Sachsen: Fahndung nach Wolfsmördern endlich im TV

Wolfsschutz-Deutschland e. V. warnt schon seit Jahren davor, dass illegale Wolfsjagden und illegale Tötungen von Wölfen überhand nehmen. Nun haben es zwei Fälle aus Sachsen aus dem vergangenen Herbst in „Kripo Live“, eine Sendung des MDR,  geschafft. Auch Fälle in Niedersachsen, wo zerstückelte tote Wölfe gefunden wurden, sollten endlich ins Fernsehen.

Es werden im Bericht des MDR nicht die erschreckenden aktuellen Fälle an der Grenze zu Polen behandelt, sondern Fälle aus dem vergangenen Herbst. In der Oberlausitz wurden zwei Wölfe durch scharfkantige Köder getötet und zwei weitere Wölfe wurden in einem Fall mittels einer Langwaffe erschossen. Das Landeskriminalamt ermittele, heißt es in einer Sendung des NDR.

Am 22. September 2023 und 27. September wurden die durch Köder getöteten Wölfe bei Luppedubrau und Lippitsch gefunden, am  26. Oktober 2023 die erschossenen Wölfe auf Feldern bei Malschwitz und Mauschwitz. Die Täter scheinen sich unserer Ansicht nach vollkommen sicher zu fühlen. Wir meinen, dass die Taten auch immer noch von Behörden herunter gespielt werden. So sagt Manfred Wölfl von der Fachstelle Wolf in der Sendung zwar dass, derjenige, der zur Selbsthilfe greift, eine Straftat begeht.

Diese kriminellen Taten als Selbsthilfe zu bezeichnen, ist in der Tat verharmlosend. Es sind Kriminelle, die sich nicht an Recht und Gesetze halten und dazu noch das Leiden von Mitgeschöpfen nicht nur billigen, sondern wahrscheinlich auch noch genießen. Die Wölfe, die die scharfkantigen Köder gefressen hatten, mussten laut Kathlen Zink vom Landeskriminalamt Sachsen unter Qualen sterben.

 

Gesucht werden Kriminelle, die Taten im Raum Bautzen verübt haben. Ausriss: Copyright MDR. Hier der Link zur Sendung: https://www.ardmediathek.de/video/kripo-live/sachsen-lka-ermittelt-zu-illegalen-wolfstoetungen/mdr-fernsehen/Y3JpZDovL21kci5kZS9iZWl0cmFnL2Ntcy9iNTM4ZWZkOS0zNzlmLTQ3ZDEtOGUwNC01Zjg2NjViNGUyMDY?fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTAAAR35vKWHvsKNXMM7obm61L-6IB8Z7sh1Of2scH3vsoYRiDYJlJzHQwgvVt4_aem_ARXvg3eYj5fTTBrI0N_d1gCILGWunybd2dK6vLWGqiaVlTauGLbGNHvxgzbfk4X1TIQVfb3qZRtk-47vBf-Moo7c

Dieser Täter muss wohl sogar billigend in Kauf genommen haben, dass auch Hunde daran sterben konnten. Die Köder seien großflächig in der Natur verteilt gewesen, heißt es. Das LKA bittet nun um die Mithilfe der Bürger.

In unserer großen Sachsenreportage mahnten wir die vielen illegalen Taten bereits im Jahr 2022 an. Wir beklagten das Verschwinden von kompletten Rudeln, wie zum Beispiel dem Neusorge-Rudel. Behörden taten die Indizien als Konkurrenzkämpfe unter den Wölfe ab. Dabei nimmt man vor Ort kaum ein Blatt mehr vor den Mund. https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/11/10/zuwachs-in-sachsen-stagniert-wolfsland-darf-nicht-sterben/

 

Beispielbild Wolf im Sommerfell. © Brigitte Sommer

Für das aktuelle Wolfsjahr sind in der Region das komplette Rosenthaler Rudel bei Bautzen, das Elstra-Rudel und das Kamenzer Rudel bislang nicht bestätigt worden.

 

Fälle in Niedersachsen

Immer wieder werden, ebenfalls im vergangenen Jahr,  zerstückelte und grausam zugerichtete Wölfe in der Gegend östlich von Hannover gefunden. Der traurige und unheimliche Höhepunkt in diesem Jahr: Mutter und Tochter des Rudels Ringelah wurden im Landkreis Gifhorn sowie ein Wolfsrüde im Mittellandkanal bei Sehnde zerstückelt entdeckt. Nicht nur wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. setzten hohe Belohnungen zur Ergreifung des oder der Täter aus, doch Ermittlungen gerieten bereits wieder ins Stocken oder sie werden sehr schnell eingestellt. Wir rollten deshalb die Fälle im Herbst des vergangenen Jahres mit Fotos von den Fundorten noch einmal neu auf und wir fragen uns, ob diese kriminellen Taten vielleicht nur die Spitze eines erschreckenden Eisberges des Grauens darstellen. Hier unsere  große Fotoreportage zu den grausamen Fällen: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/10/10/wer-ist-der-wolfsripper-von-niedersachsen/

 

Können solche Täter auch Menschen gefährlich werden?

Statistiken ergeben, dass sadistische Mörder sehr oft mit dem Quälen von Tieren ihre kriminellen Anfänge genommen haben. Im Fall Ringelah und dem Mittellandkanal halten wir es für möglich, dass es hier auch passieren könnte oder schon passiert ist. Deshalb müsste eine Fahnung in diesen Fällen auch endlich ins Fernsehen, um mehr Personen errreichen zu können.

Alleine im eigenen Interesse braucht es mutige Bürger, die diesen Entwicklungen etwas entgegensetzen wollen. Wir freuen uns sehr über weitere Aktive aus den Landkreisen Bautzen und Görlitz: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

 

Quellen:

Link zur Sendung: https://www.ardmediathek.de/video/kripo-live/sachsen-lka-ermittelt-zu-illegalen-wolfstoetungen/mdr-fernsehen/Y3JpZDovL21kci5kZS9iZWl0cmFnL2Ntcy9iNTM4ZWZkOS0zNzlmLTQ3ZDEtOGUwNC01Zjg2NjViNGUyMDY?fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTAAAR35vKWHvsKNXMM7obm61L-6IB8Z7sh1Of2scH3vsoYRiDYJlJzHQwgvVt4_aem_ARXvg3eYj5fTTBrI0N_d1gCILGWunybd2dK6vLWGqiaVlTauGLbGNHvxgzbfk4X1TIQVfb3qZRtk-47vBf-Moo7c

http://www.dbb-wolf.de

 

Wir brauchen finanzielle Unterstützung

Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte und Anwälte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch finanziell einschränkt.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe und wir widersprachen unerschrocken Politkern ebenso wie anderen Verbänden. Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell.

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Der Fluch von Schluchsee: Einzige Wölfin von Baden-Württemberg totgefahren

Die Wölfin mit dem offiziellen Kennzeichen GW2407f war zudem trächtig. Damit ist eine erneute Rudelbildung, wie wir sie uns erhofft hatten, Geschichte, denn auch die Welpen, die in ihr heran reiften und bald geboren worden wären, mussten sterben. Bereits im Dezember des vergangenen Jahres ist der einzige Welpe des dort ansässigen Paares überfahren worden. Raserei auf Bundesstraßen kostet vielen Wildtieren immer wieder das Leben. Wir fordern eine Geschwindigkeitsbeschränkung sowie Warnschilder auf der B 500 in sensiblen Bereichen. Am gleichen Tag musste auch ein Jungtier in Sachsen und eines in Niedersachsen sterben. Lesen Sie hier unseren Bericht.

Am Mittwoch lautete eine Polizeimeldung lapidar: „Der Unfall ereignete sich am Mittwoch kurz nach 7 Uhr auf der B500 zwischen Windgfällweiher und Schluchsee. Das Tier habe unvermittelt die Fahrbahn gekreuzt, der Fahrer konnte den Zusammenprall offenbar nicht mehr verhindern. Während der Mann unverletzt blieb, entstand an seinem Auto ein Sachschaden in Höhe von rund 1.500 Euro.“

Beispielfoto Wolfsmutter. © Brigitte Sommer

Die einzige bekannte Wölfin im Bundesland ließ am 17. April 2024 in Lenzkirch (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) auf der B 500 ihr Leben. Nicht weit entfernt war kurz vor Weihnachten 2023 auch ihr Welpe aus dem vergangenen Jahr totgefahren worden. Die dpa berichtete am Mittwoch zunächst, dass es unklar sei, ob es sich bei dem überfahrenen Tier überhaupt um einen Wolf handele. Kurze Zeit später bestätigte das Umweltministerium dies jedoch. Und es bestätigte auch die Trächtigkeit.

Eine Tragödie

Die Genetik des Tiers werde derzeit noch überprüft, Körpermerkmale sprächen jedoch stark dafür, dass es sich um die bekannte Fähe handeln würde. Ihr Partner, GW1129m, bleibt nun alleine zurück. Wölfe binden sich lebenslang an ihren Partner. Sie vermehren sich nur ein Mal im Jahr. Die Chance auf ein Rudel am Schluchsee ist ungewiss. Die Fähe war ursprünglich aus dem Territorium Billinghagen, der Rüde aus Schneverdingen in den Schwarzwald gewandert. Nicht einmal 30 Prozent der Jungtiere überleben die ersten Jahre. In ganz Baden-Württemberg sind nun nur noch drei Wolfsrüden gelistet. Es verschwanden auch bereits mehrere Wölfe aus dem Odenwald. Mit diesem Hintergrund ist das Getöne um Wolfsabschüsse geradezu grotesk in Baden-Württemberg

Laut Statistik ist GW2407f  schon der 44. Wolf, der in diesem Jahr überfahren wurde. Am gleichen Tag wurde auch noch ein Jungtier im Gebiet Königshainer Berge in Sachsen überfahren. Auch an der Bundesstraße 70 in Völlenerfehn in Niedersachsen wurde am gleichen Tag ein Wolf von einem Auto erfasst. In allen drei Gebieten wird Wölfen auch stark illegal nachgestellt.

Überfahren, verfolgt, erschossen

Im Jahr 2017 wurde ein erschossener Wolf aus dem Schluchsee geborgen. Seither verschwinden im Gebiet, genau wie in Ostsachsen, immer wieder Wölfe.

Auch werden Wölfe immer wieder von Fahrzeugen gehetzt und absichtlich überfahren. Schon 2011 wurde ein Lausitzer Wolf bei Rietschen im Kreis Görlitz durch einen Autounfall verletzt und ein zweiter an der Grenze zum Kreis Bautzen absichtlich gehetzt und überfahren. Ein junger Wanderwolf wurde bei Homberg Ohm in Hessen regelrecht bedroht. Meist ohne wirkliche Konsequenzen für die Täter. Auch im Internet kursieren immer wieder Videos, auf denen zu sehen ist, wie Fahrzeuge hinter Wölfen her rasen. Verfahren aufgrund unserer Strafanzeigen, wie bei einem Fall in Thüringen, werden regelmäßig eingestellt. Menschliche Abgründe lassen sich hier erahnen.

Im Ausland werden solche Fälle anders verfolgt. Ein Gericht in Annecy hat einen Autofahrer im vergangenen Jahr zu ca. 8000 Euro Schadensersatz verurteilt, nachdem er versucht hatte, einen Wolf zu überfahren.

In Westpolen ist es üblich, Geschwindigkeitsbeschränkungen in Gebieten auszuweisen, in denen Wölfe leben. Dort werden sogar zusätzliche Schilder aufgestellt, die Autofahrer mahnen, vorsichtig zu fahren. Wir fordern dies auch für besonders sensible Gebiete, wo mehrfach Wölfe überfahren wurden, in Deutschland.

