Faktencheck mit Zaunkontrolle in NRW – Alles wie gehabt – nicht schützen, aber Abschuss von Wölfin Gloria fordern!

Das Umweltministerium in NRW rief Anfang August 2019 noch einmal alle Weidetierhalter im Raum Kirchhellen und Schermbeck auf, doch für die Sicherheit ihrer Tiere zu sorgen und sie entsprechend zu schützen. Dem wird wohl gar nicht, oder nur sehr schleppend nachgekommen. Dabei erhalten Weidetierhalter, die ihre Weiden im Gebiet der Wölfin „Gloria von Wesel“ betreiben, Zaunmaterial zu 100 Prozent bezahlt. Hier die Info: https://wolf.nrw/wolf/de/management/foerderung Es ist also sehr schwer zu verstehen, warum in diesem Gebiet noch immer Risse von ungeschützten Tieren vorkommen. Am fünften August erschien ein reißerisch aufgemachter Artikel in der Dorstener Zeitung mit dem Titel „Schaf Klärchen ist tot – war es der Wolf?“ Laut Rissliste des LANUV https://wolf.nrw/wolf/de/nachweise?fbclid=IwAR3mlcwLPyFItiJbI6zTSiL7kkiZv8oiTCFsDYnfm7VDGcx0Mx4EeeZvTYs hat sich der Verdacht auf Wolf inzwischen bestätigt. Allerdings ist bislang nicht klar, um welchen Wolf es sich handelt. Im Artikel beklagt sich der Halter darüber, dass er seine Schafe nachts in einen bereits vorhanden Stall stellen soll. Sollte dies nicht Normalität in einem Wolfsgebiet sein? Welcher Tierhalter, der seine Tiere wirklich liebt, setzt sie ohne Not einer Gefahr aus? Wird hier mit lebenden Tieren angefüttert um Risse zu provozieren um anschließen den Abschuss der Wölfin zu fordern? Grund genug für uns, hier die Weide einmal zu kontrollieren.

Reißerisch aufgemachter Bericht in der Lokalpresse, aber kein Wort davon, ob die Tiere ordnungsgemäß geschützt waren. Screenshot aus WAZ Dorsten. Copyright: WAZ Dorsten.

Wir fanden einen Wildzaun vor, der in keinster Weise mit Strom gesichert war. Auch das Tor war ungesichert. Über dem Tor waren lediglich in Höhe des übrigen Zauns Litzen gespannt. Am linken äußeren Ende der Straßenseite gab es ein kleines Holztor in einer Höhe von 1,36 Metern, welches mit einem Vorhängeschloss gesichert war und eine kleine Hütte. Die Höhe des Haupttores betrug 1,00 Meter der restliche Zaun 1,36 Meter. Im hinteren Teil der Weide befand sich ebenfalls ein niedriges Holztor. Und es befinden sich augenscheinlich Ställe im hinteren Teil der Weide wo der Besitzer der Schafe seine Tiere des nachts hätte einsperren und schützen können. Rechts von der Weide grenzt der Garten zum Haus an der ebenfalls eingezäunt ist. Keiner der Zäune führte Strom und die Höhe der Zäune reichte somit nicht als Wolfsschutz aus. Ebenso war nirgendwo ein Untergrabschutz vorhanden. Die Abstände zwischen dem Tor und den darüber gespanten Seilen sind zu weit. Hier können Hunde oder auch Beutegreifer  ein Wolf ohne große Probleme hindurchgelangen. Auf der Weide lag am Tag der Zaunkontrolle noch eine graue Plane. Es sah aus als ob das tote Tier noch darunter gelegen hatte. Vor dem Zaun und der Abdeckung sind Spuren zu erkennen, die darauf deuten könnten, dass hier untergraben und nicht „überwunden“ wurde.

Grabespuren vor dem abgedeckten Kadaver?

 

Hinteres Tor.
Es ist ein Stall vorhanden. Warum wurde das Schaf nicht über nacht eingestallt?
Im hinteren Bereich ist der Stall zu erkennen. Warum wurda das Schaf nicht nachts eingestallt?
Höhe des Tores.
Untergrabspuren?
Viel zu wenig Strom bzw. gar kein Strom auf beiden Litzen.
viel zu wenig Strom, bzw. gar kein Strom auf beiden Litzen.
Betroffene Weide.
Betroffene Weide.
Auf den beiden Litzen oben ist kein Strom vorhanden.
Der Wildzaun ist 1,36 Meter hoch, verfügt aber über keinen Untergrabschutz.

