Der kaltblütige Abschuss von Wolf Bram – Ein Verlust für Natur und Menschlichkeit

Mit tiefer Betroffenheit und unermesslichem Entsetzen müssen wir mitteilen, was wir alle befürchtet haben: Bram ( GW3273m) aus den Niederlanden, ist tot. Am 3. Dezember 2025 wurde er von Jägern in der Region Utrechtse Heuvelrug erschossen – aufgrund einer Abschussverfügung, die wir von Anfang an als unrechtmäßig und barbarisch verurteilt haben. Bram war nicht nur ein Wolf, er war Vater, Beschützer und Symbol für die Möglichkeit einer machbaren Koexistenz zwischen Mensch und Wildtier. Sein Tod ist ein kaltblütiger Akt, der nicht nur ein Leben auslöscht, sondern auch die Stabilität seines Rudels zerstört und die Welpen in eine unsichere Zukunft stürzt. Wir sind schockiert, traurig und fassungslos empört über diesen vermeidbaren Verlust.

Beispielfoto Wolf. © Brigitte Sommer

 

Bereits im August dieses Jahres haben wir in unserem Artikel „Wolf Bram in den Niederlanden: Abschüsse sind keine Lösung“ klar Position bezogen. https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/08/17/wolf-bram-in-den-niederlanden-abschuesse-sind-keine-loesung/
Wir warnten vor den Konsequenzen einer solchen Entscheidung, kritisierten die unzuverlässigen DNA-Beweise, die fehlende Beweiskette und die Ignoranz alternativer Maßnahmen wie Gebietssperrungen, Vergrämung oder Konditionierung. Wir forderten eine verantwortungsvolle Politik, die menschliches Fehlverhalten – wie Anfüttern durch Hobbyfotografen oder das Ignorieren von Warnungen – sanktioniert, statt das Tier zu opfern. Bram wurde nie fachgerecht vergrämt; stattdessen wurde er zum Sündenbock gemacht. Die Provinz Utrecht hat versagt, die EU-Habitatrichtlinien und niederländisches Recht wurden missachtet, und nun liegt ein unschuldiges Wesen tot da. Dieser Abschuss ist kein „Management“, sondern eine Kapitulation vor Panikmache und Interessenkonflikten, wie wir sie bereits detailliert beschrieben haben. Was uns jedoch zutiefst empört und die Sprache verschlägt, ist die Welle der Heuchelei, die nun hereinbricht. Viele Tierschutzverbände und Naturschutzorganisationen, sowie auch Einzelpersonen der Wolfsschutzszene, die den Abschuss von Bram noch vor Monaten lautstark befürwortet oder zumindest toleriert haben, tun nun so, als ob sie bestürzt wären. Plötzlich erscheinen tränenreiche Beiträge in den Sozialen Medien, kondolierende Statements und Appelle an die „Menschlichkeit“. Wo war diese Betroffenheit, als Bram als „Problemtier“ diffamiert wurde? Organisationen, die sich als „Naturschützer“ bezeichnen, aber in Wahrheit enge Verbindungen zur Jägerschaft pflegen, forderten Abschüsse als „letzte Lösung“ – und jetzt? Jetzt heucheln sie Trauer, um ihr Image zu wahren. Diese Doppelmoral ist unerträglich. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e.V., haben von Anfang an nachrecherchierbar an der Seite der Arbeitsgruppe Wolf Leusden gestanden, die mit einer 37-seitigen Klage kämpfte – und wir stehen auch jetzt dazu: Abschüsse sind keine Lösung, sie sind ein Versagen.
Bram hinterlässt eine Lücke, die nicht zu füllen ist. Seine Partnerin Eva und die Welpen sind nun auf sich allein gestellt, in einem Gebiet, das weiterhin von menschlicher Ignoranz und Lobbyismus bedroht ist. Wir rufen alle auf: Lasst uns nicht in Heuchelei verfallen, sondern handeln. Boykottiert Organisationen, die mit zweierlei Maß messen. Bram darf nicht umsonst gestorben sein – lasst uns seine Geschichte zu einem Wendepunkt machen. Wir stehen in aufrichtiger Trauer weiter an der Seite der Werk Groep Wolf Leusden  https://www.facebook.com/profile.php?id=61565505701126 , die extra eine Stiftung gegründet hatte, um im Fall Bram klagen zu können. Es gibt bei der Stiftung noch einen Kalender mit Bildern vom Bram zu kaufen. Einfach dem Link oben folgen.
Die endgültige Bestätigung durch DNA-Analyse wird für den 12. Dezember erwartet.

Hier Fotos von Bram: https://www.wolvenutrecht.nl/oh-wat-een-wolf/

Quelle: https://www.rtvutrecht.nl/nieuws/4030412/wolf-bram-doodgeschoten-in-utrechtse-heuvelrug-dna-onderzoek-moet-uitwijzen-of-het-om-hem-gaat

Aufruf für uns in Deutschland

Wer Wölfe wirklich schützen will, kann das nicht vom Sofa oder hinter dem Bildschirm erledigen. Man muss rausgehen – genau dorthin, wo die Wölfe leben. Nicht, um die Tiere zu stören, sondern um denen ins Handwerk zu pfuschen, die ihnen nach dem Leben trachten.
Vor Ort sein. Sehen, hören, spüren, was wirklich passiert. Kein Livestream, kein Satellitenbild und kein noch so emotionaler Post ersetzt das. Das geht nur mit Menschen, die fit sind, gerne wandern, die Natur lieben und bereit sind, Zeit und Energie zu investieren, um an unserem internen Wolfsmonitoring teilzunehmen.
Eigentlich könnten wir es längst schaffen: Für jedes Wolfsrudel in Deutschland echte Beschützer vor Ort zu haben – Menschen, die präsent sind, dokumentieren, eingreifen, wenn nötig, und einfach zeigen: Hier passen wir auf. Also: Runter vom Sofa, weg von der Tastatur, raus ins Revier.
Die Wölfe brauchen keine Likes – sie brauchen Euch im echten Leben.
Macht mit. Wir garantieren unseren Aktiven Anonymität und statten sie mit allem aus, was gebraucht wird: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden

2 Gedanken zu „Der kaltblütige Abschuss von Wolf Bram – Ein Verlust für Natur und Menschlichkeit

  1. Es ist unglaublich und mit nichts zu rechtfertigen was der’Mensch‘ den Tieren, hier den Wölfen antut. Einfach abfallen 🤬🤬🤬
    Der ‚Mensch‘ stiehlt, eignet sich alles an was ihm ihm Wege steht !
    Diese Wildtiere willen garnichts von uns Menschen, sie wollen einfach nur überleben 💔

  2. für mich ist das eine riesen Schweinerei. Es macht mich traurig dauernd in der Tageszeitung von solchen Abschüssen zu lesen. Immer war es ein Wolf, wenn wieder ein totes Tier gefunden wurde. Uglaublich

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