Abschuss einer Wölfin im Wildtierpark Edersee: Ein vermeidbares Drama voller Widersprüche

Wir von Wolfsschutz-Deutschland e.V. sind entsetzt über den Tod der jungen Wölfin im Wildtierpark Edersee. Sie entkam aus ihrem Gehege und wurde mit einem Schussgewehr getötet – eine Entscheidung, die nicht nur tragisch, sondern auch voller Widersprüche ist. Wir fordern Antworten und Konsequenzen, denn dieser Verlust hätte verhindert werden können.

Die Wölfin floh, laut dpa-Artikel, wegen einer Tierarztbehandlung. Der Artikel berichtet von einer Wölfin, die aus ihrem Gehege im Wildtierpark Edersee entkommen sei und anschließend totgeschossen wurde, da sie angeblich weder eingefangen, noch betäubt werden konnte.
Beispielfoto Wolf.
Doch die panische Reaktion zeigt deutlich: Sie empfand ja gerade Stress und Angst vor Menschen. Das widerlegt die oft gehörte Annahme, Gehegewölfe seien weniger scheu und daher unberechenbar. Wenn sie den Kontakt so sehr mied, dass sie ausbrach, wie konnte sie dann als so gefährlich gelten, dass ein Abschuss nötig war? Der Wildpark erklärt, sie habe „weder eingefangen noch betäubt werden können“. Doch hier liegt ein Widerspruch: Wenn sie scheu genug war, um zu fliehen, hätte sie sich eher versteckt, als Menschen anzugreifen. Selbst wenn sie den Außenzaun überwunden hätte, wäre sie aufgrund ihres scheuen Verhaltens wahrscheinlich nicht zur Gefahr für Menschen geworden. Warum wurde diese Scheu nicht als Chance genutzt, die Situation zu deeskalieren?
Stattdessen wurde sie erschossen – mit einem Schussgewehr, nicht mit einem Betäubungsgewehr. Warum wurde diese schonendere Option nicht gewählt? Betäubungsgewehre sind das Mittel der Wahl, um entlaufene Tiere sicher zurückzuholen. War keines vorhanden? Fehlte es an geschultem Personal? Oder wurde es gar nicht erst versucht? Die Behauptung, eine Betäubung sei unmöglich gewesen, wirft mehr Fragen auf, als sie beantwortet. Die Angst, die Wölfin könnte den Außenzaun überwinden, rechtfertigt keinen so schnellen Griff zur tödlichen Gewalt – nicht, wenn ihre Scheu sie vermutlich fern von Menschen gehalten hätte.
Ein Wildtierpark sollte für solche Situationen vorbereitet sein: mit Ausrüstung, Expertise und einem Plan, der das Leben der Tiere schützt. Stattdessen wurde eine Entscheidung getroffen, die den Schutz dieser Wölfin ignorierte – in einem Ort, der sie eigentlich bewahren sollte.
Wir fordern volle Aufklärung. Warum war ein Betäubungsgewehr keine Option, und welche Alternativen wurden wirklich geprüft? Wildtierparks müssen mit Betäubungswaffen und geschultem Personal ausgestattet sein.

Respekt vor der Natur der Wölfe

Ihre Scheu ist ein Instinkt, der verstanden und nicht als Gefahr missverstanden werden darf. Dieser Abschuss zeigt, wie wenig Voraussicht und Verständnis im Umgang mit Wölfen manchmal herrscht.
Quellen:

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9 Gedanken zu „Abschuss einer Wölfin im Wildtierpark Edersee: Ein vermeidbares Drama voller Widersprüche

  1. 1. Es ist mir vollkommen unverständlich, wie ein Wolf in einem Wildpark entkommen kann!

