Bayernlobby eskaliert: Wölfe und andere Wildtiere in Not

In der Rhön dienen ungeschützte Schafherden in Riedenberg offenbar als Köder für Rissprovokationen, wie unsere Dokumentationen vom 14. September 2025 zeigen. Gleichzeitig bedroht die geplante Jagdgesetz-Reform vom September 2025 in Bayern nicht nur aktuell sieben Wolfsrudel, sondern den Tierschutz insgesamt. Der Wanderwolf GW4806m riss am 5. September 2025 in Mönchberg im Landkreis Miltenberg vier Schafe und eine Ziege, ein klarer Hinweis auf die Notwendigkeit von Herdenschutz. Wolfsschutz-Deutschland e. V. war vor Ort und sieht in diesen Entwicklungen einen dringenden Aufruf zu Prävention, Aufklärung und Schutz, statt Panikmache, irreführenden Veranstaltungen und Jagdeskalationen. Lesen Sie hier unsere Fotoreportage, in der wir auch darüber aufklären, dass Protest alleine gegen die Hobbyjagd nicht ausreicht.

 

Skandal in der Rhön: Ungeschützte Herden als Argument für Abschussanträge

Im Landkreis Bad Kissingen, wo der Wolf seit Jahren ein natürlicher Teil der Wildnis ist, spitzt sich die Lage wieder einmal zu: Schafhalter in Riedenberg und Umgebung lassen ihre Herden anscheinend bewusst ungeschützt, um Risse zu provozieren und Abschussanträge zu rechtfertigen, während allen Wölfen illegal nachgestellt wird. Als Verein, der jeden Abschuss ablehnt, waren wir am 14. September 2025 vor Ort im Landkreis Bad Kissingen und in Riedenberg. Unsere Dokumentationen zeigen: Die Zäune der betroffenen Herden sind mangelhaft oder fehlen völlig – ein klarer Verstoß gegen empfohlene Maßnahmen. Der Ort grenzt direkt an den Truppenübungsplatz Wildflecken, das Kernhabitat der Wölfe. Halter müssten längst schützen – stattdessen scheint Provokation das Ziel zu sein.
Beispielfoto Wölfe in Angst. © Brigitte Sommer

Risse durch Fahrlässigkeit oder Absicht? 

Ende August und Anfang September 2025 wurden in Riedenberg mehrere Schafe gerissen: Am 27. August ein totes Tier, am 3. September ein weiteres totes und zwei verletzte, am 5. September drei tote und drei verletzte Schafe – insgesamt zehn betroffene Tiere. Ein Riss ist genetisch als Wolfsangriff bestätigt, bei den anderen stehen Untersuchungen aus. Wie die Main-Post vom 19. September 2025 berichtet, gab es seit der Umsetzung von Schutzmaßnahmen laut der Verwaltung des Landkreises Bad Kissingen keine weiteren Risse. Das Landratsamt Bad Kissingen bestätigt: Die Weidetiere in Riedenberg waren nicht gesichert, bis auf eine Ausnahme, was die Risse erklärt. Das Amt habe Notfallmaßnahmen eingeleitet, dränge auf Zäune oder Herdenschutzhunde, heißt es in einem Artikel in der Main-Post. Ein Abschuss wird nach der derzeitigen Lage nicht genehmigt. Unsere Aufnahmen vom 14. September zeigen offene Weiden ohne Schutz, direkt am Wildflecken-Gebiet. Fördermittel der Bayerischen „Förderrichtlinie Investition Herdenschutz Wolf“ für Zäune und Beratung bleiben anscheinend ungenutzt. Statt Schutz provozieren Halter Risse, um Abschüsse zu erzwingen. Ein kalkulierter Plan?

 

Territorium Wildflecken

 

Das Rudel Wildflecken lebt auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken, der sich auch über die hessische Landesgrenze hinweg streckt. Es wird aber in Bayern geführt. Es ist das Nachbarrudel zum Rudel Hohe Rhön, das nach unseren Daten ausgerottet wurde.

 

 

Das Streifgebiet des Rudels Wildflecken reicht bis zum Kreuzberg. Hier auf dem Foto ist das Kloster Kreuzberg zu sehen. © Brigitte Sommer

 

Blick ins Rudelgebiet Wildflecken in der Rhön. © Brigitte Sommer

 

Schafe hinter einem wolfsabweisenden Netz von 1,10 Metern und 8.000 Volt bis zur unteren Ebene. Damit sind dieses Schafe gut geschützt. Dokumentiert am Kreuzberg, 14.09.25.

 

Mahnfeuer in Riedenberg: Hass statt Lösung

Am 26. September 2025 findet in Riedenberg ein Mahnfeuer statt – Teil einer EU-weiten Aktion des Fördervereins der Deutschen Schafhaltung (FDS) um 19.30 Uhr. Unter dem Motto „Schweigen beim Wolf ist Verrat an den Weidetierhaltern“ fordert man Abschüsse. Doch wir sehen darin Antiwolfspropaganda: Statt Feuer für Hass braucht es Aufklärung und Schutzmaßnahmen.

