Wolf Bubla zurück in der Freiheit im Erzgebirge

Was für eine großartige Überraschung! Dabei hatten seine Retter befürchtet, dass Bubla wegen seiner schweren Unfallverletzungen für immer in menschlicher Obhut bleiben müsste. Gestern meldete die tschechische Auffangstation Drosera Bublava auf ihrer Facebook-Seite und in einer Pressemitteilung, dass der bei einem Unfall im September schwer verletzte Wolf Bubla sich so gut erholt hätte, dass er doch wieder in die Freiheit entlassen werden konnte.  Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. freuen uns riesig darüber!

Ende September war Bubla von einem Pilzsammler auf der tschechischen Seite des Erzgebirges gefunden worden. Völlig hilflos und bewegungsunfähig lag das Tier in einem Straßengraben. Anders als in Deutschland wird in Tschechien Wölfen geholfen, die einen Unfall überleben. In Deutschland werden solche Wölfe getötet. Wer ihnen trotzdem helfen würde, würde sich sogar strafbar machen. Gerade für ein Land mit einer Vergangenheit wie Deutschland sie hat, ist diese Vorgehensweie unwürdig und traurig zugleich. Insofern hatte Bubla gleich zwei Mal Glück. Der Pilzsammler litt nicht unter „German Angst“ und Bubla landete in der nächsten Wildtierstation.

Was die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Auffangstation Drosera Bublava zusammen mit weiteren Fachleuten dann leisteten, ist mit Worten kaum zu beschreiben. Trotz schlimmster Verletzungen an Rücken und Hüfte  gaben sie den Jungwolf, der gerade mal etwas über ein halbes Jahr alt war, nicht auf. Eine Tierklinik und Fachärzte standen mit Rat und Tat zur Seite. Nach mehreren Operationen war klar: Bubla würde überleben, doch würde er wahrscheinlich nie wieder richtig laufen können. Also wurde ein Gehege errichtet, das dem Wolf nach seiner Genesung ein Zuhause bieten sollte. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. unterstützten den Verein Drosera Bublava auch mit einer Spende. Dieses Gehege ist nun auch nicht umsonst gebaut worden, sondern es kann nun dem nächsten Patienten ein Zuhause auf Zeit bis zur Auswilderung bieten.

 

Ein Mitarbeiter der Station Drosera Bublava schenkt Wolf Bubla wieder die Freiheit.

Nun wagte man doch den mutigen Schritt, Bubla seine Freiheit zurück zu geben. Eine Entscheidung, die wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. voll begrüßen, denn ein frei geborener Wolf wird immer die Freiheit wählen. Auch wenn er in dem Gehege viele Jahre sicherlich gut umsorgt und in Sicherheit gewesen wäre, ist doch die Freiheit für Bubla die beste Lösung. Er wurde in der Nähe seiner Fundstelle wieder in die Natur entlassen. So hat er gute Chancen, sein Rudel, seine Familie wiederzufinden, irgendwann abzuwandern und vielleicht eine eigene Familie zu gründen.

Doch selbst wenn er es wie viele Jungwölfe nicht schaffen sollte, so ist doch jeder Tag in Freiheit und in der Natur ein Geschenk, das ihm Menschen mit Herzensbildung und Mitgefühl sowie einer Verbundenheit zur Natur möglich gemacht haben. Auch italienische Experten hatten zur Auswilderung geraten.  In Italien blickt man auf einen reichen Erfahrungsschatz zurück. Von 83 frei gelassenen Wölfen kam weder einer zurück, noch näherte sich ein frei gelassener Wolf Menschen.

„Wölfe können auch nach einer längeren Trennung Mitglieder ihres Rudels erkennen“, so Jind ři ška Jelínková von der Agentur für Natur- und Landschaftsschutz Tschechien. Ein Senderhalsband soll dabei helfen, Bubla noch eine Weile zu begleiten. „Nach einiger Zeit werden wir bewerten, ob die Integration ins Rudel stattgefunden hat, oder der Jungwolf seinen eigenen Weg geht und künftig ein neues Revier errichten wird. Das Halsband kann bis zu zwei Jahre funktionstüchtig. „Jetzt wissen wir, dass er sich im Gebiet des Rudels befindet, aus dem er stammt“, erklärt Martin Du Nya, ein Zoologe des Instituts für Waldökologie der Mendel-Universität in Brno.
Solche Besenderungen sehen wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. normalerweise mit großer Sorge, denn Sender können gehackt werden und sehr viele Wölfe in Deutschland wurden danach bereits Opfer illegaler Tötung. Im Fall von Bubla können wir die Entscheidung jedoch nachvollziehen. Vielleicht hat Bubla ja dadurch noch weiter ein bißchen Hilfe von Freunden.

