Kaum Resonanz auf Wolfshasserdemos in NRW und Niedersachsen

Kaum mehr als zwanzig Menschen kamen am Wochenende und in der vergangenen Woche bei zwei Demos in Hannover und in Kleve zusammen. Zu beiden Demos hatte die Agrarlobby aufgerufen. Deren Sprecher, wie beispielsweise Wendelin Schmücker vom Förderverein der Deutschen Schafhaltung, hielt die geringe Resonanz dennoch nicht davon ob, geradezu irrwitzige Forderungen, wie eine Wolfsbestandsgrenze in Deutschland zu stellen, die weit unter der in Schweden liegen soll. Wir tragen hier in unserem Bericht die echten Fakten zusammen.

Gegen Schweden läuft wegen der Jagd auf Wölfe bereits ein EU-Verfahren und auch gegen Deutschland hat die EU ein Pilotverfahren eröffnet. Dazu prüft die Kommission, inwiefern die Lex Wolf zum Bundesnaturschutzgesetz sowie die NDS. Wolfsverordnung dem EU-Naturschutzrecht widersprechen. Die massive Jagd auf die Beutegreifer dort wirkt sich negativ auf die gesamte Flora und Fauna in Schweden aus. Zudem leidet der zusammengeschossenen Bestand von Wölfen stark unter Inzucht, weil Partner fehlen.

Wölfe schießen auf Teufel komm raus?

Wölfe in Wirklichkeit noch immer auf der roten Liste

Dazu verkündete das Bundesamt für Naturschutz am 18.10.2020 auf Nachfrage, warum diese Einstufung der Wölfe in Deutschland in die rote Liste erfolgte: „Wie Sie der aktuellen Roten Liste entnehmen können, muss der Wolf immer noch als gefährdet eingestuft werden. Hauptgefährdungsursachen sind Verluste im Straßenverkehr sowie illegale Tötungen.

Noch immer Zäune zu Bächen offen?

Im verlinkten Bericht des NDR werden Fotos von einem angeblichen neuen Rissvorfall bei Wendelin Schmücker gezeigt. Auf den Fotos ist deutlich zu erkennen, dass die toten Schafe am Rande eines Wassergrabens liegen. Hier muss sich Wendelin Schmücker die Frage gefallen, lassen, ob er denn seinen Zaun zum Graben hin dicht hatte?  So fordert Schmücker unter anderem „dass die Wölfe weg müssten, um die Weidetierhaltung in Deutschland nicht zu gefährden. In Niedersachsen sagen aktuelle Zahlen allerdings etwas ganz anderes aus. Dort gibt es weniger Wolfsrisse und sogar immer mehr Schafe.

Auch Umweltminister Lies (SPD) beanspruchte den NDR wohl wieder einmal mehr als eine Art „offizielles Organ der Landesregierung“. Auf Pressemitteilungen wartet man nämlich wieder einmal vergebens. Lies beklagte sich vor allem darüber, dass Wölfeaus  beiden Rudel im Cuxland nicht rechtssicher abgeschossen werden dürften.

Ausriss aus „DIE HARKE“ einem Lokalblatt aus dem Landkreis Nienburg. Das ungepflegte Tier setzt eher ein Schlaglicht gegen seine Halter, als gegen Wölfe.

Weiter geheime Wolfsjagden in Niedersachsen?

Zur Zeit ruhen alle geheimen Abschussgenehmigungen in Niedersachsen. Dies könnte aber nach der Setzzeit erneut ganz anders aussehen. Ein erneuter Abschussantrag liegt bereits vor. Gegenstand einer Klage der Grünen waren hier Auskunftsrechte der Landtagsabgeordneten. Proaktiv muss die Landesregierung in der Folge nichts offenlegen. Aber die Richter haben geurteilt, dass die Landesregierung auf Landtagsanfrage folgendes offenlegen muss: Zahl und Datum erteilter Genehmigungen, ebenso Angaben zur gerissenen Nutztierart, Art des Grundschutzes, Zaunart und -höhe, Schwachstellen des Herdenschutzes sowie Schadenshöhe. Die Richter halten es jedoch für zulässig, die Zieltiere und Abschussgebiete der geltenden Abschussgenehmigungen geheim zu halten.

