NRW: Schafsbingo, um Schermbecker Wölfe weiter zu Rissen einzuladen?

Der Kreis Wesel hat sich entschieden, nicht gegen die Eilverfügungen mehrerer Verbände beim Oberverwaltungsgericht Einspruch einzulegen. Dies gab die Kreisverwaltung gestern noch in einer Pressemitteilung bekannt. Dennoch sehen wir von Wolfsschutz-Deutschland e.V. nur teilweise eine Entwarnung der Lage. Lesen Sie in unserem Artikel warum.

Dazu heißt es weiter, dass eine inhaltliche Bewertung der Allgemeinverfügung das Verwaltungsgericht Düsseldorf in den kommenden Wochen vornehmen wird.  Damit bleibt die Allgemeinverfügung des Kreises Wesel vorläufig ausgesetzt und es darf auf die Wölfin Gloria GW954f keine weitere Jagd veranstaltet werden.

Beispielfoto. ©Brigitte Sommer

 

Neben BUND und GzSdW gab auch gestern die Naturschutzinitiative bekannt, Klage eingereicht zu haben. Auch wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. haben am 21. Dezember eine Klage eingereicht.

Vater auf Spaziergang mit Welpen

Normalerweise geben wir niemals Standorte von Wölfen preis, oder veröffentlichen Filme mit Nennung einer bestimmten Region. Dies hat einen guten Grund. Wir befürchten, dass Hasser illegal Jagd auf Wölfe machen, wenn sie die Gegend in den Filmen erkennen. Hier wollen wir heute eine Ausnahme machen, weil es um Gloria von Wesel geht. Der Kreis Wesel hatte in seiner Allgemeinverfügung amtsblatt_nr._48_23-1 die Anwesenheit von mindestens zwei Welpen unterschlagen und einen Abschuss eines weiteren Wolfs bei einem Fehlschuss erlaubt. Doch nicht nur der Vaterwolf wäre hier ebenfalls in großer Gefahr gewesen, sondern auch die Welpen.
Auf dem Film ist der Wolfsvater und Gatte von Gloria mit den diesjährigen Welpen zu sehen. Es ist nicht Ingolf. Wir vermuten, dass der Bruder von Gloria, beide stammen aus Niedersachsen, illegal beseitig wurde. Vermutlich ist der Dämmerwaldrüde der Vater der diesjährigen Welpen. Wir haben diesen Film ausgesucht, weil man hier die Gegend nicht erkennen kann. Der Film ist aus dem Juni 2023. (Das Datum in der Kamera stimmt nicht)

 

 

 

Schafsbingo auf einer angeblich wolfsabweisenden Weide

Seit Tagen beobachten wir, wie hier bei Schermbeck,  wie verdächtig wenige Schafe zu völlig unterschiedlichen Zeiten auf diese Weide verbracht und wieder herunter geholt werden. Bei dem Zaun handelt es sich um ein Wilddrahtgeflecht mit Litzen oben und unten. Auf der Vorderseite ist genug Spannung. Am Waldrand ist keinerlei Spannung vorhanden. Siehe unsere Dokumentation hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/12/21/behoerdenwillkuer-nrw-schiessbefehl-auf-wolfsmutter-gloria/

mit einen Foto der Messung der Litze an der Waldseite.

Aktuelles Foto von der Weide. Im Hintergrund sind die Schafe zu sehen.

Wir gehen davon aus, dass auch in der kommenden Zeit bei wolfsabweisenden Zäunen die Spannung abgeschaltet werden könnte und Weidetiere ohne Schutz präsentiert werden, damit dadurch neue Gründe für einen Abschuss geschaffen werden.

 

Treibjagden in der Nähe des Teufelsstein

In der Nähe des Parkplatzes Teufelsstein fanden am Tag der Bekanntgabe der Abschussverfügung mehrere Drückjagden statt. Wir vermuten, dass man Gloria in ein bestimmtes Gebiet treiben wollte, oder die Wolfsfamilie trennen wollte, um sie dann leichter lokalisieren zu können. Evtl. wurden dort auch Köder ausgelegt oder es wurden Schafe auf Weiden verbracht, um dort in dem Gebiet Risse zu provozieren. Seit Anfang des Herbstes finden in dem Gebiet und auch im Gebiet südlich des Lippekanals ständig Treibjagden statt. Der Sinn von Treibjagden ist sogar unter Jägern umstritten, für die gehetzten Wildtiere, wie auch Hirsch, Reh und Wildschwein bedeuten solchen Jagden den reinsten Horror. Oft treffen die Jäger nicht richtig und angeschossene Tiere quälen sich tagelang unter Schmerzen zu Tode. Wegen des hohen Adrenalingehalts im Blut der gehetzten Wildtiere ist das Fleisch auch meistens ungenießbar. Auch die Wölfe in dem Gebiet werden so erheblich gestört. Illegale Abschüsse trauen wir einigen Personen zu. Wir setzen uns dafür ein, diese unsäglichen Drückjagden zu verbieten.

 

Drückjagd in der Nähe des Teufelsstein.

 

Drückjagd in der Nähe des Teufelsstein.

 

Bitte weiterhin aufmerksam bleiben

Wir bitten Wolfsfreundinnen und Wolfsfreude weiterhin Spaziergänge in den Gebieten nördlich der Lippe wie Dämmerwald usw. und auch südlich im Hünxer Wald zu unternehmen und Auffälligkeiten zu dokumentieren.  Wir haben Hinweise darauf, dass die Familie illegal beseitigt werden soll. Auch dokumentierte Jagdbewegungen können unterstützen.

 

Quellen:

https://www.kreis-wesel.de/de/presse/entnahme-woelfin-gw954f-allgemeinverfuegung-vorlaeufig-ausgesetzt/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/12/21/ausgeschossen-jagd-auf-gloria-schon-wieder-vorbei/

https://naturschutz-initiative.de/neuigkeiten?fbclid=IwAR1DlD6cBRq4mO6d9w8zaJ4cuIK-qLAEAuasbm7o-akjmU5bybLqQf6hBB4

 

Wir freuen uns über Unterstützung

Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte und Anwälte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch unsere finanziellen Möglichkeiten begrenzt.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

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Auch Paypal ist möglich: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

 

So könnt Ihr uns aktiv in den Wolfsgebieten helfen:

 

Wir freuen uns über neue Mitglieder aus allen Wolfsgebieten in Deutschland, die uns aktiv vor Ort draußen helfen wollen. Der erste Schritt ist ein Mitgliedsantrag:
Angriffe sind nicht zu befürchten, da wir die Identität unserer Aktiven nicht heraus geben.
Ihr könnt uns auch unterstützen, in dem Ihr unsere Merchandisingprodukten gegen Spende erwerbt: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/12/11/jetzt-aber-fix-mit-weihnachtsgeschenken-woelfen-helfen/

Nach Bayern will nun auch Hessen das Wolfspaar Frigga und Anton totschießen

Das Regierungspräsidium Kassel – Obere Naturschutzbehörde (ONB) hat mit dem Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUKLV) am 26. Oktober das Totschießen von zwei Wölfen, die nur wenige Schafe im hessisch-bayerischen Grenzgebiet der Gemeinde Ehrenberg (Landkreis Fulda) gerissen haben, genehmigt.

Hierzu gibt es ein Update: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/11/04/ausgeschossen-gericht-untersagt-weitere-jagd-auf-das-wolfspaar-frigga-und-anton/?fbclid=IwAR2Zp-nEL80d8Hcj3T_xIouBK83E-54HkMGfNl2V2EtbICz5VX9_hw4uNoo

Die ONB reagiere auf vermehrte Rissereignisse, bei denen durch Wölfe Zäune überwunden worden seien, heißt es in einer Pressemittelung.  Einen  entsprechenden Antrag des Landkreises Fulda, der sich auf eine vorangegangene Entscheidung der Regierung von Unterfranken beziehe, gäbe es ebenfalls. Die bayerische Behörde hatte nach nur wenigen Schafsrissen in der Rhön eine bis zum 9. November befristete Ausnahmegenehmigung zum Abschuss von zwei Wölfen erteilt, die als Verursacher der Schafsrisse identifiziert wurden. Sie heißen Frigga und Anton.  Wolfsschutz-Deutschland e. V. protestiert, wir kündigen Strafanzeigen an und wir rufen zu Spaziergängen auf.

Wölfin aus Wildflecken tot

Wir berichteten bereits hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/10/24/bayern-kein-weidetierschutz-trotzdem-wolfsabschuss-elf-woelfe-in-gefahr/

Auf der bayerischen Seite ist nicht nur das Wolfspaar Frigga  (GW3092f) und Anton (GW3222m) vom Tode bedroht, sondern auch das komplette Rudel Wildflecken, das dort ebenfalls sein Streifgebiet hat. So wurde bereits am 22. Oktober bei Bischofsheim im Landkreis Rhön Grabfeld eine Jungwölfin  (GW3662f) aus dem Rudel Wildflecken überfahren. Dies geschah im gleichen Gebiet, in dem die Abschussgenehmigung auf bayerischer Seite gilt. Ob das Tier mit Absicht überfahren wurde, wissen wir natürlich nicht. Aber durch den zeitlichen und räumlichen Zusammenhang hat dieser Vorfall auf jeden Fall ein Geschmäckle.

Zum Heulen. Weidetierschutzverweigerung soll nun einem jungen Wolfspaar das Leben kosten. © Brigitte Sommer

Nach gründlicher Prüfung würden das HMUKLV und das RP Kassel übereinstimmend die Voraussetzungen für eine Entnahme der Wölfe GW3092f und GW3222m auch auf hessischer Seite als gegeben ansehen.

Dieser Einschätzung widersprechen wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. entschieden. Wir sind das ganze Jahr über den Spuren von Wölfin Frigga im hessischen und bayerischen Teil des Spessarts gefolgt und wir konnten nachweisen, dass Weidetiere dort nicht geschützt waren.

Strafen für Halter statt Wolfsabschuss

Das Regierungspräsidium schreibt weiter, dass bei Nutztierschäden im Bereich Ehrenberg am 6. und 9. Oktober  kürzlich DNA von GW3092f nachgewiesen wurde, was auf ein länderübergreifendes Aktionsgebiet hinweisen würde. In Verbindung mit den Rissereignissen auf bayerischer Seite, die in engem räumlichen und zeitlichen Zusammenhang mit den Rissen in Hessen stehen, sowie weiterer Vorfälle im hessischen und bayerischen Spessart, sei daher davon auszugehen, dass das Wolfspaar die Überwindung des zumutbaren Herdenschutzes erlernt habe und weitere Rissereignisse zu erwarten seien. Das Totschießen der beiden Wölfe sei daher naturschutzrechtlich vertretbar und zulässig.

Dem widersprechen wir von Wolfsschutz-Deutschland e.V. erneut entschieden. Kein Weidetierschutz ist eben nicht zumutbar, sondern darauf sollte unserer Meinung nach nicht mit Abschussverfügungen reagiert werden, sondern mit Strafzahlungen an Weidetierhaltern, die sich konsequent weigern, ihre Tiere entsprechend zu schützen.

Auf die Mitteilung, dass in Hessen alle Herdenschutzmaßnahmen übernommen werden, reagierten viele Weidetierhalter sogar mit Unwillen und Häme. https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/09/15/herdenschutzmassnahmen-werden-jetzt-in-ganz-hessen-bezahlt/

Die Schießgenehmigung ist bis zum 9. November 2023 befristet und räumlich auf das Gemeindegebiet Ehrenberg, hier der Bereich zwischen der Bundesstraße 278 und der Landesgrenze zu Bayern begrenzt, und schließt damit an das im Bescheid aus Unterfranken benannte Gebiet der „Langen Rhön“ an. Die Entnahmebefugnis erstrecke sich ausschließlich auf mit Weidezäunen oder Weidenetzen umgrenzte Flächen mit Nutztierherden sowie einen Pufferbereich von maximal 1.000 Metern um diese Nutztierhaltungen, heißt es in der Pressemitteilung.

Weiter heißt es, dass es für die Schießberechtigten keine Konsequenzen habe, falls ein „falscher Wolf“ totgeschossen werden würde. Auch dem widersprechen wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. und wir kündigen Strafanzeigen an, sollten hier Wölfe zu Tode kommen. Auch im Fall von Frigga und Anton sehen wir hier keine Rechtssicherheit, da weder Vergrämungsmaßnahmen stattgefunden hatten, noch die Weidetiere ordentlich gesichert gewesen waren.

