Offener Brief an Umweltministerin Svenja Schulze: Revidieren Sie die geplante Jagd auf die Wölfe!

Sehr geehrte Frau Schulze,

es ist wohl neuerdings so usus, dass die Öffentlichkeit nicht mehr durch Pressemitteilungen des Umweltministeriums informiert wird, sondern durch Artikel in der Presse Entscheidungen und Referentenentwürfe bekanntgegeben werden. So mussten wir gestern auch durch Zeitungsartikel erfahren, dass ein Kabinettsentwurf vorsieht, den Schutz der Wölfe in Deutschland aufzuweichen. So soll beispielsweise willkürlich in Wolfsrudel – völlig unabhängig davon, welcher Wolf den Riss verursacht hat – einfach so lange hineingeschossen werden, bis die Risse aufhören. Dabei wird völlig außer Acht gelassen, dass Risse nicht durch ansässige Rudel, sondern auch von durchwandernden Jungwölfen verursacht werden können. Haben Sie sich überhaupt einmal mit der Biologie des Wolfs beschäftigt? Fallen Elterntiere weg, werden nicht weniger, sondern mehr Weidetiere gerissen.  Auch das beweisen Statistiken. Mit Ihrem Entwurf wird sowohl EU-Recht ausgehebelt, als auch das Tierschutzgesetz. Kein Wort von Herdenschutz im Referendum. Die Weidetierhalter füttern Wölfe doch bereits seit Jahren an, um ebenso Wolfsabschüsse fordern zu können. Damit setzen sie bewusst das Leben der ihnen anvertrauten Tiere aufs Spiel. Seit zwei Jahren weisen wir regelmäßig nach, wie die Zäune in Weidegebieten aussehen. Siehe auch neueste Bilder aus Schleswig-Holstein.

Mit Ihrem Votum für diesen für die Umwelt und den Naturschutz völlig  kontraproduktiven Kabinettsentwurf widersprechen Sie sich übrigens selbst. Auf Der Webseite des Bundesumweltministeriums verlautbaren Sie: „Eine Bejagung ist grundsätzlich keine Lösung für den Herdenschutz, weil die verbleibenden Wölfe weiterhin ungeschützte Nutztiere angreifen werden. Außerdem werden bestehende Rudelstrukturen schnell zerstört und zuwandernde Wölfe und elternlose Jungtiere noch eher auf schlecht geschützte Nutztiere zurückgreifen als auf Rehe oder Wildschweine“. Der Link dazu: https://www.bmu.de/faq/kann-man-woelfe-nicht-aus-landwirtschaftlich-gepraegten-regionen-vertreiben/

Ergebnis: Weidetierhalter haben keine Motivation zum Schutz ihrer Tiere

Dabei ist es laut EU seit Anfang des Jahres möglich, dass die Weidetierhalter 100 % Entschädigung bei Rissen erhalten sowie 100 % Förderung bei der Anschaffung von Zäunen und auch Herdenschutzhunden. Im Klartext: Es wird bereits alles bezahlt. Nach dem Wortlaut Ihres Referentenentwurfs dürften Weidetierhalter nun überhaupt keine Motivation mehr haben, ihre Tiere zu schützen. Dabei wirkt funktionierender Herdenschutz. Statistiken beweisen dies. Außerdem beweisen Statistiken auch, dass es in vielen Regionen, wie beispielsweise in Baden-Württemberg oder auch Schleswig-Holstein mehr Hunde- als Wolfsrisse gibt. In Niedersachsen und Sachen kann gerade mal rund die Hälfte aller Vorfälle dem Wolf angelastet werden. Diese Zahlen belegen auch, dass es Weidetierhalter mit dem Schutz ihrer Tiere eben nicht ernst meinen.

Demokratie gefährdendes Verhalten

Warum wird der Beschluss der EU zum Herdenschutz nicht bundesweit unbürokratisch und schnell umgesetzt? Auch in der Schulpolitik wurde  wegen der Digitalisierung Länderpolitik durch den Bund unterstützt. Warum wird dies nicht auch in der Causa Wolf und Naturschutz gemacht? Warum werden Schäfer und andere Weidetierhalter bundesweit nicht zunächst auf Kulanz entschädigt und das zweite Mal per Herdenschutznachweis? Selbst diese Regelung würde den Bund und die Bundesländer günstiger kommen als Schießbefehle auf Wölfe auszuführen, zumal die Schäfer trotz der Wolfsschießerei entschädigt werden müssen, oder wie sehen Sie das?

In Niedersachsen lässt Umweltminister Lies seit drei Monaten einen Wolf verfolgen, der gerade mal einen Schaden von rund 2.000 Euro verursacht hat, den die Halter ersetzt bekommen hätten, hätten sie denn einen Antrag auf Billigkeitsleistungen der Förderkulisse gestellt.  Über die Kosten dieses Einsatzes wird geschwiegen. Kleine Anfragen der Opposition werden nicht beantwortet. Dies ist im hohen Maße demokratiegefährdendes Verhalten. Und hat man den Wolf erneut ausgerottet, was ihr Referendum nach sich ziehen würde, bestünde nach wie vor das Hunderissproblem. Auch sterben weiterhin Schafe und andere Weidetiere durch Krankheiten und Vernachlässigung ihrer Besitzer. In Bayern kommen 50.000 Schafe durch Krankheiten und Vernachlässigung um. Durch den Wolf sterbem gerade mal 50. Vorfälle mit Pferden und Wölfe liegen im einstelligen Bereich. Solche Vorfälle gibt es überhaupt nur, weil beispielsweise Fohlen nicht geschützt waren, weil sie nicht in die Herde integriert waren. Vorfälle mit Pferderippern, oder Misshandlungen, bzw. Vernachlässigung der Halter erscheinen nahezu täglich in der Presse.

Töten von Mischlingen ist unmenschlich

Die Hybridisierungsrate in Deutschland liegt bei unter 1 %. Es ist grausam und zeugt von Rasseideologien, die längst der Vergangenheit angehören sollten. Es gibt wissenschaftliche Belege, dass sich Wölfe während Jahrhunderten immer mal wieder mit Hunden gepaart hatten. Die schwarze Fellfarbe der amerikanischen Wölfe ist so entstanden. Das Töten von so genannten Hybriden ist nicht mit dem Tierschutzgesetz vereinbar. In Italien beispielsweise werden Mischlinge sterilisiert und wieder in die Natur entlassen.

Ihre Verantwortung: Politik für und nicht gegen die Umwelt gestalten

Frau Schulze, Sie haben vom Bürger einen Auftrag, Politik für die Bürger zu machen und nicht für die Agrar- und Jagdlobby. Neueste repräsentative Umfragen haben ergeben, dass der Klima- und Naturschutz in Deutschland von den Wählern als immer wichtiger angesehen wird. Tatsächlich wird die Natur aber tagtäglich mehr zerstört. Nachweislich großen Anteil daran hat eben die Agrar-Lobby, für die Sie ganz augenscheinlich ihre  Politik ausrichten.  Der Wolf kam von alleine nach Deutschland zurück. Er bietet uns die Chance einer Umkehr, weil er in der Lage ist, Schäden in der Natur wieder gut zu machen. Diese Chance müssen wir ergreifen.

Gerade als Umweltministerin haben Sie die Verantwortung, Politik für und nicht gegen die Umwelt zu machen.

Mit freundlichen Grüßen

Brigitte Sommer

1. Vorsitzende Wolfsschutz-Deutschland e.V.

PS. Anbei einige Beispiele aus Schleswig-Holstein

Beispiel Schäfer Kruse

So sehen die angeblich „wolfssicheren“ Zäune der Schäferei Kruse aus. Erst am 15. Mai hatte sich der Schäfer über verschwundene Schafe in der SHZ beklagt. Bei allen Zaunkontrollen fanden wir immer wieder Mängel. Uns ist es außerdem schleierfhaft, wie Wolfsbetreuer Jens Matzen solche Dinge übersehen kann. Zitat: „Untersucht wird derzeit außerdem der Fall zweier gerissener Lämmer aus der Herde von Nicole und Volker Kruse aus Westerhorn. Das teilte Jens Matzen, Koordinator der Wolfsbetreuer, mit. Bei einem Kontrollgang hatte Volker Kruse am vergangenen Wochenende drei Lämmer vermisst. Kurze Zeit später hatte ein Jäger zwei der Tiere über die Au hinweg im Bereich der Gemeinde Hohenfelde gefunden, wie Nicole Kruse berichtete. Fotos zeigen, dass das Fleisch der Lämmer bis auf die Knochen abgenagt ist. Das dritte Tier ist nach wie vor verschwunden. Trotz als wolfssicher geltende Zäune hatten die Kruses in der Vergangenheit immer wieder Risse durch den Wolf zu beklagen.“
– Quelle: https://www.shz.de/23832492 ©2019

Auch der Film – im Link zu sehen -entstand bei Schäfer Kruse. https://wolfsschutz-deutschland.de/2019/04/25/faktencheck-und-zaunkontrolle-schleswig-holstein-minister-albrecht-beenden-sie-endlich-die-schiessbefehlfarce-auf-wolf-dani/

Seit 2016 lässt dieser Schäfer keine Gelegenheit aus, um gegen Wölfe zu hetzen.

Gemischte Pferde und Rinderweide bei Westerhorn

Fohlen können unter der Litze hindurchgegangen und haben damit keinen Schutz mehr.

Solche Zäune halten nicht einmal die Weidetiere drinnen.
Fast 70 Zentimeter zwischen Boden und Litze. Keine Ausnahme, sondern die Regel. Da spazieren Beutegreifer oder Hunde einfach unten durch.

 

Zwischen Rethwisch und Westerhorn

Auf dieser Weide sind mehrere Mutterschaft mit Lämmern untergebracht. Eine solche Haltung kann man nur als Anfüttern bezeichnen.
Große Lücke im Zaun.
Zum Wasser hin ist so gut wie kein Zaun mehr vorhanden. Dies hält weder Hunde noch Wölfe ab.
Kein Strom auf der Litze
Riesenspalt in der Türe
Riesenspalt in der Türe, der Zaun neben dem Eingang ist faktisch nicht mehr vorhanden.

 

Neuendorf bei Borsfleth

 

Immer wieder argumentieren die Bauern damit, dass man Deiche nicht einzäunen könne. Dabei sind die meisten Deiche bereits mit Festzäunen bestückt.
Alle Deiche sind bereits mit Zäunen versehen.
Wer auf den Deich will, muss Zäune und Tore passieren.
So sehen die Deiche aus.
Tagsüber halten sich hier viele Menschen auf. Freiwillig halten sich Wölfe hier bestimmt nicht am Tag auf. Nachts können Schafe in den Stall.
Deichbeweidung.
Auch die Deiche sind mit Zäunen, siehe Hintergrund, versehen.
Hunde bedeuten für die Deichschafe eine viel größere Gefahr.
Deichschafe.

 

Rinderherde bei Bokel

Große Lücke.
Eine Spannung von 2000 V ist zu niedrig.
Riesenlücke.
Strom auf Stacheldraht ist verboten. Für eine normale Litze wäre hier zu wenig Spannung.

 

Seitlich ist die Rinderweide mit Hobbitzäunchen umrahmt. Immer wieder brechen die Rinder aus der Weide aus und spazieren ins angrenzende Wäldchen.
Unter dieser Litze spazieren Beutegreifer und Hunde mühelos durch.
Litze in 50 Zentimeter Höhe ist grob fahrlässig.
Hobbitzaun an der Seite der Rinderweide.
Vorne Stacheldraht und Litze ohne Strom.

 

Diese Rinder hier steigen regelmäßig über niedrigen Zaun im Hintergrund und unternehmen Ausflüge in den Wald.
Pfosten, die so morsch sind, dass sie von alleine umfallen.