 

Quellen:

https://www.bw24.de/baden-wuerttemberg/freiburg-alle-fakten-zur-stadt-im-breisgau-baden-wuerttemberg-92536621.html

https://www.dbb-wolf.de/totfunde/auflistung-nach-jahren

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/02/18/selbstjustiz-toter-wolf-im-territorium-koenigshainer-berge/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2017/08/09/wir-stellen-anzeige-wegen-des-erschossenen-wolfs-in-baden-wuerttemberg/

https://www.saechsische.de/unbekannte-hetzen-einen-wolf-zu-tode-939421.html

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/04/03/autoraser-verfolgt-wolf-in-thueringen-wolfsschutz-deutschland-e-v-stellt-strafanzeige/

https://www.schweizerbauer.ch/7600-franken-busse-weil-er-wolf-ueberfahren-wollte

https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/02/12/hessen-junger-wanderwolf-wurde-bei-homberg-ohm-bedroht/

https://www.oz-online.de/artikel/1463149/Toter-Wolf-bei-Voellenerfehn-hat-er-vorher-Pferde-aufgescheucht?utm_term=Autofeed&utm_medium=Social&utm_source=Facebook&fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTEAAR1ZhGaj0X-fhIzNjOGvOl_u8kHNebgsIokQsnDmC9yXHxntxY8scsV8zfw_aem_AZuHCksqFV0yPx8nTKn345aqmmp5J7BasEfLqmrrI6y8vK8puZsqz0B1nHqxl8xezjeV34ik9i11vC4W93fCjyYR#Echobox=1713441672

 

Wir freuen uns über Unterstützung

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Königshainer Wolf tatsächlich illegal getötet: Wolfsschutz-Deutschland e.V. stellt Strafanzeige

In den Territorien Elstra und Königshainer Berge in Sachsen liefen Schießgenehmigungen Ende des vergangenen Jahres ohne Vollzug aus. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. warnten bereits mehrmals vor illegalen Taten. Dann wurde am 14. Februar tatsächlich ein toter Wolf gefunden. Nun stellt sich heraus: Er wurde erschossen.

Wolfsschutz-Deutschland e. V. stellt Strafanzeige und wir sehen unsere Vermutung bestätigt, dass hier illegal Selbstjustiz begangen worden ist. Gleichzeitig werfen wir den Behörden vor, dass sie der Öffentlichkeit Informationen vorenthalten, da die von der Schießgenehmigung betroffenen Territorien ebenso geheim gehalten worden waren, wie die Existenz der Schießgenehmigungen selbst. Wir mussten Antworten nach dem Informationsfreiheitsgesetz regelrecht erstreiten.

Beispielfoto Wolfsrüde. © Brigitte Sommer

Ebenso werfen wir zuständigen Instituten vor, die Bevölkerung nicht durch Presseinformationen zeitnah auf den aktuellen Stand zu bringen. Dass es sich hier um einen illegalen Abschuss handelt, wurde nämlich erst in einem Artikel des MDR bekannt.

In der Oberlausitz sei erneut ein Wolf illegal getötet worden, schreibt der MDR. Das Tier sei am 14. Februar von einem Drohnenflieger auf einem Feld in Lautitz bei Weißenberg entdeckt worden. Dies  hätte die Sprecherin des sächsischen Landesamtes für Umwelt, Karin Bernhardt, erst auf Anfrage von MDR SACHSEN mitgeteilt. Ursprünglich habe man mit der Drohne durch die Schweinepest verendete Wildschweine auffinden wollen.

Bei dem Wolfskadaver habe es sich um einen männlichen Altwolf gehandelt, so Bernhardt. Dieser wies eine Verletzung im Brustbereich auf. Eine nähere Untersuchung im Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin hätte einen Tag später den Verdacht der illegalen Tötung durch einen Schuss bestätigt.

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. gehen davon aus, dass man aufgrund der abgelaufenen Schießgenehmigungen aus Frust zur Waffe griff.

 

Quelle:

https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/bautzen/bautzen-hoyerswerda-kamenz/wolf-illegal-abgeschossen-lausitz-100.html?fbclid=IwAR2SjqLkClTNMNDbF9_ojIQx5Z0Y_8R6StcqVdt5tC2EzIKdo1DbxU7-Da4

Weitere Informationen:

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/02/18/selbstjustiz-toter-wolf-im-territorium-koenigshainer-berge/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/01/05/geheime-wolfsjagden-auch-in-sachsen-rosenthaler-wolfsrudel-verschollen/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/11/10/schon-wieder-wolfsmord-in-sachsen-wolfsschutz-deutschland-e-v-stellt-strafanzeige/

https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/11/03/illegale-wolfstoetungen-in-sachsen-und-brandenburg-wolfsschutz-deutschland-e-v-stellt-strafanzeigen/

 

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Sachsen: Geheime Wolfsjagden in den Territorien Elstra und Königshainer Berge

Ende des vergangenen Jahres berichteten wir über Abschussverfügungen, die erst nach deren Auslaufen der Öffentlichkeit überhaupt bekannt wurden. Mitarbeiter des Kreises Bautzen verweigerten uns lange Zeit die Auskunft, um welche Territorien es sich überhaupt gehandelt hatte. Nun gab es doch endlich eine Antwort.

Darin heißt es, im Landkreis Bautzen gab es und gibt es auch aktuell keine Allgemeinverfügung zum Abschuss von Wölfen. Die Voraussetzungen für die Entnahme nach § 6 der Sächsischen Wolfsmanagementverordnung hätten vorgelegen, heißt es weiter.  Betroffen seien die Rudelterritorien des Elstraer Rudels und des Königshainer Berge Rudels gewesen.

Geheime Wolfsjagden in Sachsen. © Brigitte Sommer

Das Rudel Königshainer Berge ist, genauso wie das Rosenthaler Rudel, im aktuellen Jahr nicht einmal bestätigt worden. Ergo wurden Abschussverfügungen erlassen auf Territorien, auf die es gar keinen Nachweis gab. Wurden die Tiere bereits vorher illegal beseitigt? Gerade im Bereich der Seite im Landkreis Görlitz sind einige Rudel plötzlich „verschwunden“, wie auch das Neusorge-Rudel.

 

Rudel Elstra.  Für das aktuelle Wolfjahr ist es bestätigt. Grafik © DBB-Wolf.

 

Das Rudel Königshainer Berge, das sich auch im LK Görlitz aufhält, hatte im vergangenen Jahr neun Welpen. Im aktuellen Jahr wurde es, wie auch das Rosenthaler Rudel, noch nicht betätigt. Grafik © DBB-Wolf.

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. bemängeln nicht die Ausstellung von Abschussverfügungen an sich, sondern deren Geheimhaltung, bzw. dass eine Überprüfung nicht möglich war. Denn wenn der Öffentlichkeit solche Verfügungen gar nicht, oder erst nach dem zeitlichen Ablauf der Genehmigungen bekannt werden, ist es für Verbände unmöglich, gegen solche Abschussverfügungen zu klagen. Zum Glück kam hier kein Wolf zu Schaden.

Auch ein Nachprüfen des Rissgeschehens um die Abschussverfügungen ist nicht möglich, da die Schadensstatistik noch immer auf dem Stand aus Oktober 23 ist und noch nicht aktualisiert worden ist. Auf unsere heutige telefonische Nachfrage bei der Fachstelle Wolf hieß es, dass dies tatsächlich der aktuelle Stand sei. Die Schadenstatistik der Fachstelle Wolf, in der zu sehen ist, ob überhaupt wirklich ein Schutz gegeben war, bricht Ende September 23 ab. https://www.wolf.sachsen.de/schadensstatistik-4169.html

 

Quellen:

https://wolfsschutz-deutschland.de/2024/01/05/geheime-wolfsjagden-auch-in-sachsen-rosenthaler-wolfsrudel-verschollen/

http://www.dbb-wolf.de

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Herzloses Deutschland: Zwei Wolfswelpen wegen Räude umgebracht

Die Opfer von Räude leiden unter unerträglichem Juckreiz. Unbehandelt führt die Krankheit fast immer zu einem qualvollen Tod, auch durch Sekundärinfektionen. Die Krankheit sei aber Teil natürlicher Regulations-Prozesse bei wild lebenden Tieren, heißt es. Sicherlich ist dies in vielen Fällen, in denen die Krankheit niemandem bekannt wird, nicht von der Hand zu weisen. Doch haben wir Menschen nicht die Verantwortung und eine moralische Verpflichtung zu helfen, wenn wir auf das Leid dieser Tiere aufmerksam werden, statt sie totzuschießen? Lesen Sie hier in unserer neuen Reportage dass es Alternativen gibt.

Zwei Jungtiere bei Zschornewitz Gräfenhainichen im Landkreis Wittenberg in Sachsen-Anhalt brauchten Ende des vergangenen Jahres ganz offensichtlich Hilfe. Beide Jungwölfe hätten an Räude gelitten und sie seien in einem stark geschwächten Zustand gewesen,“ schreibt das Jägerblatt „Natürlich Jagd“. Die Jungtiere seien insbesondere von Futterstellen angezogen worden, die für Katzen und andere Tiere eingerichtet gewesen waren. Anwohner hätten wohl nicht helfen wollen, sondern wären von den beiden hilflosen Wolfskindern „verunsichert“ gewesen.

Durch das unbeabsichtigte Anlocken der kranken Wölfe mit Futter wäre eine Habituierung entstanden, behauptete das Jägerblatt „Natürlich Jagd“. Ein Welpe wurde Ende des vergangenen Jahres erschossen, der zweite Welpe am 27.01.24. Auch bei anderen Wildtieren, wie zum Beispiel bei Eichhörnchen, ist es bekannt, dass sie in Not die Nähe des Menschen suchen. Von einer dauerhaften Habiturierung (Gewöhnung) kann also unserer Ansicht gar keine Rede sein.

 

Screenshot aus einer unserer Wildkamerafilme. Bei diesem älteren Wolf heilte die Räudeerkrankung aus. © Wolfsschutz-Deutschland e. V

 

Bei diesem Film aus einer unserer Wildkameras ist ein älterer Wolf zu sehen, dessen Räudeerkrankung abheilte.

Räude wird durch Milben verursacht, die sich in die Haut bohren. Die Folge ist ein unerträglicher Juckreiz mit Krustenbildung mit dem Ausfall von Haaren und Fell. Gegen die Krankheit gibt es aber drei sehr wirksame Medikamente, die in Köderform gegeben werden könnten. Zwar ist die Umgebung, in der sich die befallenen Tiere verstärkt aufhalten, noch bis zu drei Wochen ansteckend, doch es muss dabei ein intensiver Kontakt stattfinden. Ist es also wirklich unabdingbar, an Räude erkrankte Wölfe zu töten? Nein, das ist es nicht. In seltenen Fällen heilt Räude sogar von selbst aus. Allerdings brauchen Tiere im geschwächten Zustand und kaum noch Fell am Körper in den Wintermonaten unbedingt Hilfe, weil sie auch erfrieren könnten.

Da sich die beiden geschwächten Jungtiere  an bestimmten Katzenfutterstellen bedienten, hätte es die Möglichkeit gegeben, die Mittel in Tablettenform an diesen Futterstellen in Köderform zu verabreichen. Wer nah genug an die beiden Tiere zum Erschießen heran kam, hätte sie sicherlich auch mit einem Betäubungsschuss außer Gefecht setzen können. Es gibt in Deutschland mehrere Wolfsauffang- und Päppelstellen, die aber nur in den seltensten Fällen genutzt werden. Auch Sekundärinfektionen durch Bakterien könnten in einer Station mit Antibiotika behandelt werden. Bis zum Nachwachsen des Fells, bzw. bis zum Frühjahr und Sommer hätten diese Tiere in einer Päppelstation untergebracht werden können. Verunfallten Wölfen darf zum Beispiel in Deutschland gar nicht geholfen werden, wenn sie nicht in der Lage sind, sich von selbst von der Unfallstelle wegzubewegen.