Ideologie über Fakten

Fakten statt Ideologie hatten sich die Teilnehmer in Kleve auf ihre Banner geschrieben. In Wirklichkeit geht es ihnen aber wohl um Ideologie über Fakten. Sie haben es noch nicht bemerkt, dass sie mit ihrer extremistischen unbelehrbaren Art so gut wie keinen mehr gewinnen können. So besuchte kein einziger PolitikerIn die Veranstaltung. Ihre Wolfshasserideologie scheint rein auf soziale Netzwerke ausgerichtet zu sein. Auf Facebook gab es laut Angabe einer Wolfshasserseite mehr als 1.000 Likes für eine klägliche Zurschaustellung von gestressten Schafen und Pferden in der Stadt.

Die Mehrheit soll sich egoistischen Forderungen beugen

Sie fordern den Abschuss von Wölfen und halten dieses Forderungen auch noch für einen Weg der Kompromisse. Dabei zeigen Umfragen, dass die Mehrheit der Deutschen mehr Natur wagen möchte und die Mehrheit der Deutschen auch den Wolf zurück in seiner Heimat begrüßen will. Doch nicht nur das. Die EU verklagt Deutschland bereits wegen nicht eingehaltener FFH-Gebiete.

Diese radikalisierten WeidetierhalterInnen und PferdehalterInnen verlangen also tatsächlich von der Allgemeinheit, sich deren persönlichen Wünschen und Bedürfnissen zu beugen. Dabei gibt es schon jetzt zahlreiche Fördermaßnahmen und Möglichkeien zur Unterstützung. Dass Herdenschutz wirkt, haben bereits mehrere Studien gezeigt. Es geht aber auch um Ethik. Wer sind diese Leute, die sich schreiend hinstellen, und einem Mitlebewesen sein Lebensrecht absprechen wollen?

Auch scheint überhaupt keine Kenntnis über die Biologie von Wölfen vorhanden zu sein, denn ein Hineinschießen und eine Regulierung von Wolfsrudeln wird nicht weniger, sondern eher mehr Nutztierrisse verursachen, weil unerfahrene, verwaiste Jungtiere eher mehr als weniger Nutztiere reißen. Eine Wolfsfamilie benötigt ein Revier von zirka 250 Quadratkilometern, das sie gegen fremde Wölfe verteidigt. Wer also „seinem“ Rudel einmal durch wirksame Zäune beigebracht hat, die Pfoten von Schafen und Co. zu lassen, der kann darauf vertrauen, dass diese Wölfe die Tiere vor fremden Wölfen schützen werden, denn sie vertreiben Artgenossen. Nur 1,6 Prozent beträgt der Bestandteil in der Wolfsnahrung an Nutztieren. Es kommen also immer noch die meisten so genannten Nutztiere durch Vernachlässigung und Krankheiten um, vom Schlachten einmal ganz zu schweigen.

Im Alter von spätestens zwei Jahren wandern die Jungwölfe ab, um sich ein eigenes Revier zu suchen. Was also will man hier „managen“ und „regulieren“? In Deutschland hätten zirka 4.000 Wölfe Platz. Zur Zeit lebt hier nicht einmal die Hälfte.

Täuschen Bauern- und Winzerverbände sowie die Jagdlobby ihre Mitglieder?

Sie fordern, den Wolf ins Jagdrecht zu überstellen. Doch selbst wenn der Wolf im Jagdrecht ist, wie voraussichtlicht ab Mai in Niedersachsen  tritt automatische eine ganzjährige Schonzeit in Kraft. In Sachsen ist der Wolf schon seit Jahren im Jagdrecht. Dennoch können Wölfe dort auch nicht leichter abgeschossen werden. Wird hier bewusst gelogen? Fakt ist, dass die Verbände kaum etwas wirklich Sinnvolles für ihre Mitglieder tun. Aber so lange die es mit sich machen lassen und sich willig in einen Stellvertreterkrieg gegen einen wehrlosen Beutegreifer hineinziehen lassen, statt wirklich von den Verbände zu verlangen, die Branche zukunftssicher zu machen, wird sich daran auch nichts ändern.

