Niedersachsen: Killerteam auf Wolfsfamilie angesetzt

Die Region Hannover hat per Ausnahmegenehmigung den Abschuss eines Wolfes genehmigt. Um welches Rudel es sich handle, sei nicht bekannt. Es dürfte allerdings ein offenes Geheimnis sein, dass höchstwahrscheinlich der Wolfsvater des Burgdorfer Rudels sowie praktisch jetzt auch das ganze Rudel erneut von der Tötung bedroht sein könnten. Die Schießgenehmigung soll ab dem zweiten Oktober bis Ende Februar 2024 gelten. Wolfsschutz-Deutschland e. V. protestiert auf das Schärfste. Sollten Wölfe aufgrund der Schießgenehmigung getötet werden, stellen wir Strafanzeige gegen Entscheider und Ausführende. Außerdem wollen wir vor Ort aktiv werden. Dazu freuen wir uns über neue Mitglieder aus den entsprechenden Gebieten. Zum Thema hier auch unsere neue Fotoreportage.

Nach Angaben eines Sprechers der Region Hannover gilt die Freigabe ab nächster Woche bis Ende Februar 2024. Grund für die Ausnahmegenehmigung sei demnach, dass sich die Risse des betroffenen Rudels seit dem Frühjahr 2022 häufen. Vor allem waren häufig Tiere betroffen, die sich – anders als beispielsweise Schafe – selber verteidigen können. So wurden mehrere Rinder und Pferde tödlich verletzt. Die Region Hannover erwarte als zuständige Untere Naturschutzbehörde aufgrund dieses erlernten Verhaltens zukünftig weitere Vorfälle und habe in Absprache mit dem Landesumweltministerium nun den Abschuss genehmigt, heißt es in einer Mitteilung am Montag.
Solange Abschüsse als Lösung des Problems angeboten werden, so lange wird es auch Halter geben, die Risse provozieren, um eben Abschüsse zu erlangen. Wir fordern stattdessen, dass endlich alle Halter von Weidetieren mit Förderung von Zäunen unterstützt werden.

Laut einem Bericht von T-Online heißt es unter anderem, dass „einige Personen mit Jagdlizenz“  den Wolf erlegen dürften. Das betroffene Tier mit der Kennung GW950m habe wiederkehrendes, erlerntes und problematisches Rissverhalten gezeigt. Auch andere Wölfe des Rudels dürften im engen räumlichen und zeitlichen Zusammenhang zu Rissen geschossen werden.

Frank Faß, der Inhaber des Wolfcenter Dörverden, hatte vor kurzem auch gefordert, dass die Steuerzahler ein Wolfskillerteam bezahlen sollten. Unser Artikel dazu in der Quellenangabe.
Der Schritt findet auch Verständnis bei Wolfsexperten wie den Inhaber des Wolfcenters Dörverden, Frank Faß. O-TON Frank Faß, Inhaber Wolfscenter Dörverden und Wolfsexperte „Ich bin sehr wohl dafür, dass, wenn wir anerkannt, fachlich anerkannt, auffällige beziehungsweise problematische Wölfe im Bereich der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung haben, die beispielsweise immer wieder zumutbaren Herdenschutz überwinden, dass wir eben solche Wölfe auch entnehmen, was Abschuss bedeutet.“
Fakt ist aber, dass die meisten Weidetiere in Niedersachsen eben nicht richtig geschützt sind. Bereits 2021 war eine Wölfin des Burgdorfer Rudels aufgrund einer Schießgenehmigung des damaligen Umweltministers Lies erschossen worden. Wie es wissenschaftlich erwiesen ist, hatte dieser Abschuss keine positive Auswirkungen auf das weitere Rissgeschehen.
Für dieses Jahr sind für das Burgdorfer Rudel vier Welpen bestätigt offiziiel worden. Naturfotografen sprechen allerdings von sieben Welpen. Will man heimlich drei weitere Tiere „beseitigen“? In Niedersachsen haben ausgerechnet die das Wolfsmonitoring in der Hand, die sich schon mehrmals öffentlich für eine Jagd auf die Wölfe ausgesprochen haben, nämlich die Hobbyjäger. Doch auch Wolfsfreundinnen und Wolfsfreunde, die Daten für das Wolfsmonitoring liefern, sollte nun die Konsequenzen ihres Handelns bewusst werden, denn die Daten werden auch zur Auffindung der Wölfe nach Schießgenehmigungen verwendet.

