Umweltminister Lies verlängert Schießbefehl auf Roddy erneut – Bitte hingehen: Veranstaltung am 02.07. in Sonnenborstel

Umweltministerium Niedersachsen verlängert Schießbefehl auf Wolf Roddy erneut

Unglaublich: Umweltminister Lies verweigert Angaben über die Kosten der Wolfshatz (laut Insider weit über 100.000 Euro), gleichzeitig kommt das Land mit der Genehmigung von Zaunanträgen nicht nach, bzw. es würde den Weidetierhaltern gesagt werden, dass kein Geld mehr im Topf vorhanden wäre. Die Tierhalter bekommen so also keine Zäune. Die Begründung für den Schießbefehl ist es aber, dass weiter Gefahr von Rissen bestünde. „Ende Mai hatte der Verein Freundeskreis freilebender Wölfe“ beim Verwaltungsgericht Oldenburg erneut Klage gegen den Abschuss eingereicht. Dieses Verfahren sei noch nicht abgeschlossen. „Da es sich um Hauptsacheverfahren handelt, wurden längere Stellungnahmefristen gesetzt, die noch nicht abgelaufen sind“, sagte ein Sprecher des Verwaltungsgerichtes NDR.de. Auch eine weitere Klage sei eingegangen – den Kläger benannte der Sprecher mit Verweis auf Datenschutzgründen aber nicht,“ schreibt der NDR. https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/Jetzt-reichts-Lies-diskutiert-ueber-Wolf,rodewalderwolf100.html?fbclid=IwAR0iJnxkfIXScfxAYs2UWOx7ub5Oz23z8XlS-aLeA8IZxqeNRXmEvdfJt-Q

Weiter schreibt der NDR dazu, Zitat: „Der Streit um den geplanten Abschuss führte nicht nur zu heftigen Diskussionen – auch Aktionen von Tierschützern sorgten bereits für Aufsehen. Sie waren nachts in Wäldern unterwegs, um Jäger beim Abschuss des Tieres zu stören.“ Wir von Wolfsschutz Deutschland e. V. werden weiter sämtliche legale Mittel dazu verwenden, um das Leben von Roddy, der inzwischen erneut Vater geworden ist, zu schützen. Am Ende des Beitrages sind Fotos zu finden, die wir auf unseren Patrouillen und Müllsammelaktionen gemacht haben. Was der NDR verschweigt ist, dass wir von Menschen, die wie Jäger oder Polizisten gekleidet waren, bedroht worden sind und wir fast auf einem Waldweg von einem Fahrer, der Gas gab, als er uns erblickte, niedergemäht worden wären. Wir haben Strafanzeige bei der Polizei erstellt. 

Hier die PM des Umweltministeriums:
Genehmigung zur Tötung des Wolfsrüden GW717m wird nochmals erneuert

Pressemitteilung Nr. 81/2019

Die bis Ende Juni befristete artenschutzrechtliche Genehmigung zur Entnahme des Wolfsrüden GW717m wird bis zum 31.07.2019 verlängert und das Verfahren zur Entnahme weiter unter Hochdruck vorangetrieben.
Die Gefahr weiterer Risse von geschützten Nutztieren und der Weitergabe problematischer Jagdtechniken besteht unverändert fort.

https://www.umwelt.niedersachsen.de/…/genehmigung-zur-totun…

Diskussionsrunde zum Thema mit Umweltminister Olaf Lies

Morgen, am 2. Juli, ab 20 Uhr, findet im Jägerkrug Sonnenborstel (Am Kaarbusch 2, 31643 Steimbke) eine Diskussionsrunde mit Umweltminister Lies statt. Der Eintritt ist frei, Einlass ist um 19.30 Uhr. Unsere Wolfsteamleiterin Ariane Müller wird mit einigen Mitgliedern unseres Vereines auch vor Ort sein. Kontakt: wolfsschutz.niedersachsen@t-online.de Aufgezeichnet wird eine Diskussion mit dem Thema „Jetzt Reichts“ Streit über den Wolf im Kreis Nienburg“, für einen Beitrag, der  am Donnerstag, den 04. Juli 2019, von 20 bis 21 Uhr im NDR 1 gesendet wird.

 

Rücksichtslos werden die Felder abgemäht. Ob diese Ricke ihr Kitz lebend wiedergefunden hat, wissen wir nicht.
Dieser Fasan lebt gefährlich, denn auf den Straßen und Wegen rund um Lichtenmoor, Steimbke und Stöckse wird gerast, was das Zeug hält. Auf der Bundesstraße zwischen Steimbke und Nienburg markieren unzählige pinkfarbene Kreuze Unfälle, bei denen Rehe ums Leben gekommen sind. Dennoch scheint es hier kein Einsehen zu geben.
Oft heisst es, Wölfe, die hinter Traktoren herlaufen würden, hätten ihre Scheu verloren. Dabei haben die Wölfe nicht Appetit auf den Landwirt, sondern auf vom Traktor überfahrene Kleintiere, wie dieser Storch hier.
Unsere Kamera hat den Storch aufgeschreckt.
Treffpunkt für Aktive aller Vereine und Gruppierungen ist das Culinario in Steimbke.
Angelika Zipper-Hüttges (links) und Brigitte Sommer auf Patrouille und Zaunkontrolle im LK Nienburg
Pferdeweide zwischen Steimbke und Lichtenmoor.
Zwischen Steimbke und Sonnenborstel wurden zahlreiche Wildkameras mit Funk angebracht. Direkt gegenüber, in zirka 400 Meter Entfernung, steht ein Hochsitz.
Ariane Müller (links) und Angelika Zipper-Hüttges. Umweit dieser Stelle zwischen Steimbke und Sonnenborstel hielt ein Fahrzeug auf uns zu und beschleunigte. Wir mussten uns mit einem Sprung in den Wald in Sicherheit bringen.
Wir sind nach wie vor auch nachts unterwegs. Dabei achten wir darauf, keinen Lärm zu machen.
Wir waren es nicht.
Es gibt kaum ein Gebiet in Deutschland mit höherem Jagddruck als dieses. Naturbegeisterte Wanderer haben kaum die Möglichkeit, Wildtiere wie dieses Reh zu sehen. Dabei wirbt der Landkreis gerade mit Naturelebnissen wie diesen.
Am Waldkindergarten in Rodewald sind nun Flatterbänder zum Schutz der Kinder angebracht. Dabei erzählen uns Anwohner, dass sie dies ziemlich hysterisch finden und auch darüber lachen würden.
Im ganzen Gebiet liegen einsame Waldweiden, umzingelt von Hochsitzen.
Die Schildaufschrift „Wildruhezone“ könnte kaum ironischer sein, denn alle paar hundert Meter befindet sich hier ein Hochsitz.
Auf dieser Lichtung stehen sechs Hochsitze und es sind zwei Wildfunkkameras angebracht. Bei einer Kontrolle von uns am 29.05 waren alle Hochsitze besetzt.

 

 

 

 

So tricksen Weidetierhalter in Brandenburg: nur rund die Hälfte der wenigen Risse sind Wölfen überhaupt zuzuschreiben

Nüchterne Zahlen belegen es – der Mensch bringt den Tod in riesigem Ausmaß und nicht der Wolf!

Laut Recherchen des BUND auf Grundlage von Angaben der SecAnim GmbH wurden in Brandenburg in 2014 genau 34.213 gefallene (verstorbene) Kälber „entsorgt“. In 2015 starben 36.182 Kälber in Haltung. Dagegen wurden in 2014 bzw. 2015 lediglich 5 bzw. 3 Rinder als Wolfsriss gemeldet. Und von allen gemeldeten Riss-Vorfällen können laut LfU Brandenburg überhaupt nur 58 % der Kategorie „Wolf/ Wolf“ nicht auszuschließen zugeordnet werden.
Es ist also höchste Zeit, diese ziel- und zweckgerichtete Hetze einiger Scharfmacher in Verbänden, Politik und Medien gegen den Wolf zu beenden und endlich mit der Bekämpfung der wahren Ursachen des täglichen Elends der Millionen an Nutztieren zu beginnen, nämlich den z.T. katastrophalen Haltungsbedingungen für massenhaften Konsum von Tierprodukten zum Niedrigstpreis. Tierhalter, Politiker und Medien, die angesichts der o.g. Zahlen noch immer „Krokodiltränen“ wegen eines vom Wolf gerissenen Nutztieres vergießen, müssen sich den Vorwurf gezielter Irreführung und Heuchelei gefallen lassen.