    2. Ich kann nicht nachvollziehen, dass man nicht in der Lage ist, ein entkommenes Tier wieder einzufangen.

  2. wann immer man ein tier er-schießen kann, also überhaupt vor eine flinte bekommt, so könnte man es auch mittels flinte betäuben und dann per „nachsuche“ so wieder „einfangen“ …

    1. ja es ist wohl die tiermordlüsternheit…die mordgier..die macht zu töten…..
      die tierrechtsethische dunkelheit hinter den schädelknochen…..
      es ist ihnen ja, wenn schon nicht erlaubt ,so doch nicht zu verhindern.
      und die schreibtischtäter*innen….werden gut bezahlt…
      nach dererlei kriminalität kräht kein hahn lang.. eine form gutorganisierter politischer kriminalität halt.
      davon leben oft ganze parteien …..wir wissen es ja bereits…
      ob die sondervermögen noch was für die ökologie ,den natur.-u. artenschutz überlassen werden..steht ja noch offen.. dieser rechtssuspekte merz…hat ja die menschenrechts u.die ökologiebewegung bereits als grüne spinner bezeichnet..
      und sei jetzt schluß mit linksgrüner…politik…zwangsdienste will er und seine junge union wieder einführen…obwohl menschenrechtswidrig…sollen se doch selbst zum militär gehen..was maßendie sich an über andere zu bestimmen…verwerfliche..anmaßungen gegen die menschenrechtsverfaßtheit.
      wir müssen aber sehen das wir nichtdie gemeinnützigkeit entzogenbekommen von dieser partei die sich permanent an und mit steuergelder vorfinanzierte spenden
      einheimst.die sind auf jeden fall nicht gemeinnützig.gegen den wolfartenschutz..und fürdie rechtswidrige jagd…wer sagt eigentlich das ein jagdrecht legal ist nur weil man sich ein recht gemacht hat ?? viele sehen das gut begründet ganz anders.

      1. @wolfenen: „ob die sondervermögen noch was für die ökologie ,den natur.-u. artenschutz überlassen werden..steht ja noch offen. “ =>es sind ja keine „sonder-VERMÖGEN“, sondern sonderSCHULDEN-aufnahmen als „wetten auf die zukunft“, und das dieses mal sogar in BILLIONEN-euro-höhe (1000 milliarden) = die regierenden zocken also!, gegen den völlig imaginären feind russland, das uns NIE bedroht hat, im gegenteil, hatte russland mit uns bis vor kurzem beste handelsbeziehungen, und jetzt erzählen uns unsere regierenden, die russen hätten vor, morgen am rhein zu stehen, und deshalb werden für rüstung, rüstung, rüstung alle geldschleusen geöffnet = das ist jetzt die wahre zeitenwende, man hat von friedenhalten auf kriegsfantasien umgeschaltet, und börsen und kriegswirtschaft lachen sich schlapp dabei. — und dass jeder krieg immer auch eine umwelt- und menschengemachte ganz reale naturkatastrophe beinhaltet, braucht nicht extra erwähnt zu werden — in der schule damals brachte man uns damals bei: „nie ist geld da, zb für soziales, aber für soldaten und waffen, für kriege, ist immer übergenug geld vorhanden“

  3. Sehr bedauerlich. Heutzutage muss man dem Reflex widerstehen, alle möglichen Verantwortlichen für inkompetent zu halten. Deshalb habe ich nach einem Statement gesucht, der Wildtierpark gehört ja zum Nationalpark Edersee und da gehe ich mal davon aus, dass die Natur mögen und folglich in einer Zwangssituation waren. Leider formulieren sie garnichts, weshalb eine Betäubung nicht möglich war und an der Stelle begegnet einem Journalismus vom allerfeinsten. Es gab ein Problem? Nun, dann warten wir mal schön dösig ab, was der Nationalpark der Presse mitteilt und das drücken wir dann ab. Die einen wortwörtlich, die andern zitieren, wie von uns zu Guttenberg. Ganz toll. wie war’s denn mal mit Fragen stellen? Das war ja mal der eigentliche Job der Presse.
    Wurstblätter.
    Gekürzt, geschönt, zurechtgebogen, bis es passt. Würde mich interessieren, warum man Elefanten, angriffslustige Nashörner, Sibirische Tiger betäuben kann, aber die Betäubung eines Wolfes in einem Wildtierpark „nicht möglich“ ist. Deren Leiter wird ja wohl kein umgeschulter Friseur sein wird folglich so ungefähr wissen, was es bedeutet, Wildtiere und Besucher zusammenzubringen und was man tun muss, wenn da was schief geht.

