Fixe Fakten 06/23: Kurznachrichten aus Deutschland, Österreich und Italien

In unseren „Fixen Fakten“ geht es dieses Mal um ganz viel Politik, einen Journalisten, der dem Bauernverband in einer Bundespressekonferenz Lügen und Propaganda attestiert, Jäger die in Niedersachsen Wölfe schießen wollen, aber gleichzeitig auch weiter offiziell das Monitoring weiter machen wollen, eine Zeitung, die Forderungen von Reitern, Jägern und Bauern als irr bezeichnet, unser Nachbarland im Abschusswahn, mehr von Schweinen, Fischottern und auch Bären. Und wir fordern von den Jägern in Niedersachsen die Abgabe des Wolfsmonitorings.

 

Österreich setzt sich über EU-Recht hinweg

Der vierte Wolf sei abgeschossen worden. Weitere sieben  Wölfe stünden zudem bereits auf der Abschussliste, schreibt der Standart. Mit diesem Wahllosabknallen von Wölfen verstößt Österreich gegen geltendes EU-Recht, denn auch Österreich hatte den bindenden EU-Vertrag mit unterschrieben. Doch wo kein Kläger, da kein Richter. Der WWF könnte und müsste in Österreich unserer Ansicht nach klagen: https://www.krone.at/3019747?fbclid=IwAR13dvCvycl3BfsUVumTj6zbVsmIi_a0TUcMkAIAIMtxyBB0cnWU8bJaaJU

Zum Thema EU-Recht ist auch diese Antwort von der EU-Kommission auf eine Beschwerde von uns interessant: https://wolfsschutz-deutschland.de/2023/05/25/falscher-wolf-erschossen-ermittlungen-gegen-jaeger-in-brandenburg/

 

 

Auftakt zur Dialogreihe Wolf

Heute beginnt die Dialogreihe Wolf, zu der die Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) mit Bauern und Tierhaltern und Jägern einlädt –  https://www.bmel.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2023/070-dialogreihe-wolf.html?fbclid=IwAR2APsdTBctZcaKrjFcpMPDK3vOo3dEu9yfiDPh5wwehtRM1yjGOQlW6Hsc Doch statt sich auf einen Dialog einzulassen, kennt diese Gruppe nur ein Ziel: Wolfsregulierung, sprich möglichst viele Wölfe abzuschießen. So wie es sich die Lobby bislang vorstellt, wird es aber nicht funktionieren. Dazu folgende Aussage eines Sprechers auf der Bundespressekonferenz am 31.05.23. Zitat: Eine Regulierung der Wolfsbestände ist vor dem Hintergrund des Schutzstatus des Wolfes und des Gefährdungsstatus der Deutschen Population nicht möglich.“ Quelle: BPK, Minute 38, Sprecher Zimmermann. Allerdings halten wir es nicht für ausgeschlossen, dass sich die Bundesumweltministerin auf einen anderen „Dreh“ mit der Lobby einigen könnte. Schließlich heißt es nicht nur von Seiten von Steffi Lemke, dass an einem regionalen Bestandsmanagement zu den Wölfen gearbeitet werden würde, nein auch der Niedersächsische Umweltminister Christian Meyer verlautbarte dies in diversen Pressemitteilungen. Nun soll 2025 der Wolfsbestand in Deutschland neu erfasst werden. Soll etwa in einigen Bundesländern der „Gute Erhaltungszustand“ festgestellt werden? Könnte dann durch diesen Trick mit der „Regulierung“ der Bestände begonnen werden? In einigen Bundesländern ist der Wolf ja bereits im Jagdrecht. Bis zur Aufnahme in den Katalog des „jagdbaren“ Wildes wäre es dann nur noch ein kleiner Schritt und man umginge damit auch das strenge EU-Recht?