Baden-Württemberg wird Wolfsland – Durchzügler bei Beuron nachgewiesen

Beispielbild

Die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg (FVA) hat über ein am 11. Mai 2019 von einer Fotofalle bei Beuron (Landkreis Sigmaringen) aufgenommenes Bild informiert, schreibt das Umweltministerium in Baden-Württemberg gestern.  Die Fachleute der FVA würden das Bild als eindeutigen Nachweis für einen Wolf beurteilen.

Woher das Tier stammt und wo es sich derzeit aufhält, ließe sich nicht sagen, schreibt das Umweltministerium weiter. Zur Zeit ist die Jungwolfwandersaison noch immer im Gange. Es kann sich also auch um ein durchwanderndes Jungtier handeln, das auf der Suche nach einem neuen Revier ist. Wir von Wolfsschutz Deutschland fordern gerade wegen diesen durchwandernden Jungwölfen, die natürlich zu ungeschützten Weidetieren nicht „nein“ sagen, dass das gesamte Bundesgebiet  in die Förderkulisse aufgenommen wird und jeder Weidetierhalter sowohl Herdenschutzmaßnahmen wie Zäune und Herdenschutzhunde, als auch Entschädigung zu 100 % bezahlt bekommt, wie es die EU Anfangs des Jahres bekannt gegeben hat.

Umweltministerium knickt vor Agrarministerium ein

Nach einer Meldung im Spiegel von gestern will Umweltministerin Schulze bundesweit aber anscheinend das genaue Gegenteil. Sie folgt damit dem Beispiel des hoch umstrittenen Niedersächsischen Umweltminister Olaf Lies. So soll künftig bei Weidetierrissen einfach in ansässige Rudel hineingeschossen werden dürfen. Und zwar so lange, bis die Risse aufhören. Von Herdenschutz ist keine Rede mehr. Das ist eine direkte Rückkehr zu mittelalterlichen kriminalistischen Methoden.

Der Landkreis Sigmaringen liegt außerhalb der sogenannten „Förderkulisse Wolfsprävention“ im Nordschwarzwald, wo seit rund eineinhalb Jahren Wolfsnachweise bekannt sind. https://um.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/redaktion/m-um/intern/Dateien/Dokumente/3_Umwelt/Naturschutz/Biologische_Vielfalt/180525_Erlass_Praeventionsmassnahmen_Wolf.pdf

Das Umweltministerium hat die Nutztierhalterverbände und die FVA die örtlichen Wildtierbeauftragten über den Sachverhalt informiert und um vermehrte Aufmerksamkeit bezüglich weiterer Beobachtungen gebeten.

Zäune können ausgeliehen werden

Bei noch unzureichendem Herdenschutz können kurzfristig über die FVA die vom Umweltministerium bereitgestellten Notfall-Zaunsets bzw. Flatterband mit Stangen für 1,2 m Höhe ausgeliehen werden (Tel.: 0761 4018-274).

In Baden-Württemberg lebt bislang ein bestätigter Einzelwolf. https://www.dbb-wolf.de/Wolfsvorkommen/territorien/zusammenfassung?Bundesland=&Jahr=2018

 

Zum Weiterlesen:

Werner Hildinger, Forstrevierleiter in Sprollenhaus, hielt ein flammendes Plädoyer für den Naturschutz auf dem Sommerberg.

Auch zum Thema Wolf vertrat Hildinger eine klare Meinung: „Er ist ein wichtiges Glied in der Nahrungskette.“ Zudem habe er eine „sanitäre Wirkung auf Schalenwild“, denn er selektiere kranke Tiere heraus. Außerdem habe der Wolf eine wichtige Funktion auch für andere Arten. So lebe der Kolkrabe beispielsweise von den Rissen des Wolfs. Deshalb solle man bei dem Thema weniger Öl ins Feuer gießen. „Jeder normale Wolf wird ungeschützte Schafe weiter reißen“, sagte er und forderte, die Tiere ordentlich zu schützen. Dies sei auch die Verantwortung des Halters.
In jedem Jahr, so argumentierte er, würden in Bayern 50 000 Schafe als „Kollateralschaden“ sterben – durch Würmer, falsche Haltung oder zu wenig Futter. Dagegen stünden 50 durch den Wolf. Natürlich sei der Wolf kein Kuscheltier, aber „das gefährlichste Tier ist der Mensch“ https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.bad-wildbad-das-gefaehrlichste-tier-ist-der-mensch.2db5ec96-304d-4845-9e20-54e085c592b8.html?fbclid=IwAR2Atxfbyb909mcY-evz2f31UKkvFA6mYa9C9zUjH7fwBytI-Gumnil3bFI

 

Umweltminister Lies ist das Problem und nicht der Wolf! Kommentar von Wolfsteamleiterin Ariane Müller

Ariane Müller
Ariane Müller, Wolfsteamleiterin Niedersachsen

Olaf Lies, SPD Umweltminister in Niedersachsen, will die Wölfe in Deutschland am liebsten wieder ausrotten. Er möchte bestimmen, welche Tierart hier leben darf oder auch nicht. Er scheint ein Wolfshasser durch und durch zu sein. Dies hat er unter anderem  mit seiner Bundesratsinitiative in Zusammenarbeit mit den Bundesländern Brandenburg und Sachsen zur Tötung von sog. Problemwölfen deutlich gemacht. Nach dieser Initiative sind alle Wölfe in Deutschland Problemwölfe.

Seit einigen Monaten möchte Lies den Rüden Roddy des Rodewalder Wolfsrudel töten lassen. Scheinbar wie ein Diktator wollte Lies wohl ursprünglich den Rüden still und heimlich erschießen lassen, wie er selbst in einem Interview zugegeben hatte. Anfangs hatte er erklärt, seine Berufsjäger (laut der einheimischen Bevölkerung sollen es drei sein) könnten den Rüden eindeutig erkennen. In späteren Interviews  räumte Lies ein, dass eine eindeutige Identifizierung des Rüden quasi doch nicht möglich ist. Macht ja nichts, dann werden halt alle Wölfe des Rudels erschossen und schon gibt es das Rodewalder Rudel nicht mehr.

Alle Risse an Nutztieren, die in dem fast 900 Quadratkilometer großen Gebiet passiert sind, werden dem  Rodewalder Rudel bzw. dem Rüden angedichtet. Und es ist auch wahrscheinlich so, dass nur noch die Fähe und der Rüde hier sind. Ein Jungwolf ist im September 2018 beim einem Verkehrsunfall in der Nähe von Steimbke ums Leben gekommen, ein anderer soll abgewandert sein. Roddy selbst hat nachweislich einen „Schaden“ von ca 1800 Euro verursacht. Es ist schon seit langer Zeit bekannt, dass in diesem Gebiet sich zwei weitere Rudel aufhalten. Immerhin ist jetzt zumindest ein weiteres Rudel nordwestlich von Rethem/Aller, das Stemmener Rudel, offiziell im niedersächsischen Wolfsmonitoring erwähnt. Das andere, das sog. Otternhagener Rudel südöstlich von Rodewald, wird verschwiegen. Hier sind seit 2018 u.a. vermehrt Sichtungen von mehreren Wölfen vorgekommen.

Herdenschutz ein Fremdwort

Aber ich frage mich, warum sind denn in der Vergangenheit in der Gegend um Steimbke herum Nutztierrisse vorgekommen? Ganz einfach, weil die meisten Zäune der Weiden absolut in einem desolaten Zustand sind. Es ist quasi eine Einladung an die Wölfe, Nutztiere auf diesen Weiden zu reißen und zu fressen anstatt z.B. Rehe zu jagen. Wölfe sind nun mal Opportunisten, sie versuchen Beute mit möglichst geringen Aufwand zu bekommen.

Alle wissen, dass seit 2008 auch in Niedersachsen Wölfe endlich wieder heimisch geworden sind. Doch noch immer ignorieren sehr viele Nutztierhalter*innen diese Tatsache. Und immer wieder kommt das Argument, es ist unmöglich, die Weiden fachgerecht d.h. wolfssicher einzuzäunen, u.a. weil es nicht praktikabel ist und auch, weil dann der Lebensraum anderer Tierarten begrenzt werden könnte. Aber es ist in dieser Gegend möglich, quasi fast alle Blaubeeren- und Spargelfelder, oft auch mitten in Waldgebieten, mit z.B. 160 cm hohen stabilen Zäunen zu versehen! Einige wenige Nutztierhalter haben ihre Zäune vorbildlich herrichten lassen. Es gibt eine 100 prozentige Finanzierung vom Land Niedersachsen für wolfssichere Zäune.

Und ich frage mich auch, wie hoch der finanzielle Aufwand inzwischen ist bei der unberechtigten Tötungsjagd auf den Rüden. Lies verweigert bis jetzt eine Antwort auf die bisherigen entstandenen Kosten. Wie schon erwähnt, der Rüde hat einen „Schaden“ von ca 1800 Euro nachweislich verursacht. Dies steht in keinem gesunden Verhältnis zum Aufwand dieser geplanten Tötung. Mit diesem ganzen Geld, was für die Tötungsjagd  auf den Rüden verwendet wird, hätte das Ministerium sehr viele Weiden mit wolfssicheren Zäunen ausstatten können und/oder noch besser für den Schutz der Nutztiere viele Herdenschutzhunde anschaffen können.

Tod der Welpen wird billigend in Kauf genommen

Nicht nur ich weiß es, sondern auch Lies ist es bekannt, dass die Rodewalder Fähe inzwischen ihre Welpen bekommen hat. Roddy ist jetzt in der Vaterpflicht, für die Fähe und später auch für die Welpen Nahrung herbei zu schaffen. Was es bedeuten würde, wenn jetzt der Rüde verbotswidrig erschossen wird, liegt ja klar auf der Hand. Die Welpen verhungern elendig. Auch dies nimmt Lies einfach so in Kauf. Ihm ist es völlig egal, die geplante Tötung geht weiter, so Lies in einem  Interview. Es gibt den § 22 Abs.4 im Bundesjagdgesetz, dies bedeutet ein Verbot der Jagd während der Schonzeit wegen der Aufzucht der Welpen.

Niemand hat Angst vorm Wolf

Und es wird immer wieder in den einheimischen Medien berichtet, dass die Bevölkerung Angst vor dem Wolf hat. Die Erwachsenen können ihre Kinder nicht mehr allein draußen in Wald und Flur unbeaufsichtigt lassen. Ja, es wird sogar suggeriert, wenn die Kinder draußen spielen und/oder an der Bushaltestelle stehen, kommt gleich der Wolf und greift die Kinder an. Ich habe in den letzten Monaten zahlreiche Kinder, Jugendliche und Erwachsene allein oder zu zweit auf Waldwegen in der Rodewalder und Steimbker Gegend angetroffen. Sie waren zu Fuß, per Fahrrad unterwegs oder waren joggen. Ich habe diese Leute gefragt, ob sie denn keine Angst vor dem Wolf haben. Fast alle haben diese Frage verneint. Viele haben mir geantwortet, sie finden es gut, dass der Wolf wieder da ist und einige haben gesagt, dass sie sich zumindest mit dem Wolf arrangieren müssen.

Auch wenn es Lies schaffen sollte – ich hoffe es natürlich nicht –  Roddy abknallen zu lassen. Auch wenn einheimische Jäger immer wieder erklären, sie wollen Roddy nicht erschießen. Sie tragen zur geplanten Tötung des Wolfes bei, in dem sie Lies mit Infos zuarbeiten.  Es ist nur eine Frage von einer kurzen Zeit, bis die nächsten Wölfe sich dann erneut in der Rodewalder und Steimbker Gegend niederlassen oder es wandert ein neuer Rüde ein. Ganz einfach aus diesem Grunde, in dieser Gegend leben sehr Wildtiere wie Dammwild und Rehe, die bevorzugte Nahrungsbeute für die Wölfe. Und es gibt genügend Rückzugsgebiete für die Wölfe bei der Aufzucht der Welpen.

