf getötet werden müssen, teilte das Landesamt für Umweltschutz am Montag mit. Ein Anwohner des Ortsteiles von Stendal hätte am Vormittag das Wolfskompetenzzentrum (WZI) über die Sichtung des Tieres informiert. Zwei Mitarbeiter des WZI hätten gemeinsam mit dem zuständigen Jagdpächter und einem Tierarzt in der Gegend nach dem Wolf gesucht. Den Angaben nach wurde das Tier kurz darauf in der Nähe des Beobachtungsortes gefunden. Es sei zunächst narkotisiert worden.

Bei der anschließenden Untersuchung habe der Tierarzt einen offenen Knochenbruch sowie starke Anzeichen von Abmagerung festgestellt. Entsprechend der Leitlinie Wolf wurde der Vierbeiner im Rahmen einer Nottötung direkt vor Ort durch den Tierarzt eingeschläfert. Wir fordern, dass auch endlich in Deutschland ein Umdenken stattfinden muss. Schließlich gibt es ausgewiesene Päppelstellen und in Niedersachsen sogar einen Krankenwagen für Wölfe.

Ähnlich miserabel ist die Aufklärungsrate bei illegalen Wolfstötungen in Deutschland. Bis 2018 konnte ein Täter konnte bisher nur in drei Fällen ermittelt werden. Das auch nur, weil es sich um Jäger handelte, die sich selbst anzeigten und angaben, sie hätten aus versehen getötet.

Wölfe werden in Italien immer wieder gerettet

Diese schöne Geschichte erzählt von der Genesung zweier Wölfe, die in verschiedenen Gegenden gefunden wurden. Beide wurden gerettet und aufgepäppelt.  So gehen sie den Genesungsweg gemeinsam, denn wie sagt es sich so schön: Geteiltes Leid ist halbes Leid.
Der Wolfsrüde wurde in Umbrien geborgen und in das Monte Adone Recovery Centre in der Emilia Romagna versetzt: Hier traf er auf Gea, eine Fähe, mit dem er jetzt den Behandlungs- und Rehabilitationsprozess teilt.

 

 

 

Wildtierkriminelle werden in Italien dingfest gemacht

Nach Monate andauernden Untersuchungen der Forest Carabinieri und mit der Hilfe ballistischer Analyse des RIS von Parma konnte ein Wilderer vor Kurzem dingfest gemacht werden. Es war möglich durch die Spuren einen Wilderer zurückzuverfolgen, der für die Tötung eines jungen Wolfes im vergangenen Winter in der Provinz Cuneo verantwortlich war.
Der Angeklagte, ein in Peveragno (CN) ansässiger Jäger wurde wegen Tiertötung vor Gericht gestellt (Kunst. 544 bis C.P.), für die er eine Haft von vier Monaten bis zu zwei Jahren riskiert. Er wurde auch wegen weiterer Vergehen im Zusammenhang mit Waffenhaft und Keulung besonders geschützter Arten vor Gericht gerufen (art. 2 und 30 L. 157/’92).
Der Fall ereignete sich im Januar 2021. Der tote Körper des Wolfes wurde in der Nähe der Provinzstraße gefunden, die Peveragno mit Chiusa Pesio verbindet.

 

Quelle: https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/stendal/stendal/wolf-bindfelde-schwer-verletzt-getoetet-100.html?fbclid=IwAR1vdVfMkNr39QP3PVl7F3jKvr6c_9itbX-x9eyipyAytXy_0DXe2FkIWbk

Skandal in Sachsen-Anhalt: Ließ das Wolfskompetenzzentrum absichtlich einen Jungwolf erfrieren?

Die Wolfsmonitoringzahlen für Sachsen-Anhalt liegen nun vor. Mit 22 Rudeln und drei Paaren hat sich die Zahl der Wölfe im Vergleich zum Vorjahr mit 19 Rudeln und vier Paaren leicht erhöht. So weit, so erfreulich ist es auch, dass die Risse an Weidetieren abgenommen haben. Herdenschutz wirkt also. Doch auch einen Skandal geben die Daten des Monitorings preis. Ein unter Räude leidendes Jungtier ließ man wohl erfrieren und verhungern, obwohl es mehrere Medikamente zur Behandlung von Räude gibt. Wolfsschutz-Deutschland e. V. zeigt sich entsetzt über die Herzlosigkeit. Denn es hätte relativ einfach geholfen werden können.

Beispielbild Jungwolf, zirka vier Monate alt.

Gegen Räude gibt es drei sehr wirksame Medikamente, die sowohl bei Hunden als auch bei Wölfen eingesetzt werden könnten. Es gibt sogar Tabletten, die in Köderform verabreicht werden könnten.