In Hessen und Bayern gibt es noch viel zu wenige Wölfe. Deutschland, und auch diese beiden Bundesländer, haben sich laut EU-Vertrag verpflichtet, den Wölfen alles zu deren Ausbreitung möglich zu machen. Die Tötung dieses jungen Wolfspaares steht dieser Verpflichtung konträr gegenüber. Auch ist es in der Rhön zu befürchten, dass auch die nächsten Wölfe, die sich hier ansiedeln wollen, zugleich durch illegale Tötung als auch durch Schießgenehmigungen in Gefahr geraten, weil man im Land der „offenen Weiten“ nicht Willens ist, Weidetiere adäquat zu schützen. Weidetierhaltung hat hier eine lange Tradition. Das „Beseitigen“ von unerwünschten Tieren wohl leider auch, denn in der Vergangenheit sind hier auffällig viele Wölfe einfach „verschwunden.“

Diese Zahlen sprechen für sich.

Frigga riss bei Ehrenberg gerade mal vier  Schafe. Und dafür nun die Todesstrafe?

Der aktuellste Nachweis von Frigga stammt übrigens aus dem Raum Bad Kissingen. Dies liegt über 40 Kilometer südlich des Geschehens. Will man hier in der Rhön einfach irgendeinen Wolf abschießen? Ein, im wahrsten Sinne des Wortes „Bauernopfer“? Möchte ein Jäger für seine Wolfstrophäe nicht mehr ins Ausland reisen?

 

Wir rufen zu Spaziergängen auf

Wir rufen zu Spaziergängen im Gebiet auf. Wir waren bereits im Gebiet vor Ort und haben Weiden dokumentiert. Warum sind hier nur Standardzäune im Einsatz?

 

Die Schießgenehmigung ist bis zum 9. November 2023 befristet und räumlich auf das Gemeindegebiet Ehrenberg, hier der Bereich zwischen der Bundesstraße 278 und der Landesgrenze zu Bayern begrenzt und schließt damit an das im Bescheid aus Unterfranken benannte Gebiet der „Langen Rhön“ an. Die Entnahmebefugnis erstrecke sich ausschließlich auf mit Weidezäunen oder Weidenetzen umgrenzte Flächen mit Nutztierherden sowie einen Pufferbereich von maximal 1.000 Metern um diese Nutztierhaltungen, heißt es in der Pressemitteilung.

 

Drei Schafsweiden nur mit Standardzäunen

Diese drei Schafsweiden im Abschussgebiet haben wir nur mit Standardumzäunung vorgefunden.

 

Typische Rhöner Schwarzkopfschafe. Die Halter erhalten gutes Geld für die Offenhaltung von Flächen. Nicht nur von Gemeinden, sondern auch von Naturschutzverbänden. Wir können uns nicht erklären, warum Verbände die Auftragsvergabe nicht an Bedingungen, wie z. B. wolfsabweisende Umzäunung, knüpfen. ©Brigitte Sommer

 

 

Während im bayerischen Gebiet fast überall neue, wolfsabweisende Netze in Höhe von 1,10 Metern zu finden waren, sind im hessischen Teil noch immer die Standardnetze von 90 Zentimetern im Einsatz. © Brigitte Sommer

 

Oft wird behauptet, Wölfe würden einfach über Zäune springen. Dies ist falsch. Wölfe sind Wildtiere, und sie können es sich, im Gegensatz zu Hunden, gar nicht erlauben, sich leichtfertig zu verletzen. Sie gehen methodisch vor und suchen nach Schwachstellen am unteren Bereich der Zäune, die sie untergraben können. Dennoch sind 90 Zentimeter niedrig. Sicherer sind die wolfsabweisenden Netze von 1,10 Metern. © Brigitte Sommer

 

2000 Volt ist eine Mindestspannung. © Brigitte Sommer

 

Wenig bis gar keine Spannung im unteren Bereich stellt das wirkliche Problem dar. © Brigitte Sommer

 

 

Weitere Schafsweide im Film

 

 

Diese Weide hier ist immerhin zusätzlich mit einem Esel gesichert

 

 

 

Wolfsschutz-Deutschland e. V. vor Ort im Einsatz

 

Wir sind vor Ort rund um die Gemeinde Ehrenberg.

 

Die Rhön ist touristisch erschlossen und beliebt. Sicherlich gäbe es es hier auch viele Möglichkeiten, einen sanften Wolfstourismus zu etablieren. © Brigitte Sommer

 

 

Kuhweiden gar nicht gesichert

 

Wüstensachsen. Hass-Schilder lassen sich manche Weidetierhalter  richtig was kosten. 😉  Diese Rinderweide, siehe Film –  macht fassungslos. Kleine Kälber kommen dort mühelos unten durch, aber schwer wieder hinein. Im Falle einer Wolfsbegegnung können sie dann von der Herde nicht mehr verteidigt werden. Hier liegen einige Weiden hintereinander direkt am Ausgang zum „Roten Moor“, wo Frigga und Anton sich angesiedelt haben könnten. Zudem ist dort noch eine Durchgangsstraße gesperrt. Dort könnten sich die Schießwütigen ebenfalls positionieren. Es gibt dort wunderbare Wanderwege zum Spazieren. Man könnte übrigens noch auf das Schild hinzufügen, dass Menschen auch kein Gras fressen. Die Rinder sind übrigens „Fleischrinder“, also zum Schlachten.

 

 

Hier auch noch mal mit Fotos:

 

Man könnte übrigens noch auf das Schild hinzufügen, dass Menschen auch kein Gras fressen. Die Rinder sind übrigens „Fleischrinder“, also zum Schlachten. ©Brigitte Sommer

 

Nur eine Litze in fast einem Meter Höhe. ©Brigitte Sommer

 

 

 

Solche Robustrassen kommen mit der Witterung in der Rhön sehr gut klar. Sicher umzäunt, sind sie aber nicht. © Brigitte Sommer

 

 

Herkömmliche Kühe leiden unter der nasskalten Witterung. © Brigitte Sommer

 

Diesen ganz normalen Kühen setzt das nasskalte Wetter sehr zu. Im Gegensatz zu den Robustrinderrassen, deren dickes Fell sie gut gegen die Witterung schützt, geht die Nässe bei diesen Kühen bis auf die Haut. Zudem sind diese Tiere nur mit einer Litze umzäunt. © Brigitte Sommer

 

 

 

Lara und Brigitte Sommer mit Schnüffelnase Liv unterwegs zur Unterstützung unserer Aktiven vor Ort.

 

 

 

 

In der „langen Rhön“ gibt es zahlreiche Wanderwege, geeignet auch für Tagestouren. @Brigitte Sommer

 

 

Blick ins „Rote Moor“. @Brigitte Sommer

 

 

Um das Gebiet „Rotes Moor“ herum gibt es viele Wandermöglichkeiten. Einige Wege führen auch zu dem Parkplatz Schornhecke. Dieser liegt an einer gesperrten Straße, die jedoch begehbar ist.

 

 

Von der am Parkplatz Schornhecke gesperrten Straße hat man einen direkten Blick auf Teile der Weiden. Die Jäger lauern um die Weiden herum, bis zu einem Kilometer. Wer wandern möchte kann dafür sorgen, dass die Wölfe im Wald bleiben. @Brigitte Sommer

 

Kühe, so gut wie gar nicht gesichert. ©Brigitte Sommer

 

 

Wie so oft sind die Tore auch nicht abgesichert. @ Brigitte Sommer

 

 

Schönes Gebiet für Wölfe und andere Wildtiere in der Rhön zwischen Hessen, Bayern und Thüringen. © Brigitte Sommer

 

Einen Ausflug Wert ist auf jeden Fall auch der Holzbohlenweg im „Roten Moor“.

 

 

Pressemitteilung RP Kassel: https://rp-kassel.hessen.de/presse/onb-des-rp-kassel-erteilt-ausnahmegenehmigung-zur-wolfsentnahme-in-der-hessischen-rhoen

Weitere Quellen:

https://www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/wolf/monitoring/index.htm

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/08/27/gewalteskalation-in-hessen-wutbauern-drehen-durch/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/07/28/faktencheck-wolfsland-hessen-viel-geschrei-um-wenig-risse/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/05/18/die-grosse-hessenreportage-von-drecksaecken-fakewoelfen-rissprovokationen-und-gesteuerter-panikmache/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/03/10/aufgedeckt-panikmache-mit-system-in-hessen/

https://statistik.hessen.de/sites/statistik.hessen.de/files/2023-06/CIII3-j22.pdf

https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum

 

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung

Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte und Anwälte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch finanzielle Probleme bereitet.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe und wir widersprachen unerschrocken Politkern ebenso wie anderen Verbänden. Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Berliner Sparkasse

IBAN DE79 1005 0000 0190 7118 84

BIC BELADEBEXXX

Auch Paypal ist möglich: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Herdenschutzmaßnahmen werden jetzt in ganz Hessen bezahlt

Für Halter von Damwild, Schafen und Ziegen gibt es nun keine Ausreden mehr. Herdenschutzmaßnahmen werden nun in ganz Hessen bezahlt, nicht nur wie bisher, in ausgewiesenen Wolfsgebieten. Das müsste doch nun ordentlich Druck von der Wolfsdebatte nehmen. Zudem in Hessen überdurchschnittlich viele Risse von frei laufenden Hunden verusacht werden. Warum die Förderkulisse aber noch ausgebaut werden müsste, lesen Sie in unserer neuen Reportage. Außerdem gibt es noch weitere gute Nachrichten, wie Wolfswelpen in den hessischen Revieren, aber auch Irritierendes.

Die Arbeitsgruppe „Wolf in Hessen“ wurde vom Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz eingerichtet und sie erarbeitet Empfehlungen zur Weiterentwicklung des Wolfsmanagements. Sie besteht aus Vertreterinnen und Vertretern von Verbänden und Behörden aus den Bereichen Weidetierhaltung, Naturschutz, Landwirtschaft, Jagd, Wissenschaft und Tierschutz. Die Arbeitsgruppe „Wolf in Hessen“ hat mittlerweile  drei Mal getagt, zweimal in Präsenz und einmal online, heißt es auf der Infoseite des HLNUG.

Empfehlungen der AG Wolf für das hessische Wolfsmanagement

Die Empfehlungen inklusive der Abstimmungsergebnisse wurden im Nachgang des zweiten Treffens der AG Wolf an das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUKLV) übergeben. Unterarbeitsgruppen der AG Wolf hatten unter der Koordination des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) über ein Jahr lang Empfehlungen für die Themenbereiche „Prävention“, „Schadensregulierung“ und „Monitoring und Forschung“ erarbeitet. Auf ihrer zweiten Sitzung im Dezember 2022 sei es der AG Wolf lauf HLNUG dann im Plenum gelungen, trotz grundsätzlicher Differenzen im Umgang mit dem Thema konstruktiv 21 Empfehlungen herauszuarbeiten. Anschließend seien diese 21 Empfehlungen an das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz übergeben worden.

Im März 2023 sei dann die Rückmeldung von Staatssekretär Conz an die Mitglieder der AG Wolf erfolgt: Von 21 Empfehlungen trafen beim hessischen Umweltministerium 18 auf grundsätzliche Zustimmung, zwei Empfehlungen sollen auf Bundesebene eingebracht werden, eine Empfehlung betrifft das Referenzlabor Senckenberg und muss dort geprüft werden. Angenommen wurde beispielsweise die Empfehlung, die einzelnen Präventionsgebiete in Hessen abzuschaffen und ganz Hessen als Präventionsgebiet auszuweisen: Für Schafe, Ziegen und Damwild kann eine Förderung von Herdenschutzmaßnahmen nun hessenweit beantragt werden, auch ohne vorigen Wolfsnachweis.

Über diese Entwicklung freuen wir uns von Wolfsschutz-Deutschland e. V. sehr, denn eine unserer Hauptforderungen Herdenschutzmaßnahmen unabhängig von ausgewiesenen Wolfsgebieten zu bezahlen, ist damit tatsächlich in die Realität umgesetzt worden. Allerdings müssten auch Kühe mit Kälbern und Jungrinder noch in die Förderkulisse mit aufgenommen worden. Denn wie wir in unserer neuen Zaundokumentation aufzeigen, sind auch diese Tiere normalerweise nicht geschützt. Kälber, die unter zu hohen Litzen nach draußen gelangen, können von der Herde nicht mehr geschützt werden. Auch Alpakas werden in ganz Hessen gehalten.

 

Mufflons nur hinter Wilddraht. Wir messen auch dort, um den Lesern zu verdeutlichen, dass hier wirklich keine Spannung vorhanden ist. Mufflons sind Wildschafe und sie müssten eigentlich unter die Förderkulisse fallen.

 

Auch von der anderen Seite ist das Gehege leicht untergrabbar. Die Bauzäune bieten keinen Schutz.

 

 

Mufflons nur hinter Wilddraht.

 

Auch hier wurde wohl schon versucht, zu untergraben.

 

 

Ein Team war auch in den späten Abendstunden unterwegs. Um unsere Aktiven vor Angriffen zu schützen, zeigen wir sie nicht öffentlich. Hier die Vorsitzende Brigitte Sommer mit Liv.

 

 

Spessart in der Dämmerung. So werden die alten Räubergeschichten um den großen Wald fast real.