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. haben dem Umweltministerium Sachsen-Anhalt mehrere Fragen nach dem Informationsfreiheitsgesetz gemailt, aber bis jetzt keinerlei Antwort erhalten. Oft müssen hier Antworten auch „erklagt“ werden.

 

Mindestens fünf Wölfe wurden im Rahmen des „Wolfsmanagementplanes“ wegen Räude getötet. Der neueste Fall aus Sachsen-Anhalt, am 27.01.24 ist noch nicht in der Liste aufgeführt. Auch die vielen Fehlschüsse unter Umweltminister Lies (SPD) zeigen sich deutlich in der Statistik von Niedersachsen.  Auch sein Nachfolger Meyer (Grüne) führte geheime Wolfsjagden mit Fehlschüssen weiter, obwohl seine Partei noch gegen die Praxis seines Vorgängers geklagt hatte. Quelle: http://www.dbb-wolf.de

 

Brandenburger Hobbyjäger nehmen Räude als Ausrede, endlich schießen zu dürfen?

Nach dem Fund eines toten Räudewolfes Anfang des Jahres in Rietz-Neuendorf (Oder-Spree) sprachen Wolfsbeauftragte im Auftrag des Umweltamtes von „Einzelfällen“ der Erkrankung und dass diese „generell nicht problematisch“ seien.

Der Jagdverband fordert aber, Wölfe in das Jagdgesetz aufzunehmen, um kranke Tiere töten zu können. Stark mit Räude befallene Wölfe würden leiden und sie wären kaum noch in der Lage selbst zu jagen und werden zumeist aus dem Rudel verstoßen“, sagte Dirk- Henner Wellershoff, Präsident des Landesjagdverbandes in einer Pressemitteilung.

Die Tiere von ihrem Leid zu erlösen, sei unter der derzeitigen Gesetzeslage allerdings nicht möglich, da sie streng geschützt sind. „Wenn wir in der freien Wildbahn ein Tier, was dem Jagdrecht unterliegt – beispielsweise ein mit Räude befallener Fuchs – sehen, dürfen wir das Tier erlösen“, so Geschäftsführer Kai Hamann. „Beim Wolf müssten wir zugucken, wie er qualvoll zugrunde geht, erfriert oder verhungert.“ Eine Bekämpfung der Krankheit durch den Einsatz von Medikamenten in der Natur komme nicht in Frage. Köder könnten nicht gezielt ausgelegt werden und kranke Tiere seien weiterhin mobil.

Warum  dies in Deutschland nicht in Frage kommen soll, obwohl es im Ausland funktioniert, erschließt sich uns nicht. Auch Füchsen könnte mit der Gabe von Medikamenten geholfen werden. Unter vorgehaltener Hand wird sogar erzählt, dass Hobbyjäger absichtlich an Räude verendete Füchse in der Nähe von Wolfshöhlen legen, damit sich die Wölfe anstecken.

 

Update 05. Februar 2023 – Das Umweltministerium hat doch unsere Anfrage noch bearbeitet. Wir stellen die Antwort hier ein

Zitat:

„Beide Jungtiere waren hochgradig mit Räude befallen, stark abgekommen, mit vielen infektiösen offenen Stellen am Körper und deswegen geschwächt. Während auftretender Kälte- und Frostperioden mussten die Tiere, um den Verlust von Körperwärme und damit das Erfrieren zu vermeiden, nachts geschützte Schlafstellen aufsuchen. Sie nutzten dabei Möglichkeiten, die sich im Siedlungsbereich boten. Aufgrund dieses Verhaltens konnten die Tiere nicht an der Beute des Rudels partizipieren. Sie suchten daher tagsüber Nahrungsquellen im Siedlungsbereich auf, etwa für Katzen und kleinere Wildtiere angelegte Futterstellen. Das hat zum weitgehenden Verlust der Scheu vor Menschen geführt (Habituierung). Dies zeigte sich darin, dass sie teils nur wenige Meter Abstand zu Menschen einhielten, nach Beseitigung der Futterstellen im Siedlungsbereich Katzen jagten und fraßen oder sich im direkten Umfeld einer Fleischverkaufsstelle aufhielten.

 

Wölfe, die kaum Scheu vor Menschen zeigen sowie regelmäßig auch tagsüber unbeeindruckt das direkte Umfeld von Menschen frequentieren und dort Futter erwarten, stellen aufgrund dieser Tatsachen, verbunden mit ihrer Körperstärke und Bisskraft, über die selbst geschwächte Tiere noch verfügen, eine erhebliche Gefahr dar. Sie sind im Extremfall nicht nur dazu in der Lage, Menschen schwer zu verletzen, sondern sogar zu töten. Im WZI wurde diskutiert, wie mit dieser Situation umzugehen ist. Dabei wurde klar, dass das in Fällen habituierter Wölfe mildere Mittel der Vergrämung vorliegend nicht in Frage kommt. Eine erfolgreiche Vergrämung hat nämlich zur Voraussetzung, dass der betreffende habituierte Wolf zwar die bequeme Möglichkeit des Futterangebotes innerhalb von Siedlungen nutzt, insgesamt aber körperlich fit und in der Lage ist, sich weiterhin naturgemäß von Wild zu ernähren. In solchen Fällen besteht eine realistische Chance, dem Wolf durch Vergrämungsmaßnahmen die Ortschaften mit ihren Futterquellen zu verleiden und ihn dauerhaft zu vertreiben. Im vorliegenden Fall waren beide habituierten Wölfe aufgrund des starken Räudebefalls und der daraus resultierenden Schwächung für ihr Überleben auf die Futterquellen der Siedlung angewiesen. Ohne Zugang zu dieser Nahrung wären die Tiere mit Sicherheit kurzfristig verendet. Daher war nicht zu erwarten, dass Vergrämungsmaßnahmen Erfolg haben. Solche Maßnahmen würden die erkrankten und geschwächten Tiere zusätzlich einem erheblichen zusätzlichen Stress aussetzen, dem sie sich nicht durch Meidung der Futterquellen des Ortes entziehen könnten. Da solche Vergrämungsmaßnahmen in Konstellationen wie der vorliegenden sehr wahrscheinlich zum qualvollen Versterben des betroffenen Wolfes führen würden, könnten diese zumindest eine Ordnungswidrigkeit nach dem Tierschutzgesetz darstellen. Aus diesen Gründen hat sich das WZI nach gründlicher Überlegung für die letale Entnahme der beiden habituierten Wölfe entschieden.

 

Ein Behandlungsversuch der Räude kam aus den vorgenannten Gründen nicht in Betracht. Unabhängig davon, dass die Erfolgsaussichten einer solchen Behandlung bei Wildtieren schwer einschätzbar sind und zudem die Ausheilung der Krankheit auch nach erfolgreicher Behandlung gewisse Zeit erfordert, hätte dies nichts an der bestehenden Habituierung der Wölfe und der damit verbundenen Gefahr, dass Menschen durch die Wölfe zu Schaden kommen, geändert. Es wurde versucht, die Wölfe mit einer am Ortsrand aufgestellten Falle zu fangen. Dies gelang nicht, die Wölfe konnten jedoch an der mit einem Köder bestückten Falle geschossen werden.“

 

 

Italien zeigt, dass es auch anders geht:

Immer wieder beweisen italienische Tierschützer, aber auch Anwohner, dass sie mit einem ganz anderen Verständnis Bruder und Schwester Wolf begegnen. Dass dort sogar aussichtslos erscheinende Fälle immer wieder gerettet werden, scheint auch an einer tiefen inneren Verbundenheit für Tiere und Natur einherzugehen.

Diese beiden schwer kranken, und ganz offensichtlich auch unter Räude leidenden Wolfswelpen, hätten in Deutschland keine Chance bekommen. Hier wären sie getötet worden. In Italien retteten Anwohner und Tierschützer ihnen das Leben. © Centro Recupero Animali Selvatici – ENPA Perugia.

 

Übersetzung aus dem italienischen:

Die beiden von unserem CRAS geretteten Wolfsjungen sind wieder zu Kräften gekommen und nach etwa zwei Monaten Pflege endlich außer Gefahr und in der Lage, einen neuen Lebensweg einzuschlagen.
Sie wurden im Hof eines Landhauses in der Nähe von Torgiano gefunden, allein, entkräftet und schwer krank. Die Überwachung bestätigte die Abwesenheit von Erwachsenen und das notwendige Eingreifen unserer Mitarbeiter, um ihre Genesung zu versuchen.
Ihr Gesundheitszustand war sehr schlecht, und es dauerte Wochen, bis sie auf die Behandlung ansprachen. Nach monatelanger Behandlung sind sie schließlich wieder gesund und wurden vor einigen Tagen in das Wildtiergebiet Civitella Alfedena im Park Abruzzo Lazio Molise gebracht. Sie werden dort in einem Zustand der Halbfreiheit leben und können leider nicht in die freie Wildbahn zurückkehren, da ihnen die Führung durch erwachsene Wölfe in ihrem Rudel fehlt. Für junge Wölfe ist die Lernphase die Grundlage des Überlebens, und diese jungen Waisen hatten nicht das Glück, auf die Fürsorge und die Lehren der Familie zählen zu können, da sie ihre Mutter und ihr Rudel im Alter von nur wenigen Wochen verloren.
Ein herzliches Dankeschön an alle Institutionen, die diese Rettungsaktion möglich gemacht haben, insbesondere aber an PNALM-Direktor Luciano Sammarone und Dr. Leonardo Gentile, der die beiden Welpen aufgenommen hat.

 

 

Räudemilben sind übrigens sehr wirtsspezifisch. Für Menschen stellt der Erreger einen Fehlwirt dar – die Milben können sich hier nicht fortpflanzen. Trotzdem kann es durch den Kontakt zu infizierten (Haus-)Tieren zu einer juckenden Hauterkrankung, der so genannten Pseudokrätze, kommen. Falls keine ständige Neuinfektion stattfindet, heilt diese auch ohne Behandlung innerhalb von von wenigen Wochen ab.

Es gibt allerdings auch eine Milbe, die sich auf Menschen spezialisiert hat. Eltern mit Kindern im Kindergarten oder in der Schule werden die Krankheit unter Krätze kennen. Hier helfen auch Tabletten oder Cremes.

Weitere Informationen über Räude: https://tierauffangstation.de/raeude/

Wir fordern ein Umdenken in Deutschland

Wolfsschutz-Deutschland e. V. ist der Meinung, dass es gerade in einem Land wie Deutschland endlich zu einem Umdenken kommen muss, was den Umgang mit kranken und verunfallten Wildtieren betrifft. Es gibt Päppelstationen und es mangelt auch nicht an kenntnisreichen Medizinern. Sehr gerne würden wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. uns auch an einer weiteren Päppelstation beteiligen. Dafür müssen allerdings endlich auch die Rahmenbedingungen in Deutschland geschaffen werden, denn bis heute werden Menschen, die helfen wollen, kriminalisiert, ja Tierärzte müssen sogar mit Anzeigen wegen Jagdwilderei rechnen, wenn sie retten wollen statt töten.

„Man erkennt den Wert einer Gesellschaft daran, wie sie mit den Schwächsten ihrer Glieder verfährt,“ sagte einst Gustav Heinemann.