So auch ein spektakulärer Fall eines angeblichen Risses eines Fohlens, den wir nachrecherchiert haben.

Unsere Zaunkontrolle ergab, dass die Abstände zwischen erstem Draht (kein E-Draht!!!) und Boden zu weit sind, um Wölfe, Hunde oder andere Beutegreifer zurückzuhalten. Zudem lag an den Stromdrähten z.Z. der Kontrolle keine Spannung an. 

 

 

Hier der Link zum Artikel in der MAZ, in dem sich der Pferdehalter bitterlich beschwert und schwört, er hätte alles dafür getan, seine Tiere zu schützen. Frank Nitsche hätte alles gemacht, was die Wolfsberater empfehlen. Nein, hat er nicht.

https://www.maz-online.de/Lokales/Teltow-Flaeming/Nuthe-Urstromtal/Berkenbrueck-Zuchtfohlen-vom-Wolf-gerissen?fbclid=IwAR145rVk5TtJXZs3r0yULLJEYav_Rl5GF1vT14K_wszgHJMyDMiDDvudDwk

Seit der Etablierung von territorialen Wölfen in Brandenburg sind landesweit 551 Schadensfälle an Nutztieren registriert worden, bei denen ein Wolf als Verursacher ermittelt oder zumindest als Verursacher nicht ausgeschlossen werden konnte, gab des Landesumweltamt Brandenburg in einer Pressemitteilung im Mai bekannt.  In den Anfangsjahren der Wolfsverbreitung in Brandenburg (2007 bis 2015) seien jährlich bei im Durchschnitt 17 Vorfällen rund 64 Nutztiere zu Schaden gekommen.

Todesursachen von Nutztieren, die als Wolfsrisse gemeldet wurden 2007-2019

Im Jahr 2016 seien bei 90 Vorfällen 247 Nutztiere und im Jahr 2017 bei 115 Vorfällen 394 Nutztiere geschädigt worden. Im Jahr 2018 seien bei 153 Vorfällen 401 Nutztiere geschädigt worden. Im ersten Quartal 2019 seien 65 Vorfälle gemeldet worden, wobei in 37 Fällen ein Wolf als Verursacher wahrscheinlich bzw. nicht auszuschließen wäre.

Im Zeitraum 2017 bis Ende 2018 sei der Wolfsbestand von einem bestätigten Vorkommen im Jahr 2006/07 auf 39 bestätigte Vorkommen gestiegen.

Beihilfen des Landesamtes für Umwelt zur Entschädigung von gerissenen Nutztieren 2007-2019

Pro Jahr schwank die Zahl der getöteten Nutztiere zwischen 3 und 14 Nutztieren pro bestätigtem Wolfsvorkommen.

Im Jahr 2015 wurde erstmals an einem Kadaver eines Robustpferdefohlens Verletzungen gefunden, bei denen der Wolf als Verursacher nicht auszuschließen ist. Ein zweiter Fall mit einem getöteten Fohlen ereignete sich im März 2017, ein dritter Fall im April 2018. In den Jahren 2016 und 2017 ist es jeweils zu einem Übergriff auf Alpakas gekommen.

Von allen gemeldeten Vorfällen können allerdings nur 58 Prozent der Kategorie „Wolf/ Wolf nicht auszuschließen“ zugeordnet werden.

Quelle: Screenshot LFU Brandenburg
Quelle: Screenshot LFU Brandenburg. Nur 58 % können überhaupt dem Wolf zugeordnet werden, bzw. kann der Wolf nicht ausgeschlossen werden. Zudem gehen auch diese Zahlen zurück.

 

Die in den einzelnen Jahren an die betroffenen Tierhalter/Innen als Beihilfe des Landes Brandenburg ausgezahlten Summen sind der nachfolgenden Abbildung zu entnehmen. Bis einschließlich 31.03.2019 wurden 292.650,16 Euro an geschädigte Tierhalter ausgezahlt. Hier geht es direkt zur Pressemitteilung des LFU https://lfu.brandenburg.de/cms/media.php/lbm1.a.3310.de/wolf_nutztierschaeden.pdf

 

Dr. Hans-Holger Liste, Wolfsteamleiter Brandenburg

Faktencheck Schleswig-Holstein: BILD, Jungbauer und Schäfer verschweigen, dass Zaun zum Wasser offen war!

Zwei Jungbauern verjagten in der Nacht vom 17. auf den 18. Jun einen Wolf, der wahrscheinlich kurz zuvor ein Schaf gerissen hatte, mit Hilfe des Traktors. Wir finden das richtig, denn was die beiden jungen Männer gemacht haben, ist nichts anderes als erfolgreiches Vergrämen. Was BILD, Jungbauern und die Deichschäfer aber aus dieser Aktion gemacht haben, ist einfach verwerflich und verlogen.

So werden sie im Bild-Artikel zitiert: 

„Erschreckend: Zwischen dem ersten Video, auf dem das tote Schaf zu sehen ist, und dem zweiten mit der Wolfs-Begegnung liegt rund eine Stunde.

„Das heißt, das Raubtier lag die ganze Zeit irgendwo in den Büschen“, so Landwirt und Deichwärter Holger Licht (52).

Für die Deichschäferei Belch ist der erneute Angriff (zwei tote Tiere, zwei eingeschläfert) ein Schock. Gabriele Belch (47): „In den letzten acht Wochen haben wir 25 Tiere an den Wolf verloren.“

Zaun zum Wasser hin nicht vorhanden

Wir sind in genau diesem Gebiet vor Ort gewesen und wir haben die Zäune kontrolliert. Am Tag der Prüfung am 20. und 19. Juni sind keine Schafe mehr vor Ort gewesen. Allerdings haben wir jede Menge Kot gefunden und konnten so den Standort der Tiere lokalisieren. Der Zaun besteht aus nur einem nur 86 Zentimeter hohen Geflecht aus Wildzaun ohne Strom. Zum Gewässer hin ist überhaupt kein Zaun vorhanden. Wenn diese Schäferfamilie also 25 Tiere an den Wolf verloren haben will, so ist das alleine ihre eigene Verantwortung und Schuld. Es ist seit Jahren allgemein bekannt, dass Wölfe gute Schwimmer sind und ein Graben, Bach oder Fluss kein Hindernis für sie darstellt. Umso schlimmer, dass Umweltminister Albrecht (Grüne) unter diesen Voraussetzungen noch immer am Schießbefehl auf Dani festhält.

Dabei geraten die Bauern im Dithmarschen derweil anscheinend völlig außer Rand und Band. Wegen nicht einmal einer Handvoll Wölfen macht man dort einen solchen Aufstand. Das waren wohl auch diejenigen, die vor einiger Zeit Wolfsstofftier an einem Traktor aufgeknüpft haben. Dabei stehen die normalen Bürger dort gar nicht hinter diesen scheinbar völlig Wahnsinnigen. Wir fragen uns: Wer setzt diesen Blutrünstigen endlich mal Grenzen? Minister Albrecht eher nicht. Dieser Politiker der GRÜNEN kuschelt anscheinend zur allzu gerne mit der Lobby.

Das schrieb die SHZ über eine Veranstaltung in Heide:  Wenig befriedigend für die versammelten Landwirte, die – das wurde sehr deutlich – als einzige Option ein wolfsfreies Dithmarschen sehen wollen.