 

 

Damwild bei Flörsbachtal nur hinter Wildzaun, ohne Spannung und ohne Untergrabschutz.

 

 

Auch wenn Wildzaun keine Spannung hat, messen wir dennoch, um dies unseren Lesern zu verdeutlichen. Wölfe oder Hunde „überwinden“ oder „überspringen“ diese Zäune nicht, wie es oft behauptet wird, sondern sie untergraben sie. Deshalb ist ein Untergrabschutz ja auch so wichtig.

 

 

Kein Schutz vor Untergraben. Wolfsgegner verbreiten oft das Märchen, Wölfe würden über zwei Meter hohe Zäune springen. Dies stimmt nicht. Als Wildtier müssen sie dabei Verletzungen einkalkulieren. Sie gehen systematisch vor und sie prüfen den geringsten Aufwand. Warum sollten sie darüber springen, wenn sie problemlos unten durch kommen? Dass es Zäune braucht, wie sie in Zoos gebraucht werden, sind Märchenerzählungen der Wolfsgegner, denn dort muss man dem Freiheitsdrang der Tiere Einhalt gebieten. Die Motivation irgendwo heraus zu kommen , ist ungleich größer, als in Freiheit irgendwo hinein zu gelangen. Klappt das nicht ohne Probleme, suchen sich Wölfe leichtere Beute.

 

Hier sind Steine aufgeschichtet worden. Es gab hier also schon Probleme mit Untergrabungen. Drei Litzen unter Spannung in Bodennähe würden hier schon für Abhilfe sorgen.

 

Weidetiere in Hessen nicht ausreichend geschützt

 

Laut HLNUG haben in Hessen im Juli nachweislich sechs Übergriffe von Wölfen auf Nutztiere im Main-Kinzig-Kreis stattgefunden. Dabei wurden insgesamt eine Ziege und sechs Schafe getötet und zwei weitere Schafe verletzt. Bei allen sechs Fällen konnte die DNA der Wölfin GW3092f (Frigga) sichergestellt werden, die erstmals im April dieses Jahres in Hessen nachgewiesen wurde. Aus welchem Elternterritorium das Tier stammt, sei nicht bekannt. Bei fünf der sechs Fälle waren die Weidetiere gemäß Weidetierschutzrichtlinie nicht ausreichend geschützt.

Ob hier absichtlich Risse provoziert worden sind, um eine Abschussverfügungen zu erlangen, wissen wir natürlich nicht. Fakt ist allerdings: Solange Abschüsse als Problemlösung angeboten werden, solange wird es auch Halter geben, die solche Risse provozieren, um eine Abschussverfügung zu erlangen. Nur Null-Wolfsabschuss motiviert wirklich zum Herdenschutz.

Im August sah die Lage nämlich nicht besser aus. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/08/27/gewalteskalation-in-hessen-wutbauern-drehen-durch/

 

 

27. August 2023. Fotonachweis von der Seite des HLNUG in Flörsbachtal (Main-Kinzig-Kreis). Hier könnte Frigga (GM3092f ) abgebildet sein. Auffallend oft sind hier Wölfe auf so genannten Kirrplätzen aufgenommen worden. Rechts im Bild ist ein Salzleckstein zu sehen, mit dem Wildtiere angelockt werden. Gibt es hier auch Lockmittel für Beutegreifer? Falls ja, wäre dies verboten. Quelle: https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum/fotonachweise-2023

 

 

Für die Kühe eine schöne Unterbringung, doch leider ohne Schutz. Mutterkühe mit Kälbern (auf dem nächsten Foto zu sehen) stehen hier nur hinter zwei Litzen. Nur ein paar hundert Meter dahinter, beginnt wieder ein großes Waldgebiet.

 

Blick auf Flörsbachtal. Wie tief sich die Weiden in den Wald hinein schmiegen, ist hier  zu erkennen.

 

Um den Jossgrund und dem Flörsbachtal herum ziehen sich offene Flächen mit vielen Weiden.

 

Im Jossgrund und in Flörsbachtal sind viele Weiden direkt an den Waldrändern. Der hessische Spessart ist zusammen mit dem bayerischen Spessart das größte Waldgebiet in Deutschland und ideal für Wölfe. Die vielen Risse von frei laufenden Hunden zeigen aber auch auf, dass diese Waldweiden bislang wenig bis gar nicht geschützt werden.

 

So sehen die meisten Zäune für Rinder und Kühe aus. Oft sind es nur eine oder zwei Litzen, die oftmals auch noch ohne Spannung sind. Hier betrug der Abstand der unteren Litze zum Boden fast 60 Zentimeter. Selbst wenn bei solchen Abständen Strom darauf sein sollte, ist es ein Leichtes für Hunde und Wölfe da hindurch zugelangen.

 

Viele Schäden durch frei laufende Hunde verursacht

 

Hier der Link zum Wolfszentrum Hessen: https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum?fbclid=IwAR0IiOctlOGI7HNj1Pn_vOgNzjQmCTlO9sd95g8dbYK5UWXj_sivNt1D5FA

Hier ein Ausschnitt der Verdachtsfälle in der Rissliste von Hessen. Beim Daraufklicken wird der Text lesbar. Da man diese Liste nicht direkt verlinken kann, haben wir sie abgefilmt. Auffällig oft wird hier Hund nachgewiesen. Schäden, die durch frei laufende Hunde verursacht wurden, werden  seit Jahrzehnten mehr oder weniger in Kauf genommen, ohne dass es großes Geschrei gibt. War es jedoch ein Wolf, wird sofort Abschuss gefordert. Dies ist vernunftsmäßig nicht mehr zu begreifen. Auch nicht zu begreifen ist, dass viele Hundehalter einen ausgeprägten Hass auf Wölfe haben. Dabei sind doch die Wölfe die Vorfahren ihrer Hunde.

Nachwuchs bei den hessischen Wölfen

 

Beispielfoto Wolfsfamilie.

 

Auch im laufenden Monitoringjahr hat es wieder Nachwuchs bei den in Hessen lebenden Wölfen gegeben. Der erste Nachweis dafür wurde nun im Territorium Rüdesheim erbracht: Im Hinterlandswald im Rheingau-Taunus-Kreis sind zwei Wolfswelpen in eine Fotofalle des HLNUG getappt. Damit gilt das Territorium Rüdesheim für das laufende Monitoringjahr als bestätigt. Mit dem neuen Reproduktionsnachweis ist es nun das dritte Jahr in Folge, dass es in dem Territorium nachweislich Nachwuchs gegeben hat. Das dort lebende Wolfspaar ist bereits seit dem Monitoringjahr 2020/2021 in der Region sesshaft. Insgesamt wurden mit den zwei neuen Welpen innerhalb von drei Monitoringjahren sechs Welpen im Rudel bei Rüdesheim nachgewiesen.

In der Regel sind in einem Territorium nur die Elterntiere dauerhaft sesshaft. Die Jungtiere wandern im Alter von 10 bis 22 Monaten ab, um einen Geschlechtspartner und ein eigenes Territorium zu finden. Auf ihrer Wanderung können sie weite Strecken zurücklegen, teilweise bis zu 80 km am Tag. Zwei Welpen, möglicherweise dieselben, die von der HLNUG-Fotofalle erfasst wurden, wurden außerdem auf einem Video einer privaten Fotofalle festgehalten. Interessierte können das Video auf der Homepage des WZH unter der Rubrik Fotonachweise anschauen.

Zum jetzigen Zeitpunkt konnten laut HLNUG mit dem Rüdesheimer Territorium im laufenden Monitoringjahr 2023/2024 vier der sechs Territorien aus dem vorherigen Monitoringjahr bestätigt werden: Spangenberg in Nordhessen, Butzbach in Mittelhessen sowie Wildflecken auf einem Truppenübungsplatz in der Rhön.

Laut DBB-Wolf ist aber auch das Territorium Waldkappel mit fünf Welpen bestätigt. https://www.dbb-wolf.de/Wolfsvorkommen/territorien/status-und-reproduktion?Jahr=2022&Bundesland=Hessen

 

Im Taunus ist Butzi vielleicht nicht mehr alleine

Unter den Fotonachweisen des HLNUG ist auf einem Foto im Bereich Rosbach eine Wölfin abgebildet. https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum/fotonachweise-2023

Butzbach gehört zum Revier des Wolfsrüden Butzi (GW2554m). Es könnt also tatsächlich sein, dass der Rüde nicht mehr alleine ist. In einem Bericht der Frankfurter Rundschau sagen aber Laura Hollerbach und Susanne Jokisch vom Wolfszentrum in Gießen, dass dieses Bilder keine Beweise darstellen würden, sondern es auch ein ganz anderer Wolf sein könne.

 

Der Irrsinn des Monats

Dieser Hof wirbt mit Direktvermarktung und Hofladen mit Galloways in Rot und Schwarz. Die Tiere werden also eindeutig geschlachtet. Auf einen Plakat soll aber wohl der Eindruck erweckt werden, dass Wölfe und nicht der Schlachthof die größte Gefahr für die Tiere darstellen würden und dass die Tiere wohl nur zur Beweidung von Flächen eingesetzt werden würden.

Dies ist an Doppelmoral und völliger Verdrehung von Fakten kaum noch zu überbieten.

 

Quelle: https://www.facebook.com/photo.php?fbid=813847784079922&set=a.509345634530140&type=3

 

 

Angriffe auch auf Mitarbeiterinnen des HLNUG?

Wir berichteten ja bereits in unserer Hessenreportage aus dem August, dass ein wild gewordener Mob uns vor Ort im Spessart angreifen wollte. Doch auch im Taunus scheint die Lage so angespannt zu sein, dass Mitarbeiterinnen vom HLNUG angegangen werden. Die FR schreibt dazu folgendes: „Der Wolf polarisiert. Beweis sind ungezählte E-Mails, die nahezu täglich im Posteingang von Hollerbach und Jokisch landen. Mitunter reichen sie bis zu persönlichen Bedrohungen. Verschwörungstheorien, gezielt gestreute Falschinformationen, dubiose Whatsapp-Gruppen. Das Netz ist voll mit Behauptungen, die einer seriösen Überprüfung nicht standhalten würden.“

Hassseiten im Netz verbreiten weiter Falschinformationen und hetzen Halter auf. Facebook greift hier so gut wie gar nicht ein.

 

Wolfsschutz-Deutschland e. V. und die Wölfe brauchen Hilfe

In allen  hessischen Wolfsgebieten brauchen wir dringend aktive Unterstützung. Nicht nur im Spessart und im Taunus, sondern auch in Nord- und Mittelhessen, Osthessen und im Odenwald. Das ist der erste Schritt zum Aktivwerden: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

Da wir nicht staatlich unterstützt werden, sind wir auf Spenden angewiesen. Wir freuen uns über jeden kleinen Beitrag. Sehr gut helfen uns regelmäßige Spendenabos in Höhe von beispielsweise 5 Euro im Monat als Abo, bzw. Dauerauftrag.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Berliner Sparkasse

IBAN DE79 1005 0000 0190 7118 84

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Auch über Paypal sind Spenden möglich. Hier der Link: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

 

 

Quellen:

https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolfszentrum/fotonachweise-2023

https://www.hlnug.de/presse/pressemitteilung/empfehlungen-der-ag-wolf-veroeffentlicht

https://www.fr.de/politik/landtagswahl-hessen-ere855992/themencheck-zur-hessenwahl-naturschutz-der-wolf-polarisiert-92471260.html?fbclid=IwAR2sWUgnc4rcQNq1fyNAtpSa1NjGXYEuTkokZaKHNvy73eYozJHaaJ_xzns

 

 

Die große Hessenreportage: Von Drecksäcken, Fakewölfen, Rissprovokationen und gesteuerter Panikmache

In unserer neuen Reportage beleuchten wir die Wolfshysterie in Hessen und wir schauen auch, was die Weidetierhalter so machen. Es könnte für Wölfe und Menschen alles so schön sein, würde nicht eine Lobby daran arbeiten, sie endlich vor die Flinte zu bekommen. Damit Bürger dies abnicken, muss anscheinend Panik geschürt werden. Leider funktioniert dies ziemlich gut, weil Massenmedien mitmachen.  Schreckt man selbst nicht davor zurück, alte Märchen auszugraben? Lesen Sie hier, was Sie in den Massenmedien nicht erfahren. Und teilen Sie unseren Bericht weiter!

Jedes gerissene Reh landet inzwischen in einem großen Bericht in Lokal- und überregionalen Zeitungen. Jede Sichtung von Wölfen wird maximal medial verwurstet und natürlich dürfen auch Sichtungen an Waldkindergärten und Schulen nicht fehlen, selbst wenn diese kilometerweit entfernt sind. Ein Nutztierhalter behauptete in einer Sendung des HR sogar, es würden über 6.000 Wölfe in Deutschland leben und er wurde nicht berichtigt. In Wirklichkeit sind es nicht einmal 2.000 Wölfe und ihre Vermehrung stagniert. In Hessen gibt es  gerade mal fünf Territorien. In Waldkappel, Rüdesheim und Wildflecken lebt jeweils ein Rudel. Dazu kommen Einzelwölfe bei Spangenberg und Butzbach.