Illegale Verfolgung: Die Zerstörung der Rhönwolfsrudel

In der Rhön wird allen Wölfen illegal nachgestellt. Das Rudel „Höhe Rhön“ wurde laut unseren Daten ausgerottet: Die Wölfin Frigga (GW3092f) verschwand 2024 spurlos. Vier verwaiste Welpen blieben zunächst zurück, bis auch sie verschwanden. Das Rudel Wildflecken verlor einen „Babysitter“. Im August 2024 wurde eine Wölfin aus Wildflecken abgeschossen – DNA-Tests bewiesen: Es war der falsche Wolf. Illegale Jagden destabilisieren Rudel und verhindern Koexistenz.

 

Riedenberg ist ein abgelegener Stadtteil von Bad Brückenau und fast direkt am Truppenübungsplatz Wildflecken gelegen. Ganz offensichtlich gibt es auch dort Wolfsfreunde. Es wird dort aber auch ein unglaublicher Hass geschürt, dem regionale und überregionale Medien leider eine Bühne bieten. Am 26.09.25 soll in der Bergseestraße 4 ein so genanntes Mahnfeuer gegen Wölfe stattfinden.

 

Zaundokumentationen aus Riedenberg

Schafe in Riedenberg hinter einem sehr ungenügenden Zaun. Siehe Hintergrund. Teilweise Maschendraht und teilweise Baustahlmatten, ohne zusätzliche Stromlitze. Dokumentiert am 14.09.25.

Vorderseite des Zauns. Hinter dem im Hintergrund zu sehenden Hügel sind die Grenzen des Truppenübungsplatzes, auf dem das Rudel Wildflecken lebt, nicht weit. Dieses Gebiet ist seit Jahren Wolfsgebiet. Wer hier nicht schützt, riskiert Risse. Nirgendwo Untergrabschutz, keine Stromlitze und der Zaun ist dazu noch eingedrückt. Dokmentation vom 14.09.25.
Riesige Lücke. Dokumentation am 14.09.25
Blick zum hinteren Teil des Geländes. In der Dorfmitte befindet sich ein unwegsames Fischteichgelände, das nicht eingezäunt ist. Das Gebüsch kann als Kletterhilfe dienen, die Holzpfosten sind morsch. Dokumentation vom 14.09.25

 

Schafe um Fischteiche in der Mitte von Riedenberg, einem unzugänglichen Feuchtgebiet, das durch den an den Wald angrenzenden Truppenübunsgplatz leicht erreicht werden kann. Keine Sicherung, gar kein Zaun am Bach. Dabei ist bekannt, dass Wölfe gut schwimmen können. Dokumentation vom 14.09.25

 

 

 

Ziegen hinter einem Weidenetz mit zusätzlichen Litzen außen herum. Dokumentation vom 15.09.25. Ob die äußeren Litzen nach einem Riss hinzugefügt worden sind, wissen wir nicht.

 

Diesen niedrigen Zaun mit nur zwei Litzen fanden wir 14.09.25 auch noch bei Riedenberg vor. Welche Tiere hier geweidet haben, können wir nicht sagen, es sind aber deutliche Spuren von Beweidung vorhanden. Falls hier Schafe darauf standen, hatten sie gar keinen Schutz.

 

Territorium Hohe Rhön

Blick aus dem Juli in die Lange Rhön, wo das Nachbarrudel „Hohe Rhön“ (Frigga) sich angesiedelt hatte. Nach unseren Daten wurde es komplett illegal ausgerottet. Das LfU führt allerdings eine Sichtung am 8. August im Landkreis Rhön-Grabfeld auf. Allerdings ohne Belege. Am 29.06.25 sollen Griso und eine Tochter aus dem Rudel Wildflecken im Landkreis Rhön-Grabfeld ein Schaf gerissen haben. Am 07.06. gab das LfU an, ein Foto mit einem Wolf betätigt zu haben. Allerdings wird dieses Foto nicht gezeigt. Nachweise zum Rudel gibt es nur bis Ende April 2025. Darunter Filme und Bilder, die aber nicht gezeigt werden sowie ein Nachweis (Genetik, Rissabstrich Wildtier) des männlichen Wolfes GW4442m (HW02) am 11.04.2025. Die Elterntiere sind GW3092f x GW3519m. (Eltern Frigga und Griso, Bruder Nuka).

Blick aus dem Juli 25. Schafe und Herdenschutzhunde in der Langen Rhön im Landkreis Rhön Grabfeld.

 

Gut bewachte Schafe, dank fünf HSH in der langen Rhön. Bild vom Juli 2025.

 

Landkreis Miltenberg

Der Wolf GW4806m, erstmals in Hessen nachgewiesen, hat am 5. September 2025 in Mönchberg im Landkreis Miltenberg vier Schafe und eine Ziege gerissen.  Gleichzeitig sorgen Panikmache und irreführende Veranstaltungen für unnötige Spannungen.
Die DNA-Analyse des Bayerischen Landesamts für Umwelt (LfU) identifizierte GW4806m als Verursacher des Risses. Der Wolf, ein wandernder Rüde, der im Mai 2025 im hessischen Vogelsberg nachgewiesen wurde, griff wohl auf einer ungeschützten Weide an. Der Landkreis Miltenberg hat das Gebiet als „Ereignisgebiet“ klassifiziert und die Förderung für Zäune und Herdenschutzhunde ausgeweitet. Insgesamt wurden fünf Tiere getötet, ein Vorfall, der durch besseren Schutz vermeidbar gewesen wäre. Eine Pferdehalterin aus dem Landkreis betreibt seitdem Panikmache, obwohl es dort überhaupt keine dokumentierten Fälle gibt, in denen Wölfe Pferde angegriffen haben. Zudem ist eine Veranstaltung mit einem Tierarzt geplant, der bundesweit als Wolfsgegner bekannt ist und Fake-Geschichten verbreitet, was die Lage unnötig eskalieren lässt.
Da dort in der Gegend schon etwas länger immer wieder ein Wolf gesichtet wurde, ohne dass es jemand groß aufgeregt hätte, könnte es sein, dass sich GW4806m in der Gegend um Mönchberg angesiedelt hat.