Der Minister muss liefern

Wie verärgert viele Landwirte weiterhin sind, zeigte sich nach der Veranstaltung. 16 Trecker versperrten den Parkplatz des Kreishauses, einer direkt den Dienst-Audi des Ministers. Nach rund 15 Minuten räumten die Bauern die Wege und Albrecht konnte fahren.

– Quelle: https://www.shz.de/24346677 ©2019

Deichschäfer erhält fast 100.000 Euro an EU-Subventionen im Jahr

Quelle: www.agrar-fischerei-zahlungen.de/Suche – hier kann jeder im Rahmen der Transparenz nach der Höhe von Subventionszahlen schauen. Bei fast 100.00 Euro alleine an Subventionen kann natürlich niemand erwarten, dass der Betrieb auch noch für intakte Zäune sorgt. (Achtung Ironie)

Kein Zaun am Wasser

 

Kein Zaun am Graben und auch noch eine Lücke zwischen den Pfeilern, d.h. man kommt ungehindert vom rechten Deichstück auf den linken Bereich, auf dem der Riss passiert war.

 

 

 

Wie auch in Niedersachsen gibt es hier schnell zusammen gezimmerte Hochsitze.
Im Hintergrund ist der Bahndamm zu sehen.
Hier ist der Traktor entlang gefahren.
Im Hintergrund ist der Bahndamm zu sehen.
Wildzaun in 86 bis 87 Zentimeter Höhe.
Gerade mal 86 Zentimeter Wildzaun ohne Strom.
Zwischen Tor und Pfosten ist eine Lücke.
Das Gelände ist nur mit Wildzaun ohne Strom umrandet. Am Wasser gar nicht.

 

 

Im Hintergrund ist der Bahndamm zu erkennen, über den den Wolf geflüchtet sein soll.

 

Hier der Link zum Bild-Artikel: https://www.bild.de/regional/hamburg/hamburg-aktuell/sie-erwischten-ihn-bei-einem-riss-bauern-jagen-wolf-mit-trecker-62739720.bild.html

Wolfsschutz-Deutschland: „Lex Wolf“ ist die Legitimation zur erneuten Ausrottung der Wölfe – Aufforderung an Abgeordnete, dem Gesetz nicht zuzustimmen

Wolfsschutz Deutschland e.V. lehnt den Gesetzesentwurf zur Änderung des Naturschutzgesetzes der Bundesregierung auf das Schärfste ab und fordert die Bundestagsabgeordneten auf, gegen dieses Gesetz im Bundestag zu stimmen.

Tritt die „Lex Wolf“ in Kraft, können Wölfe nach Belieben einfach abgeschossen werden.

UPDATE – 13.09.2019 – Die Änderung des Naturschutzgesetzes (LEX-Wolf) wurde noch vor der Sommerpause vom Bundesrat genehmigt und dann an den Bundestag weitergegeben. Die Änderung soll jetzt nach der Sommerpause vom Bundestag genehmigt werden. Wir haben zusammen mit der DJGT einen Flyer entwickelt, den wir zum Teil in Berlin verteilt haben und mit der Post versenden haben. Wir stellen nun den Flyer allen zur Verfügung, um ihn an Bundestagsabgeordnete mit der Bitte zu versenden, der Änderung des Naturschutzgesetzes nicht zuzustimmen. Hier ist unser Flyer flyer-lex-2 zum Herunterladen. Hier ist die komplette Stellungnahme der DJGT: http://www.djgt.de/system/files/252/original/190622_Stellungnahme_Gesetzesentwurf_Wolf.pdf

Noch vor der Sommerpause, die am 1.7.2019 beginnt, soll der neue Gesetzesentwurf zum Bundesnaturschutzgesetz § 45 „Lex Wolf“ der Bundesregierung durch den Bundestag und durch den Bundesrat gejagt werden. Ein entsprechender Antrag wurde von der Bundeskanzlerin Angela Merkel an den Bundestagspräsidenten Schäuble gesendet. Es ist erschreckend, wie schnell dieser Gesetzesentwurf wider besseres Wissen durch die Regierungsinstanzen durchgepeitscht werden soll. Wir fragen uns, ob dies mit unserer Demokratie überhaupt vereinbar ist.

Nach wie vor spricht sich mit 79 Prozent eine überwältigende Mehrheit der Bevölkerung für den Wolf aus, und das trotz ständiger Medien- und Lobbyhetze. Im Schatten der ab Mitte Juni beginnenden Sommerferien in verschiedenen Bundesländer soll der neue Gesetzesentwurf nun noch schnell die letzten parlamentarischen Hürden passieren. Die Bundesregierung weiß genau, dass die meisten Bundesbürger*innen dann quasi nur noch die Urlaubszeit im Kopf haben und sicher nicht die „Lex Wolf“.  Ein probates Mittel, um Protesten zu entgehen? Im vergangenen Jahr wurde während der Fußball-WM eine Weideprämie für Nutztierhalter abgelehnt.

Demokratische Spielregeln werden außer Kraft gesetzt

Die Bundesregierung kuscht vor einer großen Lobby, die eine kleine Minderheit von Wolfshassern, in erster Linie Jäger und vor allem Landwirte vertritt. Sie schieben ihre wirtschaftlichen Interessen absolut in den Vordergrund. Gerade diese werden von der Gesellschaft seit Jahrzehnten hochgradig subventioniert. Also sollte es recht und billig sein, ein entsprechendes Entgegenkommen zu erwarten – oder die Subventionen für die Landwirte werden massiv zurückgefahren. Aber genau diese kleine Minderheit setzt mit Hilfe der Politik die demokratischen Spielregeln außer Kraft. In Diktaturen mag eine solche Vorgehensweise normal sein, aber in einer Demokratie?

Geht die Lex-Wolf durch, wäre es dann möglich, einfach wahllos Wölfe und sogar ganze Wolfsfamilien mit Welpen abzuschießen. Nutztierrisse müssten genetisch nicht mehr einem Wolf zugeordnet werden. Geradezu irrwitzig wäre es, wenn Abschüsse schon zur Abwehr drohender landwirtschaftlicher „Schäden“ erlaubt werden würden. Wölfe könnten dann tatsächlich so lange getötet werden, bis keine „Schäden“, d.h. Nutztierrisse mehr vorkommen (§ 45 Absatz 7 Satz 1 Nummer 1). Mit anderen Worten: Erst wenn wieder erneut alle Wölfe in Deutschland ausgerottet sind, finden keine Nutztierrisse durch Wölfe mehr statt. Anschließend müssten dann z.B. alle Füchse und Hunde ebenfalls ausgerottet werden, da diese ja auch immer wieder Nutztiere reißen! 

Das klingt nicht nur irrsinnig, das ist es auch, wie neueste Zahlen aus einer Pressemitteilung der GRÜNEN in Hessen am 12.06.19 belegen. Zitat Umweltministerin Hinz: „Beim Thema Wolfrisse ist zu beachten, dass bei der ganz normalen Haltung ohne besondere Vorfälle in Hessen jährlich rund 15.000 Schafe und Ziegen sowie mehr als 20.000 Kälber während der Geburt, durch Krankheiten oder andere Ursachen vorzeitig zu Tode kommen. Im Vergleich wurden in diesem Jahr in Hessen 12 Wolfsrisse bei Nutztieren nachgewiesen.“ In allen anderen Bundesländern sieht es ähnlich aus.

Eine Legitimation, die Wölfe wieder auszurotten

Mit diesem veränderten Gesetz müssten die Nutztierhalter auch weiterhin ihre Weiden nicht wolfsabweisend schützen. Wir sagen und wir haben es auch mit unseren Zaunkontrollen nachgewiesen: Nicht wenige Halter opfern bewusst und freiwillig ihre Tiere, um Gründe zu haben, Wölfe abschießen zu lassen. Es ist im Grunde genommen eine offene Anfütterung der Wölfe. Geradezu widersprüchlich ist es, dass in der Lex-Wolf das Anfüttern von Wölfen verboten werden soll.  Der Jägerschaft soll es das nämlich das Anfüttern von Wöfen erlaubt werden, um sie dann anschließend zu erschießen. Der Gesetzesentwurf „Lex Wolf“ ist  die Legitimation, um die Wölfe zum 2. Male wieder in Deutschland auszurotten.