Die Waldfläche in Hessen beträgt 894.180 Hektar, das sind etwa 42 Prozent der Landesfläche. Mit diesem Waldanteil liegt Hessen zusammen mit Rheinland-Pfalz an der Spitze der Bundesländer. Hessen ist somit auch eines der geeigneten Bundesländer für Wölfe.

Wenig Risse, viel Geschrei

Insgesamt acht Schafe und ein Rinderkalb wurden im März durch Wolfsübergriffe getötet oder verletzt, nun liegt das Ergebnis vor, dass Wölfe dafür verantwortlich waren. Von den fünf Übergriffen ereigneten sich jeweils zwei Fälle im Hochtaunuskreis und Vogelsbergkreis sowie ein Fall im Kreis Limburg-Weilburg.

Des Weiteren konnte durch die Analyse einer sogenannten Rückstellprobe auch noch ein Fall aus dem Februar aus Usingen aufgeklärt werden. Hier konnte an der ersten Probe im Rahmen der genetischen Analyse keine DNA von einem großen Beutegreifer festgestellt werden. Da das Rissbild und die pathologische Untersuchung des toten Schafes auf einen großen Beutegreifer hindeuteten, wurde eine zweite Genetikprobe im wildtiergenetischen Labor der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung in Gelnhausen analysiert. An dieser konnte nun DNA von dem Wolfsrüden GW2554m festgestellt werden. Die DNA von dem Rüden GW2554m (Butzi) wurde ebenfalls an dem Nutztierschaden im Kreis Limburg-Weilburg nachgewiesen.

Mit den neuen Fällen wurden im laufenden Kalenderjahr 2023 dreizehn Wolfsübergriffe auf Nutztiere in Hessen nachgewiesen. Im Jahr 2022 wurden insgesamt elf von Wölfen verübte Nutztierschäden in Hessen dokumentiert.

Nichts weist darauf hin, dass Wölfe in Deutschland die Schafhaltung gefährden. Der Bestand ist sogar gestiegen: https://www.destatis.de/DE/Themen/Branchen-Unternehmen/Landwirtschaft-Forstwirtschaft-Fischerei/Tiere-Tierische-Erzeugung/schafe.html

Mehr Angriffe durch Hunde

2017 gab es in Deutschland 500 Angriffe durch Wölfe auf Nutztiere, aber 1397 Angriffe durch Hunde.

Schlachtungen um ein Vielfaches höher

Laut Statistischem Landesamt wurden in Hessen 2016 etwa 775.000 Tiere gewerblich geschlachtet. Deutlich mehr als die Hälfte von ihnen waren Schweine (436.000), gefolgt von Lämmern (280.000). Knapp 37.000 Rinder und Kälber kamen durch gewerbliche Schlachtungen um.

 

20 Prozent sterben schon vor der Schlachtung

Aus Hessen gibt es leider keine aktuellen Zahlen, aber die Daten aus Bayern werfen auf jeden Fall auch ein Schlaglicht auf Hessen: https://www.agrarheute.com/tier/zahlen-verendeter-nutztiere-schockierend-boesartig-594649

Aus 2017 gibt es auch Zahlen für Hessen:

Alleine in Hessen verenden jährlich 15 000 Schafe im ganz normalen Tagesbetrieb – es gibt eine hohe natürliche Mortalitätsrate. Bei Schafen liegt sie bei 8,9 Prozent, in ähnlicher Höhe bei Ziegen und Rindern. Diese 15.000 Schafe werden über die Tierkörperbeseitigung entsorgt, wobei die Steuerzahler zwei Drittel der Kosten übernehmen. Hingegen wurden 2017 in Hessen nur 13 Schafe und Ziegen von einem Wolf gerissen.

 

 

Nordhessen: Stimme beschimpft Wolf als Drecksack

 

 

Die Körperhaltung des Wolfs deutet doch sehr darauf hin, dass „the Voice“ ihn auch noch ausgerechnet beim Verrichten seiner Notdurft gestört hat. Auch den meisten Menschen dürfte es wohl bewusst sein, dass dieser Vorgang nur sehr schlecht für eine „sofortige“ Flucht unterbrochen werden kann. 🤪😎👎
Na Du…Drecksack…Du bist aber gar nicht scheu…willst Du uns nicht mal angreifen?“
Beweist eine wegen ihrer Wolfsberichterstattung preisgekrönte Lokaljournalistin, die laut ihrer Zeitung auch zugleich Jägerin ist, mit diesen unflätigen Schimpfworten wenig echtes Wolfswissen?
Mehrere Lokalblätter veröffentlichten Zusammenschnitte von mehreren Filmen, nahmen aber den Ton heraus. Wohl begründet? Als Copyrightinhaberin wurde die preisgekrönte Lokaljournalistin erwähnt. Ist es auch ihre Stimme? Der Film mit Stimme – wie hier – ist jedenfalls in sozialen Netzwerken und in WhatsApp zu finden.
Auf den Filmen ist der gleiche Wolf wie hier im Film zu sehen. Am puscheligen Fell ist gut zu erkennen, dass dies höchstwahrscheinlich ein einjähriges Jungtier ist, das noch wenig Erfahrung hat, sich aber vorbildlich benimmt, was man von „the Voice“ nicht sagen kann. Wölfe wachsen mit Autos und Landmaschinen auf. Sie sind keine Fluchttiere. Besonnen tritt der Wolf den Rückzug an.
Die Nordhessische Presse zog mit allerlei tendenziösen Berichten nach.
Dieser Wolf wurde vor kurzem am blauen See bei Kassel gesehen. Eine Boulevardzeitung machte daraus das Kasseler Stadtgebiet.

 

 

Blick auf die Gegend des Rissgeschehens bei Elm. Hier konnte ein Wolfsrüde gleich mehrmals zuschlagen, weil nicht genügend Schutz vorhanden war.

Der Rüde, der im Spätwinter die Schafe bei Elm riss,  wurde im hessischen Territorium Wildflecken geboren. Laut Fuldaer Zeitung konnte ein weiterer genetischer Nachweis zum Wolf „GW3179m“  derweil nicht erbracht werden. So bestünde laut HLNUG auch die Möglichkeit, dass das Tier bereits abgewandert ist. Wird jedoch in den kommenden Wochen und Monaten der Rüde erneut nachgewiesen, beginne das Wolfszentrum Hessen mit aktivem Wolfsmonitoring im Kinzigtal, heißt es weiter.

 

Plötzlicher Kälteeinbruch zwischen Spessart und Rhön.

 

Spürnase Liv sucht nach Wolfslosung.
Ein privates Wolfswarnnetzwerk veröffentlicht sehr viele Bilder und Videos zum Thema Wölfe in Hessen und anderswo. Zugespielt werden diesem Netzwerk die Fotos und Videos wohl vor allem von Jägern und Bauern. Diese Gruppe hat in der Tat am meisten Gelegenheit, einmal einen Wolf vor das Mobiltelefon zu bekommen. Wölfe wachsen mit Landmaschinen und Hochsitzen auf. Sie sehen in ihnen keine Gefahr. Sie bemerken daher die darin sitzenden Menschen erst sehr spät. Leider dient dies den Menschen, die gegen Wölfe hetzen wollen. Sie behaupten einfach, die Wölfe hätten keine Scheu. Hier haben wir uns einmal auf die Suche nach dem Ort von so einer „Warnmeldung“ gemacht. Wir vermuten, dass das Foto des Wolfs (Siehe Screenshot datunter)  von einem Traktor herab aufgenommen worden ist und dann an das „Warnnetzwerk“ weitergeleitet wurde.

Wir wissen nicht, ob auf dem Bild GW3179m zu sehen ist, sehen aber durchaus die Gefahr, dass das Tier bereits „beseitigt“ wurde.

 

Solche „Warnmeldungen“ wurden von einer FB-Seite, die keinerlei offizielle Genehmigung hatte, in sozialen Netzwerken auf Hassseiten und in Hassgruppen verbreitet. Statt informationen wurde lediglich Panik verbreitet. Inzwischen wurde die Seite kurz gelöscht, ist aber wieder am Start und es gibt nun auch eine geschlossene Gruppe in der weiter „gewarnt“ wird.

 

In der Region Rhein-Main, im Grüngürtel rund um Frakfurt, Offenbach und Hanau,  geht es eher nicht um Wölfe, sondern um frei laufende Hunde, die auch durch HSH abgeschreckt werden. Dies ist übrigens auch ein wolfsabweisendes Netz von 1,10 Metern Höhe. Die Weidetierhalter, die sich bemühen und nach Lösungen suchen und diese auch finden, sind auch  oft auch von Hass derer betroffen, die die Wölfe wieder ausrotten wollen. Zitat aus einem Newsletter, der Ende September 22 von einem Herrn B. von einer ganz speziellen Interessengemeinschaft versendet worden war:

„…Folgendes müssen wir an dieser Stelle einmal betonen, die IG …………………………….. stellt sich hinter jede Lösung, die eine schnelle Erleichterung für die Weidetierhaltung verspricht. Aber wir vergessen dabei die für Deutschland notwendige Nulllösung für Großprädatoren nicht, die wir in den letzen E-Mails ausführlich begründet haben.
Wenn Wölfe schon seit dem Hochmittelalter hier dysfunktional und nur schadenverursachend waren, dann sind sie es doch heute erst recht.
Zwischen beiden Lösungen stehen nur Zeit und Gelegenheit.“

Hier ein Beispiel aus Bayern, das zeigt, wie es geht, seine Tiere abzusichern. https://www.br.de/nachrichten/bayern/was-schuetzt-schafe-auf-der-weide-zaeune-gegen-woelfe,TZR2Uot?fbclid=IwAR0NNnSGsdc-oDpiOwYt5uiEd9E0wT-BvfXm5cEnaSKAB08DshHQ_brWllc

 

Blick von Elm aus Richtung Bad Soden Salmünster.
Wölfe leben gefährlich. Eine Hauptstrecke für Gütertransporte führt durch das Gebiet um Elm.
Blick auf die Weiden, auf denen das Rissgeschehen stattfand. Die Schafe waren nicht ausreichend gesichert. Dem Wolf wurde es dadurch ermöglicht, an mehreren Tagen hintereinander zu reißen.
Rudimentär gesicherte Weide.
neben der Schafweide befinden sich Kühe und Kälbchen.
Auch ein Stier steht mit dabei. Dieser scheint aber abgetrennt zu sein, was zur Folge haben könnte, dass er Kälber bei einem Angriff nicht verteidigen könnte.
Kühe und Kälber abgetrennt.
Wenig Natur im Spessart. Baumplantagen und alle paar hundert Meter Hochsitze sind traurige Realität dort.

 

 

 

Hessischer Spessart

 

Dieses Video wurde in diversen Wolfshassgruppen geteilt. Uns wurde es auch geschickt, allerdings hatten wir uns entschlossen, es eigentlich nicht zu teilen. Da es aber schon dort öffentlich ist, und es nun mehr Schaden für das Tier als Nutzen anrichten wird, haben wir uns entschlossen, das Video auch zu bringen. Überschrieben ist es auf den üblichen Seiten und Gruppen mit Gutsbezirk Spessart, 19. April, Main-Kinzig-Kreis. Dies halten wir für glaubhaft, denn wir sind uns ziemlich sicher, den Ort der Aufnahme zu kennen.
In den meisten Fällen sind es Landwirte oder Jäger, die die Gelegenheit haben, solche Videos zu erstellen. Hier hegen wir die starke Vermutung, dass der Wolf von einem Hochsitz herunter aufgenommen worden ist.
Wie so oft, werden die Videos erst in WhatsApp-Gruppen verbreitet und dann in anderen sozialen Netzwerken, mit dem Ziel, entweder Angst zu schüren, oder das Tier zu verfolgen und aufzuspüren.

Bei dem Tier im Film könnte es sich um Wölfin „GW3092f“, handeln, die erstmalig am 4. Januar an einem Wildtierriss in der Gemeinde Hessisch Lichtenau im Werra-Meißner-Kreis nachgewiesen worden war. Die Wölfin verfügt zudem über den seltenen Gentyp HW02. Der zweite Nachweis der Wölfin erfolgte schließlich am 5. April im Gutsbezirk Spessart.

Zweiter Wolf im Main-Kinzig-Kreis per DNA-Analyse nachgewiesen

Der zweite Nachweis der Wölfin erfolgte schließlich am 5. April im Gutsbezirk Spessart. Hier konnte anhand einer genetischen Analyse die DNA der Wölfin an einem gerissenen Rotwildkalb festgestellt werden.