Umweltminister Meyer ( Grüne) nahm auch die vorherige Schießgenehmigung nicht zurück

Eine frühere Abschussgenehmigung galt von Oktober 2022 bis zum 31. Januar 2023 für den Rüden mit der Kennung GW950m. Die Grünen hatten im vergangenen Jahr gegen einige Abschussgenehmigungen wegen Geheimhaltung geklagt, nun gibt Umweltminister Meyer (Grüne) praktisch selbst Wölfe zum Abschuss frei. Und auch gegen eine Geheimhaltung scheint der neue Umweltminister nichts einzuwenden zu haben.

Der Wolf aus dem Burgdorfer Rudel soll damals mindestens 13 Weidetiere gerissen haben, darunter vor allem Schafe, aber auch Rinder und ein Pony von EU-Chefin Ursula von der Leyen. Dies wurde als Begründung für die erste Abschussgenehmigung hergenommen. Dass bei wohl über der Hälfte der gerissenen Tiere kein Mindestschutz vorhanden war, wurde kaum in den Medien erwähnt und bei der Schießgenehmigung, die noch unter Umweltminister Lies (SPD) erlassen worden war, wohl auch nicht beachtet.

Wir warnten bereits im vergangenen Jahr davor, dass auch die Abschüsse unter einem Umweltminister der Grünen weiter gehen würden. Wir berichteten auch hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/12/10/gw-950m-soll-sterben-wolfsabschuesse-in-niedersachsen-gehen-mit-den-gruenen-weiter/

Viele Wolfsfreundinnen und Wolfsfreunde wollten dies bislang allerdings nicht wahrhaben. Es tut uns Leid, dass wir auch in dieser Sache wieder einmal richtig lagen.

Von der Leyen will Schutzstatus insgesamt herabsetzen

Wie die Politiker und die Agrar- und Jagdlobby mit dem Wolf umgehen, ist eine Schande und völlig konträr zum „Green Deal“, so kommentierte die Vorsitzende des Vereins Wolfsschutz-Deutschland e.V. die jüngsten Beschlüsse der 16 Ministerpräsidenten bei ihrer Ministerpräsidentenkonferenz mit EU-Ratspräsidentin von der Leyen in Brüssel. Die beschlossene Erklärung zeige, wie die Politik vom Lobbyismus gesteuert werde und der Wolf als Schuldiger für die Ignoranz von Weidetierhalterinnen und Weidetierhaltern dienen soll.

Mit diesem Beschluss sollen Wolfsabschüsse in Deutschland durch den Einfluss und die Macht der deutschen Ratspräsidentin einfach rechtskonform umgesetzt werden, nach dem Motto „wer der EU am meisten Geld überweist, hat ein Anrecht darauf“.

Antreiber dieses Vorgehens ist die EU-Ratspräsidentin von der Leyen, die vor einiger Zeit durch einen Wolfsriss ein Pony verloren hat. Die niederländische EU-Abgeordnete Leonie Vestering stellt sich in einem Statement die Frage, ob von der Leyen dieses Vorhaben als persönliche Rache missbraucht, weil eines ihrer Ponys dem Wolf zum Opfer gefallen ist.

 

Nabu will anscheinend nicht klagen

Wir haben den NABU Niedersachsen mit der Frage kontaktiert, ob er klagen wird. Laut Pressestelle wolle der NABU Niedersachsen nicht klagen. Der Landesvorsitzende Buschmann nannte als Grund dafür, dass man den NABU bei der Entscheidung nicht mit einbezogen habe. Mitglieder des NABU könnten allerdings sicherlich hier noch nachhaken und Druck ausüben.