 

Quellen:

https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2024/01/raeude-wolf-jagdverband-abschuss-toeten-umweltamt-schutz-tierwohl-brandenburg.html

https://www.natuerlich-jagd.de/news/zweiter-raeudiger-wolf-in-sachsen-anhalt-geschossen/?fbclid=IwAR1yMDBWLYevV33aetmmAmeJ1IzHcgEe9Z0xTjChuEWcfkrzQSRR-IRa5y4

 

Wir freuen uns über Unterstützung

Es ist leider Fakt, dass der Schutz der Wölfe in Zukunft wohl immer mehr über Gerichte und Anwälte durchgesetzt werden muss. Deshalb brauchen wir auch dringend finanzielle Unterstützung. Unser Verein wird nicht staatlich gefördert, was uns zum einen tatsächlich auch sehr unabhängig macht, zum anderen aber natürlich auch unsere finanziellen Möglichkeiten begrenzt.

Schon kleine, regelmäßige Beiträge, wie z. B. ein monatlicher Dauerauftrag von 5 Euro können uns helfen. Seit Vereinsgründung vor fünf Jahren standen wir ohne wenn und aber und politische Winkelzüge auf der Seite der Wölfe und wir widersprachen unerschrocken Politkern ebenso wie anderen Verbänden und wir lassen uns durch Drohungen nicht einschüchtern. Gerade in diesen schweren Zeiten ist ein Verein wie der unsere essentiell.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

Berliner Sparkasse

IBAN DE79 1005 0000 0190 7118 84

BIC BELADEBEXXX

Auch Paypal ist möglich: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

Fixe Fakten 06/23: Kurznachrichten aus Deutschland, Österreich und Italien

In unseren „Fixen Fakten“ geht es dieses Mal um ganz viel Politik, einen Journalisten, der dem Bauernverband in einer Bundespressekonferenz Lügen und Propaganda attestiert, Jäger die in Niedersachsen Wölfe schießen wollen, aber gleichzeitig auch weiter offiziell das Monitoring weiter machen wollen, eine Zeitung, die Forderungen von Reitern, Jägern und Bauern als irr bezeichnet, unser Nachbarland im Abschusswahn, mehr von Schweinen, Fischottern und auch Bären. Und wir fordern von den Jägern in Niedersachsen die Abgabe des Wolfsmonitorings.

 

Österreich setzt sich über EU-Recht hinweg

Der vierte Wolf sei abgeschossen worden. Weitere sieben  Wölfe stünden zudem bereits auf der Abschussliste, schreibt der Standart. Mit diesem Wahllosabknallen von Wölfen verstößt Österreich gegen geltendes EU-Recht, denn auch Österreich hatte den bindenden EU-Vertrag mit unterschrieben. Doch wo kein Kläger, da kein Richter. Der WWF könnte und müsste in Österreich unserer Ansicht nach klagen: https://www.krone.at/3019747?fbclid=IwAR13dvCvycl3BfsUVumTj6zbVsmIi_a0TUcMkAIAIMtxyBB0cnWU8bJaaJU

Zum Thema EU-Recht ist auch diese Antwort von der EU-Kommission auf eine Beschwerde von uns interessant: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/05/25/falscher-wolf-erschossen-ermittlungen-gegen-jaeger-in-brandenburg/

 

 

Auftakt zur Dialogreihe Wolf

Heute beginnt die Dialogreihe Wolf, zu der die Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) mit Bauern und Tierhaltern und Jägern einlädt –  https://www.bmel.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2023/070-dialogreihe-wolf.html?fbclid=IwAR2APsdTBctZcaKrjFcpMPDK3vOo3dEu9yfiDPh5wwehtRM1yjGOQlW6Hsc Doch statt sich auf einen Dialog einzulassen, kennt diese Gruppe nur ein Ziel: Wolfsregulierung, sprich möglichst viele Wölfe abzuschießen. So wie es sich die Lobby bislang vorstellt, wird es aber nicht funktionieren. Dazu folgende Aussage eines Sprechers auf der Bundespressekonferenz am 31.05.23. Zitat: Eine Regulierung der Wolfsbestände ist vor dem Hintergrund des Schutzstatus des Wolfes und des Gefährdungsstatus der Deutschen Population nicht möglich.“ Quelle: BPK, Minute 38, Sprecher Zimmermann. Allerdings halten wir es nicht für ausgeschlossen, dass sich die Bundesumweltministerin auf einen anderen „Dreh“ mit der Lobby einigen könnte. Schließlich heißt es nicht nur von Seiten von Steffi Lemke, dass an einem regionalen Bestandsmanagement zu den Wölfen gearbeitet werden würde, nein auch der Niedersächsische Umweltminister Christian Meyer verlautbarte dies in diversen Pressemitteilungen. Nun soll 2025 der Wolfsbestand in Deutschland neu erfasst werden. Soll etwa in einigen Bundesländern der „Gute Erhaltungszustand“ festgestellt werden? Könnte dann durch diesen Trick mit der „Regulierung“ der Bestände begonnen werden? In einigen Bundesländern ist der Wolf ja bereits im Jagdrecht. Bis zur Aufnahme in den Katalog des „jagdbaren“ Wildes wäre es dann nur noch ein kleiner Schritt und man umginge damit auch das strenge EU-Recht?

Hier das Video von „Jung und Naiv „zur BPK. Dazu noch eine sehr aufschlussreiche und pikante Frage bzw. Bemerkung von Tilo Jung zum Bauernverband. Zitat: „Wird der Bauernverband dabei sein? Er hat sich ja in den letzten Monaten eher durch Lügen und Propaganda zum Thema Wolf ausgezeichnet…“ https://www.youtube.com/watch?v=tSp-oBlc1q8

 

Irre Forderungen

Statt Dialog eher ein Monolog von Reitern, Jägern und Bauern. Endlich klassifiziert ein Massenmedium, nämlich der Berliner Kurier, dass solche Forderungen irre sind.  https://www.berliner-kurier.de/berlin/irre-forderung-jetzt-wollen-bauern-und-reiter-ganze-wolfsrudel-abschiessen-li.354083?fbclid=IwAR0bZz7r-132ScKwe9Gr93ECxy_j__KrECESoeMjgfViEnMOL9Mqe-6MF6o

 

Niedersachsen

Auch in Niedersachsen stagniert die Vermehrung, was unserer Meinung nach nicht alleine an besetzten Gebieten liegen kann, sondern auch an illegaler Beseitigung. Dass in Niedersachsen ausgerechnet die Jäger das Wolfsmonitoring machen, obwohl die Landesjägerschaft dem „Aktionsbündnis Aktives Wolfsmanagement“ beigetreten ist, ist an Zynismus kaum noch zu überbieten. Aktives Wolfsmanagement bedeutet nichts anders als schießen statt schützen. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. halten eine solche Jägerschaft für nicht mehr vertrauenswürdig und wir fordern von der Niedersächsischen Landesregierung, das Monitoring in andere Hände zu legen, wie z. B. Rangerstellen dafür zu schaffen. https://www.wolfsmonitoring.com/newsartikel/news/abgeschlossenes-monitoringjahr-2022-2023-vorlaeufige-ergebnisse?fbclid=IwAR1r-2PkLVVXhbf41gcAosAS3fF5nGGclFBdCjL9gcNph237sl02ER2AGxE

 

Gericht untersagt erneut Tötung von so genannter Problembärin in Italien

Bis Ende Juni ist die Tötung der Bärin, die einen Jogger im Trentiono getötet haben soll, ausgesetzt. Dann wird neu entschieden. Tierschützer insistierten, dass es gar nicht diese Bärin gewesen sein soll: https://www.tt.com/artikel/30855514/toetung-von-problembaeren-im-trentino-vorerst-ausgesetzt?fbclid=IwAR0LjUaXEJ53Mjaml-VNX9I3zT4xOD8eh8W1VtBNVxEjGA95p4P1y1RwZro

 

Bärenhysterie in Deutschland

In Deutschland wäre das Schicksal der Bärin wahrscheinlich längst besiegelt. Seit in Bayern ein Bär auf Wildkameras abgebildet wurde, kennt die Angst kaum noch Grenzen: https://www.fr.de/panorama/der-baer-als-des-menschen-wolf-92309257.html?fbclid=IwAR33cMldqRrl8w7mZ9mwZmEYtf9p8U4hDu5FjeF1DrBdgoqjbtqd8gkXKLk

 

Schwein gehabt? Wanderinnen ließen sich aus Angst vor Wölfen mit dem Rettungshubschrauber bergen

Wirklich glaubwürdig schien die wilde Story ja von Anfang an nicht. Jetzt kommt aber heraus, dass es sich bei der gruseligen nächtlichen Begegnung nicht um Wölfe, sondern um Schweine gehandelt hat. Diese waren nämlich ganz in der Nähe ausgebüxt https://www.kleinezeitung.at/kaernten/6294363/Auf-dem-Mirnock_Sind-Wanderinnen-vor-Schweinen-statt-Woelfen?fbclid=IwAR1wyftAG1f1QaDI7TsSeIcrlKldiSkB7DtCrDntaGKh7ttulxjtjDX9LdE

Erstes Wolfsrudel in Schleswig-Holstein

Im Segeberger Forst erwartet das Umweltministerium ein Wolfsrudel. Die Welpen selbst wurden nicht gesichtet, aber die Mutterwölfin mit deutlichem Gesäuge: https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Umweltministerium-meldet-Wolfsnachwuchs-im-Segeberger-Forst,wolfsrudel178.html

 

Wolfswelpen sind natürlich Hunde

Diese Geschichte hatte es in unsere „Fixen Fakten“ zu den schlimmsten Fakes geschafft.

Jetzt ist es auch offiziell. Natürlich haben sich die „Wölfe“ als Wolfshunde entpuppt. Schade, dass man dort anfangs nicht auf Fachmeinungen gehört hat. Dies hätte viel Stress, Ärger und auch Hetze gegen Wölfe erspart. Wir drücken den Welpen die Daumen für ein gutes Zuhause.
Leider schüren bestimmte Personen in der Tierschutz- und Hundeszene seit einiger Zeit Hass gegen Wölfe. Allen voraus ein Hundefänger, der in bestimmten Kreisen sehr beliebt ist und dessen Ansichten kaum hinterfragt werden. Einige der wirren Behauptungen beruhen darauf, dass angeblich Wölfe nicht von alleine zurück gekommen wären, sondern sie in Kastenwagen und Kofferräumen überall in Deutschland hin transportiert und dort ausgesetzt werden würden. Dies ist kompletter Unsinn. Es gab wohl mal einen Vorfall, bei dem ein Kastenwagen an der Grenze bei einer Kontrolle aufgefallen war. Man versuchte wohl Fahrräder der Marken „Steppenwölfe“ zu schmuggeln. Wolfshasser kreierten echte Wölfe daraus und schon ging die erfolgreiche Hetze los. Ein anderes Märchen lautet, dass in Deutschland in großem Stil Hunde mit echten Wölfen gepaart werden würden und man diese praktisch überall kaufen könne. Dies ist auch Quatsch, denn Wölfe haben nur ein Mal im Jahr Paarungszeit, nämlich im Spätwinter. Auch Wolfsrüden decken nicht einfach eine läufige Hündin, die in den Wald geschickt wird. Welpen, die jetzt schon so groß sind, wie diese beiden hier, konnten also gar keine Wölfe sein. Auch die Mär, dass sich in Deutschland Leute einfach Wölfe einfangen und dann mit ihnen züchten würden, ist Quatsch. Leider sind viele Menschen immer wieder bereit, solchen Märchen zu glauben.