 

Das Gebiet zwischen Mönchberg und Klingenberg ist überhaupt nicht von Weidetierhaltung geprägt, sondern von Agrarflächen mit Anbau von Getreide und Mais. Zudem gibt es große Flächen mit Obstplantagen, die die Bienen bestäuben. In der Region wurde schon seit längerer Zeit immer mal wieder ein Wolf gesehen, aber fast niemand regte sich darüber auf.

 

Unterwegs waren am 19.09.25 bei Mönchberg Brigitte und Gudrun mit Spürnase Alba, die zum Wolfssuchhund ausgebildet wird. Wir suchen in allen Wolfsgebieten noch aktive Menschen, die sich an Zaundokumentationen und internem Wolfsmonitoring beteiligen möchten: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

 

Schafe bei Mönchberg hinter einem mobilen Weidezaunnetz in Höhe von 90 Zentimetern. Wir wissen nicht, ob dies die Rissweide ist. Sie dient jedoch als gutes Beispiel vor Ort dafür, wie leicht es Hunden und Wölfen gemacht wird. Auf den unteren Verstrebungen war am 19.09.25 keine Spannung.

Weide im Film

 

Auf der am Boden aufliegenden Verstrebung ist nie Spannung. Es ist jedoch wichtig, dass auf den darüber liegenden Verstrebungen genug Spannung ist. Am 19.09.25 war auf diesem Zaun unten keine Spannung, was bedeutet, dass hier kein Schutz vor Untergraben vorhanden war. In den allermeisten Fällen graben sich Wölfe unter Zäunen hindurch.

 

Auf den Litzen waren am 19.09.25 8.000 Volt Spannung. Allerdings beträgt der Abstand zum Boden hier 60 Zentimeter, was weder Hund noch Wolf daran hindert trotz Spannung auf die Weide zu gelangen. Es gab bislang dort überhaupt keinen Angriff auf Pferde. Seit einem Schafs- und Ziegenriss macht eine Pferdehalterin allerdings dort Stimmung gegen Wölfe und sie schürt Panik. Angeblich ist sogar eine Veranstaltung mit dem Antiwolfspropagandisten Dr. W. aus dem hessischen Gelnhausen geplant. Dabei sind Pferde viel mehr durch Wolfsripper gefährdet, als durch Wölfe oder Hunde. https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/01/14/angriffe-auf-pferde-280-irren-rippertaten-stehen-nur-16-wolfsangriffe-gegenueber-abschussforderungen-von-pferdehaltern-unverhaeltnismaessig/

Pferdeweide im Film

 

Blick ins Gebiet zwischen Collenberg und Mönchberg. Dort gibt es zahlreiche gut ausgeschilderte Wanderwege.

 

Der Sendemast Mönchberg ist umgeben von zwei Hochsitzen. Direkt gegenüber ein Rastplatz für Wanderer, die dort gefährlich pausieren. Foto vom 19.09.25
Auch hier schient es viele Wolfsfreunde zu geben. Hie befindet sich auch ein Rastplatz mit Erdkühlschrank, aus dem sich Wanderer gegen eine Spende kühle Getränke heraus nehmen können.

 

Mönchberg ist ein Luftkurort und bietet gastronomisch und auch für Wanderer Einiges. Wolfsgegner behaupten immer wieder, dass in unserer dicht besiedelten Kulturlandschaft kein Platz für Wölfe sei. Das Bild hier zeigt das genaue Gegenteil. Viele Gemeinden würden auch von den Devisen von Wolfsfreunden profitieren, deshalb sollten Bürgermeister und Behörden sich auch nicht von den Bauern aufhetzen lassen.

 

Nur wenige Wölfe in Bayern

 

Auszug aus der Rissliste Bayern. https://www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/wolf/monitoring/index.htm
Aktueller Screenshot von DBB-Wolf. Beim Rudel Wildflecken wurden nur zwei Welpen nachgewiesen. Eine Jungwölfin von dort wurde im vergangenen Jahr „versehentlich“ auf dem Gebiet des Rudels Hohe Rhön erschossen. Sobald das Rudel den Truppenübungsplatz verlässt, wird ihm illegal nachgestellt. Vom Nachbarrudel Hohe Rhön (Frigga) gibt es keine Nachweise mehr. Dies deckt sich mit unseren Daten. Weiterhin gibt es in ganz Bayern aktuell nur Nachweise vom Rudel Fichtelgebirge mit vier Welpen, Kitschenrain mit sechs Welpen, Pressather Wald mit vier Welpen, Veldensteiner Forst mit 4 Welpen, Manteler Forst mit sechs Welpen und Bayerischer Wald Süd mit drei Welpen. Ausriss aus: http://www.dbb-wolf.de
Die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) bestätigt: In Bayern sind aktuell nur sieben Wolfsrudel bestätigt – ein fragiler Bestand. Auch der Goldschakal, seit 2010 in Bayern präsent und 2024 mit einem ersten Wurf dokumentiert, steht unter Druck. Dennoch drängen Politiker und Jäger auf Bejagung beider Arten. Als Verein, der jeden Abschuss ablehnt, sehen wir darin einen Skandal. Die überarbeitete Jagdgesetz-Reform vom September 2025 ist ein Angriff auf Natur und Naturschutz – besonders absurd angesichts von Protesten, die sich nur gegen die Hobbyjagd richten, während in Bayern „Wald vor Wild“ von Förstern und Berufsjägern brutal umgesetzt wird.