Zitat aus dem Monitoringbericht:

Rudel Oranienbaumer Heide (OH)

„Wieder wurden schwere Räudefälle bei mehreren Tieren des Rudels bekannt. In der Umgebung wurden im Januar/Februar 2021 bei strengen Nachfrösten (-18°C) zwei Fälle von schutzsuchenden Wölfen in privaten Pferde-Offenställen bekannt. In beiden Fällen gab es keine Nutztierübergriffe, vielmehr suchten die von Räude gekennzeichneten Jungwölfe in selbst angelegten Strohnestern Witterungs- und Kälteschutz. Beide Vorfälle wurden sofort dem WZI gemeldet. Eines der Tiere erfror unweit des zuvor aufgesuchten Pferdestalles, der Verbleib des zweiten Tieres ist unklar.“

Dass die Natur oft unerbittlich und grausam ist und man nicht eingreifen dürfe, wird oft auch als Erklärung für eine solche „unterlassene Hilfeleistung“ hergenommen. Dabei wurde vor ein paar Jahren noch ein Tierfilmer frenetisch gefeiert, der sich über dieses ungeschriebene Gesetz hinweggegsetzt hatte und statt nur mit der Kamera draufzuhalten, den Tieren geholfen hatte. Siehe Bericht in der Welt: https://www.welt.de/kmpkt/article191244587/Tierfilmer-retten-Pinguine-vor-dem-Tod.html

Unserer Ansicht nach, hätte nach Kenntnis dieser beiden in Not geratenen Jungtiere, die ja geradezu in einem Stall „um Hilfe gebeten hatten“, auch eine Hilfe erfolgen müssen. Uns ist auch die Kaltschnäuzigkeit der StallinhaberInnen unerklärlich. Wie kann man es verantworten, dass Tiere praktisch in der Haustüre leiden und erfrieren? Solche entkräftigten Tiere hätten bestimmt auch betäubt und eingefangen werden können. Es gibt mehrere Päppelstationen in Deutschland. Aus Italien und anderen benachbarten Ländern werden immer wieder Erfolgsgeschichten gemeldet, während sich in Deutschland eine erschreckende Kaltherzigkeit immer mehr auszubreiten scheint.

Hier ist ein Wolf mit einer fast ausgeheilten Räude zu sehen.

Mehr Wölfe, weniger Risse

„In diesem Jahr bemerkenswert ist die positive Entwicklung bei den Nutztierrisszahlen. Sowohl die Zahl der Übergriffe als auch die Anzahl getöteter/verletzter Tiere ging trotz steigender Wolfspopulation spürbar zurück. Mindestens teilverantwortlich sind neben möglichen unbekannten Faktoren die Wahrnehmung der Fördermöglichkeiten des Landes für Maßnahmen des Herdenschutzes vor dem Wolf durch die Nutztierhalter, aber auch eine intensivierte Beratung/Begleitung durch alle Akteure, die sich mit dem Thema Herdenschutz beschäftigen. Bei den meisten Vorfällen waren trotzdem fehlender Untergrabungsschutz bzw. Mängel in Zaunführung und Elektrifizierung auszumachen, so dass ein Eindringen von Wölfen in die Herden zu einfach möglich war.“

Karte der Wolfsterritorien.

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Hier der komplette Monitoring-Bericht aus Sachsen-Anhalt: https://lau.sachsen-anhalt.de/fileadmin/Bibliothek/Politik_und_Verwaltung/MLU/LAU/Naturschutz/WZI/Dateien/Monitoringbericht_2020-21.pdf

Hier auch noch einmal Zahlen zum Vergleich auf DBB-Wolf: https://www.dbb-wolf.de/Wolfsvorkommen/territorien/status-und-reproduktion?Bundesland=&Jahr=2020

 

Sachsen-Anhalt: erneut erschossener Wolf gefunden worden – Wolfsschutz-Deutschland e. V. stellt Strafanzeige

Ausriss aus der Volksstimme. Der Original-Artikel ost wohl zwischenzeitlich gelöscht worden. Der Fall ist aber auch bei DBB-Wolf gelistet.

Am 10.Mai wurde in Sachsen-Anhalt ein einem Wald ein toter Jungwolf mit einer riesigen Schussverletzung entdeckt.

Wolfsschutz-Deutschland e. V. stellt erneut Strafanzeige über einen Anwalt um Akteneinsicht erlangen zu können.  Auf EU- und Bundesebene stehen Wölfe strengem Schutz. In Deutschland sind die Paragrafen 69 und 71 des Bundesnaturschutzgesetzes maßgeblich. Nach Paragraf 69 sowie Paragraf 71 können bis zu 50.000 Euro Bußgeld bei und bis fünf jahre Haft verhängt werden.

Quelle: https://www.dbb-wolf.de/totfunde/aktuelle-ereignisse

 

 

 

Wolfsschutz-Deutschland e. V. zeigt sich mit Kundgebung in Halberstadt gegen Jäger-Symposium zufrieden

René Stolte

Symposium zum Wolf in Halberstadt

Wir sind mit der Wirkung unserer Kundgebung und der damit vorausgegangen Berichterstattung zum Jäger-Wolfssymposium im vergangen Wochenende zufrieden. Wir hatten eine Genehmigung für höchstens 60 Demonstranten. Da unser Verein bundesweit rund 160 Mitglieder hat und unsere Mitglieder weiterhin aktiv in Schleswig-Holstein und Niedersachsen für die Wölfe Dani und Roddy unterwegs sind, sind wir mit elf Leuten, die vor Ort waren, gut aufgestellt gewesen. Solidarität für den Wolf und ein Statement gegen die Jagd hatte auch die Tierschutz Allianz gezeigt.