Hier das Video von „Jung und Naiv „zur BPK. Dazu noch eine sehr aufschlussreiche und pikante Frage bzw. Bemerkung von Tilo Jung zum Bauernverband. Zitat: „Wird der Bauernverband dabei sein? Er hat sich ja in den letzten Monaten eher durch Lügen und Propaganda zum Thema Wolf ausgezeichnet…“ https://www.youtube.com/watch?v=tSp-oBlc1q8

 

Irre Forderungen

Statt Dialog eher ein Monolog von Reitern, Jägern und Bauern. Endlich klassifiziert ein Massenmedium, nämlich der Berliner Kurier, dass solche Forderungen irre sind.  https://www.berliner-kurier.de/berlin/irre-forderung-jetzt-wollen-bauern-und-reiter-ganze-wolfsrudel-abschiessen-li.354083?fbclid=IwAR0bZz7r-132ScKwe9Gr93ECxy_j__KrECESoeMjgfViEnMOL9Mqe-6MF6o

 

Niedersachsen

Auch in Niedersachsen stagniert die Vermehrung, was unserer Meinung nach nicht alleine an besetzten Gebieten liegen kann, sondern auch an illegaler Beseitigung. Dass in Niedersachsen ausgerechnet die Jäger das Wolfsmonitoring machen, obwohl die Landesjägerschaft dem „Aktionsbündnis Aktives Wolfsmanagement“ beigetreten ist, ist an Zynismus kaum noch zu überbieten. Aktives Wolfsmanagement bedeutet nichts anders als schießen statt schützen. Wir von Wolfsschutz-Deutschland e. V. halten eine solche Jägerschaft für nicht mehr vertrauenswürdig und wir fordern von der Niedersächsischen Landesregierung, das Monitoring in andere Hände zu legen, wie z. B. Rangerstellen dafür zu schaffen. https://www.wolfsmonitoring.com/newsartikel/news/abgeschlossenes-monitoringjahr-2022-2023-vorlaeufige-ergebnisse?fbclid=IwAR1r-2PkLVVXhbf41gcAosAS3fF5nGGclFBdCjL9gcNph237sl02ER2AGxE

 

Gericht untersagt erneut Tötung von so genannter Problembärin in Italien

Bis Ende Juni ist die Tötung der Bärin, die einen Jogger im Trentiono getötet haben soll, ausgesetzt. Dann wird neu entschieden. Tierschützer insistierten, dass es gar nicht diese Bärin gewesen sein soll: https://www.tt.com/artikel/30855514/toetung-von-problembaeren-im-trentino-vorerst-ausgesetzt?fbclid=IwAR0LjUaXEJ53Mjaml-VNX9I3zT4xOD8eh8W1VtBNVxEjGA95p4P1y1RwZro

 

Bärenhysterie in Deutschland

In Deutschland wäre das Schicksal der Bärin wahrscheinlich längst besiegelt. Seit in Bayern ein Bär auf Wildkameras abgebildet wurde, kennt die Angst kaum noch Grenzen: https://www.fr.de/panorama/der-baer-als-des-menschen-wolf-92309257.html?fbclid=IwAR33cMldqRrl8w7mZ9mwZmEYtf9p8U4hDu5FjeF1DrBdgoqjbtqd8gkXKLk

 

Schwein gehabt? Wanderinnen ließen sich aus Angst vor Wölfen mit dem Rettungshubschrauber bergen

Wirklich glaubwürdig schien die wilde Story ja von Anfang an nicht. Jetzt kommt aber heraus, dass es sich bei der gruseligen nächtlichen Begegnung nicht um Wölfe, sondern um Schweine gehandelt hat. Diese waren nämlich ganz in der Nähe ausgebüxt https://www.kleinezeitung.at/kaernten/6294363/Auf-dem-Mirnock_Sind-Wanderinnen-vor-Schweinen-statt-Woelfen?fbclid=IwAR1wyftAG1f1QaDI7TsSeIcrlKldiSkB7DtCrDntaGKh7ttulxjtjDX9LdE

Erstes Wolfsrudel in Schleswig-Holstein

Im Segeberger Forst erwartet das Umweltministerium ein Wolfsrudel. Die Welpen selbst wurden nicht gesichtet, aber die Mutterwölfin mit deutlichem Gesäuge: https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Umweltministerium-meldet-Wolfsnachwuchs-im-Segeberger-Forst,wolfsrudel178.html

 

Wolfswelpen sind natürlich Hunde

Diese Geschichte hatte es in unsere „Fixen Fakten“ zu den schlimmsten Fakes geschafft.