Mit diesem Gesetz hebelt die Bundesregierung nicht nur das EU-Recht aus, sondern auch das Tierschutzgesetz. Dabei ist es laut der EU seit Anfang des Jahres möglich, dass die Weidetierhalter 100 Prozent Entschädigung bei Rissen sowie eine 100 prozentige Förderung bei der Anschaffung von wolfssicheren Zäunen und auch von Herdenschutzhunden erhalten.

Auch die im Gesetz festgeschriebene Tötung von Wolfshybriden (§45a Absatz 3, kommt in der Natur sehr selten vor) ist nicht hinnehmbar und ist letzten Endes rassistisch. Eine Hybridisierung der Wölfe von 1,1 Prozent bedeutet keine Gefahr für die „reinerbigen“ Wölfe. Das hier mit der Lex-Wolf jede Verhältnismäßigkeit der Mittel überschritten wird, zeigt sich auch in Punkto Sicherheit des Menschen, die laut Merkel an erster Stelle stehen müsse. Seit 20 Jahren ist kein Vorfall oder gar Angriff mit einem wild lebenden Wolf bekannt geworden. 

Wir werden mit allen möglichen Mitteln die Umsetzung dieses derart naturschutzfeindlichen Gesetzes zu verhindern versuchen, denn der Wolf ist gekommen, um zu bleiben. Wie im Klimaschutz muss nun endlich auch im Natur- und Artenschutz endlich gehandelt werden. Artenschutz braucht Tierrechte.

Hier der Link zum Schreiben von Merkel https://dipbt.bundestag.de/doc/btd/19/108/1910899.pdf?fbclid=IwAR37DanbK84_li6BycHMrpiQ_indWIlNzalaWRxRIRkARICjh9bhbdUZoB8

 

Weidetiere: in Hessen stehen zwölf Wolfsrisse 35.000 anderen Todesursachen gegenüber – Hessen setzt auf Herdenschutz und Weidetierprämie

„Vermehrte Wolfsnachweise in den letzten Monaten zeigen: Der Wolf ist in Hessen keine Besonderheit mehr, er gehört dazu“, erklärte Umweltministerin Priska Hinz am Mittwoch in Wiesbaden. „Mit der neuen Herdenschutzprämie Plus zahlen wir landesweit einen Zuschuss für den Arbeitsmehraufwand und Investitionskosten beim Herdenschutz. Gleichzeitig wolle das hessische Umweltministerium für das Thema sichere Weidezäune sensibilisieren: Die meisten Nutztiere würden gerissen, wenn eine Weide nicht fachgerecht gesichert sei. Oftmals sind die Zäune nicht ausreichend elektrifiziert oder die Weide an einer Seite nur durch einen flachen Bach abgegrenzt. Das reiche nicht aus. Das Umweltministerium ruft alle Weidetierhalterinnen und -halter dazu auf, ihre Schafe und Ziegen nach guter fachlicher Praxis zu schützen. Der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) stehe den hessischen Weidetierhalterinnen und -haltern beratend zur Seite und gebe wertvolle Hinweise, wie ein sicherer Weidezaun ausgestaltet sein soll“, so Hinz in einer Pressemitteilung des hessischen Umweltministeriums weiter.

Für die neue Flächenprämie von 31 Euro pro Hektar stellt das Umweltministerium jährlich 500.000 Euro Landesmittel bereit. Antragsteller verpflichten sich zu einem Herdenschutz nach guter fachlicher Praxis mit täglichen Zaunkontrollen, Festzäunen in einer Höhe von 120 cm und zusätzlicher Elektroleitung oder einen rundum Elektrozaun in Höhe von mindestens 90 cm. Damit wird der Mehraufwand abgegolten und nicht nur die einmalige Investition für einen Zaun. Die Antragsformulare werden heute an die landwirtschaftlichen Förderstellen versendet. Antragsfrist ist der 31. Juli.

Eine zusätzliche Förderrichtlinie für Investitionen in den Herdenschutz, die bundesweit ab 2020 gelten soll, befinde sich aktuell in Arbeit. Sie muss von der EU noch genehmigt werden. Damit können weitere Investitionen in die Weidetierhaltung finanziert werden, wenn sich Wölfe fest in Hessen niederlassen und Reviere bilden. Diese Richtlinie wird dann auch die Entschädigung bei Rissen regeln. Allerdings erhielten auch jetzt schon Weidetierhalter eine unbürokratische Entschädigungszahlung im Einzelfall. Voraussetzung wäre, dass die Tierhalter ihrer Verpflichtung zum Schutz ihrer Tiere nachgekommen sind.

Hinz: „Die Weidetierhalterinnen und -halter leisten einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Offenlandschaft und damit zum Naturschutz, zur Artenvielfalt und zur Erhaltung unserer Landschaftsbilder. Leider werden sie immer weniger. Die Rückkehr des Wolfes spielt dabei, wenn überhaupt nur eine geringe Rolle. Ursache ist in erster Linie die schon lange bestehende oft prekäre Einkommenssituation der Weidetierhalterinnen und –halter. Wir nehmen ihre Sorgen ernst und setzten uns auf Bundesebene für eine Weidetierprämie zur Verbesserung der wirtschaftlichen Situation ein. Darüber hinaus ist die Weidetierhaltung – besonders die Haltung von Schafen und Ziegen – wegen der niedrigen Preise für Fleisch und Wolle in den meisten Fällen nicht mehr wirtschaftlich lohnend. Wir unterstützen daher den Aufbau von regionalen Wertschöpfungsketten und Selbstvermarktungsmöglichkeiten im Rahmen der Ökomodellregionen“.

Desweiteren gibt Hinz Zahlen bekannt: „Beim Thema Wolfrisse ist zu beachten, dass bei der ganz normalen Haltung ohne besondere Vorfälle in Hessen jährlich rund 15.000 Schafe und Ziegen sowie mehr als 20.000 Kälber während der Geburt, durch Krankheiten oder andere Ursachen vorzeitig zu Tode kommen. Im Vergleich wurden in diesem Jahr in Hessen 12 Wolfsrisse bei Nutztieren nachgewiesen.“

Wir von Wolfsschutz Deutschland e. V. unterstützen auch in Hessen Weidetierhalter, die Hilfe beim Zaunbau benötigen. Im Gegensatz zu anderen Organisationen halten wir allerdings vertraglich fest, dass sich diese Halter auch öffentlich für Wölfe einsetzen und nicht nach der kostenlosen Hilfe das nächste Mahnfeuer besuchen und dort Wolfsabschuss fordern, wie es auch schon vorgekommen ist.  Anfragen über unser Kontaktformular auf der Seite. 

Hier die Pressemitteilung: https://umwelt.hessen.de/presse/pressemitteilung/herdenschutzpraemie-plus-31-euro-pro-hektar-ganz-hessen-zum-schutz-von-schaf-und-ziegenherden?fbclid=IwAR1L9JKKr8yAGEYzJotrNVYJcakdxxPQIvdt6fTr3Hz0nGA4mFDSl__71TM

Wolfsschutz Deutschland e. V. protestiert gegen faulen Kompromiss von NABU, WWF, IFAW und Co.

Solange solche Zäune auf Weiden stehen, braucht man über Wolfsabschüsse wegen Überwindung von Zäunen überhaupt nicht diskutieren.

Auf einer Pressekonferenz am Mittwoch in Berlin legte ein Bündnis aus elf Organisationen der Landwirtschaft und Nutztierhaltung, des Natur- und Tierschutzes sowie der Jagd eine gemeinsame Empfehlung für einen bundeseinheitlichen Herdenschutz und Kriterien zur Tötung von Wölfen vor, die uns von Wolfsschutz Deutschland e. V. einfach entsetzt.