 

Noch vor einem Jahr klagten die Grünen noch gegen Schießbefehle, die UM Lies (SPD) gegen Wölfe in Niedersachsen erlassen hatte, nun gibt UM Meyer (Grüne) über die Region Hannover praktisch nicht nur den Wolfsvater, sondern das ganze Rudel zum Töten frei. Teile des Vorstandes von Wolfsschutz-Deutschland e. V., hier Brigitte Sommer und Jürgen Götz,  sind gerade vor Ort im Burgdorfer Holz und wir haben auch zukünftig einen Ansprechpartner direkt vor Ort, der auch die Teamleitung Niedersachsen übernimmt. Wir freuen uns sehr über neue Mitglieder, die AKTIV helfen wollen. Eine Mitgliedschaft bei uns ist der erste Schritt: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

 

Teile des Vorstandes von Wolfsschutz-Deutschland e. V, darunter auch Kassenwart Jürgen Götz, vor Ort im Burgdorfer Holz.

 

Die Gegend zwischen Burgdorf und Uetze ist touristisch beliebt. Es gibt einige Campingplätze. Auch Wanderungen bei Sonnenuntergang sind zu empfehlen. Foto: Brigitte Sommer

 

Blick ins Territorium des Burgdorfer Rudels. Foto: Brigitte Sommer

 

Im Herbst und im Frühjahr werden wieder vermehrt Videos geteilt auf denen Wölfe über Flächen und Äcker traben. Angeblich soll so deren mangelnde Scheu nachgewiesen werden. Solche Videos werden meistens von Jägern oder Bauern erstellt, die bis in die Abendstunden auf den Feldern arbeiten. In Hassgruppen in sozialen Netzwerken werden diese Videos regelmäßig geteilt. Bei den riesigen Monokulturfeldern ist es nahezu unmöglich, als Wolf oder Fuchs beim Überqueren nicht gesehen zu werden. Wölfe wachsen genauso wie Füchse mit Landmaschinen und anderen Fahrzeugen auf. Sie bringen einfach den Menschen darin nicht gleich mit den Fahrzeugen in Verbindung. Foto: Brigitte Sommer

 

Extrem selten lassen sich Wölfe beim Überqueren von Wegen einmal blicken. Foto: Brigitte Sommer

 

80 Prozent der Weidetiere sind nach wie vor nicht geschützt

 

Mehr als 150 Wolfsübergriffe auf Schafherden gab es in Niedersachsen dieses Jahr. Nur bei gut jeder vierten Herde, fand die Landwirtschaftskammer einen den Richtlinien entsprechenden Schutzzaun vor.
Dieser Zaun bei Burgdorf weißt zwar eine Höhe von 1,10 Metern auf und es war am Tag des Checks auch eine Spannung von 4.000 Volt auf dem Zaunbereich zu messen, der frei begehbar war, jedoch wuchs in anderen Bereichen Vegetation in den Zaun hinein, so dass es dort zu Spannungsabfällen kommen kann. Info über wolfsabweisende Zäune auch hier: https://www.lwk-niedersachsen.de/lwk/news/38263_Ausbruchsicher_und_wolfsabweisend_%E2%80%93_aktueller_Stand_zu_Zaeunungen_fuer_Weidetiere

Zudem können Schäferwagen und Silageballen sowie die Böschung auch als Kletterhilfe genutzt werden.

Ein wolfsabweisendes Netz an einer Böschung ist eben dort nicht mehr 1,10 Meter hoch.

 

An der Böschungsseite wächst Gras in den Zaun hinein.

 

Schäferwagen und Silageballen können als Überkletterhilfe genutzt werden.

 

Immerhin haben diese Schafe die Möglichkeit, Schattenplätze aufzusuchen.

 

Auch geneigte Netze weisen nicht mehr die Höhe von 1,10 Metern auf.

 

Silageballen und Schäferwagen als Einstiegshilfe.

 

Hund oder Wolf? Unklar.