 

Quellen: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/10/20/happy-end-fuer-wolf-bubla-in-tschechien-tod-fuer-wolf-meckie-in-deutschland/

https://www.facebook.com/profile.php?id=100081564993466

15 Gedanken zu „Wolf Bubla zurück in der Freiheit im Erzgebirge

  1. Endlich eine gute Nachricht ! Ich finde es großartig wie die Tschechei mit Wölfen, die in Not geraten sind, umgeht. Ein großes Dankeschön.

    1. Ja, da kann man nur neidisch auf unsere Nachbarn blicken: sie haben Dank verdient und mit ihrer Einstellung gibt es dann dort gute Beiträge für einen biodiversen Naturhaushalt, der hierdurch sehr unterstützt werden könnte!

  2. Wieder eine gute Nachricht. Immer wieder schön zu hören, dass ein Wolf gerettet und wieder in Freiheit ist. Ein Glück für das Tier, dass er den Unfall bei unseren tschechischen Nachbarn hatte und nicht auf deutschen Straßen. In Deutschland hätte auch eine leichte Verletzung vielleicht ein Todesurteil sein können. Sehr schade, dass die allgemeine Einstellung und Gesetzeslage in bei uns so wildtierfeindlich ist. Sicherlich gibt es auch bei uns gute Menschen, die die Pflege für das Tier auf sich nehmen würden. Doch muss man eventuell damit rechnen, dass man für die Hilfe an einem Wildtier strafrechtlich belangt wird….. Wir leben in einer verkehrten und verdrehten Welt.
    Jedenfalls wünsche ich dem „tschechischen“ Wolf Bubla viel Glück, auf dass er Deutschland meide. Und vielen Dank an die Helfer der tschechische Auffangstation Drosera Bublava . Tolle Arbeit.

  3. Schön das es noch Menschen gibt die ein Leben hochachten und Alles tun um es zu erhalten.Man kann das nicht hoch genug achten.Wo Menschen sich doch eher wie Bestien verhalten,siehe Massentierhaltung.

  4. Mein Herz springt vor Freude, Dank lieber Menschen kann dieser Wolf wieder den Gang seiner Vorfahren weiterleben. Diese Erfahrung wird dieser Wolf an so hoffe ich sehr an seine Nachkommen weitergeben und Dank an den tollen Team in der Tschechei.

  5. Ich bin so unendlich dankbar, dass es solche Menschen gibt, die alles tun, um Tieren – in diesem Fall dem wunderbaren Wolf – zu helfen und sie zu beschützen. Meinen herzlichsten Dank an diese großartigen Menschen in Tschechien. ❤️

    1. Ein Land,wo dem Wolf geholfen wurde(ich las den Bericht)
      Frage mich,weshalb sich hier die Bestie Mensch immer als Egoist zeigt und denkt,ihm gehört die Welt allein.
      Ich bin jedenfalls unendlich erfreut,das es Bubla wieder gut geht.
      Bubla such Dir ein Wolfsmädel,und dann verstecke dich mit ihr…;-)🐺🐺🐺🐺🐺👍🏽

      1. Hallo an alle die Wölfe genauso lieben wie ich,
        Ich bin so unendlich Dankbar, dass es so viele Leute gibt, die wissen was Wölfe für
        wunderschöne und liebevolle Tiere sind. Sie werden nicht Geboren um zu Töten, nein,
        diese Wunderschönen Tiere wollen in Frieden leben. Diese tollen Tiere waren von uns schon da, also, müssen wir Menschen uns den Wölfen anpassen, und nicht andersrum.
        Ihnen wurde so viel Lebensraum genommen, und dadurch natürlich auch Nahrung um ihre Jungen zu ernähren.
        Warum können die Menschen sich nicht anpassen ? In anderen Ländern geht es doch auch.

        1. Leider sind viele Menschen zu egoistisch um sich ernsthaft mit anderen Dingen zu beschäftigen.Nur haben,haben und wenn die Welt dabei zu Grunde geht.

          1. Ich kenne leider einige Menschen,die auch mir nah sind…(schlimm)
            ich finde es zum Kotzen…
            Selbstverliebt und natürlich sind Kunstnägel wichtiger als Tiere…;-(

  6. Was für eine schöne Nachricht. Icht alle sind so mörderisch gegenüber Tieren, wie die Deutschen. Weshalb tun bloß die Grünen nichts für die Wölfe!

  7. 😍 da geht mir das Herz auf, wenn ich so etwas schönes lesen kann.Ich spreche den Helfern ein großes Dankeschön aus❤ Dieses Bild wo der kleine Wolf in die Freiheit entlassen wird, treibt mir von Freude Tränen in die Augen. Dankeschön an die tollen Mitarbeiter in Tschechien.

    1. ….. mein Herz hüpft mit ….. Bitte mehr von solchen Nachrichten !!!
      Der Bedarf an solchen Nachrichten erscheint mir immer wichtiger, denn diese motivieren und helfen mir/uns dabei weiter zu machen und nicht zu resignieren.
      Auch meinen herzlichsten Dank an das DroseraBublava-Team und für die Unterstützung durch das Team von Wolfschutz Deutschland.

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