Lobbypolitik vor Allgemeinwohl

Und wie kann es sein, dass 20 % der Bevölkerung, absolute Wolfshasser, in erster Linie Landwirte, Nutztierhalter, Jäger und Politiker (die keinen Arsch in der Hose haben, nur weil sie vielleicht die eine oder andere Stimme bei Wahlen mehr haben wollen) die Stimmung in der Öffentlichkeit so mit Antiwolfshasstiraden überziehen, nur weil sie einen guten Draht zu den Medien haben. Ich frage mich ernsthaft, was laufen da in der Gesellschaft für Journalist*innen herum, die völlig unkritisch alles nachplappern bzw. schreiben, was sie von diesen Wolfsgegner als „Infos“ zu geschustert bekommen. Der NDR fällt da besonders negativ auf, gerade mal wieder am 15. Mai 2019 mit einem skandalösen Bericht über die Rodewälder Wölfe von Marco Heuer in den Tagesthemen. Die Journalist*innen stolpern noch nicht mal mehr über die einfachsten Widersprüche dieser Aussagen. Das Schlimme daran ist, wenn immer wieder diese unrichtigen Fakten in den Medien verbreitet werden, haben eines Tages viele Leser*innen diese bewusste Falschmeldungen verinnerlicht und glauben fest daran, dass diese so stimmen. Aber leider so funktioniert die Pressearbeit tagtäglich in Deutschland. Es gibt immer weniger kritische Journalist*innen.

Und zu guter Letzt: Wir Wolfsschützer*innen laufen nicht lärmend tagsüber und in der Nacht mitten durch den Wald und stören die Tierwelt. Wir beschädigen auch keine Hochsitze. Nach Angaben der Polizeistelle Nienburg ist es in diesem Bereich zu keinen sog. strafbaren Handlungen Dritter gekommen. Die Jäger haben auch niemals zu diesen angeblichen Störungen und Beschädigungen Anzeigen gestellt. Es ist aber unser gutes Recht, im Wald auf den Wegen spazieren zu gehen und von dort aus die Tierwelt zu beobachten. Wir Wolfsschützer*innen setzen uns nicht nur für den Wolf ein, sondern wir sind generell Tierschützer*innen. Wir sammeln sogar den Müll (Plastikreste, Flaschen, Dosen etc.) ein, den andere Leute mal eben so achtlos im Wald hinterlassen (haben).

 

Ariane Müller, Wolfsteamleiterin Niedersachsen Wolfsschutz Deutschland e.V.

 

Voll daneben: wie sich die Tagesschau mit „alternativen Fakten“ über Wölfe und Wolfsschützer blamiert

Vorgestern Abend in der Tagesschau nahm das Unbill seinen Anfang. Ein dreimütiger Bericht des Autors Marco Heuer von NDR über das Rodewaldrudel startete mit verzerrten Fotos aus Wildkameras die mit Störgeräuschen und Gruselmusik in bester Krimischockermanier hinterlegt waren. Wer sich nicht mit Wölfen auskennt, musste bei diesem Intro wirklich Angst bekommen. Dann wurde weiter berichtet, dass der böse Rodewalder Wolf sich praktisch quer durch den Landkreis Nienburg fressen würde. Kühe, Schafe, Alpakas, alles hätte Wolf „Roddy“ auf dem Kerbholz. Dass dies gar nicht der Fall sein kann, zeigt das Wolfsmonitoring der Jägerschaft. Hier ist inzwischen nachgetragen, dass der einzig nachgewiesene Welpe durch einen Verkehrsunfall ums Leben kam. Es sind also nur noch Roddy und seine Partnerin Lichta dort. Einen solchen Hunger können keine zwei Wölfe haben. https://www.wolfsmonitoring.com/monitoring/wolfsterritorien_in_niedersachsen/territorium_rodewald/Und schon kam eine Halterin von Kühen zu Wort, die ihre „hochemotionale Bindung“ zu ihren Tieren beschwor. Kein Wort zu den Zäunen, die hinter der Frau gut zu sehen waren. Stacheldraht ist nicht nur tierschutzrechtlich bedenklich, sondern hilft auch absolut nicht vor Angriffen von Hunden oder Beutegreifern, die einfach unter der ersten Litze hindurch kommen können. Dass die „hochemotionale Bindung“ vor dem Schlachthof endet, kam auch nicht zur Sprache.  Die Tierhalter hätten Billigkeitsleistungen beantragen können, sich den Schaden ersetzen lassen können. Dieser war nicht wirklich hoch, denn Wolf Roddy hat nachgewiesener Maßen einen Schaden von unter 2.000 Euro verursacht. Außerdem hat der Abschluss des Wolfsmonitorings der Jäger ergeben, das in Niedersachsen nur die Hälfte der Risse überhaupt auf Wölfe zurückzuführen sind. Zaunkontrollen von uns ergaben, dass der Herdenschutz in der Region sprichwörtlich sogar verweigert wird.  Dabei kommen Weidetierhalter alles bezahlt. Von den Zäunen bis zur Entschädigung. https://wolfsschutz-deutschland.de/2019/05/08/unsere-zaunkontrollen-und-der-abschluss-des-wolfsmonitorings-der-jaegerschaft-belegen-problemzaeune/ Das kam aber im Bericht ebenfalls nicht zur Sprache. Auch nicht, dass die GRÜNEN eine Anfrage zu den Kosten des Schießkommandos von Herrn Lies gestellt hatten und die Anfrage wohl bislang nicht beantwortet worden ist. Stattdessen behauptete der Autor, dass Wolfsschützer sich nicht vor seiner Kamera äußern wollten. Das stimmt nicht. Fakt ist, dass wir weder vom NDR noch von Herrn Heuer überhaupt eine Anfrage hatten. Ein Mitglied des NABU kam immerhin für die Pro-Wolf-Seite  zu Wort. Ganze fünf Sekunden.

Mehr Raum wurde den Jägern gegeben. Alle Wolfsschützer seien militant, würden mit Böllern nach den Jägern schmeissen und Hochsitze umwerfen, es habe schon Polizeieinsätze gegeben, sagte Jagdpächter Benedikt Schmitz. Wir haben das Zitat von Herrn Schmitz mal nachrecherchiert und diese Antwort  von der Polizei Nienburg erhalten, die deutlich macht, dass überhaupt nicht erwiesen ist, dass Wolfs- oder gar Tierschützern in Konflikte mit den Jägern geraten sind. Die Behauptung basiert rein auf den Aussagen von Jägern. Während des Polizeieinsatzes waren auch nur Jäger da und keine weiteren Personen. Zudem war dieser Einsatz nicht aktuell, wie es im Filmbeitrag erscheint, sondern bereits im Februar. Dies nachzurecherchieren, wäre eigentlich Aufgabe des Herrn Heuer gewesen.

Hier die Antwort der Polizei:

Sehr geehrte Frau Sommer,

in den Abendstunden des 19.02.2019 hielten sich unbekannt gebliebene Personen in der Nähe einer Kuhherde im Bereich Steimbke westlich der Lichtenhorster Straße auf. Durch deren Anwesenheit in Waldrandlage nahmen einige Jäger von einer geplanten Wildschweinjagd Abstand. Die Jäger informierten die Polizei und berichteten, dass die Personen sich vor die Fahrzeuge der Jäger stellten und dass auch mindestens ein Böller gezündet wurde. Die Jäger gingen davon aus, dass es sich bei der Personengruppe um Tierschützer handelte.

Beim Eintreffen der Polizeibeamten waren lediglich die Jäger zugegen. Personen der anderen Gruppe (Tierschützer) waren nicht mehr vor Ort. Der Sachverhalt wurde polizeilich dokumentiert, es wurden aber keine Anzeigen gefertigt. Die Jäger betonten, dass es nicht zu strafbaren Handlungen kam.

Zur Identität der angetroffenen Jäger kann ich keine Angaben machen.

Ich hoffe, Ihnen geholfen zu haben.

Mit freundlichen Grüßen

Timo H., PHK

Weiter behaupteten die Jäger, dass militante Tierschützer Hochsitze umwerfen würden. Wir sind in dem Gebiet nahezu täglich unterwegs. Wir haben noch nie irgendwelche militanten Tierschützer gesehen. Wir distanzieren uns auch von solchen Leuten. Als „Beweis“ von angeblicher Militanz waren im Beitrag Screenshots aus Facebook eingeblendet, die zudem wohl auch aus dem Zusammenhang gerissen waren. Jedem normal denkenden Menschen  dürfte außerdem klar sein, dass Aktivisten, die Hochsitze umwerfen wollen, dies bestimmt nicht öffentlich schreiben würden. Nach der unwahren Schilderung mit dem Böllervorfall würden wir uns deshalb auch gar nicht wundern, wenn der Hochsitz von selber umgefallen wäre und die Jäger das umgefallene  morsche Ding Tierschützern unterschieben wollen.

Dass dieser Bericht nicht nur unausgewogen, sondern schwer tendenziös war, scheint nun auch die ARD gemerkt zu haben, denn der Bericht ist nun in der Mediathek in abgeänderter Forum zu finden. Die alternativen Fakten des Jägers sind aber nach wie vor darin. Hier der geänderte Beitrag: https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hallo_niedersachsen/Streitpunkt-Wolf-Jaeger-gegen-Wolfsschuetzer,hallonds51562.html?fbclid=IwAR07UEOxHNtphufg_lf-bP38C5ZLEvFDPePlRRXtOj5zMrF_yBzebAjtC28

Faktencheck Schweiz – viel Lobbygeschrei um wenig Wölfe

In unserem Nachbarland, der Schweiz  leben zirka 45-50 Wölfe, schätzt der Schweizer Verein CHWolf.  Seit 1995, dem Beginn der natürlichen Einwanderung, seien 138 Wölfe (94 männliche und 44 weibliche), alle italienischer Abstammung, mit DNA-Analysen nachgewiesen worden. Zitat: Ende August 2012 tappte im Calandagebiet (GR) ein Wolfswelpe in eine Fotofalle. Dies war der erste Nachweis einer Wolfsfamilie in der Schweiz, seit der Wiedereinwanderung 1995. Seither zieht das Calandarudel jährlich Welpen auf.
Am 29. August 2015 wurde dann im Tessin ein zweites Wolfsrudel bestätigt. Ein Jäger konnte 3 Welpen und einen erwachsenen Wolf beobachten und filmen. Ende August 2016 wurde dann ein drittes Rudel in der Augstbordregion im Wallis nachgewiesen. Drei Welpen wurden gesehen und konnten fotografiert werden. Im Dezember 2018 wurde ein viertes Rudel in unmittelbarer Nachbarschaft zum Calandarudel im Gebiet Trin/Flims (GR) bestätigt. Weitere Fakten und Daten gibt es auf der Seite CHWolf  https://chwolf.org/woelfe-in-der-schweiz/wolfspraesenz/aktuelle-daten

Ganze vier Rudel sowie ein paar Einzeltiere leben also in der Schweiz. Dennoch gibt es in der Schweiz, ähnlich wie in Deutschland, eine starke Lobby aus Interessensverbänden von Jägern, Agrarindustrie und Schäfern. Man will dort scheinbar mit aller Gewalt den Wolf auf die Abschussliste bringen.

So hat der Nationalrat am 8. Mai 2019 ein revidiertes Jagdgesetz mit 115 zu 67 Stimmen bei 3 Enthaltungen angenommen. Er will den Schutz des Wolfes noch massiver lockern, als dies der Bundesrat vorgeschlagen hatte. Dieses Jagdgesetzt klingt ähnlich wie Wolfsverordnungen in Deutschland, beispielsweise in Sachsen, gegen die bislang keine Orga klagen will. Anders in der Schweiz. Hier gibt es massiven Widerstand. 