Im hessischen Teil des Spessarts in der Gegend um Bad Orb sind wir regelmäßig unterwegs.
Rest einer Mahlzeit von Beutegreifern oder verschleppter Rest von einem so genannten Luderplatz. Dort lassen Hobbyjäger die Reste ihrer Jagdbeute verwesen. ein Platz in der Nähe der Orbquelle wurde nach mehrmaligem Insistieren von uns schließlich verlegt. Dieser Ort lag direkt an einem Wanderweg und nach unserer Meinung drohten die verwesenden Tierteile auch das Wasser der Orb zu vergiften.

 

Hier noch einmal der Blick auf den alten Luderplatz bei der Qrbquelle. Dieser wurde inzwischen verlegt.
An der Orbquelle.
Foto aus einer Wildkamera im hessischen Teil des Spessarts. ©Privat

Beispiel Weidetierhaltung im Spessart:

Unsere Bilder zeigen die übliche Haltung von Mutterkühen und Kälbern im Spessart. Im Spessart gibt es immer wieder durchziehende Wölfe und es gab auch bereits ein paar Risse an Schafen. Eine Aufrüstung findet jedoch so gut wie nicht statt. Einige Halter kritisieren die langsame Genehmigung von wolfsabweisenden Zäunen. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. plädieren ja auch seit Jahren dafür, ganz Deutschland, und damit auch ganz Hessen, zum Wolfsland zu erklären und überall zu fördern, aber auch zu fordern, ohne erst hochbürokratisch Wolfsgebiete auszuweisen. Damit könnte von vorne herein viel Unmut von Bauern verhindert werden, denn auch die Schäden von durchziehenden Jungwölfen würden beglichen werden, bzw. den Wölfen würde es gleich schwer gemacht werden, an leichte Beute heranzukommen.

 

Mutterkuhhaltung mit Kälbchen in der Nähe der Wegscheide.

 

Diese Umzäunung soll die Tiere drin halten, gegen Eindringlinge von außen geben sie keinen Schutz. Hier besteht zudem die Gefahr, dass kleine Kälbchen unter der ersten Litze hindurch nach außen gelangen können und dann nicht mehr von der Herde verteidigt werden können.

 

Bei einer ersten Litze in dieser Höhe kommen Kälbchen leicht unten durch.
Da hilft es auch nicht, wenn Spannung auf den Zäunen ist.

 

Typisches Bild. Die Wildtiere, wie dieses Reh hier, haben keine Ruhe. Überall stehen die Hochsitze der Hobbyjäger. Darum herum wird meistens auf so genannten Kirrplätzen auch noch angefüttert.

Hessen fährt zudem das Konzept „Wald vor Wild“, d. h. es sollen vermehrt Wildtiere abgeschossen werden. Dieses System wird sogar von der Jägerschaft kritisiert. Siehe auch hier: https://www.wildtierschutz-deutschland.de/single-post/wald-vor-wild-kritik

 

Gerodete Waldflächen sind ein weiteres großes Problem im Spessart. Früher durfte nur bei Frost gerodet werden, um den Waldboden nicht zu zerstören. Heute wird darauf keine Rücksicht mehr genommen. Und es wird nicht nur Schadholz gefällt.
Wölfe können sich trotz der Widrigkeiten im Spessart wohlfühlen, wenn man sie denn lässt.
Bei Burgjoss wechseln sich offene Flächen mit Waldgebieten ab. Ideal für Wölfe.

 

Überall in Spessart gibt es Quellen und Bäche, wie hier die Orb. Liv kühlt sich nach einer Tour von 15 Kilometern ab.

 

15 Kilometer Wanderung über Horst, Wegscheide und Orbquelle.

 

Schwere Schäden durch Harvester und Co. an den Waldböden.
Gedenkstein im Wald zwischen Burgjoss und Wegscheide.

 

Überall sind schwere Maschinen zur Landrodung im Einsatz. Nicht nur Schadholz wird hier abgeholzt.
Überall an den Wegrändern türmt sich Holz auf, nach unserem Eindruck nach nicht nur schadhaftes. Was passiert damit?

 

Im Spessart leben bereits Wölfe, glauben wir. Das Foto ist allerdings eine Montage.

 

Wolfsterritorium Butzbach

 

Das Revier im Taunus ähnelt dem im Spessart. Hier ein Suchbild mit Rothirsch.
Dieser Abdruck ist nicht sicher vom Wolf. Es könnte auch ein Goldschakal sein. Dessen Zehen sind vorne zusammen.
Auch im Taunus zeigt sich das gleiche Bild mit umfangreichen Rodungen.

 

Chefsessel im Hochsitz. Die Hobbyjäger mögen es anscheinend gerne bequem.
Klein im Vergleich zu groß. Siehe Abdruck neben der kleinen Dackelpfote. Alle heutigen Hunderassen stammen vom Wolf ab. Warum doch viele Hundemenschen mit Panik und Hass reagieren, können wir kaum nachvollziehen. Angriffe von Wölfen auf Hunde sind äußerst selten, und wenn es doch einmal geschah, war meist der Halter dafür verantwortlich. In Wolfsgebieten sollten Hunde an die Leine.

 

Beeindruckende Felsformationen im Taunus. Abseits der Touristengebiete um Feldberg und Co. finden sowohl Wanderer als auch Wölfe Ruhe.

 

Risse unter merkwürdigen Umständen

 

 

 

An einer solchen Weide soll Butzi am gleichen Wochenende gescheitert sein. Schutz macht also Sinn. Eine selbst ernannte Expertin behauptet in einem TV-Bericht, dass die Risse an wolfsabweisenden Zäunen stattgefunden hätten. Dies stimmt nachprüfbar nicht.

 

In dieser Gegend um Pfaffenwiesbach war Wolf Butzi Anfang des Jahres bereits erfolgreich. Die Schafe waren nicht geschützt gewesen und sie stehen jetzt auch nicht mehr in diesem Gebiet. Eine Bekannte der Halterin macht allerdings seither gegen Wölfe mobil. In Sendungen und in tendenziösen Artikeln tritt sie als Wolfsexpertin auf, obwohl sie unseres Wissens nach keine besonders Fachkenntnis über Wölfe hat. Sie scheint lediglich Reiterin zu sein.

 

Schafhaltung in Pfaffenwiesbach, hinter rostigen Gittern in der Nähe des Schwimmbads. Ist hier der nächste Riss praktisch vorprogrammiert? Wartet der Halter auf die Genehmigung von wolfsabweisenden Zäunen oder will er einen Riss provozieren?

 

Hetze geht zu weit

 

Die Hetze von selbst ernannten Wolfsexpertinnen und Wolfsexperten ging wohl selbst dem HLNUG zu weit, denn am 24. April erschien dieser Artikel im Usinger Anzeiger.

 

FDP fordert Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht und Abschüsse

Wiebke Knell von der FDP, das ist die Politikerin, die bereits vor einem Jahr in einer Resolution in Nordhessen an die Bundesregierung appellierte, endlich ein „regionales Bestandsmanagement“ einzurichten, wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/01/14/beginnt-das-grosse-wolfskillen-bald-auch-in-deutschland/

fährt nun anscheinend mit ihrer Lobbyarbeit fort. Im Taunus musste sie dies allerdings völlig ohne Anwesenheit von Naturschutzverbänden und -vereinen sowie Wolfsfreunden bei einer Veranstaltung in Usingen tun. Politikerinnen wie Knell arbeiten darauf hin, dass der günstige Erhaltungszustand des Wolfs in Deutschland festgestellt wird, in der Hoffnung, dass dann geschossen werden darf. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. warnten bereits von dieser Entwicklung, denn anderen in der Bundesregierung sitzenden Parteien, wie z. B. die Grünen geben zu, dass sie intensiv an einem regionalen Bestandsmanagement der Bundesregierung mitarbeiten würden, wie in verschiedenen Pressemitteilungen des Niedersächsischen Umweltministers Christian Meyer zu lesen war. In Usingen hatten wohl viele normale Anwohner die Hasstiraden dort auf Wölfe gründlich satt, denn gut besucht schien die Veranstaltung zudem auch nicht gewesen zu sein.

 

Fakewölfe im Tierheim

Diese Geschichte hatte es sogar in unsere „schlimmsten Fakegeschichten“ geschafft: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/05/02/fixe-fakten-die-schlimmsten-fakegeschichten-ueber-woelfe/

Jetzt ist es auch offiziell. Natürlich haben sich die „Wölfe“ als Wolfshunde entpuppt. Schade, dass man dort anfangs nicht auf Fachmeinungen gehört hat. Dies hätte viel Stress, Ärger und auch Hetze gegen Wölfe erspart. Wir drücken den Welpen die Daumen für ein gutes Zuhause.
Leider schüren bestimmte Personen in der Tierschutz- und Hundeszene seit einiger Zeit Hass gegen Wölfe. Allen voran ein Hundefänger, der in bestimmten Kreisen sehr beliebt ist und dessen Ansichten kaum hinterfragt werden. Einige der wirren Behauptungen beruhen darauf, dass angeblich Wölfe nicht von alleine zurück gekommen wären, sondern sie in Kastenwagen und Kofferräumen überall in Deutschland hin transportiert und dort ausgesetzt werden würden. Dies ist kompletter Unsinn. Es gab wohl mal einen Vorfall, bei dem ein Kastenwagen an der Grenze zu Polen bei einer Kontrolle aufgefallen war. Man versuchte wohl Fahrräder der Marke „Steppenwölfe“ zu schmuggeln. Wolfshasser kreierten echte Wölfe daraus und schon ging die erfolgreiche Hetze los. Ein anderes Märchen lautet, dass in Deutschland in großem Stil Hunde mit echten Wölfen gepaart werden würden und man diese praktisch überall kaufen könne. Dies ist auch Quatsch, denn Wölfe haben nur ein Mal im Jahr Paarungszeit, nämlich, im Spätwinter. Auch Wolfsrüden decken nicht einfach eine läufige Hündin, die in den Wald geschickt werden würde. Welpen, die jetzt schon so groß sind, wie diese beiden hier, konnten also gar keine Wölfe sein. Auch die Mär, dass sich in Deutschland Leute einfach Wölfe einfangen und dann mit ihnen züchten würden, ist Quatsch. Leider sind viele Menschen immer wieder bereit, solche Märchen zu glauben.

Last but not least noch ein absolut empfehlenswerter Artikel:

Quellen:
Hier ein, nach unserer Ansicht ziemlich tendenziöser Bericht der Hessenschau zum Thema Wolfsrisse: https://www.youtube.com/watch?v=n6YdtytlIy0
In einer monatlichen Zusammenfassung berichtet das HLNUG über das Neueste zum Thema Wolf: https://www.hlnug.de/presse/pressemitteilung/monatliche-neuigkeiten-zu-den-hessischen-woelfen-2
Weitere Daten und Fakten: http://www.dbb-wolf.de

Wir freuen uns über Unterstützung:

Das Erstellen unserer Reportagen, die Richtigstellungen, die Bewertungen werden mit großem zeitlichen Aufwand und persönlichem Einsatz erstellt. Unser Verein wird nicht staatlich unterstützt, deshalb sind wir auf Spenden angewiesen. Ein monatlicher Beitrag von fünf Euro in einem Abo hilft uns sehr und natürlich auch einmalige Zahlungen.

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Bayern – viel Geschrei um viel zu wenig Wölfe

Derzeit sind in Bayern gerade mal acht Wolfsterritorien ausgewiesen: Vier Rudel, ein Paar und drei territoriale Einzeltiere leben auf einer riesigen Fläche verteilt. Wie viel Platz Bayern Wölfen tatsächlich bieten kann, zeigt auch eine neue Wolfskarte des Landesumweltamtes. Weidetierhalterinnen und – halter erhalten nur in ausgewiesenen Gebieten Förderung. Warum wir von dieser Praxis nichts halten, können Sie hier lesen.

In Bayern haben sich nach einer Pressemitteilung von Ende Dezember mindestens 23 Wölfe dauerhaft angesiedelt. In der Statistik des Landesamtes für Umwelt (LfU) werden die Tiere erfasst, die nach gentechnischen Analysen, oder durch Fotos in ausreichender Qualität eindeutig nachgewiesen sind. Hinzu kommen weitere, durchwandernde Jungwölfe, die amtlich nicht erfasst werden und Schäden, die diese Wolfe verursachsen, auch nicht übernomen werden.
Beispielbild Wölfe ©Brigitte Sommer

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. fragen uns schon länger, ob es denn überhaupt politisch gewollt – und das bundesweit –  ist, Weidetierhalterinnen und – Halter wirklich wirkungsvoll zu unterstützen. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. plädieren seit Vereinsgründung dafür, ganz Deutschland zum Wolfsland zu erklären und überall zu fördern, aber auch zu fordern. Ein Ausweisen von Wolfsgebieten kreiert nur bürokratische Hindernisse und berücksichtigt nicht die Schäden von Wanderwölfen. Auch würde hier viel Unmut der Weidetierhalterinnen und Weidetierhalter von vorne herein unterbunden werden können.