Reform mit harten Bandagen: Wolf und Goldschakal ins Jagdrecht

Am 9. September 2025 beschloss die Bayerische Staatsregierung Eckpunkte für das Jagdgesetz, getrieben von Hubert Aiwanger (FW) und Michaela Kaniber (CSU). Wolf und Goldschakal sollen als „Wildtiere“ bejagt werden. Kaniber fordert abgeschnittene Rehohren als Abschussnachweis – eine barbarische Praxis. Aiwanger will „unbürokratische Bejagung“, gestützt auf die EU-Lockerung des Wolfschutzes. Ohne bundesweiten „günstigen Erhaltungszustand“ wird dies nicht durchsetzbar sein, doch Bayern drängt auf eine „Lex-Wolf“. Das Konzept „Wald vor Wild“, das auch in Bayern gilt, soll Jägern mehr Macht geben. Der BUND nennt es „Bankrott des Naturschutzrechts“, hat aber bislang mehr oder weniger durch Unterwürfigkeit geglänzt. Sieben Rudel und ein Goldschakal – Warum diese Jagdlust? Mit sieben Rudeln und etwa 100 Wölfen ist Bayerns Wolfspopulation empfindlich. DBBW-Daten vom 19. September 2025 zeigen minimale Zuwächse. Der Goldschakal wird als „Problem“ gebrandmarkt, obwohl beide Arten Ökosysteme stützen und Schäden von Wildverbissen von Rehen minimieren könnten. Absurderweise sollen Rehe aber von Jägern noch mehr geschossen werden.  Risse an Weidetieren rechtfertigen keine Bejagung, zumal Herdenschutz Schäden um 95 Prozent senken würde. Viele Naturschutzfreunde protestieren nur gegen die Hobbyjagd – ein absurder Fokus in Bayern, wo „Wald vor Wild“ von Förstern und Berufsjägern sogar mit noch rücksichtsloserer Grausamkeit umgesetzt wird. 
Beispielfoto Rothirsche.

In Bayern sind beispielsweise Rothirsche auf nur 14 Prozent der Landesfläche auf zehn isolierte Rotwildgebiete beschränkt – auf den restlichen 86 Prozent müssen sie per Gesetz abgeschossen werden, was auch Proteste nur gegen die Hobbyjagd und nicht auch gegen die allgemeine Jagd als absurd erscheinen lässt. 

Diese Einteilung, seit den 1970er Jahren besteht, verhindert natürliche Wanderungen und Genaustausch zwischen Populationen. Ergänzt wird das durch Straßen und Siedlungen, die Lebensräume zerschneiden und Inzucht fördern. Sogar die Hobbyjäger in Form des Bayerische Jagdverbandes (BJV) kritisiert dies und fordern die Abschaffung der Rotwildgebiete, um genetische Verarmung zu stoppen. Ähnlich warnen Experten: Seit den 1990er Jahren ist bekannt, dass solche Barrieren Populationen verinseln und genetisch schwächen.

Folgen: Missbildungen und Aussterberisiko. Eine Studie der Universitäten Göttingen und Gießen aus 2025 belegt fortgeschrittene genetische Verarmung in bayerischen Populationen, die langfristig das Aussterben bedrohen könnte. Symptome umfassen verkürzte Kiefer, verdrehte Schädel und versetzte Zahnreihen – Fälle, die in Deutschland zunehmen.

Die „50/500-Regel“ warnt: Unter 500 Individuen pro Population droht Verarmung. In Bayern führt die künstliche Einschränkung zu Degeneration, die Widerstandskraft und Gesundheit mindert.

