Kärntner Wolfsabschuss – Willkür statt Naturschutz

Am 1. Mai 2025 wurde im Bezirk Villach-Land, Kärnten, ein Wolf – ein Rüde – in den frühen Morgenstunden getötet. Dieser Abschuss, der 20. seit Inkrafttreten der Kärntner Risikowolfsverordnung im Januar 2022, ist ein weiterer Beweis für die rücksichtslose und rechtswidrige Wolfspolitik in Österreich. Wir, Wolfsschutz-Deutschland e. V., verurteilen diesen Akt aufs Schärfste und stellen uns entschieden gegen jeden Wolfsabschuss. Der Wolf ist eine geschützte Schlüsselart und seine Tötung – egal unter welchem Vorwand – ist ein Angriff auf die Natur und das ökologische Gleichgewicht.

Beispielfoto Wolf.

Keine genetische Analyse – Willkür statt Transparenz

Die Kärntner Behörden behaupten, der Abschuss sei aufgrund erfolgloser Vergrämungsversuche und der Einstufung des Wolfs als „Risikowolf“ gerechtfertigt gewesen. Doch wie kann ein Tier als Risikowolf eingestuft werden, wenn keine genetische Analyse vorliegt? Laut den uns vorliegenden Informationen wurde der Kadaver zwar beprobt, aber es gibt keinerlei Belege dafür, dass eine genetische Analyse durchgeführt oder abgeschlossen wurde. Ohne diese Analyse ist es unmöglich, den Wolf eindeutig mit Rissereignissen oder anderen Vorfällen in Verbindung zu bringen. Dies ist ein eklatanter Verstoß gegen die Grundsätze eines transparenten und wissenschaftlich fundierten Wolfsmanagements. Die Behörden handeln nach dem Prinzip „erst schießen, dann fragen“.  Doch selbst wenn der getötete Wolf tatsächlich für einen Riss verantwortlich gewesen wäre, wäre dies kein Grund, ihn zu töten. Insider deuten an, dass Landwirte möglicherweise wenig Anreiz haben, ihre Tiere besser zu schützen, da Entschädigungen garantiert und marktschwankungsunabhängig sind. Dies deutet auch darauf hin, dass Entschädigungen in manchen Fällen attraktiver erscheinen als der Verkauf, insbesondere bei niedrigen Marktpreisen oder hohen Schutzmaßnahmenkosten (z.B. Elektrozäune, Herdenschutzhunde). In Kärnten müssen Tierhalter keinen zwingenden Nachweis über Schutzmaßnahmen (z. B. Zäune, Herdenschutzhunde) erbringen, um Entschädigungen für Risse durch Großraubtiere zu erhalten. Die Entschädigungspraxis ist kulanzorientiert und Zahlungen werden auch für unbestätigte Risse oder vermisste Tiere in Gebieten mit Raubtierpräsenz gewährt. Wozu also überhaupt Abschüsse?

Weidetierabstürze: Kein Zusammenhang mit dem Wolf

Die Behörden und die Agrarlobby rechtfertigen den Abschuss mit angeblichen Gefahren für Weidetiere. Besonders perfide ist die Behauptung, Wölfe würden Weidetiere in den Absturz treiben. Doch die Fakten sprechen eine andere Sprache: Es gibt keinen einzigen belegten Fall in Kärnten, in dem ein Wolf nachweislich für den Absturz eines Weidetiers verantwortlich war. Weidetiere stürzen aus vielfältigen Gründen ab – etwa durch schlechtes Wetter, unwegsames Gelände, mangelnde Beaufsichtigung oder Panik durch Hunde oder Touristen. Laut Berichten der Kärntner Landwirtschaftskammer und des Österreichzentrums Bär, Wolf, Luchs sterben jährlich etwa 200–300 Weidetiere in Kärnten durch Abstürze, Krankheiten oder andere natürliche Ursachen, ohne dass Wölfe im Spiel sind.
Die pauschale Schuldzuweisung an den Wolf ist ein populistischer Trick, um von den wahren Problemen abzulenken: unzureichender Herdenschutz, fehlende Hirten und mangelnde Förderungen für präventive Maßnahmen. Statt die Almwirtschaft durch Elektrozäune, Herdenschutzhunde oder professionelles Weidemanagement zu stärken, wird der Wolf zum Sündenbock gemacht. Dies ist unwissenschaftlich und gefährdet die Artenvielfalt langfristig.