    Wer zufällig doch noch auf eine Zeitung stößt, die noch Fragen stellt und sich nicht zu blöde ist, nur untertänigst Pressestatements abzudrucken, immer her mit der Info.

  4. 2020 gab es in Berlin einen Vorfall, der Parallelen hat. Die Polizei wird zu einem gemeldeten Notfall gerufen, dort verschaffen sie sich Zutritt, wie die Polizei das so macht, die Frau gerät in Panik und tritt der Polizei mit einem Messer in der Hand entgegen. Distanz 6 Meter. Die Beamten erschießen die Frau.

    Ging nicht anders, meint die Polizeipräsidentin. In linken Kreisen hat man eine Mahnwache abgehalten und Fragen gestellt, aber nicht in der Presse.
    Wenn die Polizeipräsidentin sagt, ist OK so, wird’s wohl stimmen.
    Niemand, na vielleicht Familie und Freunde der Getöteten, stellt sich die Frage, weshalb die deutsche Polizei so schießwürdig ist und weshalb die bis heute nicht in der Lage sind, nicht tötliche Waffen anzuschaffen oder wenigstens die Einsatzkräfte regelmäßig zu trainieren.
    Schlecht ausgebildet, schlecht ausgerüstet, schlecht trainiert oder garnicht. Die Beamten trifft gar keine Schuld, der Fisch stinkt immer vom Kopf.

  5. Eine Regionalzeitung aus Niedersachsen hat nun doch mal nachgefragt, was da los war und das lässt doch aufhorchen.
    Es waren nämlich Betäubungsgewehre im Einsatz, drei Stück sogar, mit denen die männlichen Jungwölfe aus der Gruppe, in der die Jungwölfin abgesondert war, zum Zwecke der tierärztlichen Untersuchung betäubt wurden. Anscheinend alle gleichzeitig, was die Wölfin in Panik versetzt hat. Ist sicher besonders schlau, die alle gleichzeitig zu betäuben, weiss da im Wildtierpark sicher keiner, dass das mitfühlende und soziale Tiere sind.

    Ich freue mich schon, wenn sich die ersten Weidetierhalter zu Wort melden und über Zaunhöhen diskutieren wollen, denn die junge Wölfin war angesichts ihrer betäuben Artgenossen so außer sich, dass sie drauf und dran war, sich selbst schwer zu verletzen, so dass sie in eine Art erweitertes Gehege rausgelassen wurde. Dort hat sie sich etwas beruhigt, um dann doch den besonders gesicherten Zaun zu überspringen. 2,88 m mit nach innen geneigter Zaunkrone.
    Ich glaube, danach hatten die Beteiligten und die Verantwortlichen Panik.

    Leider verzettelt sich der Bericht der HNA in einer nervtötenden Werbeflut und bricht irgendwie ab, bevor der Schreiberlinge mal nachfragen kann.
    Qualitätsjournalismus. Nach eigener Darstellung halten die sich für die Größten in Niedersachsen. Nun ja, da will man garnicht wissen, was die anderen Gazetten so herausfinden.
    Aber wir sind ein Stück weiter. Entweder die Nationalparkverwaltung belügt die Öffentlichkeit und damit diejenigen, die denen das Gehalt zahlen wollen der sie lassen wichtige Details weg, was ungefähr das selbe ist. Aber drei Betäubungsgewehre aktuell im Einsatz, da machen die sich nicht vom Acker mit „Betäubung war nicht möglich“.

    Die junge Wölfin sollte in einen anderen Park gebracht werden. Ja, nun ja wohl nicht mehr und nun stehen sie blöd da mit Blut auf dem Nationalparkhemd.

    Kommt bestimmt gut an beim nächsten Wolfsvortrag im Nationalparkzentrum. 👍🏻

  6. Wir waren 2 Tage vor dem Vorfall in dem Wildtierpark. Schon da lief die Wölfin mit eingezogenem Schwanz ängstlich immer wieder den Zaun ab, suchte einen Weg nach draussen und sonderte sich von den anderen Wölfen ab. Konnte sie da schon wissen was passiert? Seltsam…

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