 

 

Verwaltungsgericht stoppt Tötung von Fischottern in Bayern

Söders Wahlversprechen platzen wie Luftballons. Die per Ausnahmegenehmigung gestattete Tötung von Fischottern an Oberpfälzer Fischteichen verstößt gegen geltendes Recht. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof (VGH) wies in zweiter Instanz eine Berufung des Freistaats Bayern gegen ein entsprechendes Urteil zurück, wie der VGH mitteilte. https://www.zeit.de/news/2023-05/25/verwaltungsgerichtshof-stoppt-toetung-von-fischottern?fbclid=IwAR3yjQuUV-K_HL-_e53NqTSQED5U4R8uocy8qO0RKst3QuislOZFcrRmfbE&utm_referrer=https%3A%2F%2Fl.facebook.com%2F

 

Leuscheider Rudel ausgelöscht?

Ein weiterer Woolf aus dem Leuscheider Rudel hat eine Zuflucht woanders gefunden. Bei dem durch Hasser verfolgten Rudel ist zuerst der Vaterwolf, dann die Mutter „verschwunden.“ Ein Rudel, das in der Nähe lebte, wurde komplett ausgelöscht. Auch hier verschwand erst die Mutter, der Vater gründete mit der ehemaligen Leuscheider Wölfin ein neues Rudel, bevor auch er „verschwand“ und durch den jetzigen Rüden ersetzt worden war, der nun wieder eine neue Partnerin haben soll. Dieses im Grunde völlig unauffällige Rudel fand keine Ruhe vor Nachstellungen und Hass. Hater riefen zur Verfolgung und sogar zum Beschuss mit Steinsalz auf. https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/koblenz/junger-wolf-im-westerwald-sesshaft-106.html

Zum Thema auch unsere Reportage aus dem vergangenen Jahr: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/04/30/rlp-leuscheider-rudel-angriff-auf-vorstand-von-wolfsschutz-deutschland-e-v-bei-recherche/

 

Wolf im Landkreis Kubschütz eingeschläfert

n der Nacht vom 16. zum 17. Mai 2023 sei ein verhaltensauffälliger, kranker Wolf im Vorfeld einer beabsichtigten Vergrämungsmaßnahme von einem Tierarzt eingeschläfert worden, heißt es in einer Pressemitteilung des Landratsamtes Bautzen und Fachstelle Wolf des LfULG. „Der etwa ein Jahr alte Jungwolf – gezeichnet von starker Räude, einem schlechten Ernährungszustand und einer Verletzung des linken Hinterbeins – hatte seit Anfang Januar für Aufsehen und Verunsicherung innerhalb der Bevölkerung gesorgt, als er mehrere Ortsteile der Gemeinde Kubschütz im Landkreis Bautzen regelmäßig aufsuchte. Zudem nutzte er im Ortsteil Baschütz mehrfach ein Strohlager als Schlafplatz und suchte Schutz vor den winterlichen Witterungen. Im Ortsteil Jenkwitz konnte der Wolf mehrfach bei der Futtersuche auf einem Kompost- beziehungsweise Misthaufen beobachtet werden. Hier geht es zur PM: https://www.medienservice.sachsen.de/medien/news/1066538

Wir kennen die genauen Hintergründe nicht. Allerdings gibt es zur Behandlung von Räude drei wirksame Medikamente. Vergleichbar geschwächte Tiere wurden in den Nachbarländern Polen, Italien und Tschechien bereits wieder aufgepäppelt und danach in die Freiheit entlassen.

 

 

 

 

Fixe Fakten Ausgabe 05/23 – Kurznachrichten aus Deutschland, Österreich, Schweden und Tschechien

In unseren Kurznachrichten beleuchten wir dieses Mal die von der Agrar- und Jagdlobby immer mehr angegriffene Wolfspolitik in Deutschland und Europa; wir berichten über tote Wölfe; es gibt Neuigkeiten von Wolf Bubla; Unterlassene Hilfeleistung bei einem Wolf in Sachsen; einen Spendenaufruf für ein autistisches Kind und wir suchen Aktive und einiges mehr. Es lohnt, hier herein zu klicken.

 

Wende in Wolfspolitik in Deutschland und EU?

Zufälle gibts! Anscheinend fressen sich die Wölfe wieder einmal durchs ganze Land, will man tendenziösen und im wahrsten Sinne des Wortes „reißerischen“ Berichten in Lokal- und Massenmedien Glauben schenken. Auffallend sind gleichzeitig erneute Angriffe der Jagd- und Bauernlobby auf den Schutzstatus der Wölfe. Wir warnen vor dieser Entwicklung bereits Anfang Januar. Siehe Link mit einem irritierenden Zitat aus einem Antwortschreiben der EU: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/01/14/beginnt-das-grosse-wolfskillen-bald-auch-in-deutschland/

Will man erlauben, Wölfe abzuschießen ohne am Schutzstatus selbst etwas zu ändern?

Tatsächlich haben nur sechs von 16 Bundesländern auf der Agrarministerkonferenz in Büsum https://www.agrarministerkonferenz.de/Presse.html für eine Abschwächung des Schutzstatuses der Wölfe gestimmt.

Die EU-Kommission soll jetzt aber sogar gegenüber Europaparlamentariern der Volkspartei bestätigt haben, sie sie Wolfsentnahmen aufgrund Managementplänen nicht mehr grundsätzlich ablehne. Von der Leyen habe als Beispiel Schweden genannt. Allerdings verschwieg sie dabei wohl, dass gegen Schweden seit Jahren ein Verfahren der EU läuft.

Weitere Quelle: https://www.agrarheute.com/land-leben/wolf-duerfen-eu-laender-population-eingreifen-605335

Aber  die Verfahren der EU gegen Schweden schleppen sich dahin, ohne das etwas passiert, Nach vielen Beschwerden wurde nun ein Ombudsmann eingeschaltet.
Textübersetzung: WOLVETID HAT DEN EU-OMBASSADOR BEKOMMEN, EINEN FALL GEGEN DIE EU-KOMMISSION FÜR IHRE EINSAMHEIT IM FALL GEGEN DIE ILLLEGALE LIZENZJAGD DER SCHWEDEN
Der ursprüngliche Fall, der 2010 begann und mittlerweile über 12 Jahre gedauert hat, ist immer noch nicht abgeschlossen. Es hat vielen schwedischen Wölfen das Leben gekostet.
Ulvetid hat sich zweimal bei der Kommission über die illegale Lizenzjagd Schwedens beschwert. Beide Male haben sie angekündigt, unsere Beschwerde einzureichen, da sie sich noch mit dem Fall von 2010 befasst haben.
Wolvetid hält es für untragbar, dass ein Fall noch so viele Jahre weitergehen darf. Wir haben uns deshalb beim EU-Ombudsmann beschwert, der nun beschlossen hat, einen Fall gegen die Kommission einzuleiten. Ein Treffen zwischen der Kommission und dem Bürgerbeauftragten wird voraussichtlich in diesem Monat stattfinden. Wir warten gespannt darauf, wie das Treffen ausgeht.
Die schwedischen Wölfe sind auf Bruder/Schwester-Ebene inzucht, daher ist der Bestand sehr fragil. Eigentlich so fragil, dass die schwedische Professorin für Populationsgenetik an der Universität Stockholm, Linda Laikre, während eines Vortrags in Stockholm, den Helle und ich gesehen haben, erklärte, dass es in 10-20 Jahren wahrscheinlich keine Wölfe mehr in Schweden geben wird, wenn es keine Änderungen im schwedischen Wolfsmanagement.

Da kommt es doch gerade auch zupass, dass in Bayern in Baden-Württemberg scheinbar die Welt wegen jeweils eines Wolfspaares unterzugehen scheint. https://www.merkur.de/lokales/garmisch-partenkirchen/landrat-warnt-almbauer-sorge-wolf-paar-rudel-paarungszeit-garmisch-partenkirchen-ammertal-region-92180615.html?fbclid=IwAR2pa-LshcQQPkosKZNF6pedf1KohIz6Qs39VpjPHp8Ijd18OQskrRCMmF0

Dass er der Meinung ist, in den bayerischen Alpen und im Oberland müsse man sich entscheiden zwischen dem Wolf auf der einen Seite und Almwirtschaft, Viehhaltung und Kulturlandschaft auf der anderen, damit hat der Garmisch-Partenkirchner Landrat Anton Speer (FW) schon seit Monaten nicht hinter dem Berg gehalten. Nun hat Speer einen lange vorbereiteten Antrag auf Abschuss aller jetzt und in Zukunft im Landkreis lebenden Wölfe gestellt und dieses Schreiben am vergangenen Donnerstag höchstpersönlich der Regierung von Oberbayern zugestellt.

https://www.sueddeutsche.de/bayern/bayern-garmisch-partenkirchen-wolf-abschuss-1.5769525

https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.baden-wuerttemberg-wolfspaar-gesichtet-kommt-es-zur-rudelbildung.f032b2ef-72ab-43a9-91b8-b7158d7c2c76.html#:~:text=In%20Baden%2DW%C3%BCrttemberg%20gelten%20derzeit,nach%20sechs%20Monaten%20gefunden%20wird.

Dass man der Lobby entgegenkommen will, scheint sich auch in Niedersachsen zu bestätigen. Zitat aus einer Pressemitteilung des Grünen Umweltministeriums:  „Im Koalitionsvertrag der rot-grünen Landesregierung wurde vereinbart, dass Niedersachsen an einem Konzept der Bundesregierung für ein europarechtskonformes und regional differenziertes Bestandsmanagement des Wolfes intensiv mitarbeiten will. In diesem Zusammenhang soll auch ein „Aktionsplan Weidetierhaltung und Wolf“ erarbeitet werden. https://www.umwelt.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/pressemitteilungen/pi-006-dialogforum-weidetierhaltung-und-wolf-218972.html

Wir sehen hier überhaupt keinen Grund, Entwarnung zu geben, aber noch können Wölfe hier in Deutschland nicht so einfach „reguliert“ werden.

Ganz anders läuft es in

Österreich

Im österreichischen Bundesland Tirol können die in Europa eigentlich streng geschützten Wölfe künftig wesentlich leichter abgeschossen werden. Der Landtag beschloss mit breiter Mehrheit eine Änderung des Jagdgesetzes. https://www.allgaeuer-zeitung.de/oesterreich/wolf-abschuss-tirol-erleichtert-schiessen-von-woelfen-in-oesterreichischen-alpen_arid-532647

 

 

Diesen Spendenaufruf für den Sohn des verstorbenen Biologen Clemens Arvay unterstützen wir gerne

Spendenaufruf des österreichischen Psychiaters Dr. Bonelli
Clemens Arvays Sohn Jonny ist im Sommer 2014 geboren. Er ist autistisch, hat eine globale Entwicklungsverzögerung und eine Muskelhypotonie.
Er ist auf einer sehr hohen Pflegestufe und wird sein Leben lang von der Betreuung anderer abhängig sein. Die Mutter von Jonny ist auf Grund des hohen Pflegeaufwands von der Arbeit frei gestellt und lebt daher, im Moment, von der Mindestsicherung.
Wir wünschen uns für Jonny, dass er auch trotz Clemens‘ Tod, sein Leben lang bestmöglich versorgt sein wird und die Pflege und Therapien bekommt, die er verdient. Das könnt ihr unterstützen indem ihr entweder direkt für Jonnys Zukunft spendet, oder eines von Clemens‘ Büchern kauft. (Der Großteil des Geldes beim Kauf eines Buches geht allerdings an den Verlag.)
Arvay Rosa Maria , Bank Austria , AT02 1200 0100 2724 0307 (BIC: BKAUATWW) – bitte unbedingt den Vermerk „für Jonny“ angeben.
2. Zum Rufmord von Clemens
Wenn Sie Artikel, Twitter-Posts etc. mit abfälligen Äußerungen über Clemens haben, senden Sie uns diese bitte an: office@rpp-institut.com – https://www.youtube.com/watch?v=QH8fJ9Z8DRQ