Ablenkung durch Wolfshass

Während Bauern in Bayern mit geschürtem Hass auf Wölfe abgelenkt werden – etwa durch Forderungen nach Abschüssen in der Rhön oder Mönchberg –, toben die wahren Bedrohungen für die Landwirtschaft unbemerkt: Ausländische Investoren kaufen riesige Agrarflächen auf, ohne dass Politik oder Gesellschaft adäquat reagieren. Der Frankfurter Rundschau-Artikel vom 22. September 2025 beleuchtet den Skandal: Australische Investoren der Igneo Infrastructure Partners haben für 300 Millionen Euro 20.000 Hektar der Deutschen Agrar Holding übernommen, hauptsächlich in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Die Anzahl ausländischer Agrarholdings stieg von 118 (2020) auf 153 (2023). Sie bewirtschaften nun 2,1 Millionen Hektar – ein Plus von 32 Prozent. Agrarministerin Miriam Staudte warnt: „Grund und Boden ist zu einem lukrativen Spekulationsobjekt geworden, bei dem viele Bauern nicht mehr mithalten können.“ Share Deals umgehen Steuern und Bund und Länder schieben Verantwortung hin und her – ein systematisches Wegschauen seit der Föderalismusreform 2006. In Bayern, wo nur sieben Wolfsrudel den Hass auf sich ziehen, ist das Problem ähnlich akut: Der Bayerische Agrarbericht 2024 zeigt steigende Kaufwerte für landwirtschaftliche Grundstücke, mit 689 Angeboten für Acker- und Weideflächen, oft an Investoren. Immonet listet Hunderte von Parzellen, darunter 9.711 m² in Essenbach, die bis Ende 2025 verpachtet und für Spekulanten attraktiv sind.

Statt sich den ganzen Tag mit Hass auf Wölfe zu beschäftigen und bösartige Kommentare in sozialen Netzwerken zu verfassen, sollten Bauern gegen diese Landnahme aufbegehren: Konzernkäufe bedrohen Unabhängigkeit und Biodiversität, während der Wolf als Regulator hilft. Es ist Zeit, den echten Feind zu sehen – und den Wolf zu schützen.

 

Quellen:

https://www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/wolf/monitoring/index.htm

https://www.br.de/nachrichten/bayern/neues-jagdgesetz-was-aendert-sich-beim-abschuss-von-rehwild,UwxgstZ?fbclid=IwY2xjawM_QWVleHRuA2FlbQIxMAABHln_Iy4kE_Mg9RTpN8F2JWBSv8fRGB33IclP4I1rnUR2PNDouCsEgimr7DsW_aem_iMiRfBX8XU1LmaTW-Ntq_Q

https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/jagdgesetz-reform-weniger-b%C3%BCrokratie-wolf-und-goldschakal-im-fokus/ar-AA1N0Awv?ocid=socialshare

https://wolfszentrum.hessen.de/sites/wolfszentrum.hessen.de/files/2025-08/20250807_wolfsnachweise2025_2026.pdf

https://www.primavera24.de/aktuelles/news/moenchberg-wolf-hat-vier-schafe-und-eine-ziege-gerissen?fbclid=IwY2xjawM_V5pleHRuA2FlbQIxMAABHqnNpsinhKd2_sM9Qa5uEK_TP9hYbDT9VNjfEP_kAsZbsDAjVl0JE5aM-Sqh_aem_AoGJucg8e7gH0bgmqAoB6A

https://www.fr.de/wirtschaft/auslaendische-investoren-kaufen-in-deutschland-riesige-agrarflaechen-politik-reagiert-nicht-zr-93949350.html?utm_term=Autofeed&utm_campaign=fr&utm_medium=Social&utm_source=Facebook&fbclid=IwY2xjawM_YpBleHRuA2FlbQIxMAABHvh3m9nQiNpDw08drPsJfHvHUYSgsf1wO9yr993xD8R3dOWw0lU_bIKF-nA4_aem_hlkcDJFmvezJqRXgt7oGQg#Echobox=1758602442

https://www.facebook.com/groups/630745127109379

 

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Auch durch den Kauf unseres neues Wolfskalenders für 2026 kann unsere Arbeit wirkungsvoll unterstützt werden. Hier geht es zu den Bestellmöglichkeiten: https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/08/19/unser-wolfskalender-2026-ist-da/

Aiwangers Jagdgesetz bedroht Bayerns Wölfe!

Die geplante Novelle des Bayerischen Jagdgesetzes durch Jagdminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) ist ein Angriff auf den Natur- und Tierschutz und insbesondere auf unsere Wölfe. Indem streng geschützte Arten wie der Wolf dem Jagdrecht unterstellt und Jagdbehörden ohne Fachkompetenz deren Management übernehmen sollen, wird die Grundlage für den Schutz dieser Tiere zerstört. Wolfsschutz-Deutschland e. V. ist überzeugt: Das Rudel der Wölfin Frigga in der Hohen Rhön wurde illegal ausgelöscht und zahlreiche Wolfs-Territorien in Bayern sind erloschen.

Wir fordern: Stoppt Aiwangers Jagdgesetz und schützt unsere Wölfe!

Friggas Tragödie: Ein Rudel systematisch beseitigt

Beispielfoto Wolf.

Frigga (GW3092f), ihr Partner Griso (GW3519m) und ihr Rudel in der Hohen Rhön sind ein Symbol für die tödliche Wolfsfeindlichkeit in Bayern. Frigga, im Spessart durch ungeschützte Weidetiere auf Schafe „konditioniert“, wurde in der Rhön unerbittlich verfolgt. Ihr erster Partner Anton (GW3222m) „verschwand“ 2023 verdächtig, ohne genetische Nachweise anderswo – ein klarer Hinweis auf illegale Tötung. Ihr Welpe Nuka wurde im Juni 2024 allein und in Not gefunden, vermutlich nach einer Verfolgung des Rudels. Am 28. August 2024 bestätigte das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) vier weitere Welpen in Friggas Territorium, doch seit Juli (Frigga) und August (Griso) fehlt von beiden jede Spur.