Wenn es nach dem Nationalrat geht, sollen Wolfsbestände künftig auch dezimiert werden können, bevor sie Schaden angerichtet haben. Bereits wenn Schaden droht, soll eine Abschussbewilligung erteilt werden können, auch wenn vorgängig keine Herdenschutzmassnahmen umgesetzt wurden. Zudem soll der Abschuss von Wölfen jeweils zwischen dem 1. September und dem 31. Januar erlaubt werden dürfen. Zuständig für eine Abschussbewilligung sind in Zukunft die Kantone und nicht mehr das Bundesamt für Umwelt Bau. Im revidierten Jagdgesetz soll jedoch nicht nur der Schutz des Wolfes gelockert werden. Auch dem Biber soll es an den Kragen gehen und wenn es nach dem Ständerat geht, sollen auch die Luchsbestände reguliert werden dürfen. Der Bundesrat soll zudem die Bestandesregulierung weiterer geschützter Arten erlauben können.

Bevor das revidierte Jagdgesetz nun in Kraft treten kann, muss der Ständerat nochmals darüber entscheiden. Dieser hat das revidierte Jagdgesetzt in einer ersten Fassung bereits letztes Jahr gutgeheissen.  Jedoch gibt es nun Diskrepanzen zwischen beiden Räten, welche zuerst bereinigt werden müssen. Erst wenn eine definitive Gesetzenvorlage von beiden Räten abgesegnet ist, kann sie in Kraft treten. Jedoch steht für diesen Fall bereits das Referendum im Raum, welches von den grossen Tierschutzorganisationen und auch Politikern angekündigt wurde. Das revidierte Jagsgesetz wird so höchstwahrscheinlich als Abstimmungsvorlage vor das Volk kommen und damit nicht so rasch Realität werden.

Der Verein CHWOLF sei sehr enttäuscht über den Entscheid des Nationalrates und über die ganze politische Diskussion um die Themen Natur, Artenschutz, Naturschutz und Ökosystem, schreibt er auf seiner Internetseite.  Obwohl man genau wisse, dass das weltweite Artensterben massiv fortschreitet und die Schweiz stark davon betroffen ist, würden Politiker aus wirtschaftlichen Gründen immer wieder gegen die Natur arbeiten und  den Natur- und Artenschutz permanent weiter aufweichen. Für CHWOLF  sei dieser Entscheid absolut nicht nachvollziehbar und der Verein werde ein kommendes Referendum mit aller Kraft und mit allen zur Verfügung  stehenden Mitteln unterstützen!

Beispielfoto Wolf. ©Brigitte Sommer
Beispielfoto Wolf. © Brigitte Sommer

 

 

400 Tiere verenden pro Jahr

Tatsache ist indes: Der Wolf tötet nur einen Bruchteil der Schafe, die Jahr für Jahr auf Alpen zu Tode kommen – schweizweit sowie im Kanton Bern, schreibt die Berner Zeitung.  Eine  Studie zeige, dass im Sommer 2011 rund 4200 Tiere zu Tode gekommen sind. Das wären  rund 2 Prozent aller Tiere, die im ganzen Land gesömmert würden. Umgerechnet auf den Kanton Bern, wo pro Jahr rund 20000 Schafe gesömmert werden, würde das bedeuten, dass jedes Jahr bis zu 400 Tiere sterben wegen Krankheiten, Abstürzen oder weil sie nicht artgerecht gehalten werden würden. Zitat: Zum Vergleich: Gemäss offiziellen Angaben wurden 2018 im Kanton Bern nur 29 Nutztiere von Wölfen gerissen, 2017 waren es 69, 2016 deren 13, 2015 gerade mal 3 und 2014 10 Tiere. Kurzum: Ein Bruchteil der Schafe, die jedes Jahr sterben, fällt Wölfen zum Opfer. Insider aus Schäfer- und Jägerkreisen berichten gegenüber dieser Zeitung hingegen von Schafen, die Ende Sommer auf Alpen im westlichen Oberland oder zwischen Zulgtal und Habkern zurückgelassen werden, weil es zu aufwendig wäre, sie ins Tal zurückzuholen, oder weil sie sich in unwegsamem Gelände verstiegen hätten. 

https://www.bernerzeitung.ch/region/kanton-bern/die-wenigsten-schafe-sterben-wegen-woelfen/story/24752053?fbclid=IwAR13QMr1kIzINqlkUvdqN4HVMPF0BUuJaARhtXrcGFnttG98orMDBRH8JBU

Unser Protest sowie großer Faktencheck zur neuen Wolfsverordnung in Sachsen

Das Sächsische Kabinett hat am  (16. April 2019) die Sächsische Wolfsmanagementverordnung (SächsWolfMVO) beschlossen. Enwurf WOLFSMANAGEMENT VERORDNUNG – vom Kabinett beschlossene Fassung Sie wird Ende Mai in Kraft treten, berichtet das Umweltministerium in einer Pressemeldung. Die beschlossene Verordnung soll  den bisher bestehenden Wolfsmanagementplan ergänzen, schreibt das Ministerium. In Wirklichkeit ist diese Wolfsverordnung ein Freibrief, um Wölfe einfacher abzuschießen und um die strengen Artenschutzgesetze der EU zu umgehen.

Wölfe sollen zur Bestimmung des Aufenthaltsortes besendert werden dürfen. Wölfe, die sich unter 100 Meter nähern, werden als Problemwölfe dargestellt. Damit bereitet man ein Abschlachten der Jungwölfe vor, die sich zwangsläufig auf ihren Wanderungen ab und an einmal sehen lassen, weil ihnen auch die Erfahrung der Altwölfe fehlt. „Die Tötung sowohl einzelner Wölfe, sowie ganze Rudel und sogar von Welpen soll unter anderem dann stattfinden dürfen, wenn „das öffentliche Leben erheblich gestört wird“, heißt es in einer Stellungnahme. Dies ist nichts anderes als ein Freibrief zur erneuten Ausrottung des Wolfs.

Weideprämien wurden gestrichen

Auch eine Zusammenführung von Aufgaben beim Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie hat mehr als ein Geschmäckle, denn die Rissbegutachtung und Genehmigung von Entschädigungen sind aus gutem Grund bislang getrennt. Das LfULG wird dazu benutzt, eben nicht den Naturschutz umzusetzen,  sondern es wird ganz klar Lobbyinteressen untergeordnet. Die Schafhaltung in Sachsen wird seit Jahren von der Politik nicht unterstützt, ihr Niedergang hat nichts mit den Wölfen zu tun. Ein Antrag der GRÜNEN und LINKEN auf eine Weidetierprämie wurde beispielsweise im Sommer während der Fußballweltmeisterschaft abgeschmettert. Dass in fast der Hälfte der Risse in Sachsen nicht einmal der Wolf Anteil hat, wird ebenso nicht erwähnt, wie die Problematik, dass viele Weidetierhalter ihre Tiere teilweise gänzlich ohne Zaun laufen lassen und sogar die tierschutzrechtlich sehr fragwürdige Form der Anbindehaltung noch immer praktizieren. Darüber hinaus ist in vielen Fällen kein Mindestschutz eingehalten worden. Nun wird auch noch das Kontaktbüro Wölfe in Sachsen und das LUPUS-Institut ab Juli 2019 quasi kaltgestellt. 

Wir widersprechen diesem Werk der CDU-SPD-Koalition auf das Schärfste. Diversen Naturschutzverbände, wie NABU, Grüne Liga, IFAW, WWF oder der Gesellschaft zum Schutz der Wölfe wurde eine Anhörung gewährt. Diese Orgas hätten mit Hilfe eines Normenkontrollverfahrens Einspruch einlegen können. Die Liste der Orgas, die angehört wurden ist unter dem Faktencheck verlinkt. Wir fordern die Naturschutzorganisationen auf, rechtliche Schritte gegen diese Sächsische Wolfsverordnung einzulegen. 

Aus der Pressemitteilung des Umweltministeriums: 

So dürfen Wölfe vergrämt werden, wenn sie sich an einem Wohngebäude aufhalten oder sich einem Menschen auf weniger als einhundert Meter nähern, sich nicht verscheuchen lassen und dadurch das öffentliche Leben gestört wird.

Eine Entnahme, also Tötung, können die zuständigen Behörden dann vornehmen, wenn sich ein Wolf einem Menschen auf weniger als 30 Meter nähert und eine Vergrämung erfolglos geblieben ist. Auch zur Vermeidung erheblicher wirtschaftlicher Schäden ist eine Entnahme möglich: überwindet ein Wolf die in der Verordnung genannten Schutzmaßnahmen innerhalb von zwei Wochen zweimal, kann er entnommen werden.

Die Verordnung enthält darüber hinaus ein landesweites Programm zur Besenderung von Wölfen. Um möglichst genaue Erkenntnisse über den Aufenthaltsort und die Bewegungsmuster der Wolfsrudel im Freistaat Sachsen zu erhalten, sollen landesweit einzelne Wölfe mit einem Senderhalsband ausgestattet werden.

Ebenfalls in der Verordnung geregelt wird die Arbeit der neuen Fachstelle Wolf im Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG). Die Rissbegutachtung, die Beratung der Nutztierhalter, die Förderung präventiver Maßnahmen sowie wesentliche Aufgaben der Öffentlichkeitsarbeit werden bei dieser Fachstelle gebündelt und können so sachsenweit aus einer Hand umgesetzt werden. Die mit sechs Mitarbeitern besetzte Fachstelle soll mit Inkrafttreten der Verordnung im Mai 2019 ihre Arbeit aufnehmen.

Für Entscheidungen über die Entnahme bzw. die Vergrämung von Wölfen bleiben die Landkreise und Kreisfreien Städte zuständig. Nur diese Ebene besitzt die Ortskenntnis und kann die wirtschaftlichen oder sozialen Folgen von Konfliktsituationen mit Wölfen sicher einschätzen.

Eine weitere Regelung der Verordnung verbietet das Anlocken, das Füttern und die zielgerichtete Annäherung an Wölfe. „Diese Regelung soll dazu beitragen, dass Wölfe ihre Scheu vor dem Menschen behalten“, so der Minister. „Ebenso dürfen sie sich nicht an die Nutztiere als leichte Beute gewöhnen. Ich möchte daher an die Nutztierhalter appellieren, von den bestehenden Fördermöglichkeiten für Herdenschutzmaßnahmen Gebrauch zu machen und ihre Tiere vor Wolfsangriffen zu schützen.“

 

Faktencheck mit ausführlichen Informationen und Links:

Hier die eine Stellungnahme zu zwei Punkten von Richterin a. D. Almut Hirt, die sich auch in der Deutschen Juristischen Gesellschaft für Tierrechte – www.djgt.de –  engagiert. Enwurf WOLFSMANAGEMENT VERORDNUNG – vom Kabinett beschlossene Fassung