Es gibt Initiativen, die Lobbyregister für Politiker fordern. Wir fordern auch ein Lobbyregister für Naturschutzvereine und Verbände. Wie sehr das Bündnis aus der Arbeitsgemeinschaft Herdenschutzhunde, dem Bundesverband Berufsschäfer, dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, dem Deutschen Tierschutzbund, der Gesellschaft zum Schutz der Wölfe, dem International Fund for Animal Welfare, dem Naturschutzbund Deutschland, dem Ökologischen Jagdverband, der Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer in Deutschland, dem Verein für Arbeitende Herdenschutzhunde und dem WWF Deutschland selber in dieser Lobby verstrickt sind, sieht man nicht nur daran, dass diese Initiative fordert, Wölfe nach dem ersten Überwinden von Zäunen zu schießen, sondern auch daran, dass zum Beispiel der NABU und auch andere Verbände EU-Agrarsubventionen in Millionenhöhe erhalten. Wir von Wolfsschutz- Deutschland e. V. fordern endlich einen funktionierenden Herdenschutz statt Wolfsabschuss. Dieser faule Kompromiss fordert Rissprovokationen, um dann Wolfsabschüsse zu fordern, ja geradezu heraus.

Die falschen Freunde des Wolfs

Zitat aus der Pressemitteilung der elf Verbände: Überwindet ein Wolf einen solch erhöhten Schutz, um Nutztiere anzugreifen, sollte er von einer Fachperson geschossen werden… https://www.presseportal.de/pm/6347/4294985?fbclid=IwAR3oU_fKHVX45J9zWrNa26vRXajozxVGqFN-xu98dsfu5w57iu4ULnKwH8A

Es ist überhaupt nicht wirklich erwiesen, dass Wölfe in Deutschland tatsächlich fachgerecht angebrachte Zäune „überwunden“ haben. Bei all unseren Zaunkontrollen konnten wir nämlich zweifelsfrei belegen, dass es Lücken gab, kein Strom auf dem Zaun war, oder aber das so genannte wolfsabweisende Netz keinen Bodenkontakt hatte. Bis zum Eintreffen eines Wolfsberaters nach einem Riss, kann ein Zaun mit wenigen Handgriffen fachgerecht gemacht werden, der es vorher nicht war.

Weidetierhalter, die Risse provozieren

Diese Vereinbarung der elf Verbände lädt Weidetierhalter gerade dazu ein, Risse zu provozieren, um danach den Abschuss fordern zu können. In Verbindung mit der LEX-Wolf, der Bundesumweltministerin- die höchstwahrscheinlich auch durch den Bundestag geht –  kann dies hier praktisch als Freifahrtsschein für eine erneute Wolfsausrottung fungieren.

Ganz davon abgesehen, stellt der Kompromiss auch noch einen Rückschritt dar: Das Bundesministerium für Umwelt hatte bereits 2017 vom BfN den Standard auf 120 Zentimeter hohe Elektrozäune gesetzt. 90 Zentimeter gelten als Mindestschutz.  Nun schlagen die elf Verbände 90 Zentimeter hohe Zäune als Standard vor? Dies ist geradezu lächerlich, solange es Zäune gibt, die nicht einmal 40 Zentimeter hoch sind. Außerdem belegen neueste Zahlen aus Hessen, dass Wolfsrisse wirklich das geringste Problem von Weidetierhaltern darstellen. Bei der ganz normalen Haltung ohne besondere Vorfälle in Hessen sterben jährlich rund 15.000 Schafe und Ziegen sowie mehr als 20.000 Kälber während der Geburt, durch Krankheiten oder andere Ursachen vorzeitig, Im Vergleich wurden in diesem Jahr in Hessen 12 Wolfsrisse bei Nutztieren nachgewiesen. 

Fehlgeleitete Agrarpolitik

Wir fordern eine Agrarreform, die ökologisch und tierfreundlich arbeitenden Bauern Förderungen zu Gute kommen lässt, die das Überleben dieser Betriebe sichert. Bislang wird nur ein weiter so und für eine weitere Ausbeutung der Natur von Betrieben, die immer größer werden müssen, um existieren zu können, unterstützt. Der Wolf wird hier als Sündenbock und willkommene Ablenkung von den wirklichen Problemen hergenommen. Es sollte gar keine Wolfsabschüsse wegen Wolfsrissen geben, denn hier gibt es kein echtes Problem. Es wird nur eines gemacht. Dass Herdenschutz wirkt, zeigten Statistiken auch in Niedersachsen, wo es es trotz mehr Wölfen deutlich weniger Risse gibt.

Hier die Info des BfN

https://www.bfn.de/fileadmin/BfN/artenschutz/Dokumente/Weidetierhaltung_und_Wolf.pdf?fbclid=IwAR2_unWkxGMENbVDfX-GKPPpo1PHp_jd5n236Ur_vwEC5jVJZRtDue-sca8

https://www.bfn.de/fileadmin/BfN/service/Dokumente/skripten/Skript530.pdf?fbclid=IwAR08C6hbRZhYgUnQOViRTNfcMqQXaKp2hkqP8y7mWR3BvKcctGbXsSuGpGk

 

 

Wolfsschutz Deutschland e. V. deckt auf: die große Deichzaunlüge!

Angelika Zipper (links) und Brigitte Sommer waren zum Faktencheck vor Ort in Schleswig-Holstein.

Weidetierhalter und Politiker sowie der Bauernverband fordern in den Deichgebieten in Norddeutschland immer wieder so genannte wolfsfreie Zonen. Nach deren Willen sollen ein Wolf schon dann abgeschossen werden dürfen, wenn er sich in der Gegend auch nur blicken lässt. Das Hauptargument: man könne die Deiche und das Gebiet davor nicht einzäunen. Außerdem würden Zäune die Landschaft verschandeln. Wir waren vor Ort im Dithmarschen in Schleswig-Holstein und haben uns die Lage direkt vor Ort angeschaut. In Wirklichkeit sind die Deiche selber bereits mit Festzäunen umgeben. Wanderer und Besucher müssen durch Tore hindurch, um überhaupt auf den Deich und ans Meer zu gelangen. Dabei sind die Hauptwege voller Schafskot, der nicht von den Haltern *innen beseitigt worden ist. Gerade kleine Kinder, die hier am Meer spielen, können sich Durchfallerkrankungen und schwere Infektionen holen. Es wäre hier gar kein Problem, innerhalb der Festzäune zumindest 90 Zentimeter hohe Standardzäune zu errichten. Damit wäre auch die Gefahr von Hunderissen minimiert, die laut eigener Statistik des Umweltamtes eine große Gefahr für die Schafe darstellen. Weit größer als die Gefahr eines Wolfsrisses. Auch Herdenschutzhunde, die freundlich zu Hunden und Personen sind – wie es in der Schweiz bereits erfolgreich gehandhabt wird – könnten hier eingesetzt werden. Auch eine Behirtung und Nachtpferche sind hier möglich. Dass sie sich Schäfer aber anscheinend so gut wie gar nicht um ihre Tiere kümmern wollen, macht auch das Fehlen von Unterständen zum Schutz vor der Sonne deutlich. Nur 800 Meter vom Deich entfernt, haben wir eine Herde Schafe mit Lämmern entdeckt, die hinter einem 38 Zentimeter hohen Zäunchen untergebracht waren. Auch hier kein Sonnenschutz. Ein Lämmchen scheint bereits seit mehreren Tagen zu lahmen. Es war kein Tierhalter * in weit und breit zu sehen. 

Auch hier haben wir das Argument, dass dort höhere Zäune nicht eingesetzt werden könnten, mit Fotos ganz klar widerlegt, denn direkt gegenüber sind 100 Zentimeter hohe Festzäune, hinter denen ebenfalls Schafe untergebracht sind. Mit Stromlitzen könnten diese Festzäune sicherer gemacht werden.