Tragödie für die Wolfspopulation: Eine verlassene Wölfin und ihre Welpen?

Beispielfoto Wölfin mit Welpen.

 

Der totgeschossene Wolf war ein Rüde und es ist nicht auszuschließen, dass er eine trächtige Partnerin hatte. April und Mai ist die Zeit, in der Wölfinnen Welpen zur Welt bringen. Ohne den Rüden, der für die Nahrungsbeschaffung entscheidend ist, wird es für eine Wölfin nahezu unmöglich, ihre Welpen allein durchzubringen. Die Folge: Die Wölfin wird gezwungen, häufiger auf leichte Beute wie Weidetiere auszuweichen, was die Zahl der Risse paradoxerweise erhöhen könnte. Studien aus Italien und Slowenien zeigen, dass der Abschuss eines Rudelmitglieds die soziale Struktur eines Wolfsrudels destabilisiert und Rissereignisse oft zunehmen. Kärntens Politik fördert also genau das Problem, das sie vorgibt zu lösen.
Dieser Abschuss ist ein Verlust für die ohnehin kleine Wolfspopulation Österreichs – mit nur etwa 104 nachgewiesenen Wölfen im Jahr 2023. Der Wolf ist eine Schlüsselart, die durch die Regulierung von Wildbeständen wie Rehen und Wildschweinen unsere Wälder gesund hält. Seine Tötung aus Lobby-Gründen ist ein Rückschritt für den Naturschutz. Wir, Wolfsschutz-Deutschland e. V., lehnen jeden Wolfsabschuss kategorisch ab, da er die fragile Population weiter gefährdet und Alternativen wie Herdenschutz systematisch ignoriert.

Strafanzeigen kleiner Vereine: Ein Hoffnungsschimmer – Doch wo bleibt der WWF?

Wir begrüßen die mutigen Schritte kleinerer Tierschutzvereine in Kärnten, die Strafanzeigen gegen diesen Abschuss wegen Tierquälerei angekündigt haben. Diese Vereine zeigen, dass der Widerstand gegen die rechtswidrige Wolfsjagd wächst. Ihre Anzeigen sind ein starkes Signal, dass die Zivilgesellschaft nicht länger schweigen wird. Solche Aktionen sind umso wichtiger, da sie die Behörden zwingen, ihre Entscheidungen zu rechtfertigen und Transparenz zu schaffen.
Doch wir fragen uns: Wo bleibt der WWF? Große Naturschutzorganisationen wie der WWF Österreich haben die Kärntner Wolfsverordnung wiederholt als rechtswidrig kritisiert und rechtliche Prüfungen angekündigt. Doch konkrete Klagen scheitern oft an formalen Hürden. So wurden 2023 Beschwerden des WWF und von ÖKOBÜRO gegen Entnahmebescheide für zwei Wölfe vom Landesverwaltungsgericht Kärnten zurückgewiesen, da die Bescheide als bloße „Informationsschreiben“ gewertet wurden und keinen angreifbaren Verwaltungsakt darstellten. Revisionen beim Verwaltungsgerichtshof blieben offenbar erfolglos und für das neue Alm- und Weideschutzgesetz (in Kraft seit Mai 2024) liegen laut Kärntner Behörden derzeit keine Klagen vor. Die Verordnung ist so gestaltet, dass sie Beschwerden durch pauschale Abschussgenehmigungen und fehlenden Rechtsschutz erschwert – ein klarer Verstoß gegen die Aarhus-Konvention.
Warum zögert der WWF, rechtlich gegen diesen Abschuss vorzugehen? Mit seinen Ressourcen und seiner Expertise könnte der WWF vor Gericht gegen Verstöße gegen die FFH-Richtlinie kämpfen, insbesondere nach dem EuGH-Urteil von 2024, das Abschüsse in Österreich für rechtswidrig erklärte, solange die Wolfspopulation keinen günstigen Erhaltungszustand hat. Wir vermissen eine klare Klagepolitik und fragen uns, ob der WWF seine Kräfte auf Kompromisse mit der Agrarlobby oder anderen Strategien konzentriert, anstatt die Kärntner Wolfsjagd gerichtlich zu stoppen. Wir fordern den WWF und andere große Verbände auf, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und Klagen einzureichen, um die rechtswidrige Praxis zu beenden.
Die Kärntner Wolfsverordnung ist ein Musterbeispiel für eine verfehlte Politik, die weder den Weidetieren noch den Wölfen gerecht wird. Wir, Wolfsschutz-Deutschland e. V., stehen gegen jeden Wolfsabschuss, da er die ohnehin bedrohte Population weiter schwächt und Alternativen wie Herdenschutz ignoriert. Statt pauschaler Tötungen fordern wir:
  • Fachgerechten Herdenschutz: Elektrozäune, Herdenschutzhunde und Hirten haben in Ländern wie der Schweiz und Italien Risse um bis zu 80 % reduziert. Es dürfte nur Entschädigungen geben, wenn ein Herdenschutz nachgewiesen wurde.
  • Rechtsschutz: Die Verordnung verstößt gegen die Aarhus-Konvention, da sie keinen Rechtsschutz für artenschutzrechtliche Ausnahmen bietet. Dies muss gerichtlich geklärt werden.
Den Wolf zum Feind zu erklären, klingt geradezu fanatisch im Spiegel der tatsächlichen Probleme, die auf die Bauern zukommen werden. Seine Rückkehr nach Österreich ist eine Chance, Mensch und Natur in Einklang zu bringen – doch Kärnten verspielt diese Chance durch eine kurzsichtige Jagdpolitik. Wir stehen an der Seite der kleinen Vereine, die mit ihren Strafanzeigen ein Zeichen setzen wollen, und rufen alle Naturschutzorganisationen auf, sich diesem Kampf anzuschließen.
Beispielfoto Wolf. © Brigitte Sommer