 

Dieser Abdruck kann von  einem Wolf, aber auch von einem Hund stammen. Foto: Jürgen Götz

 

 

Das Burgdorfer Holz wird stark von Wanderern, Radfahrern und Reitern genutzt. Dennoch ist eine Koexistenz mit Wölfen problemlos möglich. Sie nutzen einfach die Wege zu anderen Zeiten als die Menschenmassen. Leider verbreiten einige Reiter und Reiterinnen sehr viel Panik und Hass auf die Beutegreifer. Foto: Brigitte Sommer

 

 

 

 

 

Wir freuen uns sehr, wenn Wolfsfreunde und Wolfsfreundinnen, die in diesen Gebieten wohnen, aktives Mitglied in unserem Verein werden möchten. Zum Mitgliedsantrag geht es hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

 

Keine Übergriffe bei richtigem Herdenschutz

Sind Herdenschutzhunde im Einsatz, gibt es kaum Übergriffe.

 

Auf diese Schafe passen Herdenschutzhunde auf.

 

Herdenschutzhund im Einsatz.

 

 

In der Region befinden sich neben Kies- und Sandabbauseen auch zahlreiche Angelteiche.

 

Das Wolfsrudel nutzt ein großes Gebiet als sein Zuhause.

 

Der Wald hat bestimmt ein Herz für Wölfe, wie es dieser Baum hier eindrucksvoll zeigt. Schließlich lautet ein russisches Sprichwort: „Wo der Wolf lebt, wächst der Wald.“ Gemeint ist, dass Wölfe die Bestände von Rehen, Wildschweinen und Hirschen viel besser regulieren können, als dies die Hobbbyjäger vermögen. Schließlich reißen Wölfe besonders junge, alte und kranke sowie schwache Tiere und nicht die besonders Starken für ihre Trophäensammlung wie die Hobbyjäger.

 

Wir fanden im Burgdorfer Holz viel weniger Spuren von Wildtieren, als anderswo in Niedersachsen und Deutschland. Schießen die Hobbyjäger dort das Gebiet leer?

 

 

Viele Teiche und Seen.

 

 

Schon kurz hinter den Waldwegen beginnt die Wildnis. In der Ferne waren Kraniche zu hören.

 

Zahlreiche Tümpel und Wasserstellen garantieren ausreichend zu Trinken für die Tiere des Waldes.

 

 

Burgdorf liegt an einer Bundestraße, aber auch in den Nebenstraßen fiel uns auf, wie schnell hier teilweise gefahren wird. Hier ein Eichhörnchen als Opfer des Straßenverkehrs.

 

Werden Risse statt Schutz bei Pferden und Rindern gefördert?

In Niedersachsen gab es angeblich in diesem Jahr mehr als 50 Wolfsangriffe auf Rinder und Pferde. Anders als bei Schafen werden für Pferde und Rinder wolfsabweisende Zäune nicht prinzipiell gefördert. Die Halterinnen und Halter bekommen dann Geld für Schutzmaßnahmen, wenn entweder innerhalb eines Jahres mindestens drei Wolfsangriffe auf Pferde oder Rinder in der näheren Umgebung nachgewiesen wurden oder wenn sie selbst von einem Wolfsangriff betroffen waren. Entsteht durch einen Wolfsriss ein Schaden, bekommen Pferde- und Rinderhalter Geld vom Land – unabhängig davon, ob der Zaun den Richtlinien entspricht.
Unserer Meinung nach fördert diese Praktik die Provokation von Wolfsrissen, um Abschüsse zu erlangen.

 

Pferdehaltung in der Nähe eines Ponyrisses vor einem Jahr. Hunde oder Wölfe kommen problemlos unter den Litzen bzw. Zäunen hindurch. Werden die Pferde nachts eingestallt, dürfte dies dennoch kaum Probleme bereiten. Auch wehrhafte Tiere haben kaum etwas zu befürchten. Alte, schwache Tiere oder kleine Ponys fallen aber ins Beuteschema.

 

 

Vielerorts nicht nur im Burgdorfer Gebiet, sondern in ganz Niedersachsen, ist hier eine übliche Umzäunung bei Pferden zu sehen. Bei fitten Tieren, oder bei Tieren, die nachts eingestellt werden, stellt dies auch kein größeres Problem dar. Jedoch fallen alte, kranke und schwache Tiere sowie kleine Ponys ins Beuteschema.