Gut angenommen wurde auch unsere Presseinformationen, die wir vor der Kundgebung versendet hatten. Sogar die dpa hatte die Meldung aufgegriffen, so dass in Zeitungsberichten über das Symposium auch eine Gegenstimme vorhanden war und nicht, wie so oft, einseitig berichtet wurde.

 

Hier ein Beispiel aus der Volksstimme. Zitat: „Wir wollen keine Großdemo veranstalten, sondern ein Zeichen setzen“, sagt Brigitte Sommer. Die freie Journalistin aus Hanau (Hessen) ist Vorsitzende und Sprecherin der Wolfsschützer. Für sie und ihre Mitstreiter fehlt es an stichhaltigen Argumenten für die Jagd auf Wölfe. Sommer betont: „Die Gefahr, die von Wölfen ausgehen soll, ist herbeigeredet.“ Kein gesunder Isegrim würde einem Menschen zu nahe kommen, geschweige denn, ihn angreifen. Auch seien Fälle, in denen nachweislich ein Wolf Weidetiere gerissen hat, selten. Und das liege dann an unzureichenden Barrieren wie zu niedrigen Zäunen, die wie eine Einladung auf den Wolf wirken. Ihrer Ansicht nach halte Jagd Wildtiere nicht von Weiden und aus Orten fern. Im Gegenteil. „Der Jagddruck treibt Tiere geradezu in die Städte.“ Ein Beispiel dafür seien Wildschweine.

Der Behauptung, dass der Wolf den Wildtierbestand gefährde, fehle es an Substanz. „Wie viele Rehe und Wildschweine werden denn von Jägern erschossen?“, fragt Sommer. „Im Gegensatz zum Jäger suchen sich Wölfe keine Trophäen. Sie suchen alte, schwache und kranke Tiere aus“, betont sie. Ihr Verein Wolfsschutz-Deutschland wurde im Januar 2018 gegründet und zählt bundesweit rund 150 Mitglieder. Auch wenn es der Name vermuten lässt, engagieren sie sich nicht nur für den Wolf. Sie plädieren für eine Abschaffung der allgemeinen Jagd in Wäldern, Auen, Wiesen und Feldern. Es sei ethisch nicht vertretbar, „in Familienverbände reinzuschießen“. Tiere seien sensibel, handeln sozial und empfinden Schmerz, was Forschungen immer wieder belegen würden. https://www.volksstimme.de/lokal/halberstadt/raubtier-wolf-debatte-erreicht-halberstadt?fbc=fb-shares&fbclid=IwAR1ouiBXSL5i2vUVVKYDGl0DXtXvh6jfXIj79EAGn7Y3jaEXRwwRpYcXPiU

 

Hier die Zusammenfassung unseres Wolfsteamleiters Sachsen-Anhalt, René Stolte vor Ort:

Unter dem Titel „Der Wolf in Europa – Utopie und Wirklichkeit“ fand in Halberstadt ein „Internationales Symposium“ statt. Veranstalter war die „Gesellschaft für Wildtier- und Jagdforschung e.V.“ Mitveranstalter waren die Universität Zagreb (Kroatien) – Fakultät für Forstwissenschaften, die Landesjagdverbände Sachsen-Anhalt,  Sachsen und Bayern.

Wie man schnell vermuten kann, handelt es sich um keinen Veranstalter, der dem Wolf besonders zugetragen ist. Warum habe ich (René Stolte) als Wolfsschützer die Veranstaltung besucht?  Der Politiker wie D. Gürth von der CDU und Landtagsmitglied in Sachsen Anhalt musste sich vor einigen Wochen meinen kritischen Fragen stellen, als er eine Umfrage der CDU mit mehreren Suggestivfragen zum Wolf in Sachsen-Anhalt in das Internet stellte.

Bei unseren hitzigen E-Mail-Diskussionen erwähnte er ein Symposium „Der Wolf in Europa – Utopie und Wirklichkeit“, welches in Halberstadt stattfand. Bei diesem könnte ich mit Ihm über den Wolf diskutieren und vieles lernen zum Thema Wolf. Nach eigener Recherche stellte sich für mich schnell heraus, dass er einfach Unterstützung suchte und nicht mit mir alleine live im Radio sich auseinander setzen wollte, wie ich es Ihm vorgeschlagen hatte.

Mit bei der Kundgebung dabei waren Kay Metzroth von der Stiftung life for nature und die Tierschutz Allianz

Mein Gedanke zu diesem Zeitpunkt:

Um sich Ihm und den Schießwütigen zu stellen, gibt es nur eine Möglichkeit: Hingehen. Ich hielt es für enorm wichtig einen Gegenpol in einer solchen Veranstaltung zu bilden und die quadratischen Rechenmodelle zum Wachstum der Wolfspopulation die mir D. Gürth zu erläutern probierte, platzen zu lassen.

Ein weiterer Gegenpol könnte eine kleine Demo sein, was der Vorstand von Wolfsschutz-Deutschland e.V. dann auch so beschlossen hat.