 

Quellen: https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/Protest-vor-Landtag-Weidetierhalter-gegen-Wolfs-Ausbreitung,weidetierhalter102.html

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/oldenburg_ostfriesland/Zahl-der-Schafe-in-Niedersachsen-steigt,aktuelloldenburg9226.html#:~:text=In%20Niedersachsen%20gibt%20es%20mehr,Prozent%20mehr%20als%20im%20Vorjahr.

https://www.nabu.de/news/2021/04/29860.html#:~:text=Die%20Menschen%20wurden%20zudem%20erstmals,höher%20ist%20als%20im%20Durchschnitt.

https://staatsgerichtshof.niedersachsen.de/startseite/presse_und_service/pressemitteilungen/entscheidung-in-dem-organstreitverfahren-wegen-verletzung-der-auskunftspflicht-der-landesregierung-ausnahmegenehmigungen-entnahme-wolfe-208360.html

https://verwaltungsgericht-oldenburg.niedersachsen.de/aktuelles/eilantrage-gegen-genehmigung-der-totung-von-wolfen-der-rudel-schiffdorf-und-garlstedt-erfolgreich-209933.html

https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/ip_21_6263

https://wolfsschutz-deutschland.de/2020/10/10/rote-liste-der-wolf-gilt-in-deutschland-noch-immer-als-gefaehrdete-art/

18 Gedanken zu „Kaum Resonanz auf Wolfshasserdemos in NRW und Niedersachsen

  1. jetzt wurde der Wolf in Kärnten zum Abschuss frei gegeben steht nicht mehr auf der Roten Liste es sind zu viele und die kosten für gerissine Nutztiere sind zu hoch das ist schon mal ein guter Anfang hoffe viele Bundesländer ziehen nach

    1. Wer entscheidet, ob es zu viele Wölfe gibt? Der Bestand muss nicht reguliert werden, das erledigen Wölfe ganz alleine (s. Yellowstone-Natinalpark: Von 170 Wölfen auf 100, nachdem die Wapitis von 27.000 auf 7000 dezimiert wurden). Wenn die durch das BfN prognostizierten 700 bis 1400 Territorien erreicht sind, wird es keine weitere Ausbreitung von Wölfen in Deutschland geben.

      Durch das „Zerschießen“ von Wolfsfamilien steigt die Gefahr von Angriffen auf Nutztiere, so wie Wolfsschutz das beschrieben hat (s.o.).

    2. Jens Ulbrig, aus Ihrem Kommentar spricht eine große Portion an fachlichem Unwissen oder aber aus einer riesigen Portion Ignoranz! Diese und ähnliche Standardsätze kennen wir reichlich, weil die „Vorbeter“ ihre Sache gut machen und genug dumme Menschen finden, die genau diesen vorgekauten Quatsch gebetsmühlenartig weiter verbreiten. Im Übrigen wäre es wünschenswert, wenn Kommentatoren sich mit dem Thema fachlich auseinandersetzen würden, dann bliebe mancher Unsinn in der Schublade. Ich bin mir sicher, dass Menschen wie Jens U. beratungsresistent sind, deshalb erwähne ich lediglich, dass der Spezies Wolf lange vor uns Menschen auf diesem Globus war und Dummheit, so wie Jagdgeilheit der Menschheit ihn ausgerottet hat. Außerdem, wieso nimmt Herr U. sich die Freiheit heraus bestimmen zu wollen, welches Tier – und – vielleicht auch noch welcher Mensch – auf diesem Planeten leben darf und wer nicht. Jede Pflanze, jeder Baum, jedes Tier und jeder Mensch hat das Recht, auf dieser Erde zu leben! Und – wer meint, als Mensch eingreifen zu müssen, der zerstört sie!