Die Macht der Agrar- und Jagdlobby in Kärnten

 
Die Agrar- und Jagdlobby prägt Kärntens Politik und Kultur und behindert effektiven Wolfschutz. Globale Konzerne spielen dabei auch eine Rolle, während regionale Strukturen dominieren:
  • Agrarlobby: Die Landwirtschaftskammer Kärnten vertritt 18.228 Betriebe, die 88 % der Landesfläche bewirtschaften. Familienbetriebe stehen im Fokus, doch globale Konzerne wie Bayer (Saatgut, Pestizide) oder Cargill (Agrarhandel) könnten indirekt über Lieferketten Einfluss nehmen. Die enge Zusammenarbeit mit Landesrat Martin Gruber erleichtert agrarfreundliche Politik, wie die Risikowolfsverordnung.
  • Jagdlobby: Die Kärntner Jägerschaft repräsentiert über 11.000 Jäger und kontrolliert 951.745 ha Jagdfläche. Unternehmen wie Swarovski Optik (Jagdoptiken) könnten von der Jagdkultur profitieren, doch der Einfluss bleibt lokal geprägt. Die Jägerschaft nutzt ihre politische Verzahnung, um Wolfsabschüsse zu fördern.
  • Einfluss auf Wolfsabschüsse: Seit 2022 ermöglichte die Risikowolfsverordnung 20 Wolfsabschüsse, gestützt von Agrar- und Jagdinteressen, die Weidetiergefahren übertreiben, obwohl keine belegten Abstürze durch Wölfe vorliegen. Globale Konzerne sind zwar nicht direkt involviert, aber regionale Narrative könnten von Agrarinteressen (z. B. Futtermittelproduktion) unterstützt werden.
  • Kritik: Die Lobby wird für ihre politische Dominanz und mangelnde Transparenz kritisiert. Reformforderungen, z. B. vom Verein der freien Jäger, bleiben ungehört. Der Verein der Freien Jäger bezeichnet die Kärntner Jägerschaft als „feudal“ und kritisiert, dass sie wie ein geschlossenes Machtsystem agiert, das wenig Raum für demokratische Mitbestimmung lässt. Die Jägerschaft, als Körperschaft öffentlichen Rechts mit etwa 11.630 Jagdscheinbesitzern, wird als elitär wahrgenommen, da sie von einflussreichen Akteuren wie Großgrundbesitzern und traditionellen Jagdstrukturen dominiert wird. Naturschutzinteressen werden zugunsten populistischer Narrative zurückgestellt, während globale Konzerne indirekt von einer schwachen Umweltpolitik profitieren.
Fazit: Die Kärntner Agrar- und Jagdlobby basiert auf regionaler Macht und politischer Verzahnung, mit Einfluss globaler Konzerne. Nur gesellschaftlicher Druck und stärkere Naturschutzpolitik können diese Strukturen aufbrechen.