1. § 8 regelt die Tötung im Interesse der Gesundheit von Menschen und
in Absatz 3 auch die Tötung von Welpen bei der Entnahme beider
Elterntiere.Auf Seite 29 unter “ Zu Absatz 3 “ ist ausgeführt, dass
der Schutz von Elterntieren grundsätzlich zu gewährleisten ist,
allerdings nicht uneingeschränkt, in den Fällen des Schutzes der
Gesundheit von Menschen habe die Abwehr von Gefahren für den Menschen
Vorrang.Dagegen ist schwerlich etwas einzuwenden.Im Gegensatz zu dem
so postulierten grundsätzlich zu gewährleistenden Elternschutz, der
fachlich beide Elterntiere umfasst, läßt § 6 Abs. 4 letzter Satz die
Tötung eines Elterntieres jedoch zu, wenn ein Elterntier zur Aufzucht
von Welpen verbleibt Das widerspricht dem in der Begründung auf Seite
29 zu § 8 Abs. 3 grundsätzlich zu gewährenden Elternschutz beider
Eltern und birgt das Risiko des Verhungerns der Welpen, da zur
Aufzucht beide Eltern nötig sind.Dieses tierschutzrelevante Risiko
wird im Fall des § 6 zur Vermeidung erheblicher wirtschaftlicher
Schäden eingegangen. Auch § 9 Abs. 3, der § 8 Abs. 3 für entsprechend
anwendbar erklärt, erlaubt die Tötung von Elterntieren und Welpen aus
Gründen, die nicht der Gefahrenabwehr für Menschen dienen.Die
Verordnung widerspricht in den §§ 6 Abs. 4, 9 Abs. 3 dem in der
Begründung grundsätzlich zu gewährleistenden Elternschutz. und dem
Tierschutzgesetz, zumal auch § 22 Abs. 4 BJagdG den Grundsatz des
Elternschutzes selbst für Wild ohne Schonzeit enthält. Erst recht muss
dieser Grundsatz für Individuen einer streng geschützten Tierart
gelten.
2. § 7 regelt die Tötung von Hybriden einschließlich ihrer Welpen ohne
Einzelfallprüfung und ohne Berücksichtigung des Umstands, dass bei der
von der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung festgestellten
Hybridisierungsrate von unter 1% gegenwärtig keine Gefahr besteht,
dass sich Hybriden so stark ausbreiten, dass sie den sogenannte
reinerbigen Wolf verdrängen oder zu vernichten drohen, wie es nach §
45 Abs. 7 Nr.2 BNatSchG erforderlich ist. § 7 enthält keine an § 45
Abs. 7 BNatSchG orientierte Einzelfallentscheidung, noch lässt er Raum
für eine Ausübung pflichtgemäßen Ermessens. Die Vorschrift ist
ungültig, da sie sich nicht in dem in § 45 Abs. 7 Satz 1 bis 3
BNatschG vorgegebenen Rahmen hält.

 

Hier der Text des Entwurfs zur Wolfsverordnung: Wolfsmanagement_Stand_05122018

Hier eine Liste der Beteiligten und Organisationen, die angehört wurden: Liste_Anhoerung_Beteiligte.pdf

Unser Protest gegen die neue Wolfsverordnung vom 18. Dezember https://wolfsschutz-deutschland.de/2018/12/19/wolfskonzept-der-cdu-und-spd-koalition-in-sachsen-ist-ein-freibrief-zur-wiederausrottung-des-wolfs/

Das schrieb Wolfram Günther von den Sächsischen Grünen auf seinem Facebook-Profil:

Wolfram Günther von den Grünen:  Seit einigen Jahren sind Wölfe in Sachsen wieder heimisch und nicht ohne Grund sind sie streng geschützte Tiere. Dass heute ein Umweltminister die Möglichkeit geschaffen hat, nach einem Wolfsriss einfach beliebig ins Wolfsrudel hineinzuschießen, zeigt in aller Deutlichkeit, welchen Stellenwert die Umwelt und der Artenschutz bei der sächsischen CDU genießen. Zudem ist allgemein bekannt, dass das aus guten Gründen auch artenschutzrechtlich nicht funktioniert. Es geht der CDU also offensichtlich gerade nicht darum, Probleme mit einzelnen auffälligen Wölfen rechtskonform zu lösen.
Das ist reine Schaufensterpolitik, bei der dann der Schwarze Peter an die Gerichte, Umweltverbände bzw. nach Berlin und Brüssel geschoben wird. Niemandem ist geholfen, wenn einfach in Wolfsrudel geschossen wird.

Für uns GRÜNE ist klar, dass Weidetiere durch regelgerechte Herdenschutzmaßnahmen geschützt und die Weidetierhalter generell auskömmlich unterstützt werden müssen. Deshalb wollen wir GRÜNE endlich eine Weidetierprämie, die auch wirklich funktioniert. Bei der Einhaltung der fachlichen Standards beim Herdenschutz müssen endlich alle mitziehen. Die Lücken hier sind der entscheidende Grund für die anhaltenden Übergriffe auf Weidetiere! Wölfe, die ansonsten Ärger machen, müssen in erster Linie fachgemäß vergrämt werden. Warum sich die CDU seit Monaten gegen eine Weidetierprämie stellt und rechtlich nicht umsetzbaren Budenzauber betreibt, bleibt ihr Geheimnis. 

Pressemeldung des Kontaktbüros Wölfe in Sachsen: 20190417_PM_Das Kontaktbüro geht mit der Zeit – Aufgabenanpassung ab Juli 2019

 

 

 

Unsere Zaunkontrollen und der Abschluss des Wolfsmonitorings der Jägerschaft belegen Problemzäune

Die Niedersächsische Jägerschaft gibt den Abschluss des Wolfsmonitorings bekannt. Was ist in Punkto Weidetierrisse besonders ins Auge fallend? Nur rund die Hälfte der Vorfälle wurden überhaupt von Wölfen verursacht. Welche Konsequenzen würden normal denkende Menschen ziehen? Gute Zäune sind die Lösung. Doch die Bauern dort oben fordern weiter, die Wölfe praktisch auszurotten. Risse hätten sie dennoch weiterhin.
 
Zitat: Im gleichen Zeitraum wurden 261 Nutztierschäden an das offizielle Wolfmonitoring gemeldet, in 135 Fällen wurde der Wolf zweifellos als Verursacher festgestellt, dabei wurden 351 Nutztiere durch den Wolf getötet.
 
Hier der Link zur kompletten Meldung:
 
Unsere aktuellen Zaunkontrollen bestätigen das Ergebnis der Statistik der Jägerschaft. Noch immer sind die Zäune, die im Kreis Nienburg zu finden sind, alles andere als wolfsabweisend oder gar sicher für Tier und Menschen. Hier scheint kein Wille erkennbar, sich mit den Wölfe zu arrangieren. Wie lange besteht, trotz gegenteiliger Faktenlage noch immer diese Schießbefehlsfarce? 

Nöpke

 

Das ist die Pferdeweide bei Nöpke, auf der angeblich ein Isländerfohlen gerissen worden sein soll. Der Gestütsinhaber hatte selber eingeräumt, dass das Fohlen erst vor Kurzem zugekauft worden war und nicht nicht von der Herde integriert worden war. Also keinen Herdenschutz genossen hatte. Die erste Litze beginnt in 64 Zentimeter Höhe. Beutegreifer oder Hunde kommen also leicht unten durch. Bei unserer Kontrolle war kein Pferd auf der Weide. Sie befindet sich weit abgelegen zwischen Waldstücken.

Wendenborstel

 

Hier eine Weide bei Wendenborstel, die perfekt eingezäunt ist. Im März 19 grasten hier Galloways. Bei unserer Kontrollen war die Weide unbesetzt.

 

Große Rinderweide bei Wendenborstel.
Die erste Litze befindet sich in 55 Zentimeter Höhe. Eine Einladung für Hunde und Beutegreifer. Kein Strom auf dem Zaun.
Die Batterie war funktionsunfähig.
Das Tor endet 43 Zentimeter aber dem Boden.
Kein Strom auf den Litzen.
Wir beobachteten auch Motorcrosser, die durch den Wald rasen.
Wir sind täglich im Gebiet Steimbke, Sonnenborstel, Rodewald und Krähenmoor unterwegs und sammeln Müll ein. Links unten sind Spuren von Motorcrossmotorrädern zu sehen.
So fanden wir eine Bullenweide mit vier Tieren Nähe Eckelshof vor. An der Strasse Steimbke nach Lichtenhorst, nur ein einfacher Stacheldraht, ohne Strom. Aggressive Bullen hält dieser Draht nicht ab.
Auch hier kein Strom. Wobei auf Stacheldraht auch kein Strom sein darf.

 Reifenspuren von Jägerfahrzeugen.

 

Wir sammeln Müll ein.

Rinderweide nur mit Stacheldraht und keine Stromlitzen.

Rinderweide mit Stacheldraht.

 Schwarzbunte Rinder  bewohnen diese Weide, die nur mit Stacheldraht, aber nicht durch Stromlitzen abgesichert ist. Eine Gefahr für Spaziergänger, denn für Bullen stellt der verrostete Draht kein Hindernis dar.
Der erst Draht befindet sich in 53 Zentimeter Höhe.
Kein Strom auf dem Stacheldraht ist zwar richtig, doch Stacheldraht alleine genügt nicht zum Schutz.
Die untere Litze ist mit Gras bewachsen, dadurch kein Stromfluss.
Im Wald sollen Schlingfallen versteckt worden sein.
Schnell zusammengezimmerte Hochsitze schießen wie Pilze aus dem Boden. Angeblich für die Jagd auf Wildschweine, die angeblich Schäden bei Steimbke verursacht  hätten. Wir konnten bislang keine Wildschweinschäden dort finden.
Gleichzeitig lassen die Jäger nicht mehr gebrauchte Hochsitze vergammeln.
Völlig ungeschützte Rinderherde zwischen Steimbke und Rodewald.
Der erste Draht in 50 Zentimeter Höhe. So kommen leicht Hunde und Beutegreifer unter dem Zaun durch.
Bei unserer Zaunkontrolle Ende März hatten wir Stacheldrahtzäune gefunden, die unter Strom gesetzt waren. Dies ist verboten. Dieses Mal war auf allen Stacheldrahtzäunen kein Strom. Diese Zäune sind ebenso unsicher wie gefährlich für Wild- und Nutztiere.
Kälbchen gelangen unter den Zäunen durch und finden nicht zurück. So können sie von der Mutterkuhherde auch nicht geschützt werden.

Zwischen Rodewald und Ahlden

Immer wieder behaupten Lokalpolitiker, dass die Landschaft mit Zäunen verschandelt werden würde, wenn die Weidetiere fachgerecht eingezäunt werden sollen. Seltsamerweise scheint diese Art der „Landschaftsverschandelung“ bei Gemüsen- und Obstplantagen, die stets eingezäunt sind, nicht zu stören. Die Zaunhier ist 160 cm.

Mit Mahnfeuern direkt zurück ins Mittelalter!

In Deutschland brennen wieder Feuer. Sie zeugen von nichts anderem als von rückwärts gerichtetem und naturfeindlichem Gedankengut, von dem man glaubte, dass es im Mittelalter ausgestorben wäre. Damals wurden Hexen und Andersdenkende verbrannt. Die Symbolkraft so genannter „Mahnfeuer“ von Weidetierhaltern könnte nicht exemplarischer dafür sein, dass einfach kein Wille vorhanden ist, sich mit Wölfen und der Natur zu arrangieren. 

Im Mahnfeuer-Aufruf fordert Wendlin Schmücker vom „Förderverein der deutschen Schafhaltung“ das „Regulieren der Bestände“ und ein Raumplanungskonzept, „das  Wolfsrudel in urbanen Gebieten oder in Gebieten mit Weidetierhaltung grundsätzlich nicht mehr duldet“. Wegen zunehmender Wolfsschäden „infolge des ungehemmten, unkontrollierten Populationswachstums“ stünden immer mehr Betriebe vor immer größeren Problemen. Wölfe würden durch „ihre rasante Vermehrung und Ausbreitung“ zur Bedrohung für die artgerechte Weidetierhaltung, so der Schäfer aus Niedersachsen. Schmücker hat auch schon mit einem erfolglos gebliebenen Waffenschein-Antrag zum Schutz der Herden Aufsehen erregt,“ schreibt die Südwestpresse.   Hier der komplette Artikel mit einem Kurzkommentar von uns:  https://www.swp.de/suedwesten/mahnfeuer-gehen-den-wolf-30918870.html?fbclid=IwAR2_0Z_x3VqWW1PUy3ktOffwTxQQ87E2ReO7xbpGQYIKkhh7W5v-V3yydBQ

Kommentar von Brigitte Sommer, Vorsitzende Wolfsschutz Deutschland e. V.