Bei der problemlosen Anmeldung zum Symbosium schrieb ich, dass die Veranstaltung für mich als Umweltschützer ein Pflichttermin sei. Man war also vorbereitet. Die Veranstaltung zog sich über mehrere Tage hin. Die Begrüßung am Donnerstag und die Übernachtung in Halberstadt wollte ich mir ersparen und das war auch gut so.

Am Freitag begann die Veranstaltung mit einem Vortrag von Prof. Dr. M. Stubbe, einem ehemaligen Dozenten aus Halle. Er ist auch Vorsitzender und Geschäftsführer der gastgebenden Gesellschaft, bei der es sich um kein wissenschaftliches Institut oder An-Institut einer Hochschule oder Forschungsanstalt handelt. Er betitelte Wolfsfreunde und Umweltschützer als „Gutmenschen“ und verwendete eine Rhetorik, wie man sie von Wahlkampfveranstaltungen extremer Parteien kennt. Er stellte alle im Umgang mit dem Wolf als unwissenschaftlich hin. Zahlen und Fakten mit Quellen kamen in seinem Vortrag nicht vor, wie ich wissenschaftliche Vorträge sonst aus meiner Studienzeit kannte. Mein Gefühl sagte mir, hier handelt es sich um einen Demagogen, wie ich es aus einer anderen Zeit kenne. Es ging einfach nur darum, Angst vor dem Fremden zu verbreiten und unsachlich zu reden.

Danach folgte ein Vortrag über die Verbreitung des Wolfes in Europa in der Vergangenheit. Es wurde erwähnt, dass es sich heute ja um eine Kulturlandschaft handle. Dazu stellte ich nach dem Vortrag die Frage: „Gab es im Mittelalter nicht auch schon Kulturlandschaften in Deutschland? Wann hat sich denn Ihrer Meinung nach diese so verändert, dass es zur heutigen einen Unterschied gibt und angeblich nicht mehr so viel Platz für den Wolf vorhanden sei, wie früher?“ Ich wusste, dass es im Harz im Hochmittelalter weniger Bäume gab als heute und man durch das fehlende Holz für Holzkohle anfing im Boden nach Kohle zu graben und Stollen anzulegen. Die Antwort war, dass es fließend sei ein solcher Übergang.

Bei fast allen folgenden Vorträgen, die sich klar zur Bejagung des Wolfes aussprachen, fehlte leider die Zeit um Fragen zu stellen, vielleicht ein Zufall?

Der erste wissenschaftliche Vortrag zum Thema Wolf kam vom Wolfskompetenzzentrum. Er enthielt Zahlen, Fakten und Beweisfotos. Er war vollkommen neutral zum Wolf. Interessant am Vortrag war, dass die meisten Wölfe zwar durch den Automobilverkehr sterben, aber viele Wölfe alte Schussverletzungen tragen.

Die erste Frage hier aus dem Publikum war eigentlich mehr eine Bemerkung. Die Arbeit des Kompetenzzentrums wurde als „stümperhaft“ bezeichnet und ob man sich denn wenigstens von der Arbeitsweise überzeugen könne? Antwort war simpel und glaubhaft, ja man könne es und es haben auch schon mehrere Leute getan.

Bei einem Vortrag über die Verträglichkeit des Damwildes mit dem Wolf in Jagdrevieren mit Zahlen und Fakten, bei dem sich herausstellte, dass es kaum einen Einfluss des Wolfes auf die Population gibt, erwähnte der Vortragende R. Möckel, dass die Mufflons im Flachland Huferkrankungen hatten und vom Wolf gerissen worden. Auf Nachfragen ob Mufflons als Hochgebirgstiere vor dem Wolf fliehen können im Flachland, hieß es als Antwort „Nein“. Ein Raunen ging durch den Saal. Eine weitere Frage begann mit dem Satz: „So einen Blödsinn habe ich ja noch nie gehört.“ Eine leichte Erwärmung des Raumklimas wurde fühlbar.

Als ein schwedischer Beamter mit seinem Vortrag die Träume der anwesenden Jäger dämpfte, Schweden könne das Vorbild für Deutschland und die Bejagung des Wolfes sein, bot sich wieder eine Frage für mich zur Wolfsfreien Zone in Schweden an. „Ob es ein Zufall sei, dass die Genehmigung der Abschüsse von Wölfen, mit der Wiedereröffnung von Erzmienen in der Region der Rentierhalter zeitgleich sei? Oder eine Befriedung eines geopolitischen Problems?“ Die Antwort war, es gebe dort Probleme nicht nur wegen der Mienen, sondern auch wegen neuer Windräder und Wasserkraftwerken in der Region. Gegen den Wolf könne man aber was machen.

Beim letzten Vortrag des Tages stellte sich ein Scharfmacher der CDU, welcher den Rechtsstaat und seine Justiz in Frage stellte, dem Publikum. Ein Kommunalpolitiker aus Ostsachsen. Sein Namen möchte ich zum persönlichen Schutz nicht nennen. Insgesamt waren drei Politiker der CDU anwesend. Handelte es sich hier um ein Symposium zum Wolf oder worum? Die Teilnahme am nächsten Vormittag wollte ich mir ersparen, da mir schon an diesem Tag vom Publikum geraten wurde, den Raum doch zu verlassen.

