Nordrhein-Westfalen bestätigt offizielles Wolfsgebiet

Nordrhein-Westfalen weist gestern erstes „Wolfsgebiet“ am Niederrhein in einer Pressemitteitung aus

Ministerin Heinen-Esser: „Ab jetzt können Maßnahmen zum Herdenschutz in Teilen der Kreise Kleve, Wesel, Borken und Recklinghausen sowie der Städte Bottrop und Oberhausen gefördert werden.“

Mehrfache Sichtungen, Risse von Schafen und Losungen (Kot), vor allem aber genetische Nachweise legen nahe, dass ein Wolf im Bereich der Gemeinde Schermbeck im Kreis Wesel standorttreu geworden ist. Die Nachweise verdichten sich dabei auf eine junge Wölfin mit der Kennung GW954f, die ursprünglich aus einer Wolfsfamilie nahe dem niedersächsischen Schneverdingen stammt, schreibt das LANUV in einer Pressemitteilung.

Umweltministerin Heinen-Esser: „Auch der jüngste genetische Befund vom 30. August bestätigt wieder die Anwesenheit einer Wölfin mit der Kennung GW954f im Kreis Wesel. Obwohl rein formal noch nicht von einem standorttreuen Wolf gesprochen werden kann – das wäre erst nach sechs Monaten der Fall und diese Zeit ist jetzt noch nicht um – haben wir uns entschlossen, bereits ab heute ein Wolfsgebiet auszuweisen. Das Wolfsgebiet ist zugleich Förderkulisse. Denn hier können Tierhaltungen mit Schafen und Ziegen sowie Wildgehege ab sofort Maßnahmen zum Herdenschutz, also zur Prävention gefördert bekommen. Das Präventionsgebiet ist bewusst sehr großzügig dimensioniert und umfasst mit rund 958 Quadratkilometern Teile der Kreise Kleve, Wesel, Borken und Recklinghausen sowie der Städte Bottrop und Oberhausen.“

Hilfe für Weidetierhalter

Das vom Landesumweltamt (LANUV) ermittelte Wolfsgebiet wird durch große Straßen wie Autobahnen und den Rhein begrenzt. Es enthält unter anderem große Teile des Naturparkes Hohe Mark mit Hünxer- und Dämmerwald. Damit umfasst es bewusst weit mehr Fläche, als ein einzelner Wolf benötigt. Das Ziel der großzügigen Abgrenzung ist, möglichst vielen Nutztierhaltern präventiven Herdenschutz zu ermöglichen. Die Förderung des präventiven Herdenschutzes entspricht dabei dem bundesweiten Standard, der auch in den Bundesländern angewandt wird, die bereits seit Jahren über Wolf-Vorkommen verfügen. Die Bearbeitung der Anträge erfolgt durch die Bezirksregierung Münster.

Heinen-Esser: „Wir müssen vorerst damit rechnen, dass die Wölfin bleibt. Um alle Menschen vor Ort künftig zeitnah zu informieren, haben wir mit dem heutigen Tag im Internet unter www.wolf.nrw das öffentlich zugängliche Wolfsportal NRW freigeschaltet. Zudem unterstützt ab heute eine eigene Stelle in meinem Hause rund um das Thema Wolf.“ Das neue Wolfsportal NRW www.wolf.nrw wird vom Landesumweltamt Nordrhein-Westfalen (LANUV) tagesaktuell gehalten. Dr. Thomas Delschen, Präsident des LANUV betonte: „Um alle Menschen in Nordrhein-Westfalen direkt über Wolfsnachweise auf dem Laufenden zu halten, informiert das neue, öffentliche Portal anhand interaktiver Karten, tabellarischer Auflistung aller Ereignisse und nicht zuletzt anhand informativer Texte über die Rückkehr des Wolfes nach Nordrhein-Westfalen – Dazu gehört insbesondere das Wolfsgebiet rund um die Gemeinde Schermbeck.“

Keine Gefahr für Menschen

Der Osten Deutschlands grenzt seit jeher an eine Region, in der der Wolf nie ausstarb. In der damaligen DDR wurden jedoch alle von Osten her einwandernden Wölfe geschossen, nach dem Zusammenbruch der DDR im Jahre 1989 änderte sich das. Entsprechend der europäischen FFH-Richtlinie (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) ist der Wolf heute nach Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt (§ 44 BNatSchG), damit genießt der Wolf den höchsten Schutz. 1995 wurde der erste Wolf, im Jahre 2000 das erste Rudel in Deutschland nachgewiesen. Seitdem wurde kein einziger Angriff auf Menschen belegt. 2009 erfolgte der erste Nachweis eines einzelnen, durchziehenden Wolfs in Nordrhein-Westfalen, auch hier gab es seit dem keine Gefahr für einen Menschen.

12 Gedanken zu „Nordrhein-Westfalen bestätigt offizielles Wolfsgebiet

  1. Ich hoffe sooo sehr,dass die Wölfe in Frieden und Ruhe leben können ohne Angst vor dem Menschen zu haben. Wie gut,dass es noch vernünftige Menschen gibt,die die Wölfe schützen möchten!!!!