Von Herrn Schmücker sind wir leider solche alternativen Fakten gewohnt. Vergangenes Jahr wollte er sich schon eine Waffe zulegen und selber auf Wölfe schießen zu können. Das scheiterte aber schon daran, dass er keine Waffenbesitzkarte erhielt. Abgesehen davon, wäre ein Abschuss auch strafbar gewesen. Um ihn davor zu bewahren, haben wir ihm eine Seifenblasenpistole geschenkt. Sie macht keinen Krach, ist auf natürliche Weise wiederauffüllbar und liegt gut in der Hand. Außerdem würden die Schafe nicht durch den Krach einer wirklichen Pistole erschreckt und traumatisiert werden. Sie passe auch zu den vielen Seifenblasen, die er zum Thema Wolf verbreitet, haben wir in einem Begleitschreiben vermerkt.

Wolfsbestand in Deutschland nach wie vor gefährdet

Dass sich Wölfe rasant vermehren würden, gehört zum gleichen Seifenblasenrepertoire des Herrn Schmücker. Die EU hat erst im September 2018 erneut bestätigt, dass sich die Wölfe in Deutschland noch immer nicht in einem sicheren Erhaltungszustand befinden. Auch hat die EU bestätigt, dass Fachleute des LUPUS-Instituts eine Sättigung des Wolfsbestandes in Sachsen nachgewiesen haben. Im Klartext: Wo kein Platz mehr vorhanden ist, vermehren sich die Wölfe auch nicht weiter. Entweder Herr Schmücker will sich nicht mit der Biologie des Wolfes auseinandersetzen, oder er verbreitet absichtlich alternative Fakten. Der Bestand an Wölfen richtet sich nach dem jeweiligen Nahrungsangebot, das bei uns in Deutschland unglaublich hoch ist. Der hohe Bestand an Rehwild und Hirschen wurde auch durch ganzjährige Fütterungsaktionen von Jägern mit verursacht. Wölfe sind also vor rund 20 Jahren zurück nach Deutschland gekommen, weil die Wälder und Kulturlandschaften voller Wild sind. So genannte Nutztiere machen nur 1,1 Prozent in der Ernährung des Wolfs aus. Waren es vor zwanzig Jahren offiziell zwei Wölfe in Sachsen, sind es nun zirka 700 Tiere, die hauptsächlich in Sachsen, Brandenburg, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt leben. Große Teile von Deutschland sind noch völlig unbesiedelt, bzw. es ziehen dort nur vereinzelte Jungwölfe durch. So genannte Rudel in Deutschland sind kleine Familienverbände mit den Elterntieren und den einjährigen Welpen, die oft noch mit der Aufzucht der aktuellen Welpen helfen, die immer Ende April, Anfang Mai geboren werden. Zweijährige Jungtiere wandern ab, um sich ein neues, eigenes Revier zu suchen. Und hier kommt der Knackpunkt. Unterbricht man diese Wanderung der Jungwölfe oder schießt gar Wölfe in Gebieten ab, wird der Vermehrungszyklus unterbrochen. Dies ist ein erster Schritt zur Ausrottung der Wölfe. Es ist nicht möglich, Wölfen Reservate zur Verfügung zu stellen und sie in so genannten Wolfsfreien Zonen zu erschießen, ohne dass ihre Bestände gefährlich zurück gehen. Das Ergebnis sieht man gerade in Nordamerika, wo der Bestand in den Nationalparks Denali, Yellow-Stone und BANF dramatisch zurückgeht, weil Wölfe außerhalb dieser Schutzgebiete erschossen werden dürfen. Auch verteidigen Wölfe ihr Revier gegen andere Wölfe. Eine Wolfsfamilie braucht mindestens 250 Quadratkilometer. Ein Zuviel an Wölfen in einem Gebiet kann es also auch nicht geben.

Weidetierhalter erhalten alles bezahlt

Weidetierhalter in den meisten Wolfsgebieten erhalten jetzt sogar 100 Prozent Förderung und 100 Prozent Erstattung von Schäden, also von Zäunen bis hin zum Kauf von Herdenschutzhunden. Es gibt also gar keinen Grund, Mahnfeuer gegen Wölfe zu errichten. Dass Herdenschutz wirkt, wurde beispielsweise in Niedersachsen sogar statistisch nachgewiesen. Schaut man sich die so genannten Nutztierrisslisten an, wie z. B. in Sachsen, fällt auf, dass unter den Bemerkungen sehr oft aufgeführt ist, dass die Tiere nur unzureichend oder gar nicht geschützt waren. Genau das weisen wir immer wieder mit Zaunkontrollen nach. Speziell in Sachsen wird sogar auch noch die tierschutzrechtlich bedenkliche Anpflockhaltung praktiziert. Wir von Wolfsschutz Deutschland e. V. werfen Herrn Schmücker vor, dass bei ihm und vielen Weidetierhaltern einfach kein Wille vorhanden ist, sich endlich darauf einzulassen, was eine Mehrheit der Bürger in Deutschland möchte. Anscheinend fühlen die Weidetierhalter sich in ihren Forderungen von der Politik unterstützt, und es erscheint ihnen einfacher, nach Wolfsabschuss zu schreien, als zu schützen. Tatsächlich werden sie von der Politik und von den Bauernverbänden aber gar nicht unterstützt. So blockiert die GroKo weiterhin Weidetierprämien und auch in Brüssel wurde vor Kurzem keine Agrarwende, von der kleine Schäfereibetriebe profitieren würden, beschlossen. Stattdessen bleibt alles beim Alten. Subventioniert werden vor allem die Großen, die immer größer werden müssen, um zu verdienen. Was wiederum die Massentierhaltung und die damit verbunden Umweltprobleme wie Gülle und Nitratbelastung, vorantreibt. Herr Schmücker hätte also in Wirklichkeit alle Hände voll zu tun, um tatsächlich für seine Verbandmitglieder etwas zu erreichen. Doch stattdessen sucht er einen Sündenbock, den er in dem wehrlosen Tier Wolf zu finden glaubt. Doch am Wolf liegt es nicht, dass immer mehr Schäfereien schließen müssen. Wolle wird billig aus Australien importiert und Fleisch ist in Deutschland nicht gefragt. Auch hier ist die Gefrierware aus dem Ausland billiger.

Mahnfeuer sind Tierquälerei und Umweltsünde zugleich

Außerdem sind Mahnfeuer, gerade in Bezug auf die immer trockener werdenden Jahreszeiten geradezu fahrlässig, was die Brandgefährdung betrifft. Zudem verbrennen viele Kleintiere, die im aufgeschichteten Reisig Schutz suchen jämmerlich und unter fürchterlichen Qualen. Auch die CO2-Bilanz von solchen Feuern ist eine Umweltsünde.

Wolfsschutz Deutschland e. V. protestiert gegen die erneute Verlängerung des Schießbefehls auf Wolf Roddy in Niedersachsen

Umweltminister Lies steht in Niedersachsen vor gewaltigen Herausforderungen. Viele Böden sind sowohl mit Gülle als auch mit Glyphosat vergiftet. Die EU droht Deutschland mit Milliardenklagen, wird das Nitratproblem, das von der vielen Gülle kommt, nicht gelöst. Niedersachsen hat zudem nicht genug Naturschutzgebiete ausgewiesen. Hier droht speziell Niedersachsen eine Millionenklage.

Statt sich als Umweltminister diesen Herausforderungen zu stellen, geht Olaf Lies seit Monaten gegen eine harmlose Wolfsfamilie im Landkreis Nienburg vor. Der Feldzug gipfelte in einem Schießbefehl, den Lies vor drei Monaten ausgestellt hatte und der nun Monat für Monate verlängert wird. Der Rüde des kleinen Rodewaldrudels, bestehend aus Roddy, seiner Partnerin Lichta und dem einjährigen Welpen Grindi, soll Rinderrisse in Höhe von unter 2.000 Euro verursacht haben. Der geschädigte Landwirt hätte nach dem Managementplan Niedersachsen Billigkeitsleistungen erhalten können. Doch statt den Landwirt zu entschädigen, gab es stattdessen das Todesurteil für Wolf Roddy. Unfassbarerweise kommt noch hinzu, dass die Rinder so gut wie gar nicht geschützt waren. Ein Eilantrag des Freundeskreises frei lebender Wölfe wurde seitens des Gerichtes abgebügelt und die nächst höhere Instanz sogar ausgeschlossen.

NABU und die Gesellschaft zum Schutz der Wölfe sollten Widerspruch eingelegt haben, allerdings ist nicht publiziert, was aus diesem Widerspruch geworden ist. Wir fordern beide Organisationen sowie auch den Freundeskreis frei lebender Wölfe auf, die in ihrem Rahmen möglichen rechtlichen Schritte zu unternehmen. 

Denn nun wurde also der Schießbefehl erneut verlängert, ließ Umweltminister Lies am Montagabend vom NDR verkünden. Nicht in einer Pressemitteilung des Umweltministeriums, wie es eigentlich üblich wäre. Erst einen Tag später, war dann die knappe Mitteilung auf der Homepage des Ministeriums zu lesen. Zitat:

Pressemitteilung Nr. 46/2019

Die bis Ende April befristete artenschutzrechtliche Genehmigung zur Entnahme des Wolfsrüden GW717m wird bis zum 31.05.2019 verlängert und das Verfahren zur Entnahme weiter unter Hochdruck vorangetrieben.

Die Gefahr weiterer Risse von geschützten Nutztieren und der Weitergabe problematischer Jagdtechniken besteht unverändert fort. http://www.umwelt.niedersachsen.de/aktuelles/pressemitteilungen/ausnahmegenehmigung-zur-toetung-des-wolfsrueden-gw717m-wird-nochmals-erneuert-176423.html

Welche problematischen Jagdtechniken, bitte? Wir haben im Gebiet mehrmals nachgewiesen, dass Weidetiere dort nicht geschützt werden, während Obst- und Gemüseplantagen sehr wohl eingezäunt werden können. https://wolfsschutz-deutschland.de/2019/04/02/grosser-faktencheck-mit-zaunkontrolle-in-niedersachsen-im-gebiet-des-rodewaldrudels/

Laut Niedersächsischem Managementplan muss jede Verlängerung einer Abschussgenehmigung erneut geprüft werden. Dies geschah augenscheinlich nicht. Auch gab es keinerlei Rinderrisse mehr, für die Roddy verantwortlich gemacht werden konnte. Vielmehr wurde aber ein weiteres Rudel im Norden des Gebietes offiziell nachgewiesen. Im Süden befindet sich höchstwahrscheinlich noch ein weiteres Rudel. Solange im Landkreis Nienburg nicht geschützt wird, wird es auch künftig Risse geben. Ein Wolf fragt sich doch nicht, ob er lieber Rind oder Reh frisst. Er nutzt die Gelegenheit. Kälber, die unter den Zäunen hindurch gelangen und nicht mehr zurückfinden, sind leichte Beute für jeden Wolf. Der Riss bei Rethem geht höchstwahrscheinlich sogar sowieso auf das Konto des neu nachgewiesen Rudels. Was Lies den Menschen in einem Interview in den Schuamburger Nachrichten https://www.sn-online.de/Nachrichten/Der-Norden/Rodewalder-Problemwolf-Umweltminister-Olaf-Lies-im-Interview?fbclid=IwAR0KwRd3QG1TpPVOeBbK472_wmhXANkwl0d2PdMnBcz5x0SLHs4XZFgxzjw  vormachen will ist, dass Herden durch Abschüsse geschützt werden könnten. Dem ist nicht so. Alleine Herdenschutz wirkt und schützt. Zumal die EU die kompletten Kosten übernimmt. Zudem möchte Lies wohl den  Wolf ins Jagdrecht haben und nicht nur Polizeischützen, auch die Jäger sollen Roddy und sogar ganze weitere Wolfsfamilien töten dürfen. Schießen und schauen, ob es was nutzt? Über die Kosten des Einsatzes will Lies sich nicht äußern. Uns hat ein Insider aus dem Ministerium erzählt, dass es über 100.000 Euro wären. Roddy hatte einen Schaden von unter 2.000 Euro verursacht, den der Halter auch ersetzt bekommen hätte, hätte er denn einen Antrag gestellt. Zitat: Wie viel kostet es, dem Rodewalder Wolf hinterher zu jagen Zitat Lies: Wenn es erledigt ist, werden wir sagen, wie viele Kosten entstanden sind. Wir dokumentieren nicht nach außen, wie wir vorgehen, um die Entnahme nicht noch schwieriger zu machen.

