So tricksen Weidetierhalter in Brandenburg: nur rund die Hälfte der wenigen Risse sind Wölfen überhaupt zuzuschreiben

Nüchterne Zahlen belegen es – der Mensch bringt den Tod in riesigem Ausmaß und nicht der Wolf!

Laut Recherchen des BUND auf Grundlage von Angaben der SecAnim GmbH wurden in Brandenburg in 2014 genau 34.213 gefallene (verstorbene) Kälber „entsorgt“. In 2015 starben 36.182 Kälber in Haltung. Dagegen wurden in 2014 bzw. 2015 lediglich 5 bzw. 3 Rinder als Wolfsriss gemeldet. Und von allen gemeldeten Riss-Vorfällen können laut LfU Brandenburg überhaupt nur 58 % der Kategorie „Wolf/ Wolf“ nicht auszuschließen zugeordnet werden.
Es ist also höchste Zeit, diese ziel- und zweckgerichtete Hetze einiger Scharfmacher in Verbänden, Politik und Medien gegen den Wolf zu beenden und endlich mit der Bekämpfung der wahren Ursachen des täglichen Elends der Millionen an Nutztieren zu beginnen, nämlich den z.T. katastrophalen Haltungsbedingungen für massenhaften Konsum von Tierprodukten zum Niedrigstpreis. Tierhalter, Politiker und Medien, die angesichts der o.g. Zahlen noch immer „Krokodiltränen“ wegen eines vom Wolf gerissenen Nutztieres vergießen, müssen sich den Vorwurf gezielter Irreführung und Heuchelei gefallen lassen.

So auch ein spektakulärer Fall eines angeblichen Risses eines Fohlens, den wir nachrecherchiert haben.

Unsere Zaunkontrolle ergab, dass die Abstände zwischen erstem Draht (kein E-Draht!!!) und Boden zu weit sind, um Wölfe, Hunde oder andere Beutegreifer zurückzuhalten. Zudem lag an den Stromdrähten z.Z. der Kontrolle keine Spannung an. 

 

 

Hier der Link zum Artikel in der MAZ, in dem sich der Pferdehalter bitterlich beschwert und schwört, er hätte alles dafür getan, seine Tiere zu schützen. Frank Nitsche hätte alles gemacht, was die Wolfsberater empfehlen. Nein, hat er nicht.

https://www.maz-online.de/Lokales/Teltow-Flaeming/Nuthe-Urstromtal/Berkenbrueck-Zuchtfohlen-vom-Wolf-gerissen?fbclid=IwAR145rVk5TtJXZs3r0yULLJEYav_Rl5GF1vT14K_wszgHJMyDMiDDvudDwk

Seit der Etablierung von territorialen Wölfen in Brandenburg sind landesweit 551 Schadensfälle an Nutztieren registriert worden, bei denen ein Wolf als Verursacher ermittelt oder zumindest als Verursacher nicht ausgeschlossen werden konnte, gab des Landesumweltamt Brandenburg in einer Pressemitteilung im Mai bekannt.  In den Anfangsjahren der Wolfsverbreitung in Brandenburg (2007 bis 2015) seien jährlich bei im Durchschnitt 17 Vorfällen rund 64 Nutztiere zu Schaden gekommen.

Todesursachen von Nutztieren, die als Wolfsrisse gemeldet wurden 2007-2019

Im Jahr 2016 seien bei 90 Vorfällen 247 Nutztiere und im Jahr 2017 bei 115 Vorfällen 394 Nutztiere geschädigt worden. Im Jahr 2018 seien bei 153 Vorfällen 401 Nutztiere geschädigt worden. Im ersten Quartal 2019 seien 65 Vorfälle gemeldet worden, wobei in 37 Fällen ein Wolf als Verursacher wahrscheinlich bzw. nicht auszuschließen wäre.

Im Zeitraum 2017 bis Ende 2018 sei der Wolfsbestand von einem bestätigten Vorkommen im Jahr 2006/07 auf 39 bestätigte Vorkommen gestiegen.

Beihilfen des Landesamtes für Umwelt zur Entschädigung von gerissenen Nutztieren 2007-2019

Pro Jahr schwank die Zahl der getöteten Nutztiere zwischen 3 und 14 Nutztieren pro bestätigtem Wolfsvorkommen.