 

Über 60 Zentimeter bis zur ersten Litze.

 

 

Diese Tiere wirken fit und haben kaum etwas zu befürchten.

 

 

Pferde und Ziegen zusammen in der Nähe von Burgdorf. Die Tiere sind nicht geschützt.

 

Hier ist ein Stück Wilddraht bereits herunter gedrückt.

 

 

Abendliche Wanderungen mit besonderer Stimmung im Wolfsgebiet.

 

 

Das „Wolfskillerteam“ darf auch auf Nachtsichtgeräte und Wärmebildkameras zurück greifen.

 

Wie weiter?

Unserer Meinung nach verstößt die erneute Schießgenehmigung gegen EU- und Deutsches Naturschutzrecht sowie gegen das Tierschutzgesetz. Eine Klage (hier muss mit mindestens 10.000 Euro gerechnet werden) können wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. nicht finanzieren, deshalb legen wir nun einen Schwerpunkt vermehrt auf aktive Arbeit vor Ort. Wir freuen uns über neue Mitglieder, die mitmachen wollen: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

Außerdem haben wir noch immer unsere Petition auf Change.org: http://www.change.org/wolfsschutz

 

Wir brauchen finanzielle Unterstützung

Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch finanzielle Probleme bereitet.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe und wir widersprachen unerschrocken Politkern ebenso wie anderen Verbänden. Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Berliner Sparkasse

IBAN DE79 1005 0000 0190 7118 84

BIC BELADEBEXXX

Auch Paypal ist möglich: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

 

Quellen:

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/08/03/buerger-sollen-wolfskillerteam-in-niedersachsen-finanzieren/

https://www.augsburger-allgemeine.de/video/Tiere-gerissen-Region-Hannover-gibt-Wolf-zum-Abschuss-frei-id67987346.html

https://www.svz.de/lebenswelten/hund-katze-co/video/-45575456

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/Region-Hannover-gibt-einen-Wolf-zum-Abschuss-frei,wolf4920.html#:~:text=Die%20Region%20Hannover%20hat%20per,Woche%20bis%20Ende%20Februar%202024.

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Nur-jede-vierte-Schafherde-im-Land-ausreichend-vor-Wolf-geschuetzt,wolf4922.html?fbclid=IwAR0HOvMzhddyvYbVr5EfXELWULLEACzf5B-5V0x4m55ekYe3ht54KSDmXPY

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/01/27/gericht-verbietet-abschuss-des-burgdorfer-wolfs-keine-vollendeten-tatsachen/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/12/02/von-der-leyen-will-schutzstatus-von-woelfen-in-der-eu-herabsetzen/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/09/09/presseinformation-irrer-stellvertreterkrieg-gegen-woelfe-und-ihren-eu-schutzstatus/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/12/10/gw-950m-soll-sterben-wolfsabschuesse-in-niedersachsen-gehen-mit-den-gruenen-weiter/

https://www.t-online.de/nachrichten/panorama/tiere/id_89898438/niedersachsen-woelfin-aus-burgdorfer-rudel-erschossen.html

https://www.wolfsmonitoring.com/monitoring/wolfsterritorien

 

Bürger sollen Wolfskillerteam in Niedersachsen finanzieren

Problemwolfkreation, statt mehr Druck auf die Weidetierhalter auszuüben, um endlich Schutzmaßnahmen zu installieren, scheint der Inhaber des Wolfcenter Dörverden als Lösung in Betracht zu ziehen, denn er will eine ausgebildete schnelle Eingreiftruppe an Wolfsjägern. Bezahlt werden solle dies aus Steuergeldern. Auch Bauernverband und Landesjägerschaft sind sich wohl weitgehend einig. Die Presse macht mit und veröffentlicht Artikel, die nur Pro-Wolf ausgerichtet scheinen.

