Ende des vergangenen Jahres berichteten wir über Abschussverfügungen, die erst nach deren Auslaufen der Öffentlichkeit überhaupt bekannt wurden. Mitarbeiter des Kreises Bautzen verweigerten uns lange Zeit die Auskunft, um welche Territorien es sich überhaupt gehandelt hatte. Nun gab es doch endlich eine Antwort.
Darin heißt es, im Landkreis Bautzen gab es und gibt es auch aktuell keine Allgemeinverfügung zum Abschuss von Wölfen. Die Voraussetzungen für die Entnahme nach § 6 der Sächsischen Wolfsmanagementverordnung hätten vorgelegen, heißt es weiter. Betroffen seien die Rudelterritorien des Elstraer Rudels und des Königshainer Berge Rudels gewesen.
Das Rudel Königshainer Berge ist, genauso wie das Rosenthaler Rudel, im aktuellen Jahr nicht einmal bestätigt worden. Ergo wurden Abschussverfügungen erlassen auf Territorien, auf die es gar keinen Nachweis gab. Wurden die Tiere bereits vorher illegal beseitigt? Gerade im Bereich der Seite im Landkreis Görlitz sind einige Rudel plötzlich „verschwunden“, wie auch das Neusorge-Rudel.
Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. bemängeln nicht die Ausstellung von Abschussverfügungen an sich, sondern deren Geheimhaltung, bzw. dass eine Überprüfung nicht möglich war. Denn wenn der Öffentlichkeit solche Verfügungen gar nicht, oder erst nach dem zeitlichen Ablauf der Genehmigungen bekannt werden, ist es für Verbände unmöglich, gegen solche Abschussverfügungen zu klagen. Zum Glück kam hier kein Wolf zu Schaden.
Auch ein Nachprüfen des Rissgeschehens um die Abschussverfügungen ist nicht möglich, da die Schadensstatistik noch immer auf dem Stand aus Oktober 23 ist und noch nicht aktualisiert worden ist. Auf unsere heutige telefonische Nachfrage bei der Fachstelle Wolf hieß es, dass dies tatsächlich der aktuelle Stand sei. Die Schadenstatistik der Fachstelle Wolf, in der zu sehen ist, ob überhaupt wirklich ein Schutz gegeben war, bricht Ende September 23 ab. https://www.wolf.sachsen.de/schadensstatistik-4169.html
Quellen:
Wir freuen uns über Unterstützung
Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte und Anwälte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch unsere finanziellen Möglichkeiten begrenzt.
Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe und wir widersprachen unerschrocken Politkern ebenso wie anderen Verbänden und wir lassen uns durch Drohungen nicht einschüchtern. Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell.
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3 Gedanken zu „Sachsen: Geheime Wolfsjagden in den Territorien Elstra und Königshainer Berge“
Bitte nicht so streng sein, die Ostsachsen haben es so ja schon nicht so leicht. Ich weiss jetzt nicht, ob die da Internet haben oder ob man im Königreich Bautzen, dieser Hochburg der ewig Gestrigen weiss, dass man nicht nur zu Sachsen gehört, sondern irgendwie schon auch noch zu dieser BRD und die wiederum verpflichtet ist, Europäische Normen einzuhalten, sogar solche, die dem Bautzener Landrat unangenehm sind.
Aktive Transparenz. Vielleicht schicken wir mal eine Brieftaube, damit die das da auch mitkriegen.
Sind schon immer ein bissel hinterm Mond.
https://www.medienservice.sachsen.de/medien/news/1060308
Warum wird immer alles geheim gehalten? Haben die zuständigen Behörden etwas zu vertuschen? Wie in vielen Dingen des Lebens fällt uns hier der Föderalismus mächtig auf die Füße. Jedes Bundesland hat seine eigene Wolfsverordnung, jedes Bundesland hat seine eigenen Managementpläne. Niemand will sich in die Karten schauen lassen. Auch hier sehe wieder Parallelen zum Wolfsschutz in Asturien in Spanien. Hier werden uns auch entsprechende Informationen von den Behörden bis hin zur Regionalregierung vorenthalten. Aus meiner Sicht müsste, wie vieles in der EU, auch hier eine einheitliche Strategie zum Schutz des Wolfes her, eine Strategie, in der neben die Viehalter, Jäger und Natur- und Umweltschutzverbände in die Pflicht genommen werden. Ein uneinheitlich Handeln führt zwangsläufig wieder zur Ausrottung des Wolfed.
Das ist eine riesen Sauerei.was haben die Leute im Kopf ?