  2. Schön ich hoffe auch hier nehmen die Nutztierhalter, das Angebot an. Sehr großzügig wird hier mit Schutz für Nutztierhalter umgegangen. Man kann hier auch nur hoffen, der Wolf wird dadurch geschützt. Denn es handelt sich nicht um Schosstiere! Nein es sind Tiere die augebeutet werden und als Nahrung dienen. Denn das ist die Wahrheit über die Nutztierhalter. Risse sind bei dem deutschem Fleischkonsum Kollateralschäden . Man sollte sich auch dort noch Gedanken machen, die Jagdstrecken für das Rotwild etc, eben die Beute für Wolf, zu reduzieren. Denn findet der Wolf sein fressen im Wald, wird er dort bleiben. Jäger braucht man in einer Wolfsgegend nicht mehr. Keiner wird verhungern wenn der Wolf dort der alleinige Jäger ist.

      1. Leider werden die Wölfe aber zu Sündenböcken gemacht. Wenn ein Wolf ein paar Schafe reißt, was natürlich nicht schön anzusehen ist, wie bei allen Raubtieren. Aber die Halter der Tiere haben die nur als Nahrung. Denn die halten die Tiere nicht aus Tierliebe. Wer von den Nutztierhaltern ( Nutztier das Wort mag ich auch nicht) aber nicht bereit ist, die Wölfe als eine Art Weiterbildung zu sehen, ist selbst schuld. Denn jeder hat in seinem Job Weiterbildung.

  3. Noch eine Anmerkung, für unsere Wolfshasser im Osten. Der Honecker lebt nicht mehr. Wir haben eine sogenannte Demokratie. Da gibt es Absprachen die sind international. An diese Gesetze müssen sich auch alle halten. Der Wolf ist und bleibt geschütz. Das ist geltendes EU Recht! Alles und jeder der sich nicht danach hält ist ein Problemmensch!

  4. Noch eine Anmerkung zu unseren Wolfshassern im Osten. Der Honecker ist tot. Ihr gehört jetzt zu unserer sogenannten Demokratie. Da gibt es internationale Absprachen und Gesetze. Daran muss sich jeder halten. Danach ist der Wolf streng geschützt, jeder der sich nicht danach hält ist ein Problemmensch.

    1. Ich hoffe, die Wolfshasser im Westen sind nicht so dämlich wie die bei uns im Osten. Aber in Niedersachsen habe ich nicht den Eindruck, dass man aus Fehlern anderer lernt. Im Osten fing es an mit dem Wolf, viele bemühten sich mit Monitoring, Wolfspatenschaften, Wolfsbotschaftern, Aufklärung und so weiter. Und als es immer mehr Wölfe wurden und Probleme mit Nutztieren auftraten, vergaßen deren Besitzer sehr schnell, dass es Isegrim nicht erst seit gestern gab, und das Geschrei wurde groß. Dieses Geschrei erhörten sehr, sehr schnell sehr christliche und gewisse(nhafte) andere Parteien, Lobbies, der konkurriende Jäger, die Großmutter und Rotkäppchen sowie sensationslüsterne Schmierenblätter. Die biblisch unschuldigen Hobbytierhalter kamen auch noch dazu. Was für eine explosive Mischung mit hoher Eigendynamik! Nun wandert Gevatter Wolf weiter und weiter, die Probleme und Gegner werden die gleichen bleiben. Aber vielleicht ist man dort besser vorbereitet. Das wäre wünschenswert. Aber egal ob Ost oder West, ob Honecker oder Kissinger, Tiere sind doch überall nur Ware, Profitquelle oder politische Ablenkung. Deshalb gibt es Tierschützer, Wolfsschützer, euch und uns.

  5. Ich freue mich sehr, dass nun auch in Nordrhein- Westfalen eine junge Wölfin angekommen ist, die hoffentlich bald eine Familie gründet.
    Die sogenannten Nutztiere ( ein fürchterliches und respektloses Wort für Mitlebewesen) sollen natürlich geschützt werden, damit nicht noch mehr Polemik gegen die Wölfe aufkommt.
    Ministerin Heinen- Esser scheint ja eine kluge Frau zu sein.

  6. Gottseidank gibt es auch ein paar gute Nachrichten, für die ganz dämlichen unter uns(Politiker Jäger und bedauerlicherweise verblödete Landwirte:Tiere waren lange vor uns
    da, sie haben ein Grundrecht hier zu sein und auch ein Recht auf einen Platz in dieser gemeinsamen Welt, hört auf mit dieser ‚Rotkäppchenscheisse Es Reicht!!!!

  7. Gottseidank gibt es auch ein paar gute Nachrichten, für die ganz dämlichen unter uns(Politiker Jäger und bedauerlicherweise verblödete Landwirte:Tiere waren lange vor uns
    da, sie haben ein Grundrecht hier zu sein und auch ein Recht auf einen Platz in dieser gemeinsamen Welt, hört auf mit dieser ‚Rotkäppchenscheisse Es Reicht!!!!

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