Ein besonders skandalöser Vorfall ereignete sich am 26. August 2024: Eine Jungwölfin (GW4174f) aus dem benachbarten Rudel Wildflecken wurde unter einer geheimen Abschussverfügung der Regierung Unterfranken getötet – obwohl Frigga nicht für die Risse verantwortlich war, sondern Griso. Dieser „Fehlschuss“ war rechtswidrig, da die Bayerische Wolfsverordnung gerichtlich gekippt wurde. Wolfsschutz-Deutschland e. V. ist überzeugt: Das gesamte Rudel „Hohe Rhön“ wurde systematisch ausgelöscht. Die Rhön, ein Hotspot der Wolfsfeindlichkeit mit Hochsitzen selbst in Naturschutzgebieten, zeigt, wie Agrar- und Jagdlobby den Wolf bekämpfen.
Bayerns Wolfs-Territorien schrumpfen dramatisch
Die aktuellen Monitoringzahlen des LfU für 2023/2024 listen 13 Wolfsterritorien in Bayern: 9 Rudel, 1 Paar, 3 Einzelwölfe, insgesamt 56 Individuen (19 adulte, 35 Welpen, 2 unklar). Doch die Realität ist alarmierend: Bei so gut wie allen Territorien fehlen aktuelle Nachweise und mehrere sind erloschen:
  • Hohe Rhön: Friggas Rudel ist vermutlich ausgelöscht; keine Nachweise von Frigga seit 25. Juli 2024, von Griso seit August.

  • Grafenwöhr: Das Territorium auf dem Truppenübungsplatz wurde aus dem Monitoring gestrichen, da die letzten Nachweise des Wolfspaars zu lange zurückliegen.

  • Staffelsee West: Keine aktuellen Nachweise; das Rudel gilt als erloschen.
  • Zella/Rhön: Die Wölfin GW1422f wurde seit über einem Jahr nicht mehr nachgewiesen; das Territorium ist kein Wolfsrevier mehr.

  • Hohenfels: Keine aktuellen Nachweise; der letzte genetische Nachweis eines Wolfs stammt aus 2018.

     

Die verbleibenden Territorien (z. B. Veldensteiner Forst, Bayerischer Wald-Süd, Chiemgauer Alpen) zeigen moderate Aktivität, doch die Wiederansiedlung in Bayern verläuft „schleppend“, wie Uwe Friedel vom Bund Naturschutz betont. Im Vergleich zu Brandenburg (58 Rudel) oder Niedersachsen (48 Rudel) liegt Bayern mit nur 9 Rudeln weit zurück. Der moderate Anstieg von 7 Territorien (2022/2023) auf 13 (2023/2024) wird durch illegale Tötungen und fehlenden Herdenschutz bedroht. Im Monitoringjahr 2023/2024 starben in Bayern 3 Wölfe (2 Verkehrsunfälle, 1 Euthanasie eines verletzten Welpen), doch die Dunkelziffer illegaler Tötungen, wie bei Frigga und ihrem Rudel, ist hoch.

 

Beispielfoto Wolfspaar mit Welpen aus dem Vorjahr.

Aiwangers Jagdgesetz: Ein Freifahrtschein für Abschüsse

Aiwangers Reform will den Wolf aus dem Naturschutzrecht reißen und Jagdbehörden die Kontrolle überlassen. Der BN spricht von einem „Generalangriff auf geschützte Arten“. Die Zahlen widerlegen Aiwangers Alarmismus: 18 Nutztierrisse (77 Tiere, meist Schafe) in 2023/2024 bei 4,98 Mio. Euro Herdenschutzförderung zeigen, dass der Fokus auf Prävention, nicht Abschuss, liegen muss. Doch anstatt Herdenschutz auszubauen, werden Wölfe wie Frigga für mangelhafte Zäune bestraft. Die Rhön belegt dies: Risse geschahen oft an ungeschützten Weiden und Abschussgenehmigungen wurden erteilt, ohne Alternativen wie Herdenschutzhunde zu prüfen. Zudem wurden Verfahren gegen Verantwortliche eingestellt.

Illegale Tötungen: Ein „Bermudadreieck“ der Rhön

Die Rhön ist ein Zentrum illegaler Wolfsverfolgung. Neben Friggas Rudel „verschwanden“ zahlreiche Wölfe, ohne Kadaver oder genetische Nachweise. Bundesweit wurden 2023/2024 13 Wölfe illegal getötet, 9 erschossen; in der Rhön ist die Dunkelziffer höher. Das Rudel Wildflecken überlebt nur durch den Schutz des Truppenübungsplatzes. Aiwangers Rhetorik, die Wölfe als „Problem“ darstellt, heizt diese Kriminalität an und legitimiert die Praxis des „Schießen, Schaufeln, Schweigen“.

Unser Appell: Schutz statt Vernichtung!

 
  1. Rückzug der Jagdgesetz-Novelle: Der Wolf bleibt streng geschützt. Übergabe des Monitorings an eine unabhängige NGO.
  2. Verpflichtender Herdenschutz: Konsequente Förderung von Zäunen, Herdenschutzhunden und Nachtpferchen.
  3. Strafverfolgung illegaler Tötungen: Transparenz und harte Sanktionen.
  4. Aufklärung des Rhön-Skandals: Intensives unabhängiges Monitoring, um das Schicksal von Friggas Rudel und anderen erloschenen Territorien (Grafenwöhr, Staffelsee West, Zella/Rhön, Hohenfels) zu klären.