Dabei zeigt ein Blick in die Rissstatistik des Landes Niedersachsen, dass die meisten Risse noch immer auf nicht ausreichend geschützten Weiden stattfinden. Der Vorschlag von Frank Fass ist deshalb für uns von Wolfsschutz-Deutschland e. V. völlig inakzeptabel, denn solange Wolfsabschüsse als Problemlösung angeboten werden, so lange werden Tierhalter genau solche Risse provozieren, um eben Abschussgenehmigungen zu erlangen. In einem aktuellen Fall bei Römstedt, bei dem zehn Schafe gerissen worden waren, gab selbst der Schäfer zu, dass seine Tiere nicht ausreichend geschützt waren.

Ein Wolfskillerteam, auch noch vom Steuerzahler finanziert?

Fass hatte bereits im vergangenen Jahr eine Eingreiftruppe an Wolfsjägern in der HAZ gefordert, dies in einer eigenen Pressemitteilung Anfang des Jahres noch einmal bekräftigt und nun in einem Artikel in der Kreiszeitung wiederholt. Darin heißt es. Zitat: Faß: „Was wir dringend brauchen, ist eine Fachgruppe auf Landesebene, mit Mitarbeitern, die wirklich gelernt haben, wie man Wölfe fängt, sie betäubt, vergrämt und auch, wie man Wölfe tötet.“ Diese durchaus schwierigen Aufgaben den örtlichen Jägern allein zu überlassen, dies quasi „nebenbei“ zu erledigen, sei der Sache nicht angemessen. Gleichwohl bräuchte diese Fachgruppe die Unterstützung der örtlichen Jäger. „Und ja: Diese Lösung würde Steuergelder kosten.“

Frank Faß leitet als Inhaber das Unternehmen WOLFCENTER seit dessen Eröffnung im Jahr 2010, ist in der Vita seines Buchverlages zu lesen. 1974 in Niedersachsen geboren, sei er in einer Jägerfamilie aufgewachsen, die den Grundstein seiner Naturverbundenheit legte. Seine Leidenschaft für Jagdhunde könne er nicht verbergen und so seien es auch die Erfahrungen mit den Hunden, die sein Interesse an Wölfen geweckt hätten.

Abschuss als Mittelweg?

Als gelernter Diplom-Ingenieur für Luft- und Raumfahrttechnik bilde er sich in seiner Freizeit intensiv fort, um mehr über Wölfe und ihren Einfluss in Deutschland zu informieren. Frank Faß sei fest davon überzeugt, dass ein Zusammenleben mit Wölfen in Deutschland möglich ist, wenngleich es auch Konflikte zu lösen gilt. Dies kann seiner Meinung nach nur gelingen, wenn von allen Beteiligten ein »Mittelweg« gegangen wird – also abseits extremer Haltungen für oder gegen Wölfe.

Der ehemalige Wolfsberater Fass tritt mit Anti-Wolfspositionen, wechselnd mit Pro-Wolf-Positionen in der Presse auf. Es kursiert auch ein Video, (das sogenannte „Blechschüsselvideo“ von CANIS – Zentrum für Kynologie) das einen sehr umstrittenen Umgang mit einem Deutschen Schäferhund zeigt.

Der Interviewpartner in der Kreiszeitung, Landwirt Jörk Hehmsoth, sitzt  auch im Vorstand des Verbands Lüneburger Heidschnuckenzüchter, kurz VLH, tritt immer wieder in kritischen Berichten zum Thema Wolf auf. Obwohl er selbst noch keine Risse gehabt habe, ängstige er sich vor dem Wolf. Zitat aus dem Artikel der Kreiszeitung: Hehmsoth ergänzt: „Wenn Wölfe bejagt werden sollen, dann muss es einen strengen Plan geben, der schnell umgesetzt werden kann.“ Viele Wolfsbefürworter nahmen den Artikel als „pro Wolf“ wahr, doch er manipuliert unserer Meinung nach geschickt die Leser zur Zustimmung von Abschüssen.

Bauernverband mit neuem Dreh?