Jetzt ist es auch offiziell. Natürlich haben sich die „Wölfe“ als Wolfshunde entpuppt. Schade, dass man dort anfangs nicht auf Fachmeinungen gehört hat. Dies hätte viel Stress, Ärger und auch Hetze gegen Wölfe erspart. Wir drücken den Welpen die Daumen für ein gutes Zuhause.
Leider schüren bestimmte Personen in der Tierschutz- und Hundeszene seit einiger Zeit Hass gegen Wölfe. Allen voraus ein Hundefänger, der in bestimmten Kreisen sehr beliebt ist und dessen Ansichten kaum hinterfragt werden. Einige der wirren Behauptungen beruhen darauf, dass angeblich Wölfe nicht von alleine zurück gekommen wären, sondern sie in Kastenwagen und Kofferräumen überall in Deutschland hin transportiert und dort ausgesetzt werden würden. Dies ist kompletter Unsinn. Es gab wohl mal einen Vorfall, bei dem ein Kastenwagen an der Grenze bei einer Kontrolle aufgefallen war. Man versuchte wohl Fahrräder der Marken „Steppenwölfe“ zu schmuggeln. Wolfshasser kreierten echte Wölfe daraus und schon ging die erfolgreiche Hetze los. Ein anderes Märchen lautet, dass in Deutschland in großem Stil Hunde mit echten Wölfen gepaart werden würden und man diese praktisch überall kaufen könne. Dies ist auch Quatsch, denn Wölfe haben nur ein Mal im Jahr Paarungszeit, nämlich im Spätwinter. Auch Wolfsrüden decken nicht einfach eine läufige Hündin, die in den Wald geschickt wird. Welpen, die jetzt schon so groß sind, wie diese beiden hier, konnten also gar keine Wölfe sein. Auch die Mär, dass sich in Deutschland Leute einfach Wölfe einfangen und dann mit ihnen züchten würden, ist Quatsch. Leider sind viele Menschen immer wieder bereit, solchen Märchen zu glauben.

 

 

Verwaltungsgericht stoppt Tötung von Fischottern in Bayern

Söders Wahlversprechen platzen wie Luftballons. Die per Ausnahmegenehmigung gestattete Tötung von Fischottern an Oberpfälzer Fischteichen verstößt gegen geltendes Recht. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof (VGH) wies in zweiter Instanz eine Berufung des Freistaats Bayern gegen ein entsprechendes Urteil zurück, wie der VGH mitteilte. https://www.zeit.de/news/2023-05/25/verwaltungsgerichtshof-stoppt-toetung-von-fischottern?fbclid=IwAR3yjQuUV-K_HL-_e53NqTSQED5U4R8uocy8qO0RKst3QuislOZFcrRmfbE&utm_referrer=https%3A%2F%2Fl.facebook.com%2F

 

Leuscheider Rudel ausgelöscht?

Ein weiterer Woolf aus dem Leuscheider Rudel hat eine Zuflucht woanders gefunden. Bei dem durch Hasser verfolgten Rudel ist zuerst der Vaterwolf, dann die Mutter „verschwunden.“ Ein Rudel, das in der Nähe lebte, wurde komplett ausgelöscht. Auch hier verschwand erst die Mutter, der Vater gründete mit der ehemaligen Leuscheider Wölfin ein neues Rudel, bevor auch er „verschwand“ und durch den jetzigen Rüden ersetzt worden war, der nun wieder eine neue Partnerin haben soll. Dieses im Grunde völlig unauffällige Rudel fand keine Ruhe vor Nachstellungen und Hass. Hater riefen zur Verfolgung und sogar zum Beschuss mit Steinsalz auf. https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/koblenz/junger-wolf-im-westerwald-sesshaft-106.html

Zum Thema auch unsere Reportage aus dem vergangenen Jahr: https://wolfsschutz-deutschland.de/2022/04/30/rlp-leuscheider-rudel-angriff-auf-vorstand-von-wolfsschutz-deutschland-e-v-bei-recherche/

 

Wolf im Landkreis Kubschütz eingeschläfert

n der Nacht vom 16. zum 17. Mai 2023 sei ein verhaltensauffälliger, kranker Wolf im Vorfeld einer beabsichtigten Vergrämungsmaßnahme von einem Tierarzt eingeschläfert worden, heißt es in einer Pressemitteilung des Landratsamtes Bautzen und Fachstelle Wolf des LfULG. „Der etwa ein Jahr alte Jungwolf – gezeichnet von starker Räude, einem schlechten Ernährungszustand und einer Verletzung des linken Hinterbeins – hatte seit Anfang Januar für Aufsehen und Verunsicherung innerhalb der Bevölkerung gesorgt, als er mehrere Ortsteile der Gemeinde Kubschütz im Landkreis Bautzen regelmäßig aufsuchte. Zudem nutzte er im Ortsteil Baschütz mehrfach ein Strohlager als Schlafplatz und suchte Schutz vor den winterlichen Witterungen. Im Ortsteil Jenkwitz konnte der Wolf mehrfach bei der Futtersuche auf einem Kompost- beziehungsweise Misthaufen beobachtet werden. Hier geht es zur PM: https://www.medienservice.sachsen.de/medien/news/1066538