 

 

Statt erst mit viel bürokratischem Aufwand Wolfsgebiete auszuweisen, in den Schäden bezaht werden, könnte unbürokratisch ganz Bayern zum Wolfsland erklärt werden.

 

Die meisten Wölfe leben im Nordosten Bayerns

Die meisten Wölfe im Freistaat leben im Nordosten. Dort sind nach Angaben des Landesamtes für Umwelt (LfU) in Augsburg drei Rudel bekannt. Im Monitoringjahr 2021/22 waren im Veldensteiner Forst – wir berichteten hier:  https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/07/13/bayern-wolfsnachwuchs-auch-im-veldensteiner-forst/

an der Grenze zwischen Oberfranken und der Oberpfalz ein Rudel heimisch. Ein weiteres Rudel lebt im Manteler Forst – https://wolfsschutz-deutschland.de/2020/06/04/bayern-weiteres-wolfspaar-mit-nachwuchs-jetzt-im-manteler-forst-bei-neustadt-an-der-waldnaab-daheim/

Ein Rudel lebt im Bayerischen Wald an der Grenze zu Tschechien. Ein Paar lebt auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr.

Welpen von Wildflecken verschollen?

In Wildflecken – https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/03/22/hessen-wolfspaar-jetzt-im-landkreis-fulda-zuhause/ an der Grenze zu Hessen und Thüringen ist ein weiteres Wolfspaar ansässig, bei dem in diesem Jahr Welpen bestätigt worden waren. Anscheind sind diese Welpen auch verschollen, da dieses Territorium wohl nur als Paar statt als Rudel geführt wird.

Zweites Rudel im Bayerischen Wald nicht mehr nachweisbar

Ein zweites im Nationalpark Bayerischer Wald angesiedeltes Rudel, das zwischen Tschechien und Bayern hin- und hergewechselt war,  gilt auf bayerischer Seite laut Landesumweltamt als erloschen, weil es im vergangenen Monitoringjahr nicht mehr nachgewiesen worden ist. Ein Monitoringjahr beginnt immer mit dem 1. Mai eines Jahres und endet mit dem 30. April des Folgejahres.

Standorttreue Einzeltiere gibt es in den Allgäuer Alpen sowie im Altmühltal. Die bisher einzelne Wölfin im Altmühltal könnte allerdings inzwischen einen Partner gefunden haben, denn im Herbst 2022 – und damit im laufenden Monitoringjahr- wurde in der Region mehrfach auch ein männliches Tier fotografiert.

Schießgenehmigungen auf Mischlinge und Wölfe

In der Rhön lebt an der Grenze zu Thüringen und Hessen eine Wölfin, die frei geborene Hund-Wolfsmischlinge aufgezogen hat. Wolfsschutz-Deutschland e. V. protesiterte hier bereits auf das Schärfste: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/11/25/thueringen-schiessgenehmigung-auf-wolfsmischlingswelpen-erteilt/

Die Schießgenehmigung ist inzwischen auf Bayern ausgeweitet worden.

Anfang 2022 hatte in Oberbayern ein Fall für Schlagzeilen gesorgt. Von der Regierung von Oberbayern war einWolf zum Abschuss freigegeben worden. Umweltschutzverbände kritisierten die Maßnahme damals scharf und klagten erfolgreich gegen die Abschussfreigabe. https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/01/15/politik-im-blutrausch-in-bayern-wird-wolf-chiemi-zum-abschuss-freigegeben/ Das Tier mit dem genetischen Code GW2425m wurde dem LfU zufolge später in Tschechien überfahren aufgefunden. https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/02/10/von-abschuss-bedrohter-wolf-chiemi-in-tschechien-ueberfahren/

Im Herbst 2022 entschied die Staatsregierung, die ersten von zirka 1.400 Almen und Weiden als „nicht zumutbar schützbar“ auszuweisen. Das bedeutet für Weidetierhalter, dass sie bei einem Übergriff durch einen Wolf auf ihr Vieh auch dann Ausgleichszahlungen erhalten können – wo wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. zustimmen – wenn sie wegen der schwierigen alpinen Gegebenheiten keine Herdenschutzmaßnahmen getroffen haben, zum anderen verspricht man sich aber auch einen erleichterten Abschuss, wo wir natürlich nicht zustimmen.

Getötete Tierparkwölfe

2017 gab es ein Gemetzele um ausgebrochene Tierparkwölfe: https://wolfsschutz-deutschland.de/2017/10/07/wolfsschutz-deutschland-fordert-lasst-den-tierparkwoelfen-falls-sie-nicht-eingefangen-werden-koennen-ihre-freiheit-und-ihr-leben/

Gerade mal fünf Millionen Euro für wolfsabweisende Maßnahmen

Im vergangenen Jahr hat Bayern nach Angaben des LfU rund fünf Millionen Euro für wolfsabweisende Maßnahmen – vor allem Zäune – ausgegeben. Unter bestimmten Umständen werden auch Herdenschutzhunde gefördert. Dies ist nicht viel Geld, vergleicht man dieses Budget mit anderen Ausgaben. So hatte eine Gemeinde am Altmühlsee – dort rücken in den warmen Monaten jeden Morgen Mitarbeitende des Zweckverbands im mittelfränkischen Gunzenhausen aus, um mit Eimer und Schaufel Strand, Wiese und Wege von Wildgndekot zu reinigen, Kosten alleine an Personalaufwand von 60.000 Euro im Jahr.

Und immer wieder S S S?

In kaum einem anderen Bundesland gibt es so viel Wilderei wie in Beyern. Zwar protestiert der LJV offiziell dagegen, doch Beutegreifer haben im Freistaat kaum eine Chance. Schießen, schaufeln, schweigen gilt offenbar als Kavalliersdelikt.

Quellen: https://www.lfu.bayern.de/pressemitteilungen/archiv/c/1733607/62-22tliche-bekanntmachung-bayerischen-wolfsgebiete-im-sinne-schadensausgleiches

http://In Wildflecken – https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/03/22/hessen-wolfspaar-jetzt-im-landkreis-fulda-zuhause/ an der Grenze zu Hessen und Thüringen ist ein weiteres Wolfspaar ansässig, bei dem in diesem Jahr Welpen bestätigt worden waren

https://www.jagd-bayern.de/wilderei-ist-kein-kavaliersdelikt/

https://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/natur-unerwuenschte-badegesellschaft-wildgaense-breiten-sich-in-bayern-aus-id62522511.html

Wolfsschutz-Deutschland e. V sagt „Stop“ zur Aufweichung des Schutzstatus für Wölfe in der EU

Vorgestern gab es einen erneuten Vorstoß der Agrar- und Jagdlobby auf das EU-Parlament, den hohen Schutzstatus der Wölfe herabzusetzen. Dabei hat das Parlament einer Resolution zugestimmt, die fordert, den Schutzstatus der Wölfe im Rahmen der Berner Konvention zurückzustufen. Die Eurogroup for Animals fordert die EU-Kommission auf, Weidetiere zu schützen, statt Wölfe zu schießen sowie eine Koexistenz zu ermöglichen.  Wolfsschutz-Deutschland e. V. schließ sich dieser Minimalforderung an, fordert aber auch Konsequenzen für Weidetierhalterinnen und Weidetierhalter, die sich konsequent weigern, ihre Tiere zu schützen und stattdessen sogar Risse provozieren.

Wolfsschutz-Deutschland e. V. sagt „nein“. Bild Pixabay.

Keine bindende Entscheidung aber eine gefährliche Tendenz

Die Abstimmung über den Entschluss sei keine bindende Entscheidung, lautet die Einschätzung der Deutschen Juristischen Gesellschaft für Tierschutzrecht. Man fürchtet dort  jedoch, dass dies sowohl nach Europa, wie auch insbesondere an die Europäische Kommission ein höchst besorgniserregendes Signal ist. Zitat: „Würde die Entschließung so umgesetzt werden, würde sie Raum dafür eröffnen, Wölfe und andere streng geschützte Carnivoren einem hohen Risiko auszusetzen.
Bislang sehen die EU-Vorschriften, gerade die Habitat-Richtlinie, einen strengen Schutz von Wölfen und anderen bedrohten Tierarten vor und es wurde sich bereits (durchaus erfolgreich) um die Erhaltung der Arten bemüht. Nichtsdestotrotz sind die einer ständigen Gefahr ausgesetzt, welche nun noch wachsen könnte und eine reiche Artenvielfalt sowie ein gesundes Ökosystem bedrohen.“
Wolfsschutz-Deutschland e. V. schließt sich dieser Einschätzung an und wir fordern, diesem offenkundigen Lobbyismus keine Chance zu geben. Unser Appell an die zuständigen EU-Abgeordneten ist es, standhaft zu bleiben. Das Ziel ist mit der Abstimmung über den Antrag natürlich nicht erreicht, dennoch fühlt sich die Lobby einen Schritt näher und möchte ganz augenscheinlich für ihren persönlichen Vorteil das Erreichen von Verbesserungen im Natur-, Tier- und Artenschutz zunichte machen, denn unstreitbar ist es, dass Wölfe und andere Beutegreifer zu einem gesunden Ökosystem beitragen und Weidetiere gleichzeitig geschützt werden können.
Es könnten dunkle Zeiten für Wölfe und andere Beutegreifer bevorstehen, wenn sich die Lobbykraten in der EU durchsetzen.

 

In den vergangenen Jahren haben wir es immer wieder nachgewiesen, dass Weidetierhalterinnen und Weidetierhalter bewusst das Leben ihrer Tiere aufs Spiel setzen, indem sie ihre Tiere einfach nicht schützen wollen. Sie bauen Zäune erst gar nicht, oder aber mangelhaft auf. Lieber nehmen sie anscheinend Risse in Kauf, um eben anschließend zu behaupten, dass wolfsabweisende Maßnahmen nichts bringen würden und dass die Wölfe, die sich am Buffett bedient haben, abgeschossen werden müssten. In der Alpenregion behauptet man sogar, der Aufwand von Schutz wäre nicht zu erbringen und zu viel verlangt. Dies ist vollkommen inakzeptabel und wir fordern, dass hier rechtliche Möglichkeiten geschaffen werden, solche Halterinnen und Halter zu belangen.

Protestieren beim zuständigen EU-Kommissar

Jeder einzelne kann hier etwas tun und beim zuständigen EU-Kommissar auf die Wichtigkeit des Schutzes für Wölfe und andere Beutegreifer hinweisen. Hier die Kontakadresse:

Mr. Virginijus Sinkevičius

Rue de la Loi / Wetstraat 200

1049 Brussels / Belgium

 

Mail an:

nature@ec.europa.eu

 

 

Quellen: https://www.eurogroupforanimals.org/news/european-parliament-votes-downgrade-protection-large-carnivores?fbclid=IwAR176qhL78z1y9RcHF5W-KE_8J1zE8mMgNvlL4kfu6A2mxiby4k65x8BFSY

https://www.facebook.com/Tierschutzrecht

https://bauernzeitung.at/resolution-zur-ueberpruefung-des-schutzstatus-von-woelfen/?fbclid=IwAR3pz5yr-ViJvN22GK0y0D-nkajDodeuUpLLLZxU7vbxf14PsVYYNAxbyHw

 

Kaum Resonanz auf Wolfshasserdemos in NRW und Niedersachsen

Kaum mehr als zwanzig Menschen kamen am Wochenende und in der vergangenen Woche bei zwei Demos in Hannover und in Kleve zusammen. Zu beiden Demos hatte die Agrarlobby aufgerufen. Deren Sprecher, wie beispielsweise Wendelin Schmücker vom Förderverein der Deutschen Schafhaltung, hielt die geringe Resonanz dennoch nicht davon ob, geradezu irrwitzige Forderungen, wie eine Wolfsbestandsgrenze in Deutschland zu stellen, die weit unter der in Schweden liegen soll. Wir tragen hier in unserem Bericht die echten Fakten zusammen.

Gegen Schweden läuft wegen der Jagd auf Wölfe bereits ein EU-Verfahren und auch gegen Deutschland hat die EU ein Pilotverfahren eröffnet. Dazu prüft die Kommission, inwiefern die Lex Wolf zum Bundesnaturschutzgesetz sowie die NDS. Wolfsverordnung dem EU-Naturschutzrecht widersprechen. Die massive Jagd auf die Beutegreifer dort wirkt sich negativ auf die gesamte Flora und Fauna in Schweden aus. Zudem leidet der zusammengeschossenen Bestand von Wölfen stark unter Inzucht, weil Partner fehlen.

Wölfe schießen auf Teufel komm raus?