  2. Schade, dass alle Wolfsgegner gleich als Wolfshasser bezeichnet werden. Oder als radikalisierte Weidetierhalter – das gleiche ließe sich ja auch über die Wolfsbefürworter sagen. Das verhärtet die Fronten unnötig massiv. Ich bin z.B. definitiv gegen einen Wolf bei meinen Tieren/auf meinen Weiden. Deshalb hasse ich die Art an sich aber nicht. Auch wollen die meisten nicht alle Wölfe ausrotten, sondern nur effektive Maßnahmen gegen genau die Wölfe ergreifen können, die eben nicht nur naturgemäß an Wildtiere gehen, sondern auch an Weidetiere. Und leider zeigen die sogenannten Problemwölfe eben auch, dass es keinen sicheren Wolfsschutz gibt.
    „Dabei zeigen Umfragen, dass die Mehrheit der Deutschen mehr Natur wagen möchte“ – leider stehen die naturnahe Weidetierhaltung (im Gegensatz zur Massentierhaltung) mit Pflanzenartenvielfalt auf den Weiden, Fläche für andere Tierarten, … auf ganz wackeligen Füßen, wenn kein Schutz vor oben genannten Wölfen erfolgen kann. Mal abgesehen davon, dass dann die diversen Wildtiere die Fläche nicht mit nutzen können und durch dann durch evtl. fehlende Nutzung durch Weidetiere eine Verbuschung stattfinden würde und ganz viele Pflanzen verloren würden.

    1. Liebe Frau Tanger, es gibt keine Problemwölfe, es gibt nur Problemmenschen!! Wenn Ihnen Ihre Tiere so am Herzen liegen, was ich sehr gut verstehen kann, da es mir mit meinen Tieren ebenso geht, warum schützen Sie sie dann nicht rechtzeitig, bevor es zu einem Übergriff kommt? Ich habe ein Weidezaungerät, das 12000 Volt zur Verfügung stellt. Ich garantiere Ihnen, wenn da ein Wolf den Zaun berührt, kommt der nie wieder zu mir! Beim richtigen Einsatz von Herdenschutzhunden ist das ein fast 100%iger Schutz.

    2. liebe frau tanger, Ihr denken und Ihr natur-empfinden in allen ehren, aber dennoch liegen Sie falsch damit, und zwar insofern falsch, als NATUR ein (perfektes) system ist, das sich, heutige natur, seit ca 300 millionen jahren von selbst, von alleine regelt, ohne das irgendwelche eingriffe des menschen nötig wären, im gegenteil wirken die allermeist mehr als „unintelligenten“ menschlichen eingriffe so gut wie immer höchst negativ aufs natürliche system. mensch existiert in heutiger form seit etwa 2 millionen jahren, die natur ist, selbst nach den dinos, 64 millionen jahre als selbstregulierendes system auf diesem planeten etabliert = wollen SIE, will irgendein mensch, es besser wissen, als die in natur „eingebaute intelligenz“ der selbstregulation?, und ist es nicht vielmehr so, dass unser ständiges leben GEGEN die natur in allen möglichen bereichen, unser dauerkrieg gegen die natur, uns selbst umzubringen droht, siehe klimaproblem, siehe menschverursachtes größtes massenaussterben von mitlebewesen ever. unser eigenes trägersystem: natur, mit egal welchen „superklugen“ manipulationen zu beschädigen, ist das „dümmste“, das ein lebewesen machen kann, denn damit löscht es sich letztlich selbst aus dem „buch der evolution“. wir können nur mit natur überleben, nicht gegen sie, denn auch mensch ist ein tier, das auf gedeih und verderb IM natürlichen system steht, und nicht außerhalb davon = die verortung des menschen als „sonderwesen“ war schlicht katastrophal falsch, wie wir heute WISSEN.

      für „kulturlandschaften“, wie die von Ihnen beschriebenen weiden, mit wiesen und kräutern usw, heißt das: kann man haben, sind in natur möglich, aber nur eingeschränkt, und immer unter der suprematie der generellen natur, die sowas eingeschränkt durchaus zulässt, solange und falls das übergeordnete natur-system nicht allzu sehr durch belastet wird, sonst „zerschlägt“ dieses übergeordnete natursystem solche (menschen)installationen mit „wölfen“ unterschiedlichster arten, von „erosion“ über devastationen/degrationen der unterschiedlichsten arten, bis eben auch richtigen wölfen, ausbreitenden „krankheiten“, usw, auf dem weg ein natürliches teilsystem an diesem ort wieder zu etablieren. sowas kann man selbst in jedem garten beobachten, wie für uns „unkräuter“ de facto garkeine un-kräuter sind, sondern der ganz natürliche weg, „unordnung“ („entropie“), die wir natürlich als „ordnung“ erleben und definieren, aus dem systemchen „garten“ herauszunehmen.