Wir kennen die genauen Hintergründe nicht. Allerdings gibt es zur Behandlung von Räude drei wirksame Medikamente. Vergleichbar geschwächte Tiere wurden in den Nachbarländern Polen, Italien und Tschechien bereits wieder aufgepäppelt und danach in die Freiheit entlassen.

 

 

 

 

12 Gedanken zu „Fixe Fakten 06/23: Kurznachrichten aus Deutschland, Österreich und Italien

  1. Oh je, das ist ja ein bunter Reigen des Wahnsinns.
    Gut, dass es da ein Correktiv gibt.
    Aber auch da müssen Anmerkungen gestattet sein.
    Die Zahlen der abgeschossenen Wölfe passen eben nicht zu der Vermutung, dass Jäger nur eins im Sinn haben, Wölfe zu schießen. Das 10.000fache Gegenteil ist der Fall, ganz egal in was für einem fadenscheinigen Club sich da einige Jäger zusammenhocken.
    Wenn 400.000 Jäger in Deutschland KEINE Wölfe schießen, sondern wertvolle Feldarbeit für das wissenschaftliche Wolfsmonitoring leisten, dann ist es doch nicht plausibel, die unter Generalverdacht zu stellen.
    Der angemahnte Dialogwillen gilt nämlich für alle Seiten. Miteinander reden, stets sinnvoller, als übereinander zu reden.
    Es ist vollkommen egal, was einzelne wohlhabende Reiter und Hobbylandwirte wollen, was einzelne Herren und Damen im Jagdverband oder die Bodenvergifter des Bauernverbandes wollen, der Wolf steht unter Schutz.

    Es wäre gut, in der Kommunikation um eine gefühlte Bedrohungslage auf die Zahlen zuzugreifen, die die Wissenschaft liefert. Unter tätiger Mitwirkung der bösen Jäger, denn diese Zahl der in Deutschland beheimateten Wölfe liegt extrem weit UNTER der hier im Forum angegebenen Zahl. Man muss ja nicht noch Öl ins Feuer gießen. Grob hinterhergerechnet, ergab sich eine Population von höchstens 1200 Tieren.
    Für Deutschland gibt das Bundesamt für Naturschutz eine Zahl von 1175 Wölfen für das letzte Monitoringjahr 2021/2022 an.
    Wenn von allen Seiten getönt wird, dass wir zu viele Wölfe haben, ergibt es keinen Sinn, die Zahl in der Kommunikation fast zu verdoppeln.
    Die Wissenschaft rechnet mit einer verträglichen Population von ca. 3.500 Tieren.
    Bestandsmonitoring wir hier mehrfach mit dem Wunsch gleichgestellt, die Wölfe zu entnehmen. Nun, auch die Adler werden mit Bestandsmonitoring erfasst und das nicht nur von Rangern und keiner, der noch alle Latten am Zaun hat, tötet Adler. Es gibt eine Dunkelziffer. Aber hier in der Diskussion wird den am Bestandsmonitoring beteiligten Kräften von vornherein übles unterstellt.
    Das ist interessant, denn mir ist nicht ganz klar, weshalb man denen, mit denen man reden muss, vorher vors Schienbein tritt.
    Der Berliner Kurier ist auch so ein Fischeinwickelblatt und die ändern ihre Meinung, wie es grad kommt.
    Insgesamt aber danke für die Recherche und Beitragssammlung.

    1. Gerne noch einmal: wir hatten „nicht einmal“ 2.000 Wölfen geschrieben. Genau ist die Anzahl nicht erfassbar, weil nie ganz genau ermittelt werden kann, wie viele Welpen in einem Rudel dazukommen. Wir gehen von einer Zahl mit Welpen aus. Selbst 2000 ist eine lächerlich geringe Anzahl, denn in Deutschland wäre problemlos Platz für 4000 Wölfe und auch dann müsste nicht reguliet werden, weil sich die Beutegreifer selbst regulieren.