12 Gedanken zu „Faktencheck mit Zaunkontrolle in NRW – Alles wie gehabt – nicht schützen, aber Abschuss von Wölfin Gloria fordern!

  1. Wem seine Tiere wirklich am Herzen liegen, verhält sich völlig anders… damit ist der Umkehrschluss gegeben. Keiner von diesen Typen sollte hinterher jammern, jeder Besitzer trägt Mitschuld, wird ein Schaf vom Wolf gerissen, der will ja auch überleben…

    1. Besser kann man es nicht ausdrücken, ganz meine Meinung. Wenn ich Tiere halte und ich mich richtig um sie kümmern möchte, halte ich sie so, das ihnene nichts passieren kann, Punkt. Ich warte nicht auf Förderungen oder Sontiges. Ich finde mit den Tierhaltern wird zu lasch umgegangen. Würden sie bestraft für ihren Verstoß gegen das Tierschutzgesetz und ihre Gleichgültigkeit würde es anders aussehen. Ich selber habe Tiere und weiß das es auch Kosten und Anstrengungen verursacht, um sie richtig halten zu können

  2. Es ist doch immer wieder das gleiche.Wer seine Tiere liebt,sollte sich um deren Schutz bemühen,und kümmern.Doch davon wollen die wenigsten etwas hören.
    Ich wurde auf der Seite:21 belegte Risse durch Wölfin Gloria in Schermbeck auch leicht angeggriffen.Ach,was wollen die guten Menschen(die angebl.keine Wolfgegener sind) doch besser wissen.Es ko…mich echt an.Sollen doch gleich zugeben:Nein,wir wollen den Wolf nicht,anstatt um den heissen Brei zureden.
    Doch man durchschaut sie dennoch.Und ich bin der Meinung,das ein Wolf garnicht soviel Weidetiere reissen kann.Also ehrlich,die sollten mal überlegen,was sie da so von sich geben.
    Zumal dies alles nichts neues mehr ist.Die Wölfe sollen angelockt werden…So einfach kann Mensch es sich machen,nur weil diese-r nicht gewillt ist,mit einem tollen Lebewesen zu leben.Diese sollten sich in Grund und Boden schämen.
    (Ich spreche hier auch für die Füchse,Dachse etc..)
    Sollen doch die Jäger genügend Beutetiere für die Wölfe und auch den anderen Wildtieren übrig lassen,und nicht alles abknallen,was denen vor die Flinte kommt.
    Ja,sogar Menschen müssen bei einem Waldspaziergang aufpassen. Wird davon gesprochen,respektive geschrieben? Neulich wurde wieder ein Treckerfahrer verletzt,nur mal kurz angemerkt.
    Man muss das Übel woanders suchen,bei den Menschen,den Problemmenschen.
    Ich mag mich teils wiederholen,doch ich will nicht auf den WOLF verzichten!

  3. Ich gebe Herrn Ludwig Recht.
    Wem etwas an seinem Tier liegt, der schützt es. und nicht nur mit einem Gewehr.
    Erst nen Schnellimbiss für Wolf und Hund eröffnen, mit ungesichertem Eingang und ohne Einlasskontrolle. Und dann wundert man sich , daß dieses Angebot tatsächlich auch angenommen wird.
    Frage : Bekommt der Hühnerhalter um die Ecke seine vom Fuchs oder Habicht gerissenen Tiere ersetzt?
    Da bekommt man dann vom Schafbesitzer die Bemerkung : mußt Du einen Zaun ziehen und ein großes Netz drüber spannen. Also zweierlei Maß.Hühner sind wohl als Tier minderwertiger, oder?.

  4. Entschuldigung, aber solche Weidetierhalter sind einfach nur doof. Wie bescheuert muss man denn sein? Von Tierliebe gar keine Spur…. ich frage mich, ob der Wolfsberater darauf hingewiesen hat, dass der Halter Hilfe für Zäune bekommen kann und dass seine Tiere völlig ungesichert waren. Immer schön dem Wolf die Schuld geben, auch wenn es diesmal zutrifft. Immer dieses Gezeter hinterher! Und diese Sch…-
    Presse, die sowas auch noch ausschlachtet. Böses dummes Volk!