      entsprechend, wenn man einen echten wolf verhindert, zb durch töten, dann „verhindert“ man mit dem wolf auch alle natürlichen reaktionen-ketten, die an ihm zukünftig dranhängen würden und drangehangen haben, und das sind, von mensch her gesehen, quasi „unendlich“ viele, bekannte und vielmehr noch-immer unbekannte, selbst ein von uns menschen sog „problemwolf“, der auch mal weidetiere reisst, hat im system natur „unendlich viele“ noch andere funktionen, teils auch für uns mensch nützliche, die wie mit „töten“ allesamt irreversibel auslöschen = der damit angerichtete schaden an der natur steht in keinem auch nur halbwegs „vernünftigen“ verhältnis zum möglichen nutzen selbst des einzelnen wolfes, es sei denn, man will als mensch nur kurzatmig erleben und denken, „von 12 bis mittags“

      für einen artgerechten wolfsschutz der herdetiere, und das wird sogar finanziell + durch beratung, usw. von den behörden gefördert, genügt eine wirksame !! einzäunung, und evtl ein paar herdenschutzhunde, die nicht zufällig so heißen, und mit herdenschutzhunden hat man sogar den quasi dauerkontakt zu ihrem direkten vorfahren von 15.000 jahren = dem natürlichen wolf

      die wölfepopulation in DE, wie in allen anderen weltgegenden, regelt sich tatsächlich von ganz alleine (als völlig natürliches sub-system), indem auch wölfe nahrung und territorien und vieles mehr benötigen, um als tierart überlebensfähig zu bleiben, zb 1 rudel maximal auf 250-500 quadratkilometern, und das auch nur dann, wenn die ganzen zusatz-bedingungen alle optimal dafür sind. selbst wenn DE maximal mit wölfen besetzt wäre, würde einem ein wolf in freier natur so gut wie nie begegnen, es sei denn, man hat (auch) wölfe absichtlich/unabsichtlich zum „kulturfolger des menschen“ erzogen (wie ganze andere tiereklassen, zb ratten, vogelsorten, teils wildschweine, waschbären, usw heute), denn alle tiere sind natürlich lernfähig, zb in bezug auf energie= nahrungsquellen und unterkünfte, was eigentlich ein riesenkompliment für unsere mensch-art ist, aber höchst lästig werden kann (zb meine hausratten, oder füchse die den müll durchwühlen, oder wildschweine die ungefragt den garten umpflügen etc) …
      und dass auch der wolf, wenn sich gelegenheiten bieten, nicht nur von wildtieren lebt, sondern auch weidetiere erlegt und frisst, liegt einfach daran, dass auch der wolf (wie beliebige andere tierarten) bei seinen beuten, seinem futter, schlicht nicht unterscheiden kann zwischen „privatbesitz“ und freier natur, es gibt keine verbale oder symbolische sprache, um einem wolf zb auf einem schild mitteilen zu können „hier ist private weide, an die schafe darfst du nicht drangehen“, sondern eben nur die möglichkeiten der proxemischen kommunikation mit ihm, durch wirksame !! einzäunungen und evtl. herdenschutzhunde, oder andere wirksame „vergällungs“-maßnahmen

      wölfe und andere tierarten vernichten, durch was auch immer, ist ökologisch + für mensch selbst, der völlig falsche weg, weil wir damit zunehmend immer mehr subsysteme und rückkopplungen aus dem natürlichen netzwerk herausnehmen, und uns damit selbst zunehmend immer mehr schädigen, nur ein funktionierendes natürliches system = „die natur“, gibt uns selbst die chance auf „dauer“ (im rahmen der natürlichen überlebensdauer von arten, und die ist begrenzt, wie alle vor uns gelebt habenden arten beweisen) zu überleben.

      meine bitte an Sie: geben sie auch dem wolf platz und raum und zeit mitzuleben auf diesem mit lebendiger natur fast schon überfüllten planeten …

      w.hammel ( https://www.gzsdw.de/ )