  2. Leider wird es so kommen, wie ich schon mehrfach geschrieben habe….“die“ wollen Wölfe nicht ausrotten, sondern managen. Heißt Monitoring durchführen und anhand dieser Ergebnisse Abschussquoten für bestimmte Regionen festlegen. Nach meiner Meinung müssen den Wildtieren großflächige, vernetzte Lebensräume zugestanden werden, wo sie nach ihrer Art Leben können ohne von Menschen verwaltet, schikaniert und bejagt zu werden. Mein Appell an Wolfsschutz Deutschland hartnäckig bleiben und weiter machen, trotz aller Widrigkeiten!

    1. In einer idealen Welt wäre das so. In den nationalen Naturlandschaften, von denen das Land Brandenburg so großartig gesegnet ist, gibt es auch die meisten Wölfe. Aber das hat eben eine dunkle Vergangenheit. Hoheitliche Jagdgebiete von Königen, Fürsten, auch Landjunkern, später von Diktatoren und ihren Günstlingen, bis hin zu den roten Baronen und ihrer Schlägertruppe. Jetzt ist Schluss damit. Nur, das sind alles andere als Wildgebiete. Mit den entsprechenden Problemen. Der Wolf kriegt das nicht in den Griff. Und die Jäger auch nicht.
      Für Wildtiermanagement ist das viel zu groß. Denn zusammen mit McPom befindet sich dort auch noch Europas größtes zusammenhängendes Binnenrevier mit den Großseen. Sehr schwierig, bis unmöglich, dort zu jagen. Die nächste dunkle Seite sind die Hinterlassenschaften der Freunde. Seit Kaiserzeiten Truppenübungsgebiete, die seit dem Abzug der Russen richtig gefährliches Gebiet sind. Hätte man aufräumen können, wäre garnicht so teuer gewesen, jetzt geht es nicht mehr. Kommt immer wieder in die Schlagzeilen mit Waldbränden, die man nicht löschen kann, weil da keiner hin darf.
      Für das Wild nahezu ideal, denn Jäger können da auch nicht wie der zugereisten Landadel durch den Wald reiten und jagen. Das kann er auch nicht in den Mondlandschaften der Braunkohle, die unter gigantischen Anstrengungen „renaturiert“ werden, real wird eher davon abgelenkt, dass sie es nicht im Griff haben. Öko-engeniering, lächerliche Erfolge bei gigantischem Aufwand und Nebenwirkungen, nahe an der Umweltkatastrophe. Hier bekommt der Mensch gut erklärt, wer in der Natur das Sagen hat. Jagd geht nur absolut behutsam und in grossen Gebieten geht es garnicht.
      Wir haben also schon Gebiete bis zum Horizont mit annähernder Wildnis, aber auch dort regelt sich nichts von selbst.
      Es ist eine Illusion. Ich bin mir auch nicht ganz sicher, ob diejenigen, die jetzt sagen, macht einfach garnichts, mit den Auswirkungen zufrieden wären. Die Nationalen Naturlandschaften sind auch Kulturland. Dort müssen sich die Bauern längst auf die geänderten Bedingungen einstellen. Bestandsmanagement bedeutet in erster Linie verlässliche Zahlen zu liefern. Zum Beispiel das wir keineswegs „nahezu 2000“ Wölfe haben, sondern nur 1200. Wissenschaftlich ermittelt und die Feldarbeit machen Jäger und Menschen, die professionell im Wald rumrennen. Dieses Bestandsmanagement ist in erster Linie Konfliktmanagement, damit nicht jeder Idiot im Wald rumrennt und Wölfe abknallt. Vollkommen unklar, wie man die, die diese wichtige Arbeit leisten, hier unter Generalverdacht stellt. Warum überhaupt? Weil sie auch schießen?
      Ich bin nicht einverstanden damit, dass sogenannte Problemwölfe einfach erschossen werden und man hinterher mal nachguckt, welchen man eigentlich erwischt hat. Das ist einfach nur dämlich und kriminell ist es auch. Das Bestandsmanagement liefert genau die Zahlen, die gegen die Panikmache des Bauernverbandes und diverser Klatschblätter und heiss gelaufener Landpolitiker helfen. Ohne diese Zahlen könnten alle einpacken, die sich über die Rückkehr der Wölfe freuen oder überhaupt über Natur. Wir wurden im Nebel stochern und bei diffuser Bedrohungslage gewinnen immer die Idioten. Gehen Sie mal in eine Kneipe und diskutieren über Flüchtlinge. Ohne Zahlen würden sie nicht denken, dass wir hier als Urbevölkerung noch was zu melden haben. So läuft auch die Diskussion um den Wolf. Hätten Sie keine Zahlen und keinen Plan (zurück zur Wildnis ist kein Plan), könnten Sie garnichts sagen. Auch so schon schwer. Bestandsmanagement ist eine Basis. Das bedeutet eben nicht, ab morgen wird hier der Wolf ausgerottet.