Zwischen Deich und Naturschutzgebiet rasen Autofahrer mit hoher Geschwindigkeit hindurch. Eine Gefahr für Kinder, Radfahrer und Wanderer. Unsere Fotos und Filme sprechen eine deutliche Sprache. Es ist nahezu unvorstellbar, dass Redaktionsmitarbeiter und auch die Chefredakteure von Tageszeitungen wie die Kieler Nachrichten diese Zustände vor Ort nicht kennen. Dennoch geben sie Weidetierhaltern und Politikern immer wieder einen Rahmen, ihre alternativen Fakten sowie Forderungen nach wolfsfreien Zäunen hinaus zu posaunen. Ein Gefälligkeitsjournalismus, der alles andere als die Wahrheit, zu der sich Journalisten eigentlich in einem Ehrenkodex verpflichten, bringt? Dass hier Beutegreifer und Hunde Beute machen können, steht wohl außer Frage. Geschützt sind die Weidetiere hier überhaupt nicht. Uns ist es vollkommen unverständlich, wie ein Umweltminister der GRÜNEN Wolf Dani unter diesen Umständen zum Abschuss freigeben konnte. Ebenso unverständlich ist es uns, dass der NABU diesem Abschuss auch noch zustimmte und der BUND nicht dagegen klagt.

Vor dem Deich stehen Schafe und Lämmer hinter 38 Zentimeter hohen Zwergzäunchen. Mehr erlaube der Naturschutz nicht, heisst es. Dabei sind gleich Nebenan 90 Zentimeter hohe Festzäune installiert.

 

Schafe laufen innerhalb der Festzäune auf den Deichen frei herum. Hier sind sie auch nicht vor Hunden und Touristen geschützt. Hier wären 90 Zentimeter hohe Standardzäune überhaupt kein Problem. Auch Herdenschutze, wie sie in zaunlosen Gebieten in der Schweiz eingesetzt werden, wären hier möglich.

 

 

 

Das Naturschutzgebiet Speicherkoog ist mit Festzäunen vollkommen durchsetzt.
Auch in diesem Naturschutzgebiet spannt sich Festzaun an Festzaun.

 

Wir haben es im Dithmarschen nachgeprüft. Die Deiche sind allesamt von Festzäunen umgeben. Doch nicht nur in Schleswig-Holstein ist dies so. Auch in Niedersachsen sind die Deiche eingezäunt.
Die Wege liegen voller Schafskot. Kleine Kinder können sich hier böse infizieren.

 

So sehen die Deiche in Schleswig-Holstein tatsächlich aus: Sie sind völlig von Festzäunen umrahmt.
Zwischen Deich und Koog rasen Autos hindurch.
Tatsächlich laufen hier die meisten Hunde eben nicht angeleint.
Festzäune schließen die Deiche ein.
Diese Schafe stehen zirka 800 Meter vor dem Deich hinter einem 38 Zentimeter hohen Zwergenzaun.
Die Schafe sind den ganzen Tag der prallen Sonnen ausgesetzt, denn sie haben keinerlei Unterstand.

Gemeinsames Anliegen Klimaschutz: Wolfsschutz Deutschland e. V. bei Fridays for Future in Moers

Ulrike de Heuvel (vorne 2. von links) Wolfsteamleiterin NRW bei Wolfsschutz Deutschland e. V. demonstrierte bei Fridays for Future in Moers mit.

Am 24.05.2019 fand in Moers am Niederrhein die erste Veranstaltung von Fridays for Future statt. Die Oberstufen der Gymnasien und Gesamtschulen hatten hierzu aufgerufen.
Auch wir von Wolfsschutz Deutschland waren mit vor Ort, um den Schülern zu signalisieren: wir solidarisieren uns mit euch, denn Wolfsschutz ist auch Klimaschutz, und somit unser gemeinsames Anliegen!
Um kurz nach 13.00 Uhr ging es los, und schon schnell wurde deutlich – es waren mehr Teilnehmer, als zuvor erwartet wurde!
Nach Einschätzung der anwesenden Polizei bewegt sich die Anzahl zwischen 300 bis 350 Teilnehmer .
Das überraschte auch die 16jährige Organisatorin Antonia Leffers.

Aufregung lag in der Luft, positive Anspannung, …es sollte doch jetzt endlich“losgehen“, hörte man von einigen Kids!
In der Wartezeit gab es die Gelegenheit Kontakte zu knüpfen, zu Alt und Jung. Unsere Flyer kamen sehr gut an.
„Kann ich auch einen?“
„Klar kannst du, hier, bitteschön!“

Was denn mit der Wölfin vom Niederrhein sei, wurde ich gefragt, und noch vieles mehr. Unsere Wolfsschutzarbeit und unseren Verein vorzustellen stieß auf reges Interesse.
Immer wieder konnte man auch vom älteren Publikum hören, dass sie mögliche Wolfsabschüsse entschieden ablehnen!

Mit Sprechchören “ Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr unsere Zukunft klaut!“ zogen die Demonstranten anschließend durch die Fußgängerzone.
Hier gab es Wortbeiträge vom BUND, der grünen Jugend, dem Bündnis Moers und natürlich von den Schülern selber.
Unterstützt haben weiterhin der Kirchenkreis Moers und „parents-for-future“.
Zum Abschluss der Veranstaltung ergab sich noch die Möglichkeit für einen kurzen Austausch und gemeinsamen Fotos mit dem jungen Organisationsteam, und auch hier war die Botschaft ganz klar.
Der Wolf hat eine Schlüsselfunktion in unserem Ökosystem und sein Schutz ist ein wichtiger Teil im Bereich Klimaschutz!
Wie wohltuend, dass ich das diesen Jugendlichen in keinster Weise begründen und erklären mußte – denn sie hatten ihren Hausaufgaben schon längst gewissenhaft erledigt!

Mein Resümee dieser Auftaktveranstaltung?
Kinder – macht weiter so! Mit soviel Herzblut und Engagement könnt ihr noch viel mehr erreichen, unsere Unterstützung habt ihr!

Denn wie heißt es so schön “ In dir muß brennen, was du in anderen entzünden willst!“
Das habt ihr heute geschafft, vielen Dank dafür,
sagt Ulrike de Heuvel, Wolfsteamleiterin NRW von Wolfsschutz Deutschland e. V.!

Wolfsschutz-Deutschland : „Lex Wolf“ ein Machwerk von Lobbyisten

P R E S S E M I T T E I L U NG

  1. Mai 2019

Als ein „Machwerk von Lobbyisten aus Bauernverbänden, Weidetierhaltern und vielen Jägern“ bezeichnete Brigitte Sommer, die Vorsitzende von Wolfsschutz-Deutschland e.V.,  den durch gewinkten  Gesetzesentwurf zur Änderung des Naturschutzgesetzes, der das Abschießen von Wölfen erleichtert und das Ausrotten von Wolfshybriden legalisiert.

Das willkürliche Abschießen von Wölfen, völlig unabhängig davon, welcher Wolf den Riss verursacht habe, sei ein weiterer Schritt, den Natur- und Artenschutz in Deutschland zugrunde zu richten. Auch die Art und Weise, wie dieses Gesetz zustande gekommen sei, zeige diktatorische Ausmaße. Es sei demokratisch nicht akzeptabel, dass anerkannte Naturschutzorganisationen über den Inhalt des Gesetzesentwurfs erst aus der Zeitung erfahren haben.