Für den nächsten Tag, hatten wir ja eine Demo geplant und angekündigt. Die Vorbereitungszeit war natürlich sehr knapp bemessen, weil uns die Idee spontan kam, aber wir haben uns  in einer kleinen Runde mit elf Wolfsschützern der Masse der Menschen gestellt, die den Wolf unbedingt als Jagdtrophäe in ihrer Vitrine haben möchten. Lautstark forderten wir von den Jagdbegeisterten „Herdenschutz statt Wolfsabschuss“. Auch eine kleine, unangemeldete Gegendemo, zahlenmäßig unterlegen, fand statt.

Als ich mich mit ein paar Worten an die Demonstranten wendete, unterbrach mich eine wütende Frau mit Kaffeetasse in der Hand. „Also eins muss ich Ihnen mal sagen“…..oh, dachte ich, bekommst Du jetzt gleich eine Tasse mit heißem Kaffee an den Kopf?…“Ich bin hier zu dieser Veranstaltung gefahren,“ sie zeigte auf das Hotel, in dem das Symposium stattfand „weil es um den Wolf gehen sollte, stattdessen treten ständig irgendwelche Politiker auf und halten Reden, die gar nicht im Programm stehen. Ich will nachher mindestens die Hälfte meines Teilnahmebeitrages wieder“.

Hiermit möchte ich mich bei allen Bedanken, die an unserer Kundgebung teilgenommen haben. Die Mitstreiter haben unsere Meinung vertreten und dabei große Mühen, wie eine Anreise aus Berlin oder Frankfurt am Main auf sich genommen. Dafür möchte ich mich herzlich bedanken!

 

Die Wolfssituation in Sachsen-Anhalt

Screenshot von www.dbb-wolf.de – Wie wenig Sachsen-Anhalt frequentiert ist und wie viel Platz es in Deutschland für Wölfe noch gibt, sieht man an dieser Wolfsnachweiskarte der DBB Wolf. In Sachsen-Anhalt wurden im vergangenen Wolfsmonitoringjahr nur ELF Rudel nachgewiesen. Für dieses Jahr gibt es noch gar keine aktuellen Zahlen.

Neues Wolfsrudel nachgewiesen

Ein Wolfsrudel lebt seit mindestens 2018 im Steckby-Lödderitzer Forst zwischen Aken und Barby. Das hat das Wolfskompetenzzentrum (WZI) des Landesamtes für Umweltschutz anhand von DNA-Proben im März nachweisen können.

Erste Hinweise auf Wölfe gab es in den angrenzenden Gebieten Mosigkauer und Kühnauer Heide bereits 2016. Seitdem wurde das Gebiet im Rahmen des Monitorings vom Wolfskompetenzzentrum, vom Bundesforstbetrieb Sachsen-Anhalt und vom Biosphärenreservat Mittelelbe beobachtet. Mit Hilfe von Fotofallen und der DNA-Analyse wurden nun das männliche Elterntier sowie zwei ebenfalls männliche Welpen – geboren im Mai 2018 – bestätigt; außerdem ein weiteres Nachwuchstier, welches im Dezember tot aufgefunden wurde. Das Tier starb vermutlich an einer Lungenentzündung.

Neu nachgewiesen wurden auch Rudelterritorien in der Altmärkischen Höhe und der Stresower Heide. Ein Paarterritorium wurde bei Tangerhütte festgestellt. Die neuen Informationen gehen in den Monitoringbericht des laufenden Monitoringjahres 2018/19 ein. Dieser wird Ende 2019 veröffentlicht.

https://lau.sachsen-anhalt.de/wir-ueber-uns-publikationen/pressemitteilungen/pressemitteilung-nr-62019-weitere-wolfsrudel-in-sachsen-anhalt-nachgewiesen/

 

Politikum Wolf – Gastkommentar von Kay Metzroth (Stiftung life for nature) zum Jäger-Wolfssymposium in Sachsen-Anhalt

Kay Metzroth

Ja, es tut mir ein wenig leid, dass ich dieses Thema wieder aufgreife, allerding war ich am  Samstag in Halberstadt auf einer Kundgebung von Wolfschutz Deutschland gegenüber einer Veranstaltung, die sich Symposium zum Thema Jagd, Wolf, etc. schimpfte. Ich werde nun versuchen,  diese Veranstaltung und Wolfsgegner nicht ins Lächerliche zu ziehen, auch wenn es aufgrund der Vorkommnisse sehr sehr schwer fallen wird.

Man könnte durch den verbreiteten Populismus mancher Politiker, Weidetierhalter, Jäger glauben, dass der Wolf sich vor kurzer Zeit entschieden hat, schlagartig eine Invasion mit Hunderttausenden Mitgliedern von Polen und Tschechien zu starten, um Deutschland zu erobern. Nicht ganz, zur Zeit sind es etwa 700 und sie sind schon gut 20 Jahre wieder im Lande.

Also möchte ich auf sachlicher und wissenschaftlich fundierter Ebene die Ängste und Argumente der Wolfsgegner aufgreifen.