Im Jahr 2015 wurde erstmals an einem Kadaver eines Robustpferdefohlens Verletzungen gefunden, bei denen der Wolf als Verursacher nicht auszuschließen ist. Ein zweiter Fall mit einem getöteten Fohlen ereignete sich im März 2017, ein dritter Fall im April 2018. In den Jahren 2016 und 2017 ist es jeweils zu einem Übergriff auf Alpakas gekommen.

Von allen gemeldeten Vorfällen können allerdings nur 58 Prozent der Kategorie „Wolf/ Wolf nicht auszuschließen“ zugeordnet werden.

Quelle: Screenshot LFU Brandenburg
Quelle: Screenshot LFU Brandenburg. Nur 58 % können überhaupt dem Wolf zugeordnet werden, bzw. kann der Wolf nicht ausgeschlossen werden. Zudem gehen auch diese Zahlen zurück.

 

Die in den einzelnen Jahren an die betroffenen Tierhalter/Innen als Beihilfe des Landes Brandenburg ausgezahlten Summen sind der nachfolgenden Abbildung zu entnehmen. Bis einschließlich 31.03.2019 wurden 292.650,16 Euro an geschädigte Tierhalter ausgezahlt. Hier geht es direkt zur Pressemitteilung des LFU https://lfu.brandenburg.de/cms/media.php/lbm1.a.3310.de/wolf_nutztierschaeden.pdf

 

Dr. Hans-Holger Liste, Wolfsteamleiter Brandenburg

7 Gedanken zu „So tricksen Weidetierhalter in Brandenburg: nur rund die Hälfte der wenigen Risse sind Wölfen überhaupt zuzuschreiben

  1. Es ist ein Trauerspiel.Egal,welche Berichte ich lese. Die sog.Wolfshasser versuchen doch alles um ihn auszurotten. Doch damit haben sie die Rechnung ohne den Wirt gemacht! Es gibt genügend Beweise,das es nicht immer der Wolf ist,und dennoch beharren die Weidetierhalter auf ihr recht,stur und trotzig,wie ein kleines Kind.Ich würde mich sowas von schämen.
    Doch wenn man schon einen Wolf als Problemwolf darstellt (siehe Fall Pumpak) der einen Kuchen stibitzte,dann wundert mich garnicht mehr.
    Der Mensch auf seinem Egotrip. Die Welt gehört ihm nicht alleine.Wann versteht er es endlich?
    Es geht auch hier wieder nur um Geld und Macht.Sollen die Weidetierhalter vernünftig ihre Zäune aufstellen,doch dahinter steckt sicher Kalkül,anders kann ich mir dies nicht vorstellen.
    Selbst wenn die Zahlen noch niedriger wären.Der Wolf ist nicht erwünscht,aus welchen Gründen auch immer. Es macht mich traurig,die alles zu beobchten,denn Wölfe sind einfach faszinierende Wesen.
    Wir können alle froh sein,das es überhaupt noch Tiere gibt.

  2. Ich fordere dringend die Politik dazu auf die Aussagen der „Geschädigten“ kritischer zu hinterfragen und gründlicher zu überprüfen. Auch mal ohne Anmeldung 😉

  3. Die Herren Weidetierhalter wollen kein Geld ausgeben für die Instandhaltung ihrer Zäune….ohne Wolf ist das billiger…..zum Kotzen diese Einstellung….

  4. Wie blöd muss denn ein Herr Nitsche sein…. anscheinend hat er den Zaun ja nicht richtig gesichert. Zudem wäre es ungewöhnlich, wenn Wölfe den Riss am helligten Tag gemacht hätten. Nachts hatte er die Mutter mit Fohlen ja hoffentlich im Stall. Leider geht das aus dem Bericht nicht hervor. Aber wie gesagt: Wenn jemand die Zäune nicht richtig unter Strom hat, WORÜBER WUNDERT ER SICH ????

  5. die Weidetierhalter sind auch manchmal Jäger, wen wundert es, wenn diese Typen ihre Tiere nicht schützen, weil sie auf die Wölfe und andere Tiere schießen wollen. Die Recherchen von Wolfsschutz sind eindeutig und klar verständlich. Ich frage mich, ob unsere Politiker wirklich so dumm sind oder ob sie doch alle korrupt sind. Vielleicht auch beides. Die Weidetierhalter, die ihre Tiere nicht ordnungsgemäß schützen, gehören bestraft. Die Journalisten, die so dumm und unwissend Lügen verbreiten sollte man wegen Verleumdung anklagen können. Man sollte sie zumindest mit Leserbriefen überschütten.

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