  5. Ich kann es langsam nicht mehr hören!! Auch ich bin betroffen von Wolf (27.11.18. 2 Schafe tot 1 verletzt) trotz mobiler Euro steckzaun 1m hoch! Mit Strom drauf! Neue Vorgabe angeblich Wolf sicher 1,20m mit Strom! Da lache ich mich kaputt wirklich!! Wenn er 1m überspringt dann auch 1,20m! Wie soll man seine Tiere nachts einsperren wenn man wechsel Weiden hat so sie zb nur 2 Wochen bleiben?? Einen Stall bauen?? Dafür muss man dann aber eine Baugenehmigung haben!! Zudem kommt das die Bezirksregierung Münster sehr langsam die Anträge bearbeitet Unterlagen und Gutachten müssten teilweise 3 mal neu geschickt werden da sie verschwunden waren!! In meinem fall hat es 9 Monate gedauert bis eine Entschädigung gezahlt und der Antrag auf neue mobile Zäune genehmigt wurde!!! 9 Monate wo der Wolf weiter reissen konnte!!

    1. Wenden Sie sich an die Gesellschaft zum Schutz der Wölfe (gzsdw.de). Die hat eine schnelle Eingreifgruppe mit Herdenschutzhunden, vielleicht kann die Ihnen helfen.

    2. Das alles ist sehr bedauerlich. Trotzdem frage ich mich, warum Nutz oder Hobby Tierhalter nicht früher angefangen haben, ihre Zäune bzw. Stallungen zu erstellen . Wenn im Nachbar Bundesland bereits seit Jahren Wölfe heimisch sind, ist doch abzusehen, dass ein Wolf abwandert und sich in NRW niederlässt. Sicherlich ist das alles mit Mehrarbeit verbunden( die ja auch von Seiten des Landes finanziell honoriert wird), aber wenn ich ein verantwortungsvoller Tierhalter bin, hält mich nichts davon ab, meine Tiere frühzeitig so abzusichern, dass der Wolf kaum eine Chance hat. Ein Rest Risiko gibt es immer, das man in Kauf nehmen muss. Wölfin Gloria hält sich ja nun bereits eine längere Zeit in NRW auf und da ist es sehr verwunderlich, dass auch hier, wie in anderen Bundesländern, es noch viel zu viel Nutz/Hobby Tierhalter gibt, die tatenlos zusehen, wie sich der Wolf am gedeckten Tisch bedient, wie das Beispiel hier in der Presse zeigt. Dieser Schaf Halter ist entweder zu faul oder zu ignorant, sein Schaf in den direkt an der Weide liegenden Stall zu bringen. Das ist zu viel verlangt,aber in der Presse schreit er, als würde ihm tatsächlich an dem Schaf etwas liegen. Wie viele verlogene Tier Halter und ebenso lapidar und verantwortungslos arbeitende Journalisten gibt es in unserem Land, die wirklich alles mit Halb oder Unwahrheiten ausschmücken. Schande und Scham scheinen für manche Menschen totale Fremdworte zu sein, die in der deutschen Sprache nichts mehr zu suchen haben. Fakt ist aber auch, dass Landesregierungen mit einem nicht unerheblichen Teil an Unzufriedenheit von Tier Haltern beitragen, indem sie, aus welchem Grund auch immer, nicht in der Lage zu sein scheinen, Betroffene zeitnah zu entschädigen.

      1. Ja, natürlich ist auch die Politk der Landesregierungen Schuld, aber warum wenden sich die Schafzüchter nicht an ihre gewählten Vertreter, sondern fordern immer nur die Tötung von Wölfen?

  6. Jeder hat für seine Tiere zu sorgen und jeder, der Selbstständig ist hat gewisse Auflagen zu erfüllen, wie Arbeitsschutz, sichere Geräte und so weiter. Niemand schert sich darum wie das finanziert und ausgeführt werden kann in der Praxis, aber es muß eingehalten werden, sonst setzt es Strafen. Nur Bauern und Nutztierhalter reißen immer wieder den Hals auf, wollen Unterstützung und Entschädigung für etwas das selbstverständlich ist! DAS kann ich so langsam nicht mehr hören und da fehlt mir das Verständnis. Ich habe selber Tiere und tue alles mögliche um sie gesund und unversehrt zu halten, wie es jeder macht dem seine Tiere was bedeuten.

  7. was bringt die Presse dazu, solche verleumderische Artikel zu schreiben? Das hat mit gutem Journalismus nichts zu tun. Hier wird einseitig für bestimmte Gruppen geschrieben, die nur eines wollen, Wölfe schießen.
    Die Herdentierhalter sind in der Pflicht ihre Tiere zu schützen, das Gejammer kann man nicht mehr hören. Wer seine Tiere nicht schützt und Risse riskiert, gehört bestraft.

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