Argument 1: Die Wölfe verbreiten sich unkontrolliert aus, Wachstumsraten von 30% werden seitens der niedersächsischen Politker angenommen. Tja, dann hätten wir heute schon gut 20000 im Lande. Haben wir nicht. Werden wir auch nie haben. Gerade bei Beutegreifern richtet sich die Population nach Nahrungsangebot und Platz. Sinkt das Nahrungsangebot, sinkt auch der Bestand an Beutegreifern, es werden weniger Junge geboren – hat die Natur ganz gut drauf…

Argument 2: Die Wölfe gefährden die Wildtierbestände. Auch hier: Hatte die Natur ganz gut selbst im Griff. Nachweislich bleiben die Wildtierbestände von Reh, Wildschwein, etc. stabil in Gebieten, in denen der Wolf heimisch ist.

Argument 3: Von Ausrottung wie bei Mufflons ist die Rede. Tja, blöd nur, dass die Jägerschaft ein völlig gebietsfremdes Tier mit dem Mufflon nach Deutschland brachte, um eine Trophäe mehr zu erbeuten. Das Mufflon kommt mit den hiesigen Böden in keinster Weise klar, ist in seiner ursprünglichen Heimat gewohnt, auf  kurzen Fluchtwegen in felsiges Gelände zu flüchten, in das der Beutegreifer nicht folgen kann. Ich setze auch keine Süßwasserfische ins Salzwasser. Das Mufflon hier als Wildtier zu bezeichnen, entspricht nicht der Wahrheit.

Argument 4: Gefahr für den Menschen. Es ist ein Raubtier und bei falschem Verhalten könnte es in der Tat auch irgendwann einmal zu einem Vorfall kommen. Allerdings kenne ich kaum ein Säugetier, von dem weniger Gefahr ausgeht. Zudem als Mensch von einem gefährlichem Tier zu sprechen, ist schon allein eine Frechheit. Zahlen: Seit 1955 gab es weltweit 19 Todesfälle in Verbindung mit dem Wolf, davon 11 durch Tollwut, die wir nicht mehr haben…bleiben 8. Eine Gruppe von Kindern, nachdem die Eltern Ihre Kinder dort haben spielen lassen, wo zuvor der Wolf angefüttert wurde….bleiben 3. Auch hier ist nachweislich völliges Fehlverhalten die Ursache. Man sollte einem Rudel nicht versuchen ein Junges wegzunehmen, oder versuchen einen Wolf zu bedrängen und keine Fluchtmöglichkeit lassen, weil man ihn streicheln will…

Zum Vergleich: 2-3 Menschen im Jahr sterben in Deutschland durch Kuhattacken, 25-30 und mehr durch Jäger – also wenn ein Jäger mit dem Argument der Gefahr kommt, kann man nüchtern entgegnen, dass er sich wieder zu Wort melden darf, wenn der Wolf auch auf 25-30 im Jahr nur in Deutschland kommt – Wir erinnern uns: 3 Einzelfälle weltweit in 60 Jahren. Da hat der Jäger also alleinin Deutschland gut 1500+ Vorsprung. Man sollte sich vielleicht grundlegend einmal Gedanken zu seiner eigenen Wahrnehmung bezüglich Gefahren machen. Gerade Jene, welche schreien, sind selbst eine größere Gefahr.

Argument 5: Nochmals Gefahr. Ich kann mein 5-Jähriges Kind nicht im Wald spielen lassen…BITTE? Schonmal was von frei laufenden Hunden, Wildschweinen, Kinderschändern, Jägernetc. gehört???? Naja….

Zudem: Was bekommen Kinder vermittelt? Der Starke kann mit dem Schwachen machen was er will?

Die folgenden Argumente in der chronologischen Reihenfolge seitens Weidetierhalter.

Zunächst wurde gejammert und das Argument vorgeschoben, dass der finanzielle Verlust die Existenz bedroht (nicht das arme Tier, dass einem Leid tut). Dann wurde beschlossen sämtliche Verluste zu entschädigen (im übrigen von Wolfsbefürwortern in die Wege geleitet, nicht von populistischen Politikern). Also zog das Argument nicht mehr. Dann kam: „Ja, aber die Schutzmaßnahmen sind nicht tragbar, umsetzbar und bezahlbar (noch immer kein „armes“ Schaf). Nun wurde auch das komplett bezahlt. Dieses Argument zieht also auch nicht mehr. Nun war es so weit das arme Schaf in den populistischen Vordergrund zu schieben. Aja, das arme Schaf. Arm vor allem deshalb, weil es ein Leben lang ausgebeutet wird, um es dann, oder bereits als Lamm (Ostern lässt grüßen) selbst massakrieren zu können. Das Argument zog von Anfang an nicht. Gestern nun das nächste Argument eines Schäfers vor Ort, der übrigens seine Herdenschutzhunde munter zu Veranstaltungen führt, diese dann Stunden im Auto lässt (sollten die nicht eigentlich seine Herde schützen????): „Ja, aber wer bezahlt uns jetzt die Zeit für die Schutzmaßnahmen….Ja, es gibt etliche Organisationen, die übernehmen auch noch die Umsetzung des Herdenschutzes, aber es scheint auch zu schwierig zu sein, das Telefon in die Hand zu nehmen…Und dann wurde gefordert: Der Wolf muss weg, weil seine Hunde bellen……das stört…..Ne, oder? Doch! Ja, Hunde bellen, sollen seine Herdenschutzhunde in bestimmten Fällen ja auch.  Es gibt Schäfer und Weidetierhalter, die sich um ihre Herde kümmern, ausreichende Schutzmaßnahmen umsetzen und KEIN Problem mit dem Wolf haben, sogar verstehen, welch ein Segen er für das ökologische Gleichgewicht ist.