In dem Gesetz werde völlig außer Acht gelassen, dass Risse nicht durch ansässige Rudel, sondern auch von durchwandernden Jungwölfen verursacht werden könnten. Sommer: „Weder die SPD-Umweltministerin Svenja Schulze, noch alle anderen Ministerinnen und Minister haben sich vorher mit der Biologie des Wolfs beschäftigt. Fallen Elterntiere weg, werden nicht weniger, sondern mehr Weidetiere gerissen“.  Statistiken würden das beweisen. „Mit ihrem Gesetz hebelt die Bundesregierung nicht nur das EU-Recht aus, sondern auch das Tierschutzgesetz“, erklärte Brigitte Sommer. Im Gesetz sei kein Wort von Herdenschutz zu lesen. Derweil sei es so, dass Weidetierhalter Wölfe bereits seit Jahren anfüttern würden, um ebenso Wolfsabschüsse fordern zu können. Damit setzen sie bewusst das Leben der ihnen anvertrauten Tiere aufs Spiel, so Sommer. Seit zwei Jahren würde der Verein Wolfsschutz-Deutschland regelmäßig nachweisen, dass Weidetiere nicht vor Wolfsangriffen geschützt würden. Hinzu komme, dass die Bundesumweltministerin auf der Webseite ihres Ministeriums eine ganz anderes politische Richtung präsentiere. Wörtlich stehe dort zu lesen: „Eine Bejagung ist grundsätzlich keine Lösung für den Herdenschutz, weil die verbleibenden Wölfe weiterhin ungeschützte Nutztiere angreifen werden. Außerdem werden bestehende Rudelstrukturen schnell zerstört und zuwandernde Wölfe und elternlose Jungtiere noch eher auf schlecht geschützte Nutztiere zurückgreifen als auf Rehe oder Wildschweine“.

Eine Politik gegen Natur und Umwelt

Dabei sei es laut Europäischer Union seit Anfang des Jahres möglich, dass die Weidetierhalter 100 Prozent Entschädigung bei Rissen erhalten sowie eine 100 Prozent Förderung bei der Anschaffung von Zäunen und auch Herdenschutzhunden. Nach dem Wortlaut des Gesetzes dürften Weidetierhalter nun überhaupt keine Motivation mehr haben, ihre Tiere zu schützen. Dabei wirke funktionierender Herdenschutz. Außerdem würden Statistiken auch beweisen, dass es in vielen Regionen, wie beispielsweise in Baden-Württemberg oder auch Schleswig-Holstein mehr Hunde- als Wolfsrisse gebe. In Niedersachsen und Sachsen könne gerade mal rund die Hälfte aller Vorfälle dem Wolf angelastet werden. Sommer: „Diese Zahlen belegen auch, dass es Weidetierhalter mit dem Schutz ihrer Tiere eben nicht ernst meinen“.

Äußerst bedenklich und irrwitzig sei, dass Abschüsse schon zur Abwehr drohender landwirtschaftlicher Schäden erlaubt seien. Sommer: „Das ist, als ob die Polizei wahllos ein verkehrssicheres Auto aus dem Verkehr zieht, weil es ja eventuell einen Unfall verursachen könnte.“ Selbst wenn Risse nicht genetisch einem Wolf zugeordnet werden könnten, sei es mit diesem Gesetz nun möglich, einfach Wölfe und sogar ganze Wolfsrudel abzuschießen.

Und wenn der Wolf erneut ausgerottet sei, was das Gesetz unweigerlich nach sich ziehen werde, bestünde nach wie vor das Hunderissproblem. Auch würden Schafe und andere Weidetiere durch Krankheiten und Vernachlässigung ihrer Besitzer sterben. In Bayern, so Sommer, kämen pro Jahr 50.000 Schafe durch Krankheiten und Vernachlässigung um. Durch den Wolf seien dies gerade einmal 50.

Gerade eine Umweltministerin habe die Verantwortung, Politik für und nicht gegen die Umwelt zu machen, doch das, so Sommer, sei schon lange nicht mehr der Fall.

Auch die im Gesetz festgeschriebene Ausrottung von Wolfshybriden sei absolut nicht hinnehmbar. Bei einer von der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung festgestellten Hybridisierungsrate der Wölfe in Deutschland von unter einem Prozent bestehe keine Gefahr, dass sich Wolfshybriden so stark ausbreiten, dass sie den sogenannten „reinerbigen Wolf “ verdrängen. Eine solche Vorgehensweise, wie durch die Bundesregierung jetzt beschlossen, sei als rassistisch zu bezeichnen, betonte Sommer, die erklärte, dass ihr Verein mit allen möglichen Mitteln die Umsetzung dieses derart naturfeindlichen Gesetzes verhindern werde.

Hier die PM als PDF-Datei:

PM_Lex_Wolf_Machwerk_von_Lobbyisten

Offener Brief an Umweltministerin Svenja Schulze: Revidieren Sie die geplante Jagd auf die Wölfe!

Sehr geehrte Frau Schulze,

es ist wohl neuerdings so usus, dass die Öffentlichkeit nicht mehr durch Pressemitteilungen des Umweltministeriums informiert wird, sondern durch Artikel in der Presse Entscheidungen und Referentenentwürfe bekanntgegeben werden. So mussten wir gestern auch durch Zeitungsartikel erfahren, dass ein Kabinettsentwurf vorsieht, den Schutz der Wölfe in Deutschland aufzuweichen. So soll beispielsweise willkürlich in Wolfsrudel – völlig unabhängig davon, welcher Wolf den Riss verursacht hat – einfach so lange hineingeschossen werden, bis die Risse aufhören. Dabei wird völlig außer Acht gelassen, dass Risse nicht durch ansässige Rudel, sondern auch von durchwandernden Jungwölfen verursacht werden können. Haben Sie sich überhaupt einmal mit der Biologie des Wolfs beschäftigt? Fallen Elterntiere weg, werden nicht weniger, sondern mehr Weidetiere gerissen.  Auch das beweisen Statistiken. Mit Ihrem Entwurf wird sowohl EU-Recht ausgehebelt, als auch das Tierschutzgesetz. Kein Wort von Herdenschutz im Referendum. Die Weidetierhalter füttern Wölfe doch bereits seit Jahren an, um ebenso Wolfsabschüsse fordern zu können. Damit setzen sie bewusst das Leben der ihnen anvertrauten Tiere aufs Spiel. Seit zwei Jahren weisen wir regelmäßig nach, wie die Zäune in Weidegebieten aussehen. Siehe auch neueste Bilder aus Schleswig-Holstein.

Mit Ihrem Votum für diesen für die Umwelt und den Naturschutz völlig  kontraproduktiven Kabinettsentwurf widersprechen Sie sich übrigens selbst. Auf Der Webseite des Bundesumweltministeriums verlautbaren Sie: „Eine Bejagung ist grundsätzlich keine Lösung für den Herdenschutz, weil die verbleibenden Wölfe weiterhin ungeschützte Nutztiere angreifen werden. Außerdem werden bestehende Rudelstrukturen schnell zerstört und zuwandernde Wölfe und elternlose Jungtiere noch eher auf schlecht geschützte Nutztiere zurückgreifen als auf Rehe oder Wildschweine“. Der Link dazu: https://www.bmu.de/faq/kann-man-woelfe-nicht-aus-landwirtschaftlich-gepraegten-regionen-vertreiben/

Ergebnis: Weidetierhalter haben keine Motivation zum Schutz ihrer Tiere

Dabei ist es laut EU seit Anfang des Jahres möglich, dass die Weidetierhalter 100 % Entschädigung bei Rissen erhalten sowie 100 % Förderung bei der Anschaffung von Zäunen und auch Herdenschutzhunden. Im Klartext: Es wird bereits alles bezahlt. Nach dem Wortlaut Ihres Referentenentwurfs dürften Weidetierhalter nun überhaupt keine Motivation mehr haben, ihre Tiere zu schützen. Dabei wirkt funktionierender Herdenschutz. Statistiken beweisen dies. Außerdem beweisen Statistiken auch, dass es in vielen Regionen, wie beispielsweise in Baden-Württemberg oder auch Schleswig-Holstein mehr Hunde- als Wolfsrisse gibt. In Niedersachsen und Sachen kann gerade mal rund die Hälfte aller Vorfälle dem Wolf angelastet werden. Diese Zahlen belegen auch, dass es Weidetierhalter mit dem Schutz ihrer Tiere eben nicht ernst meinen.