Zäune wirken

Dieses anschauliche Video aus den Niederlanden belegt ganz deutlich, dass Wölfe eben nicht einfach mal so über die Zäune springen, wie Wolfshasser immer wieder behaupten. Dieser Wolf sieht sehr schnell ein, dass sich diese Beute nicht lohnt. Auf dem Zaun ist genug Spannung, die der Wolf zu spüren bekommt. Ein typisches Verhalten. Wölfe sind Opportunisten und sie wenden sich schnell lieber leichterer Beute zu. https://www.nu.nl/280759/video/elektrisch-hek-beschermt-schapen-tegen-wolf-op-de-veluwe.html?fbclid=IwAR1BdLZC20ln-xa57UWCYwn248mFNQ0IWsPDNTuh0wySAhhi8YIPnuoVjBc

 

Herdenschutzhunde zu verkaufen

Eine Betreiberin eines Gnadenhofes, die selbst Herdenschutzhunde züchtet, verkauft diese auch an interessierte Weidetierhalterinnen und Weidetierhalter: https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/herdenschutzhunde/2405126888-134-1496?utm_source=sharesheet&utm_medium=social&utm_campaign=socialbuttons&utm_content=app_android

 

Einblicke aus einer unserer Wildkameras

 

 

Sachsen

Krankem Wolf bei Kubschütz wird nicht geholfen. In Italien, Tschechien und Polen würde dieser Wolf eingefangen, aufgepäppelt und wieder frei gelassen werden. – https://www.saechsische.de/bautzen/kranker-wolf-kubschuetz-wohnhaeuser-5839895-plus.html?fbclid=IwAR3vMq9psKDixNb9rVv2kWAej15Jmst9iV5BYL6ME2gl4-VVhbDn2YZLDw0

Am 7. März wurde der Wolfsrüde GW1737m im Territorium Halbendorf im Landkreis  Görlitz tot aufgefunden. Die Todesursache ist unklar. Bundesweit gab es seit Anfang des Jahres bis heute 43 Totfunde. Davon 32 Verkehrsunfälle.

Sachsen-Anhalt

Bei einem in Magdeburg tot aufgefundenen Wolf, mit erst unklarer Todesursache stellten sich nun Bissverletzungen heraus.

Niedersachsen

Ein toter Wolf ist Ende März auf einem Parkplatz in Gifhorn gefunden worden. Das Tier habe schwere Verletzungen unter anderem am Kopf gehabt, teilte die Polizei in Gifhorn mit. Die Beamten zogen einen Wolfsberater hinzu – nach ersten Ermittlungen am Fundort des toten Tieres wurde ein Strafverfahren wegen Jagdwilderei und Verstoßes gegen das Naturschutzgesetz eingeleitet. Die Polizei sucht nun nach möglichen Zeugen.

Hier müssen wir das Ergebnis der Untersuchung des Leibnitz-Institutes abwarten. Wenn sich eine illegale Tötung heraus stellen sollte, stellen wir wieder Strafanzeige und loben eine Belohnung für Hinweise zur Ergreifung des Täters aus. https://www.msn.com/de-de/nachrichten/panorama/toter-wolf-mit-schweren-verletzungen-gefunden/ar-AA191Nt6?ocid=winp1taskbar&cvid=39bf76ee5e3f4ad1902753b5aa2e1d25&ei=87&fbclid=IwAR29Eikcfv9hTu-GE_xKFNGEb8YIIOTj4VD-F-4v2jjMXYLu6N5odZWwVTI

http://www.dbb-wolf.de

Tschechien

Zum geretteten Wolf Bubla gab es in den vergangenen Wochen widersprüchliche Nachrichten. Während Jäger ihn total abgemagert und entkräftet gesehen haben wollten, gibt ein Bericht vom 17. März aus Tschechien selbst Entwarnung. Hier Teile aus dem Bericht ins Deutsche übersetzt:

Bubla soll fit sein
„Den Bildern vom 24. Februar zufolge scheint der Wolf in guter Verfassung zu sein und sich für Duftmarken im Territorium seines Heimatrudels sowie für andere Individuen zu interessieren, die unabhängig voneinander vor und nach seinem Besuch eingefangen wurden“, schreiben die Naturschützer von Rainbow Movement auf ihrer den Raubtieren gewidmeten Website.

„Ich habe in der Vergangenheit wiederholt einige der Orte verifiziert, an denen sich die telemetrisch verfolgten Wölfe häufig aufhalten. Ich habe Überreste von Beutetieren, Blut, Knochen oder Kot gefunden. Obwohl es nicht einfach war, anhand der Spuren mit Sicherheit zu bestätigen, dass mehrere Wölfe anwesend waren, habe ich anhand der Beuteverzehrsraten geurteilt, dass der Wolf an diesen Orten nicht allein fraß. Außerdem bewegte er sich häufig in sehr unzugänglichem Gelände und es gab keine Anzeichen dafür, dass er in irgendeiner Weise körperlich behindert war. Die aktuellen Bilder aus den Fotofallen bestätigen, dass der Wolf in guter Verfassung ist und die Entscheidung, ihn freizulassen, richtig war“, sagt Štěpánka Kadlecová von der Bewegung „Regenbogen der Bestie“, die seit langem das Wolfsmonitoring im Erzgebirge koordiniert.

Die Redaktion von Deník wandte sich an Miroslav Kutal vom Institut für Waldökologie in MENDELU, den Leiter des multidisziplinären Teams, das die Mendel-Universität im Rahmen eines internationalen Projekts ins Leben gerufen hat. Das Team unter der Leitung von Kutal soll die Koordination des Projekts in der Tschechischen Republik übernehmen, bei dem es nicht nur um das Verständnis der Interaktionen zwischen Mensch und Wolf in europäischen Kulturlandschaften geht, sondern auch darum, potenziell kritische Situationen zu verhindern. Die Redakteure schickten ihm Fotos von Bubla, die von Jägern zur Verfügung gestellt wurden.

„Er ist ein rehabilitierter Wolf, den wir freigelassen haben. Er ist offensichtlich in guter Verfassung. Die Tatsache, dass er zu den Jägern geht, ist kein Hinweis darauf, dass er verwahrlost ist“, antwortet der Experte der Mendel-Universität. „Wir wissen, dass das Halsband eine Fehlfunktion hat. Es sendet seit einem Monat keine Daten mehr. Aber der Wolf ist nicht abgemagert und befindet sich in einem ähnlichen Zustand wie andere Tiere. Die Tatsache, dass er allein an den Fotofallen registriert wurde, bedeutet nicht, dass er allein läuft. Diese Bilder beweisen nicht, dass das Rudel ihn nicht akzeptiert hat. Der Wolf lebt seit zwei Monaten in freier Wildbahn und wir registrieren keine Probleme“, sagt er.

Bubla abzuschießen wäre das Schlimmste
Im Zusammenhang mit Bublas Auftauchen in der Nähe von Karlovy Vary und der Information, dass er dahinvegetiert, sind Theorien darüber aufgekommen, ob er in einem Gehege besser aufgehoben wäre, wo er reichlich Futter hätte. „Bubla hatte großes Glück, dass er gefunden wurde und dass ihm geholfen wurde. Er wurde wieder zum Leben erweckt und konnte dorthin zurückkehren, wo er hingehört, nämlich in die Wildnis. Einen in der Wildnis geborenen Wolf, der eine Präge- und Sozialisierungsphase in der Wildnis durchlaufen hat, einzusperren, wäre das Schlimmste, was dieser Kreatur passieren könnte. Selbst der Tod ist nur eine Frage der Zeit. Die Öffentlichkeit war aktiv an der Rettung beteiligt, und sie endete mit einem Happy End. Im Moment gibt es keinen Grund, dem Wolf dieses Geschenk und die Chance auf ein freies Leben vorzuenthalten“, sagt Tanja Askani, die im größten Wildpark Norddeutschlands mit Wölfen arbeitet.

Dieser Meinung sind wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. ebenfalls.

Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version) – Hier der Bericht mit Fotos: https://sokolovsky.denik.cz/zpravy_region/vlk-bubla-prisel-k-varum-a-zivori-tvrdi-myslivci-duha-oponuje-ze-se-ma-dobre-202.html?utm_source=facebook&utm_medium=referral&utm_campaign=social_redirection&fbclid=IwAR1xbVrNPW666hi5PTCrNie9YBOPb7gY038TnZZr4fRd0wYQgDFYADXF4VQ

Hier unser Bericht. Wir hatten den Verein auch mit einer Spende unterstützt: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/01/19/wolf-bubla-zurueck-in-der-freiheit-im-erzgebirge/

 

NRW/RLP

Hier ein kleiner Einblick, in den tagtäglichen Irrsinn und der Hysterie, mit denen auch Ämter und Behörden immer mehr konfrontiert werden. Das Wichtigste steht hier zwischen den Zeilen. Das Leuscheider Rudel scheint in Auflösung begriffen. Wir können uns kaum vorstellen, dass dies freiwillig passiert, Bereits ein zweites Rudel in der Nähe wurde von Kriminellen eliminiert. – https://www.msn.com/de-de/nachrichten/panorama/es-gibt-keine-guten-und-bösen-tiere-kölner-forstbehörde-prüft-ansiedlung-eines-wolfs-in-holweide/ar-AA191teT?ocid=winp1taskbar&cvid=d29180c6cf7b4e3aaf10e29a1c20c87f&ei=626&fbclid=IwAR0r5zrbyF0nQV1S_pHvdpwElkmPz796f7wZrv0_2tyudp8Ux5F_HGdsS28

 

Wir freuen uns über Unterstützung

Hier geht es zu unseren Mitgliedsanträgen: https://wolfsschutz-deutschland.de/mitglied-werden/

 

Das Erstellen unserer Reportagen, die Richtigstellungen, die Bewertungen werden mit großem zeitlichen Aufwand und persönlichem Einsatz erstellt. Unser Verein wird nicht staatlich unterstützt, deshalb sind wir auf Spenden angewiesen. Ein monatlicher Beitrag  von fünf Euro in einem Abo hilft uns sehr, unsere Reportagen auch weiterhin werbefrei anbieten zu können und auch unsere aktive Arbeit in den Wolfsgebieten kann weiterhin stattfinden.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

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Auch über Paypal sind Spenden möglich. Hier der Link: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

 

 

 

 

 

 

 

 

Fixe Fakten – Nachrichten aus Sachsen, Niedersachsen, Brandenburg, Thüringen und der Schweiz

In unseren Kurznachrichten geht es heute um Neuigkeiten zum Fall Löbau, Freispruch für einen Gastjäger aus den Niederlanden, im Zweifel für den angeklagten Mensch, gegen den angeklagten Wolf geht es in Thüringen, totgefahrene Wölfe in Deutschland, seltsame Forschungsprojekte, einem Wolf am Sender, Kalt- und Warmherzigkeiten, verweigerte Behandlungen und das Rodewaldpaar ist verschwunden sowie umweltschädliche Schafe.