Es ist unserer Auffassung nach offensichtlich, dass Umweltminister Lies, nicht die Politik macht, für die die Wähler die Landesregierung gewählt haben, sondern dass er der Agrar- und Jägerlobby in die Hände spielt. Wir fordern, dass diese Schießbefehlfarce sofort beendet wird. Ein derart überfordert wirkender Minister sollte zudem überlegen, die nötigen Konsequenzen aus diesem Skandal zu ziehen und einen Rücktritt in Erwägung ziehen. Falls Roddy wirklich erschossen werden sollte, werden wir von Wolfsschutz Deutschland e. V.  Anzeige gegen Minister und Schützen stellen. Es ist weder mit dem Tierschutz- noch mit dem Naturschutzgesetz noch mit EU-Recht vereinbar, dass ein unter dem höchsten Schutzstatus stehendes Wildtier wie der Wolf Roddy erschossen werden soll. Der Erhalt des Wolfs in Deutschland ist laut EU nach wie vor nicht gesichert. Es kommt also auf die Nachkommen jedes einzelnen Tieres an. Zudem Wolf Roddy genetisch besonders wertvoll ist, da er wohl nicht aus der hiesigen Population stammt. Zudem kommt noch erschwerend hinzu, dass die Fähe mit ziemlicher Sicherheit wieder tragend war und nun wahrscheinlich auch bereits Welpen geboren hat. Fällt ein Versorger des Rudels aus, kann die Mutter alleine ihre Welpen nur schwer bis gar nicht durchbekommen. Den Welpen wäre also der Hungertod so gut wie sicher. Der Schießbefehl ist weder sachlich noch ethisch vertretbar.

Wir werden weiterhin in dem Gebiet des Rodewaldrudels im Rahmen aller legalen Methoden aktiv sein.

Weitere Stimmen

Das sagen die Grünen, die auch eine kleine Anfrage gestellt haben, in der sie unter anderem Auskunft über die Höhe der Kosten haben möchten. 190502_KA_Rodewalder_Wolf

Christian Meyer, naturschutzpolitischer Sprecher

„Umweltminister Olaf Lies betreibt beim Wolfsmanagement weiterhin symbolische Ankündigungspolitik ohne inhaltliche Substanz.

Beim Rodewalder Wolf bleibt die Begründung fortgesetzter Nutztierrisse mehr als fraglich, da seit Wochen keine neuen Risse mehr gemeldet wurden. Anscheinend wurde der vom Land geförderte Herdenschutz in der Region endlich verbessert. Die massive Kritik der Umweltverbände und der Wolfsberater an seiner Begründung der Abschussverfügung als unsachlich, ist daher mehr als berechtigt. Für sein Versagen beim Abschuss hat der Minister immer neue Ausreden. Jetzt fällt ihm zum einen auf, dass das Gebiet so groß ist, und nach den Tierschützern sind nun die Jäger Schuld, die bei der Wolfsjagd nicht ausreichend mitwirken würden, obwohl sie den Wolf gar nicht schießen dürfen.

Statt sich mit immer neuen Ankündigungen als vermeintlich ‚harter Hund‘ zu präsentieren, sollte Umweltminister Olaf Lies den Weidetierhalter wirklich helfen. Er könnte endlich die Entschädigungszahlungen und die Förderung des Herdenschutzes beschleunigen, wie es im Grünen-Antrag gefordert ist. Auch wäre die von den Schafhaltern geforderte und von der CDU-Landwirtschaftsministerin verweigerte Weidetierprämie unabhängig vom Wolf eine wirksame Hilfe für das Weideland Niedersachsen.“

Zum Hintergrund

Der Wolf ist nach EU und Bundesrecht weiterhin streng geschützt. Lediglich Wölfe oder Wolfsrudel, die durch das wiederholte Überwinden von Schutzzäunen eine erhebliche Gefahr für   Weidetiere darstellen, können begründet getötet werden. Mit einer Anfrage fragen die Grünen nach der Zahl der Nutztierrisse und Herdenschutzmaßnahmen seit der Abschussverfügung.

https://www.fraktion.gruene-niedersachsen.de/presse/presseinfos/artikel/christian-meyer-hilfloser-minister-verlaengert-grundlos-frist-fuer-wolfsabschuss.html

 

Das sagt Richterin a. D. Almuth Hirt, die auch für die Deutsche Juristische Gesellschaft für Tierrecht tätig ist. http://www.djgt.de

Nach den Hinweisen zur Erteilung artenschutzrechtlicher
Ausnahmen nach § 45 Abs. 7 BNatSchG beim Wolf vom 30.10.2018 bedarf es
nach Ablauf einer Befristung einer erneuten Prüfung und Bewertung des
Sachverhalts durch die zuständige Behörde.Es bestehen erhebliche
Zweifel, ob die Behörde bei der Verlängerung der Ausnahmegenehmigung
alle zu berücksichtigenden Gesichtspunkte beachtet hat.

1. Die Ausnahmegenehmigung vom 23.1.2019 ist auf zwei Roddy
nachgewiesene Rinderrisse und die darauf gestützte Prognose
zukünftiger weiterer Rinderrisse gestützt. Soweit ersichtlich sind
derartige Roddy zuzuordnende Rinderrisse seit 23.1.2019 nicht erfolgt.
Etwaige Risse anderer Nutz- oder Hobbytiere haben bei der der
Verlängerung der Ausnahmegenehmigung und der dabei anzustellenden
Prognose außer Betracht zu bleiben.Inwieweit die Behörde dies beachtet
hat, ist unklar.

2.Ein weiterer erheblicher Umstand, der einer Verlängerung der
Befristung entgegensteht, ist die Tatsache, dass Roddy in dem Zeitraum
der Verlängerung der Befristung, als Elterntier für die Aufzucht
seiner Welpen benötigt wird.. Seine Tötung könnte, da sie das
Verhungern der Welpen zur Folge haben kann, tierschutzrechtlich
relevant sein. Die am 16. 04. 2019 beschlossene Fassung der
Sächsischen Wolfsmanagementverordnung – SächsWolfMVO sieht in § 8 die
Entnahme von Elterntieren mit den entsprechenden nachteiligen Folgen
für die Welpen ( ihre Entnahme aus Tierschutzgründen ) nur im Fall von
§ 45 Abs. 7 Satz 1 Nr. 4 BNatSchG ( Entnahme im Interesse der
Gesundheit des Menschen ) vor. Demgegenüber enthielt der
Referentenentwurf zur SächsWolfVO in § 6 auch noch die Möglichkeit
der Tötung von Elterntieren zur Vermeidung erheblicher
wirtschaftlicher Schäden nach § 45 Abs. 7 Satz 1 Nr. 1 BNatSchG. .
Dass diese Bestimmung in die endgültige Fassung der SächsWolfVO nicht
übernommen wurde, ist wohl darauf zurückzuführen, dass der
Verordnungsgeber erkannt hat, dass die Tötung von Elterntieren zur
Vermeidung wirtschaftlicher Schäden weder ethisch noch
tierschutzrechtlich zu rechtfertigen ist.
Die SächsWolfMVO gilt zwar nicht in Niedersachsen, ihr kann aber als
allgemeiner Grundsatz entnommen werden, dass die Tötung von
Elterntieren zur Vermeidung wirtschaftlicher Schäden dem
Tierschutzgesetz nicht entspricht, zumal auch § 22 Abs. 4 BJagdG den
Grundsatz des Elternschutzes selbst für Wild ohne Schonzeit
enthält.Die Begründung des sächsischen Verordnungsgebers zu § 8 der
Verordnung führt dezidiert aus, dass der Schutz der Elterntiere
grundsätzlich zu gewährleisten ist, allerdings nicht uneingeschränkt,
die Abwehr von Gefahren für den Menschen gehe dem Elternschutz vor. Im
Umkehrschluss bedeutet dies aber, dass in den anderen Fällen des § 45
Abs. 7 BNatSchG der Elternschutz Vorrang vor wirtschaftlichen
Interessen hat.Dem muss auch die Entscheidung über die Verlängerung
der Ausnahmegenehmigung für Roddy, die allein auf § 45 Abs. 7 Satz 1
Nr. 1 BNatSchG ( Entnahme zur Abwendung erheblicher wirtschaftlicher
Schäden ) gestützt ist, Rechnung tragen.

 

 

 

Wolfsschutz-Deutschland e. V. zeigt sich mit Kundgebung in Halberstadt gegen Jäger-Symposium zufrieden

René Stolte

Symposium zum Wolf in Halberstadt

Wir sind mit der Wirkung unserer Kundgebung und der damit vorausgegangen Berichterstattung zum Jäger-Wolfssymposium im vergangen Wochenende zufrieden. Wir hatten eine Genehmigung für höchstens 60 Demonstranten. Da unser Verein bundesweit rund 160 Mitglieder hat und unsere Mitglieder weiterhin aktiv in Schleswig-Holstein und Niedersachsen für die Wölfe Dani und Roddy unterwegs sind, sind wir mit elf Leuten, die vor Ort waren, gut aufgestellt gewesen. Solidarität für den Wolf und ein Statement gegen die Jagd hatte auch die Tierschutz Allianz gezeigt.

Gut angenommen wurde auch unsere Presseinformationen, die wir vor der Kundgebung versendet hatten. Sogar die dpa hatte die Meldung aufgegriffen, so dass in Zeitungsberichten über das Symposium auch eine Gegenstimme vorhanden war und nicht, wie so oft, einseitig berichtet wurde.

 

Hier ein Beispiel aus der Volksstimme. Zitat: „Wir wollen keine Großdemo veranstalten, sondern ein Zeichen setzen“, sagt Brigitte Sommer. Die freie Journalistin aus Hanau (Hessen) ist Vorsitzende und Sprecherin der Wolfsschützer. Für sie und ihre Mitstreiter fehlt es an stichhaltigen Argumenten für die Jagd auf Wölfe. Sommer betont: „Die Gefahr, die von Wölfen ausgehen soll, ist herbeigeredet.“ Kein gesunder Isegrim würde einem Menschen zu nahe kommen, geschweige denn, ihn angreifen. Auch seien Fälle, in denen nachweislich ein Wolf Weidetiere gerissen hat, selten. Und das liege dann an unzureichenden Barrieren wie zu niedrigen Zäunen, die wie eine Einladung auf den Wolf wirken. Ihrer Ansicht nach halte Jagd Wildtiere nicht von Weiden und aus Orten fern. Im Gegenteil. „Der Jagddruck treibt Tiere geradezu in die Städte.“ Ein Beispiel dafür seien Wildschweine.