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Jägerpsyche: In Wirklichkeit geht es ihnen nur um ihre Wolfstrophäe

In Österreich ist schon wieder ein Jungtier zum Abschuss freigegeben worden. Bis zum 29. Mai ist ein Tier in Kärnten seines Lebens nicht mehr sicher, denn Hobbyjäger lauern darauf, künftig jeden totgeschossenen Wolf als Trophäe behalten zu dürfen. Eine Novelle des Jagdgesetzes soll dies in Zukunft ermöglichen.

Der Fehler des Jungwolfes des Dobratschrudels: Beim Abwandern aus seinem Elternrevier musste es an Wohnhäusern vorbei.  Es ist längst wissenschaftlich erwiesen und selbst Laien ist es doch verständlich, dass Jungtiere, die ihr Rudel verlassen und auf die Suche nach einem eigenen Revier wandern, weder eine Landkarte noch ein Navigationssystem im Gepäck haben. Alleine bis nach Kärnten scheint die Logik, dass solche Jungtiere auch an Ortschafen und Häusern vorbei müssen, noch nicht vorgedrungen zu sein. Anscheinend erst Recht nicht bei bei Landeshauptmannstellvertreter Martin Gruber (ÖVP). Dieser hat den Jungwolf gleich zum Abschuss frei gegeben, statt Herdenschutzmaßnahmen anzugehen.

Beispielfoto ausgestopfter Wolf. ©Lara.

Trotz eines kritischen EU-GH-Urteils  https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/01/19/eu-generalanwaeltin-auf-der-seite-der-woelfe-in-oesterreich/  wurden in Österreich im vergangenen Jahr zwölf Wölfe erschossen.

Auch in Diex bei Völkermarkt wurde ein Jungtier gefilmt. Österreichische Tierschützer erwarten hier ebenfalls eine Schießgenehmigung. Der Verein gegen Tierfabriken (VGT – Martin Balluch), der sich auch mit der Wolfproblematik in Österreich beschäftigt, bereite gerade wieder Anzeigen gegen Jäger und Gruber vor, heißt es in einem Artikel in der Tiroler Tageszeitung. Besonders das Mölltal hätten die Mitarbeiter von Balluch im Visier. Dort wurde in der Nähe von Spittal an der Drau ein Wolf erschossen. Es sei nicht einmal geklärt, ob dieser Abschuss überhaupt legal gewesen ist. Weil ein  Herdenschutz in Kärnten weiter kein Thema ist, rechnen die Tierschützer wieder mit Viehverlusten auf den Almen.  Jüngst sei ein Wolf, der mehrere Brillenschafe in einem Pferch tötete, einfach von Jägern erschossen worden.

Geht die geplante Jagdnovelle tatsächlich durch, wird es mit dem Schießen auf Wölfe wahrscheinlich kein Halten mehr geben. Ähnlich wie in Deutschland, gehen auch in Österreich vor allem kleine Vereine dagegen vor.

Sicherlich blickt so mancher Hobbyjäger hier nun sehnsüchtig auf die Ereignisse in Österreich, denn auch in Deutschland würden sich wohl viele Jägerinnen und Jäger teure Trophäenreisen in weit entfernte Länder bestimmt lieber sparen und nach lustvollem Töten ihren toten Bettvorleger oder Kaminvorleger am liebsten möglichst in der Nähe erlegen.

Psychopathen, Narzissten und Hobbyjäger teilen einen dunklen Kern

Laut einer Studie besteht eine Verbindung zwischen dunklen Charaktereigenschaften und der Tendenz, die eigenen Interessen immer über alles zu stellen. Leute, wie zum Beispiel Hobby-Jäger, quälen oft und auch gerne, heißt es in einem Artikel auf „Wild-beim-Wild“. Jagdtrophäen tragen dabei sicherlich dazu bei, Erinnerungen an den Tötungsvorgang immer wieder in Phantasien abrufen zu können.