  3. werner hat recht.
    bei der reökologisierung sollten die privilegierten antiökologen nicht das alleinige
    wenn überhaupt sagen haben. sondern eher eine nebenrolle..erhalten..wenn es um artenschutz geht.
    hab die nachrichtzen noch nicht alle gelesen,eines fiel aber gleich auf.
    der hinreichene also ökologische eu artenschutz soll hintergangen werden..
    das ist zumindest nach meinem rechtsverständnis eine kriminelle ,weil rechtswidrige angelegenheit.man könnte auch sagen eine kriminelle vereinigung.nur ist dieses konstruckt von einem gesetz hochst verfassungsrichterlich a.d. als verfassungswidrig
    reklamiert worden.nun das war es dann wohl seit anfang an. keine ahnung wer das verabschiedet hatte….aber die verabschiedung verfassungswidriger gesetzt ist selbst verfasungswidrig. logisch oder?die personalien des bundestages und der bundespräsidentschaft habenalso ein derart erhebliches in grund und menschewnrechte eingreifendes gesetz zur gültigkeit gebracht. wenn sie von der inkorektheit wußten muß das strfmaß des macht und amtsmißbrauch bei einer zwingend notwendigen ermittlung erhöht werden. zudem zeigt es ein erhabliches potential an machtmißbräuchlicher bereitschaft.
    wir sind längst..spätestens seit 2000 im ökologisch bewußten zeitalter…
    öologie ist die lehre des zusammenspiels aller beteiligten sachverhalte und lebewesen in der natur..
    es fiel auch auf das hier wieder günen negativ entgegen dieser ökologie und dem artenschutz auftreten bzw. wollen..die hintergehung der öffentlichkeit in sachen artenschutz und reökologisierung ist eine disqualifizierende für die grünen…
    schon der braunkohlenabbau bei lützerrath bzw. garzweiler selbst war antiökologisch. im großen wie im kleineren….er hätte auch bei lützerath nicht not getan.und untersagt werden müssen… kohle o. leben……man hat sich für kohle entschieden.grundrechtlich festgelegte abstimmungen hat es wider nicht gegeben.
    die müssen nämlich gar nicht von den grschädigten eingereicht werden,sondern von der politischen verwaltung.auch eine hintergehung der menschenrechtlich fixierten
    volkssouveränität. das im wattenmeer nach öl gesucht werden konnte ,ist ebenfalls ein unding gewesen. jedenfalls ist die hintergehung von prioritären rechten eine
    strafrechtsrelevante juristische angelegenheit und wewr sich dazu organisiert macht das ja nicht aus versehen.und so ist sie denn auch juristisch zu behandeln. unterlassungen wären dann von dieser seite strafbare handlungen.also illegal delegitimierend..eine delegitimierte justiz aber..delegitimiert anteilig die legalität der brd.man erinnere sich z.b.an das pogromputingasgeschäft…ein antiökologisches und grundrechtswidriges..wie wir wissen können..

  4. Ich habe noch nie begriffen warum unsere Landwirte Produkte exportieren müssen, das gilt auch für die Forstwirtschaft. Würde man den Export einstellen hätten wir genug Flächen (auch im dicht besiedelten Deutschland), um Ökosysteme mit Hilfe von Wildtieren entstehen zu lassen. …zugegeben ist das nur eine Wunschvorstellung meinerseits – die Gier hat leider mehr Gewicht u. somit wird das weder mit dem Klima- noch mit dem Artenschutz was…

    1. Wenn in Bundesländern „regional“ rin günstiger Erhaltungszustand festgestellt wird, schon. Dazu passen auch die Aussagen der Regierung, dass an einem bundesweiten lokalen „Bestandsmanagement“ gearbeitet werden würde.