Der Behauptung, dass der Wolf den Wildtierbestand gefährde, fehle es an Substanz. „Wie viele Rehe und Wildschweine werden denn von Jägern erschossen?“, fragt Sommer. „Im Gegensatz zum Jäger suchen sich Wölfe keine Trophäen. Sie suchen alte, schwache und kranke Tiere aus“, betont sie. Ihr Verein Wolfsschutz-Deutschland wurde im Januar 2018 gegründet und zählt bundesweit rund 150 Mitglieder. Auch wenn es der Name vermuten lässt, engagieren sie sich nicht nur für den Wolf. Sie plädieren für eine Abschaffung der allgemeinen Jagd in Wäldern, Auen, Wiesen und Feldern. Es sei ethisch nicht vertretbar, „in Familienverbände reinzuschießen“. Tiere seien sensibel, handeln sozial und empfinden Schmerz, was Forschungen immer wieder belegen würden. https://www.volksstimme.de/lokal/halberstadt/raubtier-wolf-debatte-erreicht-halberstadt?fbc=fb-shares&fbclid=IwAR1ouiBXSL5i2vUVVKYDGl0DXtXvh6jfXIj79EAGn7Y3jaEXRwwRpYcXPiU

 

Hier die Zusammenfassung unseres Wolfsteamleiters Sachsen-Anhalt, René Stolte vor Ort:

Unter dem Titel „Der Wolf in Europa – Utopie und Wirklichkeit“ fand in Halberstadt ein „Internationales Symposium“ statt. Veranstalter war die „Gesellschaft für Wildtier- und Jagdforschung e.V.“ Mitveranstalter waren die Universität Zagreb (Kroatien) – Fakultät für Forstwissenschaften, die Landesjagdverbände Sachsen-Anhalt,  Sachsen und Bayern.

Wie man schnell vermuten kann, handelt es sich um keinen Veranstalter, der dem Wolf besonders zugetragen ist. Warum habe ich (René Stolte) als Wolfsschützer die Veranstaltung besucht?  Der Politiker wie D. Gürth von der CDU und Landtagsmitglied in Sachsen Anhalt musste sich vor einigen Wochen meinen kritischen Fragen stellen, als er eine Umfrage der CDU mit mehreren Suggestivfragen zum Wolf in Sachsen-Anhalt in das Internet stellte.

Bei unseren hitzigen E-Mail-Diskussionen erwähnte er ein Symposium „Der Wolf in Europa – Utopie und Wirklichkeit“, welches in Halberstadt stattfand. Bei diesem könnte ich mit Ihm über den Wolf diskutieren und vieles lernen zum Thema Wolf. Nach eigener Recherche stellte sich für mich schnell heraus, dass er einfach Unterstützung suchte und nicht mit mir alleine live im Radio sich auseinander setzen wollte, wie ich es Ihm vorgeschlagen hatte.

Mit bei der Kundgebung dabei waren Kay Metzroth von der Stiftung life for nature und die Tierschutz Allianz

Mein Gedanke zu diesem Zeitpunkt:

Um sich Ihm und den Schießwütigen zu stellen, gibt es nur eine Möglichkeit: Hingehen. Ich hielt es für enorm wichtig einen Gegenpol in einer solchen Veranstaltung zu bilden und die quadratischen Rechenmodelle zum Wachstum der Wolfspopulation die mir D. Gürth zu erläutern probierte, platzen zu lassen.

Ein weiterer Gegenpol könnte eine kleine Demo sein, was der Vorstand von Wolfsschutz-Deutschland e.V. dann auch so beschlossen hat.

Bei der problemlosen Anmeldung zum Symbosium schrieb ich, dass die Veranstaltung für mich als Umweltschützer ein Pflichttermin sei. Man war also vorbereitet. Die Veranstaltung zog sich über mehrere Tage hin. Die Begrüßung am Donnerstag und die Übernachtung in Halberstadt wollte ich mir ersparen und das war auch gut so.

Am Freitag begann die Veranstaltung mit einem Vortrag von Prof. Dr. M. Stubbe, einem ehemaligen Dozenten aus Halle. Er ist auch Vorsitzender und Geschäftsführer der gastgebenden Gesellschaft, bei der es sich um kein wissenschaftliches Institut oder An-Institut einer Hochschule oder Forschungsanstalt handelt. Er betitelte Wolfsfreunde und Umweltschützer als „Gutmenschen“ und verwendete eine Rhetorik, wie man sie von Wahlkampfveranstaltungen extremer Parteien kennt. Er stellte alle im Umgang mit dem Wolf als unwissenschaftlich hin. Zahlen und Fakten mit Quellen kamen in seinem Vortrag nicht vor, wie ich wissenschaftliche Vorträge sonst aus meiner Studienzeit kannte. Mein Gefühl sagte mir, hier handelt es sich um einen Demagogen, wie ich es aus einer anderen Zeit kenne. Es ging einfach nur darum, Angst vor dem Fremden zu verbreiten und unsachlich zu reden.

Danach folgte ein Vortrag über die Verbreitung des Wolfes in Europa in der Vergangenheit. Es wurde erwähnt, dass es sich heute ja um eine Kulturlandschaft handle. Dazu stellte ich nach dem Vortrag die Frage: „Gab es im Mittelalter nicht auch schon Kulturlandschaften in Deutschland? Wann hat sich denn Ihrer Meinung nach diese so verändert, dass es zur heutigen einen Unterschied gibt und angeblich nicht mehr so viel Platz für den Wolf vorhanden sei, wie früher?“ Ich wusste, dass es im Harz im Hochmittelalter weniger Bäume gab als heute und man durch das fehlende Holz für Holzkohle anfing im Boden nach Kohle zu graben und Stollen anzulegen. Die Antwort war, dass es fließend sei ein solcher Übergang.

Bei fast allen folgenden Vorträgen, die sich klar zur Bejagung des Wolfes aussprachen, fehlte leider die Zeit um Fragen zu stellen, vielleicht ein Zufall?

Der erste wissenschaftliche Vortrag zum Thema Wolf kam vom Wolfskompetenzzentrum. Er enthielt Zahlen, Fakten und Beweisfotos. Er war vollkommen neutral zum Wolf. Interessant am Vortrag war, dass die meisten Wölfe zwar durch den Automobilverkehr sterben, aber viele Wölfe alte Schussverletzungen tragen.

Die erste Frage hier aus dem Publikum war eigentlich mehr eine Bemerkung. Die Arbeit des Kompetenzzentrums wurde als „stümperhaft“ bezeichnet und ob man sich denn wenigstens von der Arbeitsweise überzeugen könne? Antwort war simpel und glaubhaft, ja man könne es und es haben auch schon mehrere Leute getan.

Bei einem Vortrag über die Verträglichkeit des Damwildes mit dem Wolf in Jagdrevieren mit Zahlen und Fakten, bei dem sich herausstellte, dass es kaum einen Einfluss des Wolfes auf die Population gibt, erwähnte der Vortragende R. Möckel, dass die Mufflons im Flachland Huferkrankungen hatten und vom Wolf gerissen worden. Auf Nachfragen ob Mufflons als Hochgebirgstiere vor dem Wolf fliehen können im Flachland, hieß es als Antwort „Nein“. Ein Raunen ging durch den Saal. Eine weitere Frage begann mit dem Satz: „So einen Blödsinn habe ich ja noch nie gehört.“ Eine leichte Erwärmung des Raumklimas wurde fühlbar.

Als ein schwedischer Beamter mit seinem Vortrag die Träume der anwesenden Jäger dämpfte, Schweden könne das Vorbild für Deutschland und die Bejagung des Wolfes sein, bot sich wieder eine Frage für mich zur Wolfsfreien Zone in Schweden an. „Ob es ein Zufall sei, dass die Genehmigung der Abschüsse von Wölfen, mit der Wiedereröffnung von Erzmienen in der Region der Rentierhalter zeitgleich sei? Oder eine Befriedung eines geopolitischen Problems?“ Die Antwort war, es gebe dort Probleme nicht nur wegen der Mienen, sondern auch wegen neuer Windräder und Wasserkraftwerken in der Region. Gegen den Wolf könne man aber was machen.

Beim letzten Vortrag des Tages stellte sich ein Scharfmacher der CDU, welcher den Rechtsstaat und seine Justiz in Frage stellte, dem Publikum. Ein Kommunalpolitiker aus Ostsachsen. Sein Namen möchte ich zum persönlichen Schutz nicht nennen. Insgesamt waren drei Politiker der CDU anwesend. Handelte es sich hier um ein Symposium zum Wolf oder worum? Die Teilnahme am nächsten Vormittag wollte ich mir ersparen, da mir schon an diesem Tag vom Publikum geraten wurde, den Raum doch zu verlassen.

Für den nächsten Tag, hatten wir ja eine Demo geplant und angekündigt. Die Vorbereitungszeit war natürlich sehr knapp bemessen, weil uns die Idee spontan kam, aber wir haben uns  in einer kleinen Runde mit elf Wolfsschützern der Masse der Menschen gestellt, die den Wolf unbedingt als Jagdtrophäe in ihrer Vitrine haben möchten. Lautstark forderten wir von den Jagdbegeisterten „Herdenschutz statt Wolfsabschuss“. Auch eine kleine, unangemeldete Gegendemo, zahlenmäßig unterlegen, fand statt.

Als ich mich mit ein paar Worten an die Demonstranten wendete, unterbrach mich eine wütende Frau mit Kaffeetasse in der Hand. „Also eins muss ich Ihnen mal sagen“…..oh, dachte ich, bekommst Du jetzt gleich eine Tasse mit heißem Kaffee an den Kopf?…“Ich bin hier zu dieser Veranstaltung gefahren,“ sie zeigte auf das Hotel, in dem das Symposium stattfand „weil es um den Wolf gehen sollte, stattdessen treten ständig irgendwelche Politiker auf und halten Reden, die gar nicht im Programm stehen. Ich will nachher mindestens die Hälfte meines Teilnahmebeitrages wieder“.

Hiermit möchte ich mich bei allen Bedanken, die an unserer Kundgebung teilgenommen haben. Die Mitstreiter haben unsere Meinung vertreten und dabei große Mühen, wie eine Anreise aus Berlin oder Frankfurt am Main auf sich genommen. Dafür möchte ich mich herzlich bedanken!

 

Die Wolfssituation in Sachsen-Anhalt

Screenshot von www.dbb-wolf.de – Wie wenig Sachsen-Anhalt frequentiert ist und wie viel Platz es in Deutschland für Wölfe noch gibt, sieht man an dieser Wolfsnachweiskarte der DBB Wolf. In Sachsen-Anhalt wurden im vergangenen Wolfsmonitoringjahr nur ELF Rudel nachgewiesen. Für dieses Jahr gibt es noch gar keine aktuellen Zahlen.

Neues Wolfsrudel nachgewiesen

Ein Wolfsrudel lebt seit mindestens 2018 im Steckby-Lödderitzer Forst zwischen Aken und Barby. Das hat das Wolfskompetenzzentrum (WZI) des Landesamtes für Umweltschutz anhand von DNA-Proben im März nachweisen können.

Erste Hinweise auf Wölfe gab es in den angrenzenden Gebieten Mosigkauer und Kühnauer Heide bereits 2016. Seitdem wurde das Gebiet im Rahmen des Monitorings vom Wolfskompetenzzentrum, vom Bundesforstbetrieb Sachsen-Anhalt und vom Biosphärenreservat Mittelelbe beobachtet. Mit Hilfe von Fotofallen und der DNA-Analyse wurden nun das männliche Elterntier sowie zwei ebenfalls männliche Welpen – geboren im Mai 2018 – bestätigt; außerdem ein weiteres Nachwuchstier, welches im Dezember tot aufgefunden wurde. Das Tier starb vermutlich an einer Lungenentzündung.

Neu nachgewiesen wurden auch Rudelterritorien in der Altmärkischen Höhe und der Stresower Heide. Ein Paarterritorium wurde bei Tangerhütte festgestellt. Die neuen Informationen gehen in den Monitoringbericht des laufenden Monitoringjahres 2018/19 ein. Dieser wird Ende 2019 veröffentlicht.

https://lau.sachsen-anhalt.de/wir-ueber-uns-publikationen/pressemitteilungen/pressemitteilung-nr-62019-weitere-wolfsrudel-in-sachsen-anhalt-nachgewiesen/