Sachsen:

Es gibt Neues im Fall Schießgenehmigung Löbau. Dort sind nicht nur wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. tätig geworden. Während wir erst die Akteneinsicht abwarten wollten, brachte der BUND Sachsen einen Eilantrag auf den Weg, dem das Verwaltungsgericht Dresden auch stattgegeben hatte. Es hatten sich noch weitere Verbände und Vereine eingeschaltet. Jetzt muss der Halter des Wildgatters bei Löbau erst einmal seinen Zaun nachbessern, während Landrat Meyer (CDU) schmollt. https://www.sueddeutsche.de/wissen/tiere-dresden-umweltschuetzer-beantragen-rechtsschutz-fuer-loebauer-wolf-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-230228-99-774027?fbclid=IwAR0ZEL020wWfkQbDsOWAuDnSM-f5Zd0IRmnmjIXTE-Ghtl4r1UyKGyCu__8

Die Schießgenehmigung war vorher bereits durch eine interne Revision zurückgenommen worden. Wir berichteten hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/02/21/sachsen-schiessbefehl-auf-wolf-bei-loebau-illegal/

Bei Kubschütz wurde ein Strohlager mit einer Stromlitze abgesperrt, damit sich hier ein Wolf, der mit Räude befallen ist, nicht mehr wärmen kann. Außerdem würde das Tier hinken. Man überlege einen Abschuss. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. drücken unser Entsetzen über diese Vorgehensweise aus. Es gibt zur Behandlung von Räude drei wirksame Medikamente, die hier leicht in dem Strohlager als Köder verabreicht werden könnten. https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/bautzen/bautzen-hoyerswerda-kamenz/kranker-wolf-kubschuetz-100~amp.html?fbclid=IwAR1qa1GGyvnoFxVCwPPECiUqzBkzyDXfl3JbNG-1wH-FLnffaHMgCGiJbEE

Dazu wurde gestern im Landkreis Görlitz und im Landkreis Bautzen ein Jungwolf überfahren. Am 7. Februar war ein Welpe in der Sächsischen Schweiz überfahren worden. https://www.dbb-wolf.de/totfunde/aktuelle-ereignisse

 

Schweiz:

Es ist kaum zu glauben, aber in der Schweiz wurde ein Wolf getötet, weil er „humpelte“. Dabei sind Wölfe außerordentlich widerstandsfähig und sie kommen auch mit Behinderungen zurecht. In Italien, Polen und Tschechien https://www.msn.com/de-de/nachrichten/welt/ein-wolf-mit-gebrochenen-pfoten-wurde-gerettet-und-behandelt-fotos/ss-AA187S4E?ocid=msedgntp&cvid=1eea8b1bcbca459aa352877724f944bf&ei=14&fbclid=IwAR1_g-_OvdXxPm91AWRMhCV2MZf3Nyziehexfmr_e7m-V_MDldYRGCmDi6U#image=1

werden sogar regelmäßig kranke Wölfe wieder gesund gepflegt. Warum wird gerade in der Schweiz, Deutschland und Österreich derart herzlos agiert? https://www.kora.ch/de/aktuell/kanton-graubuenden-verletzter-wolf-erlegt-539?fbclid=IwAR1tVtYfhOaJ1i1eQImcdw4ajNPr6zYBUdJd0mp44uBQNYIYRezqZpaIOiU

Zu viele Schafe schaden der Biodervisität. Dieser Meinung ist David Gehrke, seines Zeichens Jäger, Hirte, Biberist und Geschäftsführer der Gruppe Wolf Schweiz, die von uns, Wolfsschutz-Deutscland e.V., immer wieder dafür kritisiert wurde, dass ständig „legalen“ Abschüssen zugestimmt worden war. Mit diesem Leserbrief macht Herr Gehrke aber eine 180-Grad-Wende: https://wildbeimwild.com/zu-viele-schafe-schaden-der-biodiversitaet/?fbclid=IwAR0WCdOsb_ot6FkoppaEEv3u-rrFRv-21tEBR4AYW4s15hb1pZjxbMqegRU

Niedersachsen:

Das Elternpaar des Rodewaldrudels ist verschwunden. Bislang wurde es auch durch das Wolfsmonitoring der Jägerschaft nicht nachgewiesen. Auch wir hatten das Paar nicht mehr auf unseren Forschungskameras. https://www.wolfsmonitoring.com/monitoring/wolfsterritorien?

Auf den Vaterwolf des Rudels galt Jahre lang eine Abschussgenehmigung. Mit großem Aufwand versuchten wir und andere Tierschützer das Rudel zu beschützen. Siehe auch Reportage von September 21: https://wolfsschutz-deutschland.de/2021/09/09/wolfsschutz-deutschland-e-v-klagt-an-niedersaechsische-bauern-provozieren-wolfsrisse/

Hobbyforscher aus den Niederlanden melden ein neues Wolfspaar im Rudelgebiet des ehemaligen Rodewaldrudels. Wir können dies nicht bestätigen.

Das Umweltministerium meldete in einer Pressemitteilung, dass ein 40 Kilogramm schwerer Rüde besendert worden sei. Vor allem ein Satz aus der PM des Ministers Christian Meyer (Grüne) sollte hier hängen bleiben: „Auch die Entnahme von problematischen Wölfen lasse sich durch die Daten objektiver begründen.“ Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. sehen Besenderungen kritisch. Zum Einen wurde schon vielfach geforscht und es sind zahlreiche Daten zugänglich. Schon X-mal wurde nachgewiesen, dass Herdenschutz wirksam ist und zum Anderen können solche Sendehalsbänder gehackt werden. Vielen Wölfen wurde dies schon zum Verhängnis. https://www.umwelt.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/pressemitteilungen/pi-20-wolfbesenderung-220024.html

Im Raum Helmstedt wurde am 20. Februar ein Wolf überfahren, am 18. Februar im Landkreis Harburg. Das Ergebnis eines  weiteren Todesfalls bei Celle steht noch aus. https://www.dbb-wolf.de/totfunde/aktuelle-ereignisse

Ein seltsames Forschungsprojekt geht zudem  an den Start. Schwammig formuliert, ist es hier schwer zu definieren, um was es letztendlich wirklich geht. „Interventiosteams“ klingt aber nicht wirklich nach echtem Schutz für Wölfe, sondern eher nach erleichterten Abschüssen. Auch scheinen die Hobbyjäger hier mit Forschungsgeldern bedacht zu werden. In diesem Zusammenhang wundern wir uns nicht darüber, dass das Landvolk sich darüber beklagt, dass das Geld nicht in Zäune gesteckt wird. https://www.nlwkn.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/presse_und_offentlichkeitsarbeit/pressemitteilungen/aus-nachster-nahe-219716.html?fbclid=IwAR1HOS62F3JSAeo3OpFTWVs_skrid29tfaSoWMagrWOopeny8QtmM-S6eZM

Thüringen:

Im Zweifel für den Angeklagten gilt wohl nicht mehr, oder wie sonst konnte es passieren, dass bei einer genetischen Untersuchung ein Wolf nicht eindeutig für den Tod eines Herdenschutzhundes nachgewiesen werden konnte. Das Thüringer Umweltministerium lässt aber dennoch bekanntgeben, dass es der Wolf gewesen sein soll. Ein Fall, der sprachlos macht: https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/mitte-thueringen/arnstadt-ilmkreis/toter-herdenschutzhund-wolf-genanalyse-schafe-100.html?fbclid=IwAR0Nqobc6J1bundMb5-U6MgIARWBznlK-VuvhmL6_8fBDrsK0h0Yt5PR1u8

 

Brandenburg:

Ein niederländischer Gastjäger, der einen Wolf erschossen hatte, wurde auch jetzt in der Berufungsverhandlung frei gesprochen. Der Mann hatte behauptet, er hätte den Wolf aus einer Notwehrsituation erschossen, weil das Jungtier während einer Drückjagd Hunde angegriffen hätte. Diese Behauptung klingt ziemlich unglaubwürdig, da Welpen bestimmt nicht auf Angriff aus sind und schon gar nicht, wenn sie dem Stress einer Drückjagd ausgesetzt sind. Aus Sicht des Gerichts konnte nicht mehr zweifelsfrei festgestellt werden, wie das Tier genau getötet worden war. Nach Angaben des Deutschen Jagdverbandes war es der erste Fall in Deutschland dieser Art, der vor Gericht landete. Die Staatsanwaltschaft will prüfen, ob sie Rechtsmittel gegen das Urteil einlegt.

https://www.tagesspiegel.de/potsdam/potsdam-mittelmark/ich-habe-das-allerbeste-fur-die-tiere-getan-jager-wegen-wolf-abschuss-erneut-freigesprochen-9388052.html?fbclid=IwAR3OjVJ3z68DK1573vdqbfEe2tGoMe-ywBxDJ3D2FNEEAHW_F9tYPIUOZxo

Am 17. Februar wurde ein Welpe im Landkreis Oberhavel überfahren, am 12. Feburar im Landkreis Spree-Neiße sowie am 10. und 11. Februar je ein Welpe im Landkreis Potsdam-Mittelmark.

 

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Kurznachrichten aus Niedersachsen, NRW, Sachsen, Finnland und Polen

In unseren „Fixen Fakten“ geht es dieses Mal um Fake-News, Stalking von Wölfen, Müllfrevel, das Verhalten der Massenmedien, Politikstrategien und grausame Jagden auf Wölfe.

 

Niedersachsen

Dr.Peter Herold (Biologe, Naturschützer, Biolandwirt und Ziegenbesitzer und Mitglied der Gesellschaft zum Schutz der Wölfe e.V.) in einem Kommentar unter einem Artikel des Agrar-Blattes „Schafzucht Online“ zum wieder aufgenommen Dialogforum.
Zitat: „Man muss die Frage stellen, wozu ein Dialog führen soll, bei dem seitens des Umweltministeriums von Anfang an ein Kotau vor der Lobby der Landwirtschaft und der Jagd gemacht wird, in dem man davon schwafelt, „… regional differenziertes, europarechtskonformes Bestandsmanagement zu ermöglichen …“ – eine verschwurbelte Formulierung dafür, dass man Wölfe bejagen möchte -, dass es nicht geben kann und das weder notwendig noch sinnvoll ist.“ Hier ist der Kommentar zu finden: https://www.schafzucht-online.de/neuer-dialog-zu-weidetierhaltung-und-wolf-gestartet,QUlEPTc0MzU3MjImTUlEPTQ4MA.html?UID=D3B9041A100514AEDC2526A50816582B722C54147507C6&fbclid=IwAR35l70sMRqiFHO-k1jO3YkqM7RRYVIELk9s-WfVKenS2TA_KMuRywdPkXg

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. sind überrascht, aber auch sehr erfreut darüber, dass ein Mitglied der anderen Verbände dies genauso sieht wie wir. Bislang gab es nämlich von Seiten der anderen Verbände gar keine Kritik am Verhalten des neuen Umweltministers in Niedersachsen. Ganz im Gegenteil wurde von Mitgliedern der anderen Vereine und Verbände ja noch Wahlwerbung für Christian Meyer (Grüne) gemacht. Auch wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. sehen durchaus die Gefahr, dass die Jagd auf Wölfe im Grunde längst beschlossene Sache sein könnte und Diskussionen reine Makulatur sein könnten. Siehe hier unsrer Bericht: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/01/14/beginnt-das-grosse-wolfskillen-bald-auch-in-deutschland/

Hier die Presseinformation des Niedersächsischen Umweltministeriums: https://www.umwelt.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/pressemitteilungen/pi-010-dialogforum-weidetierhaltung-wolf-219323.html

 

 

NRW –

Müllfrevel in Wölfin Glorias Revier

Es wird niemals langweilig im Revier von Wölfin Gloria und ihrem Rudel.
Nicht nur, dass Jäger auf Grund der Winterfuchswochen – Info zu dieser grausamen Jagd hier: https://wolfsschutz-deutschland.de/2019/01/17/wolfsschutz-deutschland-fordert-schluss-mit-grausamen-jagdveranstaltungen-und-der-hatz-auf-fuchsfamilien/ – äußerst aktiv agieren, und dadurch Unruhe bei den Tieren als auch bei Spaziergängern verbreiten.
Wir berichten hier auch von aktuellen News, die alle Naturfreunde sehr verärgern dürften.
Ausnahmsweise prangern wir dieses Mal nicht Zaun-, sondern Naturschutzfrevel an.
In der Nähe der Bunkeranlagen entdeckten wir eine illegale Müllentsorgung vom Allerfeinsten!
Kannister mit Vorreinigerkonzentrat, zumindest so auf dem Etikett deklariert, wurden dort abgeladen.
Zu welchem Zweck entzieht sich unserer Kenntnis. Ebenso werden immer wieder Feuerwerkskörper in diesem Gebiet gefunden.
Rückfragen bei der örtlichen Polizei ergaben, dass dort die Sachlage schon bekannt sei. Strafbare Handlungen seien ausgeschlossen worden und somit gäbe es auch keinen weiteren Handlungsbedarf!
Wir von Wolfsschutz-Deutschland sind entsetzt über derartige Aktivitäten.