      1. Das wäre interessant, dem Wolf endlich mal zu erklären, wo eigentlich die Bundesländer anfangen und aufhören, zumal er das noch nicht einmal mit der deutsch-polnischen Grenze verstanden hat, ebensowenig mit der deutsch-tschechischen und ganz zu schweigen von den Sonderregionen Thüringen und Bayern. 😁
        Diese Wissenschaftler sind ja da auch so hartnäckig und reden von einer deutsch-polnischen Wolfspopulation.
        Das ist und bleibt eine nationale und grenzüberschreitende Aufgabe. Lokalfürsten können sich da nur wichtig machen. Mein Vorschlag wäre, auch die Klimapolitik auf jedes Bundesland runterzubrechen. Ach, das ist schon so? Na dann… 😂

        1. Lieber Eiko, dann erklären Sie doch mal den Begriff „Regionales Bestandsmanagement“. Wir sind gespannt und lernen gerne dazu.

          1. Jetzt erst die Frage gesehen. Die wundert mich jedoch, denn ich habe ja mehr als deutlich angezweifelt, dass sich der Wolf an die Grenzen irgendwelcher Bundesländer hält, wenn er nicht einmal internationale Grenzen erkennt oder anerkennt.
            Regionales Bestandsmanagement ist also auf den ersten Blick absurd.
            Wenn Sie also jemanden dazu befragen möchten, dann zunächst Ihren eigenen Beitrag und dann sicher die im Beitrag genannten Kräfte.
            Zit.: Wolfsschutz-Deutschland: „Allerdings halten wir es nicht für ausgeschlossen, dass sich die Bundesumweltministerin auf einen anderen „Dreh“ mit der Lobby einigen könnte. Schließlich heißt es nicht nur von Seiten von Steffi Lemke, dass an einem regionalen Bestandsmanagement zu den Wölfen gearbeitet werden würde, nein auch der Niedersächsische Umweltminister Christian Meyer verlautbarte dies in diversen Pressemitteilungen. “
            Ich kann da nichts zur Aufklärung beitragen, ich habe es ja nicht geschrieben.
            Allerdings arbeitet das bundesweite Wolfsmanagement natürlich auf Basis der Zuarbeit der Länder. Wie auch sonst. Aber die Wissenschaftler erklären das ganz gut, wie die Bestandszahlen in den Bundesländern zu sehen sind. ZB das LfU in Bayern gibt die gesicherten Gebiete an und auch, wo der Wolf wieder weg ist. Die erklären auch die einzelnen Kategorien. Das sind die Kategorien des europäischen Wolfsmanagement. Ist doch mal schön, dass in Deutschland mal nicht jeder macht, was er denkt und schon garnicht jedes Bundesland. 👍

    2. Das ist doch mal ein gut recherchierter Beitrag. Wenn die Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht des Bundeslandes nichts ändert, weil das mit einer ganzjährigen Schonzeit einhergehen würde, könnte der Laie glauben, die spinnen, die Römer. Dass ausgerechnet die Grünen das Thema sogar in ihren Koalitionsvertrag hieven (lassen), wundert mich nicht. Welche früheren Werte hat diese Partei noch nicht verraten, seit sie an der Macht ist. Ich bin auch zu sehr Laie, um das folgende aus diesem Beitrag zu beurteilen:
      In Schleswig-Holstein wird von einem Problemwolf gesprochen, sobald ein Wolf zweimal einen vom Land vorgeschriebenen Zaun überwunden hat.

      Ich hätte jetzt geglaubt, da hat irgend einer in Schleswig- Holstein mit der Berechnung der erforderlichen Zaunhöhe ein Problem. Matheschwäche soll ja vorkommen. Ich will jetzt nicht behaupten, dass es Voraussetzung ist, um vom kleinsten bis ins höchste Amt mit Steuergeldern zu jonglieren, wie Olaf der Vergessliche. Aber der Wolf hat ganz sicher keine Schuld, wenn er einen vom Land festgelegten „Wolfszaun“ überwindet.
      Darauf muss erstmal einer kommen. Wäre echt witzig, wenn’s nicht so peinlich dumm wäre.

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