Sadismus, Psychopathie oder gar Gemeinheit sowie Bösartigkeit: Die Eigenschaften, welche die dunklere Seite der Menschheit zeigen, hätten laut Studie einen ‚dunklen Kern‘ gemeinsam. Und wer eine dieser Tendenzen habe, dürfte auch einige andere aufweisen. Egoismus scheine dabei vielleicht nicht so extrem wie Psychopathie. Doch eine neue Studie käme zum Schluss, dass Leute mit diesen so genannten dunklen Charaktereigenschaften die Tendenz haben und vor allem ihre eigenen Interessen zu verfolgen. In vielen Fällen quälen solche Menschen auch gerne andere.

Anscheinend  weisen auch viele Politikerinnen und Politiker psychopathische Charaktereigenschaften auf, denn die Salzburger FPÖ-Landesrätin Marlene Svazek schmückt die Wand hinter ihrem Schreibtisch seit kurzem mit dem Foto eines getöteten Wolfs.

 

Quellen:

https://www.tt.com/artikel/30882261/ausgestopfter-wolf-im-wohnzimmer-jaeger-sollen-trophaee-behalten-duerfen?fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTAAAR2dSTQVLPAh4Azw–P-0ZkIXyQLZbwAR-QYlEwFI1OFJJ-EhYBwHOfOxgs_aem_AdOZn1KcJxn8U7m0EcQDCV_8HmsxY3B4i3h3HDErGsH8HEnEPH89h7f3QDSkwkOua3Bx7o7XFUciKUzdkBOC5XS0

https://baer-wolf-luchs.at/verbreitungskarten/wolf-verbreitung

https://www.tt.com/artikel/30882261/ausgestopfter-wolf-im-wohnzimmer-jaeger-sollen-trophaee-behalten-duerfen?fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTAAAR2dSTQVLPAh4Azw–P-0ZkIXyQLZbwAR-QYlEwFI1OFJJ-EhYBwHOfOxgs_aem_AdOZn1KcJxn8U7m0EcQDCV_8HmsxY3B4i3h3HDErGsH8HEnEPH89h7f3QDSkwkOua3Bx7o7XFUciKUzdkBOC5XS0

https://wildbeimwild.com/psychopathen-narzissten-sadisten-und-hobby-jager-teilen-einen-dunklen-kern/

„Wie krank“: Politikerin hängt sich stolz Foto von getötetem Wolf ins Büro | oekoreich

 

Wir freuen uns über Unterstützung

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe.  Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell, der sagt, was ist und sich mutig Lobbyisten in den Weg stellt.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

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Auch Paypal ist möglich: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Kurznachrichten aus Hessen, Baden-Württemberg, Österreich, Belgien, Niedersachsen und der Schweiz

Hier das Wichtigste wieder kurz zusammengefasst.

Erstmals ist in Baden-Württemberg ein weiblicher Wolf, eine sogenannte Fähe, genetisch nachgewiesen worden. Das haben die Untersuchungen der Abstrichproben der am 6. und 9. Januar 2023 getöteten Ziegen in Münstertal im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald am Senckenberg-Zentrum für Wildtiergenetik bestätigt.

Damals waren der Forstlichen Versuchungs- und Forschungsanstalt (FVA) in Freiburg insgesamt sieben tote Ziegen gemeldet worden.

Die Fähe mit der wissenschaftlichen Bezeichnung GW2407f (Haplotyp HW01) war bereits in der länderübergreifenden Datenbank am Senckenberg-Zentrum registriert. Das Wildtier ist vermutlich 2021 in Billenhagen (Mecklenburg-Vorpommern) auf die Welt gekommen. Ob sich die Fähe noch im Breisgau-Hochschwarzwald aufhält, oder schon weitergezogen ist, ist aktuell nicht bekannt. Das müssten weitere genetische Monitoring-Ergebnisse, beispielsweise durch Kot oder Risse, zeigen.

Die Massenmedien arbeiten sich bereits wieder an dieser Pressemitteilung ab und schüren Panik vor Rudelbildungen.