Demokratie gefährdendes Verhalten

Warum wird der Beschluss der EU zum Herdenschutz nicht bundesweit unbürokratisch und schnell umgesetzt? Auch in der Schulpolitik wurde  wegen der Digitalisierung Länderpolitik durch den Bund unterstützt. Warum wird dies nicht auch in der Causa Wolf und Naturschutz gemacht? Warum werden Schäfer und andere Weidetierhalter bundesweit nicht zunächst auf Kulanz entschädigt und das zweite Mal per Herdenschutznachweis? Selbst diese Regelung würde den Bund und die Bundesländer günstiger kommen als Schießbefehle auf Wölfe auszuführen, zumal die Schäfer trotz der Wolfsschießerei entschädigt werden müssen, oder wie sehen Sie das?

In Niedersachsen lässt Umweltminister Lies seit drei Monaten einen Wolf verfolgen, der gerade mal einen Schaden von rund 2.000 Euro verursacht hat, den die Halter ersetzt bekommen hätten, hätten sie denn einen Antrag auf Billigkeitsleistungen der Förderkulisse gestellt.  Über die Kosten dieses Einsatzes wird geschwiegen. Kleine Anfragen der Opposition werden nicht beantwortet. Dies ist im hohen Maße demokratiegefährdendes Verhalten. Und hat man den Wolf erneut ausgerottet, was ihr Referendum nach sich ziehen würde, bestünde nach wie vor das Hunderissproblem. Auch sterben weiterhin Schafe und andere Weidetiere durch Krankheiten und Vernachlässigung ihrer Besitzer. In Bayern kommen 50.000 Schafe durch Krankheiten und Vernachlässigung um. Durch den Wolf sterbem gerade mal 50. Vorfälle mit Pferden und Wölfe liegen im einstelligen Bereich. Solche Vorfälle gibt es überhaupt nur, weil beispielsweise Fohlen nicht geschützt waren, weil sie nicht in die Herde integriert waren. Vorfälle mit Pferderippern, oder Misshandlungen, bzw. Vernachlässigung der Halter erscheinen nahezu täglich in der Presse.

Töten von Mischlingen ist unmenschlich

Die Hybridisierungsrate in Deutschland liegt bei unter 1 %. Es ist grausam und zeugt von Rasseideologien, die längst der Vergangenheit angehören sollten. Es gibt wissenschaftliche Belege, dass sich Wölfe während Jahrhunderten immer mal wieder mit Hunden gepaart hatten. Die schwarze Fellfarbe der amerikanischen Wölfe ist so entstanden. Das Töten von so genannten Hybriden ist nicht mit dem Tierschutzgesetz vereinbar. In Italien beispielsweise werden Mischlinge sterilisiert und wieder in die Natur entlassen.

Ihre Verantwortung: Politik für und nicht gegen die Umwelt gestalten

Frau Schulze, Sie haben vom Bürger einen Auftrag, Politik für die Bürger zu machen und nicht für die Agrar- und Jagdlobby. Neueste repräsentative Umfragen haben ergeben, dass der Klima- und Naturschutz in Deutschland von den Wählern als immer wichtiger angesehen wird. Tatsächlich wird die Natur aber tagtäglich mehr zerstört. Nachweislich großen Anteil daran hat eben die Agrar-Lobby, für die Sie ganz augenscheinlich ihre  Politik ausrichten.  Der Wolf kam von alleine nach Deutschland zurück. Er bietet uns die Chance einer Umkehr, weil er in der Lage ist, Schäden in der Natur wieder gut zu machen. Diese Chance müssen wir ergreifen.

Gerade als Umweltministerin haben Sie die Verantwortung, Politik für und nicht gegen die Umwelt zu machen.

Mit freundlichen Grüßen

Brigitte Sommer

1. Vorsitzende Wolfsschutz-Deutschland e.V.

PS. Anbei einige Beispiele aus Schleswig-Holstein

Beispiel Schäfer Kruse

So sehen die angeblich „wolfssicheren“ Zäune der Schäferei Kruse aus. Erst am 15. Mai hatte sich der Schäfer über verschwundene Schafe in der SHZ beklagt. Bei allen Zaunkontrollen fanden wir immer wieder Mängel. Uns ist es außerdem schleierfhaft, wie Wolfsbetreuer Jens Matzen solche Dinge übersehen kann. Zitat: „Untersucht wird derzeit außerdem der Fall zweier gerissener Lämmer aus der Herde von Nicole und Volker Kruse aus Westerhorn. Das teilte Jens Matzen, Koordinator der Wolfsbetreuer, mit. Bei einem Kontrollgang hatte Volker Kruse am vergangenen Wochenende drei Lämmer vermisst. Kurze Zeit später hatte ein Jäger zwei der Tiere über die Au hinweg im Bereich der Gemeinde Hohenfelde gefunden, wie Nicole Kruse berichtete. Fotos zeigen, dass das Fleisch der Lämmer bis auf die Knochen abgenagt ist. Das dritte Tier ist nach wie vor verschwunden. Trotz als wolfssicher geltende Zäune hatten die Kruses in der Vergangenheit immer wieder Risse durch den Wolf zu beklagen.“
– Quelle: https://www.shz.de/23832492 ©2019

Auch der Film – im Link zu sehen -entstand bei Schäfer Kruse. https://wolfsschutz-deutschland.de/2019/04/25/faktencheck-und-zaunkontrolle-schleswig-holstein-minister-albrecht-beenden-sie-endlich-die-schiessbefehlfarce-auf-wolf-dani/

Seit 2016 lässt dieser Schäfer keine Gelegenheit aus, um gegen Wölfe zu hetzen.

Gemischte Pferde und Rinderweide bei Westerhorn

Fohlen können unter der Litze hindurchgegangen und haben damit keinen Schutz mehr.

Solche Zäune halten nicht einmal die Weidetiere drinnen.
Fast 70 Zentimeter zwischen Boden und Litze. Keine Ausnahme, sondern die Regel. Da spazieren Beutegreifer oder Hunde einfach unten durch.

 

Zwischen Rethwisch und Westerhorn

Auf dieser Weide sind mehrere Mutterschaft mit Lämmern untergebracht. Eine solche Haltung kann man nur als Anfüttern bezeichnen.
Große Lücke im Zaun.
Zum Wasser hin ist so gut wie kein Zaun mehr vorhanden. Dies hält weder Hunde noch Wölfe ab.
Kein Strom auf der Litze
Riesenspalt in der Türe
Riesenspalt in der Türe, der Zaun neben dem Eingang ist faktisch nicht mehr vorhanden.

 

Neuendorf bei Borsfleth

 

Immer wieder argumentieren die Bauern damit, dass man Deiche nicht einzäunen könne. Dabei sind die meisten Deiche bereits mit Festzäunen bestückt.
Alle Deiche sind bereits mit Zäunen versehen.
Wer auf den Deich will, muss Zäune und Tore passieren.
So sehen die Deiche aus.
Tagsüber halten sich hier viele Menschen auf. Freiwillig halten sich Wölfe hier bestimmt nicht am Tag auf. Nachts können Schafe in den Stall.
Deichbeweidung.
Auch die Deiche sind mit Zäunen, siehe Hintergrund, versehen.
Hunde bedeuten für die Deichschafe eine viel größere Gefahr.
Deichschafe.

 

Rinderherde bei Bokel

Große Lücke.
Eine Spannung von 2000 V ist zu niedrig.
Riesenlücke.
Strom auf Stacheldraht ist verboten. Für eine normale Litze wäre hier zu wenig Spannung.

 

Seitlich ist die Rinderweide mit Hobbitzäunchen umrahmt. Immer wieder brechen die Rinder aus der Weide aus und spazieren ins angrenzende Wäldchen.
Unter dieser Litze spazieren Beutegreifer und Hunde mühelos durch.
Litze in 50 Zentimeter Höhe ist grob fahrlässig.
Hobbitzaun an der Seite der Rinderweide.
Vorne Stacheldraht und Litze ohne Strom.

 

Diese Rinder hier steigen regelmäßig über niedrigen Zaun im Hintergrund und unternehmen Ausflüge in den Wald.
Pfosten, die so morsch sind, dass sie von alleine umfallen.