  3. Man kann es nicht oft genug wiederholen: Jedes Jahr verrecken in Deutschland 13 Millionen Schweine und 600.000 Rinder, bevor sie überhaupt zum Schlachter kommen könnten!
    Da kreht kein Hahn nach, aber wenn wenige tausend Nutztiere, da gar nicht oder unzureichend geschützt, vom Wolf gefressen werden, dann geht die Welt unter.
    Liebe Nutztierhalter, das ist höchst unglaubwürdig, schützt Eure Tiere rechtzeitig, dann habt Ihr auch kein Problem mit dem Wolf:-)

  4. Und wieder der Schäfer Wendelin Schmücker, welcher sich erneut sehr weit aus dem Fenster lehnt mit seinen Aussagen zeigt, dass er scheinbar wenig Fachkenntnisse, was den Wolf anbetrifft, besitzt. Ich habe bereits einige Male in meinen Kommentaren erwähnt, welche negativen Erfahrungen ich in Sachen Tierhaltung mit Schäfern – leider – machen musste. Nun in unserer Tageszeitung eine neue Hiobsbotschaft. Der Sohn (Schäfer) führt nicht nur die Schafhaltung seines Vater fort, sondern leider auch die Art, seine „so ans Herz gewachsenen Familienmitglieder, die Schafe“ ebenso zu vernachlässigen. Gegen ihn läuft nun ein Prozess, weil er 13 seiner Schafe an Muslime verkauft hat, welche die armen Tiere zusammengepfercht in einem Raum seiner Scheune Eins nach dem Anderen geschächtet haben sollen, unter anderem mit stumpfen Messern die Kehle durchtrennt haben sollen und man höre und staune, die noch lebenden mussten die Todeskämpfe ihrer Leidensgenossen mit erleben. Lt. unserem Tagesblatt sollen ca. 70 Menschen in dem Raum zugeschaut und von dem jeweils geschlachteten Tier gleich alles Fleisch und sogar die Köpfe in ihre Taschen gepackt haben. Angeblich soll diese Schächtorgie vorher im Internet angekündigt worden sein. Der Fußboden des Raumes soll von Blut überströmt gewesen sein, als die Polizei eintraf. Ja, meine lieben Mitstreiter/innen, das sind Schäfer, die den Wolf generell ablehnen, ihn verteufeln und um ihre so geliebten Tiere in den Medien weinen, schreien, grölen und Unwahrheiten über den Wolf verbreiten, dann auch noch die Dreistigkeit besitzen , sich in den Medien zu profilieren und von „Schafhaltung aufgeben müssen, wegen der Wolfsrisse!“ reden. Verlogenes und intrigantes Pack nenne ich solche Menschen, die dann auch noch auf ein offenes Ohr ausgerechnet beim Nds. UM stoßen. Oftmals frage ich mich:“ In welcher Welt leben wir eigentlich?“

  5. Wahrscheinlich hat Jens Ulrich keine Ahnung von Wölfen , – man sollte sich doch zuerst einmal kundig machen , ehe man seine unqualifizierten Meinungen von sich gibt

  6. Zu viele Wölfe?
    Ganz einfach, alles > 0 ist zuviel.
    So sieht die Lösung aus.
    Unsere Vorfahren wussten warum sie das Geschmeiß ausgerottet haben.

  7. Herr Ulrich gehört bestimmt zu jenen Leuten, die in den Lebensraum anderer unschuldiger Lebewesen vordringen um diese mit ihrer Hightechausrüstung zu eliminieren. Dabei braucht die Natur solche Leute gar nicht.
    Frage an Frau Tanger: wie geht naturnahe Weidetierhaltung ( wo bestimmt auch mal ein wenig nachgeholfen wird,damit das Gras besser wächst ) mit Pflanzenartenvielfalt? Oder wird ein subventionierter Grünstreifen stehen gelassen? Ist die Weide abgegrast, sehe ich keine Pflanzenartenvielfalt. Ich sehe Weidetierhaltung ohne Schutz vor Sonne/Hitze und Regen/ Kälte für die Tiere. Rehe sind eigentlich Wiesengänger. MENSCH hat sie durch Weidehaltung und Landwirtschaft in den Wald getrieben, wo sie hungrig jungen Baumtriebe essen. Wald bedeutet Klimaschutz – jahrelange Monokultur wird ausgeklammert und das bischen Monokultur für die Weihnachtsbäume zählt nicht – und da ist auf einmal kein Platz mehr für die Rehe. Ich bin definitiv gegen die Ausrottung der Wölfe und effektive Maßnahmen sind für mich Weideschutzzäune/ Herdenschutzhunde und Esel vergrämen Wölfe.