 

 

Quellen:

https://wolfsschutz-deutschland.de/?s=Frigga

https://www.lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/wolf/monitoring/index.htm

https://www.br.de/nachrichten/bayern/bund-kritisiert-jagdnovelle-von-aiwanger-jagdgesetz,UiXy7dG

 

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

 

Exponentiell wachsende Gefahren durch die Agrar- und Jagdlobby

Das neue Jahr startet weiter blutig. Während einer Gesellschaftsjagd in Mecklenburg-Vorpommern erschoss ein Jäger aus Niedersachsen einen anderen Jäger aus Niedersachsen. Beide sollten Freunde gewesen sein. Dagegen gab es seit Anfang des Jahres, wie seit der Rückkehr der Wölfe, keinen einzigen Angriff eines Wolfs auf einen Menschen in Deutschland. Wir berichten hier über die wahren Gefahren für Mensch und Tier sowie Lösungen dagegen.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt laut dpa wegen fahrlässiger Tötung in Mecklenburg-Vorpommern. Den Küchenmeister Jens H. (48) soll ein Schuss getroffen haben, aufgegeben von Stefan G. in einem parallel stehenden, 200 Meter entfernten Hochsitz. Und zwar direkt in den Hals. Nachtsichtgeräte seien im Einsatz gewesen, da es zum Tatzeitpunkt dunkel gewesen sein soll. Der Täter mache keine Angaben zum Fall, heißt es von Seiten der Staatsanwaltschaft.

Die Jagd hatte am 2. Januar bei Mustin im Landkreis Ludwigslust-Parchim stattgefunden. Angeblich hätte man auf Wildschweine schießen wollen. War dies wirklich so?

Ki-generiertes Beispielbild von Grok/X.

Im gleichen Landkreis waren 2021 nämlich zwei Jungwölfe am Dienstag, den 28. September, an der Elbe bei Boizenburg tot aufgefunden worden. Auch sie waren erschossen worden. Wir hatten hier über den Fall berichtet: https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/09/29/zwei-illegal-getoetete-welpen-in-der-elbe-wolfsschutz-deutschland-e-v-stellt-strafanzeigen-und-setzt-belohung-aus/

Nach unseren Erkenntnissen konnte kein Täter ermittelt werden. Sehr verwunderlich ist es unserer Ansicht nach auch, dass die Staatsanwaltschaft bezüglich des toten Jägers nach nur wenigen Tagen Ermittlungszeit nur wegen fahrlässiger Tötung ermittelt.

Vergangenes Jahr stieg die Anzahl der Jäger über die 400.000-er Marke. Heute betreiben über 436.000 Menschen ihr blutiges Hobby in Deutschland. Die meisten davon aus Niedersachsen. In Niedersachsen sind die Hobbyjäger auch noch mit dem Wolfsmonitoring beauftragt. Die, die sich offen für den Abschuss von Wölfen einsetzen, überwachen also ausgerechnet den Bestand an Wölfen. Wir haben eine Petition eröffnet, um den Jägern das Monitoring zu entziehen: http://www.change.org/wolfsmonitoring

Auch der Jagdtourismus boomt. Kein Wunder, dass es immer mehr Opfer gibt. Alleine in 2024 gab es 69 schwere Vorfälle mit Toten und schwer verletzen Menschen, die durch Jäger verursacht worden sind.

Noch schlimmer ergeht es den Tieren. In Deutschland werden jedes Jahr fünf Millionen Wildtiere mit Kugel oder Blei erschossen, erschlagen oder in Fallen grausam getötet. Fünf Millionen Tiere jedes Jahr – das sind 13.700 jeden Tag, 570 pro Stunde, fast 10 Tiere pro Minute. Alle sechs Sekunden stirbt ein Tier durch Jägerhand. In Bundesländern, in denen das Konzept „Wald vor Wild“ durchgeführt wird, treiben es die Förster und Berufsjäger an einigen Orten noch schlimmer als die Hobbyjäger. Besonders grausam äußert sich dies in Drückjagden. Wir haben hier eine solche Drückjagd in Hessen dokumentiert: https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/11/24/hessen-erneute-drueckjagden-im-wolfsgebiet-butzbach/

Auch in Brandenburg finden immer wieder Treib- und Drückjagden in Wolfsgebieten statt. Wird dabei ein Jagdhund von einem Wolf getötet oder gerät nur in den Verdacht, wird von Seiten der Jägerschaft stark auf die Tränendrüse gedrückt. Kommen Jagdhunde durch Wildschweine ums Leben, werden überfahren oder gehen verloren, ist das kaum eine Rede Wert. Eine solche Anti-Wolfspropaganda kann aber nur gut funktionieren wo die Presse in Hofberichterstattungsmanier mitmacht und Jägern unkritisch eine Bühne bietet.

Am 16. Dezember 2024 fand im Landtag Niedersachsen eine öffentliche Diskussionsveranstaltung der grünen Landtagsfraktion zum geplanten neuen Niedersächsischen Jagdgesetz (NJagdG) statt. Die Jäger fürchten nun, dass sie künftig zahlreichen Einschränkungen, wie z. B. der Ausbildung von Jagdhunden am lebenden Tier, hinnehmen müssten. Einige befürchten sogar ein Ende der Hobbyjagd. Deswegen wollen die Hobbyjäger am 30. Januar in Hannover ab 10 Uhr am Schützenplatz eine „Großdemo“ veranstalten.