Das weiß jeder seriöse Jäger und jeder seriöse Tierhalter. Weshalb schaffen es manche Tierhalter ohne ein Problem zu haben? Wie wäre es dort mal anzufragen und nicht in Selbstmitleid zu verfallen? Oder ist der Stolz zu groß? Aber ich kenne das aus meiner beruflichen Laufbahn: Diejenigen, die ihren Job nicht können, finden immer einen vorgeschobenen Grund, warum etwas nicht geht. Sitzen dann zusammen und meckern und jammern über Alles und Jeden, der Schuld ist. Selbstreflektion? Nein!

Somit ist auch jede Glaubwürdigkeit dieser Wolfshasser im Nirvana verschwunden.

Wenn in der heutigen Zeit ein Fahrradfahrer unter Alkohol seinen Führschein abgeben muss, sollte ein Weidetierhalter auch keine Tiere mehr halten dürfen, wenn offen gegen eine bedrohte Art gehetzt wird. Viel mehr noch: Jemand, der offen gegen eine streng geschützte Art hetzt, den Abschuss fordert, ist nach dem Waffengesetz nicht in der psychischen Lage, eine Waffe zu führen. Meldet solche Fälle der zuständigen Waffenbehörde. Wenn dort der Job ernst genommen wird, dann ist der betroffene Jäger seine Waffenbesitzkarte los!

Es gibt weniger Gefahr von Schweinepest und sonstigen Seuchen. In etlichen Gebieten und Ländern wird es bereits unter Beweis gestellt. Aber man will den Wolf dennoch ins Jagdrecht. Warum also??? Ganz einfach: Wenn ein Landtagsabgeordneter in  Niedersachsen gleichzeitig Präsident des Jagdverbandes Niedersachsens ist, sollte man verstehen warum…Weidetierhalter sind oftmals selbst Jäger. Deutsche Jäger zahlen etliche tausend Euro, um in Kanada zum Beispiel einen Wolf hinzurichten. Das würde man sich dann sparen. Daher weht der Wind. Eine Lobby wird geoutet, Sie ist bis auf wenige Berufsjäger völlig überflüssig, das war sie auch schon  vor dem Wolf. Den Hobbyjägern geht es nicht um Tier  und Natur, sondern in erster Linie um das Töten wehrloser Tiere.

Bei der Veranstaltung sagte eine Teilnehmerin offen, dass die Veranstaltung ein Witz sei und sie auch ihr Geld zurück wolle, es handle sich lediglich um eine Hetzveranstaltung gegen den Wolf. Ein Beispiel dafür, wie Politiker aus Parteien ein Juche auf die EU schreien und gleichzeitig EU-Recht missachten. Menschen, die schwerste Straftaten in Sachen Artenschutz begehen, Gesetze missachten (Schonzeit Füchse, etc.) und selbst dann für sogenannte militante Tierschützer strengste Strafen fordern, wenn ein Hochsitz umgeworfen wurde. Wo ist denn bitte deren Sinn für die Realität? Das wäre als wenn man dem Mörder Sozialstunden aufdrückt und dem Ladendieb lebenslänglich verhängt.

Diese Veranstaltungen sind schlicht ein Witz. Propaganda auf niederstem Niveau. Kritische Fragen werden erst gar nicht beantwortet, weil unerwünscht und wenn man dann eine Frage zulässt und der Politiker mit Tatsachen und Fakten konfrontiert wird, bekommt man die Antwort: „Ja, aber trotzdem.“

Das Wort Bauernfängerei bekommt bei den Wolfsgegnern unter den Tierhaltern eine völlig neue Bedeutung. Alternative Fakten sind hier das Stichwort.

Ebenso wird man, wenn man seine Stimme erhebt, beleidigt,  tätlich angegangen und es werden auch schon mal die Reifen platt gestochen. Wie war das noch? Tierschützer, die in Ställe einbrechen, um Straftaten aufzudecken sind Verbrecher? Nein, sind sie nicht!

Auch die „Beschimpfung“ als Gutmensch, sehr clever und kreativ, kennt man ja aus der rechten Szene. Mal abgesehen davon, dass ich gerne ein guter Mensch bin und die Kandidaten sich dann wohl der Logik nach selbst als schlechte Menschen bezeichnen. Oder Wolfskuschler ist auch sehr einfallsreich. Es entzieht sich jeglicher Logik, weshalb man mit einem in Freiheit lebendem Wolf kuscheln sollte, zeigt auch irgendwie den Wissensstand der Wolfsgegner.