Wölfe in Wirklichkeit noch immer auf der roten Liste

Dazu verkündete das Bundesamt für Naturschutz am 18.10.2020 auf Nachfrage, warum diese Einstufung der Wölfe in Deutschland in die rote Liste erfolgte: „Wie Sie der aktuellen Roten Liste entnehmen können, muss der Wolf immer noch als gefährdet eingestuft werden. Hauptgefährdungsursachen sind Verluste im Straßenverkehr sowie illegale Tötungen.

Noch immer Zäune zu Bächen offen?

Im verlinkten Bericht des NDR werden Fotos von einem angeblichen neuen Rissvorfall bei Wendelin Schmücker gezeigt. Auf den Fotos ist deutlich zu erkennen, dass die toten Schafe am Rande eines Wassergrabens liegen. Hier muss sich Wendelin Schmücker die Frage gefallen, lassen, ob er denn seinen Zaun zum Graben hin dicht hatte?  So fordert Schmücker unter anderem „dass die Wölfe weg müssten, um die Weidetierhaltung in Deutschland nicht zu gefährden. In Niedersachsen sagen aktuelle Zahlen allerdings etwas ganz anderes aus. Dort gibt es weniger Wolfsrisse und sogar immer mehr Schafe.

Auch Umweltminister Lies (SPD) beanspruchte den NDR wohl wieder einmal mehr als eine Art „offizielles Organ der Landesregierung“. Auf Pressemitteilungen wartet man nämlich wieder einmal vergebens. Lies beklagte sich vor allem darüber, dass Wölfeaus  beiden Rudel im Cuxland nicht rechtssicher abgeschossen werden dürften.

Ausriss aus „DIE HARKE“ einem Lokalblatt aus dem Landkreis Nienburg. Das ungepflegte Tier setzt eher ein Schlaglicht gegen seine Halter, als gegen Wölfe.

Weiter geheime Wolfsjagden in Niedersachsen?

Zur Zeit ruhen alle geheimen Abschussgenehmigungen in Niedersachsen. Dies könnte aber nach der Setzzeit erneut ganz anders aussehen. Ein erneuter Abschussantrag liegt bereits vor. Gegenstand einer Klage der Grünen waren hier Auskunftsrechte der Landtagsabgeordneten. Proaktiv muss die Landesregierung in der Folge nichts offenlegen. Aber die Richter haben geurteilt, dass die Landesregierung auf Landtagsanfrage folgendes offenlegen muss: Zahl und Datum erteilter Genehmigungen, ebenso Angaben zur gerissenen Nutztierart, Art des Grundschutzes, Zaunart und -höhe, Schwachstellen des Herdenschutzes sowie Schadenshöhe. Die Richter halten es jedoch für zulässig, die Zieltiere und Abschussgebiete der geltenden Abschussgenehmigungen geheim zu halten.

Ideologie über Fakten

Fakten statt Ideologie hatten sich die Teilnehmer in Kleve auf ihre Banner geschrieben. In Wirklichkeit geht es ihnen aber wohl um Ideologie über Fakten. Sie haben es noch nicht bemerkt, dass sie mit ihrer extremistischen unbelehrbaren Art so gut wie keinen mehr gewinnen können. So besuchte kein einziger PolitikerIn die Veranstaltung. Ihre Wolfshasserideologie scheint rein auf soziale Netzwerke ausgerichtet zu sein. Auf Facebook gab es laut Angabe einer Wolfshasserseite mehr als 1.000 Likes für eine klägliche Zurschaustellung von gestressten Schafen und Pferden in der Stadt.

Die Mehrheit soll sich egoistischen Forderungen beugen

Sie fordern den Abschuss von Wölfen und halten dieses Forderungen auch noch für einen Weg der Kompromisse. Dabei zeigen Umfragen, dass die Mehrheit der Deutschen mehr Natur wagen möchte und die Mehrheit der Deutschen auch den Wolf zurück in seiner Heimat begrüßen will. Doch nicht nur das. Die EU verklagt Deutschland bereits wegen nicht eingehaltener FFH-Gebiete.

Diese radikalisierten WeidetierhalterInnen und PferdehalterInnen verlangen also tatsächlich von der Allgemeinheit, sich deren persönlichen Wünschen und Bedürfnissen zu beugen. Dabei gibt es schon jetzt zahlreiche Fördermaßnahmen und Möglichkeien zur Unterstützung. Dass Herdenschutz wirkt, haben bereits mehrere Studien gezeigt. Es geht aber auch um Ethik. Wer sind diese Leute, die sich schreiend hinstellen, und einem Mitlebewesen sein Lebensrecht absprechen wollen?

Auch scheint überhaupt keine Kenntnis über die Biologie von Wölfen vorhanden zu sein, denn ein Hineinschießen und eine Regulierung von Wolfsrudeln wird nicht weniger, sondern eher mehr Nutztierrisse verursachen, weil unerfahrene, verwaiste Jungtiere eher mehr als weniger Nutztiere reißen. Eine Wolfsfamilie benötigt ein Revier von zirka 250 Quadratkilometern, das sie gegen fremde Wölfe verteidigt. Wer also „seinem“ Rudel einmal durch wirksame Zäune beigebracht hat, die Pfoten von Schafen und Co. zu lassen, der kann darauf vertrauen, dass diese Wölfe die Tiere vor fremden Wölfen schützen werden, denn sie vertreiben Artgenossen. Nur 1,6 Prozent beträgt der Bestandteil in der Wolfsnahrung an Nutztieren. Es kommen also immer noch die meisten so genannten Nutztiere durch Vernachlässigung und Krankheiten um, vom Schlachten einmal ganz zu schweigen.

Im Alter von spätestens zwei Jahren wandern die Jungwölfe ab, um sich ein eigenes Revier zu suchen. Was also will man hier „managen“ und „regulieren“? In Deutschland hätten zirka 4.000 Wölfe Platz. Zur Zeit lebt hier nicht einmal die Hälfte.

Täuschen Bauern- und Winzerverbände sowie die Jagdlobby ihre Mitglieder?

Sie fordern, den Wolf ins Jagdrecht zu überstellen. Doch selbst wenn der Wolf im Jagdrecht ist, wie voraussichtlicht ab Mai in Niedersachsen  tritt automatische eine ganzjährige Schonzeit in Kraft. In Sachsen ist der Wolf schon seit Jahren im Jagdrecht. Dennoch können Wölfe dort auch nicht leichter abgeschossen werden. Wird hier bewusst gelogen? Fakt ist, dass die Verbände kaum etwas wirklich Sinnvolles für ihre Mitglieder tun. Aber so lange die es mit sich machen lassen und sich willig in einen Stellvertreterkrieg gegen einen wehrlosen Beutegreifer hineinziehen lassen, statt wirklich von den Verbände zu verlangen, die Branche zukunftssicher zu machen, wird sich daran auch nichts ändern.

 

Quellen: https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/Protest-vor-Landtag-Weidetierhalter-gegen-Wolfs-Ausbreitung,weidetierhalter102.html

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/oldenburg_ostfriesland/Zahl-der-Schafe-in-Niedersachsen-steigt,aktuelloldenburg9226.html#:~:text=In%20Niedersachsen%20gibt%20es%20mehr,Prozent%20mehr%20als%20im%20Vorjahr.

https://www.nabu.de/news/2021/04/29860.html#:~:text=Die%20Menschen%20wurden%20zudem%20erstmals,höher%20ist%20als%20im%20Durchschnitt.

https://staatsgerichtshof.niedersachsen.de/startseite/presse_und_service/pressemitteilungen/entscheidung-in-dem-organstreitverfahren-wegen-verletzung-der-auskunftspflicht-der-landesregierung-ausnahmegenehmigungen-entnahme-wolfe-208360.html

https://verwaltungsgericht-oldenburg.niedersachsen.de/aktuelles/eilantrage-gegen-genehmigung-der-totung-von-wolfen-der-rudel-schiffdorf-und-garlstedt-erfolgreich-209933.html

https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/ip_21_6263

https://wolfsschutz-deutschland.de/2020/10/10/rote-liste-der-wolf-gilt-in-deutschland-noch-immer-als-gefaehrdete-art/

Hessen: Junger Wanderwolf wurde bei Homberg Ohm bedroht

Sie wollten „schießen, schaufeln, schweigen“ und sich zusammenrotten um einem Jungtier, das versehentlich auf seiner Wanderung am Dorfrand von Ober Ofleiden vorbei lief, das Leben zu nehmen. So behaupteten es jedenfalls User in mehreren geheimen Whats-App-Gruppen und in sozialen Netzwerken. Von Behörden und Medien wird diese verbale Hetze seit Jahren ignoriert, dabei hat die schreckliche Tat bei Kusel gezeigt, wie schnell aus Worten Taten werden können und wie schnell auch Menschen selbst betroffen sein können.

 

Dieses Video bekamen wir am vergangenen Sonntag zugespielt, zusammen mit Screenshots, deren Drohungen wir äußerst Ernst nahmen, denn auch in NRW/RLP in Bezug auf das Leuscheider Rudel (hier „verschwanden“ bereits Wölfe), haben wir Meldungen über Wolfshasser-Whats-App-Gruppen erhalten. Wir können die ganz konkreten Drohungen hier nicht ausführlich schildern, denn sonst könnten unsere InformantInnen enttarnt werden. Man will Wölfe vergiften, Schlagfallen auslegen, sie mit vielen Menschen zusammen in einer Art Treibjagd auf die Straße treiben, usw. Da wir für diesen jungen Wolf eine echte Gefahr wahrnahmen, veröffentlichten wir ausnahmsweise dieses Video mit Ortsangabe um das Tier so zu schützen. Denn öffentliche Aufmerksamkeit ist das Letzte, was solche Wildtierkriminellen erreichen wollen.

Beispielbild wanderndes Jungtier. ©Brigitte Sommer

Tatsächlich hat es der Wolf bei Dunkelheit geschafft, unversehrt nach Norden abzuwandern. Wir hoffen, dass er gut weiterkommt, ein eigenes Revier findet und auch eine/n PartnerIn. Im Fall von Kusel hatte ein ehemaliger Hobbyjäger jahrelang gewildert. Er schreckte schließlich auch nicht davor zurück, zwei Polizisten zu erschießen. Wir sehen bei diesem Menschen, die ihren Fantasien in whats-App auslassen, durchaus die Gefahr auch Menschen anzugreifen.

Belohnung ausgesetzt

Wir erreichten mit dem Video in Facebook bis heute fast 300.000 Menschen. Von 400 Kommentaren sind noch knapp 200 übrig. Wie zu vermuten war, schlug uns teilweise der blanke Hass entgegen, so dass uns nichts anderes übrig blieb, als Kommentare zu löschen und zu blockieren. Hier aber ein Beispiel. Dieser Kommentar kam von einer Pferdehalterin.

Das Schweigen von Polizei, Medien und Behörden

Unsere Vorsitzende kontaktierte nach am Sonntag die Polizei, die die Echtheit des Videos bestätigte, aber keine „Gefährderansprache“ machen könnte, da keine Echtnamen vorlagen. In weiteren Bereichten wurde die Bedrohungslage für diesen Wolf totgeschwiegen. Stattdessen gabe es die übliche, auf Sensation getrimmte Berichterstattung.

Seit Anfang 2022 gab es bereits 16 Verkehrsunfälle, in deren Folge Wölfe gestorben sind. 2021 kamen 101 Wölfe bei Verkehrsunfällen ums Leben und 14 Fälle von illegaler Tötung wurden bekannt. Wir schätzen, dass die Summe illegaler Tötungen mindestens 3-fach höher liegt. Seit Rückkehr der Wölf vor üer zwanzig Jahren gab es keinen Angriff auf Menschen. Allerdings sind wir Menschen jedes Jahr für den Tod von etlichen Wölfen verantwortlich. Hier wird deutlich, wer für wen die echte Gefahr darstellt.

Menschen vor Ort, die hinschauen, können Wolfsleben retten

Wir suchen dringend Menschen in Ostsachsen, Hessen, NRW, RLP, Niedersachsen, Bayern, die vor Ort aktive Arbeit leisten möchten. Zudem haben wir eine Belohnung von 2.000 Euro ausgesetzt, die helfen soll, feige illefale Taten auf Wölfe aufzuklären.

Quelle: http://www.dbb-wolf.de

 

Exklusiv: Faktencheck, Fotoreportage und Zaunkontrollen aus dem Wolfsgebiet Schermbeck NRW

Brauchen Wölfe eigentlich Wildnis? Und wie sieht es denn in einem Wolfsrevier überhaupt aus? Diesen und weiteren Fragen sind wir hier in unserer aktuellen Reportage von Ulrike de Heuvel, Jürgen Götz und Brigitte Sommer, nachgegangen. Und wir geben hier auch den Namen für den verirrten Wolfswelpen bekannt.