 

 

Ein abgewanderter Welpe aus Glorias Rudel wird medial gestalkt

Immer wenn man glaubt, die Talsohle an journalistischer Berichterstattung erreicht zu haben, haut eine Zeitung noch einen drauf, so wie hier die NRZ, die folgende Headline macht: „Schermbecker Wolf wütet im Norden“.

https://www.nrz.de/staedte/wesel-hamminkeln-schermbeck/schermbecker-wolfsruede-reisst-sich-durch-norddeutschland-id237541397.html?fbclid=IwAR1KLspOQv4dhpnKuSsbuv9chnuRhgecn7hgkBJ6FLuE8AVN39mbMDqbzLo

 

Panikmache in Glorias Revier

In manchen Gegenden werden Menschen derart hysterisch gemacht, dass sie Wölfe praktisch rund um die Uhr verfolgen. Neuestes Beispiel aus Glorias Revier:

Dies ist als Information vom Leiter einer selbst ernannten Bürgerwehr, die dort im Gebiet patrouilliert, angegeben: „Eine wichtige Info, die kein Blödsinn ist und keine Panikmache. Bei Mehrhoog wurden heute Nachmittag erst 2 und und kurz darauf 3 Wölfe gesehen, es gibt mehrere Zeugen. Es wäre schön, wenn jemand den Besitzer der auf dem Bild markierten Schafherde warnen könnte. Und nein, es waren keine Hunde, falls dieses Thema wieder aufkommen sollte seitens einiger Personen. Ich habe die erste Sichtung persönlich gemacht, als wir heute 5 Fohlen nach Haldern in Sicherheit gebracht haben, die heute morgen (mal wieder) von Wölfen am Diersforther Wald attackiert wurden. Zum Glück wurden die Wölfe (wie beim ersten Angriff vor genau 14 Tagen) wieder gestört. Spuren der Wölfe konnten teilweise gesichert werden, einen grossen Teil hatten die Fohlen schon zertreten. Leider waren wir schon wieder in Oberhausen, als die zweite Meldung nahe der Schafherde gekommen ist. Sonst wären wir direkt dorthin gefahren, um den Schafhalter zu warnen – so geht es vielleicht schneller. Entsprechende Meldung in der direkt betroffenen Gruppe von Mehrhoog ist ebenfalls raus.“

Es handelt sich hier natürlich um nichts anderes als Panikmache, denn Wölfe patrouillieren eben auch täglich durch ihr Revier. Dass sie hier auch mal an Weiden vorbeikommen, ist ganz normal. Statt ihre Tiere zu schützen, wird den Leuten suggeriert, sie sollten „Wolfsalarme“ auslösen.

Unsere Petition auf www.change.org/wolfsschutz

Wir haben das Problem auch in unserer neuesten Aktualisierung unserer Petition auf www.change.org/wolfsschutz

aufgegriffen. Hier die Aktualisierung: https://www.change.org/p/bundesministerium-für-umwelt-naturschutz-und-nukleare-sicherheit-bundesministerin-svenja-schulze-der-wolf-gehört-zu-deutschland/u/31285349?recently_published=true&fbclid=IwAR34v1GCStD0425Tp7kiZbA_S_qUn_upwJ4REi8olfMkr4SAPztp6WlpifU

 

 

Fake-News aus Sachsen

„Die DNA-Ergebnisse konnten einen Wolf als Verursacher nicht nachweisen. Zudem fehlten die für Wolfsübergriffe typischen Quetschungen und Blutungen im Kehlbereich des getöteten Herdenschutzhundes“, so Karin Bernhardt vom Sächsischen Umweltministerium gegenüber des MDR.

Kompletter Artikel hier: https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/bautzen/goerlitz-weisswasser-zittau/kein-wolf-angriff-dna-herdenschutzhund-100.html?fbclid=IwAR0gHKvJk94W_Mncs6ZIAnQSXZuoiWpEuMGX5qSyy20KyrTloVbmcoyQmaM

Davor wurde vom betroffenen Schäfer und auf den üblichen Wolfshasserseiten ein unten verlinktes Video verbreitet und Wölfe bezichtigt, die Hündin getötet zu haben. O-ton: „Meine beste Hündin. Die ist Schrott.“ Zudem tritt der Mann dem toten Hund noch an den Kopf.

Leider ist die Zeitspanne zwischen Bekanntgabe von Laborergebnissen und Richtigstellen viel zu lange. Das unten gepostete Video nudelte wochenlang durch viele Gruppen und es wurde auch versucht, Panik unter Hundehaltern zu erzeugen. Massenmedien sprangen darauf an. So eine Verleumdungskampagne ist eigentlich mit so einem richtigstellenden Bericht, wie diesen im, nicht wieder gut zu machen. Deshalb unser Appell an Redaktionen: Sind Klicks und Auflage es wirklich Wert, jede nahezu Behauptung von Weidetierhaltenden in reißerischer Manier direkt ins Blatt zu nehmen, oder aber wäre es besser, Ergebnisse erst abzuwarten und dann wirklich seriöse Artikel zu bringen?

 

Fake-News aus Polen

 

Nein, in Polen wurde KEIN Mann von Wölfen getötet.
Hier Texteinstieg übersetzt mit Deepl.
Zitat: Die zivilisationsfeindliche Propaganda der Jäger greift zu den abscheulichsten Argumenten und nutzt menschliche Tragödien aus. Ein gutes Beispiel ist der Fall des Verschwindens eines Mannes – eines Einwohners der Gemeinde Fredropol in der Woiwodschaft Podkarpackie. Er wurde am 19. Dezember 2022 in der Nähe des Dorfes Nowe Sady vermisst, wie die Polizei von Podkarpackie ( https://przemyslonline.pl/…/policja-przemysl… ) mitteilte. Wie das Portal Przemyśl Nasze miasto ( https://przemysl.naszemiasto.pl/czy-wilki…/ar/c1-9186427 ) berichtet, wurde seine Leiche am 5. Januar 2023 gefunden, in einem Zustand der Verwesung, von Aasfressern gefressen. Ein Sachverständiger für Pathomorphologie schloss die Möglichkeit einer Beteiligung Dritter aus. Aus den von der Polizei in Podkarpackie veröffentlichten Informationen über den vermissten Mann geht hervor, dass er relativ leicht bekleidet war (zwei Sweatshirts, eine Jogginghose, eine Weste und Stiefeletten), was für das zu dieser Zeit herrschende kalte Wetter nicht ausreichend war. An dem Morgen, an dem er verschwand, herrschten in der Region Unterkarpaten -15°C. Der regionale Naturschützer in Rzeszow erklärte, es gebe keine Hinweise darauf, dass Wölfe oder andere Raubtiere am Tod des Mannes beteiligt waren und Spuren an den Überresten hinterlassen haben. So viel zu den Fakten.
In der Zwischenzeit haben die Jäger beschlossen, diese Tragödie zu nutzen, um eine Kampagne zur Wolfsjagd zu starten. Leider haben auch die lokalen Medien die „Sensation“ aufgegriffen und veröffentlichten, obwohl die Faktenlage völlig unzureichend ist. Texte, die mit Schlagzeilen beginnen, die das Handeln von Wölfen suggerieren. Die Jäger vermuten, dass die Wölfe den Körper des Vermissten gefressen haben oder sogar die Ursache für seinen Tod waren. Außerdem verbreiten sie ohne jeglichen Respekt vor dem Verstorbenen und seiner Familie Fotos der Leiche des Verstorbenen und veröffentlichen sie in den sozialen Medien. Es sei daran erinnert, dass die Veröffentlichung des Bildes des Opfers die Persönlichkeitsrechte der Familie des Verstorbenen verletzen kann, wie zum Beispiel das Urteil des Berufungsgerichts in Warschau ( http://orzeczenia.waw.sa.gov.pl/…/154500000002503_V_ACa… ) zeigt.
Im Übrigen zeigen die Fotos, dass die Leiche von kleinen Aasfressern gefressen wurde, da das Skelett unversehrt blieb und der Körper nicht zerstückelt war.

 

 

 

Nach Schweden nun auch grausame Jagden in Finnland

https://www.nordisch.info/lettland/wolfsjagd-wegen-steigender-attacken-auf-haus-und-nutztiere-ausgeweitet/?fbclid=IwAR3BbT13enus8Csn3mlA-gYl8SDXYaJQ_CwBNA0mWfDHUXZgYXRDV7tz0yM

 

 

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Das Erstellen unserer Reportage, die Richtigstellungen, die Bewertungen werden mit großem zeitlichen Aufwand und persönlichem Einsatz erstellt. Unser Verein wird nicht staatlich unterstützt, deshalb sind wir auf Spenden angewiesen. Ein monatlicher Beitrag  von fünf Euro in einem Abo hilft uns sehr, unsere Reportagen auch weiterhin werbefrei anbieten zu können und auch unsere aktive Arbeit in den Wolfsgebieten kann weiterhin stattfinden.

Wolfsschutz-Deutschland e.V.

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IBAN DE79 1005 0000 0190 7118 84

BIC BELADEBEXXX

Auch über Paypal sind Spenden möglich. Hier der Link: https://wolfsschutz-deutschland.de/spenden-2/

 

 

 

Sachsen: Hund rettet Wolf

Bei Görlitz entdeckte ein Gassigeher dank seines Hundes einen Wolf in einer sehr  verzwickten Lage in einem Gully, heisst es in einer Polizeimeldung vom Freitag. Das Jungtier wurde von der Feuerwehr befreit und soll sich bis jetzt in tierärztlicher Behandlung befinden. Plan sei es, das Jungtier wieder auszuwildern. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. werden da dranbleiben und nachfragen. Hier unser Bericht.

Wölfchen in der Grube

Der Hund habe  beim Spaziergang am Freitagmorgen bei Deschka „etwas in die Nase“ bekommen, heisst es in dem Polizeibericht. Er hätte seinen Besitzer zu einem offen stehenden Gully geführt, aus dem „es geknurrt“ hätte. Warum dort ein Gully so gefährlich offen stand wird nicht weiter erläutert. Fakt ist es aber, dass dort wohl auch ein Kind hätte hineinfallen können.

 

Der Welpe in einer höchst misslichen Lag. Von alleine wäre er aus dem Gully nicht wieder heraus gekommen. Foto © Polizeidirektion Görlitz.

Der Hundebesitzer habe sofort die schlimme Lage des Wolfs erkannt und die Polizei, die wiederum die Feuerwehr informierte, die den Wolf aus dem Schacht befreite. Eine Mitarbeiterin des Wolfsbüros sei auch vor Ort gewesen und hätte das Jungtier betäubt, das offenbar unverletzt gewesen wäre, aber dennoch zu einem Tierarzt gebracht worden wäre. Ein Auswilderungstermin stehe allerdings noch nicht fest, heisst es weiter.  Wir werden hier dranbleiben und nachfragen.

 

Hier die PM: https://www.medienservice.sachsen.de/medien/news/1057720?fbclid=IwAR1KoQeuy1EKav9u3ASPmCM7qxv3hreJzZfBXbcFhbaBrdJEu9eESyH85gQ

Hier die Meldung der Polizei: https://www.polizei.sachsen.de/de/MI_2022_93534.htm