Fungierte Wolfsattacken auf Friedhofsgärtner, Schäfer, die den Staat um Entschädigungen betrügen, etc. etc. Das stellt die Seite der Wolfsgegner dar!

Dann kommen aufgrund des Gesetzesbruchs Millionenstrafen der EU, siehe Niedersachsen, etc.. Mit dem Geld hätte man den armen, armen Tierhaltern Zäune aus Gold bauen können. Ein völliger Realitätsverlust.  Wie wäre es denn, wenn diese Millionenstrafen nicht von Steuergeldern Aller bezahlt werden, sondern nur von den Wolfsgegnern, die sich freuen, wenn ein Wolf illegal geschossen wurde?

Das war nur eine kleine Ausführung. Nennt mir ein Argument gegen den Wolf und ich zerreiße es in der Luft. Es gibt keinen logischen und rationalen Grund Angst zu haben. Wir rotten ja auch nicht Spinnen aus, oder Hunde, oder Kühe, weil eine Bande von Populisten und Egoisten Angst als Argument verkauft. Aber das verkaufte sich schon immer gut. Schaltet man aber sein Hirn ein, dann wird man es besser wissen.

Argumente zum Thema Ökologie mal außen vor. Sonst könnte man Bücher verfassen. Ebenso die liebe Moral mal außen vor gelassen, vor allem die christliche Moral der Christlich Demokratischen Union. Der liebe Gott würde zum Islam konvertieren, wenn er beobachten würde, wie mit christlichen Werten umgegangen wird. Der  Wolf ist ein Sinnbild für unseren Umgang mit der Natur.

Nein, ich mache die Wolfshasser in der Jägerschaft, unter den Tierhaltern und unter den Politikern nicht lächerlich. Das schaffen sie selbst besser, als ich es je könnte.

Mehr Hintergrundinfo in einem Artikel der Volksstimme: https://www.volksstimme.de/lokal/halberstadt/raubtier-wolf-debatte-erreicht-halberstadt?fbc=fb-shares&fbclid=IwAR2MqSOcOm65gaDNXJYQnmxpODYVkgEeQR7cX4YnpNdWNkm7Ay1jNodasfc

100 % Förderung von Weidetierhaltern – Sachsen-Anhalt setzt EU-Vorgabe um

Magdeburg. Ab sofort gelte die neue Richtlinie Herdenschutz und Schadensausgleich in Sachsen-Anhalt, gibt das Umwelt- und Landwirtschaftsministerium heute in einer Pressemitteilung https://mule.sachsen-anhalt.de/startseite-mule/artikel-detail/news/100-prozent-foerderung-fuer-herdenschutz-und-schadensausgleich/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=bc03c6638ab1049ea449ebc3c75059fd bekannt. Das Land unterstützt Tierhalterinnen und Tierhalter dabei, ihre Herde vor Übergriffen durch den Wolf oder den Luchs zu schützen. Der Erwerb von mobilen Elektrozäunen und Zubehör sowie die Anschaffung von zertifizierten Herdenschutzhunden wird zu 100 Prozent gefördert. Das heißt, alle Kosten der Anschaffung werden übernommen. Bisher waren es lediglich 80 Prozent.

Umwelt- und Landwirtschaftsministerin Prof. Dr. Claudia Dalbert wird in der Pressemeldung folgendermaßen zitiert: „Präventiver Herdenschutz ist die beste Maßnahme, mit der Weidetierhalter ihre Herde vor Übergriffen durch den Wolf schützen können. Wolfssichere Zäune werden in der Regel nicht überwunden und nicht untergraben. Mit dem heutigen Tag übernimmt das Land die Kosten für die Anschaffung der Herdenschutzmaßnahmen zu 100 Prozent. Ich bin sicher, dass damit ein weiterer Schritt für eine friedliche Koexistenz von Wolf und Weidetieren in unserer Kulturlandschaft gemacht ist. Denn klar ist: Die Weidetierhaltung leistet einen enorm wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt und unserer Offenlandlebensräume.“

Weiterhin werden Tierverluste ausgeglichen. Das Land zahlt einen Schadensausgleich nach Rissvorfällen ebenfalls in Höhe von 100 Prozent immer dann, wenn ein Grundschutz vorhanden war und der Wolf nachgewiesen oder zumindest nicht auszuschließen ist. Hier kann auch ein Schaden an Herdenschutz- und Hütehunden und eine tierärztliche Behandlung einschließlich der Kosten für Medikamente geltend gemacht werden. Auch außerlandwirtschaftliche Tierhalterinnen und Tierhalter können ab jetzt die Unterstützungsmaßnahmen in Anspruch nehmen. Unter bestimmten Bedingungen, zum Beispiel in Gebieten mit wiederholten Wolfsübergriffen, können auch Rinder- und Pferdehalter Zuwendungen für präventive Herdenschutzmaßnahmen beantragen.

Wir von Wolfsschutz Deutschland plädieren weiter für Herdenschutz statt Wolfsabschuss. Unter diesem Motto rufen wir auch zu einer Demo am Samstag in Halberstadt auf. Nähere Infos hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2019/04/20/demonstration-gegen-anti-wolf-symposium/