Nein, Wölfe brauchen keine Wildnis. Sie kommen in unserer Kulturlandschaft wunderbar zurecht, wenn man sie lässt. Wölfe werden auch nicht durch Naturschützer künstlich angesiedelt, sondern sie suchen sich ihr Zuhause selber aus. Die Qualiät eines guten Reviers richtet sich nach der Anzahl von Beutetieren, wie Reh, Hirsch oder Wildschweinen darin aus. Eine Wolfsfamilie braucht mindestens 250 Quadratkilometer für sich. Das besetzte Gebiet wird gegen fremde Wölfe verteidigt. Wölfe, die einmal begriffen haben, dass Weidetiere nicht für ihren Speiseplan geeignet sind, schützen diese Tiere auch vor anderen Wolfsrudeln.

Eines der kleinen, aber sehr feinen Reviere ist das Gebiet um Schermbeck, in das sich zuerst Wölfin Gloria 2018 niedergelassen hatte. Später gesellte sich ihr Partner Ingolf dazu. Beide Wölfe stammen aus Niedersachsen aus dem Rudel Schneverdingen.

 

Ulrike de Heuvel, zweite Vorsitzende und Wolfsteamleitung NRW.

 

Zur Unterstützung des aktiven Teams vor Ort: von vorne: Ulrike de Heuvel, Brigitte Sommer, Jürgen Götz.

 

Blick ins Revier von Wölfin Gloria und ihrer Familie.

Diese Karte zeigt einen Teil des Reviers des Schermbecker Rudels.

 

Ein ideales Gelände für Wölfe mit genug Wasser, Moorbereichen und auch Sandböden.

Blick ins Revier von Wölfin Gloria und ihrer Familie rund um Schermbeck. Pferdehaltung dominiert das Gebiet. Bis auf zwei Berufsschäfer gibt es hier nur wenige Hobbyhalter, die ihre Tiere direkt beim Haus halten. Die Höfe liegen weit auseinander. Man sieht, dass es sich in diesem Gebiet um hauptsächlich wohlhabende Bauern handelt. Abgelegene Weiden sind hier eine Ausnahme. Das mag auch mit ein Grund dafür sein, dass es von Anfang an nur wenige Risse gab. Seltsamerweise fanden diese Risse auch immer bei den gleichen Haltern statt. Ein Schelm, der Böses dabei denkt. Unsere Berichte zu den Rissen und Zaunkontrollen bei Weidetierhalter *innen sind unter dem Suchbegriff Faktencheck NRW zu finden.

 

Weiterer Blick ins Revier des Schermbecker Rudels in NRW. Von den Hauptwegen aus erscheint der Eindruck, dass hier weniger gejagt werden würde. Doch Nebenwege zeigen die Realität.

 

Obst und Gemüsefelder können eingezäunt werden, Weiden nicht?

Ein Argument einiger Weidetierhalter *innen lautet, dass man große Weiden nicht einzäunen könne, weil sich Tiere in den Zäunen verfangen würden. Dem widerspricht die gängige Praxis, große Planzenbereiche komplett im sicheren Stromzäunen abzutrennen.

Dieses Maisfeld, genauso groß wie viele Weiden, kann seltsamerweise komplett eingezäunt werden, ohne dass sich „Tiere“ darin verfangen.
Ein Blick von der anderen Seite auf das Maisfeld. Mehrere Litzen, voll mit Spannung, aber bei Weiden soll dies nicht gehen?

Zaunkontrolle hinter dem Sportflughafen

Solche abgelegenen Weiden gibt nur wenig im Wolfsgebiet Schermbeck. Diese Rinder hier stehen nur hinter Stacheldraht.

 

50 Zentimeter Platz zur unteren Stacheldrahtlitze. Hier können Hunde und auch Wölfe problemlos durch.

 

Hier sind es 48 Zentimeter Luft zwischen Stacheldrahtlitze und Boden.

 

Auf dem Gebiet des Rudels befinden sich auch alte Bunkeranlagen. Abends ein beliebter Treffpunkt für Schermbecks Jugend.

 

Vorstandsmitglieder unterstützen das NRW-Team vor Ort. Von Links: Jürgen Götz, Brigitte Sommer und Ulrike de Heuvel. Zu ihrem Schutz werden unsere aktiven Mitglieder, die vor Ort wohnen, nicht gezeigt. Neuen Mitgliedern und Informanten *innen sichern wie ebenfalls Anonymität zu.

 

Diesen kleinen Molch fanden wir leider überfahren vor.

 

Viele Wanderwege führen durch das abwechslungsreiche Gelände.

 

 

Auch eine Deponie grenzt an das Wolfsrevier.

 

Wölfe graben sich nur für die Geburt ihrer Welpen Höhlen. Die aktuellen Höhlen sind zu dieser Jahreszeit verlassen. Eltern und Welpen treffen sich jetzt auf einem so genannten Rendevouzplatz.

 

An nicht abgemähten Wegerändern finden jetzt zahlreiche Insekten noch genug Nahrung.

 

Diese Wolfslosung ist schon älter. Man kann sie gut von Hundekot unterscheiden. Es befinden sich immer Fell- und Knochenreste darin. Außerdem riecht sie intensiver als Hundekot.

 

Mögliche Wolfsspur.

 

Der Wald gehört allen Bürgern und Bürgerinnen. Aktuell versuchen Hobbyjäger Wandernde aus ihren Revieren zu vertreiben. Doch Drohungen sind nicht gerechtfertigt, solange Wandernde Rücksicht auf die Tiere des Waldes nehmen und keinen Müll herum liegen lassen. Selbst außerhalb von Wegen dürfen sich die Leute aufhalten. Ausgenommen sind Privatwälder.

 

Diese Wolf haben wir nur knapp verpasst. Mit ihrem Kot markieren Wölfe ihr Revier. Gut sicht- und riechbar sollen andere Wölfe darauf hingewiesen werden, dass bereits ein Rudel dieses Gebiet für sich beansprucht. Deshalb ist die Losung auch oft mitten auf Wegen zu finden.

 

An dieser Losung haben bereits die Mistkäfer ganze Arbeit geleistet.

Kirrplätze: diese sollen wohl Spaziergänger nicht finden

 

In der Nähe des Kirchhellen Wesel Weges geht links vor dem Mühlbach ein Trampelpfad in den Busch hinein. Hier fiel uns ein seltsamer Stromdraht auf der in ungefähr Meter Höhe gespannt ist auf. Dann kamen noch zwei Hochsitze und eine Kirrung. Wozu brauchen Jäger dort Strom?

 

Schussfeld in alle Richtungen.

 

In diesen Holzkästen befindet sich Mais zum Anlocken von Wildschweinen.

 

 

Hier noch ein allgemeiner Bericht über Kirrungen und Luderplätze: https://wolfsschutz-deutschland.de/2020/10/07/faktencheck-jaegerlatein-todesterrorzone-statt-wildruhezone/

 

Mitten im Wald wurden in die Jahre gekommene Schutzzäune für ursprunglich mal junge Bäume nicht entfernt. Wildtiere können sich in diesen Ruinenzäunen in der Tat schlimm verfangen.

Die einen wollen, die anderen nicht

Einige Weidetierhalter haben doch dazugelernt und sind jetzt bereit, sich mit dem Wolfsrudel zu arrangieren. Hier z. B. Schäferin R., die Herdenschutzhunde im Einsatz hat.

 

Diese Ponyzäune am Kirchhellen-Wesel-Weg, bieten auch keinen Schutz vor dem Ausbruch der Tiere. Im Gegensatz zu Großpferden können Ponys schon ins Beuteschema von Wölfen passen, sofern sie nicht fit sind.

 

Dieses Pony ist nicht gut geschützt.
Gleiche Weide von einer anderen Blickrichtung.

Seit Monaten stehen diese Schafe so auf ihrer Weide

Seit Monaten unverändert: Drei Schafe mitten im Wald. Baum, der umgekippt über den Zaun hängt. DICKERSTR-OBERLOHBERG, DINSLAKEN.

Ein Name für das verirrte Wolfsbaby ist gefunden; doch lebt es überhaupt noch?

Am 27.06.2020 war ein Wolfswelpe, der hilflos erschien und zudem wohl verkotet gewesen war, von Spaziergängern mitgnommen worden. Nach einigem Hind und Her sei der Welpe wieder an der Fundstelle ausgesetzt worden, heiß es von Seiten des LANUV. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/07/30/nrw-wolfsbaby-nach-kurzem-ausflug-in-menschenobhut-wieder-zuhause-dennoch-bleiben-fragen-offen/

Am 04. Juli wurde erneut ein Welpe von einer Wildkamera des Monitorings aufgenommen. Dies ist leider nicht unbedingt ein Beleg dafür, dass die kleine Wölfin ihren Ausflug überlebt hat, denn es ist nicht bekannt, wie viele Welpen Gloria und Ingolf in diesem Jahr aufgezogen haben. Ein Insider berichtete uns sogar, dass die kleine Lupia kurz nach dem Aussetzen mit einem Baseballschläger erschlagen worden wäre. Wir können diese Behauptung nicht belegen. Es bleibt also abzuwarten, ob sich weitere genetische Spuren der Kleinen finden lassen. Doch selbst wenn sich keine weiteren Spuren mehr finden, kann die junge Wölfin danach auch auf natürliche Weise zu Tode gekommen sein. Eine sehr seltsame Geschichte, die wohl nie richtig aufgeklärt werden kann. Allerdings ist in der Statistik bislang für dieses Jahr nur ein Welpe aufgeführt. Bleibt also zu hoffen, dass es sich bei der Sichtung am 04. Juli wirklich um Lupia gehandelt hat.

Dennoch hat das Wolfsmädchen nun den Namen Lupia, ausgewählt unter vielen Namensvorschlägen, erhalten. Wir hoffen sehr, dass dieser Name ihr Glück bringen wird. Der Gewinner wurde benachrichtigt.

Lupia war am 27.06.2021 hilflos in Menschenhände geraten.

Und hier noch ein Blick durch eine unserer Forschungswildkameras:

 

Quellen:

https://wolf.nrw/wolf/de/nachweise

https://www.dbb-wolf.de/Wolfsvorkommen/territorien/status-und-reproduktion

https://www.dbb-wolf.de/Wolfsvorkommen/territorien/entwicklung-der-rudel

 

Riss-Statistik 2020 der DBB-Wolf: bei 942 Wolfsübergriffen fast immer kein richtiger Schutzzaun

Die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) hat aktuelle Zahlen zu Schäden die Wölfe in Deutschland verursachten, für das Jahr 2020 veröffentlicht. Laut Bericht der DBB-Wolf wurden im vergangenen Jahr 3.959 Tiere in 942 Übergriffen gerissen. Bei 87 % der gerissenen Tiere handelt es sich um Schafe. Allerdings waren die Tiere in den meisten Fällen nicht geschützt.

Viele Weidetierhalter *innen machten es 2020 den Beutegreifern zu einfach. Beispielbild Wolf.

Die Zahlen haben sich innerhalb von zwei Jahren fast verdoppelt. Allerdings machen es viele Weidetierhalter den Beutegreifern auch sehr einfach. So war laut Angaben einzelner Bundesländer in über 80 % der Übergriffe auf Schafe und Ziegen kein oder lediglich ein eingeschränkter Mindestschutz vorhanden (Niedersachsen, NLWKN 2021; Schleswig-Holstein, MELUND 2021). In anderen Bundesländern war in knapp der Hälfte bis zwei Drittel der Fälle kein ausreichender Mindestschutz installiert (Brandenburg 64 %, LfU 2021; Sachsen-Anhalt 58 %, LAU 2021; Sachsen 47 %, Fachstelle Wolf 2021).

Diese Entwicklung finden wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. beschämend, zumal in vielen Bundesländern der Schutz der Weidetiere zu 100 % gefördert wird. Auch die EU hat einen Extratopf zur Förderung von Zäunen zur Verfügung gestellt.

Über eine Million Schafe und Lämmer fielen übrigens 2020 dem Appetit der Menschen im Schlachhof zum Opfer. Was sind dagegen rund 3.500 tote Schafe durch den Wolf?

Hier der Bericht zum Download: https://www.dbb-wolf.de/mehr/literatur-download/berichte-zu-praevention-und-nutztierschaeden?file=files/publisher/Management/Herdenschutz/Herdenschutzbericht2020/Sch%C3%A4den_Pr%C3%A4vention_Kompensation_DE2020_final_1.2.pdf

Quelle: https://www.nul-online.de/Aktuelles/News/Fast-4-000-gerissene-Nutztiere-Herdenschutz-nicht-immer-vorhanden,QUlEPTY5NDkyMTMmTUlEPTExMTQ.html?fbclid=IwAR3X8xmppXlqV-WcbzD1EmjEp2AoMe3Ph9sPzJZQum7uZR7S2akHSU7wKJM

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/459151/umfrage/schaf-und-lammschlachtungen-in-deutschland/