Quelle: https://um.baden-wuerttemberg.de/de/presse-service/presse/pressemitteilung/pid/erster-nachweis-eines-weiblichen-wolfs-1

In Hessen breiten sich die Wölfe weiter aus

Dies freut uns von Wolfsschutz-Deutschland e. V. ganz besonders. Empfehlenswert ist dieser Artikel von Sandra Werner vom Merkur: https://merkurist.de/wiesbaden/nachweis-ruedesheimer-rudel-wolf-breitet-sich-weiter-im-rheingau-aus_kQj

Wolfskillen in Österreich geht weiter

In Österreich wurde schon wieder ein Wolf abgeschossen. Der WWF Österreich bezeichnete die Jagdgesetz-Novelle als „klar rechtswidrig“ Doch wird er auch klagen? https://www.puls24.at/news/chronik/zweiter-wolf-in-kaernten-abgeschossen/287702?fbclid=IwAR2WrNxF3uugiJ1FzDaxz437NgOWzX5B87JxBNNmsl9lEutZOtXBuxnxsjw

Schießgenehmigung auf den Burgdorfer Wolf abgelaufen

Bis gestern Null Uhr durfte der Vaterwolf des Burgdorfer Rudels noch erschossen werden, so eine Pressemitteilung des Verwaltungsgerichts Hannover: https://www.verwaltungsgericht-hannover.niedersachsen.de/aktuelles/pressemitteilungen/eilantrag-gegen-ausnahmegenehmigung-zum-abschuss-eines-wolfs-teilweise-erfolgreich-219182.html?fbclid=IwAR0IZ753mKk2ILo9gdmneXt8y8UDwCaSAZmlkUoHag4dHSorqsPI9Uel64g

Angeblich soll bereits ein erneuter Antrag auf Abschuss vorliegen. Dieser müsste aber laut Umweltminister Meyer (Grüne) vom Umweltministerium veröffentlicht werden. Wir sind gespannt.

In Belgien leben mindestens 24 Wölfe

In Belgien leben mindestens 24 Wölfe. Ein Paar im Grenzgebiet zu Deutschland in der Eifel. https://www.brusselstimes.com/belgium/356762/belgium-now-has-24-wolves-new-pack-likely-on-the-way?utm_term=Autofeed&utm_medium=Social&utm_source=Facebook&fbclid=IwAR2yza8zNUjsjXiQYB7drqsMtrJBqmytramkjINcmRwwPwr-fACYTxRJi8o&fbclid=IwAR0XBYjA6RYe9DU-37RAh222ku07_PAnn-c5Yqeucqy7XOpJNPkzHzfv0zA#Echobox=1674366098

Immer mehr Widerstand gegen das missratene Jagdgesetz in der Schweiz

Obwohl das Stimmvolk das Jagdgesetz bereits abgelehnt hatte, will die Lobby es trotzdem durchsetzen. Es gibt aber auch immer mehr Widerstand dagegen. Unter anderem auch ein Referendum. Mehr Infos hier: https://www.susyutzinger.ch/Aktivitaeten/SUST-PFEILER-Aufklaerung-und-Information/Politische-Arbeit/gefaehrdung-der-wolfspopulation-in-der-schweiz?fbclid=IwAR0eoZppVBa5LyCB6zOBNukFk9Gv4PE7bUeQW4wfzVbD-eEYB-6DpdVqTRQ

sowie auf http://www.nein-zum-jagdgesetz.ch

Polizei stellt dreistes Jägerlatein richtig: Hobby-Waidmann nicht von Wolf gebissen

Hobbyjäger Philipp K. aus Höflein in Niederösterreich berichtete in diversen Medien darüber, dass er in einem Wald bei Klosterneuburg von einem Tier angefallen worden wäre, das nur ein Wolf gewesen sein könnte. In Wirklichkeit sei alles aber ganz anders gewesen, meint die Klosterburger Polizei.

Was? Da schaut sogar der Wolf ungläubig. ©Brigitte Sommer

Das kann nicht stimmen, teilte die Polizei aus Klosterneuburg am Mittwoch auf Nordkurier-Nachfrage mit.