Zufälle gibt es. Vor wenigen Tagen erschien eine Pressmitteilung des Niedersächsischen Bauernverbandes, dessen Duktus plötzlich scheinbar von harten zu zarten Tönen wechselt. Man distanziere sich von Radikalen. „Wir stehen zu unserer Zusage, den Wolf nicht ausrotten zu wollen, sondern aktiv im Dialog das Miteinander von Weidetier und Raubtier zu organisieren – und grenzen uns damit ganz deutlich von militanten, extremen und radikalen Wolfsgegnern ab“, so Jörn Ehlers, Sprecher des Landvolkes und des Aktionsbündnisses „Aktives Wolfsmanagement“ in einer Pressemitteilung. Seine Aussagen klingen aber in einer Sendung eines Wolfshasserkanals irgendwie ganz anders: https://www.youtube.com/watch?v=ptUgHSrPSq8

Niedersächsische Jäger treten Aktionsbündnis „Aktives Wolfsmanagement bei“

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. fordern ja bereits seit Jahren, dass der Jagdverband das Wolfsmonitorings in Niedersachsen abgibt. Doch obwohl die Landesjägerschaft im Mai 2023 dem Aktionsbündnis Aktives Wolfsmanagement beigetreten ist, das die Wiederausrottung der Wölfe anstrebt, wird das Niedersächsische Umweltministerium unter dem Grünen Umweltminister Christian Meyer bislang nicht wirklich tätig. Der Leiter für das Wolfsmonitoring in Niedersachsen, Raoul Reding tritt regelmäßig mit nicht neutralen Aussagen zum Thema Wolf in der Presse auf. Wie kann es sein, dass eine Interessengruppe, die ganz offensichtlich den Wolf als Konkurrenten sieht, den Wolfsbestand überwachen darf? Ganze Rudel verschwinden in Niedersachsen. Wir berichteten auch hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/09/05/wolfsmonitoring-zwoelf-rudel-in-niedersachsen-verschollen/

Dabei ist es unstrittig, dass Wölfe helfen, Wälder zu schützen. Siehe auch Bericht hier: https://www.menschen-fuer-woelfe.com/post/wo-der-wolf-lebt-w%C3%A4chst-der-wald-billiger?fbclid=IwAR2yt3Zi6BAjiZnNE-ipjBrGrMdf1KL_GFc5HhVtELWgIDSnTbpucLOn5pM

Gegen Deutschland läuft indes ein EU-Verfahren wegen nicht definierter Naturschutzgebiete. Auch ob der „Green Deal“ wirklich zu mehr Naturschutz führt, darf angezweifelt werden, wenn in Wirklichkeit ungeniert Lobbypolitik umgesetzt wird.

 

Pressemitteilung des Wolfcenter Dörverden: https://www.wolfcenter.de/2023/01/14/pressemitteilung-vom-12-01-2023-eruebrigt-wolfsjagd-den-herdenschutz/

Weitere Quellen: https://www.lovelybooks.de/autor/Frank-Fa%C3%9F/

https://www.kreiszeitung.de/lokales/verden/doerverden-ort52440/eine-quote-bringt-gar-nichts-gespraech-wolfsexperte-schaefer-92433774.html?fbclid=IwAR3PXhoTEKf5y97_hK6lvMdL4XIQ81xCYO–3Ozu_Yl4Bi5AYEvKcUFdaWI

https://www.weser-kurier.de/landkreis-verden/das-schweigen-der-schnucken-doc7e3b9io4bmsucvpyi47

https://landvolk.net/lpdartikel/buendnis-wolf-aktiv-managen-nicht-ziellos-abknallen/

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/lueneburg_heide_unterelbe/Zehn-Schafe-im-Landkreis-Uelzen-getoetet-vermutlich-von-Wolf,aktuelllueneburg9142.html

https://www.umweltkarten-niedersachsen.de/Umweltkarten/?topic=Natur&lang=de&bgLayer=TopographieGrau&layers=alleNutztierschaeden_2023&E=435578.74&N=5817290.65&zoom=3&fbclid=IwAR3bwtXYa0CkIckjzi-EhSXNGR3SVuO2JfMdevveHVCC58QahiYgMtvI2so