Gegendemo für das neue Jagdgesetz

© Wildtierschutz Deutschland e. V.

 

In Brandenburg forderte der auch von vielen Wolfsfreunden hofierte „Wolfsexperte“ Eckhard Fuhr, der selbst Jäger und im Vorstand des Ökologischen Jagdverbandes Brandenburg ist,  bereits im Oktober eine „entschlossene Schutzjagd auf Wolfsrudel“. Der Landesjagdverband Brandenburg hat sogar jüngst eine feste Jagdzeit für den Wolf gefordert und er begrüße die Einführung einer Obergrenze nach schwedischem Vorbild. Über die Gräueltaten in Schweden berichteten wir hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/01/07/skandinavien-rottet-seine-woelfe-durch-brutale-lizenzjagden-aus/

Umstrittenes Comeback

Im Koalitionsvertrag von SPD und BSW zum Thema Wölfe steht: „Wir werden alle Möglichkeiten nutzen, um ein Bestandsmanagement für den Wolf und den Biber einzuführen.“

Harsche Töne kommen vom neuen Staatssekretär des Landwirtschafts- und Umweltministeriums, Gregor Beyer (FDP). Brandenburg werde die Wölfe schnellstmöglich ins Jagdrecht aufnehmen. Die Themen Jagd- und Forstwirtschaft würden „künftig Chefsache“ und in einer eigenen Stabsstelle direkt bei ihm angesiedelt, so der Staatssekretär zur TAZ. Bislang ist das aus sechs Mitarbeitern bestehende Team des Wolfsmanagements sowie das Wolfsmonitoring im Landesamt für Umwelt angesiedelt.

Die neue Umwelt- und Agrarministerin Hanka Mittelstädt (SPD) steht im Verdacht, als frühere Hühnerbaronin das Umweltrecht ausgetrickst zu haben. Dass Mittelstädt auf die Idee verfallen ist, Gregor Beyer als Staatssekretär in ihre Behörde zu holen, spreche zudem für sich, schreibt die TAZ und wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. sind da ganz einer Meinung. Der Lobbyismus in Deutschland steigt exponentiell.

Der frühere FDP-Landesvorsitzende Beyer, selbst Jäger, der seine Mitgliedschaft angeblich derzeit ruhen lässt, hatte schon 2014 im Wahlkampf in Brandenburg mit einem Plakat geworben: „Biber abschießen“. Die FDP ist schon lange nicht mehr im Landtag vertreten, Beyer hatte zuletzt als Beigeordneter im Landkreis Märkisch-Oderland Verwendung gefunden.

Wir können praktisch in allen Bundesländern beobachten, wie die Jagd- und Agrarlobby immer mehr Macht erlangt. Sie untergräbt dabei immer mehr den Mehrheitswillen und die Interessen der Bevölkerung.

Was tun?

Zunächst einmal ist es wichtig, gut informiert zu sein, denn nur wer Hintergründe kennt, kann entsprechend reagieren. Leider lesen immer mehr Menschen nur Überschriften. Dies ist fatal, denn so kommt es, dass Leute als Wolfsfreunde bewundert werden, die es in Wirklichkeit gar nicht sind.

Jeder kann ins Tun kommen, sei es mit der Teilnahme an Demos, dem Schreiben von Leserbriefen an die Medien oder aber an unserem internen Wolfsmonitoring sowie Wolfsschutzpatrouillen teilnehmen. Auch unsere Berichte zu teilen hilft Menschen über Hintergründe zu informieren.

 

Quellen:

https://www.topagrar.com/jagd-und-wald/news/so-viele-jaeger-wie-noch-nie-in-deutschland-a-20000006.html

https://www.abschaffung-der-jagd.de/menschenalsjaegeropfer/jagdunfaelle-_-straftaten-2024/

https://www.abschaffung-der-jagd.de/wildtierealsjaegeropfer/

https://www.ljn.de/jaegerschaften/gandersheim/ueber-uns/aktuelles/news-artikel/news/aufruf-zur-demonstration-am-30-januar-2025-in-hannover-

https://taz.de/Woelfe-in-Brandenburg/!6057319/

 

Wir freuen uns über finanzielle Unterstützung:

Konzerne und Lobbyisten bestimmen immer mehr –  und nicht im Interesse der Bürger und nicht zum Wohle der Natur – mit. Deshalb ist es essentiell, dass es Vereine wie Wolfsschutz-Deutschland e. V. gibt, die völlig unabhängig sind. Kein Vorstandsmitglied sitzt in einer Partei. Parteien mischen auch nicht bei uns mit und wir nehmen keine Lobbygelder an. Wer uns unterstützt, kann sich also sicher sein, dass wir stets im Sinne unserer Wölfe handeln. Wir sind nicht bestechlich. 

Doch wir Helfer brauchen auch Hilfe. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende. Auch mit einem Dauerauftrag von 5 Euro im Monat können wir viel Gutes tun und weiter für unsere Wölfe kämpfen. https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/