Im Wienerwald gebe es keine Wölfe. „Das ist der Speckgürtel von Wien, da fahren jeden Tag Zigtausende Autos, alles voller Menschen, hier leben keine Wölfe”, hieß es von der Polizei. Anhand der Verletzungen des 33-Jährigen, seinen eigenen Erzählungen und den Aussagen anderer Jäger rekonstruierte die Polizei folgenden Hergang: Der Jäger schoss ein Wildschwein an. „Das war aber noch ziemlich lebendig. Ohne Waffe ging der Jäger zum Wildschwein, das hat ihn gebissen.”

Hier der komplette Bericht des Nordkurier:

https://www.nordkurier.de/aus-aller-welt/jaeger-doch-nicht-von-wolf-angefallen-3044131806.html?fbclid=IwAR1DjaaCKOPEj2KoTupM3pvNXCZ8O9zJ4fjcgS9tmzCtJVpdhrWm5Mt7XY0

Wölfe können Menschenleben retten

In den USA hat hat kürzlich ein Team um Jennifer L. Raynor von der Wesleyan University im US-Bundesstaat Connecticut im Rahmen einer Studie bewiesen, dass dort, wo Wölfe wieder leben, viel weniger Verkehrsunfälle mit anderen Wildtieren gibt. Wir wollen die Studie hier (siehe Link unter dem Bericht) kurz vorstellen, weil wir glauben, dass die Daten und Zahlen auch auf Deutschland und andere Länder in Europa übertragbar sein können.

Amerikanischer Wolf. ©Brigitte Sommer

Mehr Wölfe weniger Verkehrsunfälle

Die Forscher haben sich Verkehrsunfälle mit Wild und Wolfsbewegungen in Wisconsin angesehen und stellten fest, wie die dort sesshaft gewordenen Wölfe die Häufigkeit von Kollisionen zwischen dem lokalen Beutewild – in diesem Fall Weißwedelhirsche – und Fahrzeugen beeinflusst haben.

„Es zeigte sich, dass innerhalb kurzer Zeit nach der Ansiedlung der Wölfe die Unfälle mit Wild um rund 24 Prozent zurückgingen“, sagt Dominic Parker, Koautor der im Fachjournal „Pnas“ veröffentlichten Studie. Der Grund dafür sei einerseits die Ausdünnung der lokalen Wildpopulation durch die Wölfe, vor allem aber Verhaltensänderungen der Beutetiere durch die Anwesenheit der Räuber.“ schreibt der Standard in einem Fach-Artikel und vergleicht die Daten mit der Lage in Österreich.

Hobbyjagd ist überflüssig

Wölfe würden lineare Merkmale einer Landschaft als Bewegungskorridore nutzen. Dazu zählen Straßen, Wege und Pipelines ebenso wie etwa Bachbette. Hirsche lernen dies schnell und können sich anpassen, indem sie sich von solchen Strukturen fernhalten“, wird der Ökonom von der University of Wisconsin weiter im Standard-Artikel zitiert. Es entstünden gleichsam „Korridore der Angst“, die das Wild zunehmend meidet. Das deutet auch darauf hin, dass Jäger nicht denselben Effekt hätten, wenn sie einfach genauso viel Wild schießen würden, wie es die Wölfe erbeuten.

Auch andere Beutegreifer, wie Pumas, haben einen ähnlichen Effekt

Die Untersuchung aus Wisconsin lässt allerdings darauf schließen, dass die Anwesenheit der Wölfe auch anderweitig Geld sparen hilft – ganz abgesehen vom Rückgang bei Todesfällen im ländlichen Straßenverkehr. Im Jahr 2008 kam eine Analyse des US-Verkehrsministeriums zu dem Schluss, dass durch Unfälle mit Wild jährlich ein Schaden von mehr als acht Milliarden US-Dollar entsteht. Der Effekt ist auch bei anderen großen Raubtieren zu beobachten: Eine Studie aus dem Jahr 2016 ergab, dass auch die Wiederansiedlung von Pumas die Zahl der Unfälle mit Wild im Osten der USA um etwa 22 Prozent verringern konnte

Hier geht es zur Studie aus den USA: https://www.pnas.org/content/118/22/e2023251118

Hier der Artikel aus dem Standard: https://www.derstandard.de/story/2000127083469/wo-woelfe-leben-gibt-es-weniger-verkehrsunfaelle-durch-wildwechsel