    1. at anna:
      Ihre aussagen sind bioökologisch völlig richtig, auch durch verdrängung aus ihren natürlichen lebensräumen können tiere „plötzlich“ zu schädlingen werden, wie gut mit Ihrem rehe-beispiel geschildert. und dann tritt der mensch als „jäger“ auf den plan, und ballert höchst unintelligent im wald herum, um die reheplage zu beseitigen, und ist dabei noch der überzeugung gutes zu tun, und dass es ohne ihn nicht gehe, ohne zu begreifen, dass er selbst das problem erst geschaffen hat – und immer und ewig ist das armselige „tier“ das geschundene, das leidtragende, das menschlichen unverstand auszubaden hat.

  8. Einsatz von Herdenschutzhunden. Was ist da so schwer dran? Aber die verursachen ja Kosten. Vom Gesetzgeber her vorschreiben und wer sich nicht dran hält, hat Pech gehabt. Wenn ich meine Haustür offen lasse, muß ich auch damit rechnen, daß Diebe einsteigen.

    1. na na, fr. schönefeld, wenn Sie die haustüre offen stehen lassen, müssen Sie doch nicht damit rechnen, dass zuerst diebe und dann herdenschutzhunde hinterhersteigen … ?

      im ernst: natürlich kostet vernünftiger herdenschutz geld und aufwand und vor allem auch zu investierende zeit, zb, dass völlig unabhängig vom wolf die herdentiere sachgemäß betreut und versorgt werden müssen, und allzuviele „standort-schafehalter“ (im gegensatz zu wanderschäfern) scheren sich eher einen feuchten … um ihre herde (eigene beobachtungen, bis zu deshalb gemachten strafanzeigen), und sind schon garnicht bereit, groß geld und aufwand für die scheinbar dummen und anspruchslosen schafe zu investieren (regelrechte verwahrlosung der armseligen weidetiere, sehr oft zu beobachten) aber solange mehr als lasche gesetzeslage und kontrollen, und wurschtige tierärzte das nicht sehen (wollen), läufts halt weiter (ich habe nur ein einziges mal erlebt, dass ein veterinär den nebenerwerbshalter einer schafherde knallhart anzeigte, weil der einen teil seiner herde sommers verdursten ließ = tiere verendet) – auch herdenschutzhunde kosten geld, anschaffung, unterhalt, betreuung, also werden die wo immer möglich und unmöglich kostensparend nicht angeschafft, und damit ebenfalls die herde im stich gelassen und unter.betreut, denn ein herdenschutzhund hat weit mehr funktionen, als nur das abwehren von angriffen auf die herde, er vermeldet zb auch kranke tiere, treibt die herde von gefahrenstellen weg, geht dem menschen zur hand, usw

      ich bin genau Ihrer meinung: gesetzlich vorgeschriebene genau formulierte herdenschutz-maßnahmen sind erforderlich, und wer das dann nicht umsetzen kann oder will, der darf halt keine tierherden halten, ganz einfach, und damit das auch in der praxis klappt, brauchts tierärzte, die bei turnusmäßigem kontrollieren (zb 1x monatlich) auch wirklich hinschauen.

  9. zusatz: herdenschutzhunde sind „arbeitshunde“ bei der herde, also im normalfall tag+nacht, sie „wohnen“ also mit und in der herde. dazu benötigen sie einiges an schon anfangs-„ausrüstung“, zb einen unterstand für sich (hundehüttEN) + immer frisches trinkwasserangebot, futter bei bedarf, ruheplätze mit schutz vor sonne und regen, und einiges mehr an equipment – das kostet geld und erheblichen auch daueraufwand – deshalb sehen sehr viele herdenhalter, speziell schafehalter, davon ab, herdenschutzhunde anzuschaffen, und vernachlässigen schon damit, und völlig unabhängig vom wolf, ihre herden.

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